Studien- und Prüfungsordnung für den Studiengang Rechtswissenschaft an der Universität Bayreuth Vom 31. März 2014 Auf Grund von Art. 13 Abs. 1 Satz 2 in Verbindung mit Art. 58 Abs. 2 und Art. 61 Abs. 2 Sätze 1 und 2 des Bayerischen Hochschulgesetzes (BayHSchG) sowie 38 der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Juristen (JAPO) erlässt die Universität Bayreuth folgende Satzung: *) Inhaltsverzeichnis 1. Teil: Studienordnung ( 1 bis 20) 1 Studiengang 2 Studienziel 3 Regelstudienzeit 4 Ordnungsgemäßes Studium 5 Inhalt des Studiums 6 Gliederung des Studiums 7 Lehrveranstaltungen 8 Grundphase 9 Pflichtveranstaltungen und Leistungsnachweise in der Grundphase für Studienanfänger im Wintersemester 10 Pflichtveranstaltungen und Leistungsnachweise in der Grundphase für Studienanfänger im Sommersemester 11 Abschluss der Grundphase 12 Pflichtveranstaltungen in der Mittelphase 13 Leistungsnachweise der Mittelphase 14 Pflichtveranstaltungen in der Wiederholungs- und Vertiefungsphase 15 Wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung 16 Technikwissenschaftliches Zusatzstudium 17 Studienplan *) Mit allen Funktionsbezeichnungen sind Frauen und Männer in gleicher Weise gemeint. Eine sprachliche Differenzierung im Wortlaut der einzelnen Regelungen wird nicht vorgenommen.
18 Praktische Studienzeiten 19 Erste Juristische Prüfung 20 Studienberatung 2. Teil: Prüfungsordnung ( 21 bis 59) 1. Allgemeiner Teil ( 21 bis 26) 21 Dekan 22 Täuschung, Ordnungsverstoß 23 Nachprüfungsverfahren 24 Berücksichtigung besonderer Lebenssituationen 25 Berücksichtigung der besonderen Belange Behinderter 26 Anerkennung von Prüfungsleistungen 2. Zwischenprüfung ( 27 bis 40) 27 Anwendungsbereich und Zweck der Zwischenprüfung 28 Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung 29 Prüfer für die Zwischenprüfung 30 Zwischenprüfung 31 Zulassungsverfahren 32 Anerkennung von Prüfungsleistungen in der Zwischenprüfung 33 Nachfrist 34 Meldung zu den Teilprüfungen, Versäumnis 35 Bewertung 36 Bestehen und Nichtbestehen 37 Wiederholung 38 Ungültigkeit der Prüfung 39 Mängel im Prüfungsverfahren 40 Einsicht in die Prüfungsakten 3. Juristische Universitätsprüfung ( 41 bis 59) 1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen 41 Zweck der Prüfung 42 Prüfungsleistungen 43 Prüfungsausschuss für die Juristische Universitätsprüfung 44 Prüfer 45 Bescheide 46 Ausschluss von der Teilnahme, Rücktritt, Verhinderung 2
2. Abschnitt: Zulassung zum Schwerpunktbereichsstudium 47 Zulassung zum Schwerpunktbereichsstudium 3. Abschnitt: Studienbegleitende Prüfungsleistung gemäß 40 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Satz 3 JAPO 48 Studienbegleitende Prüfungsleistung 49 Studienbegleitende schriftliche Seminarleistung 50 Studienbegleitende mündliche Seminarleistung 51 Bewertung der studienbegleitenden Prüfungsleistung 52 Wiederholung der studienbegleitenden Prüfungsleistung 53 Anerkennung von studienbegleitenden Prüfungsleistungen 4. Abschnitt: Studienabschließende Prüfungsleistung gemäß 40 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 JAPO 54 Studienabschließende Prüfungsleistung 55 Zulassung zur studienabschließenden Klausur 56 Bewertung der studienabschließenden Klausur 57 Wiederholung der studienabschließenden Klausur 5. Abschnitt: Prüfungsgesamtnote der Juristischen Universitätsprüfung 58 Prüfungsgesamtnote 59 Einsicht in die Prüfungsakten 3. Teil: Verleihung des akademischen Grades Diplom-Jurist Univ. ( 60) 60 Voraussetzungen der Verleihung des akademischen Grades Diplom-Jurist Univ. 4. Teil: Übergangs- und Schlussbestimmungen ( 61 und 62) 61 In-Kraft-Treten 62 Übergangsregelung 3
1. Teil: Studienordnung ( 1 bis 20) 1 Studiengang 1 Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet den Studiengang Rechtswissenschaft mit dem Ziel der Ersten Juristischen Prüfung an ( 19). 2 Diese Studien- und Prüfungsordnung regelt den Studiengang auf der Grundlage der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Juristen (JAPO) vom 13. Oktober 2003 (GVBl S. 758) in der jeweils gültigen Fassung. 2 Studienziel Das Studium vermittelt die Kenntnis und das Verständnis des Rechts mit seinen geschichtlichen, gesellschaftlichen, philosophischen, wirtschaftlichen, politischen, rechtsphilosophischen und europarechtlichen Bezügen und bereitet auf die Erste Juristische Prüfung vor. Die Inhalte des Studiums berücksichtigen die rechtsprechende, verwaltende und rechtsberatende Praxis einschließlich der hierfür erforderlichen Schlüsselqualifikationen wie Verhandlungsmanagement, Gesprächsführung, Rhetorik, Streitschlichtung, Mediation, Vernehmungslehre, Kommunikationsfähigkeit und fachbezogene Fremdsprachenkenntnisse. 3 Regelstudienzeit Die Regelstudienzeit im Sinne des Art. 57 Abs. 1 Satz 1 BayHSchG beträgt neun Semester einschließlich Erster Juristischer Prüfung. Das Studium kann jeweils zum Winter- oder zum Sommersemester aufgenommen werden. (3) Die vorgeschriebenen Pflichtveranstaltungen einschließlich der Pflichtveranstaltungen im Schwerpunktbereich dürfen insgesamt 170 Semesterwochenstunden nicht überschreiten. 4
4 Ordnungsgemäßes Studium In jedem Semester sind eine angemessene Zahl von Lehrveranstaltungen über die in 18 Abs. 2 JAPO aufgeführten juristischen Pflichtfächer und nach Aufnahme des Schwerpunktbereichsstudiums eine angemessene Zahl von Pflichtveranstaltungen aus dem Katalog des gewählten Schwerpunktbereichs ( 5 Abs. 2) zu belegen (vgl. 22, 23 JAPO). 1 Im Laufe des Studiums hat die Teilnahme an einer fremdsprachigen rechtswissenschaftlichen Veranstaltung oder einem rechtswissenschaftlich ausgerichteten Sprachkurs zu erfolgen; darüber ist ein Leistungsnachweis zu erbringen. 2 Das Nähere bestimmt der Dekan; 21 findet Anwendung. (3) Für die Teilnahme an sämtlichen Prüfungen des Studiengangs Rechtswissenschaft einschließlich Wiederholungsprüfungen ist eine gültige Immatrikulation für diesen Studiengang im Zeitpunkt der Prüfung erforderlich. 5 Inhalt des Studiums Das Studium der Rechtswissenschaft erstreckt sich auf die Prüfungsgebiete der Ersten Juristischen Staatsprüfung ( 18 JAPO) sowie einen vom Studierenden zu wählenden Schwerpunktbereich ( 39 JAPO). Schwerpunktbereiche sind: 1. Internationales Recht Völkerrecht I, Völkerrecht II, Europarecht (Vertiefung), Internationales Privatrecht I, Internationales Handelsrecht, Internationales Verfahrensrecht, Schiedsverfahren und Alternative Dispute Resolution, Rechtsvergleichung; fakultativ: Internationales Privatrecht II, Grundzüge einer ausländischen Rechtsordnung in fremder Sprache, Grundzüge der Geschichte des europäischen Zivilrechts, Verbraucherkollisionsrecht, Internationales Steuerrecht, Recht der europäischen Beihilfen, Recht des internationalen Unternehmenskaufs (M&A), Konfliktmanagement in der Praxis; 2. Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht Immaterialgüterrecht I (insbesondere Gewerblicher Rechtsschutz), Immaterialgüterrecht II (insbesondere Urheberrecht), Deutsches- und Europäisches Kartellrecht, Lauterkeitsrecht, Wettbewerbsverfahrensrecht, Sportvermarktungsrecht (für Spor- 5
