3. ZWISCHENBERICHT SSA SEMPACH, SCHULJAHR 2009/ ) Kindergarten bis 4. Klasse, Nathalie Imhof (Januar Juli 2010)

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Transkript:

3. ZWISCHENBERICHT SSA SEMPACH, SCHULJAHR 2009/2010 Seit der Einführung der Schulsozialarbeit (SSA) in Sempach im Frühjahr 2007 sind bereits dreieinhalb Jahre vergangen. Nach Beendigung der Projektphase beschloss die Schule Sempach die SSA definitiv als Beratungsangebot einzuführen. 1) Neue Schulsozialarbeiterin und Schulpsychologin Nach der Pensenerhöhung im Vorjahr startete das Schuljahr 09/10 mit einem Gesamtpensum von insgesamt 95 % für die Schulsozialarbeit und die schulpsychologische Tätigkeit. Da Pia Gloor nach einem Jahr eine neue Herausforderung suchte, übernahm ihre Nachfolgerin Nathalie Imhof ab Januar 2010 ihr Pensum von 35 Stellenprozenten (SSA 20 %, SPD 15 %) für den Kindergarten bis zur 4. Klasse. Carlos Menti betreute weiterhin die 5. Klasse bis zur 3. Oberstufe mit 60 Stellenprozenten (SSA 40 %, SPD 20 %). 2) Kindergarten bis 4. Klasse, Nathalie Imhof (Januar Juli 2010) Im Verlauf der zweiten Schuljahreshälfte setzte Nathalie Imhof einige Zeit dafür ein, sich in allen Klassen der 1. bis 4. Schulstufe vorzustellen. Die Kinder lernten so die Schulsozialarbeiterin kennen und erfuhren, wofür sie an der Schule zuständig ist. Gleichzeitig erhielt Frau Imhof rasch einen guten Einblick in die Schule Sempach. Bei der Einzelfallarbeit wurden einige Kinder über einen längeren Zeitraum eng begleitet. Obwohl die jüngeren Kinder gewöhnlich von den Eltern oder der Lehrperson angemeldet werden, nahm eine Viertklässlerin das Beratungsangebot von sich aus in Anspruch. Diese Möglichkeit soll auch den jüngeren Kindern weiterhin aufgezeigt werden. Auf Klassenebene wurden 2 Interventionen durchgeführt. Dabei wurde einerseits mit den Mädchen einer 3. Klasse, andererseits mit den Jungen einer 2. Klasse gearbeitet. Bei den Drittklässlerinnen ging es vor allem darum den Gruppengeist zu stärken und Ressourcen zu aktivieren. Mit den Jungen der 2. Klasse wurde aufgrund von unangepasstem und störendem Verhalten im Unterricht und in der Pause einzelner Jungen mit der ganzen Gruppe gearbeitet. Das Ziel bestand einerseits darin, die Klassenlehrperson von der problematischen Klassendynamik zu entlasten und andererseits mit den Kindern neue Handlungsstrategien zu erarbeiten und an selbst gesetzten Gruppenzielen zu arbeiten. Neben diesen Gruppeninterventionen führte die Schulsozialarbeiterin in Zusammenarbeit mit Carlos Menti auch eine Klassenintervention in der 5. Klasse durch. Im Rahmen der präventiven Arbeit wurde gemeinsam mit der Schulsozialarbeit Neuenkirch und Carlos Menti der modulartig aufgebaute "Kurs zur Förderung sozialer Kompetenzen" durchgeführt, der für Kinder der 3. 6. Klasse zum sechsten Mal angeboten wurde (Weiteres auf S. 3). 1

