19.12.2014 Integrierte Produktionsplanung oder Selbststeuerung 1
Integrierte Produktionsplanung oder Selbststeuerung Kieler Prozessmanagementforum 2014 Dr. Henning Bähren Geschäftsführer punker Holding GmbH 19.12.2014 punker GmbH
AM ANFANG: DARUM GEHT`S HEUTE RICHTIGE SPEZIALISTEN: WAS MACHT EIGENTLICH punker? WARUM INTEGRIERTE PRODUKTIONSPLANUNG? WAS BRINGT SELBSTSTEUERUNG? FAZIT DISKURS und DISKUSSION 3
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TRANSFORMATOR: VENTILATORRAD Elektrische Energie Mechanische Energie Strömungsenergie 5
LUFT. BEWEGUNG. ZUKUNFT. Lösungen direkt auf den Punkt punker entwirft optimale Lüfterräder für alle lufttechnischen Anwendungen. punker entwickelt Ventilatorlösungen in enger Abstimmung mit seinen Kunden. punker unterstützt Ideen und damit die Zukunft der Kunden. Hohe Energieeffizienz Minimale Geräuschemission Adäquate Lebensdauer punker ist Partner für lufttechnische Systemlösungen: 19.12.2014 Integrierte Produktionsplanung oder Selbststeuerung punker GmbH 6
UNERWARTET VIELFÄLTIG. punker bewegt Luft in verschiedensten Anwendungen Radiale Lüfterräder für nahezu jede Anwendung und für die unterschiedlichsten Industrien von Haushaltsgeräten über Klimatechnik bis zu industriellen Anwendungen und Beanspruchungen wie in Agrar- und Bahntechnik. Sonderlaufräder für hohe Temperaturen, starke Vibrationen oder andere extreme Einsatzbedingungen gehören ebenfalls zu unserem Lieferprogramm. 19.12.2014 Integrierte Produktionsplanung oder Selbststeuerung punker GmbH 7
STANDORT: ECKERNFÖRDE Produktionsstandort Eckernförde im Herzen Schleswig- Holsteins ca. 20.000 m² Produktionsfläche für mehr als 22.000 verschiedene Ventilatorräder und Gebläse 8
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WARUM PRODUKTIONSPLANUNG? Ziel: Produktivität der Wertschöpfung verbessern Ziel: Verbindlichkeit bezüglich Terminplanung erlangen Richtung Kunden Richtung Mitarbeitern Richtung Lieferanten 10
PLANUNGSVOLUMEN punker Planungsmengen bei punker pro Jahr: 6.000 lebende Produkte (Losgröße 1 bis 1.000) aus 10.000 Kundenaufträge mit 30.000 Positionen führen im Einkauf zu 10.000 Lieferantenbestellungen mit 23.000 Positionen und in der Produktion zu 44.000 Produktionsaufträgen für 300.000 Produktivstunden (Rüsten und Bearbeiten). Dabei sind täglich 2.500 3.000 aktuelle Produktionsaufträge zu steuern. Lösung bei punker seit 2008: proalpha (aktuell V 5.1/ ab 1.1.2015 V6.2) als vollintegriertes ERP-System inkl. PPS, Zeitwirtschaft, Personalverwaltung und DMS. proalpha wird kontinuierlich (in allen Modulen) für punker optimiert. 11
INTEGRIERTE PRODUKTIONSPLANUNG Voraussetzungen ERP / PPS Jahresplanung Wochen-/ Monatsplan Tagesplan - Feinsteuerung Auftragsdurchlauf Modellhaftes Abbild der Produktion und aller Produkte vorab erforderlich Jede Ressource mit Kapazitäten (Maschine, Prozess, Handarbeitsplatz) Jedes Produkt / Einzelteil (Arbeitsplan mit Stückliste, Ressourcen, Zeiten) Arbeitsabläufe in der Produktion (Übergangszeiten) Optimierungsziele inkl. Randbedingungen Zeitnahe Anpassung des Abbildes an die Realität Rückmeldungen zeitnah erforderlich (Start, Stopp, Ende) Lagerbestände müssen stimmen Ausschuss?? Störungen?? PPS-Auftrag Rückmeldung 12
JEDE NACHT WIRD DIE PLANUNG OPTIMIERT. 13
ERGEBNIS DER TÄGLICHEN OPTIMIERUNG Rückstand ist kaum vermeidbar. Wie damit umgehen? Frozen Zone als Zeit-Horizont für Feinplanung vor Ort: gibt Spielraum reduziert Komplexität der permanenten Optimierung. 14
BEURTEILUNG DER PLANUNG BEI punker Automatisieren des Status Quo einer klassischen Push-Steuerung zum Einsparen von Manpower in Planung und Steuerung: 5 MitarbeiterInnen steuern heute die Produktion trotz PPS: Disposition und Kontrolle der Produktionsaufträge; Korrektur von nicht akzeptablen Terminierungen (Fixierung) (Kundensicht); Kapazitätsveränderungen im System bei Ressourcen-Ausfall oder -Erweiterung; Manuelle Korrektur von fehlerhaften Rückmeldebuchungen. Management by Remote Control Virtuelles Produktionsabbild jederzeit online im System einsehbar. Aber: Entspricht das immer der Realität? Planer ist nicht vor Ort am Prozess! Berichte werden automatisch auf Knopfdruck generiert. Teile werden (immer noch) gesucht. 15
