Jahresbericht der Schulsozialarbeit. Eine Umschau auf das Jahr Baur Ady, Fachbereichsleiter SSA
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- Miriam Schuler
- vor 6 Jahren
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1 Jahresbericht der Schulsozialarbeit Eine Umschau auf das Jahr 2016 Baur Ady, Fachbereichsleiter SSA
2 Der Fachbereich Schulsozialarbeit im Zweckverband Soziale Dienste Linthgebiet stellt zum ersten Mal einen offiziellen Jahresbericht auf Wunsch der Schulen Rapperswil-Jona und Eschenbach zusammen. Es geht dabei zum einen um reine Fakten, zum anderen aber auch um wichtige Erkenntnisse und Entwicklungen sowie um anstehende Projekte. In allen Schuleinheiten ist die SSA vor Ort vertreten Ein wichtiger Teil in der Umsetzung des Konzeptes ist die Gewährleistung der Niederschwelligkeit. Die Fallzahlen der SSA Eschenbach haben gezeigt, dass diese in den Schulhäusern, in denen die SSA anwesend ist (räumlich sowie persönlich) höher sind, als in jenen Schulhäusern, in welchen die SSA nur auf Abruf arbeitet. Dies wird mit der besseren Erreichbarkeit der SSA für die SuS sowie die grössere Präsenz bei den Lehrpersonen in Zusammenhang gebracht. Durch die daraus entstehende engere Zusammenarbeit mit der jeweiligen Schulleitung und den Lehrpersonen, wird der Fokus der SSA vermehrt auf die Schulhausentwicklung, die Früherkennung und die Prävention gerichtet. Nun sind die SSA sowohl in den Schulen Eschenbach als auch in den Schulen Rapperswil-Jona vor Ort aktiv. Die Fachbereichsleitung hat alle Schulleitungen persönlich interviewt und wollte evaluieren, wie die Angebote ankommen, wie stark die SSA verankert ist und welche besonderen Wünsche oder Bedürfnisse in den einzelnen Schuleinheiten noch vorhanden sind. Es darf zusammenfassend festgestellt werden, dass die SSA angekommen ist, dass sie von Lehrpersonen, Eltern und selbstverständlich auch von den Kindern und Jugendlichen sehr wohl wahrgenommen und genutzt wird. Die Schulleitungen bezeichnen die Kooperation mit den Schulsozialarbeitenden als sehr professionell und hilfreich. Laut Einschätzung der Schulleitungen wird die SSA in sehr vielen Fällen früh beigezogen und kann Unterstützung anbieten oder in die Wege leiten. Präventionsarbeit Prävention richtet sich an alle, dabei sollen zukünftige Probleme verhindert werden. Mit Prävention werden alle Strategien und Massnahmen bezeichnet, die ergriffen werden, um das Auftreten, die Verbreitung und die negativen Auswirkungen von Risikoverhalten und Krankheiten zu verhindern oder zu vermindern. Prävention umfasst immer sowohl das Verhalten als auch die Verhältnisse. Prävention ist eine pädagogische Aufgabe und Teil einer fächer- und stufenübergreifenden Gesundheitsförderung. Die SSA ist Teil der Schule Rapperswil-Jona (Eschenbach) und kann deshalb aus Sicht der Sozialen Arbeit einen wichtigen Anteil an der Präventionsarbeit mittragen. Wirksame Prävention kann nicht aus punktuellen Einzelprojekten und Aktionen bestehen und nicht nur durch die Angebote der SSA alleine abgedeckt werden, sondern sollte in ein gesamtschulisches Präventionskonzept eingebettet und durch interne Fachpersonen sowie externe Fachstellen ergänzt werden. In Rapperswil-Jona wird seit letztem Jahr ein Präventionskonzept umgesetzt, in welchem von Kindergarten bis zur 3. Oberstufe jedes Jahr die SSA zu einem Thema zwei Präventionslektionen gestaltet. Die Lehrpersonen können im Voraus oder im Nachgang diese Themen weiter vertiefen und zusätzlich zur Verfügung gestellte Materialien nutzen. In den meisten Klassen erfolgen durch die Lehrpersonen im Anschluss an die Lektionen positive Rückmeldungen. Auch bei den Befragungen der Schulleitungen wurden diese Präventionslektionen sehr positiv erwähnt.
