Jahresbericht Tel.: Homepage:

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Jahresbericht 2013 Tel.: 0531-220 31 41 E-Mail: beta@drk-kv-bs-sz.de Homepage: www.drk-beta.de Kreisverband Braunschweig - Salzgitter e.v. Adolfstraße 20; 38102 Braunschweig

Inhaltsverzeichnis VORWORT 3 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN. 4 FINANZIERUNG UND SPENDEN 5 BERATUNG 6 EINZEL-, PAAR-, FAMILIENBERATUNG UND MEDIATION. 6 Beratungs- und Fallzahlen 2013.. 7 Verteilung nach Geschlecht.. 8 Alter der erwachsenen Klientinnen und Klienten... 8 Einkommensverhältnisse... 9 Nationalität und Migrationshintergrund 10 Familiensituation bei Beratungsbeginn 10 Kinder 11 Verteilung nach Setting.. 13 Inhaltliche Schwerpunkte der Beratungsgespräche.. 14 RECHTSBERATUNG. 15 GRUPPENARBEIT 16 ELTERNKURS KINDER IM BLICK.... 16 GRUPPE FÜR KINDER AUS TRENNUNGS- UND SCHEIDUNGSFAMILIEN... 16 INFORMATION... INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN... BUCHAUSLEIHE, BROSCHÜREN UND INFORMATIONSMATERIAL... 18 18 18 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 19 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER. 21 BERICHTE IN DER PRESSE... 23 2

Vorwort Das Berichtsjahr 2013 war durch ein bedeutendes Jubiläum geprägt: vor 150 Jahren, im Jahr 1863, gründete Henry Dunant das Rote Kreuz. Später war er der erste Friedensnobelpreisträger der Welt- seine Ideale und Visionen, die Idee der Menschlichkeit und der unparteilichen, neutralen Hilfe, allein nach dem Maß der Not, wirken bis heute im Roten Kreuz fort. Auch die Förderung der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gehört seit der Gründung zu den Aufgaben des Roten Kreuzes. Mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen machte das Rote Kreuz deshalb in vielen Städten auf sein soziales Engagement aufmerksam und sagte allen Mitgliedern, ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Danke. Am 16. August feierten wir mit dem Kreisverband Braunschweig- Salzgitter anlässlich dieses Jubiläums bei strahlendem Sonnenschein ein Fest auf dem Platz der Deutschen Einheit in Braunschweig. Familien bietet das Rote Kreuz Unterstützung an, auch und gerade in Krisen- und Belastungssituationen. Mit 665 Ehescheidungen im Jahr 2012 in Braunschweig und 570 betroffenen minderjährigen Kindern sind die Scheidungszahlen hier im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen (2011: 587 Scheidungen, 496 Kinder). Die statistisch nicht erfassten Trennungen lediger Eltern kommen hinzu. Die Bewältigung dieses kritischen Lebensereignisses stellt alle Familienmitglieder, besonders die Kinder vor immense Herausforderungen. Viele Eltern brauchen und suchen Hilfe, um Entscheidungen über ihre zukünftige Lebensform, die Beziehungen zu ihren Kindern und die materielle Lebenssituation verantwortlich zu gestalten. Dafür hält die BETA Angebote vor: Einzel-, Paar- und Familienberatung, Mediation, Rechtsberatung, Gruppen- und Kursangebote für Erwachsene und Kinder, Informationsveranstaltungen. Zunehmend werden auch Fortbildungen für Fachleute nachgefragt, insbesondere aus dem Bereich der Kindertagesbetreuung. In dem hier vorliegenden Jahresbericht werden die Informations-, Beratungs- und Gruppenangebote der BETA aus dem Jahr 2013 aufgezeigt und ihre Inanspruchnahme ausgewertet. Die Zielgruppe der BETA, d.h. Einzelpersonen, Paare und Familien, die die BETA in diesem Zeitraum aufsuchten, wird mit Hilfe der statistisch erfassten Merkmale in diesem Bericht definiert und beschrieben. Im Namen des Teams der Beratungsstelle Ulrike Braumann, Leiterin der BETA Braunschweig, 27.05.2014 3