tökonomen und Juristen), Geschichte des Wirtschaftsrechts, Europarecht (Vertiefung); fakultativ: Internationales Privatrecht, Einführung in die Rechtsvergleichung, Medienrecht; 3. Unternehmens- und Steuerrecht Handelsrecht mit Bilanzrecht, Personengesellschaftsrecht, Kapitalgesellschaftsrecht, Strukturierung und Restrukturierung von Unternehmen einschließlich der Unternehmensnachfolge, (Unternehmens-)Steuerrecht, Internationales Steuerrecht, Abgabenordnung und Grundlagen des Steuerrechts, Einkommensteuerrecht; fakultativ: Konzernrecht; 4. Arbeits- und Unternehmensrecht Recht der Koalitionen, Tarif- und Arbeitskampfrecht, Betriebsverfassungsrecht, Recht der Unternehmensmitbestimmung, Recht der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Kapitalgesellschaftsrecht, Personengesellschaftsrecht, Strukturierung und Restrukturierung von Unternehmen; 5. Öffentliches Wirtschaftsrecht Öffentliches Wirtschaftsrecht I (Wirtschaftsverfassung), Öffentliches Wirtschaftsrecht II (Wirtschaftsaufsicht, Vergaberecht), Öffentliches Wirtschaftsrecht III (Regulierung), Europäisches Wirtschaftsrecht, Energierecht, Recht der Gesundheits- und Sozialwirtschaft; fakultativ: Medienrecht, Lebensmittelrecht, Deutsches und Europäisches Kartellrecht, Lauterkeitsrecht, Abgabenordnung und Grundlagen des Steuerrechts; 6. Wirtschafts-, Medizin- und Steuerstrafrecht Vertiefung und Ergänzung StGB, Vertiefung StPO (insbesondere Verteidigung), Insolvenzrecht, Insolvenzstrafrecht, Medizinstrafrecht Allgemeiner Teil, Medizinstrafrecht Besonderer Teil, Abgabenordnung und Grundlagen des Steuerrechts, Einkommensteuerrecht, Steuerstrafrecht; fakultativ: Wirtschaftsstrafrecht Allgemeiner Teil, Umweltstrafrecht, (Unternehmens-) Steuerrecht, Internationales Steuerrecht; 7. Verbraucherrecht Verbraucherrecht II, Lauterkeitsrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht III (Regulierung), Einführung in die Rechtsvergleichung, Europarecht (Vertiefung), Verbraucherverfahrensrecht, Verbraucherkollisionsrecht, Recht der Finanzdienstleistungen; 6
fakultativ: Öffentliches Wirtschaftsrecht II (Wirtschaftsaufsicht, Vergaberecht); Energierecht, Lebensmittelrecht, Medienrecht, Recht der Gesundheit und Sozialwirtschaft, Wettbewerbsverfahrensrecht, Vertiefung und Ergänzung StGB. 6 Gliederung des Studiums Das Studium gliedert sich in eine Grundphase, eine Mittelphase und in eine Wiederholungs- und Vertiefungsphase. (3) (4) 1 In der Grundphase soll an das Studium des Rechts mit seinen geschichtlichen, philosophischen und gesellschaftlichen Grundlagen herangeführt und in die Pflichtfächer eingeführt werden. 2 Der Erfolgskontrolle dienen u. a. die in 9 Abs. 1 Satz 2 bzw. 10 Abs. 1 Satz 2 genannten Leistungsnachweise (vgl. 27 ff.). 1 Die Mittelphase dient insbesondere dem Studium der Pflichtfächer. 2 Der Erfolgskontrolle über das Studium der Pflichtfächer dienen die Übungen für Fortgeschrittene im Zivilrecht, Öffentlichen Recht und im Strafrecht im vierten bis sechsten Semester. 1 Die Schwerpunktbereiche werden in der Regel ab dem 5. Semester angeboten und dienen der Ergänzung des Studiums, der Vertiefung der mit ihnen zusammenhängenden Pflichtfächer und, soweit sie solche aufweisen, der Vermittlung internationaler Bezüge. 2 Das Schwerpunktbereichsstudium umfasst mindestens 16 und höchstens 24 Semesterwochenstunden. 3 Die darin angebotenen Lehrveranstaltungen dürfen höchstens zu 50 v. H. die Pflichtfächer vertiefen (vgl. 39 Abs. 2 JAPO). 4 Es wird sichergestellt, dass alle zugehörigen Pflichtveranstaltungen bis zum Ablauf der Regelfrist für die Juristische Universitätsprüfung besucht werden können. (5) In der Wiederholungs- und Vertiefungsphase werden zur Examensvorbereitung Wiederholungs- und Vertiefungskurse bzw. Examinatorien, Crashkurse sowie Klausurenkurse angeboten. (6) 1 Die Vermittlung der Grundlagen des Rechts, einschließlich der Veranstaltungen Bausteine des Rechts und der Methodenlehre, sowie der Schlüsselqualifikationen findet ab dem ersten Semester statt und erstreckt sich über alle drei Phasen des Studiums. 2 Das Nähere regelt der Studienplan. 7
7 Lehrveranstaltungen 1 Ziele und Inhalte des Studiums werden in Vorlesungen bzw. Grundkursen, Übungen für Fortgeschrittene, einfachen Seminaren, Wiederholungs- und Vertiefungskursen bzw. Examinatorien, Crashkursen sowie Klausurenkursen zur Examensvorbereitung und Lehrveranstaltungen nach 24 Abs. 2 Satz 1 JAPO vermittelt. 2 Im Rahmen des Schwerpunktbereichsstudiums werden studienbegleitende Seminare zur Erbringung der studienbegleitenden Prüfungsleistung im Schwerpunktbereich ( 48) angeboten. 1 Pflichtveranstaltungen sind Lehrveranstaltungen, die den Pflichtstoff des Examens einschließlich des gewählten Schwerpunktbereichs vermitteln. 2 Ergänzungsveranstaltungen geben die Möglichkeit der Ergänzung und Vertiefung. 8 Grundphase 1 Die Pflichtveranstaltungen und erforderlichen Leistungsnachweise in der Grundphase richten sich für Studienanfänger im Wintersemester nach 9 und 11. 2 Für Studienanfänger im Sommersemester richten sich die Pflichtveranstaltungen und erforderlichen Leistungsnachweise in der Grundphase nach 10 und 11. 9 Pflichtveranstaltungen und Leistungsnachweise in der Grundphase für Studienanfänger im Wintersemester 1 Pflichtveranstaltungen in der Grundphase sind die Vorlesung über die Grundlagen des Rechts einschließlich der Rechts- und Verfassungsgeschichte und die Vorlesungen zum Bürgerlichen Recht, zum Öffentlichen Recht und zum Strafrecht. 2 Über den Inhalt der Pflichtveranstaltungen sind nach Maßgabe der Abs. 2 bis 4 Leistungsnachweise zu erbringen, und zwar 1. im Zivilrecht jeweils ein Leistungsnachweis in den Veranstaltungen a) allgemeiner Teil des Bürgerlichen Gesetzbuches, b) allgemeines Schuldrecht und Recht der gesetzlichen Schuldverhältnisse, c) Sachenrecht, d) Recht der vertraglichen Schuldverhältnisse, e) Handelsrecht und Grundlagen des Gesellschaftsrechts, 2. im Strafrecht jeweils ein Leistungsnachweis in den Veranstaltungen 8
