Erfahrungsbericht Auslandsjahr an der Universidad Autónoma de Madrid Johannes Haas

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1 Erfahrungsbericht Auslandsjahr an der Universidad Autónoma de Madrid Johannes Haas

2 1. Vorbereitung Vorweg muss ich sagen, dass ein Auslandsjahr in Madrid eine unglaubliche Erfahrung ist und ich nur jedem empfehlen kann für ein Auslandsstudium nach Madrid zu gehen. Für ein Auslandsjahr hat Madrid alles zu bieten zu bieten. Es gibt ein riesiges kulturelles Angebot, unendliche viele Tapas Bars und Discotheken, sodass einem in Madrid nicht zu schnell langweilig wird. Außerdem ist die Autónoma in Jura eine der renommiertesten Universitäten in Spanien und man kann daher auch im Studium eine Menge mitnehmen. Madrid ist außerdem zum reisen ideal, da es mitten in Spanien liegt und man relativ leicht in andere spanische Städte kommt. Bei der Planung eines Auslandsjahres in Madrid sollte man jedoch zunächst die Finanzierung klären. Zwar bekommt man von Erasmus eine finanzielle Unterstützung, die aber nicht wirklich die Kosten deckt. Wenn man zentral wohnen möchte und außerdem noch plant ein wenig zu reisen, sollte man durchaus mit 1000 im Monat rechnen. Außerdem sollte man sich Gedanken um einen Sprachkurs machen. Zwar bietet die Uni einen kostlosen Sprachkurs an. Dieser findet jedoch erst während des Semesters statt und es kann durchaus hilfreich sein Spanisch schon im Vorhinein ein wenig aufzufrischen. Außerdem gibt es bei dem Sprachkurs in der Uni nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen, sodass nicht jeder Erasmusstudent an dem Sprachkurs teilnehmen kann. Ein Sprachkurs hat außerdem den Vorteil, dass man schon schneller in der Sprache drinnen ist, was speziell am Anfang bei der Wohnungssuche und beim Einleben in Madrid sehr hilfreich sein kann. 2. Anreise Die Anreise nach Madrid ist unproblematisch. Günstige Flüge gibt es von Berlin aus mit Easy Jet und mit Iberia und Lan von Frankfurt aus. Mit Lan oder Iberia zu fliegen kann insoweit von Vorteil sein, da man dort relativ viel Gepäck mitnehmen kann bzw. bei Iberia sehr günstig Übergepäckgutscheine kaufen kann. Der Flughafen von Madrid liegt etwas außerhalb von Madrid. Es gibt jedoch eine Metrolinie, die direkt (Linea 8) sehr günstig ins Zentrum fährt. Hier sollte man jedoch ein wenig wachsam sein, da es in dieser Linie viele Taschendiebe gibt und relativ viel geklaut wird.

3 3. Unterkunft Die Wohnungssuche in Madrid kann durchaus ein paar Tage dauern und wenn man Pech hat, sucht man auch mal deutlich mehr als eine Woche. Deshalb ist es wichtig so früh wie möglich nach Madrid zu fliegen. Dann ist die Auswahl noch größer und es gibt noch nicht so viele Studenten, die auf der Suche sind. Ich würde daher empfehlen schon Mitte oder Ende August nach Madrid zu gehen. Am einfachsten ist es, wenn man sich zunächst für ein paar Tage ein Hostel bucht um dann von dort aus auf die Suche zu gehen. Wenn man vorher einen Sprachkurs machen möchte, kann man aber auch einen Sprachkurs mit Unterkunft buchen. Dann hat man bei der Suche nach der Wohnung nicht so viel Zeitstress, weil eine Unterkunft über den Sprachkurs oft günstiger als ein Hostel Zimmer ist. Am besten sucht man Zimmer über das Internet. Zwar gibt es auch Zimmerangebote in der Zeitung Segundamano, die sind aber oft nicht ganz so aktuell, sodass es über das Internet einfacher ist. Die besten Seiten zur Suche sind: und Bezüglich der Miete muss man im Zentrum schon mit rechnen, etwas weiter vom Zentrum entfernt kann man auch schon Zimmer ab 350 finden. Man sollte darauf achten, dass die gastos (Nebenkosten) immer im Preis enthalten sind oder danach fragen, da sie durchaus relativ hoch sein können. Die Zimmer sind eigentlich alle möbliert und fast alle haben auch eine Heizung. Eine Heizung ist auch auf jeden Fall notwendig, weil es im Winter durchaus einmal längere Zeit deutlich unter 10 C werden kann. Die Zimmer sind j edoch nicht mit deutschem Standard vergleichbar und man muss bei der Suche seine Ansprüche schon herunterschrauben. Üblich ist meinst eine Monatsmiete Kaution. Wenn man diese in bar zahlt, braucht man meistens den letzten Monat keine Miete zu zahlen. Für Studenten ist es am Besten, wenn man sich möglich ein Zimmer im Zentrum sucht. Dies hat den Vorteil, dass man dann abends zu Fuß nach Hause gehen kann und nicht auf die Nachbusse angewiesen ist. Sehr zentral kann man in der Nähe vom Sol oder vom Plaza Espana wohnen. Weitere gute Viertel zum Wohnen sind Arguelles, Chamberi, Salamanca oder Moncloa. Nicht empfehlen

4 würde ich die Viertel Tetuan, Embajadores, Lavapiés und rund um die Metrostation Tirso de Molina, da diese Viertel nicht ganz ungefährlich sind. Bei der Lage sollte man darauf achten, dass man möglichst so wohnt, dass man relativ schnell mit der Metro zu den Cercanía-Stationen Nuevos Ministerios oder Atocha kommt, da von hieraus die Cercanía zur Universität fährt. Neuerdings gibt es auch am Sol eine Cercanía-Station, von der aus man direkt zur Uni fahren kann. 4. Die Hauptstadt Mit 3,1 Millionen Einwohnern ist Madrid die größte Stadt und Zentrum Spaniens. Durch die zentrale Lage kann man relativ leicht auch in andere Städte Spaniens reisen. Dies ist auch relativ günstig und komfortabel mit Reisebussen möglich. Lohnenswert ist es auf jeden Fall die Städte Segovia, Toledo El Escorial und Salamanca zu besuchen. Sie sind relativ nah gelegen und alle innerhalb einer bzw. zwei Stunden erreichbar. Aber auch in Madrid gibt es ein zahlreiches Angebot von kulturellen und Freizeitaktivitäten, sodass einem nicht zu schnell langweilig wird. In den warmen Zeiten kann man seine Zeit sehr gut im Retiro Park vertreiben oder im Park beim Templo del Debod. Außerdem ist es auch sehr lohnenswert in eines der drei großen Museen (Prado, Reina Sofia, Thyssen Bornemisza) zu gehen. Ein weiterer Teil des Pflichtprogramms ist natürlich ein Besuch eines Spiels im Estadio Bernabeu. Außerdem ist ein Besuch im Palacio sehr interessant. Besucher aus der Europäischen Union haben hier am Mittwoch freien Eintritt. Am Sonntag lohnt sich auch ein Besuch des Rastro (Station La Latina). Dies ist ein großer Flohmarkt, wo man eigentlich alle möglichen Dinge kaufen kann. Hier sollte man jedoch auf Taschendiebe Acht geben. Das Nachtleben in Madrid hat natürlich auch einiges zu bieten. Zum Essen gehen befinden sich zahlreiche Tapas Bars um den Sol herum, die etwas touristischer sind und außerdem im Huertas Viertel, La Latina und Malasana. Zahlreiche Bars gibt es um den Plaza St. Ana herum, wo man oft gratis chupitos bekommt und im Viertel Tribunal. Etwas schickere Bars gibt es im Viertel Salamanca. Discotheken gibt es über das ganze Zentrum verstreut. Hierbei muss man meistens Eintritt bezahlen und bekommt dafür ein oder zwei freie Getränke. Über Facebook

5 gibt es auch zahlreiche Gruppen, wo man sich auf die Gästeliste schreiben kann und so oftmals ein wenig günstiger reinkommt. Ansonsten muss man das Nachtleben von Madrid selber erkunden um herauszufinden was einem am besten gefällt. Ein Tipp ist jedoch die Mojito Bar, die direkt am Plaza Espana gegenüber vom Sala Heiniken liegt. Hier gibt es den besten Mojitos in Madrid. 5. Universität und Studium Die Universidad Autónoma de Madrid (UAM) liegt etwas außerhalb nördlich von Madrid. Man kann entweder, wenn man im Norden wohnt vom Plaza Castilla mit dem Bus (Linie 714) zu Uni gelangen oder mit der Cercanía von Atocha, Nuevos Ministerios und neuerdings auch vom Sol (C-4) bis zur Station Cantoblanco. Die Fahrt von Nuevos Ministerios dauert ungefähr 20 Minuten. Es empfiehlt sich eine Monatskarte mit den Zone B1 zu kaufen. Diese kostet ungefähr 50 im Monat. Rabatt für Studenten gibt es leider nicht. Die UAM ist eine Campus Universität, sodass sich dort fast alle Fakultäten befinden. Die faculdad de derecho befindet sich relativ am Rand des Campus, sodass man von der Cercanía Station noch 10 Minuten laufen muss. Jede einzelne Fakultät hat eine eigene Bibliothek und Mensa, sodass man dort mittags dort essen kann. Darüber hinaus bietet die UAM zahlreiche Sportmöglichkeiten an (Programm: Während des Semesters bietet die Autónoma einen kostlosen Sprachkurs an, für den sich alle ausländischen Studenten anmelden können. Hierzu muss man vorher einen Einstufungstest machen. Hierfür gibt es zwei Termine, die in den Erasmusunterlagen stehen. Man sollte sich für die Sprachkurse möglichst früh eintragen, da es nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen gibt. Die Vorlesung und die anschließenden Prüfungen unterscheiden sich sehr stark von denen in Deutschland. Während den Vorlesungen sollte man möglichst wortwörtlich den Vortrag der Professoren mitschreiben und hinterher in den Prüfungen dies detailgetreu wiedergegeben. Man kann sich die Mitschriften aber auch meistens von spanischen Mitstudenten am Ende des Semesters kopieren, die meistens sehr hilfsbereit sind. Dies ist oftmals sinnvoll, da es gerade am Anfang wegen der Sprache sehr schwierig ist das wichtigste mitzuschreiben. Bei

6 den Prüfungen hat man als Erasmusstudent manchmal auch die Möglichkeit zwischen mündlichen und schriftlichen Prüfungen zu wählen. Dies heißt jedoch nicht, dass die mündlichen Prüfungen unbedingt viel einfacher sind. Manchmal sind sie eher schwieriger weil Dinge noch viel genauer gefragt werden. Allgemein muss man auch sagen, dass die Prüfungen relativ schwierig sind und es nicht unbedingt einen großen Erasmusbonus gibt und man die Prüfungen meistens auch nur besteht, wenn man vorher gut gelernt hat. Insgesamt muss ich auch sagen, dass die geforderten 60 ECTS Punkte nur mit sehr viel Anstrengung zu schaffen sind. An Kursen kann ich den Kurs analisis econónomico del derecho bei Prof. Paz-Ares und die Kurse derecho mercantil I & II empfehlen.