Allgemeine Grundlagen Trägerschaft Die Beratungsstelle für Eltern in Trennungssituationen und Alleinerziehende (BETA) ist eine Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Braunschweig- Salzgitter e.v. Zielgruppe Die Beratungsstelle richtet sich an ledige, getrennt lebende, geschiedene und verwitwete Mütter und Väter, Eltern mit Trennungsabsicht und deren Kinder sowie an neu zusammengesetzte (Patchwork-) Familien. Zugangswege Anmeldungen zur Beratung, zu Gruppen oder anderen Angeboten werden telefonisch oder persönlich während der Sprechzeiten (Dienstag 15.00 17.00 Uhr, Donnerstag 9.00 11.00 Uhr) entgegengenommen. Während dieser Zeiten können die Ratsuchenden auch ohne Voranmeldung ein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen. Kostenbeteiligung Beratung: Die Kosten für ein Erstgespräch betragen 5 Euro. Für Folgeberatungen wird eine Kostenbeteiligung erhoben, die sich nach der Höhe des Haushaltseinkommens und der Zahl der Haushaltsmitglieder richtet und zwischen 5 und 70 Euro pro Beratungsgespräch liegt. Ermäßigungen sind möglich. Mediation: Pro Sitzung werden einkommensabhängig 50 bis 120 erhoben. Rechtsberatung: 25 pro 30 Minuten. Gruppen und Seminare: Teilnehmerbeiträge siehe Ausschreibung. Informationsveranstaltungen: 5 Euro. Schweigepflicht Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle sind dem Datenschutz verpflichtet. Freiwilligkeit Die Klientinnen und Klienten suchen die Beratungsstelle in der Regel freiwillig auf. Grundsätze Die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität sind für die Beratungsstelle verbindlich. 4

Finanzierung und Spenden Die Finanzierung der BETA wurde auch im Jahr 2013 zum größten Teil durch das Deutsche Rote Kreuz gewährleistet. Hier kamen Mitgliedsbeiträge des DRK- Kreisverbandes Braunschweig-Salzgitter e.v. und Mittel des DRK- Landesverbandes Niedersachsen e.v. zum Einsatz. Die Stadt Braunschweig trug durch eine Zuwendung zur institutionellen Förderung wieder wesentlich zur Finanzierung bei. Der DRK-Ortsverein Schapen- Weddel förderte die Arbeit der Beratungsstelle durch eine Spende. ELLI-HOFMANN- ECKENSBERGER-STIFTUNG Die Elli-Hofmann-Eckensberger- Stiftung stellte einen Zuwendungsbetrag für Einzelfallhilfen zur Verfügung und spendete darüber hinaus noch einen Geldbetrag für die Trennungskindergruppe. Auch die am Einkommen orientierten Kostenbeiträge der Klientinnen und Klienten, die die Angebote der BETA nutzten, trugen wieder zur Finanzierung der Beratungsarbeit bei. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei allen Förderern, Spenderinnen und Spendern, die unsere Arbeit im Jahr 2013 unterstützt haben! Weitere Firmen, Institutionen und Stiftungen, die in den vergangenen Jahren die Arbeit der BETA in verschiedenen Projekten unterstützten: Kroschke Stiftung für Kinder, Werbeagentur Logoform Mette & Beyer GbR, Volksbank Brawo Stiftung, Volkswagen AG Werk Braunschweig, Salzgitter AG, Öffentliche Versicherung Braunschweig, Aktion Mensch, Richard Borek Stiftung Braunschweig, Braunschweiger Vereinigter Kloster- und Studienfond, Ingrid Milark- EDV Schulungen/Webdesign/Printmedien, DRK-Ortsvereine Wenden-Thune; Braunschweig-Mitte; Hondelage-Dibbesdorf. 5

Beratung Einzel-, Paar- und Familienberatung Unser Beratungsangebot richtet sich an Familien vor, während und nach Trennung oder Scheidung. Wir beraten Menschen auf dem oft langen und ambivalenten Weg der Klärung, ob eine Trennung notwendig ist, ebenso wie in den verschiedenen Phasen einer Trennung oder Scheidung bis zur Zeit der Neuorientierung und der Entwicklung neuer stabiler Lebenskonzepte. Alleinerziehende und zusammengesetzte Familien mit spezifischen Problemen und Lebenslagen gehören ebenso zu unserer Zielgruppe. Wir unterscheiden zwischen Einzel-, Paar- und Familienberatung und besprechen mit den KlientInnen, welches Setting in der jeweiligen Situation sinnvoll erscheint. Neben den vorwiegend psychologischen, pädagogischen und sozialen Themen finden in unserer Trennungs- und Scheidungsberatung auch rechtliche und ökonomische Fragestellungen ausreichend Raum. Foto: getty images Das Beratungsangebot richtet sich zunächst an die Eltern(-teile) und kann im weiteren Verlauf zu bestimmten Themenbereichen auch die Kinder direkt einbeziehen. Auf der Grundlage systemischen Denkens geht unsere Beratung von einer ressourcenorientierten Sichtweise aus und will Denk- und Handlungsmöglichkeiten erweitern. Wir verstehen Beratung als Begleitung bei der Bewältigung krisenhafter Lebenssituationen. Sie soll den Betroffenen helfen Beziehungsabläufe, Verhaltensweisen und Gefühle der Beteiligten besser zu verstehen, Entwicklungsanforderungen zu bewältigen und Krisen für das eigene Wachstum zu nutzen. Eine wichtige Aufgabe sehen wir darin, die Perspektive der Kinder in das Blickfeld zu rücken. Die Beratungs- und Fallzahlen im Jahr 2013 sind auf der folgenden Seite nachzulesen. Mediation Mediation (Vermittlung) ist eine spezielle außergerichtliche Konfliktlösungsmethode, bei der die Parteien mit Hilfe einer oder eines neutralen Dritten einvernehmliche Lösungen zu Sorgeund Umgangsregelungen, Unterhalts- und Vermögensvereinbarungen oder anderen Themen 6