a) Grundkurs Strafrecht I (Allgemeiner Teil), b) Grundkurs Strafrecht II (Vertiefung des Allgemeinen Teils und Delikte gegen Persönlichkeits- und Gemeinschaftswerte), c) Grundkurs Strafrecht III (Eigentums- und Vermögensdelikte), 3. im Öffentlichen Recht jeweils ein Leistungsnachweis in den Veranstaltungen a) Staatsorganisationsrecht, b) Grundrechte, c) allgemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht, d) besonderes Verwaltungsrecht. 4. in den Grundlagen des Rechts ein Leistungsnachweis in der Veranstaltung Bausteine des Rechts. 1 In den Pflichtveranstaltungen nach Abs. 1 Satz 2 wird als Leistungsnachweis jeweils eine zweistündige Abschlussklausur gestellt. 2 Diese bezieht sich vorrangig auf den Gegenstand der jeweiligen Vorlesung, kann sich aber auch auf Gegenstände früherer oder parallel zu besuchender Vorlesungen erstrecken. 3 Für die Teilnahme an einer Abschlussklausur ist die vorherige fristgerechte Anmeldung über das elektronische Prüfungsverwaltungssystem (Flexnow) erforderlich. 4 Die Anmeldefrist endet eine Woche vor dem jeweiligen Klausurtermin; das Prüfungsamt für die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (Prüfungsamt) gibt die Anmeldefristen in geeigneter Form bekannt. 5 Weist der Studierende nach, dass er das Versäumnis der Anmeldung nicht zu vertreten hat, kann er nachträglich durch das Prüfungsamt angemeldet werden. 6 Näheres bestimmt das Prüfungsamt. (3) Der Leistungsnachweis zu einer Vorlesung wird erteilt, wenn die Abschlussklausur mindestens mit der Note ausreichend (4,00 Punkte) gemäß 1 der Verordnung des Bundesministers der Justiz über eine Noten- und Punkteskala für die erste und zweite Juristische Prüfung vom 3. Dezember 1981 (BGBl. I S. 1243) in der jeweils geltenden Fassung bewertet worden ist. (4) 1 Die Abschlussklausuren allgemeines Schuldrecht und Recht der gesetzlichen Schuldverhältnisse sowie Sachenrecht sind zugleich Zwischenprüfungsklausuren im Zivilrecht. 2 Im Strafrecht gilt dies für die Abschlussklausuren Grundkurs Strafrecht II sowie Grundkurs Strafrecht III. 3 Die Abschlussklausuren Grundrechte sowie allgemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht sind zugleich Zwischenprüfungsklausuren im Öffentlichen Recht. 9
(5) 1 Nach dem Vorlesungsende jeden Semesters wird mindestens eine Abschlusshausarbeit aus einem der Bereiche Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht gestellt. 2 Für die Bewertung der Hausarbeiten ist eine vorherige fristgerechte Anmeldung über das elektronische Prüfungsverwaltungssystem (Flexnow) erforderlich. 3 Die Anmeldefrist endet jeweils am 31. März beziehungsweise am 30. September des Jahres. 4 Weist der Studierende nach, dass er das Versäumnis der Anmeldung nicht zu vertreten hat, kann er nachträglich durch das Prüfungsamt angemeldet werden. 5 Für die Bewertung der Hausarbeiten gilt Abs. 3 entsprechend. 10 Pflichtveranstaltungen und Leistungsnachweise in der Grundphase für Studienanfänger im Sommersemester 1 Pflichtveranstaltungen in der Grundphase sind die Vorlesung über die Grundlagen des Rechts einschließlich der Rechts- und Verfassungsgeschichte und die Vorlesungen zum Bürgerlichen Recht, zum Öffentlichen Recht und zum Strafrecht. 2 Über den Inhalt der Pflichtveranstaltungen sind nach Maßgabe der Abs. 2 bis 4 Leistungsnachweise zu erbringen, und zwar 1. im Zivilrecht jeweils ein Leistungsnachweis in den Veranstaltungen a) allgemeiner Teil des Bürgerlichen Gesetzbuches, b) allgemeines Schuldrecht und Recht der vertraglichen Schuldverhältnisse, c) Handelsrecht und Grundlagen des Gesellschaftsrechts, d) Recht der gesetzlichen Schuldverhältnisse, e) Sachenrecht. 2. im Strafrecht jeweils ein Leistungsnachweis in den Veranstaltungen a) Grundkurs Strafrecht I (Allgemeiner Teil), b) Grundkurs Strafrecht III (Eigentums- und Vermögensdelikte), c) Grundkurs Strafrecht II (Vertiefung des Allgemeinen Teils und Delikte gegen Persönlichkeits- und Gemeinschaftswerte), 3. im Öffentlichen Recht jeweils ein Leistungsnachweis in den Veranstaltungen a) Grundrechte, b) Staatsorganisationsrecht, c) besonderes Verwaltungsrecht, d) allgemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht, 10
4. in den Grundlagen des Rechts ein Leistungsnachweis in der Veranstaltung Bausteine des Rechts. 1 In den Pflichtveranstaltungen nach Abs. 1 Satz 2 wird als Leistungsnachweis jeweils eine zweistündige Abschlussklausur gestellt. 2 Diese bezieht sich vorrangig auf den Gegenstand der jeweiligen Vorlesung, kann sich aber auch auf Gegenstände früherer oder parallel zu besuchender Vorlesungen erstrecken. 3 Für die Teilnahme an einer Abschlussklausur ist die vorherige fristgerechte Anmeldung über das elektronische Prüfungsverwaltungssystem (Flexnow) erforderlich. 4 Die Anmeldefrist endet eine Woche vor dem jeweiligen Klausurtermin; das Prüfungsamt gibt die Anmeldefristen in geeigneter Form bekannt. 5 Weist der Studierende nach, dass er das Versäumnis der Anmeldung nicht zu vertreten hat, kann er nachträglich durch das Prüfungsamt angemeldet werden. 6 Näheres bestimmt das Prüfungsamt. (3) Der Leistungsnachweis zu einer Vorlesung wird erteilt, wenn die Abschlussklausur mindestens mit der Note ausreichend (4,00 Punkte) gemäß 1 der Verordnung des Bundesministers der Justiz über eine Noten- und Punkteskala für die erste und zweite Juristische Prüfung vom 3. Dezember 1981 (BGBl. I S. 1243) in der jeweils geltenden Fassung bewertet worden ist. (4) (5) 1 Die Abschlussklausuren allgemeines Schuldrecht und Recht der vertraglichen Schuldverhältnisse sowie Handelsrecht und Grundlagen des Gesellschaftsrechts sind zugleich Zwischenprüfungsklausuren im Zivilrecht. 2 Im Strafrecht gilt dies für die Abschlussklausuren Grundkurs Strafrecht III sowie Grundkurs Strafrecht II. 3 Die Abschlussklausuren Staatsorganisationsrecht sowie besonderes Verwaltungsrecht sind zugleich Zwischenprüfungsklausuren im Öffentlichen Recht. 1 Nach dem Vorlesungsende jeden Semesters wird mindestens eine Abschlusshausarbeit aus einem der Bereiche Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht gestellt. 2 Für die Bewertung der Hausarbeiten ist eine vorherige fristgerechte Anmeldung über das elektronische Prüfungsverwaltungssystem (Flexnow) erforderlich. 3 Die Anmeldefrist endet jeweils am 31. März beziehungsweise am 30. September des Jahres. 4 Weist der Studierende nach, dass er das Versäumnis der Anmeldung nicht zu vertreten hat, kann er nachträglich durch das Prüfungsamt angemeldet werden. 5 Für die Bewertung der Hausarbeiten gilt Abs. 3 entsprechend. 11