3 Zahlen und Fakten Die SSA hat verschiedene Angebote, die genutzt werden können. Für das Jahr 2016 wurden folgende Zahlen erhoben: Rapperswil-Jona Eschenbach Total 2750 SuS 1150 SuS 3900 SuS Einzelberatungen SuS Beratungen für Gruppen SuS Beratungen für Erwachsene* Interventionen, Workshops Schulkultur, Schulprojekte * hier werden alle Beratungen gezählt, welche nicht im Zusammenhang mit bereits bestehenden Klient/innen stattgefunden haben; beispielsweise mit Eltern, Lehrpersonen, weiteren Bezugspersonen + von der SSA (mit-)initiierte Projekte oder von der SSA (mit)organisierte Veranstaltungen für die gesamte Schuleinheit (Schüler/innenrat, Sporttage, Elternveranstaltungen ) Gegenüber dem letzten Jahr haben die Einzelberatungen um 8% abgenommen (von 324 auf 298); die Gruppenberatungen aber um mehr als 20% zugenommen von 99 auf 123. Das ist sicherlich auch darauf zurück zu führen, dass die Lehrpersonen vermehrt ganze Gruppen an die SSA verwiesen haben. Die Beratungen für Erwachsene haben massiv zugenommen gegenüber dem letzten Jahr da zeigt sich eine Verdoppelung (von 106 auf 215). Zum einen erkläre ich mir die Differenz mit der erhöhten Präsenz der SSA in den Schuleinheiten, mit der Konstanz der zuständigen SSA- Mitarbeitenden und auch mit den vermehrten Bemühungen in der Öffentlichkeitsarbeit. Die Zahl der Interventionen und Workshops hat ebenfalls deutlich zugelegt von 134 auf 203. Das dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass die Präventionslektionen nun in allen Stufen durchgeführt wurden. Die Zahlen für die Schulkultur und Schulprojekte ist ebenfalls deutlich angestiegen: letztes Jahr waren es 36 und dieses Jahr bereits 68. Für alle Früherkennungsmassnahmen ist es von zentraler Bedeutung, dass die SSA sich aktiv in der Schulkultur engagiert und präsent ist. Deshalb wird auch grosses Gewicht auf diese Massnahmen gelegt. Gesamthaft kann festgehalten werden, dass die SSA-Mitarbeitenden immer wieder an Kapazitätsgrenzen gestossen sind. Die Fälle halten sich nicht an einen ruhigen Rhythmus sondern haben die Tendenz geballt aufzutreten. Es gibt im Verlauf des Jahres immer wieder Situationen, in denen mit hohem persönlichen Engagement und äusserst flexibel zusätzliche Arbeitszeiten geleistet werden. Dafür möchte ich dem Team einen besonderen Dank aussprechen!
4 Öffentlichkeitsarbeit Der Fachbereich Schulsozialarbeit kommt in einer neuen, erfrischenden Gestaltung daher. Durch eine Grafikerin hat unser Auftritt an Präsenz gewonnen und wird dank der gut gestalteten Broschüren auch bei den Eltern und aussenstehenden Fachstellen besser wahrgenommen. Die Website nimmt die Werbebroschüre farblich und inhaltlich auf und ermöglicht einen differenzierteren Auftritt. Damit in der Öffentlichkeit die Arbeit, die Haltung und die Grundsätze der SSA bekannt gemacht werden können wurde der Webauftritt so gestaltete, dass ein Überblick möglich ist aber Leserinnen und Leser können auch in die Tiefe gehen und sich mit Grundlagen und Vorgaben auseinandersetzen. Die Mitarbeitenden der SSA sind als Team aufgeführt und über die Standorte der Schuleinheiten kann schnell und einfach Mailkontakt hergestellt werden. Das erleichtert auch Eltern oder Fachstellen die direkte Kontaktaufnahme. Der Jahresbericht nimmt die Grundelemente der Website und der Broschüre auf. Ausblick Familienklasse Die Qualität der SSA-Angebote in den Schulen, für Eltern, Bezugspersonen und in der Zusammenarbeit mit den Fachstellen soll weiterhin sehr hoch angesetzt sein. Es ist uns aber wichtig, die Niederschwelligkeit weiter auszubauen durch die Präsenz und die Mitarbeit an einer positiven Schulkultur in den einzelnen Schuleinheiten. Im Auftrag der Schule Rapperswil-Jona wird im 2017 bis zu den Sommerferien ein Pilot durchgeführt. Ein Projekt, das mehrere Eltern mit ihren Kindern zusammen aktiv in einen Veränderungsprozesse einbindet. Schüler und