U N T E R R I C H T S E N T W U R F



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S tudienseminar Oldenburg für das Lehramt an berufsbildenden Schulen Material-Nummer: (wird von der DU-Verwaltung ausgefüllt) Jahr lfd. Nummer - für den U N T E R R I C H T S E N T W U R F Unterrichtsbesuch (UB) I (Fachleiter/in) weiterer Unterrichtsbesuch 1. Unterrichtsbesuch II 2. Unterrichtsbesuch II Prüfungsunterricht I (PUI) 3. Unterrichtsbesuch II Prüfungsunterricht II (PUII) Studienreferendar/in: Referendargruppe: 1003 Fachleiter/in: Vorsitzende/r (PUI / PUII): PS-Vertreter/in: Fachlehrer/in: Schulleiter/in: Protokollführer/in: ANGABEN ZUR KLASSE - Kurzbezeichnung: WKE Schülerzahl: 23 - Ausbildungsberuf/Schulform: (BS-Teilzeit,BFS,BGJ,BS,BVJ,FGy,FOS) Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, BS-Teilzeit - Schule/Ort/Standort: Raum: Tag/Datum/Zeit: Unterrichtsfach/ Lernfeld: Unterrichtsgebiet: Unterrichtsthema: Rechnungswesen Lerngebiet 4, Grundlagen der Buchführung Wertbewegungen in der Bilanz Fachrichtung oder Unterrichtsfach: (Bezeichnung im Seminar) Wirtschaft und Verwaltung D:\UB II Wirtschaft\Deckblatt UB II REWE.Doc Vordruck nicht verändern!

3. UB II Wirtschaft XXX 1 Analyse des Bedingungsfeldes 1.1 Die Lerngruppe 1.2 Die Referendarin 2 Didaktisch-methodische Konzeption 2.1 Analyse der curricularen Vorgaben Die Rahmenrichtlinien 1 für die berufsspezifischen Unterrichtsfächer im Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel von 1996 schreiben für die Grundstufe das Lerngebiet 4, Grundlagen der Buchführung, mit 80 Unterrichtsstunden vor. Rechnungswesen soll den Schülern als Hilfsmittel für wirtschaftliche Entscheidungen vermittelt werden. Sie sollen es als Informationssystem zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Betriebsabläufen nutzen können 2. Handlungsorientierter Unterricht soll den Schülern Einblick in die Strukturen, Zusammenhänge und Beziehungsgeflechte der Wirtschaft und damit Handlungskompetenz und Schlüsselqualifikationen vermitteln 3. Ich versuche im Rechnungswesenunterricht diesen Anforderungen mit der Einführung eines Modellunternehmens, der Colonia Warenhaus GmbH 4, Fallsituationen und Belegorientierung gerecht zu werden. Alternativen zur Bilanzmethode 5 werden in den Rahmenrichtlinien vorgeschlagen, jedoch verfolgt das eingeführte Lehrbuch 6 den traditionellen Ansatz. In großem Maße erstelle ich die Unterrichtsmedien wie Belege und Arbeitsblätter selbst, um Fallsituationen um das Modellunternehmen zu entwickeln. Das Thema der heutigen Doppelstunde Wertbewegungen in der Bilanz wird in den Rahmenrichtlinien nicht explizit genannt. Trotzdem halte ich es für ein Thema, welches den Schülern das Verständnis für die doppelte Buchführung erleichtert. Das Lehrbuch der Schüler führt den Begriff des Beleges vor den Wertbewegungen der Bilanz ein, ohne jedoch Belege aus der Praxis vorzustellen. Da Belege Grundlage der Buchführung sind, führte ich die Schüler schon bei der Aufstellung des Inventars in die Arbeit mit Belegen ein. Problematisch ist die Stellung des Rechnungswesens innerhalb der betrieblichen Ausbildung zu sehen, denn die Erfahrungen vieler Schüler mit Rechnungswesen in der Praxis erstrecken sich meist nur über die Inventur und den Kassenbericht. 2.2 Analyse der Thematik, ihrer Komplexität und ihrer fachlichen Begründung 1 Niedersächsisches Kultusministerium: Rahmenrichtlinien (RRL) für die berufsspezifischen Unterrichtsfächer im Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, 1996. 2 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 1996, S. 3. 3 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 1996, S. 1. 4 Dieses Unternehmen wird nur sehr selten im Buch behandelt, daher stütze ich mich auf Hahn/Meyer/Schaub, 2000. 5 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 1996, S. 17 Als Alternative zur herkömmlichen Bilanzmethode wird vorgeschlagen, über die Staffelrechnung (Kassenbericht, Kundenblatt) oder über die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung das Konto abzuleiten.. 6 Meyer/Hahn, 2002. 1