11 Abschluss der Grundphase Die Grundphase ist abgeschlossen, wenn a) im Zivilrecht mindestens drei, b) im Strafrecht mindestens zwei, c) im Öffentlichen Recht mindestens zwei Leistungsnachweise und d) in den Grundlagen des Rechts ein Leistungsnachweis erbracht sowie e) eine Hausarbeit nach 9 Abs. 5 bzw. 10 Abs. 5 in einem Rechtsgebiet nach Wahl des Studierenden mit mindestens der Note ausreichend (4,00 Punkte) bewertet wurden. 12 Pflichtveranstaltungen in der Mittelphase Pflichtveranstaltungen in der Mittelphase sind: a) im Zivilrecht die Vorlesungen zum Familienrecht, Erbrecht, Arbeitsrecht, Verbraucherschutzrecht, Zivilprozessrecht, Zwangsvollstreckungsrecht und einstweiligen Rechtsschutz; b) im Strafrecht die Vorlesung zum Strafprozessrecht; c) im Öffentlichen Recht die Vorlesungen zum Bayerischen Staats- und Verfassungsrecht und zum Europarecht; d) die Übungen für Fortgeschrittene im Zivilrecht, Strafrecht und Öffentlichen Recht; e) die Veranstaltung Methodenlehre ; f) die Pflichtveranstaltungen der juristischen Schwerpunktbereiche, soweit sie nicht in der Wiederholungs- und Vertiefungsphase besucht werden; g) ein Seminar, soweit es nicht bereits in der Grundphase besucht worden ist. 13 Leistungsnachweise der Mittelphase 1 Die Leistungsnachweise der Mittelphase werden im Rahmen der Übungen für Fortgeschrittene erbracht. 2 An einer Übung für Fortgeschrittene darf nur teilnehmen, wer a) die zum Abschluss der Grundphase erforderlichen Klausuren des jeweiligen Faches ( 11 Buchst. a bis c)), b) eine Abschlusshausarbeit nach Maßgabe von 11 Buchst. e) sowie c) den Leistungsnachweis aus der Veranstaltung Bausteine des Rechts ( 9 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 bzw. 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4) bestanden hat. 3 Die Teilnahme an den Klausuren im Rahmen einer Übung für Fortgeschrittene ist auch dann möglich, wenn die Abschlusshausarbeit nach 11 Buchst. e) lediglich abgegeben, 12
aber noch nicht bewertet wurde; sie steht in diesem Fall unter dem Vorbehalt, dass die Abschlusshausarbeit mit mindestens der Note ausreichend (4,00 Punkte) bewertet wurde. 4 Dies gilt nicht für die Teilnahme an einer Hausarbeit im Rahmen einer Übung für Fortgeschrittene. 1 Die Teilnahme an einer Übung ist erfolgreich, wenn mindestens eine Hausarbeit und eine Klausur mit mindestens der Note ausreichend (4,00 Punkte) bewertet wurden. 2 Die Klausur kann in dem Semester geschrieben werden, das der Bearbeitung der Hausarbeit vorausgeht oder in dem Semester, das der Bearbeitung der Hausarbeit nachfolgt. 3 Wird in dem der Bearbeitung der Hausarbeit nachfolgenden Semester keine Klausur erbracht, die mit mindestens der Note ausreichend (4,00 Punkte) bewertet wurde, so kann die Klausur auch noch in dem unmittelbar darauffolgenden Semester geschrieben werden. 4 Wird auch in diesem Semester keine Klausur erbracht, die mit mindestens der Note ausreichend (4,00 Punkte) bewertet wurde, so muss die Übung insgesamt wiederholt werden. (3) 1 Für den Leistungsnachweis in der Veranstaltung Methodenlehre gilt 9 Abs. 2 und 3 entsprechend. 2 39 Abs. 4 gilt entsprechend. 14 Pflichtveranstaltungen in der Wiederholungs- und Vertiefungsphase Pflichtveranstaltungen in der Wiederholungs- und Vertiefungsphase sind: - die Wiederholungs- und Vertiefungskurse bzw. Examinatorien im Zivilrecht, Strafrecht und Öffentlichen Recht sowie - die Veranstaltungen in dem Schwerpunktbereich, soweit sie nicht schon in der Mittelphase besucht wurden. 15 Wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung 1 Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bietet eine freiwillige wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung zum juristischen Studium an der Universität Bayreuth an. 2 Es wird dabei empfohlen, die wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen begleitend zum Studium der Rechtswissenschaft zu besuchen. 1 Es gilt die Prüfungsordnung für die wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung für Juristen an der Universität Bayreuth vom 5. August 2009 in der jeweils geltenden Fas- 13
sung. 2 Über die bestandene Prüfung stellt die Fakultät ein Zeugnis aus, das Angaben über den gewählten Schwerpunkt, die Teilprüfungsnoten sowie die Prüfungsgesamtnote enthält. 3 Wer die Prüfung im Rahmen der wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung für Juristen an der Universität Bayreuth bestanden und die Erste Juristische Prüfung am Prüfungsort Bayreuth erfolgreich abgelegt hat, ist nach Aushändigung des Zeugnisses berechtigt, die Bezeichnung Wirtschaftsjurist/in (Univ. Bayreuth) zu führen. 16 Technikwissenschaftliches Zusatzstudium 1 Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät und die Fakultät für Ingenieurwissenschaften bieten ein freiwilliges technikwissenschaftliches Zusatzstudium an der Universität Bayreuth an. 2 Es wird dabei empfohlen, die technikwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen begleitend zum Studium der Rechtswissenschaft zu besuchen. 1 Es gilt die Prüfungs- und Studienordnung für das technikwissenschaftliche Zusatzstudium für Juristinnen und Juristen an der Universität Bayreuth vom 5. August 2013 in der jeweils geltenden Fassung. 2 Über die bestandene Prüfung stellen die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät und die Fakultät für Ingenieurwissenschaften ein Zeugnis aus, das die Einzelprüfungsnoten sowie die Prüfungsgesamtnote enthält. 17 Studienplan Der Fakultätsrat stellt entsprechend der Vorgaben der JAPO und dieser Studien- und Prüfungsordnung einen Studienplan auf, der für die Studierenden empfehlenden Charakter hat. 18 Praktische Studienzeiten Praktische Studienzeiten sind nach Maßgabe des 25 JAPO zu absolvieren. 19 Erste Juristische Prüfung Die Erste Juristische Prüfung schließt den Studiengang Rechtswissenschaft ab und besteht aus den Teilprüfungen der Ersten Juristischen Staatsprüfung und der Juristischen 14