Auf der Kindergartenstufe wurden die ersten Vorbereitungen für die Durchführung des Projektes "Faustlos" im Schuljahr 2010/11 in die Wege geleitet. "Faustlos" ist ein für den Kindergarten (und auch für die Primarschule) entwickeltes Präventionsprogramm, das impulsives und aggressives Verhalten von Kindern vermindern und ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen steigern soll. "Faustlos" vermittelt grundlegende alters- und entwicklungsangemessene Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Empathie, Impulskontrolle und Umgang mir Ärger und Wut. Das Programm wird in den Kindergartenalltag integriert. Die Kindergärtnerinnen werden dabei von der Schulsozialarbeiterin instruiert und bei der Umsetzung unterstützt. Eine Weiterführung des Projektes auf der Primarstufe kann zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden. Ein weiterer Teil der präventiven Arbeit bestand in der Teilnahme und Mitarbeit an den Sitzungen zur Früherkennung mit der Schulleitung, dem Sozialvorsteher und der Jugendarbeiterin (Weiteres auf S. 4). Eine Vernetzung fand auch durch die Teilnahme an Stufensitzungen und verschiedenen Arbeitsgruppen statt. Zudem wurden mit dem Schulleiter Tony Boog regelmässige Gespräche geführt, was wesentlich zu einem wertvollen Austausch und einer guten Zusammenarbeit beitrug. Zur Erweiterung der fachlichen Kompetenzen wurden Supervisionsstunden in Anspruch genommenen. Statistische Erkenntnisse Im Zeitraum von Januar bis Juli 2010 wurden 7 Einzelberatungen von Schülerinnen und Schülern durchgeführt (3 Jungen, 4 Mädchen). Dabei stammt ein Kind aus dem Kindergarten, 2 aus der 2. Klasse, 2 aus der 3. Klasse und ein Kind aus der 4. Klasse. Ausserdem wurde eine Jugendliche aus der 6. Klasse begleitet. Die Beratungsgründe (Mehrfachnennungen möglich) bezogen sich in einem Fall auf mangelnde Motivation und übermässigen Leistungsdruck, in 2 Fällen auf zwischenmenschliche Konflikte mit anderen Kindern, und in 3 Fällen war unangepasstes Verhalten der Anmeldungsgrund. In 2 Fällen war emotionale Verstimmtheit und bei 3 Fällen eine mangelnde Selbstwertproblematik ausschlaggebend. In 3 Fällen lag eine belastende Familiensituation vor. Durchschnittlich fanden mit den Kindern 6.7 Einzelsitzungen statt (Min. = 3, Max. = 9). Dazu kommen insgesamt 49 Konsultationen mit Eltern und/oder Lehrpersonen. Die Wartezeit nach einer Anmeldung betrug durchschnittlich 6 Tage. Neben den Einzelberatungen fanden wie oben bereits beschrieben auch 2 Interventionen auf Klassenebene statt. Diese Gruppenberatungen werden jedoch in der Einzelfallstatistik nicht berücksichtigt, da dies sonst zu irreführenden Schlussfolgerungen führen kann. 2

3) 5. Klasse bis 3. ORST, Carlos Menti (August 2009-Juli 2010) Rückblick auf das 3. SSA-Jahr Wie schon in den beiden Jahren zuvor wurde das Angebot der Schulsozialarbeit auf der Mittel- und Oberstufe sehr gut genutzt. Auch diesmal konnte das Angebot der SSA zum Schuljahresbeginn den Eltern der Oberstufe anlässlich der Elterninformationsabende vorgestellt werden. Zudem wurde die Schulsozialarbeit den Schülerinnen und Schülern auf Klassenstufe erneut ausführlich vorgestellt. Für die neuen OberstufenschülerInnen aus Eich wurde eine eigene Info- und Vorstellungsveranstaltung durchgeführt, da sie das Angebot der Schulsozialarbeit von ihrer Primarschulzeit her noch nicht kennen. Auch im dritten SSA-Jahr machten neben den zahlreichen Einzelberatungen von Schülerinnen und Schülern auch Lehrpersonen und Eltern vom Beratungsangebot regen Gebrauch. Auf Klassenebene fanden insgesamt vier Gruppen- und Klasseninterventionen statt, welche sich über mehrere Wochen und Monate erstreckten. Ziel war es, den Gruppen- und Klassengeist zu stärken und Mobbinghandlungen gegen einzelne SchülerInnen auf ein Minimum zu reduzieren oder gar gänzlich zu unterbinden. In einer weiteren Intervention ging es darum, einem durch sein auffälliges Verhalten sozial isolierten Schüler erneut die Integration in der Klasse zu ermöglichen. Diese Interventionen konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Nach den genannten Interventionen gaben die betroffenen Kinder an, sich in der Gruppe/Klasse besser integriert zu fühlen oder einen besseren Klassengeist zu spüren. Auch konnten keine Mobbinghandlungen mehr festgestellt werden. Um den Zusammenhalt einer Klasse zu fördern wurde auch eine gemeinsame Aktivität (Badibesuch) zusammen mit der Lehrperson organisiert und durchgeführt und mit gruppendynamischen Spielen und Übungen angereichert. Im präventiven Bereich wurde der "Kurs zur Förderung sozialer Kompetenzen" kurz KFSK in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit Neuenkirch bereits in 6. Auflage durchgeführt. Dieser modulartig aufgebaute Kurs dient dem Erwerb und Training sozialer Kompetenzen und kann als Mobbingprävention betrachtet werden. Dabei werden sozial unsichere Kinder der 3. bis 6. Klasse in einer Gruppe von 10 12 Kindern mit Themen und Übungen konfrontiert, die der persönlichen Abgrenzung, dem Durchsetzungsvermögen, der Kontaktaufnahme und dem Aufbau des Selbstvertrauens dienlich sind. Des Weiteren wurde, aufbauend auf die Arena-Veranstaltung gegen Alkoholmissbrauch, welche im Frühjahr 2009 mit diversen Fachpersonen aus dem Suchtbereich für SchülerInnen der 6. Klasse und der ersten Oberstufe durchgeführt worden war, analog eine Elternveranstaltung organisiert. Daraus resultierte eine enge Zusammenarbeit mit dem Sozialvorsteher, der Jugendarbeiterin sowie diversen Eltern aus Sempach und Eich. Diese Arbeitsgruppe wird weitergeführt und plant weitere Massnahmen gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. 3