3. UB II Wirtschaft XXX Rechnungswesen stellt allgemein ein System zur Erfassung, Dokumentation und Analyse betrieblicher Prozesse dar. Den Schülern soll einerseits die Anwendung des Systems, um sie auf eine Tätigkeit im Rechnungswesen vorzubereiten, andererseits ein Einblick in betriebliche Prozesse vermittelt werden 7. Im Zentrum des Rechnungswesenunterrichts in der Berufsschule steht die doppelte Buchführung. Inventur, Inventar und Bilanz werden dabei als Einführung betrachtet und in der Regel nicht vertiefend behandelt. Demgegenüber habe ich intensiv die Inventur, Probleme der Bewertung und den Kassenbericht behandelt, um den Schülern zu verdeutlichen, welche Wichtigkeit im Abgleich der Buch-Werte mit den Ist-Werten liegt und welche Korrekturfunktion die Inventur gegenüber der Buchführung hat. Zusätzlich konnte ich aufgrund der Aktualität der Inventur zum Jahresende/Jahresanfang an die Erfahrungen der Schüler anknüpfen, was nach meiner bisherigen Erfahrung zu einem besseren Verständnis von Zusammenhängen führt. Das Gleiche gilt für den Kassenbericht. Im Bewusstsein der Schüler muss verankert werden, dass Rechnungswesen sich nicht allein auf bloßes Buchen beschränkt, sondern auch vielfältige Informationen über betriebliche Leistungserstellungsprozesse liefert. Die heutige Doppelstunde behandelt die Auswirkungen von Geschäftsvorfällen auf die einzelnen Posten der Bilanz. Während Preiß und Tramm 8 als Vertreter des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes noch 1990 die Erfassung von Wertbewegungen innerhalb der Bilanz als Betrachtung von Vermögens- und Kapitalveränderungen mit hypothetischen Charakter bezeichnen, da die Bilanz eine stichtagsbezogene Erfassung der Vermögens- und Kapitalbestände eines Unternehmens ist, weist Preiß 9 nun darauf hin, dass von diesem Vorgehen abzusehen ist, da es den Schülern den Eindruck vermittelt, dass für die Aufstellung der Bilanz keine erneute Ist-Aufnahme notwendig ist. Mir erscheint dieses, nicht der Realität entsprechende Buchen innerhalb der Bilanz, jedoch geeignet, den Schülern die Grundlagen der doppelten Buchführung auf einfache Art zu vermitteln. Die Begrifflichkeiten -Passiv-Mehrung/-Minderung, - und Passiv-Tausch können den Schülern so gut erklärt werden, zumal diese Vorgehensweise im traditionellen Ansatz und somit auch im Lehrbuch der Schüler vorgesehen ist. Um den Schülern die Vorstellung von Geschäftsvorfällen zu erleichtern und einen höheren Praxisbezug herzustellen, lasse ich sie mit Belegen arbeiten 10. Während der Reflexionsphase muss den Schülern deutlich werden, warum in der Praxis nicht nach jedem Geschäftsvorfall eine neue Bilanz erstellt wird. 2.3 Auswahl- und Reduktionsentscheidungen Das Lehrbuch der Schüler führt vor den Bilanzveränderungen Konten ein, ohne jedoch auf die Besonderheiten von - und Passiv-Konten einzugehen. Auch werden hier Geschäftsvorfälle nur 7 Vgl. Sloane, 1996, S. 26. 8 Vgl. Preiß/Tramm, 1990, S. 73. 9 Vgl. Preiß, 2000, S. 7. 10 Vgl. Preiß, 2000, S. 6. 2

3. UB II Wirtschaft XXX einseitig z.b. nur auf dem Bankkonto oder dem Kassenkonto erfasst. Es ist meines Erachtens nach sinnvoller, den Schülern vorher bewusst zu machen, dass ein Geschäftsvorfall mindestens zwei Posten der Bilanz, bzw. Konten berührt; aus diesem Grund habe ich noch keine Konten eingeführt. In dieser Doppelstunde werden deshalb die Geschäftsvorfälle innerhalb einer stark verkürzten und zahlenmäßig vereinfachten Bilanz erfasst. Mithilfe einer den Schülern bekannten Bilanzwaage wird das Bilanzgleichgewicht visualisiert. Das geplante Vorgehen entspricht nicht der Praxis, da keine Buchungen innerhalb der Bilanz vorgenommen werden und die Bilanz aufgrund der Inventur und des Inventars in der Regel nur einmal im Jahr aufgestellt wird. In der Reflexionsphase wird den Schülern jedoch verdeutlicht, dass dies nur ein beispielhaftes Vorgehen ist, welches die Zusammenhänge der Wertbewegungen in der Bilanz exemplarisch darstellen soll. Zusätzlich bietet es Möglichkeiten für die Überlegung, wie in der Praxis vorgegangen werden könnte. Jede Art der Bilanzveränderung wird zunächst mittels eines von mir möglichst eindeutig konstruierten Beleges betrachtet, um die Schüler nicht zu überfordern. Begrifflichkeiten wie Mehrwertsteuer sind den Schülern noch nicht geläufig und werden daher vermieden. Zu komplexe Aufgabenstellungen bereiteten den Schülern bisher Probleme, so dass heute ein kleinschrittiges Vorgehen gewählt wird. Konten werden erst in den nächsten Stunden eingeführt. Ich erhoffe mir so ein besseres Verständnis für das Buchen auf - und Passiv-Konten. Die Übungsaufgaben (siehe Anhang) dienen dazu, das Gelernte anzuwenden und zu festigen. Hierbei wird jedoch von der erneuten Aufstellung der einzelnen Bilanzen abgesehen. Stattdessen erhalten die Schüler ein Schema, in welches sie die entsprechenden Daten eintragen können. Auf dieses Schema kann später bei der Erfassung der Geschäftsvorfälle auf Konten zurückgegriffen werden. Sowohl aus Zeitgründen als auch, um viele verschiedene Geschäftsvorfälle üben zu lassen, werden diese nicht durch Belege vorgegeben, sondern schriftlich formuliert. 2.4 Begründung des methodisch-didaktischen Vorgehens Die Rahmenrichtlinien fordern ein handlungsorientiertes Herangehen an den Unterricht, um den Schülern berufliche Handlungskompetenz zu vermitteln. Handlungsorientiertes Lernen nach Arnold und Müller beinhaltet zum einen auf Handeln vorbereitendes Lernen, zum anderen ein Lernen durch Handeln 11. Für meine Unterrichtsplanung bedeutet dies, den Schülern die Möglichkeit zu bieten, ihr Lernen selbst zu organisieren. Besonders in dieser Lerngruppe bedarf es jedoch der Hilfestellung z.b. durch Arbeitsaufträge und Informationsmaterialien, um ein komplexes Problem lösen zu können. Für die Strukturierung des Unterrichts orientiere ich mich an dem Modell der Lernschleife von Arnold/Stürzl 12. Zunächst wird den Schülern ein Auftrag erteilt, meist in Bezug auf das eingeführte Modellunternehmen, den sie in einer selbstständigen Erarbeitungsphase ausführen. Die Ergebnisse 11 Vgl. Arnold/Müller, 1993, S. 323. 12 Ebd. S. 326. 3