erarbeiten. Diese können in einer Vereinbarung zusammengefasst, durch Anwälte geprüft und notariell beurkundet werden. Die Mediatorin leitet und strukturiert den Gesprächsprozess und arbeitet darauf hin, dass die Konfliktparteien individuelle Lösungen finden, von denen alle Beteiligten profitieren. Mediation kann eingesetzt werden sobald beide Partner bereit sind, ihre Trennung im gegenseitigen Einvernehmen zu regeln. Die Anzahl der Mediationssitzungen ist ebenfalls unter Beratungs- und Fallzahlen nachzulesen. Beratungs- und Fallzahlen 2013 Beratungsgespräche insgesamt: davon Mediationssitzungen: 991 34 Bearbeitete Fälle 1 : davon Anmeldungen aus den Vorjahren: 276 104 Beratene Personen: davon Erwachsene: davon in der Beratung anwesende beteiligte Kinder 363 331 36 Gesamtanzahl der betroffenen Kinder 438 Klientenbezogene und fallübergreifende Kontakte mit anderen Institutionen, Ämtern/Behörden: 359 Anfragen, Anmeldungs- und Informationsgespräche: 253 Im Berichtsjahr ist die Zahl der durchgeführten Beratungsgespräche mit 991 gegenüber dem Vorjahr (999) etwa gleich geblieben, wie auch der für diesen Bereich zur Verfügung stehende Stellenanteil von 40 Wochenstunden (verteilt auf drei Fachkräfte) unverändert blieb. Die Zahl der beratenen Personen stieg von 349 im Vorjahr auf 363. Fasst man die zu einer Trennungsfamilie gehörenden beratenen Personen jeweils zusammen, wurden 276 Fälle 1 gezählt, von denen jeder durchschnittlich 3,6 Beratungen in Anspruch nahm. Im Vorjahr waren es 286 Fälle mit durchschnittlich 3,5 Beratungen. Zu den beratenen Personen im Jahr 2013 gehörten 438 minderjährige Kinder, die von der Trennung oder Scheidung ihrer Eltern betroffen waren. Im Vorjahr waren es 467 Kinder. 1 Ein Fall fasst die zu einer (Trennungs-)Familie gehörenden Personen zusammen, auch wenn sie in verschiedenen Konstellationen (settings) an der Beratung teilgenommen haben. 7

Verteilung nach Geschlecht Verteilung der beratenen Personen nach Geschlecht (N=363) männlich 30% weiblich 70% Wie in den Vorjahren nutzten weit mehr weibliche als männliche Personen das Beratungsangebot. Im Berichtsjahr betrug der Anteil der Beratungen von Frauen (und Mädchen) 70% (Vorjahr: 69%). Der Anteil der Beratungen von Männern (und Jungen) betrug im Jahr 2013 30%, im Vorjahr waren es 31%. Verteilung nach Alter Alter der erwachsenen Klientinnen und Klienten 50-59 J. 13% 60-69 J. 0% (N=331) Alter unbekannt 9% 18-19 J. 0% 20-29 J. 8% 30-39 J. 28% 40-49 J. 42% Die Altersgruppe der 40-49-Jährigen war unter den beratenen Personen wieder am stärksten vertreten, mit 42% ist sie im Vergleich zum Vorjahr (49%) jedoch etwas gesunken. Die 30-39-jährigen Klientinnen und Klienten der BETA nahmen mit 28% wieder den zweiten Rang ein (2012: 24%). An dritter Stelle stehen die 50-59-Jährigen mit 13% (Vorjahr: 9%), gefolgt von der Altersgruppe der 20-29-jährigen Klientinnen und Klienten mit 8% (Vorjahr: 5%). 8

Einkommensverhältnisse Die Einkommenssituation wird nicht generell im Erstgespräch erfasst und ist daher nicht von allen Klientinnen und Klienten bekannt. Fast zwei Drittel der ausgewerteten Personen (64%) verfügten über ein sehr geringes Einkommen, das die Hartz IV -Leistungen nach SGB II, SGB XII nicht oder nur gering übersteigt (Einkommenskategorie 1 und 2). Dieser Personenkreis ist auf kostengünstige Beratungsmöglichkeiten angewiesen und kann nur sehr geringe Gebühren dafür aufbringen. Die KlientInnen der niedrigsten Einkommenskategorie (Erläuterungen unten) waren mit 37% wieder am stärksten vertreten (2012: 39%). Der Anteil der Personen in der Einkommenskategorie 2 betrug 27% (Vorjahr auch 27%). Während die Personen der Kategorie 3 auf 14% sanken (Vorjahr: 19%), sind sie in der höchsten Einkommensstufe 4 auf 22% angestiegen (Vorjahr: 15%). Einkommenskategorien (1 4) Netto-Haushaltseinkommen (incl. Kindergeld, Wohngeld, Unterhalt, sonstige Einkünfte) bis 1200,- uro bis 1600,- uro bis 1900,- uro bis 2200,- uro bis 2500,- uro bis 2800,- uro bis 3100,- uro bis 3400,- uro bis 3700,- uro bis 4000,- uro bis 4300,- uro bis 4600,- uro bis 4900,- uro Anzahl der im Haushalt lebenden Personen 1 2 3 4 5 Einkommenskategorie 1 2 3 4 9

Nationalität und Migrationshintergrund Verteilung nach Nationalität bzw. Migrationshintergrund (N=363) 8% KlientInnen mit Migrationshintergrund 92% KlientInnen aus Deutschland ohne benannten Migrationshintergrund Soweit bekannt, waren unter den KlientInnen 92 % deutscher Herkunft (Vorjahr 93 %). 8% der beratenen Personen benannten Migrationshintergründe (Vorjahr:7%), die sich auf folgende Nationen bezogen: Europa: England, Irland, Kosovo, Polen, Schweiz, Türkei, Ukraine, Ungarn Afrika: Angola, Kamerun Amerika: Brasilien, Dominikanische Republik, USA Asien: China, Japan, Russland Familiensituation bei Beratungsbeginn Familiensituation bei Beratungsbeginn verh. u. getrennt lebend 31% geschieden 9% ledig u. vom anderen Elternteil getr. lebend 16% ledig u. zs. lebend mit Trennungsabsicht 8% Stieffamilie 1% verh. mit Trennungsabsicht 35% 10

Ein großer Teil der Klientinnen und Klientinnen -insgesamt 43%- wandten sich schon in der Ambivalenzphase vor einer vollzogenen Trennung an die Beratungsstelle. Sie nutzten die Gelegenheit, sich im Vorfeld einer möglichen Trennung zu informieren, um anstehende Entscheidungen besser treffen zu können, sich auf Veränderungen vorzubereiten und mehr Sicherheit zu gewinnen. Von ihnen waren 35% zu Beratungsbeginn verheiratet, 8% ledig mit Trennungsabsicht (Vorjahr: 40% verh., 6% ledig). 47 % der Ratsuchenden lebten bereits getrennt. Sie suchten das Beratungsangebot, um Trennungsregelungen zu entwickeln, Schmerz und Verletzungen zu verarbeiten und sich in der neuen Rolle und der veränderten Familiensituation besser zurechtzufinden. Von ihnen waren 31% verheiratet getrennt lebend (Vorjahr: 26%) und 16% ledig getrennt lebend (Vorjahr 17%). 9% der Klientinnen und Klienten suchten in der Nachscheidungsphase Beratung (2012 ebenfalls 9%), 1% als Stieffamilie (2012:1%). Kinder Kinderzahl der beratenen Personen (insgesamt): 438 davon wurden in die Beratung direkt einbezogen: 36 Im Vorjahr waren 467 Kinder betroffen, deren Eltern die Beratungsstelle aufgesucht haben. Kinder der beratenen Personen nach Alter (N=438) Anzahl der Kinder 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 33% 26% 27% 14% 0-5 6-11 12-17 Über 18 Altersgruppe Wie Kinder die Trennung ihrer Eltern erleben, hängt neben weiteren Faktoren auch von ihrem Alter ab. Sie nehmen Trennung in den verschiedenen Entwicklungsstufen aufgrund des Reifungsprozesses ihres Gehirnes sehr unterschiedlich wahr. 11