Wie in den Jahren zuvor trug auch die Teilnahme und Mitarbeit an den regelmässig stattfindenden Sitzungen zur Früherkennung, an welchen der Sozialvorsteher, die Jugendarbeiterin und die Schulleitung teilnehmen, zur Prävention bei. Dies dient als Plattform zur Früherkennung von Gefährdungen im Einzelfall sowie der gesamten Schülerschaft oder Teilen davon. Da viele soziale Auffälligkeiten mit Misserfolgserlebnissen in der Schule zusammenhängen, fanden erneut Lernbegleitungen, sogenannte Lerncoachings statt, welche neben der Berücksichtigung sozialer Aspekte insbesondere auf das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler fokussieren. Dieses individuelle Angebot konnte durch die Weiterführung des "Lernclubs", einer professionell geführten Hausaufgabenhilfe, einem breiteren Kreis von Schülern und Schülerinnen zugänglich gemacht werden. An drei Tagen pro Woche besuchten insgesamt 18 SchülerInnen der 1. bis 3. Oberstufe jeweils in der Frühstunde den Lernclub. Neben der Möglichkeit in Ruhe und unter fachlicher Aufsicht die Hausaufgaben zu machen oder zu lernen, wurden auch regelmässige Inputs zu Lerntools und -techniken gegeben. Da auch dieses Angebot inzwischen fest verankert ist und die Schulpflege für das Schuljahr 2010/11 eine weitere Lektion gutheissen konnte, wurde im Sinne einer Professionalisierung eine zweite Fachlehrperson dafür engagiert. Deshalb kann sich die SSA aus diesem Feld nun zurückziehen. Ausserdem konnte aktiv an der Schulentwicklung und -weiterbildung mitgewirkt werden. Bei der UFAZ-Veranstaltung zu Schuljahresbeginn wurde ein Input-Referat gehalten, das die neuropsychologischen Zusammenhänge zwischen musikalischer Aktivität und schulischem Erfolg thematisierte. Erfreulicherweise bewilligte die Schulpflege für das Schuljahr 2010 auf Antrag einer Fachlehrperson und der SSA insgesamt drei Lektionen pro Woche für die Freifächer "Musical" und "Theaterimprovisation". Auch die Zusammenarbeit mit der Schulleitung wurde intensiv gepflegt. So fanden regelmässig Gespräche mit dem Schulleiter T. Boog statt, mit den Zielen den Austausch zu pflegen und die Zusammenarbeit zu optimieren. Die fachliche Vernetzung fand durch die Teilnahme an Intervisionssitzungen der regionalen Schulsozialarbeitenden statt. Statistische Erkenntnisse (5. Klasse bis 3. Oberstufe) Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 27 Einzelberatungen von Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Wie bereits im vergangenen Schuljahr waren die Jungen erneut deutlich in der Überzahl (7 Mädchen, 20 Jungen). Diese, gegenüber dem Vorjahr tiefere Anzahl Beratungen (Vorjahr: 40 SchülerInnen) ergab sich aufgrund der Tatsache, dass hier nur noch Einzelberatungen aufgeführt werden. Gruppenberatungen werden nicht mehr dazu gerechnet, da dies sonst zu irreführenden Schlussfolgerungen führen kann. 4