3. UB II Wirtschaft XXX werden dann im Klassenverband vorgestellt, besprochen und reflektiert. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Übungsphasen oder weitere Aufträge angeschlossen. Nach der Begrüßung und Vorstellung des geplanten Stundenverlaufs wird die heutige Sequenz mittels Folie (advance organizer) in die Makrosequenz eingeordnet. Die Schüler erhalten eine Fallsituation in Kopie, in der zwei ihnen bekannte Personen des eingeführten Modellunternehmens mit der Lösung eines Problems beauftragt werden. Nach dem Vorlesen des Gesprächs durch die Schüler werden mögliche Fragen geklärt. Erst danach werden den Schülern die weiteren Arbeitsmaterialien (Aufgabenblatt, Belege und vorstrukturierte Lösungsblätter) ausgehändigt und im Klassenverband besprochen. Die Bearbeitungsphase erfolgt in dieser Stunde in Partnerarbeit, denn ich möchte erreichen, dass langsamere Schüler ihr individuelles Lerntempo nicht an eine Gruppe anpassen, sondern nur mit dem Partner abstimmen müssen (siehe Bedingungsfeldanalyse). Durch die Partnerarbeit erhoffe ich mir eine intensivere Kooperation und Kommunikation. Einzelarbeit ist m. E. keine Alternative, da es sich um ein neues Thema handelt und die Auswertung der Belege Diskussionsgrundlage sein wird. Anhand von vier exemplarischen Belegen beschreiben die Schüler Geschäftsvorfälle und ihre Auswirkungen auf eine stark verkürzte und vereinfachte Bilanz des Modellunternehmens. Um den Schülern die Auswertung der Belege zu erleichtern, erhalten sie ein vorstrukturiertes Lösungsblatt, auf dem sie Fragen zu den Geschäftsvorfällen beantworten sowie die veränderten Bilanzen aufstellen können. Sollte es große Probleme bei der Auswertung der Belege geben, besteht die Möglichkeit, einen Beleg exemplarisch im gelenkten Klassengespräch zu bearbeiten. Während der Erarbeitungsphase kann ich bei Bedarf gezielt schwächeren Schülern helfen. Die Besprechung der Ergebnisse erfolgt im. Jeweils ein Schülerpaar präsentiert seine Ergebnisse zu einem Geschäftsvorfall, indem der eine sie auf die von mir vorbereitete Lösungsfolie schreibt und der andere die Vorgehensweise zur Lösung erklärt. So können sich die Schüler während des Präsentierens unterstützen. Die Frage nach der Benennung der Bilanzveränderung (z.b. - Tausch) könnte den Schülern ohne Vorkenntnisse Schwierigkeiten bereiten, so dass diese gegebenenfalls fragend-entwickelnd mit den Schülern ermittelt werden. Die vier Fälle sollten zusätzlich am Whiteboard festgehalten werden, denn nach der Präsentation der Ergebnisse werden die vier Möglichkeiten der Bilanzveränderung im Klassengespräch wiederholt und zur Ergebnissicherung mittels einer Bilanzwaage aus Pappe an der Pinnwand visualisiert. Zusätzlich werden auf dem Aufgabenblatt Merksätze (siehe Anlage) erfasst. In der Reflexionsphase, die im gelenkten Lehrer-Schüler-Gespräch stattfindet, sollen die Schüler ihre Ansicht darüber äußern, ob es sinnvoll und korrekt ist, bei jedem Geschäftsvorfall eine neue Bilanz aufzustellen. Zusätzlich werden sie aufgefordert, andere Lösungsmöglichkeiten zu finden. Die Sammlung der Schülerantworten erfolgt auf Folie, um später darauf zurückgreifen zu können. 4