26 % der Kinder waren im Berichtsjahr 0-5 Jahre alt (Vorjahr: 21%). Diese Altersstufe ist geprägt durch die frühkindliche Bindung zwischen Eltern und Kindern. Die Kinder können die Trennung bewusst nicht begreifen. Ihre egozentrische Weltsicht bewirkt, dass sie sich für das Geschehen verantwortlich fühlen und sie deshalb den Auszug eines Elternteils als persönlichen Liebesentzug verstehen. 33% der betroffenen Kinder waren zwischen 6 und 11 Jahre alt (Vorjahr: 38%). Diese Gruppe bildete den größten Anteil. Kinder dieser Altersgruppe haben die egozentrische Weltsicht verlassen und entwickeln langsam die Fähigkeit, mehrere Perspektiven gleichzeitig zu berücksichtigen und Auswirkungen abzuschätzen. Sie suchen die Schuld für die Trennung nicht mehr ausschließlich bei sich selbst. Sie wollen es beiden Eltern Recht machen und geraten deshalb verstärkt in Loyalitätskonflikte. Bevorstehende Veränderungen ihrer Lebenssituation können sie kognitiv erfassen. Die Altersgruppe der 12 bis 17- jährigen war im Jahr 2013 mit 27% vertreten (2012: 28%). Jugendliche haben eine differenziertere Wahrnehmung von Beziehungen. Sie reflektieren eigene Erfahrungen mit den Eltern und beziehen sie als Bewertungskriterium ein. Die Beziehung zu einem Elternteil kann unabhängiger und autonomer vom jeweils anderen Elternteil gestaltet werden. In der akuten Trennungssituation geraten die Kinder leicht aus dem Blickfeld ihrer Eltern. Wir verstehen unsere Aufgabe auch darin, den Fokus auf die kindlichen Bedürfnisse zu richten und Eltern über mögliche Wirkungen fortgesetzter Elternkonflikte auf Kinder unterschiedlicher Altersstufen aufzuklären. 12

Verteilung nach Setting Verteilung der Beratungen auf Einzel-, Paar- und Familiengespräche und Mediationen (N=991) Einzelberatung Männer 21% Familienberatung 3% Einzelberatung Kinder 3% Mediation 4% Paarberatung 13% Einzelberatung Frauen 56% Beratungen im Einzelsetting wurden mit einem Gesamtanteil von 80% am häufigsten durchgeführt (2012: ebenfalls 80%). Dabei stellten die Einzelberatungen von Frauen mit 56% (Vorjahr: ebenfalls 56%) den größeren Teil dar, Einzelberatungen mit Männern betrugen 21% (2012: ebenfalls 21%), mit Kindern 3% (Vorjahr 3%). Für manche Themen (z.b. die Erarbeitung einer Eltern-Kind-Umgangsregelung) sind Gespräche mit beiden Elternteilen im gemeinsamen Setting sinnvoll und notwendig. In der Dynamik des Trennungsprozesses werden sie von den Beteiligten meist als hohe Anforderung erlebt. Dennoch wurden im Jahr 2013 17% der Gespräche im Paar- bzw. Elternsetting durchgeführt (2012:14%). Davon fielen 13% auf Paarberatungen (2012: 13%) und 4% auf Mediationen (2012: 1%). Auch wenn die kindliche Perspektive stets mitzudenken ist, findet eine persönliche Einbeziehung der Kinder in das Beratungsgespräch nur in ausgewählten Situationen statt. Kinder sollen deutliche Zeichen erhalten, dass die Eltern die Verantwortung für die Trennung und die damit verbundenen wesentlichen Entscheidungen übernehmen. Familiengespräche (mit Elternteilen und Kindern) machten im Berichtsjahr 3% der Beratungen aus. Im Vorjahr waren es 6%. In 3% der Familienkonstellationen erschien es sinnvoll, den Kindern zusätzlich Beratung im Einzelsetting anzubieten. Im Vorjahr waren es ebenso 3%. So erhielten sie die Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle zur Elterntrennung an einem neutralen Ort zum Ausdruck zu bringen und Bewältigungshilfen in der individuellen Problemsituation zu entwickeln. 13

Inhaltliche Schwerpunkte der Beratungsgespräche 65% 61% 76% 42% 38% 29% ÖkonomischePaarbeziehung/- Psychische Situation konflikt Situation der Einzelnen Eltern-Kind- Ebene Soziales Netz Allgemeine Informationen Ökonomische Situation: Finanzen; Wohnsituation; berufliche Orientierung; Schulden; Unterhalt; sozialrechtliche Ansprüche; Haushalts-, Eigentums-, Vermögensaufteilung. Paarbeziehung/ Interaktion, Kommunikation zwischen den (ehemaligen) Partnern; Paarkonflikt: Geschichte der Paarbeziehung; Trennungsmotive; Ablösung; Konfliktlösungsmuster; neue Partnerschaften. Psychische Situation: Psychische Situation des Einzelnen im Zusammenhang mit der bevorstehenden bzw. erlebten Trennung/ Scheidung. Eltern Kind- Ebene: Soziales Netz: Allgemeine Informationen Vorbereitung, Reaktionen von Kindern auf die Trennung der Eltern; Sorgerechts- und Umgangsvereinbarungen; Neu-Gestaltung der Eltern-Kind- Beziehung; Kommunikation und Kooperation zwischen den sich trennenden Eltern; Erziehungskonzepte; Betreuungsmodelle; Elternschaft in zusammengesetzten Familien. Soziale Eingebundenheit; Beziehungen zu Verwandten, Freunden, Bekannten; Teilnahme an Gruppen, Seminaren, Veranstaltungen. Allgemeine Informationen im Zusammenhang mit dem Trennungs- und Scheidungsprozess. In einem Beratungsgespräch werden oft mehrere Themenbereiche angesprochen, die sich wechselseitig bedingen oder miteinander verwoben sind. Mehrfachnennungen sind daher möglich. In der Gesamtauswertung standen 2013 die Beratungsinhalte der Eltern - Kind - Ebene wieder an erster Stelle. In 76% aller Beratungsgespräche wurden sie thematisiert (Vorjahr 83%). An zweiter Stelle folgten mit 65% die Paarbeziehung der Klientinnen und Klienten (Vorjahr 67%). Um die psychische Situation der Erwachsenen ging es in 61 % der Beratungsgespräche. Im Vorjahr war dieser Themenbereich zu 67% vertreten. Ökonomische Probleme wurden in 42% der Gespräche thematisiert und sind im Vergleich zum Vorjahr um 4% gestiegen. Bei 29% der Gespräche ging es um Fragen des sozialen Net- 14

zes. Dieser Anteil ist gegenüber dem Vorjahr stark gesunken (2012: 42%). In 38% der Beratungsgespräche wurden darüber hinaus allgemeine Informationen zu Trennung/Scheidung erfragt, die 2012 mit 36% vertreten waren. Rechtsberatung In der Rechtsberatung können sich Klientinnen und Klienten der Beratungsstelle über rechtliche Fragestellungen bei Trennung und Scheidung informieren. Zwei Rechtsanwältinnen bieten dafür einmal monatlich abwechselnd Kurzberatungstermine à 30 Minuten an. Das Angebot zielt auf Prävention und Konfliktentschärfung. Die Betroffenen können sich frühzeitig informieren, ohne bereits offizielle Rechtswege einzuleiten oder die Konfrontation zu verstärken. Grundlegende, für bevorstehende familiäre Veränderungen bedeutsame Rechtsfragen können frühzeitig in zukünftige Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Im Berichtsjahr fanden 12 Rechtsberatungstage statt, an denen 67 Termine vergeben wurden, die von 51 Personen (39 Frauen, 12 Männer) wahrgenommen wurden. 16 Beratungseinheiten davon wurden von Paaren gemeinsam aufgesucht und teilweise als Doppeltermin belegt. (Vorjahr: 12 Rechtsberatungstage; 70 Termine mit 61 Personen, 42 Frauen, 19 Männer, davon 12 Paartermine). 15

Gruppenarbeit Elternkurs Kinder im Blick (KIB) Das Gruppenangebot Kinder im Blick ergänzt das Beratungsangebot der BETA schon seit 2010. Es wurde an der Fakultät für Psychologie und Pädagogik der Universität München unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Walper in Kooperation mit dem Familien-Notruf, einer auf Trennung und Scheidung spezialisierten Beratungsstelle entwickelt. Die Kurse richten sich speziell an getrennte Elternpaare, die möglichst beide, getrennt voneinander in parallel laufenden Gruppen das gleiche Kursprogramm absolvieren. Die Inhalte und Methoden des Kurses unterstützen Eltern bei der Stress- und Krisenbewältigung, stärken die Eltern-Kind-Beziehung und verbessern die elterliche Kommunikation nach der Trennung. Vorrangiges Ziel ist die Entlastung und Förderung der betroffenen Kinder. In der BETA wurde im Jahr 2013 wieder ein Elternkurs in bewährter Kooperation mit der Erziehungsberatungsstelle Domplatz des BEJ durchgeführt. An den parallel laufenden Kursen der BETA und des BEJ nahmen 20 Elternteile teil, darunter sieben getrennte Paare und sechs einzelne TeilnehmerInnen. Während einige erst seit kurzem getrennt lebten und den Kurs präventiv nutzten, zeigten andere auch nach mehreren Jahren der Trennung chronische Umgangskonflikte auf. Die Konfliktintensität der teilnehmenden Eltern variierte von niedrig bis sehr hoch. Bei knapp der Hälfte der Teilnehmenden (9 von 20) waren gerichtliche Verfahren anhängig. Zu den Kurs-TeilnehmerInnen gehörten 21 Kinder im Alter von 3 bis 16 Jahren. Der Elternkurs umfasste sieben Kurseinheiten à drei Stunden und wurde von einem speziell dafür ausgebildeten erfahrenen Trainerpaar (Diplom-Pädagogin, Diplom-Psychologe) geleitet. Nach Kursende wurden die TeilnehmerInnen gebeten, die Ergebnisse der Kursarbeit mit Hilfe eines Beurteilungsbogens einzuschätzen. Eine Zusammenfassung dieser weitgehend sehr positiv ausgefallenen Einschätzung ist auf unserer Homepage nachzulesen. Gruppe für Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien mit begleitender Elternarbeit Im Jahr 2013 wurde mit Hilfe eines Spendenbetrages der Elli-Hofmann-Eckensberger Stiftung eine Gruppe für Kinder aus Trennungsfamilien mit begleitender Elternarbeit angeboten. Dieses pädagogische Gruppenangebot, das für jeweils sechs bis acht Kinder konzipiert ist, trägt dazu bei, die positive Bewältigung der elterlichen Trennung zu unterstützen. Die Kindergruppe startete am 8. August 2013 und endete am 28. November 2013. Im Dezember fanden die Abschlussgespräche mit den Eltern statt. Es nahmen sieben Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren teil (vier Jungen; drei Mädchen). 16