Universitätsprüfung. Die Prüfungsgesamtnote der Ersten Juristischen Prüfung setzt sich zu 70 v.h. aus der Ersten Juristischen Staatsprüfung und zu 30 v.h. aus der Juristischen Universitätsprüfung zusammen ( 17 Abs. 1 Satz 2 JAPO). (3) Die Juristische Universitätsprüfung auf Grundlage der 38 bis 43 JAPO ist in 41 ff. dieser Studien- und Prüfungsordnung geregelt. 20 Studienberatung 1 Die Zentrale Studienberatung der Universität Bayreuth berät allgemein über Studium und Studienordnung. 2 Über Inhalte, Gestaltung des Fachstudiums, Studienverlauf, Prüfungen und Abschlüsse informiert die Fachstudienberatung Rechtswissenschaft. 3 Die Fachberater sind dem Internetportal für den Studiengang Rechtswissenschaft bzw. den Informationsblättern der Universität Bayreuth zu entnehmen. Die Studienfachberatung sollte insbesondere in Anspruch genommen werden - von Studienanfängern, - falls die für den Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einer Lehrveranstaltung erforderlichen Leistungen nicht in angemessener Zeit erbracht werden können, - nach nicht bestandenen Prüfungen, - bei der Beantragung einer Beurlaubung, - bei der Planung eines Wechsels der Studienrichtung oder des Hochschulortes. 2. Teil: Prüfungsordnung ( 21 bis 59) 1. Allgemeiner Teil ( 21 bis 26) 21 Dekan Ist ein wirtschaftswissenschaftliches Mitglied der Fakultät zum Dekan bestellt, so kann der Dekan seine nach dieser Satzung vorgesehenen Aufgaben dem Prodekan übertragen. 15
22 Täuschung, Ordnungsverstoß 1 Wer versucht, das Ergebnis einer Prüfungsleistung durch Unterschleif, Täuschung oder Benutzung nicht zugelassener Hilfsmittel zu eigenem oder fremdem Vorteil zu beeinflussen, dessen Arbeit ist mit der Note ungenügend (0 Punkte) zu bewerten. 2 Hat der Prüfungskandidat bei einer Prüfungsleistung einen Verstoß im Sinne des Satzes 1 begangen und wird diese Tatsache erst nach Bekanntgabe bekannt, so ist die Note der Prüfungsleistung nachträglich mit ungenügend (0 Punkte) zu bewerten. 3 Auch der Besitz nicht zugelassener Hilfsmittel nach Ausgabe der Prüfungsaufgaben stellt einen Unterschleif mit den Rechtsfolgen des Satzes 1 dar, sofern die betroffenen Prüfungsteilnehmer nicht nachweisen, dass der Besitz weder auf Vorsatz noch auf Fahrlässigkeit beruht. 4 Entscheidungen hierüber trifft das Prüfungsamt im Einvernehmen mit dem Aufgabensteller und teilt diese dem Prüfungskandidaten schriftlich mit; 45 Satz 2 findet entsprechende Anwendung. 5 Dem Prüfungskandidaten ist vorher Gelegenheit zur Äußerung zu geben. Abs. 1 gilt entsprechend für mündliche Prüfungen. (3) (4) 1 Besteht der Verdacht des Besitzes nicht zugelassener Hilfsmittel, so sind die Aufsichtführenden in der schriftlichen Prüfung sowie die Prüfer für die mündliche Prüfung befugt, diese sicherzustellen; betroffene Prüfungsteilnehmer sind verpflichtet, an der Aufklärung mitzuwirken und die Hilfsmittel herauszugeben. 2 Hilfsmittel, die wegen einer Veränderung beanstandet werden, sind den Prüfungsteilnehmern bis zur Ablieferung der betreffenden Prüfungsarbeit, spätestens bis zum Ende der dafür vorgesehenen Arbeitszeit, zu belassen. 3 Einen Unterschleif mit den Rechtsfolgen des Abs. 1 begeht auch, wer eine Sicherstellung verhindert, die Mitwirkung an der Aufklärung verweigert oder nach einer Beanstandung die Hilfsmittel verändert. 1 Ein Prüfungskandidat, der den ordnungsgemäßen Ablauf der Prüfung erheblich stört, kann von dem Aufsichtsführenden oder dem Prüfer von der Fortsetzung der jeweiligen Prüfung ausgeschlossen werden. 2 In diesem Fall ist die betreffende Arbeit bzw. die mündliche Prüfung mit der Note ungenügend (0 Punkte) zu bewerten. 3 Gleiches gilt, wenn ein Prüfungskandidat versucht, Aufsichtsführende oder Prüfer zu seinem Vorteil zu beeinflussen. (5) Im Übrigen gelten 11 Abs. 4 und 6 JAPO entsprechend. 16
(6) In den Fällen der Abs. 1 bis 4 ist die Anerkennung einer Verhinderung oder einer Unzumutbarkeit im Sinne von 10 JAPO ausgeschlossen. 23 Nachprüfungsverfahren Prüfungskandidaten können schriftlich Einwendungen gegen die Bewertung ihrer Prüfungsleistungen (Abschlussklausuren, Zwischenprüfungsklausuren und Abschlusshausarbeiten im Rahmen der Grundphase sowie schriftliche und mündliche Seminarleistungen im studienbegleitenden Seminar und studienabschließende Klausuren im Rahmen des Schwerpunktbereichsstudiums) erheben. (3) 1 Der Prüfungskandidat hat die Einwendungen gegen die Bewertung seiner schriftlichen Prüfungsleistung binnen vier Wochen nach Bekanntgabe der Note und Möglichkeit der Einsichtnahme in die Prüfungsarbeit beim Prüfungsamt einzureichen, sowie die Einwendungen gegen die Bewertung der Prüfungsleistung innerhalb dieser Frist konkret und nachvollziehbar schriftlich zu begründen. 2 Der Prüfungskandidat hat die Einwendungen gegen die Bewertung seiner mündlichen Seminarleistung unverzüglich nach Bekanntgabe der Note beim Prüfungsamt einzureichen und die Einwendungen gegen die Bewertung der Prüfungsleistung binnen vier Wochen nach Bekanntgabe der Note konkret und nachvollziehbar zu begründen. 1 Die Einwendungen werden dem jeweiligen Aufgabensteller vorgelegt. 2 Bei Zwischenprüfungsklausuren gibt der Aufgabensteller vor seiner Entscheidung dem Prüfer Gelegenheit zur Abhilfe. 3 Über den Nachprüfungsantrag soll innerhalb von drei Monaten entschieden werden. 24 Berücksichtigung besonderer Lebenssituationen 1 Auf Antrag ist bei Fristen und Terminen die Inanspruchnahme der Schutzfristen der 3, 4, 6 und 8 des Gesetzes zum Schutz der erwerbstätigen Mutter (Mutterschutzgesetz MuSchG) vom 20. Juni 2002 (BGBl. I S. 2318) in der jeweils geltenden Fassung, der Fristen des Gesetzes zum Elterngeld und zur Elternzeit (Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz BEEG) vom 5. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2748) in der jeweils geltenden Fassung sowie der Zeiten für die Pflege eines nahen Angehörigen im Sinn von 7 17
Abs. 3 des Gesetzes über die Pflegezeit (Pflegezeitgesetz PflegeZG) vom 28. Mai 2008 (BGBl. I S. 874, 896), der pflegebedürftig ist im Sinn der 14, 15 des Elften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XI) vom 26. Mai 1994 (BGBl. I S. 1014, 1015) in der jeweils geltenden Fassung, zu gewährleisten. 2 Die entsprechenden Nachweise sind zu führen; Änderungen in den Voraussetzungen sind unverzüglich mitzuteilen. 1 Auf die Prüfungsfristen werden auf Antrag Studienzeiten nicht angerechnet, in denen das Studium aus nicht zu vertretendem Grund nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist (insbesondere Krankheit). 2 Die entsprechenden Nachweise sind zu führen, insbesondere sind ärztliche Atteste vorzulegen; bei begründeten Zweifeln kann die Vorlage eines amtsärztlichen Attestes verlangt werden. 3 Änderungen in den Voraussetzungen sind unverzüglich mitzuteilen. (3) Die Entscheidungen nach Abs. 1 und 2 trifft das Prüfungsamt; in Zweifelsfällen erfolgt die Entscheidung im Einvernehmen mit dem Dekan. 25 Berücksichtigung der besonderen Belange Behinderter 1 Auf die besondere Lage behinderter Prüfungskandidaten ist zur Wahrung ihrer Chancengleichheit in angemessener Weise Rücksicht zu nehmen. 2 Das Prüfungsamt soll auf schriftlichen Antrag des Prüfungskandidaten nach der Schwere der nachgewiesenen Prüfungsbehinderung festsetzen, in welcher Form ein behinderter Prüfungskandidat seine Prüfungsleistung erbringen muss bzw. eine Arbeitszeitverlängerung bis zur Hälfte der normalen Arbeitszeit gewähren; in Zweifelsfällen erfolgt die Entscheidung im Einvernehmen mit dem Dekan. 3 Der Nachweis der Prüfungsbehinderung ist vom Kandidaten durch ein ärztliches Zeugnis zu führen, aus dem hervorgeht, dass er wegen einer länger andauernden oder ständigen Behinderung nicht in der Lage ist, die Prüfung ganz oder teilweise in der vorgesehenen Form abzulegen. 4 Der Antrag ist beim Prüfungsamt einzureichen; dies soll spätestens zwei Wochen vor Beginn der Prüfung geschehen. 5 Er gilt nur für zukünftige Prüfungen. 6 Für Prüfungsleistungen im Rahmen der Juristischen Universitätsprüfung trifft abweichend von Satz 2 der Prüfungsausschuss für die Juristische Universitätsprüfung die dort vorgesehenen Entscheidungen. 18
26 Anerkennung von Prüfungsleistungen Vorbehaltlich der besonderen Regelungen in 32 und 53 bestimmt sich die Anerkennung von Prüfungsleistungen (Abschlussklausuren, Abschlusshausarbeiten im Rahmen der Grundphase, einfache Seminararbeiten) nach Art. 63 Abs. 1 und 3 BayHSchG. Eine Anerkennung von Prüfungsleistungen, die nicht an einer Universität oder Fachhochschule erworben wurden, ist ausgeschlossen. (3) (4) 1 Werden Prüfungsleistungen anerkannt, sind die Noten zu übernehmen, soweit die Notensysteme vergleichbar sind. 2 Bei nichtvergleichbaren Notensystemen wird festgestellt, dass die Prüfungsleistung bestanden ist. 3 Die Entscheidung über die Anerkennung und die festzulegende Note trifft grundsätzlich das Prüfungsamt auf Grundlage der vom Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung bereitgestellten Richtlinien. 4 In Zweifelsfällen ergeht die Entscheidung im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung. 5 Wird die Anerkennung versagt, kann die betroffene Person innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Zustellung der Versagung eine Überprüfung der Entscheidung durch die Hochschulleitung beantragen. 6 Die Hochschulleitung gibt dem Prüfungsamt eine Empfehlung für die weitere Behandlung des Antrags. 1 Anträge zur Anerkennung von Prüfungsleistungen sind möglichst unverzüglich nach der Immatrikulation, jedoch spätestens bis zur Mitte des Semesters, in dem die Immatrikulation erfolgt, an das Prüfungsamt zu stellen. 2 Das Prüfungsamt teilt dem Antragsteller schriftlich mit, welche Prüfungsleistungen anerkannt werden können. 3 Werden Prüfungsleistungen in einem Umfang anerkannt, der die Einstufung des Antragsstellers in ein höheres Semester erfordert, veranlasst das Prüfungsamt von Amts wegen diese Höherstufung. 19
2. Zwischenprüfung ( 27 bis 40) 27 Anwendungsbereich und Zweck der Zwischenprüfung 1 Die Zwischenprüfung dient der Feststellung, ob das Ziel des Studiums in den ersten vier Semestern erreicht ist. 2 Ihr Bestehen berechtigt zur Fortsetzung des Studiums der Rechtswissenschaft an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. 28 Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung (3) 1 Für die Organisation und Durchführung der Zwischenprüfung wird ein Prüfungsausschuss gebildet, der die hierzu notwendigen Entscheidungen trifft, soweit nicht der Dekan oder das Prüfungsamt zuständig sind. 2 Der Prüfungsausschuss klärt auf Antrag des Prüfungsamtes Zweifelsfragen, die sich bei Anwendung dieser Studien- und Prüfungsordnung ergeben. 3 Er kann ihm durch diese Studien- und Prüfungsordnung zugewiesene Vollzugsaufgaben auf das Prüfungsamt übertragen. 1 Der Prüfungsausschuss besteht aus dem Studiendekan als Vorsitzendem, dem Dekan als dessen Stellvertreter und dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses für die Juristische Universitätsprüfung ( 43). 2 Der Fakultätsrat benennt Ersatzmitglieder. 1 Der Prüfungsausschuss ist für den ordnungsgemäßen Ablauf der Zwischenprüfung verantwortlich. 2 Unaufschiebbare Entscheidungen kann der Vorsitzende allein treffen. 3 Er hat den Prüfungsausschuss hiervon unverzüglich zu unterrichten. 4 Der Prüfungsausschuss kann dem Vorsitzenden widerruflich einzelne Aufgaben zur selbständigen Erledigung übertragen. (4) 1 Der Prüfungsausschuss kann in Sitzungen oder im Umlaufverfahren entscheiden. 2 Dem Vorsitzenden obliegt die Einberufung des Prüfungsausschusses zu den Sitzungen bzw. die Einleitung des Umlaufverfahrens. 3 Der Prüfungsausschuss ist in Sitzungen beschlussfähig, wenn sämtliche Mitglieder ordnungsgemäß geladen sind und neben dem Vorsitzenden ein weiteres Mitglied anwesend und stimmberechtigt ist. 4 Beschlüsse werden in offener Abstimmung mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. 5 Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. 6 Kein Mitglied darf sich der Stimme enthalten oder sein Stimmrecht übertragen. 20
29 Prüfer für die Zwischenprüfung 1 Prüfer sind ohne besondere Bestellung die für die jeweilige Lehrveranstaltung verantwortlichen Hochschullehrer (Aufgabensteller). 2 Diese können nach Art. 62 Abs. 1 BayHSchG und 2 der Hochschulprüferverordnung (HSchPrüferV) vom 22. Februar 2000 (GVBl S. 67) in der jeweils geltenden Fassung zur Abnahme von Zwischenprüfungen befugte Personen zu weiteren Prüfern bestellen. Für den Ausschluss eines Prüfers wegen persönlicher Beteiligung und die Verschwiegenheitspflicht der Prüfer gelten Art. 18 Abs. 3 sowie Art. 41 Abs. 2 BayHSchG. 30 Zwischenprüfung 1 Die Zwischenprüfung wird studienbegleitend abgehalten. 2 Die Termine für die einzelnen Prüfungsleistungen (Teilprüfungen) werden sechs Wochen vor deren Beginn in geeigneter Form bekanntgegeben. 1 Die Zwischenprüfung besteht aus je einer in den Hauptfächern Bürgerliches Recht, Öffentliches Recht und Strafrecht erfolgreich abzulegenden Zwischenprüfungsklausur, sowie einer Zwischenprüfungsklausur in einem vom Prüfungskandidaten zu wählenden Grundlagenfach. 2 Die Zwischenprüfung wird entsprechend 9 Abs. 4 bzw. 10 Abs. 4 im Rahmen der Abschlussklausuren abgelegt. 3 Grundlagenfächer sind Rechtsgeschichte, Verfassungsgeschichte, Rechtssoziologie, Allgemeine Staatslehre sowie die wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen des Rechts. 4 Die Zwischenprüfungsklausuren sind unter Aufsicht anzufertigende schriftliche Arbeiten von jeweils zweistündiger Dauer. (3) Die Aufgabenstellung wird durch den Aufgabensteller im Sinne von 29 Abs. 1 Satz 1 vorgenommen. 31 Zulassungsverfahren Zur Zwischenprüfung ist grundsätzlich zugelassen, wer an der Universität Bayreuth im Studiengang Rechtswissenschaft immatrikuliert ist. 1 Studierende, die von einer anderen Hochschule in den Studiengang Rechtswissenschaft an die Universität Bayreuth wechseln oder innerhalb der Universität Bayreuth in 21
diesen Studiengang wechseln, haben bis spätestens einen Monat nach Ablauf der Immatrikulationsfrist dem Prüfungsamt gegenüber schriftlich unter Vorlage eines Nachweises aller bereits erbrachter Prüfungsteilleistungen zu erklären, ob a) die Zwischenprüfung oder vergleichbare Studien- und Prüfungsleistungen bereits ganz oder teilweise an einer anderen Universität oder in einem anderen Studiengang an der Universität Bayreuth abgelegt wurden und b) die Zwischenprüfung im Studiengang Rechtswissenschaft endgültig nicht bestanden wurde. 2 Näheres kann der Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung regeln. (3) 1 Abweichend von Abs. 1 ist die Zulassung zur Zwischenprüfung zu versagen, wenn - die in Abs. 1 vorgeschriebene Zulassungsvoraussetzung nicht erfüllt ist oder - die Zwischenprüfung im Studiengang Rechtswissenschaft endgültig nicht bestanden wurde. 2 Die Zulassung kann versagt werden, wenn der Studierende es unterlässt, innerhalb der Frist nach Abs. 2 die danach erforderlichen Erklärungen abzugeben oder die dort genannten Nachweise vorzulegen. (4) Eine ablehnende Entscheidung nach Abs. 3 ist schriftlich zu begründen und mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen. 32 Anerkennung von Prüfungsleistungen in der Zwischenprüfung 1 Eine abgeschlossene Zwischenprüfung und vergleichbare Prüfungen im selben Studiengang, die der Prüfungskandidat an einer inländischen wissenschaftlichen Hochschule (Universität) bestanden hat, werden durch das Prüfungsamt ohne Gleichwertigkeitsprüfung anerkannt. 2 Gleiches gilt für entsprechende Teilleistungen. 1 Sonstige Prüfungsleistungen, die nicht unter Abs. 1 fallen, werden auf Antrag des Prüfungskandidaten durch das Prüfungsamt auf Grundlage der vom Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung bereitgestellten Richtlinien als Teilprüfung anerkannt, sofern sie mit entsprechenden Prüfungsleistungen der Zwischenprüfung des Studiengangs Rechtswissenschaft der Universität Bayreuth gleichwertig sind und vom Prüfungskandidaten an der Universität Bayreuth als Zwischenprüfungsklausur abzulegen wären. 2 In Zweifelsfällen ergeht die Entscheidung im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung. 3 Bei der Anerkennungsentscheidung sind auch die von der 22
Kultusministerkonferenz und der Hochschulrektorenkonferenz gebilligten Äquivalenzvereinbarungen sowie Absprachen im Rahmen von Hochschulpartnerschaften zu beachten. 4 Bei Zweifeln an der Gleichwertigkeit von im Ausland erbrachten Leistungen soll die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen gehört werden. 5 Wird die Anerkennung versagt, kann die betroffene Person innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Zustellung der Versagung eine Überprüfung der Entscheidung durch die Hochschulleitung beantragen. 6 Die Hochschulleitung gibt dem Prüfungsamt eine Empfehlung für die weitere Behandlung des Antrags. (3) Unabhängig von der Anerkennung in Abs. 1 und 2 werden Fehlversuche, die im Rahmen einer Zwischenprüfung oder vergleichbaren Prüfung an einer anderen inländischen Universität erfolgt sind, als Fehlversuche im Rahmen des Studiengangs Rechtswissenschaft der Universität Bayreuth gewertet. 33 Nachfrist Das Prüfungsamt kann in begründeten Ausnahmefällen eine Verlängerung der für das Ablegen der Zwischenprüfung in 27 Satz 1 genannten Frist gewähren. 34 Meldung zu den Teilprüfungen, Versäumnis Die Prüfungsleistungen müssen in dem Fachsemester erbracht werden, für das die Lehrveranstaltung nach dem Vorlesungsverzeichnis angeboten wird. (3) 1 Die Anmeldung zu den Teilprüfungen erfolgt von Amts wegen, mit Ausnahme des Grundlagenfachs im Sinne von 30 Abs. 2 Satz 3. 2 Die Prüfungstermine werden sechs Wochen vor deren Beginn in geeigneter Form bekanntgegeben. 1 Für das Grundlagenfach ist eine Anmeldung erforderlich, die erstmalig spätestens im zweiten Fachsemester erfolgen muss. 2 Die Pflicht zur Anmeldung besteht auch bei den Wiederholungsversuchen ( 37). 3 Die Anmeldefrist endet eine Woche vor dem jeweiligen Klausurtermin. 4 Weist der Studierende nach, dass er das Versäumnis der Anmeldung nicht zu vertreten hat, kann er zu dem Grundlagenfach nachträglich angemeldet werden. 5 Der Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung kann regeln, in welchen weiteren Fällen Studierende nachträglich angemeldet werden können. 23
(4) 1 Im Falle des Versäumnisses gelten 9 Abs. 3 und 10 JAPO entsprechend. 2 Im Falle einer Verhinderung durch Krankheit ist diese durch ärztliches Zeugnis nachzuweisen, das in der Regel nicht später als am Prüfungstag ausgestellt sein darf. 3 Im Übrigen müssen die Gründe, die vom Studierenden nicht zu vertreten sind, schriftlich innerhalb der in 10 JAPO vorgesehenen Fristen beim Prüfungsamt geltend und glaubhaft gemacht werden. 4 Über die Anerkennung der Gründe sowie die Möglichkeit, die Prüfung zu wiederholen, entscheidet das Prüfungsamt. 5 Bei begründeten Zweifeln soll eine vorherige Absprache mit dem Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung erfolgen. 35 Bewertung (3) 1 Die Noten für die einzelnen Prüfungsleistungen werden von den jeweiligen Prüfern festgesetzt. 2 Die Bewertung der einzelnen Prüfungsleistungen richtet sich nach 1 der Verordnung des Bundesministers der Justiz über eine Noten- und Punkteskala für die erste und zweite juristische Prüfung vom 3. Dezember 1981 (BGBl. I S. 1243) in der jeweils geltenden Fassung. 1 Die Prüfungsleistungen sind in der Regel je von einem Prüfer selbstständig zu bewerten. 2 Ein zweiter Prüfer ist zu bestellen, wenn eine Prüfungsleistung nach Maßgabe des Abs. 1 Satz 2 nicht mit mindestens "ausreichend" (4,00 Punkte) bewertet wird. 1 Werden zwei Prüfer tätig, ergibt sich die Note für die Prüfungsleistung aus dem arithmetischen Mittel der Einzelbewertungen. 2 Die Notenstufe der Prüfungsnote richtet sich nach der Ziffer vor dem Komma; es wird nicht auf- oder abgerundet. 3 Bewertet einer der Prüfer die Prüfungsleistung mit mindestens "ausreichend" (4,00 Punkte), der andere jedoch mit "mangelhaft" (1 bis 3 Punkte) oder "ungenügend" (0 Punkte), wird kein arithmetisches Mittel gebildet, sondern ist die Prüfungsleistung dem Aufgabensteller zum Stichentscheid vorzulegen. 36 Bestehen und Nichtbestehen 1 Die Zwischenprüfung wird als "bestanden" oder als "nicht bestanden" bewertet. 2 Die Zwischenprüfung ist bestanden, wenn sämtliche Teilprüfungen der Zwischenprüfung ( 30 Abs. 2) mit mindestens der Note ausreichend (4,00 Punkte) im Sinn von 1 der 24
Verordnung des Bundesministers der Justiz über eine Noten- und Punkteskala für die Erste und Zweite Juristische Prüfung vom 3. Dezember 1981 (BGBl. I S.1243) in der jeweils geltenden Fassung bewertet werden. (3) 1 Über die bestandene Zwischenprüfung wird ein Zeugnis ausgestellt. 2 Das Zeugnis ist vom Dekan zu unterzeichnen. 3 Als Datum des Zeugnisses ist der Tag anzugeben, an dem die letzte Prüfungsleistung erbracht worden ist. 1 Hat der Prüfungskandidat die Zwischenprüfung, auch nach einer zulässigen Wiederholung ( 37), endgültig nicht bestanden, so erteilt ihm das Prüfungsamt im Auftrag des Dekans hierüber einen schriftlichen Bescheid mit Rechtsbehelfsbelehrung. 2 Auf Antrag wird ihm eine Bescheinigung ausgestellt, die die erbrachten Prüfungsleistungen enthält und erkennen lässt, dass die Zwischenprüfung nicht bestanden ist. 37 Wiederholung 1 Wird eine Zwischenprüfungsklausur in einem Hauptfach oder im Grundlagenfach nicht bestanden oder gilt sie als nicht bestanden ( 34 Abs. 4 Satz 1), kann sie nach Maßgabe des Abs. 2 insgesamt zweimal wiederholt werden. 2 Für Fehlversuche in Zwischenprüfungen an anderen Universitäten gilt 32 Abs. 3. 3 Das Grundlagenfach kann bei der Wiederholungsprüfung gewechselt werden. 4 Für die Anmeldung zur Wiederholungsprüfung im Grundlagenfach gilt 34 Abs. 3 Sätze 3 bis 5 entsprechend. 1 Die erste Wiederholungsprüfung muss in der im jeweiligen Hauptfach unmittelbar nachfolgend angebotenen Zwischenprüfungsklausur abgelegt werden. 2 Im Grundlagenfach kann als Wiederholungsprüfung eines der im unmittelbar nachfolgenden Semester angebotenen Fächer gewählt werden. 3 Wird auch die erste Wiederholungsprüfung nicht bestanden, ist in dem unmittelbar auf das Semester der ersten Wiederholungsprüfung folgenden Semester die Semesterabschlussklausur der im Erstversuch nicht bestandenen Pflichtvorlesung als zweite Wiederholungsprüfung abzulegen. 4 Dies gilt nicht für die Zwischenprüfung im Grundlagenfach; dort kann auch im zweiten Wiederholungsversuch frei zwischen den angebotenen Fächern gewählt werden. (3) 1 Die Fristen werden durch Beurlaubung oder Exmatrikulation nicht unterbrochen, es sei denn, der Prüfungskandidat kann nachweisen, dass das Studium an einer anderen Universität im selben Studiengang weitergeführt wird. 2 Im Falle einer Beurlaubung kann eine Fristverlängerung nach 33 beantragt werden. 25
(4) 1 Bei Versäumnis der letztmöglichen Wiederholungsprüfung gilt die Zwischenprüfung als endgültig nicht bestanden. 2 Weist der Prüfungskandidat unverzüglich nach, dass er die Gründe für das Versäumnis nicht zu vertreten hat, ist ihm vom Prüfungsamt ein weiterer Versuch für die fehlende Prüfungsleistung zu gewähren. 38 Ungültigkeit der Prüfung 1 Hat der Prüfungskandidat durch Täuschung erwirkt, dass er eine Teilprüfungsleistung der Zwischenprüfung ablegen konnte, obwohl die Voraussetzungen hierfür nicht vorlagen, so ist die Zwischenprüfung vom Prüfungsamt für nicht bestanden zu erklären. 2 Das unrichtige Prüfungszeugnis ist einzuziehen. 1 Dem Prüfungskandidat ist vor einer Entscheidung durch das Prüfungsamt Gelegenheit zur Äußerung zu geben. 2 45 gilt entsprechend. 39 Mängel im Prüfungsverfahren Erweist sich, dass das Prüfungsverfahren mit Mängeln behaftet war, die das Prüfungsergebnis erheblich beeinflusst haben und nicht geheilt werden können, so kann auf Antrag des Prüfungskandidaten oder von Amts wegen durch den Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung nach vorheriger Abstimmung mit dem Prüfungsamt angeordnet werden, dass von ihm oder von allen Prüfungskandidaten die Prüfung oder einzelne Teile derselben wiederholt werden. Mängel des Prüfungsverfahrens müssen unverzüglich beim Prüfungsamt oder beim Prüfer geltend gemacht werden. (3) Sechs Monate nach Abschluss der Prüfung dürfen von Amts wegen Anordnungen nach Abs. 1 nicht mehr getroffen werden. (4) Die Abs. 1 bis 3 gelten entsprechend für Abschlussleistungen, die keine Zwischenprüfungsleistungen sind, sowie für Prüfungsleistungen im Rahmen der Übungen für Fortgeschrittene. 26
40 Einsicht in die Prüfungsakten Für die Einsicht in die bewerteten Prüfungsarbeiten gilt Art. 29 des Bayerischen Verwaltungsverfahrensgesetzes (BayVwVfG). 2 Ort, Zeitraum und Modalitäten der Einsichtnahme legt das Prüfungsamt im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss für die Zwischenprüfung fest und macht dies auf geeignete Weise bekannt. 27
3. Juristische Universitätsprüfung ( 41 bis 59) 1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen 41 Zweck der Prüfung Der Studierende soll im Rahmen der Juristischen Universitätsprüfung zeigen, dass er die Prüfungsgebiete des von ihm gewählten Schwerpunktbereichs beherrscht. 42 Prüfungsleistungen Die Juristische Universitätsprüfung besteht aus folgenden zwei Teilprüfungen: 1. einer in sechswöchiger Bearbeitungszeit anzufertigenden schriftlichen wissenschaftlichen Seminarleistung in dem gewählten Schwerpunktbereich (studienbegleitende Seminararbeit, 49) und einer mündlichen Seminarleistung ( 50) als studienbegleitende Prüfungsleistung ( 40 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Satz 3 JAPO); 2. einer studienabschließenden Klausur in dem gewählten Schwerpunktbereich mit einer Bearbeitungszeit von fünf Stunden als studienabschließende Prüfungsleistung ( 40 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 JAPO). Die beiden Teilprüfungen decken in ihrer Gesamtheit den Stoff des gewählten Schwerpunktbereichs ab ( 40 Abs. 1 Satz 2 JAPO). 43 Prüfungsausschuss für die Juristische Universitätsprüfung Für die Organisation und Durchführung der Juristischen Universitätsprüfung wird ein Prüfungsausschuss gebildet, der die hierzu notwendigen Entscheidungen trifft, soweit nicht der Dekan oder das Prüfungsamt zuständig sind. 1 Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Mitgliedern, die vom Fakultätsrat aus dem Kreis der Professoren bestellt werden. 2 Der Fakultätsrat benennt Ersatzmitglieder. 3 Die Amtszeit des Prüfungsausschusses beträgt drei Jahre. 4 Wiederbestellung ist möglich. 28