Unterwegs zur inklusiven Schule: Erfahrungen und Perspektiven

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Transkript:

Unterwegs zur inklusiven Schule: Erfahrungen und Perspektiven Ludwigsfelde 17./18. Oktober 2011 Prof. em. Dr. Klaus Klemm Universität Duisburg-Essen

Gliederung 1. Von der Hilfsschule zur Inklusion: Ein historischer Rückblick 2. Exklusion und Inklusion: Wo stehen wir heute? 3. Empirische Befunde zu den Wirkungen gemeinsamen und getrennten Unterrichts 4. Auf dem Weg zu inklusiver Bildung: Was es zu beachten gilt

Klaus Klemm Entstehung, Struktur, Steuerung

Klaus Klemm Entstehung, Struktur, Steuerung

Reichsschulkonferenz 1920:Stadtrat Grote, Hannover Vorsitzender des Deutschen Hilfsschulvereins Denn nachdem die schwachbefähigten, die taubstummen, die blinden, die schwerhörigen Kinder abgesondert sind, ist zwischen ihnen und der Grundschule ein starker Strich gemacht. Es gibt kein Hinüber mehr, sie bleiben in der Anstalt der Spezialschule. Darum müssen die heilpädagogischen Schulen als selbstständig anerkannt werden Es handelt sich um ein wirklich humanes, ganz neutrales Werk.

Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Bildung (1935) Die Bestrebungen unseres Staates in Bezug auf die Erbgesundheit machen die Einrichtung der Hilfsschule und ihre tätige Mitarbeit zur Erreichung dieser Ziele unbedingt notwendig. Die Hilfsschule sollte die Volksschule entlasten, damit ihre Kräfte ungehemmt der Erziehung der gesunden deutschen Jugend dienen können. (Preußische allgemeine Anordnung über die Hilfsschulen 1938) Die Hilfsschulüberweisung führte automatisch zu einer Überprüfung für eine etwaige Zwangssterilisation.

Entwicklung in der Bundesrepublik nach 1945 Rekonstruktion bis etwa 1960 Jahre der Expansion der Schulen sowie der Zahlen der Schülerinnen und Schüler: 1950: 1,3% 1960: 1,9% 1970: 3,9% 1980: 4,7% 2000: 5,3% 2009: 6,2%

Entwicklung in der DDR nach 1945 1951: Verordnung über die Beschulung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit physischen und psychischen Mängeln 1959: Gesetz zur sozialistischen Entwicklung des Schulwesens der DDR mit der Einführung der zehnjährigen Schulpflicht, die auch für die Sonderschüler/innen galt 1976: Direktive für den nächsten %-Jahresplan, verstärkte Investitionen in den Ausbau des Sonderschulwesens Insgesamt 8 Sonderschularten: Blindenschule, Sehschwachenschule, Gehörlosenschule, Schwerhörigenschule, Sprachheilschule, Sonderschule für Körperbehinderte, Verhaltensgestörte, Hilfsschule

Ab etwa1990: Von der Exklusion zur Inklusion Beginn inklusiver Maßnahmen UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (2009 von Deutschland ratifiziert) KMK: Pädagogische und rechtliche Aspekte der Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen (2010): Das allgemeine Bildungssystem ist aufgefordert, sich auf die Ausweitung seiner Aufgabenstellung im Snne einer inklusiven Bildung vorzubereiten.

Gliederung 1. Von der Hilfsschule zur Inklusion: Ein historischer Rückblick 2. Exklusion und Inklusion: Wo stehen wir heute? 3. Empirische Befunde zu den Wirkungen gemeinsamen und getrennten Unterrichts 4. Auf dem Weg zu inklusiver Bildung: Was es zu beachten gilt

2009 Förderquote Inklusions Exklusions Land insgesamt anteile quote Baden Württemberg 6,7 26,6 4,9 Bayern 5,5 15,7 4,7 Berlin 7,5 41,3 4,4 Brandenburg 8,4 36,5 5,4 Bremen 7,4 36,9 4,7 Hamburg 5,8 16,2 4,9 Hessen 5,0 12,3 4,4 Mecklenburg Vorpomme 11,9 25,4 8,9 Niedersachsen 4,8 7,2 4,4 Nordrhein Westfalen 6,3 15,5 5,3 Rheinland Pfalz 4,7 19,0 3,8 Saarland 6,5 33,1 4,3 Sachsen 8,2 17,9 6,8 Sachsen Anhalt 9,5 12,7 8,3 Schleswig Holstein 5,4 45,5 2,9 Thüringen 8,4 21,1 6,6 Deutschland 6,2 20,1 5,0

Förderquoten und Inklusionsanteile nach Förderschwerpunkten (2009) Bund Brandenburg Förderschwerpunkt Förderquote in % Inklusionsanteil in % Förderquote in % Inklusionsanteil in % Lernen 2,6 21,0 4,1 21,9 Sehen 0,1 27,9 0,1 48,3 Hören 0,2 27,0 0,2 72,8 Sprache 0,7 28,0 0,7 81,9 Körp. und mot. Entwicklung Geistige Entwicklung Em. und soz. Entwicklung 0,4 21,2 0,4 60,2 1,0 4,5 1,5 34,8 0,8 38,2 1,4 44,1 übergreifend 0,3 1,8 0,0 0,0 Kranke 0,1 3,4 0,0 0,0 insgesamt 6,2 20,1 8,4 36,5

Land Inklusionsanteile nach Bildungsstufen (2009)* Kindertages Grund Sekundareinrichtungen schulen stufe I Baden Württemberg 41,4 47,7 14,3 Bayern 39,8 21,9 15,0 Berlin 99,3 50,4 43,4 Brandenburg 100,0 54,4 37,4 Bremen 98,8 89,3 14,9 Hamburg 91,7 18,7 11,7 Hessen 88,0 23,3 10,3 Mecklenburg Vorp. 91,2 23,8 28,1 Niedersachsen** 48,0 Nordrhein Westfalen 72,7 29,1 12,3 Rheinland Pfalz 65,3 33,8 16,8 Saarland 84,5 70,1 47,0 Sachsen 89,4 28,3 15,6 Sachsen Anhalt 100,0 25,1 9,0 Schleswig Holstein 89,3 72,7 47,3 Thüringen 88,1 33,7 22,4 Deutschland 68,1 32,9 16,6 *ohne Geistige Entwicklung und ohne Vorschule **Niedersachsen bietet keine schulstufenspezifischen Inklusiondsanteile

Land Förderquoten insgesamt 2000 2004 2008 2009 Baden Württemberg 5,7 6,0 6,4 6,7 Bayern 5,3 5,1 5,5 5,5 Berlin 5,7 6,7 7,1 7,5 Brandenburg 6,4 8,1 8,5 8,6 Bremen 6,7 7,0 7,5 7,4 Hamburg 5,8 5,5 5,7 5,8 Hessen 4,1 4,7 4,8 5,0 Mecklenburg Vorp. 7,1 9,2 11,7 11,9 Niedersachsen 4,2 4,6 4,7 4,8 Nordrhein Westfalen 5,0 5,5 6,0 6,3 Rheinland Pfalz 4,1 4,4 4,5 4,7 Saarland 4,2 5,1 6,2 6,5 Sachsen 5,7 7,1 8,3 8,2 Sachsen Anhalt 7,1 8,4 9,6 9,5 Schleswig Holstein 5,4 5,0 5,4 5,4 Thüringen 7,4 8,9 9,0 8,4 Deutschland 5,3 5,6 6,0 6,2

