Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Dr. Jochen Müller Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. R. Gabriel



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Transkript:

Einführung in die Wirtschaftsinformatik Dr. Jochen Müller Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. R. Gabriel

Gliederung 1 Einführung: Allgemeine Grundlagen 2 Computersysteme 3 Verbünde von Computersystemen 4 Daten 5 Anwendungsprogramme 6 Ausblick Folie 2 01-00

Literatur SCHWARZE, JOCHEN (1997): Einführung in die Wirtschaftsinformatik, 4. Auflage, Herne, Berlin 1997. (Signatur Fakultätsbibliothek: G 02 / 19, 4) HANSEN, HANS ROBERT (1996): : Grundlagen der betrieblichen Informationsverarbeitung, 7. Auflage, Stuttgart 1996. (G 02 / 61:1, 7) STAHLKNECHT, PETER; HASENKAMP, ULRICH (1997): Einführung in die Wirtschaftsinformatik, 8. Auflage, Berlin et al. 1997. (G 02 / 3, 8) Folie 3 01-00

Literatur (2) MERTENS, PETER ET AL. (1998): Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, 5. Auflage, Berlin et al. 1998. (G 02 / 25, 5) DWORATSCHEK, SEBASTIAN (1986): Grundlagen der Datenverarbeitung, 7. Auflage, Berlin, New York 1986. (G 02 / 2, 7) JAROS-STURHAHN, ANKE; SCHACHTNER, KONRAD (1999): Business Computing mit MS Office und Internet, 2. Auflage, Berlin et al. 1999. (G 47 / 29) Folie 4 01-00

1 Einführung: Allgemeine Grundlagen 1.1 Das Prüfungsfach Wirtschaftsinformatik im Grundstudium 1.2 Inhalte und Aufgaben der Wirtschaftsinformatik 1.3 Grundbegriffe: Daten, Informationen, Informations- und Kommunikationssysteme 1.4 Geschichtliche Entwicklung 1.5 Gesellschaftliche Auswirkungen der Informatikentwicklung Folie 5 01-00

Aufbau, Arbeitsweise und Einsatzmöglichkeiten elektronischer Datenverarbeitung: Technische Grundlagen und Leistungspotentiale DV-Funktionen: Dateneingabe - Verarbeitung - Ausgabe Kommunikation: Bedeutung, Möglichkeiten, Technik Architektur und Nutzungsmöglichkeiten von Rechnersystemen Folie 6 01-00

I Einführung in die Programmierung: Kennenlernen der Grundkonzepte Erarbeiten strukturierter Vorgehensweisen unter Verwendung von Konstrukten wie z.b. Bedingungen und Schleifen Unterscheiden verschiedener einfacher und komplexer Datentypen Einführung in Algorithmen und Datenstrukturen Beispielprogrammiersprache: PASCAL Folie 7 01-00

II Gestaltungsaufgaben in der Wirtschaftsinformatik: Gestaltungsgegenstand und -ebenen Konzepte zur softwaretechnischen Unterstützung am Arbeitsplatz und in der Arbeitsgruppe Integrierte Informationsverarbeitung: Konzepte, Chancen und Risiken Informationssysteme zur Unterstützung des Managements Beispielsysteme und aktuelle Tendenzen Folie 8 01-00

Übungen PC-Kurse Standardsoftware Internet Übungen zur Programmierung Folie 9 01-00

Grundstudium Wirtschaftsinformatik Hauptstudium: Wahlfach Wirtschaftsinformatik Zwischenprüfung Klausur, 4 Stunden Ü WI I/III Ü WI I/III Ü WI II WI I Vorl. WI III Vorl. WI II Vorl. PC-Einführung Div. Kurse Folie 10 01-00

Wirtschaftsinformatik Informatik Informatik Wirtschaftswissenschaft Wirtschaftsinformatik Gestaltung Gestaltung und und Einsatz Einsatz der der computergestützten Informations- Informations- und und Kommunikationssysteme Menschen Menschen Aufgaben Aufgaben Informationstechnologien Informationstechnologien Folie 11 01-00

