Akademische Pflegeausbildung - Nutzen & Changen -

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Transkript:

Akademische Pflegeausbildung - Nutzen & Changen - Univ. Prof. Dr. rer. cur. Juliane Eichhorn Professur für Pflegewissenschaft und klinische Pflege 3. Brandenburger Pflegefachtag Erkner, 02.11.2016 1 1

Problematik 10 % der Bevölkerung in Westeuropa erleben physische und/oder psychische Einschränkungen bzw. Behinderungen (WHO 2010) Gründe Demografischer Wandel, Anstieg chronischer Erkrankungen Bessere medizinische Versorgung (Acosta et al 2008, Gutenbrunner et al 2007, Sousa et al 2010, WHO 2010) Prof. Dr. Juliane Eichhorn 2

Demografische Situation Deutschland Aktuell: circa 2,4 Millionen Menschen formell oder informell auf Pflege/Unterstützung angewiesen 2030: circa 3,4 Millionen Millionen Menschen formell oder informell auf Pflege/Unterstützung angewiesen Pflegelücke von 737.000 professionell Pflegenden (vbw 2012 Studie Pflegelandschaft 2030) Prof. Dr. Juliane Eichhorn 3

Altersentwicklung Niederlausitz (Quelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg, Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik, 2012) Prof. Dr. Juliane Eichhorn 4

Aufrechterhaltung von Versorgungsqualität Problematik Fachkräftebedarf Gesundheits- und Krankenpfleger/in Altenpfleger/in SV-Beschäftigte 30.06.2013 30.06.2014 Brandenburg Berlin Brandenburg Berlin 19.701 20.275 31.494 32.230 6.721 6.882 8.570 9.099 Auspendler/(Einpendler) 5.910 (947) 733 (6.709) 1.356 (326) 1.732 (238) Fachkräftebedarf 2020 a. Status-Quo-Annahme b. Beschl. Wachstum Fachkräftebedarf 2030 a. Status-Quo-Annahme b. Beschl. Wachstum Fachkräfteneubedarf 2013-2020 a (b) 2020-2030 a (b) 21.100 24.200 23.300 29.500 1.400 (4.500) 2.200 (5.300) 33.800 38.700 37.300 52.100 2.300 (7.200) 3.500 (13.400) 8.800 11.900 13.100 19.700 2.100 (5200) 4.300 (7.800) 11.300 14.800 16.700 25.100 2700 (6.200) 5.400 (10.300) (Hummel-Gaatz & Eichhorn-Kissel, 2015) 5 5

Aufrechterhaltung von Versorgungsqualität trotz eingeschränkter Ressourcen 6 6

Kompetenzmodell für Pflegeberufe Bachelor Master Prof. Dr. Juliane Eichhorn (ÖGKV 2011) 7

Konzept der Magnetkrankenhäuser Ziel: Verbesserung der Mitarbeiterbindung/-zufriedenheit und der Patientenergebnisse Zentrale Frage: Warum sind manche Kliniken vom Personalnotstand ausgenommen und wie schaffen sie es, Pflegekräfte wie ein Magnet anzuziehen? 14 Kräfte von Magnetismus, z.b.: Qualität der Pflegeführung Fachliche Pflegemodelle Autonomie Image der Pflege Interdisziplinäre Beziehungen (Hummel-Gaatz & Eichhorn-Kissel, 2015) Prof. Dr. Juliane Eichhorn 8 8

Relevante Kompetenzen Pflegemanagement in Innovationsprozessen Fachkompetenzen: Passungsprobleme (in hybriden Arbeitsformen) identifizieren Methodenkompetenzen: Routinen aufbrechen; Passungsprozesse thematisieren und gestalten... Soziale Kompetenzen: Überzeugungsfähigkeit; konstruktive Konfliktfähigkeit; Transparenz; Vertrauenswürdigkeit; Interesse an Mitarbeitern / Patienten... Persönliche Kompetenzen: Neugierde; Ambiguitätstoleranz; Reflexivität; Wertebezug; Angstfreiheit... (Prof. Dr. Ulrike Höhmann, 5. Frühjahrstagung Telemedizin Düsseldorf, 20.6. 2016) 9 9

Relevante Inhalte im Kontext des Bachelorstudiums Pflegewissenschaft 10 10

Inhalte Managementthemen Dienstplangestaltung Pflegequalität Pflegeorganisationsmodelle Risikomanagement DRG Kommunikation (Dienstübergaben, Konfliktmanagement, Deeskalationstechniken ) Information, Anleitung, Schulung, Beratung Pflegetheorien und - modelle Evidenzbasierte Pflege Research Utilisation Prof. Dr. Juliane Eichhorn 11 11

Lehr- und Lernstrategien im Kontext des Bachelorstudiums Pflegewissenschaft 12 12

Strategien im Bereich Lehre PW - Problem-orientiertes Lernen - Journal Clubs - Systematische Literaturrecherche und -analyse - Moderations- und Präsentationstechniken - Theorievermittlung in Kombination mit Skills-Lab-Training - Interdisziplinäre Module (gemeinsam mit TW) - Matrikelübergreifende Module - Internationalisierung Reflexives / Kritisches Denken Analyse- und Problemlösefähigkeit Argumentationsfähigkeit Prof. Dr. Juliane Eichhorn 13 13

Relevante Kompetenzen Pflegemanagement in Innovationsprozessen Fachkompetenzen: Passungsprobleme (in hybriden Arbeitsformen) identifizieren Methodenkompetenzen: Routinen aufbrechen; Passungsprozesse thematisieren und gestalten... Soziale Kompetenzen: Überzeugungsfähigkeit; konstruktive Konfliktfähigkeit; Transparenz; Vertrauenswürdigkeit; Interesse an Mitarbeitern / Patienten... Persönliche Kompetenzen: Neugierde; Ambiguitätstoleranz; Reflexivität; Wertebezug; Angstfreiheit... (Prof. Dr. Ulrike Höhmann, 5. Frühjahrstagung Telemedizin Düsseldorf, 20.6. 2016) 14 14