BEURTEILUNG DER PLANUNG BEI punker Relativ lange Auftrags-Durchlaufzeiten Flexibilität im Hinblick auf Nachfrageschwankungen setzt erhebliche Überkapazitäten voraus. Hohe Bestände / Überproduktion zum falschen Zeitpunkt. Zufriedenheit der Kunden? Lange Lieferzeiten (trotz hoher Bestände das Falsche am Lager). Unterlieferungen (reduzierte Menge wegen Ausschuss). Zufriedenheit der Mitarbeiter? Es läuft wie gewohnt! (Sicherheit, Komfort) Es läuft zu viel schief; deswegen muss ich mich persönlich kümmern. (Frust!) Zufriedenheit des Managements? Viele Berichte zur Erklärung der Abweichungen (notwendig?). Kluft zwischen Plan und Realität: Rückstände. Remote Control Management!! 16
BEURTEILUNG DER PLANUNG BEI punker Gibt es einen AUSWEG??? Verbessern nur durch steigende Komplexität der IT und Erhöhen der Bestände Schnellere Rückmeldungen erfordern mehr Meldeaufwand bzw. Teilmeldungen. Keine Aktivität ohne Rückmeldung zulässig würde zu Produktivitätsverlust führen. Bessere Regeln für eine realitätsnähere Optimierung sind komplexer. 17
BEURTEILUNG DER PLANUNG BEI punker Aktuelle integrierte Produktionsplanung ist ein akzeptabler Kompromiss zwischen Aufwand für die Planung (IT, Rückmeldungen) und Produktivität in der Produktion sowie Terminverbindlichkeit. Wie können wir dennoch besser werden? 18
PULL-PRINZIP PRINZIP REDUZIERT BESTÄNDE 19
Projekt MR7 / MR8 BEISPIEL: ONE-PIECE PIECE-FLOW Montage-Inseln Großrad Rad- und Nabenmontage, Richten und Wuchten von rückwärtsgekrümmten gerollten Rädern in Durchmessern bis 800mm Volumen: ca. 70.000 Stück p.a. / ca. 3.000.000 EUR Merkmale altes System neues System Veränd. % Fläche / Platzbedarf 505 m² 110 m² - 78% Durchlaufzeit DLZ* ~ 4 d <15 min. -99% Rüstzeit t r (Bsp. MR7) 75 min. 60 min. -20% Zykluszeit t e (Bsp. MR7) 550 sec. 390 sec. -30% Bemerkungen div. Handlingprozesse entfallen *) DLZ bezogen auf Fertigungsprozess ohne Kommissionieren und Versand 20
VERKETTETE PRODUKTION / ONE-PIECE PIECE-FLOW 21
LEAN-PRINZIPE DER PRODUKTION Manager müssen ihre Prozesse kennen (und leben!). Pull-Produktion: Produktionsstrom orientiert sich am Kundenbedarf - nicht an unternehmenseigenen Wünschen und Vorlieben. Stabile - standardisierte - Prozesse / Produktionsschritte: Jeder macht es gleich! Fließende Produktion one piece flow anstreben. Rückgriff- und rückfragefreie Prozesse. Innerbetriebliche Transporte vermeiden, reduzieren, vergleichmäßigen (Kanban wo möglich; kundennutzen-gerechte Verpackung, Logistik auf Rädern keine Hubwagen). Für jeden Mitarbeiter nachvollziehbare Transparenz: klar transparent. Engagement, Kompetenz und Wille zur Teilhabe der Mitarbeiter nutzen. 22
SELBSTSTEUERUNG: HOHER REALITÄTSBEZUG ERP / PPS Jahresplanung Wochen-/ Monatsplan Tagesplan keine IT! Shopfloor-Management Steuerung durch Pull-Prinzip Vorteile: Kurze Auftragsdurchlaufzeit Kurze Reaktionszeit auf Fehler Es wird nur produziert, was auch gebraucht wird Mitarbeiter sind einbezogen (selbstbestimmtes Arbeiten) Weniger Logistik Weniger Bestände Hands-on Management Hürden: Mitarbeiter müssen mitmachen: begeistern! Erfordert Flexibilität (Kompetenz, Arbeitsplatz und zeit) Prozessstufen müssen verkettbar sein und sich in einer Produktionszelle abbilden lassen. Geeignet für Wiederholaufträge mit lagernden Einzelteilen. Zusammenspiel mit klassischer PUSH-PPS PPS nicht trivial. 23
FAZIT Selbststeuerung bevorzugt einsetzen (wenn möglich!) Pull-Prinzip, Serien-Wiederholaufträge Flexible Mitarbeiter: Kulturwandel!! Komplexität reduziert, näher dran Shopfloor-Management: Selbststeuerung in Verbindung mit PPS PPS ist die Verknüpfung zum ERP-System (Kundenauftrag, MAWi, Finance, ) Push-Prinzip: Material muss für Einzelaufträge beschafft werden PPS eignet sich für Einzelaufträge 24
FAZIT Höchste Priorität hat die angemessene Organisation der Produktion. Einzelfertigung versus Mengenproduktion Komplexe Produktvielfalt versus standardisierte Produkte Es lässt sich mehr nach Lean-Prinzipien organisieren als vermutet. Selbststeuerung / Shopfloor Management schrittweise einführen. ERP / PPS System an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen nicht umgekehrt: IT follows process. PPS so schlank wie möglich. Der Produktionsverantwortliche muss das PPS verstehen, beherrschen und treiben. Aber: Veränderungen machen Ärger! Scheuen Sie ihn nicht. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Sie 25
FAZIT FINALE INTEGRIERTE PRODUKTIONSPLANUNG UND SELBSTSTEUERUNG ERGÄNZEN SICH 26
WERTSCHÖPFUNGS-BOARD BEI punker Anwesenheit der Teilnehmer an allen Boards gleich und vorhanden. Täglichen Status eintragen, immer die Frage stellen, wo stehen wir aktuell 27
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT