Informationstechnik (IT)-Sicherheitshandlungsleitlinien für Systementwickler



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Transkript:

Informationstechnik (IT)-Sicherheitshandlungsleitlinien für Systementwickler Gültig ab: 20.10.2006 Status: Freigegeben Geändert am: 12.03.2013 Version: 2.0 Herausgeber: I/GA-2, Datenschutz / Datensicherheit Geltungsbereich Die Handlungsleitlinien gelten für die AUDI AG und sind im gesamten Audi Konzern anzuwenden und durch konkrete IT-Regelungen im Einzelfall auszugestalten. Inhalt 1. Zweck... 2 2. Kontext... 2 3. Management von organisationseigenen Werten... 2 4. Betriebs- und Kommunikationsmanagement... 2 5. Zugangskontrolle... 3 6. Beschaffung, Entwicklung und Wartung von Informationssystemen... 3 6.1. Sicherheitsanforderungen von Informationssystemen... 3 6.1.1. Schutz der Vertraulichkeit... 3 6.1.2. Schutz der Integrität... 4 6.1.3. Schutz der Nachweisbarkeit... 4 6.1.4. Schutz der Verfügbarkeit... 4 6.2. Korrekte Verarbeitung in Anwendungen... 5 6.3. Kryptographische Maßnahmen... 5 6.4. Sicherheit von Systemdateien... 5 6.4.1. Schutz von Test-Daten... 5 6.4.2. Zugangskontrolle zu Quellcode... 5 6.5. Sicherheit bei Entwicklungs- und Unterstützungsprozessen... 6 7. Einhaltung von Vorgaben... 6 8. Verantwortlichkeit... 6 Anhang... 7 Seite 1 von 7

1. Zweck Die für die Nutzung von Informationen und IT-Geräten (z. B. Personalcomputer, Workstations einschließlich mobiler Rechner wie Notebooks, Smartphones, Tablet-PCs) zu beachtenden IT-Sicherheitsregelungen für Systementwickler sind in diesen IT-Sicherheitshandlungsleitlinien definiert. Die Basis für dieses Dokument stellt die IT-Sicherheitspolitik dar. Zusätzlich gelten für die Systementwickler auch die IT-Sicherheitshandlungsleitlinien für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die IT-Sicherheitshandlungsleitlinien dienen dem Schutz der Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit und Nachweisbarkeit von Informationen sowie der Wahrung der Rechte und Interessen des Unternehmens und aller natürlichen und juristischen Personen, die mit unserer Konzerngesellschaft in geschäftlicher Beziehung stehen bzw. für diese arbeiten. Die Überschriften und Inhalte des vorliegenden Dokumentes orientieren sich an dem internationalen Standard ISO/IEC 27002. Dieses Dokument sowie Informationen hinsichtlich Änderungen bzw. Aktualisierungen werden über den dafür vorgesehenen Weg zur Verfügung gestellt (siehe Anhang, Ziff. [1]). 2. Kontext Folgende Übersicht zeigt die Einordnung der IT-Sicherheitshandlungsleitlinien in das IT-Sicherheitsregelwerk: IT-Sicherheitsregelwerk 3. Management von organisationseigenen Werten Die Verantwortung für Informationen hat der jeweilige Informationseigentümer. Dies gilt auch dann, wenn die Informationen über IT-Systeme bereitgestellt werden. Eine Delegation von einzelnen Aufgaben ist jedoch möglich. 4. Betriebs- und Kommunikationsmanagement IT-sicherheitsbezogene Tätigkeiten sind grundsätzlich durch internes Personal zu erbringen. Falls dies nicht möglich ist, sind begleitende Kontrollmaßnahmen der Tätigkeiten der externen Dienstleister vorzusehen. Die Kapazitätsanforderungen an ein IT-System sind während der Planung festzulegen. Die Sicherheitsanforderungen an ein IT-System sind mit den Informationseigentümern während der Planung zu definieren und zu dokumentieren. Seite 2 von 7

Die Systemplanung (Fachkonzeption, Systemdesign, Systemrealisierung) und -abnahme (Systemeinführung) ist nach gültigen Systementwicklungsstandards des Konzerns (z. B. Systementwicklungsprozess (SEP)) durchzuführen. Informationen, die über öffentlich zugängliche IT-Systeme bereitgestellt werden, sind durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen (z. B. verschlüsselte Übertragung der Authentisierungsinformationen) vor unbefugter Veränderung zu schützen. 5. Zugangskontrolle Für den Zugriff auf Informationen sind in Abhängigkeit von der Risikobewertung des Informationseigentümers Mechanismen zur Authentisierung und Autorisierung einzurichten. Dabei ist das vom Informationseigentümer festgelegte Rollen- und Rechtekonzept umzusetzen. Pflicht der Systemverantwortlichen ist es, ein richtlinienkonformes, sicheres Anmeldeverfahren (z.b. starke Authentisierung mittels PKI-Karte) umzusetzen. Einem Ausprobieren von Benutzerkennungen und Passwörtern ist durch geeignete Maßnahmen zu begegnen (z. B. Verlängerung der Wartezeit nach jedem Fehlversuch und/oder eine Sperrung nach einer definierten Anzahl von Fehlversuchen). Die Systemverantwortlichen haben die Mindestforderungen bei der Passwortfestlegung (siehe "IT- Sicherheitshandlungsleitlinien für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter") durch entsprechende Systemumsetzungen zu unterstützen. Passwörter sind mindestens vertraulich klassifiziert und entsprechend zu behandeln, es sei denn der Eigentümer der Informationen, auf die hiermit zugegriffen werden kann, hat eine andere Einstufung in Richtung geheim vorgenommen. Es besteht erhöhter Schutzbedarf bei Passwörtern (Identitätsdiebstahl), daher ist eine Ablageverschlüsselung notwendig. Dialogsitzungen, die über einen längeren Zeitraum nicht mehr aktiv benutzt werden, sind zu deaktivieren oder durch geeignete Maßnahmen zu schützen. 6. Beschaffung, Entwicklung und Wartung von Informationssystemen 6.1. Sicherheitsanforderungen von Informationssystemen Vor Entwicklung und Einsatz von IT-Systemen sind die erforderlichen IT-Sicherheitsmaßnahmen (z. B. Systemhärtung, Patchmanagement) zu identifizieren und umzusetzen. Die Regelungen zum Umgang mit Informationen (vgl. IT-Sicherheitshandlungsleitlinien für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Abschnitt "Kennzeichnung von und Umgang mit Informationen") gelten auch für IT-Systeme (z. B. für Datenbanken, Backupmedien). 6.1.1. Schutz der Vertraulichkeit Informationen müssen entsprechend ihrer Einstufung vor einem unberechtigten Zugriff geschützt werden. Aus der Einstufung bezüglich der Vertraulichkeit sind hierfür folgende Schutzmaßnahmen abzuleiten: Öffentlich Systemhärtung (nur benötigte Dienste, aktuelle Sicherheitspatches) Intern Maßnahmen für "Öffentlich" plus: Zugriffsschutz gemäß "Kenntnis, nur wenn nötig" 1-Faktor-Authentisierung (z. B. User-ID und Passwort) Vertraulich Maßnahmen für "Intern" plus: 2-Faktor-Authentisierung (z. B. Smartcard mit PIN) -insbesondere bei Zugriff auf Applikationen- oder eine weitere Absicherung wie zusätzlich authentisierte Ablageverschlüsselung (z. B. verschlüsselte Datei auf dem Fileshare, ver- Seite 3 von 7

Geheim schlüsselter USB-Stick) Transportverschlüsselung Maßnahmen für "Vertraulich" plus: 2-Faktor-Authentisierung (z. B. Smartcard mit PIN) -insbesondere bei Zugriff auf Applikationen Transportverschlüsselung Ablageverschlüsselung 6.1.2. Schutz der Integrität Informationen müssen entsprechend ihrer Einstufung vor ungewollter Veränderung oder unberechtigter Manipulation geschützt werden. Aus der Einstufung bezüglich der Integrität sind hierfür folgende Schutzmaßnahmen abzuleiten: Gering Systemhärtung (nur benötigte Dienste, aktuelle Sicherheitspatches) Mittel Maßnahmen für " Gering" plus: Zugriffsschutz gemäß "Kenntnis, nur wenn nötig" 1-Faktor-Authentisierung (z. B. User-ID und Passwort) Hoch Maßnahmen für " Mittel" plus: Überprüfung von Eingabe- und Ausgabedaten sowie Kontrolle der internen Verarbeitung zur Fehlerreduktion und Vermeidung von Standardangriffen wie Buffer-Overflows und Einschleusen von ausführbarem Code (z. B. Feldgrenzen-Überprüfung, Beschränkung von Feldern auf spezielle Bereiche) Sehr hoch Maßnahmen für "Hoch" plus: 2-Faktor-Authentisierung (z. B. Smartcard mit PIN) für ändernde Zugriffe Bildung und Überprüfung von digitalen Signaturen für abgelegte Daten oder vergleichbare Schutzmechanismen 6.1.3. Schutz der Nachweisbarkeit Die Nachweisbarkeit von Zugriffen auf und Veränderungen an Informationen muss entsprechend ihrer Einstufung sichergestellt werden. Aus der Einstufung bezüglich der Nachweisbarkeit sind hierfür folgende Schutzmaßnahmen abzuleiten: Gering Systemhärtung (nur benötigte Dienste, aktuelle Sicherheitspatches) Standardsystemprotokollierung von aufgetretenen Fehlern, Anmeldeversuchen, etc. Mittel Maßnahmen für "Gering" plus: Protokollierung von User-ID, Systemzeit und Art der Änderung (Hinzufügen, Löschen, Ändern) bei ändernden Zugriffen 1-Faktor-Authentisierung (z. B. User-ID und Passwort) für ändernde Zugriffe Hoch Maßnahmen für "Mittel" plus: Protokollierung von User-ID, Systemzeit und Änderung bei ändernden Zugriffen, in einer Weise, die den Stand vor Änderung erkennen lässt Sehr hoch Maßnahmen für "Hoch" plus: Protokollierung von User-ID und Systemzeit für lesende Zugriffe 2-Faktor-Authentisierung (z. B. Smartcard mit PIN) für lesende und ändernde Zugriffe 6.1.4. Schutz der Verfügbarkeit Die Verfügbarkeit von IT-Systemen muss entsprechend ihrer Einstufung sichergestellt werden. Aus der Einstufung bezüglich der Verfügbarkeit sind hierfür folgende Schutzmaßnahmen abzuleiten: Gering Systemhärtung (nur benötigte Dienste, aktuelle Sicherheitspatches) Die Ausfallzeit darf mehr als 72 Stunden betragen. Dafür sind erforderliche Maßnahmen zu implementieren. Mittel Systemhärtung (nur benötigte Dienste, aktuelle Sicherheitspatches) Die Ausfallzeit darf maximal 72 Stunden betragen. Dafür sind erforderliche Seite 4 von 7

Maßnahmen zu implementieren. Hoch Systemhärtung (nur benötigte Dienste, aktuelle Sicherheitspatches) Die Ausfallzeit darf maximal 24 Stunden betragen. Dafür sind erforderliche Maßnahmen zu implementieren. Sehr hoch Systemhärtung (nur benötigte Dienste, aktuelle Sicherheitspatches) Die Ausfallzeit darf maximal 1 Stunde betragen. Dafür sind erforderliche Maßnahmen zu implementieren. 6.2. Korrekte Verarbeitung in Anwendungen Die Sicherheit von IT-Systemen ist durch die Umsetzung der Maßnahmen, die gültige Systementwicklungsstandards des Konzerns (z. B. SEP) fordern, zu gewährleisten. Bezüglich der Beratung bei der Einführung von IT-Systemen gelten die Regelungen und Betriebsvereinbarungen der jeweiligen Konzerngesellschaft (siehe Anhang, Ziff. [2]). 6.3. Kryptographische Maßnahmen Grundsatzentscheidungen über Strategie, Einsatz und Handhabung kryptographischer Maßnahmen sind durch die zuständigen Stellen (siehe Anhang, Ziff. [3]) zu treffen. Beim Einsatz von Verschlüsselungsprodukten ist das "Book of Standards" zu berücksichtigen. Beim Einsatz anwendungsspezifischer Verschlüsselungssoftware müssen geeignete Tools zur Umschlüsselung bereitgestellt werden. Zertifikate haben eine zeitlich begrenzte Gültigkeit. Vor Ablauf der Gültigkeit eines Signaturzertifikats (Schlüsselverwendung "content commitment" bzw. "non repudiation") müssen damit signierte Daten mit einem länger gültigen Schlüssel übersigniert werden. 6.4. Sicherheit von Systemdateien 6.4.1. Schutz von Test-Daten Entwicklungs- und Testumgebungen sowie produktive IT Systeme, mit Ausnahme von Anlagen, sind voneinander zu trennen. Für Tests sind sofern möglich Testdaten zu erzeugen (z. B. mittels eines Testdatengenerators). Der Test von Software ist nur in der dafür vorgesehenen Testumgebung zulässig. Dabei ist sicherzustellen, dass der produktive Betrieb nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Personenbezogene, vertrauliche oder geheime Daten sind vor der Übernahme von produktiven IT- Systemen in die Testsysteme so zu verfälschen, dass ein Rückschluss auf die Original-Daten nicht mehr möglich ist, sofern auf diese Daten Personen Zugriff erhalten, die diese nicht für die Erfüllung ihrer vertragsgegenständlichen Arbeiten benötigen. Das Kopieren oder die Nutzung von Informationen aus laufenden IT-Systemen ist nur nach vorheriger Genehmigung durch den Informationseigentümer zulässig. Die kopierten Daten unterliegen den gleichen IT-Sicherheitsanforderungen wie die Original-Daten. Benutzte Informationen aus laufenden IT-Systemen sind nach Durchführung der Tests zu löschen. Zugriffsberechtigungen, die für laufende IT-Systeme gelten, müssen auch für Testanwendungen beachtet werden. 6.4.2. Zugangskontrolle zu Quellcode Programmquellcode ist zu klassifizieren und entsprechend zu schützen. Seite 5 von 7

6.5. Sicherheit bei Entwicklungs- und Unterstützungsprozessen Alle Abläufe und Vorgänge, die IT-Systeme berühren, sind so zu gestalten, dass das jeweils angestrebte IT-Sicherheitsniveau ganzheitlich erreicht und beibehalten wird. Formale Änderungskontrollverfahren (Change Management) sind durchzuführen. Sie müssen sicherstellen, dass Sicherheit und Überwachungsverfahren der IT-Systeme nicht durch Änderungen kompromittiert werden. Wenn Änderungen an gekauften Softwarepaketen durchgeführt werden, sind die Auswirkungen auf bestehende Regelungen und Sicherheitsmaßnahmen zu klären. Änderungen dürfen nur erfolgen, wenn dies lizenzrechtlich und aufgrund der Wartungsverträge zulässig ist. 7. Einhaltung von Vorgaben Beim Einsatz von Verschlüsselung und/oder von elektronischen Signaturen insbesondere über Ländergrenzen hinweg sind die länderspezifischen Regelungen für den Import/Export/Zugriff von bzw. auf Hardware/Software/Informationen zu beachten. Bei Fragen zu den länderspezifischen Regelungen sind die zuständigen Stellen (siehe Anhang, Ziff. [4]) zu kontaktieren. 8. Verantwortlichkeit Bei mitbestimmungspflichtigen Sachverhalten ist die Einbindung der betriebsverfassungsrechtlichen Gremien sicherzustellen. Verstöße gegen die Handlungsleitlinien werden individuell nach geltenden betrieblichen und rechtlichen Vorschriften und Vereinbarungen geprüft und entsprechend geahndet. Abweichungen von diesen Handlungsleitlinien, die das Sicherheitsniveau senken, sind nur in Abstimmung mit den zuständigen Stellen (siehe Anhang, Ziff. [5]) und nur zeitlich begrenzt zulässig. Seite 6 von 7

Anhang [1] Die Bekanntgabe von Informationen hinsichtlich Änderungen bzw. Aktualisierungen erfolgen ausschließlich über das Audi mynet [2] IT-Systeme, die mitbestimmungspflichtige Tatbestände beinhalten, sind in den BR-EDV-Ausschüssen zu beraten. [3] Verantwortlichkeit: Audi IT-Sicherheitsteam [4] Verantwortlichkeit: Organisationseinheit (OE) Zentraler Rechtsservice. [5] Verantwortlichkeit: OE Datenschutz / Datensicherheit Seite 7 von 7