3. UB II Wirtschaft XXX Wenn nach der Ergebnissicherung und Reflexion noch Zeit zur Verfügung steht, erhalten die Schüler den Auftrag, das heute erworbene Wissen mittels einiger Übungsaufgaben anzuwenden. Die Aufgaben, die nicht fertig gestellt werden, sind Hausaufgabe. 3 Lernziele und angestrebte Kompetenzen der Unterrichtsstunde Die Schüler sollen/wollen Stundenlernziel aufgrund von Belegen Geschäftsvorfälle rekonstruieren können und erfassen auf welche Weise die vorgelegten Geschäftsvorfälle die Vermögens- und Kapitalwerte der Colonia Warenhaus GmbH verändern. Fachkompetenz 13 aus Belegen auf Geschäftsvorfälle schließen. (FK 1) erkennen, dass jeder Geschäftsvorfall mindestens zwei Posten der Bilanz verändert, dass die Bilanzgleichung jedoch erhalten bleibt. (FK 2) die vier Fälle der Bilanzveränderung aufgrund von Geschäftsvorfällen erfassen und beschreiben können. (FK 3) beurteilen, dass Buchungen in der Bilanz zu aufwendig sind und in der Praxis nicht durchgeführt werden. (FK 4) mögliche Vorgehensweisen vorschlagen, wie Geschäftsvorfälle korrekt und sinnvoll erfasst werden können. (FK 5) Methodenkompetenz Arbeitsaufträge konzentriert lesen, verstehen und bearbeiten, um dann Lösungsansätze zu entwickeln. (MK 1) Ergebnisse mithilfe einer vorbereiteten Lösungsfolie der Klasse präsentieren. (MK 2) Sozialkompetenz sich während der Partnerarbeit bei der Problemlösung unterstützen und dem anderen ein eigenes Lerntempo zugestehen. (SK 1) gemeinsam ein Ergebnis vor der Lerngruppe vortragen. (SK 2) sich innerhalb der Präsentations- und Besprechungsphase gegenseitig helfen. (SK 3) 13 Eine Trennung der Lernziele in die verschiedenen Kompetenzen ist nicht eindeutig möglich. Hier wird die Ansicht der Verfasserin widergespiegelt. 5

3. UB II Wirtschaft XXX 4 Literaturverzeichnis Achtenhagen, Frank (Hrsg.): Didaktik des Rechnungswesens Programm und Kritik eines wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes. Wiesbaden, Gabler Verlag, 1990. Arnold, Rolf; Müller, Hans-Joachim: Handlungsorientierung und ganzheitliches Lernen in der Berufsbildung 10 Annäherungsversuche. IN: Erziehungswissenschaft und Beruf, 4/1993, S. 323-333. Gehlert, Berthold; Pohlmann, Heiko: Praxis der Unterrichtsvorbereitung. Köln, Stam Verlag, 2001. Hahn, Hans; Meyer, Helge; Schaub, Ingo: Rechnungswesen im Einzelhandel (EKR) in fächerübergreifenden und praxisnahen Aufgaben. Bad Homburg von der Höhe, Verlag Gehlen, 2000. Meyer, Helge; Hahn, Hans: Rechnungswesen im Einzelhandel (EKR) Ausgabe AKA-Länder. Troisdorf, Bildungsverlag EINS, 2002. Niedersächsisches Kultusministerium: Rahmenrichtlinien für die berufsspezifischen Unterrichtsfächer im Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, 1996. Preiß, Peter: Curriculare und methodische Neuorientierung des Rechnungswesenunterrichts: Vom Buchhalter zum kaufmännischen Sachbearbeiter von der Bilanz zu Wertströmen im Unternehmensmodell. Abstract zur Frühjahrstagung der Sektion BWP in der DGfE, Jena, März 2000. Preiß, Peter; Tramm, Tade: Wirtschaftinstrumentelle Buchführung Grundzüge eines Konzeptes der beruflichen Grundqualifikation im Umgang mit Informationen über Mengen und Werte. IN: Achtenhagen, Frank (Hrsg.): Didaktik des Rechnungswesens Programm und Kritik eines wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes. Wiesbaden, Gabler Verlag, 1990. Sloane, Peter F. E.: Didaktik des Rechnungswesens. Pfaffenweiler, Centaurus-Verlagsgesellschaft, 1996 (Wirtschaftspädagogisches Forum). Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich den Unterricht selbstständig vorbereitet und bei der Anfertigung des Entwurfs keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Stellen des Entwurfs, die im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt anderen Quellen entnommen worden sind, habe ich mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht. Oldenburg, den 03-03-06 Unterschrift der Referendarin 6