Schülerinnen, deren schulischer Erfolg dadurch gefährdet ist, dass sie die Anforderungen beim Einhalten von Regeln und von Arbeitsstrukturen in der Klasse nicht ausreichend erfüllen können, sollen mit aktiver Unterstützung ihrer Eltern diese Kompetenzen im Familienklassenzimmer erwerben. Konkret bedeutet der Begriff Familienklassenzimmer ein besonderes Lernsetting innerhalb der Schule. In einer Sequenz während des Familienklassenzimmers arbeiten die Kinder an Aufträgen der jeweiligen Klassenlehrperson. Die Lehrperson stellt diese Aufträge speziell zusammen und übergibt sie der zuständigen Leitung des Familienklassenzimmers. Die Eltern der Kinder sind während dieser Zeit nicht nur präsent, sondern verantwortlich für ihre Kinder und dafür, dass diese die abgemachten Regeln einhalten. Ein ganz wichtiger Bestandteil des Konzeptes ist der Austausch der Eltern innerhalb der Gruppe. Eltern erleben das Verhalten ihrer Kinder in der Schule, erleben aber auch, dass es anderen ähnlich geht wie ihnen selber, sie können voneinander lernen, sehen sich in den anderen Familien gespiegelt und können sich gegenseitig Feedback geben. So erleben sie sich in der Beraterrolle auch als kompetent, was sich positiv auf den gesamten Veränderungsprozess auswirkt. Ein Mitarbeiter wurde bereits ausgebildet, ein weiterer wird 2017 diese Ausbildung machen. Falls dieses Projekt weitergeführt wird, dann braucht es allenfalls im Team auch entsprechende Weiterbildungen.
5 Weiterbildung im Zürcher Ressourcenmodell Für das ganze Team wird 2017 eine Weiterbildung organisiert, in der die Grundlagen des Zürcher Ressourcenmodells für die Beratungen in der SSA nutzbar gemacht werden sollen. Das Zürcher Ressourcen Modell «ZRM» ist ein Selbstmanagement-Training und wurde von Dr. Frank Krause und Dr. Maja Storch für die Universität Zürich entwickelt. «ZRM» beruht auf neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschlichen Lernen und Handeln. Es bezieht systematisch kognitive, emotive und physiologische Elemente in den Entwicklungsprozess mit ein. Durch eine abwechslungsreiche Folge von systemischen Analysen, Coaching, theoretischen Impulsreferaten und interaktiven Selbsthilfetechniken entwickeln und erweitern die Teilnehmenden ihre Selbstmanagementkompetenzen. Danksagung Das Team ist sehr aktiv und präsent, ist auch für die eine oder andere Zusatzleistung bereit. Ein erstes Dankeschön gehört deshalb allen Mitarbeitenden. Das Team der SSA ist in den letzten drei Jahren verhältnismässig konstant geblieben. Das zeugt von guten Arbeitsbedingungen und einer sicheren Arbeitsgrundlage. Es zeigt aber auch, dass durch die Mitgestaltung des Fachbereichs eine hohe Partizipation möglich ist. Die Kooperation mit den Schulen sei es auf Ebene der Schuleinheiten aber auch auf der übergeordneten Ebene läuft sehr gut. Die Wünsche, Bedürfnisse der Schulen werden immer wieder neu erhoben und bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung der SSA. Auch hier ein sehr grosses Dankeschön! Die Vernetzung mit verschiedenen schulnahen und schulischen Fachstellen und Fachpersonen wird sehr gepflegt. Die Zusammenarbeit erschliesst zum einen Synergien und verhilft andererseits zu einer besseren Nutzung von Spezialisierungen. Für die Offenheit und das Interesse an diesem gemeinsamen Austausch möchten wir danken. Die Begleitkommission bestehend aus Vertretungen von Rapperswil-Jona und Eschenbach unterstützt die Weiterentwicklung des Fachbereichs SSA und ermöglicht Klärungen und Verfeinerungen des Angebots ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Auftraggebenden. Für die wohlwollende Begleitung und die zukunftsgerichtete Unterstützung steht hier ein grosses DANKESCHÖN. Rapperswil-Jona, 1. März 2017 Zur Kenntnis genommen und bestens verdankt an den Fachbereich durch die Begleitkommission an der Sitzung vom 7. März 2017
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