~ Shanty Chor Hiesfeld ~ Ruderblatt

Transkript

1 ~ Shanty Chor Hiesfeld ~ Ruderblatt 13.Ausgabe 2014/1 Rückblick Wieder ist ein Shanty-Jahr ins Land gegangen. Das 2013ner war ein schönes, weil vor allem ruhiges Jahr. Haben wir es doch geschafft in etwas sanften Gewässern zu segeln. Soll heißen, dass es schön war auch mal mit weniger Auftritten auszukommen. Waren es in 2012 noch 64 an der Zahl, so begnügten wir uns heuer mit 37. Dennoch ließen wir fast 2400km hinter uns. Und wenn wir den Dreisatz anwenden sind wir pro Auftritt mehr gefahren. Soweit die Statistik. Die Jahresabschlussfeier, das Schönste vom ganzen Jahr Wir waren alle so prima in Stimmung Ach was red' ich denn; das muss man erlebt haben. Nach all diesen Reisen hatten wir es dringend nötig uns erst einmal einer feudalen Völlerei zu widmen. Für die Rumliebhaber war die Herrencrem vom Feinsten. Allerdings durfte nach ihrem Genuss kein PKW mehr benutzt werden. Es folgte die Ehrung der vier Jubilare (10 Jahre). Anschließend sangen wir fein; die Rotbachmädels tanzten für uns; Simon Entertainment brachte alle zum Höhepunkt und unser DJ Werner gab uns den Rest. So ziemlich hochachtungsvoll ging es am frühen Morgen nach Hause und so mancher von uns wird den Sonntag mit neuem Haustier, Kater, verbracht haben. Und wenn schon die Hauptsache ist doch dass es schön war. Weitblick Die M/S "UHENFELS" im Golf von Bengalen werden wir erst ein paar Tage Urlaub in Travemünde machen und hoffen, dass diesmal die Monsunzeit später anfängt. Danach wird es recht turbulent. Denken wir nur an unseren Rekordversuch kommenden September (näheres dazu kann auf der Internetseite des Chores nachgelesen werden). Und damit es uns zu Jahresbeginn in der Heimat nicht so langweilig wird, könnte doch ein Neujahrskonzert in der Stadthalle abgehalten werden. Dazu laden wir dann z.b. ein bis zwei heimatnahe Chöre ein, die uns nichts kosten, weil wir anschließend bei denen singen. Eine weitere Option wäre nach 2008, 2010 und 2012 ein "4. Internationales Shanty Festival" in Dinslaken anzusteuern, allein um den Törn beizubehalten. Das Motto dieses Festivals lautet dann Kein Bier vor Vier (schafft eh kein Sänger, egal wo die herkommen). Für Kurzweile würde auch die Erstellung einer neuen CD in Schwerte sorgen. Wird ohnehin Zeit, denn das Volk lechzt schon danach.

