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- Eine Handschriftendatenbank zum weltlichen Recht im Frankenreich Informationen zur Handschrift aus: Ein Projekt der Universität zu Köln unter der Leitung von Prof. Karl Ubl Mit freundlicher Genehmigung der MGH www.leges.uni-koeln.de

192 Handschriftenanalysen Kopenhagen, Kongelige Bibliotek, Gl. Kgl. Saml. 1943.4 Ko 9. Jh., Ende; Südfrankreich. Pergament, 97 foll. (gezählt 1-96, 92a), 235-240 x 150-155 mm (175-180 x 105-110 mm), karolingische Minuskel, in zwei Spalten zu 27 Zeilen. Lagen: 11IV88 + III93 + I95 + l 96. Die Kustoden sind getilgt. Rubriken im Kapitularienteil in dunkelbrauner Texttinte, sonst orangerot; einfache Initialen, im Kapitularienteil in Texttinte. Provenienz: Die Hs. wurde, vermutlich in Paris (Saint-Victor? Saint-Germaindes-Prés?), entwendet oder erworben von Friedrich Lindenbruch (Lindenbrog) ( t 1648), der allenthalben eigenhändige Bemerkungen eintrug und wohl auch die Rasur fol. 96v besorgte, und scheint zu jenem wertvollen Fundus zu zählen, den Lindenbruch und sein Bruder Heinrich ( t 1642), Bibliothekar der Herzoge von Holstein, auf Schloß Gottorp einbrachten (Kat. H. Lindenbr. Nr. 99; Kat. N. Heinsius Nr. 84; Kat. U. Petersen Nr. 432; Kat. J. Pechlin Nr. 222; Kat. B. Möllmann Nr. 177); 1749/50 Transfer der Gottorper Bibliothek nach Kopenhagen. W eitere 20 Blätter der Hs., einst am Anfang oder Ende des Codex plaziert, bilden nach B. Bischoff den heutigen Cod. Kopenhagen Gl. Kgl. Saml. 1335. 4 (sog. Evangelium Nicodemi; S i e g m u n d, Überlieferung, S. 35); vgl. E. J 0 r g e n s e n, Catalogus codicum Latinorum medii aevi Bibliothecae Regiae Hafniensis (Kopenhagen 1926) S. 15. Auch dieser Handschriftenteil kam über Lindenbruch nach Schloß Gottorp (Kat. H. Lindenbr. Nr. 124; Kat. N. Heinsius Nr. 93; Kat. J. Pechlin Nr. 240; Kat. B. Möllmann Nr. 153) und von dort nach Kopenhagen. D ie von Boretius nicht benutzte Hs. überliefert nach dem beliebten Leges-Trio Salica, Ribuaria, Alamannorum, der Homilia sacra, Formeln, Gebeten und (Pseudo-)Alkuin blockartig jene Kapitularien von 818/819, die vollständig sonst nur noch in Cod. Paris, Bibliothèque Nationale, Lat. 2718 erhalten sind, einem Werk des hofnahen Leges- Skriptoriums unter Ludwig dem Frommen (gemeinsames Unikat: Hludowici prooemium generale ad capitularia tarn ecclesiastica quam mundana mit der dort bekundeten Absicht, die Texte in publico arquiuo zu verwahren). Daß sich auch die Vorlage der Kopenhagener Überlieferung auf dieses Ambiente zurückführen dürfte, darauf deuten zusätzlich die nur hier bewahrten Musterbriefe an Kaiser, K önigin, Papst und andere hochgestellte Persönlichkeiten (Formularum epistolarum collectio codicis Havniensis 1943). Im Pariser wie im Kopenhagener Codex verbinden sich Juridisches mit Theologischem. Offenbar schien das Aufeinanderbezogensein

Kopenhagen Gl. Kgl. Saml. 1943.4 193 beider Bereiche der höfischen Führungsschicht unter Ludwig dem From men schon selbstverständlich. l ra- 2 5 ra 25va- 4 2 va 42vb- 6 4 rb 64rb- 6 7 va 67vb- 7 0 ra 70ra- 8 2 rb 82rb-vb Lex Salica (Karolina em endata), Titelverzeichnis und Text (M GH LL nat. Germ. 4, 1, S. 5-234; Sigle K 55; zur Hs. S. XXIII); Rest von fol. 25ra und die ganze Spalte 25rb sind leer. Lex Ribuaria (Klasse B), Titelverzeichnis und Text (M GH LL nat. Germ. 3,2, S. 5 2-1 3 4 ; Sigle B 4; zur Hs. S. 36). Lex Alamannorum (Klasse B), Titelverzeichnis und Text (M GH LL nat. Germ. 5, 1, S. 5 4-1 5 6 ; Sigle B 2; zur Hs. S. 15). Homilia sacra (ed. G. E l m e n h o r s t, Gennadii M assiliensis presbyteri Liber D e ecclesiasticis dogmatibus, veteris cuiusdam theologi Homilia sacra, Marcialis episcopi Lemovicensis epistolae [Hamburg 1614] S. 4 5-5 5 mit N otae S. 189-201). In der Kopenhagener Hs. ist hiermit der seit langem vermißte Codex Lindenbrogii der Homilia sacra wiedergefunden, die einzige b e kannte Überlieferung des Stückes, nach der auch Elmenhorst seinen Text ediert hat (Neuedition in V orbereitung). Formularum epistolarum collectio codicis Havniensis 1943, eine Sammlung von zehn Musterbriefen, deren vierter sich auf Papst Paschalis I. (817-824) bezieht (MGH Formulae, S. 522-5 2 4 ). Formulae Salicae Lindenbrogianae und Additam enta (MGH Formulae, S. 266-284; zur Hs. S. 265). Gebete: ORATIO PRO SEMETIPSO, ORATIO A D CONFESSIONEM etc. (Rubriken und Incipits bei P e r t z, in: Archiv 7 [1839] S. 800). 82vb- 8 4 ra (Pseudo-?)Alkuin, Libellus sacrarum precum ( M i g n e, PL 101, Sp. 1384 D - 1385 B, 1387 A - B ). 84ra- 8 5 ra Alkuin, Officia per ferias ( M i g n e, PL 101, Sp. 602 D - 603 B, 604 D - 605 B). 85ra- 8 6 vb HIudowici prooemium generale ad capitularia tam ecclesiastica quam mundana (a. 818): QUI IiiXTA

194 Handschriftenanalysen (u über der Zeile nachgetragen) EPM. quamdiu in hoc saeculo peregrinamur - successoribus suis seruanda perdoceant (M GH Capit. 1, Nr. 137, S. 273 Z. 37 - S. 275 Z. 15). 86vb- 9 1 va CAP. I - CAP. XXVIIII - Capitulare ecclesiasticum (a. 818/819): HAEC CAPITULA PROPRIAE A D EPS. UEL A D <OR>DINES QUOQUE ECCLESIASTICOS PERTINENTIA (erstes 77 über der Zeile nachgetragen) QUALITER NON SOLUM OBSERUARE SED ETIAM SIBI SUBIECTIS UEL COMISSIS FACIENDA PER DOCERE DEBENT. Quia {a über der Z eile nachgetragen) iuxta sanctorum patrum traditionem nouimus - et per tempora hic inserenda censuimus (MGH Capit. 1, Nr. 138, S. 275 Z. 34 - S. 280 Z. 3); die Kapiteleinteilung der Hs. weicht bei cc. 6 f. sowie 25-29 von der der Edition ab. 9 iva_95rb CAP> CAP. II - CAP. XXI - Capitula legibus addenda (a. 818/819): INCIPIUNT CAPITULA que legibus addenda sunt, que missi et comites habere et ceteris nota facere debent. DE HOnoRE (no über der Zeile eingefügt) ECCLESIARUM. Si quis aut leui causa hominem in eclesia interficeret - qualis ei conplacuerit (M GH Capit. 1, Nr. 139, S. 281 Z. 1 - S. 285 Z. 23). 95rb- 9 6 vb CAP. I -V I I - Capitula per se scribenda (a. 818/819): ITEM INCIPIUNT ALIA CAPITALIA (!) QUE PER SE scribenda et ab hominibus (h über der Zeile nachgetragen) obseruandas. De forcapiis si mancipia dominos suos fugierint - eos emendare studeant (MGH Capit. 1, Nr. 140, S. 287 Z. 6 - S. 288 Z. 19); cc. 6 und 7 der Edition werden jeweils als VI gezählt. EXPLICIUNT CAPITULA. Federproben, z. T. radiert (auch Besitzvermerk? Vgl. J0RGENSEN, S. 275: In imo margine fol. 96 rasura, ut sepius in codicibus, quos Fr. Lindenbrog ex bibliothecis Gallie abstulerat ). Katalog: E. J ö r g e n s e n, Catalogus codicum Latinorum medii aevi Bibliothecae Regiae Hafniensis (Kopenhagen 1926) S. 274 f.

Laon 201 195 Literatur: W \ i t z, in: Archiv 7 (1839) S. 156; E. H o r v ä t h, Friedrich Lindenbruch. Späthumanist und Handschriftensammler des 17. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Hamburger Bibliotheks- und Gelehrtengeschichte (phil. Diss. Hamburg 1988) S. 219 f. W. E. W i l d \, B e i t r ä g e z u r K u n d e u n d K r i t i k d e r ä l t e r e n d e u t s c h e n R e c h t s - u n d G e s e t z b ü c h e r, v o r z ü g l i c h a u s n o r d i s c h e n B i b l i o t h e k e n, in : R h e i n i s c h e s M u s e u m f ü r J u r i s p r u d e n z 7 (1835) S. 263-269; P e r t z ( n a c h W \ t t z ), i n : A r c h i v 7 (1839) S. 749, 799 f.; P \ r d e s s u s, L o i S a l i q u e, S. X L I I I ; E. d e R o z i è r e, F o r m u l e s i n é d i t e s p u b l i é e s d a p r è s d e u x m a n u s c r i t s d e s b i b l i o t h è q u e s r o y a l e s d e M u n i c h e t d e C o p e n h a g u e, in : R e v u e h i s t o r i q u e d e d r o i t f r a n ç a i s e t é t r a n g e r 5 (1859) S. 14 f.; M G H L L 3, S. 5; M G H L L 5, S. 199; M G H C a p i t. 2, S. X V I A n m. 3 ( m i t i r r t ü m l i c h e r N e n n u n g a u c h d e s K a p i t u l a r s N r. 141); B u q i n e r, T e x t k r i t i s c h e U n t e r s u c h u n g e n, S. 80; K. A. E c k h a r d t, P a c t u s le g is S a l i c a e 1 1, S. 34; K o t t j e, L e x A l a m a n n o r u m, S. 373, 376 A n m. 27; M c K u t e r w r i t t e n w o r d, S. 52 T a b. 1. i c k, T h e C a r o l i n g i a n s a n d t h e Krakau, Biblioteka Jagicllonska Berlin, Staatsbibliothek - Preußischer Kulturbesitz, Lat. qu. 931 Laon, Bibliothèque Municipale, 201 Lai 9. Jh., um die Mitte; Cambrai, zur Zeit Bischof Theoderichs (8 3 1-8 6 3 ). Pergament, 112 foll. (die ältere Foliierung ist fehlerhaft, daher wird hier nur die korrekte jüngere benutzt), 2 1 5-2 2 0 x 170-175 mm (1 6 5-1 7 0 x 1 2 5-1 3 0 mm), karolingische Minuskel, meist 20 Zeilen. Lagen: I2 + ( V - l ) 11 + III17 + IV25 + ( I V - 1)32 + III38 + 8 IV102 (nach 102 Verlust einer Lage) + (IV +I)112 (1 0 6-107: Unio). Kustoden: / (38*) bis VIIII (102*). Unzial-, auch Minuskelrubriken in Rot, selten in dunkelbrauner bis schwarzer Texttinte. Inhalt und Kustoden weisen zwei Teile aus: foll. 3-3 2 und 33-112. Schlecht erhaltener Halbledereinband. Provenienz: Saint-Pierre (später Saint-Aubert), Cambrai (Schenkungsvermerk fol. 2r siehe unten). Alte Signatur: N 38 (fol. l r von neuzeitlicher Hand, mit Inhaltsangabe Extrada è Conciliis). Der ganz auf kirchliche Belange ausgerichtete Cod. Laon 201, u. a. mit der bekannten Collectio canonum Laudunensis (besser Cameracensis) sollte als Ganzes betrachtet werden. Es läßt sich zwar nicht zweifelsfrei beweisen, hat aber doch viel Wahrscheinlichkeit für sich, daß der Schenker der Hs., Bischof Theoderich von Cambrai,

Paris Lat. 2718 423 1) mit Kapitularien (siehe jeweils dort): Paris nouv. acq. Lat. 204 und Vatikan Reg. Lat. 991 (Nachtrag), Paris Lat. 4627, St. Gallen 729, Vatikan Reg. Lat. 846 und Warschau 1, dazu wohl Montpellier H 136 und der verschollene Leges-Codex von Beauvais (siehe unten Anhang II), 2) ohne Kapitularien: Berlin Lat. qu. 150 (zur Zeit Krakau, Biblioteka Jagiellonska), Paris Lat. 10756, Paris Lat. 4408, Vatikan Reg. Lat. 852 und 1431, Paris Lat. 4416 und Vatikan Reg. Lat. 857. D aß die Anregung für solch umfangreiche höfische Rechtskom pendien von ähnlichen Werken aus der Zeit Karls des Großen ausgegangen sein könnte, ist unten bei Cod. Paris Lat. 4629 angedeutet. Mit Recht spricht B i s c h o f f, Mittelalterliche Studien 3, S. 180 von den L e g e s, die wahrscheinlich serienmäßig in einem Skriptorium, in dem französischer Stil herrschte, geschrieben wurden, und vermutet an anderer Stelle deren planmäßige Vervielfältigung durch ein dem H ofe nahestehendes Zentrum (S. 76; vgl. auch d e n s., Paläographie, S. 267 f. mit Anm. 30). Denn die Hss. bieten in der Tat vor allem Leges, in einigen Fällen kombiniert mit römischem Recht, Formeln und Kapitularien, von letzteren freilich nur einen minimalen Ausschnitt. Ein umfassender Liber capitularium offiziösen Charakters ist bislang nicht nachzuweisen. Auch der gigantische Cod. Paris Lat. 4418, den B i s c h o f f, Mittelalterliche Studien 3, S. 180 direkt am Aachener H of unter Ludwig dem Frommen entstanden sieht und der vom Äußeren her am ehesten als repräsentatives kaiserliches Gesetzbuch gelten kann, enthält zwar Leges in Verbindung mit römischem Recht, aber keine Kapitularien. D em hier vorgestellten Parisinus Lat. 2718 stehen im Kapitularienbereich zwei Hss. nahe: der jüngere, wohl gleichfalls auf eine hofabhängige Vorlage zurückgehende Cod. Kopenhagen, Kongelige Bibliotek, Gl. Kgl. Saml. 1943.4 (Kapitularien a. 818/819; gemeinsames Unikat: Ludwigs des Frommen Prooemium generale mit der dort bekundeten Absicht, die Texte in publico archiuo zu verwahren) sowie der etwa gleichaltrige, auch der Gegend von Tours und dem Leges-Skriptorium zugeschriebene Cod. Paris, Bibliothèque Nationale, nouv. acq. Lat. 204 (nach zwei der Kapitularien a. 819 einige wenig jüngere Ludwigs des Frommen; gemeinsame Unikate: Capitula de iustitiis faciendis und Responsa imperatoris de rebus