Inklusion im gegliederten Sekundarschulwesen/Inklusion in der Exklusion? Verteilung der inklusiv unterrichteten Schüler/innen auf die Sekundarschulen - in Prozent (2009) Deutschland Brandenburg Brandenburg (Jg. 7 bis 10) Orientierungsstufe 10,1 48,5 Hauptschule 39,3 Schulen mit mehreren Bildungsgängen Realschule 4,5 18,6 36,0 69,9 Gymnasium 5,1 4,3 8,3 Gesamtschule 16,3 8,9 17,3 Waldorfschule 6,2 2,3 4,5 insgesamt 100.0 100,0 100,0

Gliederung 1. Von der Hilfsschule zur Inklusion: Ein historischer Rückblick 2. Exklusion und Inklusion: Wo stehen wir heute? 3. Empirische Befunde zu den Wirkungen gemeinsamen und getrennten Unterrichts 4. Auf dem Weg zu inklusiver Bildung: Was es zu beachten gilt

Internationale und nationale Studien zum Schwerpunkt Lernen sagen: 1. Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf lernen in inklusiven Schulen im Feld kognitiver Kompetenzen mehr und besser. 2. Kinder und Jugendliche ohne Förderbedarf lernen in der inklusiven Schule im Feld kognitiver Kompetenzen nicht weniger. 3. Kinder und Jugendliche ohne Förderbedarf lernen im Bereich des sozialen Lernens in inklusiven settings mehr.

Die Erfolgsbilanz der Förderschule Absolventen 2009 2009: 388.000 Förderschüler und Förderschülerinnen 43.700 Absolventen und Abgänger, davon 33.200 (76%) ohne einen Hauptschulabschluss

Land Leistungswerte der schwächsten 5% (Lesen PISA 2009) Finnland 382 Niederland 365 Schweiz 337 Deutschland 333 OECD-Durchschnitt 332 Quelle: Klieme u.a.: PISA 2009. Münster 2010, S. 35

Fachleistungen im Gemeinsamen sowie im getrennten Unterricht Klassenstufe Förderschulen Gemeinsamen Unterricht Schüler Mittelwert Schüler Mittelwert zahl zahl 7 749 99,5 217 101,8 8 893 105,7 217 110,5 9 869 114,8 128 113,8 10 708 124,8 72 120,0 insgesamt 3219 110,9 634 109,2 Quelle: Lehmann, R./Hoffmann, E.: Bella. Münster 2009

Jugendliche aus gemeinsamen und getrennten Unterricht an der ersten Schwelle Bildungs / Integrations Förder Ausbildungsmerkmal schulen schulen qualifizierter Schulabschluss 66% 50% Wechsel in Ausbildung 65% 52% darunter betrieblich 38% 3% darunter nicht betrieblich 27% 49% davon Vollausbildung 55% 33% davon theoriereduzierte Ausbildung 45% 66% Fallzahl N 40 62 Quelle: Ginnold, A.: Der Übergang Schule - Beruf von Jugendlichen mit Lernbehinderung. Bad Heilbrunn 2008

Gliederung 1. Von der Hilfsschule zur Inklusion: Ein historischer Rückblick 2. Exklusion und Inklusion: Wo stehen wir heute? 3. Empirische Befunde zu den Wirkungen gemeinsamen und getrennten Unterrichts 4. Auf dem Weg zu inklusiver Bildung: Was es zu beachten gilt

zu beachten sind die folgenden Aspekte: Sicherung inklusiver Bildungsbiographien Auslaufen der Förderschulen mit den Schwerpunkten Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung, Sprache Fortführung von Doppelstrukturen nur in den übrigen Förderschwerpunkten Budgetierte Zuweisung der Ressourcen an inklusiv arbeitende Schulen Entwicklung von Mindeststandards der personellen und sächlichen Ausstattung Sicherung und Weiterentwicklung sonderpädagogischer Fachkompetenz der entsprechend ausgebildeten Lehrenden, Qualifizierung der Lehrenden allgemeiner Schulen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!