Die Kinder erhielten Hilfe und Unterstützung zur Bewältigung und Stabilisierung ihres Familienalltags. Sie konnten erfahren, dass andere Kinder ihres Alters ebenfalls von der Trennung der Eltern betroffen sind, erlebten, wie diese damit umgehen und fühlten die unterstützende Solidarität der Gruppe. Scheidungsbezogene Gefühle wurden ausgedrückt, Problemlösungsstrategien erprobt und das kindliche Selbstbewusstsein gestärkt. Unter themenzentrierter pädagogischer Anleitung sprachen sie über Schwierigkeiten mit der Trennung und versuchten eigene Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Kindgemäße, dem Entwicklungsalter entsprechende Angebote und Methoden erleichterten das Gespräch über die Elterntrennung. Die Kinder drehten unter Foto: BETA anderem Filme, erstellten Wandzeitungen, lasen Geschichten und malten Bilder. Es fanden 14 zweistündige Treffen im wöchentlichen Turnus statt. Zur Zielgruppe dieses Angebots gehörten auch die Eltern, soweit sie Kontakt zum Kind hatten. In Form von Elterngesprächen vor Beginn und nach Abschluss der Gruppe und durch zwei Elternabende parallel zum Gruppenverlauf wurden die Erziehungsberechtigten einbezogen, informiert und begleitet. Gruppenleitung und Elternarbeit wurden von einer Diplom-Sozialpädagogin und einem Studenten der Ostfalia Hochschule Braunschweig-Wolfenbüttel im Fachbereich Soziale Arbeit durchgeführt. Foto: BETA 17

Foto Information Foto:Karsten Mentasti Informationsveranstaltungen Informationsveranstaltungen sind ein präventives niedrigschwelliges Angebot der BETA, das Müttern und Vätern in Trennungs- und Scheidungssituationen einen Überblick über die für sie relevanten Themenbereiche vermittelt. Die TeilnehmerInnen erhalten vielfältige Informationen, die Unsicherheiten abbauen und die Kompetenz zur Entscheidungsfindung erhöhen. Inhaltlich sind hier rechtliche Informationen über das Trennungs- und Scheidungsverfahren ebenso wie Informationen über die kindliche Perspektive zur Trennung der Eltern von besonderem Interesse. Zu diesen Themenbereichen wurden im Jahr 2013 vier Abendveranstaltungen angeboten. Der Informationsabend Rechtliche Informationen bei Trennung und Scheidung wurde zweimal angeboten, jeweils im Juni und im November 2013. Eine Rechtsanwältin referierte über den formalen Ablauf des Trennungs- und Scheidungsverfahrens, das elterliche Sorgeund Umgangsrecht, Kindes- und Ehegattenunterhalt, Versorgungsausgleich, Zugewinn und andere scheidungsrelevante Themen. Unter dem Titel Wie Kinder die Trennung der Eltern erleben wurden im Januar im Haus der Familie und im September in den Räumen der BETA zwei weitere Veranstaltungen angeboten. Eine Diplom-Sozialpädagogin der BETA informierte über die Anforderungen, die das Trennungsgeschehen aus der Sicht der Kinder mit sich bringt und erläuterte die Bedingungen, welche Kinder benötigen, um die elterliche Trennung möglichst gut zu bewältigen. Altersspezifische Reaktionen, kindliche Bewältigungsmöglichkeiten und unterstützendes elterliches Verhalten wurden ausführlich dargestellt und besprochen. An den Informationsveranstaltungen nahmen im Berichtsjahr 79 Personen teil (2012: 82), davon 63% Frauen und 37% Männer (2012: 66% Frauen und 34% Männer). Buchausleihe, Broschüren und Informationsmaterial Die BETA verfügt über eine Auswahl empfehlenswerter Kinderund Erwachsenen-Literatur zu den Themen Trennung, Scheidung und Alleinerziehen, die von den Besucherinnen und Besuchern ausgeliehen werden können. Dieses wurde auch 2013 vielfältig genutzt. Im Wartebereich liegen darüber hinaus aktuelle Veranstaltungsankündigungen und themenbezogene Broschüren zum Mitnehmen aus. Foto: BETA 18

