Arbeiten bis zur Erschöpfung Barbara Habermann Sozialtherapeutin/Sucht Referatsleitung Sucht- und Psychiatrie Caritasverband Augsburg www.vazquez-art.de Rolando Vazquez Seite: 1
Verhaltenssüchte sind immer als ein Bewältigungsmechanismus zu verstehen. (Coping Strategie) Seite: 2
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Belastende Situation und/oder intensiver Gefühlzustand Einnahme eines Suchtmittels/Entwicklung eines Suchtverhaltens Unmittelbare (meist positive) Veränderung des Ausgangszustandes Seite: 4
Wiederholung des Verhaltens/Konsums Generalisierung der Lernerfahrung Ausblenden alternativer Strategien zur Befindlichkeitsregulation Gefahr einer Suchtentwicklung Seite: 5
Arbeitssucht Arbeitssucht wird erstaunlicherweise von den Betroffenen erst dann bemerkt, wenn die Folgen überdeutlich werden. Seite: 6
Arbeitssucht - Arbeitssüchtige liegen im Trend und - Der Wunsch nach Anerkennung und Bestätigung fällt oft auf einen dafür bereits bereiteten Nährboden Seite: 7
Arbeitssucht Betroffene zeichnen sich durch einen überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz aus. Ein Großteil oder das komplette Selbstvertrauen ist an die Arbeitsleistung gekoppelt. Durch das erreichen einer vermeintlich höheren Arbeitsleistung wird das Selbstvertrauen gestärkt. Seite: 8
Fakten In Japan werden derzeit in 350, speziell dafür ausgestatteten Behandlungszentren, arbeitssüchtige Menschen behandelt. Seite: 9
Arbeitssucht Arbeitssucht tritt oft bei Menschen in Führungspositionen oder selbstständigen Tätigkeiten auf. Eingangsphase Kritischephase Chronischephase Endphase Seite: 10
Eingangsstadium: Die Arbeit nimmt den Betroffenen mehr und mehr ein, in seiner Freizeit denkt er oder sie an seinen Job. Private Interessen und Pflichten werden zunehmend vernachlässigt Partner und Kinder kommen oftmals zu kurz. Seite: 11
Kritische Phase Der Betroffene beginnt nach Ausflüchten für seinen übertrieben Arbeitseinsatz zu Suchen (Bagatellisierung, Rationalisierung ähnlich der Alkoholerkrankung). Alle privaten Bereiche werden der Arbeit untergeordnet. Seite: 12
Chronische Phase Der Betroffene übernimmt immer mehr Aufgaben und belastet sich mit allem was es zu tun gibt. Er/Sie denkt immer die idealste Person für die Bearbeitung der anstehenden Aufträge zu sein. Das gesamte Privatleben verliert vollkommen an Bedeutung. Seite: 13
Endphase Krankhafte Folgeerscheinungen treten auf. Es kommt zu einem Knick in der Leistungsfähigkeit. Lange Zeit anhaltender Stress (oft Bewältigung durch Alkohol) durch ständige Überarbeitung. Folge: Frühe Berentung bereits Mitte 50 oder Tod durch Herzversagen, Herzinfarkt oder Schlaganfall Seite: 14
Arbeitssucht ist von zwei scheinbar Gegensätzlichen Mustern geprägt. Das zwanghafte Arbeiten und das Aufschieben oder Vermeiden von Arbeit. Ursache: Muster der Arbeitssucht - Perfektionismus (Aufgaben sollen möglichst perfekt erledigt werden und nehmen daher mehr Zeit ein) - Das Unerledigte wird immer mehr aufgeschoben, umgekehrt steigt der Druck durch viele vor sich her geschobenen Aufgaben. Dies verhindert Ruhe und Entspannung verhindert. Seite: 15
Projektsammler Bei Arbeitsprojekten sind oft extreme Gefühlshochs mit Beendigung der Projekte und anschließendem starken Gefühlstiefs bis zum Start eines neuen Projektes typisch. Depression im leeren Raum. Seite: 16
Arbeitssucht Es gibt viele Menschen, die ein missbräuchliches Arbeitsverhalten aufweisen, jedoch von einer Suchterkrankung weit entfernt sind. Wie bei jeder Suchtform muss die Dosis (die Arbeitszeit) ständig erhöht werden, um die gleiche zufrieden stellende Wirkung zu erzielen. Seite: 17
Arbeitssucht Mögliche Folgen Eine angeschlagene Gesundheit durch die chronische Überarbeitung und Selbstausbeutung Eine immer geringere Leistungsfähigkeit Dauerhafte Stresssymptome Ein Gefühl der Überforderung und der Eindruck, immer weniger wirklich gewachsen zu sein Seite: 18
Arbeitssucht Mögliche Folgen Verlust von sozialen Kontakten, Einsamkeit, Isoliertheit Schwinden des Interesses -am Leben und damit Schwinden der Lebensfreude Mangelnde Konzentration und Aufmerksamkeit Vernachlässigung von Familie, Freunden und anderen Aktivitäten Seite: 19
Burn-out-Syndrom Häufige Anzeichen & Symptome für eine Burn-out-Erkrankung - Erschöpfung, Energiemangel, Schlafstörungen und andauernde Müdigkeit - Konzentrations- und Gedächtnisprobleme - Gefühl hilflos zu sein - Insuffizienzgefühle, Entscheidungsunfähigkeit - Verringerte Initiative und Phantasie - Gleichgültigkeit, Langeweile, Desillusionierung, Neigung zum Weinen, Schwächegefühl, Ruhelosigkeit, Verzweiflung Seite: 20
Burn-out-Syndrom - Größere Distanz zu Kunden, Betonung von Fachjargon, Vorwürfe gegen andere, Verlust an Empathie, Zynismus, Verlust von Idealismus, Bitterkeit - Partnerschafts- und/oder Familienprobleme - Gefühl mangelnder Anerkennung - Körperliche Beschweren wie: Engegefühl in der Brust, Atembeschwerden, Rückenschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen Seite: 21