Ralph Berthel & Eberhard Kühne (Hrsg.) Modularisiertes Studium - Herausforderungen an Studierende und Lehrende

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Transkript:

University of Applied Police Science Ralph Berthel & Eberhard Kühne (Hrsg.) Modularisiertes Studium - Herausforderungen an Studierende und Lehrende Kolloquium am 5. Oktober 2010 zur Eröffnung des Bachelorstudiums Rothenburger Beiträge Polizeiwissenschaftliche Schriftenreihe Band 58 Rothenburg/Oberlausitz 2011 ISBN 978-3-938015-37-7

Ralph Berthel & Eberhard Kühne (Hrsg.) Modularisiertes Studium - Herausforderungen an Studierende und Lehrende Kolloquium am 5. Oktober 2010 zur Eröffnung des Bachelorstudiums EIGENVERLAG DER HOCHSCHULE DER SÄCHSISCHEN POLIZEI (FH) ROTHENBURG / OBERLAUSITZ 2011

Ralph Berthel & Eberhard Kühne (Hrsg.) Modularisiertes Studium - Herausforderungen an Studierende und Lehrende Kolloquium am 5. Oktober 2010 zur Eröffnung des Bachelorstudiums

Eigenverlag der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) Rothenburg/Oberlausitz 2011 Herausgeber ist der Beirat der Schriftenreihe der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/OL Mitglieder des Beirates: Prof. Dr. Karlhans Liebl, Prof. Dr. Dieter Müller, Ass. jur. Paul Senghaus, Prof. Dr. habil. Anton Sterbling, Prof. Dr. Eberhard Kühne (Vorsitzender), Prof. Dr. Joachim Schubert, Ltd. PD a.d. C. Siegfried Grommek Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Rektor/Prorektor der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ralph Berthel & Eberhard Kühne (Hrsg.) Modularisiertes Studium - Herausforderungen an Studierende und Lehrende. Kolloquium am 5. Oktober 2010 zur Eröffnung des Bachelorstudiums Rothenburg/OL: Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), 2011. (Rothenburger Beiträge; 58) ISBN 978-3-938015-37-7 ISSN 1439-393X EIGENVERLAG DER HOCHSCHULE DER SÄCHSISCHEN POLIZEI (FH) - ROTHENBURG/OL - Copyright : Bei den Autoren der einzelnen Beiträge. Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck oder die Vervielfältigung des Werkes insgesamt oder in Auszügen ist nur mit der Zustimmung der Verfasser gestattet.

Vorwort Die Deklaration von Bologna, die im Jahre 1999 eine Neuausrichtung des europäischen Hochschulraumes formuliert hatte, ist mit Sicherheit das Dokument, das die Hochschullandschaft in Deutschland in den vergangen Jahren am weitreichsten und nachhaltigsten geprägt hat. Gleichzeitig ist es auch das Dokument, das für einen umfassenden und tiefgreifenden Diskussionsprozess an deutschen Hochschulen geführt hat. Egal, wie man sich in dieser Diskussion auch immer positioniert hat, an Bologna führt kein Weg vorbei. Kerngedanken wie Berufsfeld- und Absolventenorientierung sind nicht nur Schlagworte geblieben. Sie haben ihren Niederschlag in den neuen Studiengängen gefunden und prägen somit Studienabläufe und -inhalte ganz entscheidend. Die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) hatte sich bereits im Spätherbst 2005 mit den Inhalten, die mit dem Bologna-Prozess verbunden sind, befasst. Auf seiner 59. Sitzung hatte der Senat der Hochschule den Beschluss gefasst, einen Senatsausschuss zur Einführung des Bachelor-Studienganges zu gründen. Im März des Folgejahres konstituierte sich dieser Ausschuss und war von diesem Moment an entscheidender Motor für die Entwicklung des neuen Studienganges. Am 18. und 19. Mai 2006 habe ich in meiner Eigenschaft als amtierender Rektor der Hochschule im Rahmen der sog. Polizeichefbesprechung, also der in regelmäßigen Abständen stattfindenden Besprechung der Behördenleiter der Polizei des Freistaates Sachsen, die Inhalte und Zielsetzungen der Bologna-Deklaration den Führungskräften der sächsischen Polizei vorgestellt. Am 7. September 2006 erteilte das Sächsische Staatsministerium des Innern der Fachhochschule den Auftrag, alle notwendigen Vorbereitungen für die Einführung eines Bachelor-Studienganges zu treffen. In vierjähriger angestrengter Arbeit, die oft von intensiven Diskussion begleitet war, entstand in unserem Haus ein moderner Studiengang, der sich dem Absolventen und dem Berufsfeld Polizei, mithin den Erfordernissen und Erwartungen der Polizei aber auch den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an moderne Polizeiarbeit in noch stärkerem Maße als bisher zuwendet. Die Hochschule hat sich mit der Konzipierung dieses Studienganges auch dem Akkreditierungsverfahren gestellt. Im Rahmen dieses Verfahrens hat die Akkreditierungskommission des Akkreditierungs-, Certifizierungsund Qualitätssicherungs-Instituts ACQUIN am 22. September 2010 den Beschluss gefasst, den Bachelorstudiengang Polizeivollzugsdienst (B.A.) zu akkreditieren. Die Nachricht über diesen Beschluss bedeutete natürlich zunächst den Lohn für viele Arbeit, manche Diskussion und gelegentlich auch heiße Debatten und Köpfe. Sie stellt aber nicht das Ende des Prozesses dar. Vielmehr ist sie ein Meilenstein, der die Grundlage für die weitere Entwicklung des Studiums in unserem Hause verkörpert.

Ralph Berthel Als am 1. Oktober 2010 die ersten 127 Bachelor-Studentinnen und -Studenten des 17. Studienjahrganges ihr Studium an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/O.L. aufnahmen, war ein wichtiges Etappenziel bei der Einführung des Bachelor-Studienganges Polizeivollzugsdienst erreicht. 4 Jahre angestrengter Arbeit lag hinter den Kolleginnen und Kollegen der Hochschule; Arbeit, die die umfassendste Erneuerung des Studiums zum Gegenstand hatte. Arbeit, die versuchte, neue und richtungweisende Inhalte ins Studium zu implementieren und gleichzeitig Bewährtes zu bewahren versuchte. In Band 55 der Rothenburger Beiträge habe ich versucht, den gesamten Prozess der Entwicklung unseres Studienganges von den ersten Überlegungen auf der Basis der Bologna-Deklaration bis zum strukturierten Studiengang nachzuzeichnen. 1 Allerdings war eben nur ein Etappenziel erreicht. Der Bachelor würde uns, so vermuteten wir damals, auch über diesen Tag hinaus beschäftigten, würde eine ständige Fortentwicklung erfordern. Heute, ein halbes Jahr nach Studienbeginn des 17. Studienjahrganges hat sich das bewahrheitet. Ob Fragen der inhaltlichen Abstimmung, der rechtlichen Rahmenbedingungen oder der Studienorganisation, wir sind in jeder Hinsicht auch weiterhin gefordert. Gleichwohl war es uns ein Bedürfnis, den Meilenstein Studienbeginn des ersten Bachelor-Jahrganges in würdiger Form zu begehen. Am 5. Oktober 2010 fand aus diesem Anlass eine Festveranstaltung statt. Sie würdigte die Arbeit der vergangenen Jahre und war eben gleichzeitig Podium für einen Ausblick. Einer guten Tradition folgend, fand am gleichen Tag, eingebettet in den Kontext der Festveranstaltung, ein Kolloquium statt. Inhaltlicher Schwerpunkt dieser Veranstaltung war die hochschuldidaktische Betrachtung des Bachelor-Prozesses. Das vorliegende Buch gibt sieben Beiträge dieser Veranstaltung wieder. Prof. Dr. Anton Sterbling setzt sich in seinem Beitrag mit der Frage auseinander, ob mit der Einführung des neuen Studienmodells eine Konsolidierung oder sogar ein weiterer Schritt in der Professionalisierung der Polizei und Polizeitätigkeit im Freistaat Sachsen getan worden ist. Zudem thematisiert er die, wie er es nennt, wissenschaftlich fundierte Wissenssystematisierung und die kontrollierte Weitervermittlung professionellen Wissens im Rahmen des Studienganges. Der Koordinator für die Einführung des Bachelor-Studienganges und damit derjenige, der die organisatorische Hauptlast in diesem Prozess zu tragen hatte, Polizeioberrat 1 II Berthel, Ralph, Der Studiengang Bachelor of Arts (B.A.) Polizeivollzugsdienst an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/OL. Von der Idee zum Studiengang, Rothenburger Beiträge, Bd. 55,, Rothenburg, 2010.

Vorwort Konrad Gäbler, versah seinen Beitrag Die Entwicklung des Bachelorstudienganges an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) mit dem Zusatz Alter Wein in neuen Schläuchen?.Ausführlich und mit der Anschaulichkeit des profunden Kenners der Abläufe und Zusammenhänge stellt er die Philosophie und die Hauptetappen der Entstehung eines Bachelor-Studienganges dar und erläutert, in welcher Form der Spagat zwischen polizeilicher Praxis und wissenschaftlichem Anspruch in diesem Studiengang seine Widerspiegelung gefunden hat. Der Dekan des Fachbereichs Polizei der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Schleswig-Holstein, Leitender Regierungsdirektor Hartmut Brenneisen und Regierungsdirektor Dirk Staack, Prodekan des Fachbereichs Polizei und Studienleiter für das 1. Studienjahr des Masterstudienganges berichten in ihrem Beitrag Die Stärken und Schwächen des Studienganges Polizeivollzugsdienst (B.A.) an der FHVD Schleswig-Holstein über die an ihrer Einrichtung gesammelten Erfahrungen mit dem Polizei-Bachelor an Ihrer Fachhochschule. Mit Blick auf die Struktur der Lehrenden im Studiengang kritisieren sie u. a. den mit 50% hohen Anteil der Lehrbeauftragten, betonen allerdings gleichermaßen die Vernetzung von Praxis und Gesellschaft, bei der die Lehrbeauftragten eine wichtige Rolle spielen. Der Rektor der Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen, Professor Alexander Pick, stellt die in Baden-Württemberg gemachten Erfahrungen der Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen mit dem neu eingeführten Bachelor-Studienmodell im Rahmen der Ausbildung des gehobenen Polizeivollzugsdienstes dar. Gleichzeitig plädiert er in seinen Darstellungen auch für die akademische Ausbildung der Polizei, grenzt sich von Forderungen nach Handwerkern im Polizeidienst ab und warnt gleichzeitig davor, dass solches aus seiner Sicht anachronistisches Gedankengut nach wie vor vorhanden sei. Frau Prof. Dr. Gundula Heinicke, Psychologin an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) schreibt über die Bedeutung von Verhaltenstrainings für die Studierenden beim Erwerb von Kompetenzen. Dabei analysiert sie auch eher ungewöhnliche Formen der Durchführung, so als Segeltörn. Ausgehend von der Bedeutung von Verhaltenstrainings unterstreicht sie die Notwendigkeit einer stabilen personellen Untersetzung der Trainings mit erfahrenen Trainern. Der Prorektor der Polizeihochschule Szczytno, Ml.Insp. Dr. Piotr Bogdalski erläutert in seinem Beitrag Polizeiliches Hochschulstudium im Kontext der europäischen Integrationstrends die polnische Perspektive auf die aktuellen Entwicklungen in der III

Ralph Berthel polizeilichen Hochschullandschaft. Er hebt dabei die internationale Komponente hervor und bringt diese in Verbindung mit der Internationalisierung des Verbrechens. Auch der siebente Beitrag dieses Buches gibt eine ausländische Perspektive wieder, die hier den meisten Lesern nicht bekannt sein dürfte. Ljudmila S. Kravchuk, Fachbereichsleiterin an der Juristischen Hochschule des Ministeriums des Innern Russlands, Belgorod und Prof. Dr. Vladimir F. Prokhorov von der Hochschule für kommunikative Technologien in Moskau beleuchten im Rahmen ihres Beitrages Bachelor of Arts: Probleme in Russland Geschichte und aktuelle Entwicklungen der Hochschulreformbestrebungen in Russland. Unter Bezugnahme auf das Brecht-Zitat "Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns. Vor uns liegen die Mühen der Ebenen, befasst sich Prof. Dr. Eberhard Kühne in seinem Beitrag Den Bachelor mit Liebe zum Detail gestalten mit Anforderungen an die curricularen Inhalte des neuen Studienganges. Mit dem Hinweis, dass mit der Einführung des Bachelors nicht der Bereich der Dunkelheit verlassen würde und man nun in das Licht eintrete, sondern angestammte Siedlungsgebiete, in denen wir uns gut auskannten und die eine entwickelte Infrastruktur hatten, verlassen würden und nun der Weg in ein Neuland beschritten werde, gibt er zugleich einen Ausblick auf die künftige Entwicklung und erläutert Anforderungen und Erwartungshaltungen. Dank Allen Autoren sei an dieser Stelle ausdrücklich dafür gedankt, dass sie sowohl das Kolloquium als auch diesen Band der Rothenburger Beiträge mit ihrem Wissen und den Erfahrungen ihrer Organisationen bereichert haben. Ralph Berthel Rothenburg/OL, März 2011 IV

Inhaltsverzeichnis Bachelorabschluss, Hochschulstudium und Professionalisierung der Polizei Anton Sterbling Die Entwicklung des Bachelorstudienganges an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) - alter Wein in neuen Schläuchen? Konrad Gäbler Die Stärken und Schwächen des Studienganges Polizeivollzugsdienst (B.A.) an der FHVD Schleswig-Holstein Hartmut Brenneisen und Dirk Staack Bisherige Erfahrungen der Hochschule für Polizei Villingen- Schwenningen mit dem neu eingeführten Bachelor-Studienmodell im Rahmen der Ausbildung des gehobenen Polizeivollzugsdienstes, oder: Eigentlich war es gar nicht so schlimm Alexander Pick Verhaltenstraining als Lehrform in der Bachelorausbildung (nebst Rückblick) Gundula Heinicke Polizeiliches Hochschulstudium im Kontext der europäischen Integrationstrends Piotr Bogdalski Bachelor of Arts: Probleme in Russland Liudmila S. Kravchuk & Vladimir F. Prokhorov Vor uns liegen die Mühen der Ebenen Den Bachelor mit Liebe zum Detail gestalten Eberhard Kühne 1 19 29 45 55 65 75 81