Anhang Verlaufsplanung XXX 5 Stundenverlaufsplanung Phase /Lernziele Geplanter Unterrichtsverlauf Sozialformen Medien Einstieg Begrüßung Vorstellung des Stundenthemas sowie des geplanten Verlaufs. Einordnung des Themas in die Makrosequenz. L.-Vortrag Auftragsübergabe MK 1 gelenktes S.- L.-Gespräch L. als Impulsgeber Partnerarbeitsphase FK 1, FK 2, FK 3, MK 1, SK 1 Arbeitsauftrag, Belege, vorstrukturierte Lösungsblätter, (Lehrbuch) Präsentationsphase FK 1, FK 2, FK 3, MK 2, SK 2, SK 3 S. lesen die Fallsituation laut vor. S. erhalten den Arbeitsauftrag. Intensive Besprechung des Auftrages. Die L. stellt das Material vor. Fragen werden geklärt. S. arbeiten mit einem Partner ihrer Wahl, um alle S. gleichermaßen zu fordern. Bearbeitung des Arbeitsauftrages. Zusätzliche Erfassung der vier Fälle am Whiteboard. Die vier Fälle der Bilanzveränderung werden an der Pinnwand mittels einer Bilanzwaage visualisiert. So soll verdeutlicht werden, dass das Bilanzgleichgewicht erhalten bleibt. Arbeitsgleiche Partnerarbeit L. hilft bei Bedarf, erklärt Fachbegriffe S. präsentieren L. als Moderator / Impulsgeber Folie OHP Plakat/Pinnwand Fallsituation Arbeitsauftrag Kopien Voraussichtlicher Beginn des Unterrichtsbesuchs am Ende der Gruppenarbeitsphase Je ein Schülerpaar präsentiert seine Ergebnisse Vorstrukturierte zu einem Geschäftsvorfall. Lösungsfolie Die Ergebnisse werden auf Folie erfasst. OHP Ergebnissicherung I FK 2, FK 3, SK 3 Reflexionsphase FK 4, FK 5 Didaktische Reserve Ergebnissicherung II L. = Lehrerin S. = Schüler L. als Impulsgeber u. Moderator Klassengespräch Whiteboard Pinnwand Waage Whiteboard Merksätze werden erfasst. Ist es sinnvoll bzw. korrekt, bei jedem Geschäftsvorfall die Bilanz neu zu erstellen? Klassengespräch OHP Folie L. als Moderator u. Impulsgeber Wie kann dies verhindert werden? Bei Zeitmangel ist ein Abbruch möglich, die Übungsaufgabe ist Hausaufgabe. L. erklärt Übungsaufgaben. Die Lösungen sind in das vorgegebene Schema einzutragen. L. als Impulsgeber Partnerarbeit / Einzelarbeit Übungsaufgaben in Kopie 7

Anhang Makrosequenz XXX -Passiv-Minderung -Passiv-Mehrung -Tausch Passiv-Tausch Wiederholung für Klassenarbeit Wertbewegungen in der Bilanz (UB II) Klassenarbeit Nr. 1 Aufgaben der Buchführung Inventur Zeitpunkt der Inventur Inventurverfahren Inventurlisten Inventurbewertung Wertfortschreibung Wertrückrechnung Wertabschläge Gliederungsprinzipien Ermittlung des Eigenkapitals Einführung von Belegen Gliederungsvorschriften Vermögen/a/Mittelverwendung Kapital/Passiva/Mittelherkunft Eigenkapitalquote Bilanzstruktur Bilanz Von der Inventur zum Inventar Makrosequenz Grundlagen der Buchführung 02.03.2003 - v9 Das Einnahmen- und Ausgabenspiel Kassenbericht Vermögen und Kapital eines Unternehmens Erfassung von Einnahmen und Ausgaben Soll- und Istbestand ermitteln Kontenform Tabellenform Kassenfehlbeträge/Kassenmehrbeträge Mittelverwendung Mittelherkunft Lerninhalt/Zeit Sozialform Methodisch-Didaktische Hinweise Medien Aufgaben der Buchführung (2 Std.) Partnerarbeit Lückentext wird ohne Vorbesprechung von S. gelöst, um Vorkenntnisse einzuschätzen. Lösung im Klassenkontext. Begriff der Inventur wird angesprochen. Inventurverfahren/ Zeitpunkt, Gesetzliche Grundlagen (2 Std.) Ablauf der Inventur / Inventurbewertung / Wertabschläge (2 Std.) Übungsaufgabe Das Einnahmenund Ausgabenspiel (selbst gestaltet) (2 Std.) Kassenbericht Kassenfehlbeträge / Kassenmehrbeträge (2 Std.) Vermögen und Kapital eines Unternehmens (2 Std.) Von der Inventur zum Inventar (UB I) (2 Std.) Übungsaufgaben zum Inventar (2 Std.) Bilanz / gesetzliche Grundlagen (2 Std.) Informationsgehalt Bilanz / Interessengruppen / Bilanzstruktur (2 Std.) Wertbewegungen in der Bilanz (UB II) (2 Std.) Wiederholung für Klassenarbeit Nr. 1 (ca. 2 Std.) Klassenarbeit Nr. 1 (2 Std.) Partnerarbeit Einzelarbeit Gelenktes Klassengespräch Gruppenweise Partnerarbeit Arbeitsgleiche Gruppenarbeit Präsentation Arbeitsgleiche Gruppenarbeit Präsentation Partnerarbeit Partnerarbeit Partnerarbeit Präsentation im Partnerarbeit Einzelarbeit S. erarbeiten mit Lehrbuch Inventurverfahren und Zeitpunkt der Inventur. Besprechung erfolgt im, durch gelenktes Gespräch. Gesetzliche Grundlagen der Inventur werden am Whiteboard erfasst. S. bearbeiten Arbeitsblätter mit Fragen zum Vorgehen im eigenen Betrieb. Aufgaben zu Wertabschlägen, Wiederholung Prozentrechnung. Hausaufgabe: Wiederholung Wertfortschreibung. Besprechung Hausaufgaben im. In 5er-Gruppen spielen die S. Spiel, erfassen ihre Einahmen- und Ausgaben ohne Vorgabe. S. füllen Fragebogen zur Spieldurchführung/Unterricht aus. Schildern Erfahrungen und Probleme. Besprechung der Erfassungsart Reihenkonto, Tabelle, T-Konto. S. lösen Arbeitsblätter ohne vorherige Besprechung. Erfassung der Lösung im. Arbeitsblatt zu Kassendifferenzen wird bearbeitet, später besprochen. Einführung von Rollenkarten. S. erfassen Vermögen und Kapital in Gruppen auf Metaplankarten. Präsentation am Whiteboard, gemeinsame Korrektur bzw. Clustern. Sammlung möglicher Unterteilungsmerkmale. Mittelherkunft und Mittelverwendung werden angesprochen. In Gruppenarbeit werten S. Belege aus und führen vereinfachte Inventur durch. Danach Aufstellung des Inventars. Zwei S. präsentieren Ergebnisse der Gruppenarbeit. S. stellen Inventar des Modellunternehmens auf. Besprechung im. Reflexion der Bedeutung des Inventars. Nutzung von Informationsmaterial zur Bilanz. S. erstellen in Partnerarbeit aus bekannten Inventaren Bilanzen. Besprechung der Ergebnisse der letzten Stunde. Herausstellung von Unterschied zwischen Inventar und Bilanz. Bewusstmachung der Bilanzgleichung. Informationsgehalt der Bilanz f. verschiedene Interessengruppen. Kurze Betrachtung der Bilanzstruktur (Eigenkapitalquote) S. erarbeiten während Partnerarbeit anhand von Belegen mögliche Bilanzveränderungen. Besprechung und Präsentation im. Visualisierung und Ergebnissicherung mittels Bilanzwaage. Reflexion zum in der Praxis unüblichen Vorgehen. Besprechung der Hausaufgabe zu Wertbewegungen in der Bilanz. S. lösen Übungsaufgaben zu Inventur, Wertabschlägen, Wertfortschreibung/-rückrechnung, Kassenbericht, Themen der vorangegangenen Stunden werden anhand von Aufgaben, basierend auf dem Modellunternehmen bearbeitet. Lückentext Whiteboard Lehrbuch, Arbeitsblätter, Whiteboard Arbeitsblätter, Lehrbuch, Folien, OHP Lehrbuch, Whiteboard Spielbrett, Spielfiguren, Ereigniskarten, Würfel, Fragebogen Arbeitsblätter, Whiteboard Rollenkarten, Informationsmaterial, Gruppenarbeitsaufträge, Whiteboard Arbeitsblätter, Informationsmaterial, Rollenkarten, Folien, OHP, Whiteboard Arbeitsblätter, Folien, OHP Informationsmaterial, Arbeitsblätter, Gesetzestext, Folie, OHP Arbeitsblätter, Gesetzestext, Folie, OHP, Bilanzwaage, Pinnwand Arbeitsblätter, Lösungsfolien/-blätter, OHP, Belege, Bilanzwaage, Pinnwand Übungsaufgaben Klassenarbeit 8

Anhang Fallsituation Fallsituation Nachdem der Schlussverkauf bei der Colonia Warenhaus GmbH erfolgreich beendet wurde, sollen Nicole Höver und Sabine Freund als nächstes in der Abteilung Rechnungswesen ausgebildet werden. Herr Schmick, der Leiter der Abteilung Rechnungswesen ruft die beiden am ersten Tag in sein Büro. Herr Schmick: Sabine: Herr Schmick: Nicole: Herr Schmick: Sabine: Herr Schmick: Nicole: Herr Schmick: Sabine: Herr Schmick: Nicole: Herr Schmick: Hallo, Frau Freund und Frau Höver, schön Sie hier bei mir im Rechnungswesen zu haben. Danke, wir freuen uns auch schon, mal etwas Anderes bei Colonia kennen zu lernen. Ich habe auch schon eine Aufgabe für Sie! In der Schule haben Sie ja Rechnungswesen und bei der Inventur waren Sie ja auch schon dabei, so dass Sie einige Grundlagen schon kennen, nicht wahr. Das stimmt, wir haben sogar bei meiner Tante geholfen, das Inventar und die Bilanz aufzustellen! Sehr schön, dann wird Ihnen diese Aufgabe ja nicht so schwer fallen. Aha, was sollen wir denn tun? Ich habe hier einige Originalbelege. Die sollen Sie sich mal genau ansehen und überlegen, welcher Geschäftsvorfall dahinter steckt und welche Posten der Bilanz berührt werden. Finden Sie heraus, was jeweils mit der Bilanz geschieht. Sollen wir dann für jeden Fall eine neue Bilanz aufstellen? Das dauert aber. Ja, das stimmt, deswegen gebe ich Ihnen hier eine verkürzte und vereinfachte Bilanz zum Üben. Sind Belege eigentlich wichtig für die Buchführung? Allerdings! Es gilt Keine Buchung ohne Beleg. Wenn wir z.b. Waren beim Großhändler kaufen, verändert sich ja unser Warenbestand und auch die Verbindlichkeiten, die wir gegenüber dem Großhändler haben. Ohne Beleg, also die Rechnung, wäre das ja gar nicht nachvollziehbar. Außerdem müssen wir für eine ordnungsmäßige Buchführung alle Geschäftsvorfälle lückenlos erfassen. Das leuchtet ein. Ich glaube, wir kriegen das schon hin. Wenn wir Fragen haben, dürfen wir uns an Sie wenden! Natürlich, gerne. Ich gebe Ihnen erst einmal 30 Minuten Zeit, dann setzen wir uns wieder zusammen. Vereinfachte Ausgangsbilanz a Bilanz der Colonia Warenhaus GmbH vom 31.12.02 Passiva I Anlagevermögen I Eigenkapital 158.000,00 1) Geschäftsausstattung 80.000,00 II Fremdkapital II Umlaufvermögen 1) Darlehen 35.000,00 2) Verbindlichkeiten a. 40.000,00 LL 1) Waren 2) Forderungen a. LL 3) Bankguthaben 4) Kasse 99.500,00 20.000,00 33.000,00 500,00 Köln, den 31.12.02 Sommer Becker 233.000,00 233.000,00 9

