Polizeipräsidium Mittelhessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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1 Polizeipräsidium Mittelhessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 für den Landkreis Marburg-Biedenkopf registrierte Straftaten so wenig wie noch nie! Aufklärungsquote jetzt seit fünf Jahren über 60 Prozent! Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für das Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 708 Straftaten (-6,6%) aus. Verglichen mit dem Jahr 2010 (11417 Straftaten) bedeutet das ein Minus von 12,33% und zum Jahr 2005 mit damals Taten sogar ein Minus von 30,19%. Obwohl die Zahlen der PKS so wenig Straftaten wie noch nie ausweisen, haben schwerwiegende und dramatischen Vorfälle im vergangenen Jahr, das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Marburg-Biedenkopf beeinträchtigt. Die Geschehnisse um das Asylantenheim in Wohratal, die schlimmen Kapitalverbrechen in Breidenbach, Stadtallendorf und Marburg, die Vorfälle in der Marburger Oberstadt und die Brandserie mit dem Brand des Hochhauses am Richtsberg sind nicht vergessen und müssen in die Betrachtung des vergangenen Jahres mit einbezogen werden. Vor diesem Hintergrund sehe ich die Gesamtentwicklung der Straftaten und bin gleichzeitig erfreut über die jetzt fünf Jahre über der 60-Prozenthürde liegende Aufklärungsquote, sagte Ralph-Dieter Brede, der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf. D Marburg, Raiffeisenstraße 1

2 2 Die Häufigkeitszahl bezeichnet dass Aufkommen von Straftaten pro Jahr bezogen auf Einwohner und ist eine Messgröße zur Betrachtung und Bewertung zur Sicherheit. Unter Kriminalisten gelten als markante Grenze Straftaten pro Einwohner. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf liegt diesee Häufigkeitszahl bei 4142 (2013=4442) und damit ebenfalls so niedrig, wiee noch nie zuvor. Von den ermittelten 4594 Tatverdächtigen waren männlichh und weiblich hatten die deutschee Staatsangehörigkeit der ermittelten Tatverdächtigen waren unter 21 Jahren. Das entspricht einem prozentualen Anteil von 22,3 (2013=23,6) Prozent. Seit 2012 ist der Anteil der unter 21-jährigen Tatverdächtigen damit um 2,2 Prozent gesunken! Die nachfolgende Darstellung zeigt die prozentualen Anteile Straftaten an der Gesamtkriminalität: der verschiedenen Tötungs- und Sexualdelikte; 1,8% % Raub; 0,9% sonstige Straftaten gem. StGB; 18,5% Körperverletzung; 10,1% Straftaten gg. die pers. Freiheit; 3,4% Sachbeschädigung en; 12,7% Vermögens- und Fälschungsdelikte; 17,0% Diebstahl; 35,6% Pressesprecher: Martin Ahlichh D Marburg, Raiffeisenstraße 1 e Internet:

3 3 Für die Bürgerinnen und Bürger interessant sind die Zahlen der sogenannten Straßenkriminalität, also all der Straftaten, die auf öffentlichen Wegen oder Plätzen passieren. Hier gehen die Zahlen seit 2005 mit einem kleinen Ausrutscher im Jahr 2011 stetig zurück waren es noch 2718 Taten, 2014 noch Diese, sich auf das Sicherheitsempfinden auswirkenden Straftaten sanken demnach in den letzten zehn Jahren um 37,64 Prozent! Die Polizei beurteilt ständig die Entwicklung, reagiert schnell und flexibel und arbeitet dabei sehr eng mit anderen Behörden und Institutionen zusammen. Gemeinsam gelang es dadurch z.b. die Straftaten rund um das Marburger Marktdreieck deutlich zu reduzieren. Das hat sicher mit zu dieser positiven Entwicklung beigetragen, sagte Brede. Die AQ liegt bei 20,5 Prozent, wobei zu berücksichtigen ist, dass in der Straßenkriminalität auch Massendelikte wie z.b. Sachbeschädigungen oder Diebstahl aus Kraftfahrzeugen enthalten sind. Beim Raub auf der Straße liegt die AQ z.b. bei 64,5 Prozent. Die Taten der sogenannten Gewaltkriminalität gingen von 371 auf 341 zurück. Zur Gewaltkriminalität zählen u.a. Mord und Totschlag, Vergewaltigungen, sexueller Missbrauch, Raub und gefährliche Körperverletzung. Diese Gewaltkriminalität sank von 568 Delikten im Jahr 2010 auf jetzt 341Taten. Die Aufklärungsquote (AQ) bei diesen schweren Taten liegt bei 84,8 Prozent. Nach elf Totschlagsdelikten und drei fahrlässigen Tötungen im Jahr 2013 gab es im Jahr 2014 zwei Morde, acht Totschlagsdelikte und vier fahrlässige Tötungen. Die Kripo Marburg klärte die beiden Morde und bis auf einen auch die Totschlagsdelikte auf. Die Verhandlungen zu diesen Taten sind gerade erst beendet bzw. dauern noch an. Bei dem ungeklärten Fall handelt es sich um ein Verfahren, das nach dem aus ungeklärter Ursache eingetretenen Tod eines älteren Menschen in einem Wohnheim eingeleitet wurde. Die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stieg insgesamt von 131 auf 167 Taten an. (2012=135). Die AQ der 38 (2013= 26)Vergewaltigungen lag bei 92,1 Prozent (2013=76,9%). Von den 76 (2013=67) Taten des sexuellen Missbrauchs richteten sich 35 (2013=34) gegen Kinder, wobei die AQ bei den Delikten gegen die Kinder bei 88,6 Prozent lag. Mit 91 Raubtaten stieg die Zahl zwar um 8 an, liegt aber nach wie vor deutlich unter den Zahlen der Jahre 2005 bis Die AQ lag bei 72,5 Prozent. Mit 31 Taten haben der sogenannte Straßenraub gefolgt von 22 räuberischen Diebstählen den größten Anteil an diesen Delikten. D Marburg, Raiffeisenstraße 1 Internet:

4 4 Wie bei den Körperverletzungen insgesamt weist die PKS auch für die gefährliche Körperverletzung weniger Taten aus. Der Rückgang von 251 auf 202 gefährliche Körperverletzungen bedeutet ein Minus von 19,5 Prozent. Gleichzeitig klärten die Ermittler 88,6 Prozent dieser Taten auf. Obwohl die Gesamtzahl aller Diebstähle von 3863 auf 3564 (- 299) zurück ging, beträgt der Anteil diese Delikte an der Gesamtkriminalität mit 35,6 Prozent nach wie vor mehr als ein Drittel. Den größten Anteil an der annähernd gleich gebliebenen Zahl von 2381 einfachen Diebstählen (2013= 2372) haben der Ladendiebstahl (600), der Diebstahl aus Kraftfahrzeugen (227), Dienst- und Büroräumen (129) und Wohnungen (124). Dicht folgt der Taschendiebstahl (102), der insbesondere bei größeren Events Hochkonjunktur hat. Erfreulich ist der Rückgang der schweren Diebstähle von 1491 auf 1183 Taten. Darin enthalten sind auch die Wohnungseinbrüche. Hier machen sich die Anstrengungen der Ermittler, die Kontrollen mit sichtbarer Polizeipräsenz, die intensive Tatortarbeit und sicherlich auch die verstärkte Präventionsarbeit bemerkbar, freute sich Bodo Koch, der Leiter der Kriminalpolizei Marburg, denn die Anzahl der Wohnungseinbrüche fiel von 208 auf nunmehr 159 Taten, so wenig, wie seit mindestens 2005 nicht mehr. Von diesen 159 Taten blieben 74, also 46,5 Prozent im Versuchsstadium stecken. Trotz der positiven Entwicklung wird die Polizei alles zur weiteren Eindämmung des Wohnungseinbruchs unternehmen, um den Bürgerinnen und Bürgern die oft traumatisierenden Folgen durch diese Verletzung der Privat- und Intimsphäre zu ersparen, fügte der Kripochef noch an. 17 Prozent der Gesamtkriminalität entfallen auf die Vermögens- und Fälschungsdelikte. Nach dem erstmaligen Anstieg seit 2008 mit einem Plus von 40 Fällen im Jahr 2013 fiel die Zahl jetzt auf 1704 Taten und damit auf einen bisherigen Tiefstand. Die AQ blieb mit 83,9 Prozent nur ganz knapp unter der des Vorjahres (84,1%) der 1704 Vermögens- und Fälschungsdelikte waren Betrügereien. 93,3 Prozent dieser Taten klärten die Ermittler auf. Auch im letzten Jahr gaben die Enkeltrickbetrüger und Schockanrufer keine Ruhe. Zusätzlich traten immer wieder angebliche Spendensammler auf, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen tatsächlich nur für die eigene Tasche und nicht das vorgeschobene Hilfsprojekt sammelten. Das Wissen über die Betrugsformen und das Vorgehen dieser Täter bewahrt davor, Opfer zu werden. Die bewusste Informationssteuerung sowie die aktive und intensive Präventionsarbeit dienen dazu, die Informationen weit zu verbreiten und tragen dazu bei, dass viele diese Betrugsdelikt im Versuchsstadium stecken blieben, weiß Koch. Im Jahr 2014 gab es insgesamt 1273 (1454) Sachbeschädigungen, ein Minus von 181 Taten. Darin enthalten sind 202 (255) Graffitis, 490 (566) mal waren Autos betroffen und in 437 (472) Fällen lag purer Vandalismus z.b. durch eingeschlagene Scheiben, zerstörte Werbeschilder, beschädigte Sitzgelegenheiten u.ä. vor. D Marburg, Raiffeisenstraße 1 Internet:

5 stiegen die Fälle der Rauschgiftkriminalität um 186 von 548 auf 730 an. Das entspricht einer prozentualen Steigerung von 33,2 Prozent. Die ist zurückzuführen auf einige Großverfahren, die üblicherweise viele kleinere Verfahren nach sich ziehen. Einen wesentlichen Anteil an den Delikten hatte im Jahr 2014 der Besitz und Handel mit Cannabis und Amphetaminen. (insgesamt 448 Fälle). 2 Menschen starben infolge ihrer Abhängigkeit. ( Tote; Tote; Tote; Tote) Im April stellten die Rauschgiftfahnder nach der Wohnungsdurchsuchung bei einem 25-jährigen Gladenbacher über vier Kilogramm Marihuana und Cannabisharz mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von Euro sicher. Im Mai kam es im Hinterland zur Sicherstellung von über 2,5 Kilogramm Amphetaminen im Wert von über Euro. Der Richter erließ Haftbefehle gegen den mutmaßlichen Lieferanten und den mutmaßlichen Dealer. Einen ganz wesentlichen Beitrag zu sinkenden Straftaten und hohen Aufklärungsquoten leisten immer auch die Bürgerinnen und Bürger. Für die Hilfe, die Hinweise und Anrufe, durch welche die Polizei im letzten Jahr viele Straftaten aufklären konnte, sprechen wir unseren ausdrücklichen Dank aus. Gleichzeitig gilt dieser Dank aber auch der guten Zusammenarbeit mit den anderen Behörden, Institutionen, Verbänden, Vereinen oder Körperschaften sowie der guten Arbeit der engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei Marburg-Biedenkopf, die sich tagtäglich um das Wohl und das Leben in einem sicheren Landkreis kümmern, sagten Brede und Koch abschließend. In Marburg als größter Stadt im Landkreis sank die Zahl der registrierten Straftaten von 5116 auf Eine Reduzierung um 386 Taten bzw. 7,5 Prozent. Die Straßenkriminalität ging um 159 Taten von 1067 auf 908 zurück, die Gewaltkriminalität von 160 auf 151. Mit 59 gab es genauso viele Raube, räuberische Erpressungen und räuberische Angriffe wie im Jahr zuvor. Im Jahr 2014 kam es zu 366 Körperverletzungen (2013=405) und 66 (86) gefährlichen Körperverletzungen. Beim Diebstahl weist die Statistik einen Rückgang von 206 Taten (9 Prozent) von 2298 auf 2092 Taten aus, wobei der einfache Diebstahl leicht anstieg, der besonders schwere Fall aber deutlich zurückging. Das spiegelt sich auch bei den Zahlen zum Wohnungseinbruch wieder. Im Jahr 2013 waren es noch 91 im letzten Jahr dann 61. D Marburg, Raiffeisenstraße 1 Internet:

6 6 55, 70% Straftaten Kernstadt Marburg 55,31% 55,27% 53,64% 52,33% Straftatenn gesamt Aufklärungsquote Die positiven Zahlen erfreuen, täuschen aber nicht über ü das der Polizei bekannte beeinträchtigte Sicherheitsgefühl der Marburgerinnen und u Marburger hinweg. Wir werden deshalb alles daran setzten, dass sich die Bevölkerung in Marburg sicherer fühlen kann. Dazu erhoffen wir uns natürlich die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, die verdächtige Beobachtungen unverzüglich melden und ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, Zivilcourage zeigen. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig die Polizei anrufen, sagte Alfons Schold, der Leiter der Polizeidirektion Marburg.. Anmerkung: Zur Illustration der genannten Zahlen und für vergleichendee Zwecke finden Sie im Anhang zu dieser Presseinformation umfangreiche e Vergleichszahlen/ - tabellen/ - statistiken. Die Polizeiliche Kriminalstatistik für den Landkreis Marburg-Biedenkopf steht demnächst auch im Internet unter de/ppmh Martin Ahlich Pressesprecher: Martin Ahlichh D Marburg, Raiffeisenstraße 1 e Internet: