Originalberichte gelehrter Gtesellschaften.

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Originalberichte gelehrter Gesellschaften. 113 Originalberichte gelehrter Gtesellschaften. Gesellschaft für Botanik zu Hamburg. XIX. Sitzung am 9. Januar 1888. Herr Dr. ichelbanni besprach einige seiner neueren m ykologischen Beobachtungen und legte zuerst eine auffallende Varietät von Stereum purpureum Fr. vor. Die sehr kleinen äusserst zahlreichen Hüte waren an ihren beiden lateralen Enden jeder mit seinen Nachbarn verbunden sodass das Hymenium ein fast wabenförmiges Aussehen zeigte und der Pilz auf den ersten Blick einer jungen Daeddlea quercma ähnlich sah. Die Fruchtkörper brachen in langen Reihen aus der Rinde einer noch ziemlich gesund aussehenden Eberesche am Mölenweg in Eilbeck hervor. Diese Form mag den Namen führen: Stereum purpureum var. daedaliforme. I ^j^^o i. e. d. e. Bei Gelegenheit einer Untersuchung zahlreicher Schimmelpilze welche Herr Dr. med. Unna in Hamburg aus den Eczemschüppchen der menschlichen Haut in Agar-Agar gezüchtet hatte fand sich ein sehr eigenthümlicher Aspergillus (species?) der seine Conidicn nicht allein auf den Sterigmen und in der bekannten Köpfchenform ausbildete sondern in jeder nur denkbar möglichen Weise von dem complicirten Aspergillus-Schema bis zur einfachsten Conidienabschnürung auf der Hyphenspitze fructificirte. In der beigegebenen Zeichnung ("^7i) ist bei a das normale Aspergillusköpfchen mit proliferirenden Sprossungen abgebildet bei b ist der Typus schon ein bedeutend einfacherer bei c fast penicilliumartig bei d sind Sterigmen kaum noch zu erkennen die Hyphe theilt sich in zwei schwache Aeste welche an ihrer Spitze Conidien tragen ; endlich bei e ist die ideale Einfachheit der Conidienbildung Botan. Centralbl..Jahrg. IX. 1888. Bd. XXXV. 8

114 Originalberichte gelehrter Gesellschaften. erreicht. Zwischen den gezeichneten Formen fanden sich ausserdem noch die mannigfaltigsten Uebergänge. An einem Köpfchen waren andererseits die Sterigmen zu grossen dicken braunen Blasen angeschwollen. Derselbe Vortragende besprach sodann und zeigte vor folgende selteneren Abnormitäten aus der Hamburger Phanerogamenflora: 1. Avena 'pratensis L. mit einzeln stehenden unteren Rispenästen und meist nur zweiblütigen Aehrchen. 2. Poa serotina Ehrh. mit nur zwei bis drei unteren Rispenästen. 3. Brassica Rapa L. sehr auffallend durch mehrere Capsella-ähnliche Schoten indem die obersten Samen in jedem Fach der Schote sich besonders staik entwickelt hatten. 4. Eine androgyne Salix fragilis L. Fruchtknoten und Staubgefässe in einer Blüte zusammen also absoluter Androgynismus ; relativer Androgynismus männliche und weibliche Kätzchen auf demselben Baume war schon früher im Florengebiet beobachtet worden. Botaniska Sektionen af Naturvetenskapliga Studentsällskapet i Upsala. Sitzung am 6. October 1887. Docent A. N. Lundström sprach: U e 1) e r die S a 1 i x f 1 o r a der J e n i a s e j - U f e r. (ychiuss.j Von der besonders ausgezeichneten Art S. pyrolaefoua Ledeb. kommen die Formen «. alnoides Schang. und ß. orhiculata Ands. vor. Sie bildet hier einen deutlichen Bastard mit S. lanuta; der Bastard mit S. hastata dagegen ist minder deutlich da beide Eltern einander sehr nahe stehen. Bastarde mit S. pyrölaefolia sind zuvor nicht bekannt gewesen. Die schöne S. cmorostachya Turcz. scheint an mehreren Orten an dem Jenissej vorzukommen und ist von den Baikalgegenden eingewandert. Sie steht zwischen S. arbuscula und S. hastata^ ist aber gewiss eine gute Art. Einige Formen haben mehr dichtblütige Kätzchen (sich S. phylicifolia annähernd) und sehen Exemplaren von S. podophylla Ands. aus Irkutsk sehr ähnlich. Andere aber haben die Kapseln ein wenig haarig und sehen Exemplaren von S'. hptodudos Ands. aus Verchne-Udinsk ähnlich. In-

Origiualbcrichte gelehrter Gesellschaften. 115 tlessoi scheinen mir diese Abweichungen zu unbedeutend um diese Formen als besondere Arten aufzuführen. Möglicherweise sind sie Bastarde ; mit dem Materiale aber zu dem ich gegenwärtig Zugang habe wage ich nicht mit Bestimmtheit zu entscheiden wie es sich hiermit verhält. Die Formen die ich zu S. Sibirica Fall geführt habe sind beinahe identisch mit gewissen Exemplaren vom Altai die von A n d e r s s o n zu dieser Art gerechnet worden sind ; die Kätzchen sind indessen etwas länger. Mit S. rosmarinifolia haben diese Formen gar nichts gemein sondern sie erinnern mehr an S. mijrtüloides und (/lauca oder caesia Vill. weshalb ich geneigt bin anzunehmen dass zu S. Sibirica Fall. Formen sehr verschiedenen Ursprungs geführt worden sind. Eigenthümlich ist es dass S. glauca die in Europa selten Nebenblätter ') oder doch höchst rudimentäre hat hier besonders an den nördlichsten Orten grosse Nebenblätter zeigt (ähnlich wie S. Janata und hastata). Die Bildung von Nebenblättern scheint auch bei mehreren anderen Salices ein charakteristischer Zug zu sein der bei S. boyanidensis Traut v. culminirt deren lange Neljenblätter oft nach dem Abfall der Blätter sitzen bleiben. Die neu aufgestellte Art S. Ärnelli ist ausgezeichnet durch lange schmale stiellose oder blätterarme Kätzchen allmählich sich verengende unbedeutend haarige kurzgestielte Kapseln mit ausgezogenem Stift ganzrandige umgekehrt eiförmige unbedeutend gespitzte Blätter die auf der oberen Seite glatt grün und glänzend auf der unteren bleich blaugrün und glatt sind. Folglich steht sie der S. rhamnifojia Pallas am nächsten wird aber davon durch die ungestielten ganzrandigen Blätter und die breiteren Nebenblätter etc. unterschieden. Zwar vereint sie mehrere der Charaktere der S. urdica und chloros!achya ist aber wahrscheinlich kein Bastard. Nach dem Fundort zu folgern ist sie eine östliche Art die mit dem unteren ist. Tunguska herübergekommen Ich habe sie nach meinem Freunde dem fleissigen und gründlichen Sammler sibirischer Salices während der Expedition von 1876 benannt. Die neue S. eriocaulos ist ausgezeichnet durch ihre an der Basis scharf gesägten Blätter und durch dicht weisshaarige Zweigspitzen. Sie steht übrigens den nördlichen S. ylauca hastata und lanata am nächsten und nimmt gleichzeitig einen Platz zwischen diesen Arten ein ist aber zweifelsohne eine destructe Species. Die wenigen gefundenen Exemplare von S. arctica sind mit Exemplaren aus Nova ja Semlja der Obibucht Jalmal und der Tajmyrhalbinsel identisch; die eingesammelte S. reptans Rupr steht var. glaucoides Lundstr. am nächsten und die Exemplare von S rotundifolia (Trautv.) Lundstr. sind mit den schönen Formen von Novaja Semlja beinahe identisch. Folgende Salices bieten bei dem Vergleich mit den skandinavischen Formen derselben Art weniger bemerkenswerthe Un- 1) Var. appendiculata Vahl von Tärneä-Lappmark.

IIQ Originalberichte gelehrter Gesellschaften. ähnlichkeiten dar: S. pentandra triandra Gaprea depressa (saranit var. cinerascens die den Exemplaren von den schwedischen Lappmarken völlig ähnlich sind; es gibt aber andere Varietäten die von diesen abvsreichen) arbuscula (hat die Blätter öfters etwas tiefer gesägt) myrtiuoides Lapponum von der nahestehenden S. speciosa Hook. S. Trautvetteriana Ands. die für die Baikalländer aufgegeben wird finden sich keine Exemplare in den von den schwedischen Expeditionen heimgebrachten Sammlungen reticulata und polaris. Auch die Hauptformen von S. lanata und hastata sehen den skandinavischen ähnlich die Blätter ihrer Varietäten aber haben öfters andere Formen und andere Bekleidung als die Varietäten dieser Arten in unserem Flussgebiet. Der Vortrag Avurde durch Vorweisung der genannten Arten und Bastarde erläutert. Herr K. Starbuck lieferte: Einige kritische Sitzung am 20. October 1887. Bemerkungen über Leptosphaeria modesta Auctt. Als ich mich während des vergangenen Sommers an der landwirthschaftlichen Akademie Mustiala in Finnland aufhielt um unter der Leitung des Lectors P. A. Karsten daselbst Ascomyceten zu studireii fand ich auf zwei verschiedenen Excursionen zwei Leptosphaeria- Arten die eine an den trockenen Stielen der Succisa pratensis die andere an Angelica-Stengcln wachsend. Die eine bestimmte ich nach Karsteu's Mycologia Fennica sds Leptosphaeria modesta (Desm.) die andere nach Winter die Pilze" ebenso als L. modesta (Desm.). Da die zwei Leptosphaeria-Formen aber nicht zu derselben Art gehören konnten so verglich ich die beiden Beschreibungen mit einander und fand sie in wesentlichen Punkten so verschieden dass ich beschloss die hierhergehörende Litteratur einer genauen Prüfung zu unterwerfen. Es ist das Resultat dieser Untersuchung das ich hiermit vorlegen will. 1847 beschrieb Desmazieres in Annales des sciences naturelles. Botanique. Ser IlL Tome VHL p. 173 eine neue Sphaeria unter dem Namen Sphaeria (caulicola) modesta Desm. S. sparsa. Peritheciis globoso-depressis minutis epidermide primo tectis dein nudis nigris brevibus nitidis Ostiolo papillato obtuso. Nucleo albo. Ascis amplis subcylindricis; sporidiis fusiformibus obtusiusculis curvulis 4 6-septatis; sporulis minutissimis globosis hyalinis. Occurrit in caulibus exsiccatis Scabiosae Columbariae. 1853 beschrieb de Notaris in Memorie della reale accademia delle scieuze di Torina. Ser. H. Tome XHL p. 103. Tab. Vin. (Mikromycetes. VL 8) eine Sphaeria-Art : Sphaeria Cibostii de Not. In der Beschreibung sagt er: Pyrenia sparsa discreta rare unum alterumve contigua globoso-

Originalberichte gelehrler Gesellschaften. 117 depressa vix nisi sub lento rugulosa iitra submullia sed non collabeiitiu vertice in ostiolum couüidt'um cyliiidracthniive tiuncatum pyreniis ijjsis iiiultoties brevius seusim vel abrupte producta... ISporidia hyalitia quinque vel ut })lurimura sexlocularia utrinque sensim attenuata ab loculum secundum tortiumve ab apice turgescens fusiformi-nodosa. Ad caules Umbellataruui eniortuarum. 18(31 beschiieb Karsten in Enumeratio Fungoruin et Myxouiycetum in Lapponia orientali aestate 1861 lectorura: Sphaeria (Leptosjjhaeria Ces. et de Not.) Sanyuisorbae Karst. Peritbecia spbaeroideo-depressa papilla punctiforme cmergente inferiore parte filamentis tortuosis obsessa membranacea atra diam. 01 mm circiter; sporae fusoideo-elongatae lenissime curvulae 5 6 septatae lutescentes diapbanae long. 34 40 mmm. Ad caules emortuos Sanguisorbae polygamae. 1871 beschrieb v. Niessl in den Verhandlungen des uaturl'orscbenden Vereines in Brunn. Bd. X. p. 178 (Beiträge zur Kenntniss der Pilze p. 28). Taf. III. Fig. 20: Leptosphaeria setosa: Peritheciis sparsis vel gregariis subglobosis atris coriaceis initio tectis basi fibrillosa ostiolo brevi conico setulis rigidis rectis atris instructo erurapentibus; sporidiis... fusiformibus utrinque attenuatis appendiculo brevi hyaline rectis vel leniter curvatis constrictisve (-que?) loculo paenultimo parum protuberante viride-lutescentibus. In caulibus siccis Angelicae et Pastinacae. In Michelia I. p. 37 38 sagt Saccardo') nach Leptosphaeria modesta : A Leptosphaeria modesta vera videtur differre species homonyma in Erb. Critt. ital. Ser. II. No. 591 Parmae lecta in caulibus Scabiosae Columbariae a cl. J. P a s s e r i u i. Haecce differt praecipue sporidiis utrinque appendicula liyalina obtusa auctis caeterum similiter 5 locularibus loculo secundo crassiore 35 = 5 flavis;... peritlieciis erumpentibus globoso-depressis subumbilicatis. Haec L. Passerinii dicenda. Wenn man die oben erwähnten Beschreibungen mit einander vergleicht so findet man dass alle die von Karsten ausgenommen darin übereinstimmen dass sie als einen wesentlichen Artcharakter hervorheben dass die zweite oder dritte Zelle von oben blasig aufgetrieben sei. Karsten hat indessen in Mycologia Fennica. II. p. 106 Leptosphaeria modesta und L. Sanguisorbae als Synonyme tertio vel aufgeführt wonach also auch die Sporen dieser loculo secundo crassissimo vel inflato" sein würden. Die Beschreibung Karsten's unterscheidet sich auch darin dass er ausser Niessl der Einzige ist welcher die die Basis umgebenden Mycelfädeu erwähnt. Dass es aber solche Fäden auch an der Art Desmazieres' gibt geht daraus hervor dass Karsten mündlicher Mittheilung nach seine Beschreibung in Mycol. Fenn. 1. c. nach 1) Selbst habe ich nicht Gelegenheit gehabt diese Arbeit zu sehen sondern ich habe die Citation aus Michelia die mir brieflich mitgetheilt wurde dem Lector Karsten zu verdanken.

118 Originalberichte gelehrter Gesellschaften. Desmazieres' Exsiccat. No 1786 gegeben hat wie dies übrigeus auch Cooke in Handbook of British Fungi. II. p. 905 anführt. In de Notaris' Beschreibung heisst es die Sporen seien hyalin was vermuthlich darauf beruht dass er unreife Sporen gesehen. Dagegen weichen die Darstellungen N i e s s l's und Saccardo's von den übrigen darin ab dass diese beiden Autoren als Charakter ihrer Arten die hyalinen Anhängsel und Niessl auch die Borsten an dem Ostiolura hervorheben was mir auch hinreichend scheint um die beiden Formen die in Winter Die Pilze." II. p. 471 und ebenso in Saccardo's Sylloge. II. p. 39 mit einander vereinigt sind als zwei wohl getrennte Arten anzusehen. Die Ursache warum sie vereinigt worden sind ist scheint mir nur die Annahme dass alle Autoren unter ihnen auch Saccardo und Rehm welche die Sporen ohne Anhängsel angegeben haben diese ihrer Aufmerksamkeit hätten entgehen lassen oder wie Saccardo 1. c. glaubt alte Sporen gesehen haben. Da indessen die Figur nicht nur bei de Notaris sondern auch bei Berkeley in The Annales and Magazine of Natural History. Vol IX. Ser. II. PI. XI. Fig. 30 mit der Beschreibung Desmazieres' übereinstimmt so scheint es mir unwahrscheinlich dass ein Irrthum der eben angegebenen Art stattgefunden hätte. Diese Annahme wird auch durch den oben erwähnten Umstand unterstützt dass Karsten seine Beschreibung nach Exemplaren in Desmazieres' Exsiccat. aufgesetzt hat. Dass die Sporen zu alt gewesen wären und als solche ihre Anhängsel verloren hätten ist natürlich auch nicht wahrscheinlich. Theils hätte wohl dann de Notaris Anhängsel an seinem hyalinen (unreifen?) Sporen angeben sollen theils habe ich bei eigenen Untersuchungen Sporen mit wohlentwickelten Septis gefunden welche gut erhaltene Anhängsel getragen haben. Die bis jetzt unter dem Namen Leptosphaeria modesta (Desm.) gehenden Formen sind also zu zwei Arten zu rechnen nämlich : Leptosphaeria modesta (Desm.) Ausw. et Delitsch in Rabenh. Fungi europaei exsicc. 958.') Syn.: Sphaeria modesta Desm. l. c. Sph. Cibostii de Not. 1. c. Leptosphaeria Cibostii Ces. et de Not. Schema p. 61 nach W i n t e r.^) L. Sanguisorbae Karsten 1. c. Hauptsächliche Charaktere siehe Karsten Mycol. Fenn. Leptosphaeria setosa N i e s s 1 1. c. Syn.: L. Passerinii Sacc. 1. c. Hauptsächliche Charaktere siehe N i e s s l 1. c. ') Wie Winter 1. c. Auerswald als Autor zu citiren weil er im Leipziger Tausch -Verein L. modesta (Desm.) ausgetheilt hat ist natürlich nicht richtig aus demselben Grunde ist auch ; Leptosphaeria culmorum Auers. L. microscopica Karst zu nennen. 2) In Commentaria della Societa crittogamologica Italiana. Genova 1863.