Anhang Arbeitsauftrag Arbeitsauftrag 14 Helft Nicole und Sabine! Beachtet dabei die folgenden Hinweise und Aufgaben! Seht euch die Belege Nr. 001-004 genau an! Bearbeitet für jeden Beleg die folgenden Aufgaben und Fragen! 1) Beschreibt den Geschäftsvorfall mit eigenen Worten! 2) Welche Posten der Bilanz werden durch den Geschäftsvorfall berührt und verändert? 3) Handelt es sich dabei um einen - oder Passivposten? 4) Erhöht oder vermindert der Geschäftsvorfall die einzelnen Bilanzposten? Tragt eure Antworten auf dem vorbereiteten Lösungsblatt ein! Stellt dann jeweils eine neue Bilanz mit den entsprechenden Veränderungen auf! Arbeitet immer mit der veränderten Bilanz weiter!!! 5) Wie könnte die Wertbewegung in der Bilanz genannt werden? 30 Minuten Bearbeitungszeit! Ein Geschäftsvorfall berührt und verändert immer mindestens zwei Posten in der Bilanz. Die Bilanzgleichung a = Passiva bleibt unabhängig vom Geschäftsvorfall bestehen. 14 Die Merksätze werden im Unterricht erarbeitet. 10

Anhang Lösungsblätter Geschäftsvorfall 1 (Beleg Nr. 001) 1) 2) 3) 4) 5) a I Anlagevermögen II Umlaufvermögen I Eigenkapital II Fremdkapital Passiva Geschäftsvorfall 2 (Beleg Nr. 002) 1) 2) 3) 4) 5) a I Anlagevermögen II Umlaufvermögen I Eigenkapital II Fremdkapital Passiva 11

Anhang Lösungsblätter Geschäftsvorfall 3 (Beleg Nr. 003) 1) 2) 3) 4) 5) a I Anlagevermögen II Umlaufvermögen I Eigenkapital II Fremdkapital Passiva Geschäftsvorfall 4 (Beleg Nr. 004) 1) 2) 3) 4) 5) a I Anlagevermögen II Umlaufvermögen I Eigenkapital II Fremdkapital Passiva 12

Anhang Mögliche Schülerlösungen Geschäftsvorfall 1 (Beleg Nr. 001) 1) Wir erhalten Ware frei Haus und bezahlen bar. Summe 200,00 2) Waren 3) 4) Plus Kasse Minus 5) -Tausch a Bilanz der Colonia Warenhaus GmbH vom 31.12.02 Passiva I Anlagevermögen I Eigenkapital 158.000,00 1) Geschäftsausstattung 80.000,00 II Fremdkapital 35.000,00 40.000,00 II Umlaufvermögen 1) Waren 2) Forderungen a. LL 3) Bankguthaben 4) Kasse 99.700,00 20.000,00 33.000,00 300,00 1) Darlehen 2) Verbindlichkeiten a. LL 233.000,00 233.000,00 Geschäftsvorfall 2 (Beleg Nr. 002) 1) Eine kurzfristige Verbindlichkeit wird in ein Darlehen umgewandelt. Summe 28.900,00 2) Verbindlichkeiten a LL 3) Passiv 4) Minus Darlehen Passiv Plus 5) Passiv-Tausch a Bilanz der Colonia Warenhaus GmbH vom 31.12.02 Passiva I Anlagevermögen I Eigenkapital 158.000,00 1) Geschäftsausstattung 80.000,00 II Fremdkapital II Umlaufvermögen 1) Darlehen 63.900,00 1) Waren 2) Forderungen a. LL 3) Bankguthaben 4) Kasse 99.700,00 20.000,00 33.000,00 300,00 2) Verbindlichkeiten a. LL 11.100,00 233.000,00 233.000,00 13

Anhang Mögliche Schülerlösungen Geschäftsvorfall 3 (Beleg Nr. 003) 1) Wir kaufen drei Kassen auf Ziel (zahlen später). Summe 7.500,00 2) Betriebs- und Geschäftsausstattung 3) 4) Plus Verbindlichkeiten a LL Passiv Plus 5) -Passiv-Mehrung a Bilanz der Colonia Warenhaus GmbH vom 31.12.02 Passiva I Anlagevermögen I Eigenkapital 158.000,00 1) Geschäftsausstattung 87.500,00 II Fremdkapital II Umlaufvermögen 1) Waren 2) Forderungen a. LL 3) Bankguthaben 4) Kasse 99.700,00 20.000,00 33.000,00 300,00 1) Darlehen 2) Verbindlichkeiten a. LL 63.900,00 18.600,00 240.500,00 240.500,00 Geschäftsvorfall 4 (Beleg Nr. 004) 1) Wir zahlen einen Teil eines Darlehens per Banküberweisung zurück. Summe 15.000,00 2) Bank 3) 4) Minus Darlehen Passiv Minus 5) -Passiv-Minderung a Bilanz der Colonia Warenhaus GmbH vom 31.12.02 Passiva I Anlagevermögen I Eigenkapital 158.000,00 1) Geschäftsausstattung 87.500,00 II Fremdkapital II Umlaufvermögen 1) Waren 2) Forderungen a. LL 3) Bankguthaben 4) Kasse 99.700,00 20.000,00 18.000,00 300,00 1) Darlehen 2) Verbindlichkeiten a. LL 48.900,00 18.600,00 225.500,00 225.500,00 14

Anhang Belege XXX Beleg Nr. 001 - Rechnung Kübler Kübler Weinhandlung GmbH Bochumer Str. 101 50589 Köln Colonia Warenhaus GmbH Aachener Straße 1250 50589 Köln Weinhandlung GmbH Bochumer Straße 101 50589 Köln Telefon 0221 7896-19 Telefax 0221 7896-20 Rechnung Ihre Bestellung Kunden-Nr. Rechnungs-Nr. Rechnungsdatum 03-02-27 455 1-03-455-2003 03-03-04 Leistung Euro 100 Flaschen Bordeaux Chateau Noulet 2000 à 2,00 200,00 Lieferung frei Haus Bar bezahlt 03-03-05 Wenzel Unterschrift Bankverbindung: Stadtsparkasse Köln BLZ 37050198 Kto.: 89 456 333 Zahlungsbedingungen: 30 Tage nach Lieferdatum 15

Anhang Belege XXX Beleg Nr. 002 - Verbindlichkeiten Ihr Zeichen, Ihre Nachricht vom Unser Zeichen, unsere Nachricht vom Telefon, Name Datum So-Be 03-02-21 Ja-de 03141 554645 03-03-04 Umwandlung Verbindlichkeiten Sehr geehrte Frau Sommer, sehr geehrter Herr Becker, hiermit bestätigen wir, wie telefonisch am 21.02.03 besprochen, die Umwandlung ihrer Verbindlichkeiten in Höhe von 28.900,00 in ein langfristiges Darlehen. Mit freundlichen Grüßen Elektro Bader KG Peter Jansen Jansen 16

Anhang Belege XXX Beleg Nr. 003 - Rechnung Kassensysteme Wendt Kassensysteme Wendt Eifelstr. 4 50115 Bonn Colonia Warenhaus GmbH Aachener Straße 1250 50589 Köln Kassensysteme Wendt GmbH Eifelstr. 4 50115 Bonn Telefon: 0228 334455 Telefax: 0228 334456 Ihre Bestellung vom Unser Zeichen Kunden-Nr. Lieferdatum Rechnungsdatum 03-02-10 Ie-da 726 03-03-03 03-03-03 Menge Artikelbezeichnung Einzelpreis in Euro Gesamtpreis in Euro 3 Scannerkasse Blitz Fabrikat-Nr. 447788-447789 2.500,00 7.500,00 Zahlungsbedingungen: Bankverbindung: 30 Tage nach Lieferdatum Commerzbank AG Bonn (BLZ 380 400 07) Kto.-Nr. 33955587 17

Anhang Belege XXX Beleg Nr. 004 - Kontoauszug Konto Kontoauszug Nr. Blatt 85 313 948 Stadtsparkasse Köln BLZ 37050198 14 01 Valuta PN Verwendungszweck Umsatz S/H 05.03.2003 0340 Sondertilgung Darlehen Nr. 03 85 313 948 15.000,00 S 04.03.2003 06.03.2003 33.000,00 H 18.000,00 H Letzter Auszug Auszugsdatum Alter Kontostand Neuer Kontostand Colonia Warenhaus GmbH Aachener Straße 1250 50589 Köln 18

Anlage Trage bitte die Lösungen in die Tabelle ein! Geschäftsfälle der Colonia Warenhaus GmbH Übungsaufgabe mit Lösungen 1. Kauf von Ware gegen Bargeld. 100,00 Waren Kasse 2. Bei unserer Hausbank nehmen wir ein Darlehen auf, welches auf dem Bankkonto bereitgestellt wird. 30.000,00 3. Ein Kunde bezahlt seine ausstehenden Rechnungen per Überweisung. 5.600,00 Welche Posten werden berührt? Darlehen Bank Bank Forderungen 4. Wir kaufen einen PC auf Ziel. 3.500,00 BGA Verbindlichkeiten a LL 5. Unser Lebensmittel-Großhändler wandelt unsere kurzfristigen Verbindlichkeiten in ein Darlehen um. 14.000,00 6. Wir kaufen einen Lieferwagen auf Ziel. 45.000,00 7. Wir zahlen eine Rechnung unseres Lieferanten per Banküberweisung. 4.500,00 8. Wir liefern Ware auf Ziel an einen unserer Kunden. 2.600,00 9. Unsere Bank räumt uns einen Dispositionskredit ein, den wir in Anspruch nehmen, um Verbindlichkeiten a LL zu bezahlen. 5.000,00 10. Wir zahlen unsere Tageseinnahmen auf das Bankkonto ein. 25.000,00 Verbindlichkeiten a LL Darlehen Fuhrpark Verbindlichkeiten a. LL Bank Verbindlichkeiten a LL Waren Forderungen Kurzfristige Bankverbindlichkeiten Verbindlichkeiten a LL Kasse Bank Auswirkungen in der Bilanz Handelt es sich um - oder Passiv-Posten? Passiv Passiv Passiv Passiv Passiv Passiv Passiv Passiv Erhöht () oder vermindert (-) sich der Posten? - - - - - - - - - Tausch Bilanzveränderung Passiv- - Tausch Passiv- Mehrung - Passiv- Minderung 19

Anlage Sitzplan 20