Öffentlichkeitsarbeit Vorträge für die Qualifizierung von Tagespflegepersonen Im Rahmen der Qualifizierungskurse für Tagespflegepersonen des DRK-Kreisverbandes Braunschweig-Salzgitter e.v. und des Hauses der Familie gestalteten zwei Beta- Mitarbeiterinnen wieder vier Fortbildungseinheiten zum Thema Kinder aus Trennungsfamilien - was Tagespflegepersonen darüber wissen sollten. Fortbildungen für Erzieherinnen Im Jahr 2013 leitete eine BETA-Mitarbeiterin drei eintägige Fortbildungsveranstaltungen für Erzieherinnen zum Thema Wenn Mama und Papa getrennte Wege gehen Elterntrennung aus Sicht der Kinder- Wie Erzieherinnen in ihrer Berufsrolle deeskalierend und hilfreich einwirken können. Arbeitskreise Öffentlichkeitsarbeit fand auch im fachlichen Austausch mit anderen Einrichtungen statt. Die BETA war in folgenden Arbeitskreisen vertreten: - Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Braunschweig (PSAG) - Arbeitskreis Trennung, Scheidung - Runder Tisch,Frühe Kindheit - frühe Hilfen in Braunschweig` - Arbeitskreis Erfahrungsaustausch SGB II - Netzwerk gegen Depression Braunschweig AG Kinder und Jugendliche. Presse Aktuelle Gruppenangebote und Veranstaltungen werden in der Braunschweiger Presse angekündigt (siehe Anhang). In der Rubrik Rat und Hilfe der Braunschweiger Zeitung und im Familienmagazin CLICCLAC wird auf die Sprechzeiten der BETA hingewiesen. Internet Im Internet ist die BETA mit ihrer Homepage unter www.drk-beta.de vertreten. Gruppen und Veranstaltungen werden dort aktuell angekündigt. Verschiedene Internetinformationsdienste weisen auf die Beratungsstelle hin. Informationsmaterialien Faltblätter der BETA liegen in verschiedenen Institutionen in Braunschweig und Umgebung für Interessierte Foto: BETA 19

aus. Jahresberichte werden an psychosoziale Einrichtungen, kommunale Sozial- und Gesundheitsverwaltung, Ratsausschüsse u.a. versandt. Regionale und überregionale Beratungsstellenführer weisen auf die Arbeit der Beratungsstelle hin. 150 Jahr Feier des Deutschen Roten Kreuzes Die BETA beteiligte sich an der 150 Jahr Feier des Deutschen Roten Kreuzes am 16. August 2013 auf dem Platz der Deutschen Einheit in Braunschweig. Foto: Karsten Mentasti Päckchen für Braunschweig Bereits im dritten Jahr nahm die BETA an der Weihnachtspäckchenaktion der TU Braunschweig (ASTA) teil. Mit Hilfe vieler Braunschweiger Bürger und Unternehmen wurden Schuhkartongeschenke verpackt, die auch in der BETA gezielt an Kinder weitergeleitet wurden. Foto: BETA 20

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hauptamtliche Mitarbeiterinnen: Ulrike Braumann Diplom - Pädagogin, Systemische Familientherapeutin, Leitung der Beratungsstelle, 30 Std./Woche Elke Kirst-Sauer Diplom - Sozialarbeiterin, Systemische Familientherapeutin(SG) 23,25 Std./Woche Martina Walter-Frost Diplom - Sozialpädagogin, Mediatorin, Erziehungs- u. Familienberaterin (BKE) 23,75 Std./Woche zusätzlich 3,5 Std./Woche Verwaltungstätigkeit Freie -, Honorar- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2013: Martin Bommer Diplom - Psychologe Mitarbeiter im Elternkurs Kinder im Blick Katrine Hörsting Juristin, Mediatorin (BAFM) 21

Margrit Pape-Jacksteit Rechtsanwältin (Fachanwältin für Familienrecht) Sabine Pfitzinger Rechtsanwältin (Fachanwältin für Familienrecht) Carsten Hörsting Student im Fachbereich Soziale Arbeit an der Ostfalia Hochschule Mitarbeiter in der Trennungskindergruppe Fotos :Karsten Mentasti 22

Berichte in der Presse Spende der Elli - Hofmann - Eckensberger Stiftung Braunschweiger Zeitung am 31.07.2013 23

Artikel zum Jahresbericht 2013 Braunschweiger Zeitung am 15.07.2013 24

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Braunschweiger Zeitung am 03.11.2013 Clicclac 09/ 2013 26

KONTAKTDATEN Deutsches Rotes Kreuz; BETA Beratungsstelle für Eltern in Trennungssituationen und Alleinerziehende Adolfstr. 20 38102 Braunschweig Tel.: 0531-220 31 41 E-Mail: beta@drk-kv-bs-sz.de Homepage: www.drk-beta.de Kontoverbindung: Postbank IBAN: DE68 2501 0030 0032 0273 03 BIC: PBNK DE FF250 27