Was ist Wirtschaftsinformatik? Die Die Wirtschaftsinformatik beschäftigt sich mit mit der der Gestaltung (Planung, Analyse, Entwicklung und Integration) und dem Einsatz (Betrieb, Wartung und Pflege) rechnergestützter Informations- und Kommunikationssysteme (insbesondere computergestützter Anwendungssysteme) in in Unternehmungen und in in der der öffentlichen Verwaltung. Folie 12 01-00

Was ist Wirtschaftsinformatik? (II) Informations- und Kommunikationssystem: System zur Beschaffung, Verarbeitung, Übertragung, Speicherung, Bereitstellung von Informationen => auch: IV-System Betrachtungsgegenstand sind nicht nur Computer, sondern auch das organisatorische Konzept zu deren Entwicklung und Nutzung (Aufgaben) sowie auf den Menschen bezogene Fragestellungen Folie 13 01-00

Was ist Wirtschaftsinformatik? (III) Interdisziplinäre Wissenschaft mit engen Verknüpfungen zur Betriebswirtschaftslehre und zur Informatik Schnittstellen auch zu weiteren Fächern: Mathematik, technische Fächer, Arbeitswissenschaften (z.b. Ergonomie), Recht (z.b. Datenschutz) Ziele der Wirtschaftsinformatik: Automatisierung von Informationsverarbeitungsaufgaben Unterstützung von Fach- und Führungskräften durch Informationsbereitstellung Folie 14 01-00

Daten, Information, Wissen Wissen maschinell verarbeitbar nicht maschinell verarbeitbar ohne Zweckeignung mit Zweckeignung mit Zweckeignung ohne Zweckeignung Daten Informationen und Daten Informationen Folie 15 01-00

Elemente im Informations- und Kommunikationssystem Menschen als Aufgabenträger und Benutzer der IuK- Techniken Zu bearbeitende (betriebliche) Aufgabenstellungen Informationstechnologie Folie 16 01-00

Ein Ausflug in die Geschichte der IuK-Systeme Rechenmaschinen Kommunikationstechnik ab 1623: Additionsmaschinen (W. Schickard, B. Pascal) 1673: Vierspezies-Maschine für Grundrechenarten (G. Leibnitz) 1833: Konzept eines Rechners (C. Babbage) 1885: Lochkartenverarbeitung (H. Hollerith) ab 1809: Telegrafie (Morse u.a.) ab 1861: Telefonie (P. Reis, G. Bell) 1896: Drahtlose Telegrafie (Marconi) 1920: Rundfunk Folie 17 01-00

Entwicklung der Computer Ab 1934: Konrad Zuse baut erste Rechner, wichtig besonders der Z 3 (1941), der erste programmgesteuerte Digitalrechner 1946: John von Neumanns bis heute gültige Architekturprinzipien für Rechner ab 1959: Transistoren, 1964: integrierte Schaltkreise Trends: kompaktere Technik, schnell steigende Leistung, sinkende Preise, optische Medien zur Datenspeicherung und -übertragung Anwendungen: Zurück zur Integration (Daten, Prozesse) Folie 18 01-00

Gesellschaftliche Auswirkungen: Einige Schlagworte Automation auch für nicht-körperliche Arbeit Vordringen der neuen Techniken auch in den Privatbereich: neue Kommunikations-, Arbeits-, Einkaufsformen (Telearbeit, E-Commerce) Der Trend zur Informationsgesellschaft: Information als Gut, das unabhängig von materiellen Gütern produziert, bearbeitet, gehandelt werden kann Probleme: Veränderung sozialer Strukturen, offene juristische Fragen, zunehmende Komplexität der Technik, hohe Lernanforderungen an die Nutzer Folie 19 01-00