Davon stammen 7 aus der Primarschule (5. Kl. = 6, 6. Kl. = 1) und 20 aus der Oberstufe. Nach Schultyp aufgeteilt waren es 2 Jugendliche aus der Sek A, 11 aus der Sek B und 6 aus der Sek C. Ein Jugendlicher besuchte zum Zeitpunkt der Beratung die Sonderschule. Die Beratungsgründe (Mehrfachnennungen möglich) bezogen sich in 9 Fällen auf übermässigen Leistungsdruck und mangelnde Lernmotivation, in 29 Fällen waren zwischenmenschliche Konflikte ausschlaggebend (5 Schüler/Lehrperson, 4 Schüler/Eltern, 10 Schüler/Gruppe oder Klasse, 4 Schüler Andere). Dazu gerechnet fanden bei 6 Kindern und Jugendlichen Beratungen bezüglich Mobbing statt. Bei 12 Kindern und Jugendlichen war der Beratungsgrund unangepasstes, störendes Verhalten, bei 8 emotionale Verstimmtheit und 5 litten unter sozialer Isolation. In 6 Fällen lag eine belastende Familiensituation vor. Bei den Konsultationen lag der Durchschnitt bei 7.6 Sitzungen (Max. = 32, Min. = 1, Total = 243 Konsultationen). Die Wartezeit nach einer Anmeldung betrug durchschnittlich 6 Tage. 4) Personelle und strukturelle Veränderung auf das Schuljahr 2010/11 Auf November 2010 verlässt Carlos Menti die Schule Sempach und widmet sich einer neuen Herausforderung. Bedingt durch diesen personellen Wechsel, gibt es auf das Schuljahr 2010/11 auch eine strukturelle Veränderung. Neu wird Andreas Hausheer, Mediator und Lehrer, das Beratungsangebot ab der 5. Primarklasse bis zur 3. Oberstufe übernehmen. Aufgrund seines beruflichen Hintergrundes wird er ausschliesslich das Beratungsangebot der Schulsozialarbeit mit dem neuen wichtigen Schwerpunkt der Mediation abdecken. Damit kommt es teilweise zu einer Veränderung bezüglich der Schulsozialarbeit und der schulpsychologischen Tätigkeit in Personalunion. Nathalie Imhof wird weiterhin für den Kindergarten und die Primarstufe bis und mit 4. Klasse als Schulsozialarbeiterin tätig sein. Neu wird sie für die ganze Schule Sempach als Schulpsychologin wirken. Trotz dieser personellen und strukturellen Veränderungen bleibt das Beratungsangebot der Schulsozialarbeit bestehen. Wie der vorliegende Jahresbericht klar belegt, ist eine niederschwellige Beratung für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern und Lehrpersonen nach wie vor dringend notwendig. Zudem ist es sinnvoll, nicht nur intervenierend, sondern auch präventiv vorzugehen und Probleme anzugehen, bevor sie entstehen. Auch ist es offensichtlich, dass bei Gruppenkonflikten mit dem Gruppen- oder Klassensystem gearbeitet werden muss, da sich viele Konflikte in der Schule auf Beziehungskonflikte zurückführen lassen. 5

Da sich die Schule Sempach wie jede zeitgemässe und moderne Schule in einem stetigen Wandel befindet, wird es auch in Zukunft notwendig sein, das Beratungsangebot der SSA an die Bedürfnisse der Schule anzupassen. Insofern wäre es notwendig und wünschenswert, dass zumindest zweimal jährlich ein Austausch zwischen VertreterInnen der Schulleitung, der Schule und der SSA im Sinne einer Begleitgruppe, stattfinden würde. Damit könnte das Beratungsangebot weiter optimiert und es könnten gemeinsame Schwerpunkte gesetzt werden. An dieser Stelle danken wir der Schulleitung und der Schulpflege Sempach für ihre Unterstützung beim Aufbau und der Weiterentwicklung dieses wichtigen Beratungsangebots. Ein ebenso grosses Danke geht an alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen die auch als Klientinnen und Klienten zum Gelingen unserer Arbeit beitrugen. Nathalie Imhof lic. phil. Psychologin FSP Carlos Menti lic. phil. Psychologe FSP 6