SEHEN AM BILDSCHIRMARBEITSPLATZ. Nützliche Tipps für Ihre Tätigkeit am Computer beruflich und privat



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Transkript:

SEHEN AM BILDSCHIRMARBEITSPLATZ Nützliche Tipps für Ihre Tätigkeit am Computer beruflich und privat

INHALT Vorwort 3 Belastet Bildschirmarbeit die Augen? 4-5 Welche visuellen Faktoren beeinflussen die Arbeit am Bildschirm? 5 Welche Probleme sollte man am Bildschirmarbeitsplatz besonders beachten? Blendung 6-7 Beleuchtung 7 Bildflimmern 8 Abstand zum Bildschirm 9 Sitzhaltung 9 Position des Monitors 9-10 Welche Sehfunktionen sind besonders wichtig? 11 Augenuntersuchungen Wie oft? 10 Welche Brille eignet sich für die Arbeit am Bildschirm? 12-13 Arbeitspausen sind wichtig für das Auge 13 Zusammenfassung 14-15 Weitere Informationen 16-17 Stand: September 2001

VORWORT Mit dem Einzug der Computer in unser tägliches Leben wachsen die Anforderungen an den Menschen, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und umzusetzen. Am Bildschirmarbeitsplatz ist in erster Linie die Leistung der Augen gefordert. Der Wandel von der Produktions- zur Dienstleistungsgesellschaft bringt eine sprunghafte Zunahme der Bildschirmarbeitsplätze mit sich. Bereits heute sind über 17 Millionen Computer allein in Privathaushalten installiert. Über die Hälfte der Arbeitnehmer in der Bundesrepublik verrichten täglich Arbeit am Computer. Nicht nur in Forschung, Entwicklung, Werbung und Akquisition, sondern auch in Klein- und Mittelbetrieben verbreitet sich die EDV immer mehr. Deshalb wird es nicht mehr lange dauern, bis fast alle einen mehr oder minder großen Anteil ihrer täglichen Arbeit am Bildschirm erledigen werden. Die Tätigkeit am Computer ist anstrengend besonders für die Augen. Viele Arbeitsvorgänge werden dadurch vereinfacht. Doch die Tätigkeit am Computer ist auch anstrengend besonders für die Augen. 3

BELASTET BILDSCHIRMARBEIT DIE AUGEN? Augenerkrankungen durch die elektromagnetischen Strahlen des Bildschirms sind bis jetzt nicht nachgewiesen worden. Bleibende organische Schäden durch die Bildschirmarbeit braucht man deshalb nicht zu befürchten. Die Tätigkeit am Computer stellt aber hohe Anforderungen an die Augen. Die Betrachtung der vielen kleinen Details auf dem Bildschirm, die unnatürlich starre Kopf- und Körperhaltung und ein hohes Maß an Konzentration wirken belastend. Die Betrachtung des Bildschirms erfordert eine hohe Konzentration. Bis zu 30.000 mal pro Tag wechselt der Blick von Bildschirmbenutzern zwischen Manuskript, Tastatur und Monitor hin und her. Dabei müssen sich die Augen immer wieder an verschiedene Helligkeiten und Kontraste anpassen und in unterschiedliche Entfernungen blicken, um immer wieder ein scharfes Bild zu erzeugen. Die Folge sind typische Augenbeschwerden wie unscharfes Sehen, Doppelbilder, Blendung, Augenschmerzen, Tränen, Juckreiz, Druckgefühl, Brennen, rote Augen und Kopfschmerzen. 4

Die Anstrengung ist um so leichter zu bewältigen, je besser der Bildschirmarbeitsplatz im Einklang mit seiner Umgebung gestaltet ist. Auch müssen oftmals noch nicht bekannte Fehlsichtigkeiten des Auges durch eine Brille oder eine andere Sehhilfe ausgeglichen werden. WELCHE VISUELLEN FAKTOREN BEEINFLUSSEN DIE ARBEIT AM BILDSCHIRM? Das Sehen am Bildschirm wird bestimmt durch: die Sehschärfe und andere Sehleistungen. Sie hängen in erster Linie von der Helligkeit, der Bildschärfe, dem Kontrast und dem ungestörten Zusammenspiel beider Augen ab. den Sehkomfort. Er wird hauptsächlich durch die Farbwiedergabe und die Harmonie der Helligkeitsverteilung am Arbeitsplatz beeinflusst. das visuelle Ambiente. Dies wird u.a. durch Lichtfarbe, Lichtrichtung und Schattigkeit bestimmt. Ein richtig gestalteter Bildschirmarbeitsplatz vermindert die Anstrengung. Das wechselseitige Zusammenwirken dieser drei Faktoren bestimmt den Raumeindruck bzw. die Raumatmosphäre. Es beinflusst, ob man sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlt oder nicht. 5

WELCHE PROBLEME SOLLTE MAN AM BILDSCHIRMARBEITS- PLATZ BESONDERS BEACHTEN? Blendung: Blendung beeinträchtigt die Sehleistung und das Wohlbefinden, führt zu frühzeitiger Ermüdung und Kopfschmerzen, zu Unsicherheit, Sehstörungen und Augenbrennen. Blendung kann, besonders bei älteren Menschen, das Kontrastsehen und die Sehschärfe sehr stark herabsetzen. Fenster und Lampen können blenden. Fenster hinter dem Bildschirm sind ungünstig, weil der große Helligkeitsunterschied zwischen dem relativ dunklen Bildschirm und dem hellen Fenster eine direkte Blendung hervorruft. Besser ist es, wenn der Monitor im rechten Winkel zur Fensterfläche aufgestellt wird. Auch Leuchten, die direkt auf das Gesicht des Betrachters strahlen, blenden. Kritisch wird es, wenn der Winkel zwischen Leuchte und Monitor kleiner als 45 ist. Besonders unangenehm sind Lampen, bei denen das Licht aus einer kleinen leuchtenden Fläche austritt (z.b. freistrahlende Leuchtstoffröhren oder fast punktförmige Halogenlampen). Deshalb sollten alle Lampen so angebracht werden, dass man nicht direkt in die Lichtquelle blickt. Auch durch Jalousien, Vorhänge, Stellwände, Pflanzen oder Ähnliches kann Blendung vermindert werden. 6

Eine indirekte Blendung geht von Lampen oder Fensterflächen aus, die sich auf der Bildschirmoberfläche spiegeln. Da der Bildschirm gewölbt ist, treten Spiegelungen aus einem extrem großen Winkelbereich auf. Selbst an der Decke angebrachte Lichtquellen oder seitlich angeordnete Fenster können auf dem Bildschirm störende Reflexe erzeugen. Spiegelungen von Fensterflächen im Monitor kann man oft durch eine kleine Schwenkung des gesamten Arbeitsplatzes vermeiden oder vermindern. Da das im Monitor sichtbare Reflexbild einer Lampe nicht in der Ebene des Bildschirms, sondern räumlich hinter dem Bildschirm wahrgenommen wird, können zusätzlich Probleme im Zusammenspiel beider Augen (im Binokularsehen) auftreten. Beleuchtung: Deckenleuchten sollten über dem Arbeitsplatz angebracht werden: Sie sind dann auf dem Bildschirm nicht sichtbar. Für Büroanwendungen empfehlenswert sind sogenannte Rasterleuchten mit elektronischen Hochfrequenzvorschaltgeräten, die parallel zur Hauptblickrichtung ausgerichtet sind und sich rechts und links oberhalb des Bildschirms befinden. Rasterleuchten blenden wenig, weil sie überwiegend nach unten strahlen. Reflexbilder auf dem Bildschirm stören das Binokularsehen 7

Bildflimmern: Auch das Bildflimmern des Monitors kann das visuelle System stark belasten. Das Bild auf einem Computermonitor wird nicht ständig angezeigt, sondern durch einen Elektronenstrahl immer wieder neu erzeugt. Die Häufigkeit, mit der das Monitorbild generiert wird, nennt man die Bildwiederholfrequenz. Der Bildschirm sollte auf eine möglichst hohe Bildwiederholrate eingestellt sein. Wenn das Bild öfter als 60 mal pro Sekunde auf dem Monitor erscheint, ist das Bildflimmern für die meisten Menschen nicht mehr sichtbar. Trotzdem kann das unsichtbare Lichtflimmern bei flimmersensiblen Personen Kopfschmerzen und Migräne hervorrufen. Deshalb sollte man in der Systemsteuerung des Computers (z.b. bei Anzeige/Einstellungen/ Optionen/Grafikkarte ) die höchstmögliche Bildwiederholfrequenz einstellen. Die Bildwiederholfrequenz darf keinesfalls niedriger als 73 Hz sein. Angestrebt werden sollten mindestens 85 Hz, noch besser sind mehr als 100 Hz. Abstand zum Bildschirm: Um ein ermüdungsfreies Sehen zu gewährleisten, ist ein optimaler Abstand zwischen Auge und Bildschirm sowie die richtige Anordnung von Bildschirm, Tastatur und Vorlage wichtig. Sie sollten so sitzen, dass der Abstand zwischen Auge und Bildschirm ca. 50 bis 100 cm beträgt. Dabei hängt der angenehmste Abstand auch von der Monitorgröße ab. 8

Sitzhaltung: Bei locker herabhängenden Oberarmen und waagerechter Unterarm- und Handrückenstellung soll die Tastatur mit nach unten geneigten Fingern bedient werden können. Ober- und Unterarm bilden dabei einen Winkel von ca. 90. Der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel sollte ebenfalls 90 betragen. Die Füße sollten auf dem Boden oder einer Fußbank stehen. Dies ist die ergonomisch beste Haltung für längeres, ermüdungsfreies Sitzen, wobei ein häufiger Wechsel zwischen mittlerer / aufrechter und hinterer / entspannter Sitzhaltung (dynamisches Sitzen) empfohlen wird. Position des Monitors: In entspannter Haltung beträgt der Winkel zwischen Kopf und Körper 10 bis 15. Die Sehachse ist in Ruhestellung noch zusätzlich etwas nach unten geneigt. Insgesamt wird eine Blickneigung von ca. 10 bis 30 als besonders angenehm empfunden. Der Blickbereich kann für kurzfristige Sehaufgaben um 15 nach oben und unten erweitert werden, ohne die Augen übermäßig anzustrengen. Als Faustregel gilt, dass die Oberkante des Bildschirms nicht höher als die Augenhöhe und der Monitor zum Betrachter hin geneigt sein sollte. Ein leicht gesenkter Blick ist am wenigsten anstrengend. Nicht empfehlenswert sind Schreibtische, auf denen der Bildschirm in erhöhter Position auf einem Podest o.ä. aufgestellt ist, da sich das Auge beim Aufwärtsblick schlechter auf die Nähe scharf einstellen kann und häufiger Ver- 9

Mensch Kopf gerade ausrichten direkter Blick mit leichter Neigung nach unten Schultern entspannen Ober- und Unterarme im rechten Winkel Handgelenke waagerecht Ober- und Unterschenkel im rechten Winkel, eventuell Fußstütze Monitor strahlungsarm, entspiegelt, flimmerfrei höhenverstellbarer Drehfuß kippbar Augenabstand mindestens 50 cm oberste Informationszeile etwas unterhalb Augenhöhe parallel zur Fensterfront Jeder Benutzer sollte den Arbeitsplatz auf seine Bedürfnisse einstellen. Tastatur so niedrig wie möglich verstellbarer Winkel Auflagefläche vor Tastatur Tisch dünne Tischplatte für Beinfreiheit höhenverstellbar zwischen 68 und 77cm krampfungen der Hals- und Nackenmuskulatur auftreten. Generell muss man sich aber nicht stur an alle oben genannten Empfehlungen halten, sondern man sollte sie als Leitfaden nehmen. Es ist durchaus empfehlenswert, verschiedene Bildschirmaufstellungen am eigenen Arbeitsplatz auszuprobieren, um die optimale Position zu finden. Primär kommt es darauf an, dass man sich mit seinen persönlichen Einstellungen wohl fühlt. 10

WELCHE SEHFUNKTIONEN SIND BESONDERS WICHTIG? In erster Linie kommt es darauf an, dass eine eventuell vorhandene Fehlsichtigkeit korrigiert wird, denn Personen mit nicht korrigierten Sehfehlern leiden bei einer Bildschirmtätigkeit schnell an nachlassender Leistungsfähigkeit, rascher Ermüdung, Kopfschmerzen oder Sehbeschwerden. Nur bei korrigierten Sehfehlern hat man eine gute Tagessehschärfe in der Nähe und Ferne. Nur mit einer guten Sehschärfe erreicht man eine entspannte und hohe Lesegeschwindigkeit. Auch das beidäugige Sehen sollte intakt sein, denn der Vergleich von Vorlage und Bildschirm fordert häufig große Blicksprünge, die bei gestörtem beidäugigem Sehen zu Augenbeschwerden infolge von Überbeanspruchung führen können. Störungen im Binokularsehen äußern sich in verschwommenem, unscharfem oder doppeltem Sehen, manchmal auch durch Kopfschmerzen, Lichtscheue und tränende Augen. Nur bei korrigierten Sehfehlern erreicht man eine hohe Lesegeschwindigkeit. Schließlich spielt auch das Farbensehen eine Rolle. Bei Farbsinnstörungen kommt es zu Farbverwechslungen insbesondere der Farben Rot, Grün und Grau. Deshalb ist es für Personen mit gestörter Farbwahrnehmung schwieriger, den Überblick über die z.t. farbig codierten Symbole auf dem Bildschirm zu behalten. 11

WELCHE BRILLE EIGNET SICH FÜR DIE ARBEIT AM BILD- SCHIRM? Viele Augenprobleme könnten vermieden werden, wenn eine Brille oder Kontaktlinsen bei der Arbeit am Computer getragen würden. Untersuchungen haben ergeben, dass bis zu 30 Prozent der Mitarbeiter an Bildschirmarbeitsplätzen entweder eine falsche Brille tragen oder eine erste Brille brauchen. Gleitsichtgläser ermöglichen ein entspanntes Sehen in Ferne und Nähe. Die Brille für den Bildschirmarbeitsplatz sollte nicht nur die Fehlsichtigkeit korrigieren, sondern auch entspiegelt sein, um störende Lichtreflexe auszuschalten. Für Alterssichtige ab 45 Jahren reicht die übliche Lesebrille am Bildschirmarbeitsplatz leider nicht immer aus, weil sie nur für Entfernungen im Nahbereich, nicht aber für die mittlere Entfernung des Bildschirms von ca. 50 bis 100 cm geeignet ist. Hier hilft Personen, die ansonsten keine Brille tragen, manchmal eine Halbbrille, durch die man nur beim Blick nach unten schaut. Besser ist eine Brille mit Gleitsichtgläsern, die gute Sicht in die Ferne, auf den Bildschirm und im Nahbereich ermöglicht. Optimal ist eine richtige Bildschirmbrille, die den speziellen Anforderungen Ihres Arbeitsplatzes gerecht wird. 12

Als Bildschirmarbeitsplatzbrille geeignet sind (je nach Alter) Einstärken-, Bifokal- oder Gleitsichtgläser, die im oberen Teil nicht auf die Ferne, sondern auf die Entfernung des Monitors abgestimmt sind. Es gibt auch spezielle Brillengläser, die extra für den Bildschirmarbeitsplatz entwickelt wurden. Um diese Gläser optimal anzupassen, muss der Augenoptiker die genauen Maße und Blickrichtungen des jeweiligen Bildschirmarbeitsplatzes kennen. Bildschirmbrillen sind für alle älteren Personen, die viel am Computer arbeiten, eine außerordentlich lohnende Anschaffung, da sie ein wesentlich entspannteres Arbeiten ermöglichen. Wichtig: Zum Autofahren sind diese Brillengläser aber nicht geeignet. ARBEITSPAUSEN SIND WICHTIG FÜR DAS AUGE Bei einer Dauertätigkeit am Bildschirm sollten regelmäßige Pausen eingelegt werden, wobei mehrere kürzere Pausen besser sind als eine lange. Idealerweise sollte man etwas tun, das die Augen nicht anstrengt: etwa einen Anruf erledigen oder Unterlagen an Kollegen weiterreichen. Auch während der Arbeit sollte man den Blick immer wieder einmal in die Ferne schweifen lassen, um den Augen eine kurze Entspannung zu gönnen. Personen ab 50 können mit speziellen Bildschirmarbeitsplatzbrillen wesentlich entspannter arbeiten. 13

ZUSAMMENFASSUNG Bildschirmarbeitsplätze stellen hohe Anforderungen an die Augen. Um Augenbeschwerden, Kopfschmerzen, nachlassende Leistungsfähigkeit und rasche Ermüdung zu vermeiden, muss der Arbeitsplatz richtig gestaltet sein. Besonders wichtig sind: die richtige Korrektion einer eventuell vorhandenen Fehlsichtigkeit der Augen, eine blendfreie Aufstellung des Monitors senkrecht zur Fensterfläche, eine blendfreie Raumbeleuchtung, eine möglichst hohe Bildwiederholfrequenz des Monitors, eine deutliche und kontrastreiche Darstellung der Buchstaben, eine gut lesbare Buchstabengröße, ein auf die individuellen Bedürfnisse einstellbarer Stuhl und Schreibtisch, die richtige Anordnung von Monitor, Tastatur und Vorlage im Blickfeld, eine ergonomisch günstige, dynamische Sitzhaltung. 14

Wenn Sie häufig oder langandauernd am Bildschirm arbeiten, sollten Sie außerdem: Ihre Augen regelmäßig von einem Augenarzt oder Augenoptiker untersuchen lassen. Bei dieser Untersuchung wird neben der normalen Augenprüfung auch die Tagessehschärfe, das Farbensehen, das räumliche Sehvermögen und die Zusammenarbeit beider Augen geprüft. Eine Sehschwäche lässt sich in über 90% aller Fälle durch eine Brille korrigieren, die den speziellen Anforderungen Ihres Bildschirmarbeitsplatzes gerecht wird. Wir empfehlen Nachuntersuchungen im Abstand von drei bis fünf Jahren. Für ältere Personen (spätestens ab etwa 50 Jahren), die viel am Bildschirm arbeiten, empfiehlt sich die Anschaffung einer zusätzlichen Bildschirmarbeitsplatzbrille, die in der Hauptblickrichtung durch das Brillenglas auf die Entfernung des Bildschirms und im unteren Teil des Brillenglases auf die Vorlage bzw. die Tastatur abgestimmt ist. Personen, die berufsbedingt sehr viel am Computer tätig sind, sollten am Abend oder am Wochenende eine Computerpause einlegen, abschalten und die Freizeit für sportliche Aktivitäten nutzen, um den Geist, die Nerven und die Augen zu entspannen. 15

Wenn Sie noch Fragen zu diesem oder zu anderen Themen im Bereich des guten Sehens haben, dann schreiben Sie an: Kuratorium Gutes Sehen e.v. Pressestelle Hülchrather Straße 17-23, 50670 Köln fon 02 21 / 120 89-71 fax: 02 21 / 120 89-72 mail: kgs@sehen.de DAS KGS IM INTERNET Mehr Informationen zum Thema Sehen finden Sie auf unserer Homepage www.sehen.de Weitere Broschüren und Ratgeber Broschüren/Ratgeber, die Sie bei uns gegen Einsendung eines adressierten DIN-Lang-Rückumschlages anfordern können: Sonnenschutz fürs Auge Sonnenbrillen und was Sie darüber wissen müssen Kinder und Sehen Ein praktischer Ratgeber für Eltern 16

Sehprobleme Die häufigsten Sehfehler und Augenerkrankungen Operation statt Brille? Zur Frage der Excimer-Laser-Behandlung von Fehlsichtigkeiten Gutes Sehen bei Sport und Spiel Sportbrillen und was Sie darüber wissen müssen Gegen Einsendung eines adressierten DIN-A5-Rückumschlages erhalten Sie: Gut sehen - sicher ankommen Sehen im Straßenverkehr Lust am Sehen Rund um Auge und Brille 17

Herausgeber: Kuratorium Gutes Sehen e.v. Kirchweg 2, 50858 Köln Telefon: 02 21 / 94 86 28-42 Telefax: 02 21 / 4 84 62 20 www.sehen.de KGS Pressestelle Kuratorium Gutes Sehen e.v. Pressestelle Hülchrather Straße 17-23, 50670 Köln Telefon: 02 21 / 120 89-71 Telefax: 02 21 / 120 89-72 mail: kgs@sehen.de