2 Einblick In die Geschichte der R. C. Rickmers Die R. C. Rickmers war die zweite deutsche Fünfmastbark und der fünfte Fünfmastrahsegler der Welthandelsflotte. Ebenso wie ihr Schwesterschiff Maria Rickmers war sie im Gegensatz zu den vor ihr gebauten Fünfmastern mit einer Dampfmaschine als Hilfsantrieb (Auxiliar-Segler) ausgerüstet. Nach zwei hölzernen Vollschiffen BRT (1868) und BRT (1888) war sie das dritte Schiff dieses Namens, unter dem auch heute ein modernes Frachtschiff fährt. Nach den Havarien der Preußen und der Thomas W. Lawson 1907 war sie bis zum Stapellauf der France 1911 das größte Segelschiff der Welt wurde sie als Kriegsbeute beschlagnahmt und in Neath umbenannt. Beschreibung Im Jahre 1906 wurde die R. C. Rickmers für die Rickmers Reismühlen Rhederei und Schiffbau A.-G. (Firmenname seit 1889) auf der hauseigenen Werft in Geestemünde unter der Baunummer 147 gefertigt. Ihr Rumpf, Masten und Rahen waren aus Stahl gefertigt. Benannt nach dem Firmengründer Rickmer Clasen Rickmers ( ) sollte sie die auf der Jungfernfahrt verschollene Maria Rickmers ersetzen. Wie alle Rickmers- Schiffe war der Schiffskörper entsprechend der Firmentradition in den Reedereifarben grün (Überwasserschiff) und rot (Wasserpass, Unterwasserschiff) gestrichen. Nach einigen Marineautoren galt sie als Prestigebau und Antwort auf die beiden F. Laeisz-Fünfmaster Potosi und Preußen. Als sie vom Stapel lief, übertraf sie mit ihren BRT sogar das damals größte Rahsegelschiff, das Fünfmast-Vollschiff Preußen, um 467 BRT, wurde aber wegen der Hilfsmaschine nie als Deutschlands größtes Segelschiff eingetragen. Einige Seeleute nannten sie wegen ihrer Dampfmaschine und des gewaltigen Schornsteins hinter dem Mittelmasten eher einen Segeldampfer denn ein Segelschiff. Ihre maximale Ladekapazität von tons und damit die Wirtschaftlichkeit war durch die 600 t Kohlebunker reduziert. Das große Schiff machte etliche Furore, besonders in den USA, und zeigte aufgrund von Linienführung und Rigg gute Etmale, die allerdings unter Zuhilfenahme der Dampfmaschine entstanden. Nach dem Umbau zum Segelschulschiff besaß die große Bark ein überlanges Poopdeck bis zum Mittelmast. Das riesige Schiff benötigte eine besonders geschulte Mannschaft, da nicht alle Seeleute und Kapitäne einen Fünfmastrahsegler zu führen verstanden. Das zeigte sich später im Krieg bei der Übernahme der Bark durch die Briten, die den internierten Kapitän baten, die Schiffsführung (speziell die Segelkommandos) zu erklären, da man in England keine Erfahrung mit Fünfmastrahseglern hatte. Geschichte Hauptfahrziele der Bark waren Ostasien (Singapur, Kōbe/Hiogo Japan, Saigon Jungfernreise), Sibirien (Wladiwostok), die US-amerikanische Westküste (San Francisco, Portland in Oregon), Australien (New South Wales) und Südamerika (Chile). Ausreisend beförderte das Schiff meist Kohle aus Wales und anderen Ländern, heimreisend hauptsächlich Reis für die firmeneigenen Reismühlen und 1913 machte sie zwei große Reisen: Cardiff Philadelphia Kap der guten Hoffnung Kōbe (Japan) Portland (Oregon) Antwerpen Cardiff Philadelphia Kap der guten Hoffnung Japan Wladiwostok Indischer Ozean Hull Ein besonderes Ereignis war 1912 der Besuch des russischen Zaren Nikolaus II. auf dem Schiff während des Aufenthaltes in Wladiwostok.

3 Wegen des laderaumverringernden Kohlebunkers (rund 600 t), des für die Wartung der Dampfmaschine zusätzlichen Personals (2 Maschinisten, 2 Trimmer, 2 Heizer) und des anfallenden Kohleverbrauchs war die R. C. Rickmers nicht wirtschaftlich. Bei der Umstellung der Rickmers-Linie auf Dampf zwischen 1910 und 1913 stieß die Reederei alle Großsegler ab. Für die große Bark fand sich kein Käufer, weshalb sie 1913/1914 auf der eigenen Werft zum reedereieigenen Schulschiff zur Ausbildung des Seeoffiziersnachwuchses umgebaut wurde. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs lag die große Bark in Cardiff zur Übernahme einer Kohlenladung; die britische Admiralität beschlagnahmte sie und taufte sie in Neath (gesprochen [niːθ]) um, nach einem Orts- und Flussnamen in Süd-Wales; walisisch Nedd [nɛθ]. Die britische Schiffsmannschaft hatte wegen fehlender Erfahrung mit diesem Schiffstyp Probleme mit der Führung des riesigen Seglers. Unter englischer Flagge wurde sie am 27. März 1917 mit einer Ladung Zucker von Mauritius kommend 30 Seemeilen südöstlich von Fastnet (Irland) vom Unterseeboot U 66 der Kaiserlichen Deutschen Kriegsmarine versenkt. Augenblick mal Denke mal dass unsere Volksvertreter in Geschichte eine *1* hatten. Es sind so viele Dinge die sich wiederholen Erblickt Zum guten Schluss folgen nun die vier Jubilare. Auch sie wurden, wie die Strategen vom letzten Jahr, einem Wasserwesen zugeordnet. 1. Rolf 2. Thomas 3. Heiner 4. Hans

4 Es fing an mit einem Schlauchboot. Dies war recht klein, er kam in Seenot. Ich denk, ich kauf mir jetzt 'ne Jolle, für mich und meine Olle. Und aus gutem Grund, nehm' ich mit auch meinen Hund. Seine Welt war das Segeln mit seiner "GIRONA". Nahm manchmal auch mit, wenn 's ging seine Oma. Wenn jetzt die See ruft, bucht er die AIDA, fährt dann an Orte, in denen er noch nie war. Fliegt über die Meere, genießt Wein bei Tisch. Saust über die Wellen, wie ein "Fliegender Fisch".

5 Bist ein klasse Kassierer, wenn wir dich nicht hätten, der Verein wäre pleite, darauf würd ich wetten. Der heimliche Käpten auf einem Schiff ist der Koch, bei uns ist 's der Heiner, sagt einer nein, sag ich doch! Er hat eine Frau, die selten ist stille, da kann er mit leben, da hilft eh keine Pille. Spielst stundenlang Tennis wie der Boris, der Bäcker. Zum Abschluss ein Bier hmmm ist das lecker. Gehst gerne spazieren, machst die Schuhe dir zu. Doch noch einen Schritt langsamer und rückwärts gehst du. Egal was du machst, du machst es ganz dolle, bist halt unser Goldbutt, man nennt ihn auch Scholle.

6 Geht er durch die Stadt, spricht an ihn ein Russe. Siehst aus wie Karl Marx,, wie aus einem Gusse. Gelernt hat er vieles und behält es dann auch, Musik scheint sein Leben, kommt bei ihm aus 'm Bauch. Auf der Bühne ist Showtime, das soll auch so bleiben, wenn andre auch sagen: Was ist dies für ein Treiben. Was soll das Getose, weil s Hemd aus der Hose. Ich gebe ja zu, man könnte es bügeln, damit die Einen die Andern nicht aufwiegeln. Sind die doch nur neidisch, weil du bist so locker, Soll 'n bleiben zu Hause und sitzen auf Hocker. Shantys willst du mit uns singen, das ist auch OK, doch bei manchem Musikwunsch, dir die Ohren tun weh. Dein Denken und Tun ist für manche 'ne Qual, und weil du so groß bist, wir nennen dich Wal.

7 Die Gitarre er einsackt, unser Hans, unser Oller, Nach Norwegen er fährt, de gammle Fiskeboller. Von Mai bis September, er den Kohlenpott verlacht, stattdessen im Mittsommer einen Campingplatz bewacht. Schnappt sich seinen Hänger un sin Fru die Reni, sagt noch lächelnd Tschüss und dann dann geh 'n die. Dort angekommen schwingt er die Peitsche, die seine. Jeden Tag Fisch, frisch von der Leine. Und fängt er 'nen Großen sagt: leck mich am Orsch, ist's wieder ein lecker 4 Kilogramm Dorsch. Den schmeiß ich nicht weg, ich bin doch nicht panne, den macht Reni zurecht, der kommt in die Pfanne.