HANSJÖRG BUSS.»Entjudete«Kirche

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3 HANSJÖRG BUSS»Entjudete«Kirche Die Lübecker Landeskirche zwischen christlichem Antijudaismus und völkischem Antisemitismus ( ) Ferdinand Schöningh Paderborn München Wien Zürich

4 Umschlagabbildung: Trauerfeier für den Senator und früheren Pastor der Luther-Gemeinde Ulrich Burgstaller in St. Marien am 7. August 1935; Archiv des Kulturforums Burgkloster Lübeck [Foto: Hans Kripgans] Der Druck dieser Arbeit wurde unterstützt durch die Nordelbische Ev.-Luth. Kirche, den Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und die Calwer Verlag-Stiftung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. D83 Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlags nicht zulässig Ferdinand Schöningh, Paderborn (Verlag Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Jühenplatz 1, D Paderborn) Internet: Einbandgestaltung: Evelyn Ziegler, München Printed in Germany Herstellung: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Paderborn E-Book ISBN ISBN der Printausgabe

5 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS... 5 VORWORT I. EINLEITUNG I.1 Fragestellung und Vorgehensweise I.2 Forschungsbericht I.3 Quellenlage II. PROLOG: KIRCHE, BÜRGERTUM, NATIONALISMUS III. DIE WEIMARER ZEIT ( ) III.1 Lübeck in der Weimarer Republik III.1.1 Rahmenbedingungen III Staatsrechtliche Grundlagen III Demografische Entwicklung III Ökonomische Grundlagen III Städtebauliche Veränderungen III Ausbildung des Arbeitermilieus III.1.2 Politische Entwicklungslinien III Im Ersten Weltkrieg III Novemberrevolution und demokratische Neuordnung III Politische Auseinandersetzungen III Der Aufstieg der NDSAP III.1.3 Die jüdische Minderheit III.2 Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns III.2.1 Gestalt und Umfang der Gemeinden III.2.2 Die Kirchenverfassung vom 17. Dezember III.2.3 Das landeskirchliche Verhältnis zum Staat III.2.4 Entkirchlichungsprozesse... 84

6 6 INHALTSVERZEICHNIS III.2.5 Die Pastorenschaft III.2.6 Die kirchlichen Gremien III.2.7 Das kirchliche Vereinswesen III.2.8 Ausdifferenzierungsprozesse III.2.9 Die kirchliche Publizistik III.3 Protestantische Traumatisierungen im religionslosen Staat : Die Landeskirche im gesellschaftlichen Kontext III.3.1 Ausgangspunkt: Der Erste Weltkrieg und die Katastrophe von III.3.2 Revolution und Neubeginn III.3.3 Parteipolitische Präferenzen: die Deutschnationale Volkspartei III.3.4 Das Verhältnis zur Republik III.3.5 Der Versailler Friedensvertrag III.3.6 Militär, Krieg und Gedenken III.3.7 Der Kampf um die Sittlichkeit III.3.8 Politische Positionierungen III Das Verhältnis zur SPD III Das Verhältnis zur KPD III Das Verhältnis zu den bürgerlichen Parteien III Das Verhältnis zur NSDAP Exkurs: Der Bund für deutsche Kirche III.3.9 Die Republik in der Krise III.4 Die Landeskirche und die Juden III.5 Zwischenbilanz IV. DIE NATIONALSOZIALISTISCHE ZEIT ( ) IV.1 Lübeck in der NS-Zeit IV.1.1 Rahmenbedingungen IV Staatsrechtliche Entwicklungen IV Demografische Entwicklung IV.1.2 Politische Entwicklungslinien IV Herrschaftskonsolidierung und Gleichschaltung IV Politisches Handeln bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 189 IV.1.3 Die jüdische Minderheit: Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung IV.2 Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns IV.2.1 Entkirchlichungsprozesse IV.2.2 Gestalt und Umfang der Gemeinden IV.2.3 Die Pastorenschaft IV.2.4 Konzentrationsprozesse

7 INHALTSVERZEICHNIS 7 IV.2.5 Die kirchliche Publizistik IV.2.6 Verdrängung aus dem öffentlichen Leben IV.3 Unter den Bedingungen des Kirchenkampfes: die Landeskirche im gesellschaftlichen Kontext IV.3.1 Landeskirchliche Reaktionen auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten IV.3.2 Selbstgleichschaltung 1933/1934: die Kapitulation vor den Nationalsozialisten IV.3.3 Deutschkirchlicher Vorstoß: der Konflikt um das Bischofsamt Exkurs: Die Lübecker DC 1933/ IV.3.4 Die Politisierung des Kirchenregiments IV.3.5 Innerkirchliche Auseinandersetzungen mit politischer Ausstrahlungskraft: der Kirchenkampf in Lübeck IV Klärung der kirchenpolitischen Fronten ( ) IV Kirchenkampf in den Gemeinden IV Die Hochphase des Kirchenkampfes: der öffentlich ausgetragene Konflikt (1936/1937) IV.3.6 Nach der faktischen Kirchenspaltung: die Landeskirche bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ( ) IV Das Kirchenregiment und die Lübecker DC: Staatsnähe und Radikalisierung IV Im Abseits: die Bekennende Kirche Lübecks IV.4 Zwischen Radikalantisemitismus und Desinteresse: die Landeskirche und die Ausgrenzung und Verfolgung der deutschen Juden IV.4.1 Protestantische Antworten auf die Judenfrage IV.4.2 Landeskirchliche Reaktionen auf die nationalsozialistische Judenpolitik IV.4.3 Die erste Phase antisemitischer Kirchengesetzgebung: die Einführung des Arierparagrafen IV.4.4 Antisemitische Radikalisierung IV.4.5 Die zweite Phase antisemitischer Kirchengesetzgebung: der Ausschluss der rassejüdischen Christen IV.4.6 Der landeskirchliche Radikalantisemitismus und die nichtarischen Christen Exkurs: Der Bund für deutsche Kirche IV.4.7 Die Landeskirche und das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben IV.4.8 Die Landeskirche und die Shoa Exkurs: Pastor Karl Friedrich Stellbrink ( )

8 8 INHALTSVERZEICHNIS IV.5 Zwischenbilanz V. DIE NACHKRIEGSZEIT ( ) V.1 Lübeck in der Nachkriegszeit V.I.1 Demografische, wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen 354 V.1.2 Politische Entwicklungslinien V.1.3 Die Wiederherstellung jüdischen Lebens V.2 Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns V.2.1 Ausgangspunkt 1945: die Zusammenbruchsgesellschaft V.2.2 Der Einfluss der britischen Besatzungsmacht V.2.3 Konfessionelle Verschiebungen V.2.4 Struktur und Umfang der Gemeinden V.2.5 Die Pastorenschaft V.2.6 Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen V.3 Der Neuaufbau der Landeskirche V.3.1 Die Ablösung der nationalkirchlichen Kirchenleitung V.3.2 Strukturelle Konsequenzen aus der NS-Zeit V Restitution des Geistlichen Ministeriums V Neubildung der Kirchenvorstände V Wiederherstellung der Synode V Die Kirchenverfassung von V.3.3 Im Spannungsfeld zwischen EKD und VELKD V.4 Die landeskirchliche Selbstreinigung V.4.1 Sofortmaßnahmen V.4.2 Das kirchliche Spruchkammerverfahren V.4.3 Rehabilitierungsmaßnahmen V.4.4 Überprüfung deutschchristlicher und deutschkirchlicher Amtshandlungen V.5 Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus V.5.1 Die Deutung des Nationalsozialismus V.5.2 Deutung und Ertrag des Kirchenkampfes V.5.3 Die Rezeption der Schuldfrage Exkurs: Das Gedenken an Karl Friedrich Stellbrink V.6 Politischer Bruch und mentale Kontinuität: die Landeskirche im gesellschaftlichen Kontext V.6.1 Veränderte Ausgangsbedingungen V.6.2 Die Landeskirche in der Öffentlichkeit V.6.2 Kirche und Politik V.6.3 Die Entnazifizierungsfrage

9 INHALTSVERZEICHNIS 9 V.7 Mühsamer Aufbruch: die Landeskirche und das Judentum V.7.1 Die Nichtwahrnehmung der jüdischen Verfolgungsgeschichte V.7.2 Der landeskirchliche Umgang mit den Christen nichtarischer Herkunft V.7.3 Neubestimmung des Verhältnisses zum Judentum V.8 Zwischenbilanz VI. ZUSAMMENFASSUNG VII. ANHANG VII.1 Abkürzungsverzeichnis VII.2 Quellen- und Literaturverzeichnis VII.2.1 Ungedruckte Quellen VII.2.2 Gedruckte Quellen VII.2.3 Darstellungen und Untersuchungen VII.2.4 Bibliographien und Hilfsmittel VII.2.5 Personenregister VII.3 Abbildungsverzeichnis

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11 VORWORT Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete und gekürzte Fassung meiner Dissertation Christlicher Antijudaismus und Antisemitismus im `Dritten Reich. Studien zur evangelisch-lutherischen Landeskirche und zum protestantischen Sozialmilieu der Hansestadt Lübeck , die im Sommer 2009 von der geisteswissenschaftlichen Fakultät, Fachbereich Neuere Geschichte, der Technischen Universität Berlin angenommen wurde. Ohne die Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden wäre sie so nicht möglich gewesen. Ihnen allen gilt mein Dank: für den fachlichen Austausch, anregende und aufbauende Gespräche, Übernachtungsmöglichkeiten während Archivreisen, usw. Mein Dank gilt Prof. Dr. Manfred Gailus, der die Arbeit stets konstruktiv begleitet hat und auch in schwierigeren Phasen mit manch gutem Ratschlag zur Seite stand, sowie meinem Zweitkorrektor Prof. Dr. Werner Bergmann. Von den Fachkolleginnen und -kollegen möchte ich Herrn Dr. Stephan Linck herausgreifen, ohne dessen Anstoß ich das Projekt seinerzeit nicht in Angriff genommen hätte: Seine kritische Begleitung war mir hilfreich und wertvoll. Nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre die Arbeit ohne die kompetente Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Evangelischen Zentralarchivs und des Bundesarchivs (beide Berlin), des thüringischen Landeskirchenarchivs in Eisenach (heute: Landeskirchenarchiv der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland) sowie des Stadtarchivs der Hansestadt Lübeck. Frau Bonczynski vom Kirchenkreisarchiv Lübeck danke ich für ihre unkomplizierte Hilfestellung, Herrn Pastor Gundelach für die freundliche Aufnahme anlässlich meines Besuchs in Steinsdorf/Weida, Frau Waltraud Kienitz für die Einsichtnahme in den Nachlass ihres Vaters, Herrn Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nordelbischen Kirchenarchivs in Kiel: Peter Bahr, Gabriele Baus, Michael Kirschke, Elke Laatzen, Angelika Mittelsteiner, Ulrich Stenzel. Eckhard Colmorgen hat sich nicht nur den Mühen des Korrekturlesens ausgesetzt, sondern immer wieder wichtige Anstöße gegeben. Zur Realisierung des Projektes trug die Archivleiterin, Frau Dr. Annette Göhres, mit ihrer aufgeschlossenen, unbürokratischen und geduldigen Unterstützung maßgeblich bei. Wer das liest, kann lesen! Für diese Postkarte, die einem Korrekturausdruck angeheftet war, danke ich André Dawo, ebenso Astrid Willer für die gleiche mühsame Prozedur. Fruchtbar und angenehm war die Zusammenarbeit mit Detlev Brockes, der das Manuskript für die Druckfassung lektorierte; bei der technischen Umsetzung unterstützten mich Björn Elberling und Patrick Wiegand. In die Danksagung möchte ich all die Ungenannten einschließen,

12 12 VORWORT die schriftlich und telefonisch Auskunft gaben, Dokumente, Bilder, Kopien usw. zur Verfügung stellten, kurzum all diejenigen, die mich unterstützt haben. Mein Dank gilt auch der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche, die mir ein 14- monatiges Stipendium gewährte und sich an den Kosten der Drucklegung beteiligte. Ohne die großzügigen Druckkostenzuschüsse des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg und der Calwer Verlag-Stiftung wäre der zügige Abschluss des Projektes nicht möglich gewesen. Der letzte Dank geht an meine Familie, vor allem an meine Eltern, die mich immer tatkräftig unterstützt haben. Meine Arbeit berührt ein schwieriges und sensibles Themenfeld. Möge sie zu einer lebendigen, fruchtbaren und fairen Auseinandersetzung beitragen. Dass sie nur ein Baustein ist, ist selbstverständlich. Die Verantwortung für Fehler, Irrtümer und Fehleinschätzungen liegt allein bei mir. Gewidmet ist das Buch Elfriede Zimmermann, meine Großmutter, und Peter Thiedemann, der leider viel zu früh gegangen ist. Kiel, im November 2010 Hansjörg Buss

13 I. EINLEITUNG I.1 Fragestellung und Vorgehensweise Am Reformationstag 1937 predigte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in der Freien und Hansestadt Lübeck, Erwin Balzer, anlässlich der Einweihung der Lutherkirche: Deutsch war Luther in seiner Frömmigkeit, deutsch muß unsere Frömmigkeit sein, wenn sie wahrhaftig und echt sein soll. Denn Gott hat uns als Deutsche geschaffen und zwar als Deutsche im Dritten Reich Adolf Hitlers; als Deutsche, denen es vergönnt ist, die Erfüllung der tausendjährigen Sehnsucht des deutschen Volkes zu erleben: die Einigung der Deutschen in einem einigen deutschen Reich. (...) Darum kann in dieser Kirche den deutschen Volksgenossen kein Judenchristentum verkündigt werden. Eine solche Verkündigung könnte das deutsche Herz nicht in seinen innersten Saiten rühren. Wo ein Deutscher sich mühen würde, die judenchristliche Schau nachzuempfinden, da würde ihn diese Bemühung einengen und in seinem seelischen Wachstum verkrüppeln lassen anstatt ihn freizumachen, wie es Gottes Wille ist. (...) Um dieser von Christus verkündigten göttlichen Wahrheit willen haben die Juden ihn gehasst und ihn ans Kreuz geschlagen, und sie hassen ihn als ihren Todfeind, ja als den absoluten Widerpart alles jüdischen Wesens bis auf den heutigen Tag. 1 In der bischöflichen Auslegung des zweiten Satzes von Galater 5,1, So besteht nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und laßt euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen, klingen komprimiert und paradigmatisch zentrale Vorstellungen des Lübecker Kirchenregiments an: die unbedingte Unterstützung des NS-Staates, die Anpassung der Kirche an die Erfordernisse der nationalsozialistischen Weltanschauung, die Forderung nach einem artgemäßen deutschen Christentum sowie ein aggressiver, rassistisch fundierter Antisemitismus. 2 Die Identifikation mit dem nationalsozialistischen Staat und das Streben nach einer Neuformulierung der christlichen Botschaft auf völkisch-rassistischer Basis fanden in einer komparativen Untersuchung über das Verhältnis der vier Vorgängerkirchen der heutigen Evangelisch- Lutherischen Nordelbischen Kirche zum 1939 gegründeten Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche 1 2 Balzer, Einweihung der Lutherkirche, in: KIRCHENKALENDER 1938, 17-25, hier 20, 25. Der Arbeit liegt die Grundunterscheidung zwischen christlichem Antijudaismus und einem rassistisch begründeten Antisemitismus zugrunde. Die antijüdischen Traditionen im Christentum als Wurzelgrund des modernen Antisemitismus (Benz) und die verwobenen, in ihren Ausdrucksformen sich oft überlagernden Formen des Judenhasses werden dabei berücksichtigt. Vgl. HOFFMANN, Antijudaismus; BENZ, Antisemitismus, ; PUL- ZER, Entstehung; BERGMANN, Geschichte; HEIL, Religion.

14 14 EINLEITUNG Leben in Eisenach ihre Bestätigung. Es konnte herausgearbeitet werden, dass die Lübecker Landeskirche im Gegensatz zu den Nachbarkirchen Eutin, Hamburg und Schleswig-Holstein an den Diskussionen über die Errichtung eines kirchlich getragenen Entjudungsinstitutes intensiv beteiligt war, maßgebliche Schritte zur Realisierung des Projektes mitgetragen und dessen Arbeit auf vielfältige Weise unterstützt hat. 3 Außerdem verortete sich das Lübecker Kirchenregiment während der von verschiedenen Abspaltungen begleiteten Schwächung der Deutschen Christen (DC) auf Reichsebene in den Jahren 1934/1935 kirchenpolitisch aufseiten des radikalsten deutschchristlichen Spaltproduktes, der Nationalkirchlichen Bewegung Deutsche Christen (NDC). Die NDC strebte eine konfessionsübergreifende Nationalkirche aller Deutschen an, die Überwindung und Beseitigung alles jüdischen und fremdvölkischen Geistes in den kirchlichen Lehr- und Lebensformeln war für sie ideologisch konstitutiv. 4 Auf diesem Befund aufbauend untersucht die vorliegende Studie, welche Gründe und Motive die Lübecker Sonderentwicklung zugrunde lagen. Welche Auswirkungen, welche Eindringtiefe hatte der landeskirchliche Radikalantisemitismus im evangelischen Leben der Hansestadt? Inwieweit gab es innerkirchliche Zustimmung, Widerspruch, Protest? Und nicht zuletzt: Welche Konsequenzen ergaben sich für diejenigen, die sich religiös und kulturell vom Judentum gelöst und einer christlichen hier der evangelischen Kirche angeschlossen hatten, die ab 1933 nach der rassistischen Kategorisierung der Nationalsozialisten dennoch als Juden klassifiziert wurden und in zunehmendem Maße Entrechtung und Verfolgung ausgesetzt waren? Dabei ist zu beachten, dass das landeskirchliche Handeln stets von der grundsätzlichen Frage nach dem Wesen der Kirche überwölbt war. Waren die Christen jüdischer Herkunft vollwertige und gleichberechtigte Glieder der lebendigen christlichen Gemeinde oder war die Judenmission, hier in der Formulierung der Glaubensbewegung Deutsche Christen (GDC), das Eingangstor fremden Blutes in unseren Volkskörper, das die Gefahr der Rassenverschleierung und - bastardisierung barg? 5 Taufgemeinschaft oder Rassegemeinschaft? In dieser Zuspitzung berührte die Stellung der Christen jüdischer Herkunft bzw., im zeitgenössischen Terminus, der nichtarischen Christen einen Kernbereich der christlichen Kirche. Im rassistisch definierten NS-Staat mit seinen totalitären Ausformungen erstreckte sich dieses letztendlich nicht aufzulösende Spannungsverhältnis auch auf die Frage nach dem Umgang mit dem jüdischen Alten Testament als Grundlage der christlichen Kirche(n) sowie den jüdischen Wurzeln des Chris BUSS, Landeskirchen. Die Nationalkirche. Briefe an Deutsche Christen, Nr. 30/1937. Abgedruckt in: MEIER, Kirche, 31. Richtlinien der GDC vom Auszugsweise abgedruckt in: MEIER, Kirche, 82.

15 EINLEITUNG 15 tentums und nicht zuletzt der jüdischen Herkunft von Jesus Christus. 6 Die von den Deutschen Christen initiierte Neubestimmung des kirchlichen Verhältnisses zum Judentum entfaltete demzufolge neben einer real-konkreten auch eine binnenkirchlich-theologische Dimension, die an den christlichen Grundlagen ansetzte und der eine enorme Sprengkraft innewohnte. Nicht zufällig war die Übernahme des staatlichen Arierparagrafen durch die Evangelische Kirche der Altpreußischen Union auslösender Faktor für die Formierung des Pfarrernotbundes im September 1933 und damit die Ausbildung einer organisatorisch verfestigten innerkirchlichen Opposition. 7 Als Hintergrundfolie sind diese wirkungsmächtigen theologischen Implikationen des landeskirchlichen Radikalantisemitismus in die Untersuchung einzubeziehen. 8 Diese Leitgedanken machten eine Ausweitung des Untersuchungszeitraumes über die Wegmarken 1933 und 1945 hinaus notwendig. Ausgehend von der Zäsur der Kriegsniederlage des Jahres 1918 und der in der Weimarer Reichsverfassung festgelegten Trennung von Kirche und Staat, die auch die Lübecker Landeskirche unvorbereitet traf und erschütterte, wird geprüft: Sind für die Zeit der Weimarer Republik binnenkirchliche, personelle, organisatorische oder kirchenpolitische Entwicklungslinien festzustellen, die dem Lübecker Sonderweg der Jahre 1933 bis 1945 zugrunde lagen oder diesen gar zwingend begründeten? Trotz der zugespitzten Fragestellung wird Republikzeit dabei nicht als bloße Vorgeschichte des Dritten Reichs behandelt, vielmehr werden die kirchlichen Entscheidungsspielräume und Handlungsoptionen aufgezeigt. Andererseits wird in einem Nachgang untersucht, wie die enge Verflechtung von Kirchenregiment und NS-Staat sowie der landeskirchliche Radikalantisemitismus in der unmittelbaren Nachkriegszeit reflektiert wurden und welche Konsequenzen man sowohl für die Landeskirche selbst als auch für die Institution Kirche als gesellschaftspolitischer Akteur zog. Die schroffen politischen Brüche in dem gewählten Zeitraum sollen dennoch nicht den Blick dafür verstellen, dass das landeskirchliche Handeln einerseits in hohem Maße von institutionellen und personellen, damit verknüpft auch von mentalen Kontinuitäten bestimmt war, von epochenübergreifenden Entwicklungslinien andererseits. Zu Letzteren zählen der zwar nicht bruchlose, auf lange Sicht aber eindeutige Trend zur Entkirchlichung als ein charakteristisches Merkmal der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts, in dem sich die gesellschaftliche Ausdifferenzierung und kulturelle Pluralisierung dieser Zeit unnachgiebig abbildeten, aber auch, weniger beachtet, der Rückzug der Männer aus der Kirche Vgl. SCHNURBEIN/ULBRICHT (Hg.), Religion; FENSKE, Jesus; LEUTZSCH, Mythos; HESCHEL, Jesus, Vgl. MEIER, Kirchenkampf, Bd. 1, Vgl. KAISER, Judenmission. Vgl. LEHMANN (Hg.), Säkularisierung; HERING, Säkularisierung; GAILUS, Protestantismus (und Nationalsozialismus), DERS., Protestantismus (Nationalsozialismus/

16 16 EINLEITUNG In der vorliegenden Untersuchung wird Kirche nicht als ein abgeschottetes und selbstbezogenes System betrachtet, sondern als eine einflussreiche und mentalitätsprägende Institution, die politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen bewusst und aktiv mitbestimmt hat. 10 Deshalb werden die vielfältigen kirchlichen Ausdrucksformen in Bezug zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungslinien gesetzt, und die gegenseitige Beeinflussung von allgemeinpolitischen, gesellschaftlichen und kulturellen Prozessen sowie dem kirchlichen Handeln wird berücksichtigt. 11 Gleichzeitig wird die Kirche als ein vielschichtiges, aus unterschiedlichen und teils konkurrierenden Teilgruppen bestehendes sozialmoralisches Milieu verstanden, das sich mit der allerdings gewichtigen Ausnahme des evangelischen Vereins- und Verbandswesens zwar in einem gemeinsamen organisatorischen Rahmen bewegte, dennoch ein reges und kontroverses Innenleben führte. 12 In Anlehnung an die von Dietmar von Reeken aufgestellten Kriterien scheint ein Festhalten am Milieu- Begriff gerechtfertigt: Milieus sind Durchgangsstadien im Modernisierungsprozess; charakteristisch für sie ist daher eine Mischung aus traditionalen und modernen Elementen. Als konstitutive Merkmale eines Milieubildungsprozesses führt er an: 1) ein gemeinsames Werte- und Normensystem, also eine kollektive Sinndeutung; 2) gemeinsame Milieuorganisationen; 3) die Entwicklung eigener Formen der Sozialisation ins Milieu hinein und dessen Verankerung und Tradierung im Alltag der Milieuglieder und im generationellen Wechsel; 4) schließlich die Abgrenzung von anderen entstehenden Milieus. 13 Grundsätzlich treffen diese vier Grundbedingungen auch für die kleine lutherische Landeskirche Lübecks im auslaufenden 19. und beginnenden 20. Jahr Nachkriegsgeschichte). Zu den Konturen und Kontinuitäten nationalprotestantischer Mentalitäten in Deutschland vgl. GAILUS/LEHMANN (Hg.), Mentalitäten. Vgl. DOERING-MANTEUFFEL/NOWAK (Hg.), Zeitgeschichte; GRESCHAT, Bedeutung; DERS., Zeitgeschichte. Vgl. NIPPERDEY, Geschichte, Bd. 2-1, ; DERS., Religion; NOWAK, Kirche; WEHLER, Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3, , ; Bd. 4, , ; Bd. 5, , An dem Begriff des sozialmoralischen Milieus wird festgehalten, obwohl dieser aufgrund der Heterogenität des deutschen Protestantismus verschiedentlich problematisiert und teils als ungeeignet zur Erfassung der verschiedenen Facetten evangelischen Lebens zurückgewiesen wurde. Die Ausweitung auf eine Geschichte des evangelischen Lebens scheint mir indes bestehende Unterschiede und Differenzierungen nicht fassbarer zu machen, sondern verstellt den Blick für die Gemeinsamkeiten jenseits der vielfältigen kommunikativen Beziehungen über die Vergemeinschaftung im Geist des Evangeliums und droht ins Beliebige abzugleiten. Vgl. z.b. die Einwände von KAISER, Formierung. Zur begrifflichen Ausweitung des Gemeindebegriffes als ein über Kommunikation konstruierter Erfahrungsraum und die Bestimmung eines evangelischen Lebens vgl. OVERLACK, Aufbruch, 9-18, hier 11. REEKEN, Kirche, 18. Vgl. PYTA, Dorfgemeinschaft; GAILUS, Protestantismus (und Nationalsozialismus); BECK, Protestanten. Zum Begriff des sozialmoralischen Milieus vgl. LEPSIUS, Parteiensystem, insb. 37ff.

17 EINLEITUNG 17 hundert zu, ohne dass ein allzu starres und scharfkantig abgrenzbares Verständnis angesetzt wird. Weder soll eine Vergleichbarkeit mit den deutlich homogener und klarer konturierten sozialen Milieus der Arbeiterbewegung und des Katholizismus suggeriert werden, noch soll die Bandbreite des evangelischen Lebens im Sinne einer protestantischen Uniformität eingeebnet werden. 14 Vielmehr soll für die aktiven und bewussten Protestanten ein gemeinsamer Grundbestand an Glaubensüberzeugungen, religiösen Ausdrucksformen, kulturellen und moralischen Norm- und Wertvorstellungen sowie, soweit messbar, auch an politischen Grundüberzeugungen begrifflich gebündelt und kenntlich gemacht werden. Die Aufnahme sozial- und mentalitätsgeschichtlicher Ansätze führt zu einer Erweiterung des Fragenkatalogs: Welche Bedeutung kam tradierten, religiös begründeten antijüdischen Vorbehalten für das Anwachsen antisemitischer Einstellungen in der Weimarer Republik zu? Wie stellte sich die evangelische Kirche überhaupt der Herausforderung der Demokratie und den sich dynamisch entwickelnden gesellschaftlichen Modernisierungsschüben? Wie positionierte sich die Landeskirche zu den großen politischen Streitfragen in der fragmentierten und polarisierten Weimarer Republik? Nicht zuletzt: Wie verhielt sich die Landeskirche vor und nach 1933 gegenüber der NSDAP und anderen völkischen Gruppierungen, wie bezüglich antisemitischer Hetze und, ab 1933, der sich radikalisierenden Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Minderheit? Ausgreifend auf die Umbruchphase nach dem Kollaps des NS-Staates im Mai 1945 stellt sich die Frage, welche organisatorischen, personellen und praktischen Konsequenzen die lutherische Landeskirche aus dem militärischen und politischen Zusammenbruch des Deutschen Reiches zog. Wie wurden die rigide Herrschaft des alten Kirchenregiments und dessen unbedingte Unterstützung des NS-Staates rückblickend bewertet? Was war, um mit den Worten von Pastor Julius Jensen zu fragen, der Ertrag des Kirchenkampfes für die Neuordnung der Kirche? 15 Die Antworten sind eng mit der jäh veränderten gesellschaftspolitischen Bedeutung der Kirchen verwoben. Hatte die nationalsozialistische Destruktionspolitik gegenüber den christlichen Kirchen auf deren Verdrängung und Marginalisierung abgezielt, wurde ihnen in den westalliierten Überlegungen für den Wiederaufbau eines demokratisch verfassten Nachkriegsdeutschlands eine wichtige Rolle zugewiesen. Als vermeintlich moralisch integerer und politisch kaum kompromittierter Instanz kam der Kirche in der Zusammenbruchsgesellschaft demnach praktisch wie ideell eine hohe Bedeutung zu. Wie ging die Landeskirche in der viel zitierten Stunde der Kirche mit dieser Rolle um? Welche Erklärungs- und Deutungsmuster bot sie zur Bewältigung des nationalsozialistischen Erbes? Veränderte sich angesichts der eigenen katastrophalen Erfahrungen mit dem NS-Staat, aber Vgl. BLASCHKE/KUHLEMANN (Hg.), Religion. So der Titel eines Vortrags von Pastor Jensen im März NEK-Archiv, 98.86, Nr. 21.

18 18 EINLEITUNG auch angesichts des totalen Zusammenbruchs mit seinen gravierenden territorialen, politischen und gesellschaftlichen Folgen die kirchliche Stellung in und gegenüber der Gesellschaft? Konkret: Wie stellte sich die Kirche zu dem politischen Neuanfang und welche Angebote gab sie der Bevölkerung beim Aufbau der neuen, demokratischen verfassten Ordnung an die Hand? Diese Themen sollen am Beispiel der Hansestadt Lübeck gleichsam in das Beziehungsgeflecht von Staat, Kirche und Gesellschaft eingebettet werden. Lübeck bot sich aus arbeitsökonomischen wie aus inhaltlichen Gründen an: Bis zu seiner Eingliederung in die preußische Provinz Schleswig-Holstein (1937) war Lübeck ein selbständiges staatliches Gebilde, das mit einer Wohnbevölkerung von knapp Menschen und 15 Kirchengemeinden (1933) einen überschaubaren Untersuchungsraum darstellt. Nominell handelte es sich um ein fast geschlossenes protestantisches Gemeinwesen, das durch eine enge, über Jahrhunderte tradierte Verschränkung zwischen bürgerlicher Senatsherrschaft und evangelischer Kirche ein besonderes Gepräge erhalten hatte. 16 Infolge des drastischen Bevölkerungszuwachses und des (verzögerten) Einsetzens der Industrialisierung war der behäbige und strukturkonservative Hansestaat seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer Wandlung und strukturellen Anpassung unterworfen. Die damit einhergehende gesellschaftliche Diversifizierung mit ihren vielschichtigen sozialen, politischen und kulturellen Folgen schlug unmittelbar auch auf das (landes-)kirchliche Leben durch und stellte die lutherische Landeskirche vor neue Herausforderungen. 17 Aus pragmatischen Gründen wurde die Gliederung der Arbeit entlang der politischen Geschichte vorgenommen. Aufeinander folgend werden die Zeit der Weimarer Republik, die Entwicklungen im NS-Staat und die unmittelbare Nachkriegszeit behandelt. Die Orientierung an den politischen Epochengrenzen ist insofern gerechtfertigt, da die schroffen Brüche in den Jahren 1918, 1933 und 1945 auch für die Landeskirche drastische Einschnitte nach sich zogen, die zu Recht als Zäsuren bezeichnet werden können. Diese äußeren Wegmarken waren weichenstellend und wirkten nachhaltig auf das kirchliche Leben ein. In den drei Hauptabschnitten werden jeweils zuerst die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abgesteckt. Darauf aufbauend werden die grundlegenden Entwicklungslinien der Landeskirche und des kirchlichen Lebens in der jeweiligen Epoche nachgezeichnet sowie der Versuch unternommen, die Rolle und Bedeutung der Kirche als gesellschaftlicher Faktor zu bestimmen und einzuordnen. Die Möglichkeiten und Grenzen der gesellschaftlichen und politischen Einflussnahme sowie die kirchliche Selbstverortung werden schließlich anhand von konkreten Beispielen unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses zu den politischen Parteien und Orga Vgl. HAUSCHILD, Kirchengeschichte. Vgl. REEKEN, Kirche, 9-24; SCHIEDER, (Hg.), Religion; FRIEDRICH, Kirche. Vor allem Reeken widerspricht der These einer reinen Verfallsgeschichte des Protestantismus im 19. Jahrhundert, vielmehr seien in dieser Sattelzeit die Grundlagen für den Protestantismus in der Moderne gelegt worden.

19 EINLEITUNG 19 nisatoren einerseits, zum Judentum respektive zur Jüdischen Gemeinde andererseits, präzisiert. I.2 Forschungsbericht Den wiederholt vorgetragenen Forderungen nach einer verknüpfenden Anwendung von sozial- und kulturhistorischen Ansätzen auf dem Gebiet der kirchlichen Zeitgeschichte sowie der stärkeren Einbeziehung mentalitätsgeschichtlicher Aspekte wurde in den letzten Jahren verstärkt Rechnung getragen. 18 Während die christlichen (Groß-)Kirchen bzw. Religion an sich als bedeutender Prägefaktor für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung im 20. Jahrhundert erneut Anerkennung finden, häuft sich zugleich die Anzahl der Studien, die das kirchliche Handeln in den konkreten historischen Kontext einordnen und die wechselseitigen Einflüsse zwischen kirchlicher und profaner Welt untersuchen. 19 Vor allem für die Erforschung des kirchlichen Handelns und Lebens im NS-Staat hat sich die Einbringung neuer methodischer Ansätze fruchtbar und erkenntnisfördernd ausgewirkt. Die in der kirchlichen Zeitgeschichtsforschung lange Zeit vorherrschende Fokussierung auf den Kirchenkampf konnte substanziell aufgebrochen werden, was eine differenzierte Betrachtungsweise eröffnete, partiell sogar eine Neubewertung. 20 Als weiterführend erwies sich zudem die Ausdehnung auf die lange vernachlässigte Zeit des Zweiten Weltkrieges, die in der früheren Forschungsliteratur oftmals auf Vgl. DOERING-MANTEUFFEL/NOWAK (Hg.), Zeitgeschichte; SCHIEDER, Religion; GRESCHAT, Bedeutung; LEHMANN, Säkularisierung; KAISER, Forschungsaufgaben; GAILUS, Protestantismus (und Nationalsozialismus), 1-21; NOWAK, Zeitgeschichte, insbesondere seine Beiträge zur Methodenfrage, ; BESIER (Hg.), Revolution; BECK, Protestanten, 1-6. Vgl. die Übersicht in: BESIER, Kirche (und Politik), insb Auf regionaler Ebene vgl. beispielhaft die umfangreiche Darstellung der Geschichte der Stadt Hamburg und ihrer Bewohner vom Kaiserreich bis Anfang der 1980er-Jahre, in der Kirche als gesellschaftlicher Akteur nicht vorkommt, während in dem 2005 erschienen Sammelband Hamburg im Dritten Reich den beiden Großkirchen fast selbstverständlich ein Beitrag gewidmet ist. JOCHMANN (Hg.), Hamburg, Bd. 2; HERING, Nationalistisch. Ein markanter Ausdruck dieser Entwicklung ist die öffentliche Kontroverse über den bayrischen Landesbischof Hans Meiser im Jahr Vgl. HEROLD/NICOLAISEN (Hg.), Meiser. Zur Periodisierung der kirchlichen Historiografie vgl. leicht variierend KAISER, Wissenschaftspolitik; DERS., Forschungsaufgaben; BESIER, Kirche (Politik und Gesellschaft im 19. Jahrhundert), 59-70; DERS., Kirche (Politik und Gesellschaft im 20. Jahrhundert), 33-36; GAILUS, Protestantismus (und Nationalsozialismus), Zur Kirchenkampfgeschichtsschreibung vgl. ERICKSEN, Niemöller; HEY, Arbeitsgemeinschaft.

20 20 EINLEITUNG einen Burgfrieden zwischen den verschiedenen kirchenpolitischen Gruppierungen verengt und daher nur en passant behandelt wurde. 21 Die methodische Öffnung und die Ablösung der kirchenkampfzentrierten Darstellung einzelner Landeskirchen bzw. herausragender kirchlicher Ereignisse war eng mit einem veränderten Verständnis des Untersuchungsgegenstandes und einem weitergehenden Forschungsinteresse verknüpft. Als ein wichtiges Ergebnis der Aufsprengung einer weitgehend organisations- und kirchengeschichtlichen Betrachtungsweise ist neben der verstärkten Berücksichtigung sozialgeschichtlicher Ansätze auch die Hinwendung zur Frauengeschichte im Sinne der historischen Frauenforschung zu nennen, die für eine Kirchengeschichte von unten mit ihrer stärkeren Einbeziehung des gemeindlichen (Alltag-)Lebens und der kirchlichen Frömmigkeitskultur wichtige Impulse setzte. 22 Vor allem in der mittlerweile auf 41 Bände angewachsenen Reihe Konfession und Gesellschaft sind zudem zahllose instruktive Arbeiten zur Geschichte des protestantischen Verbandswesens, der Diakonie und der evangelischen Wohlfahrtspflege erschienen, die ein breites Spektrum an Antworten auf die nationalsozialistische Herausforderung aufzeigen. Gerade für den vielschichtigen Teilbereich der Diakonie, die als drittes Standbein neben den Ortsgemeinden und den landeskirchlichen Behörden das protestantische Erscheinungsbild ab Mitte des 19. Jahrhunderts erweitert, erneuert und geprägt hat und die ob ihrer Aufgabenstellung eine bedeutsame Schnittstelle zwischen kirchlichem und staatlichem Handeln besetzte, wurde herausgearbeitet, dass unterschiedliche und abgestufte Reaktionen auf die nationalsozialistische Diktatur möglich waren, die sich nicht in die angenommene (und nach 1945 gern gepflegte) Dichotomie von Gut und Böse pressen lassen. 23 Weitaus schwächer ausgeprägt ist dagegen die Diskussion des (kirchen)politisch geprägten evangelischen Vereinswesens, für das als prominente Beispiele der 1832 gegründete Gustav-Adolf-Verein, vor allem aber der 1886 gegründete Evangelische Bund anzuführen sind. 24 Hier wäre wünschenswert, dass die Anregungen Vgl. DÜRINGER/KAISER (Hg.), Leben; NORDEN/WITTMÜTZ (Hg.), Kirche; HUM- MEL/KÖSTERS (Hg.), Kirche. KAISER, Forschungsaufgaben, 40. Vgl. BAUMANN, Protestantismus; OLENHUSEN (Hg.), Frauen; UEBERSCHÄR, Wandel. Kaiser differenziert in vier Grundtypen: 1) Vereine mit primär religiös-evangelistisch oder kirchenpolitischer Zielsetzung, 2) Zusammenschlüsse zur Ausübung und Förderung kirchlicher Sozialarbeit, 3) berufsständische Vertretungen, 4) evangelische Frauen-, Männerund Jugendverbände ohne spezifischen Vereinszweck. KAISER, Sozialer Protestantismus, 1-20, hier 1. Vgl. aus der Fülle der Arbeiten u.a. KAISER/GRESCHAT (Hg.), Protestantismus (und Sozialstaat); KAISER/LOTH, Reform; HAMMERSCHMIDT, Wohlfahrtsverbände; STROHM/THIERFELDER (Hg.), Diakonie; KAISER (Hg.), Zwangsarbeit; ILLI- AN, Arbeitsdienst. FLEISCHMANN-BISTEN/GROTE (Hg.), Protestanten; DERS., Bund; MÜLLER- DREIER, Konfession. Vgl. die komparative Darstellung für Bremen, Oldenburg und Hannover in: REEKEN, Kirchen, Dem Evangelischen Bund gehörten am Vorabend des Ersten Weltkrieges fast Mitglieder an, die in über Zweigvereinen organisiert waren.

21 EINLEITUNG 21 aus der allgemeinen Geschichtsschreibung zur völkischen Bewegung auch in die kirchliche Zeitgeschichte verstärkt Eingang finden, um den Anteil der protestantischen Vereine bei der Ausbildung eines deutschen Nationalbewusstseins und der Durchsetzung von völkischem Gedankengut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts näher zu bestimmen. 25 Auch als Ergänzung zu den Studien über die mentale Disposition der evangelischen Pfarrerschaft, die unter dem Begriff des Nationalprotestantismus den Pastoren als Multiplikatoren und bildungsbürgerlichen Meinungsmachern einen großen Einfluss auf die Werte- und Normenbildung im deutschen Kaiserreich zuweisen, böten sich vertiefende Untersuchungen dieser Massen- und Brückenorganisationen zwischen Thron, Altar und Nation an, insbesondere unter den Aspekten der gesellschaftlichen Reichweite und der Formierung eines übergreifenden, den landeskirchlichen Partikularismus überwindenden protestantischen Bewusstseins. 26 Auch zu einzelnen Regionen liegen mittlerweile profunde Studien vor, in denen die Kirchenkampfgeschichtsschreibung überwunden wurde und in die sozial-, kultur- und mentalitätsgeschichtliche Ansätze eingeflossen sind. Hervorzuheben sind insbesondere die gemeindegeschichtlichen Arbeiten von Manfred Gailus (Berlin) und Wolfhart Beck (Kirchenkreis Lübbecke). 27 Der Übergang von der Bekenntnisliteratur zur kritischen Aufarbeitung (Friedrich), die mit einer Überwindung konfessionell und kirchenpolitisch bestimmter Nachhutgefechte einherging, hat die Erforschung des (westdeutschen) Protestantismus nach 1945 nachhaltig belebt und thematisch erweitert. 28 Für die unmittelbare Nachkriegszeit liegen inzwischen resümierende Darstellungen vor, die das kirchliche Leben unter den völlig veränderten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nach 1945 breit auffächern und sich nicht in die Schablone Restauration versus Neuanfang pres Vgl. NOWAK, Protestantismus (und Judentum), ; PULZER, Entstehung; HEIN- RICHS, Judenbild; PUSCHNER, Bewegung, ; SCHNURBEIN/ULBRICHT (Hg.), Religion. KUHLEMANN, Bürgerlichkeit, 462ff. Vgl. DAHM, Pfarrer; SCHORN-SCHÜTTE/ SPARN (Hg.), Pfarrer; FANDEL, Konfession (Pfalz); MENSING, Pfarrer (Bayern); GAI- LUS/LEHMANN (Hg.), Mentalitäten. GAILUS, Protestantismus (und Nationalsozialismus). BECK, Protestanten. Vgl. GAI- LUS/KROGEL (Hg.), Gefangenschaft; zu einzelnen Landeskirchen vgl. MEYER- ZOLLITSCH, Nationalsozialismus (Bremen); SOMMER, Bekenntnisgemeinschaft (Oldenburg); SCHMIECHEN-ACKERMANN, Kooperation (Hannover); OVERLACK, Aufbruch (Hamburg). FRIEDRICH, Erforschung (2002). Vgl. die Forschungsübersichten von VOLLNHALS, Zeitgeschichte (1990); BESIER, Kirche (Politik und Gesellschaft), (2000); SAUER, Geschichte (2002); zur Geschichte der evangelischen Kirchen in der DDR vgl. den Forschungsbericht von SCHULTZE, Geschichte (2002). Sauer setzt die Entdeckung der eigenen Geschichte erst zum Ende der 1970er-Jahre an. SAUER, Geschichte, 299. Vgl. CONZEMIUS/GRESCHAT/KOCHER (Hg.), Zeit.

22 22 EINLEITUNG sen lassen. 29 Durch zahlreiche Einzelstudien wie z.b. zu den institutionellen Weichenstellungen im Sommer 1945, zum Einfluss der vier Besatzungsmächte, zur sogenannten Schuldfrage, zur kirchlichen Selbstreinigung, aber auch durch Untersuchungen mit einem regionalen Zugriff ist mittlerweile ein facettenreiches und differenziertes Bild entstanden. 30 Die zeitliche Ausdehnung des Forschungsinteresses auf die 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahre hat die politische Zäsur des Jahres 1945 mittlerweile relativiert. Als das Jahrzehnt des Umbruchs gilt der Zeitraum zwischen 1960 und 1970, in dem es zu den finalen Abbrüchen jener hundertjährigen nationalreligiösen Mentalität kommt, die den deutschen Protestantismus seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts prägten. 31 Auch für die hier besonders interessierende Erforschung und Diskussion des kirchlichen Verhaltens gegenüber den Juden und der rassistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik des NS-Staates muss eine starke Zeitgebundenheit konstatiert werden. Verschränkungen zwischen den mühsamen Debatten zur Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Juden und Christen und der historischen Forschung sind unübersehbar. 32 Bereits in der unmittelbaren NOWAK, Geschichte, ; GRESCHAT, Christentumsgeschichte, Bd. 2, ; DERS., Vorgeschichte; DERS., Christenheit; LEPP, Tabu, ; WALLMANN, Kirchengeschichte, Vgl. die Kritik einer reinen Restaurationsgeschichte bei: GRE- SCHAT, Neuanfang. Dass die Frage von Kontinuität/Diskontinuität anhaltend Gegenstand engagierter Diskussionen ist, zeigen die Beiträge von Vollnhals und Pollack in: GAI- LUS/LEHMANN (Hg.), Mentalitäten, ; Vgl. VOLLNHALS, Traditionswahrung. Vgl. zur institutionellen Weichenstellung BESIER/LUDWIG/THIERFELDER (Hg.), Treysa; NICOLAISEN/SCHULZE (Bearb.): Protokolle, 2 Bd.; zu den Besatzungsmächten BOYENS, Kirchenpolitik; BESIER, Selbstreinigung ; THIERFELDER, Kirchenpolitik; zur Schuldfrage GRESCHAT, Schuld; BESIER/SAUTER, Christen; MEHLHAUSEN, Wahrnehmung; WOLGAST, Wahrnehmung, insb ; RÖHM/THIERFELDER, Juden, Bd. 4/II, ; zur kirchlichen Selbstreinigung VOLLNHALS, Kirche (und Entnazifizierung); BESIER, Selbstreinigung ; BUSS, Ära; zu einzelnen Landeskirchen JÜRGENSEN, Stunde; SCHILDT, Ordnungsmächte (Schleswig-Holstein); BÜTTNER, Orientierungssuche; STRÜBEL, Continuity (Hamburg); POLLMANN (Hg.), Weg (Braunschweig); GROSSE/OTTE/PERELS (Hg.), Neubeginn (Hannover); FRIEDRICH, Entwicklung (Westfalen); SEIDEL, Übergang (Thüringen); für die Kirchenkreisebene vgl. BECK, Protestanten, GAILUS, Protestantismus (Nationalsozialismus/Nachkriegsgeschichte), 24f. Als Zäsur nationalprotestantischen Denkens benennt er insbesondere die EKD-Ostdenkschrift aus dem Jahr Vgl. die Deutung der 1950er-Jahre als eine Epochenschwelle im Transformationsprozess des Protestantismus im 20. Jahrhundert (Friedrich) bei KUHLE- MANN, Nachkriegsprotestantismus. Vgl. KAISER, Christentum (und Verantwortung); INACKER, Transzendenz; SAUER, Katholiken; FRIEDRICH/JÄHNICHEN (Hg.), Neuorientierungen; RUDDIES, Protestantismus; HEY (Hg.), Kirche; HERMLE/LEPP/OELKE (Hg.), Umbrüche; GRESCHAT, Protestantismus (Kalter Krieg). Vgl. HERMLE, Stationen; RAISIG, Weg; BETHGE, Schoah, 21-35; GOLD- SCHMIDT/KRAUS (Hg.), Bund; GOLLWITZER /STERLING (Hg.): Gottesvolk. Vgl. die Forschungsübersichten von MEIER, Judenfrage (1988); NOWAK, Protestantismus (und Judentum, 2002). Vgl. exemplarisch die Anfang der 1960er-Jahre stattfindende Kontroverse über die im Auftrag der schleswig-holsteinischen BK verfasste Judenschrift (1936)

23 EINLEITUNG 23 Nachkriegszeit wurden entscheidende kirchliche Stellungnahmen zur Judenfrage, nach einer späten Einschätzung von Wilhelm Niemöller (1968) die eigentliche Kernfrage des Kirchenkampfes, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und die Schwachheit und Unsicherheit aller Christen, einschließlich der Anhänger der Bekennenden Kirche, benannt. 33 Analog zur verengten Sichtweise auf den Kirchenkampf lag dieser Auseinandersetzung die Scheidung zwischen deutschchristlichem Antisemitismus und bekenntnisorientiertem Widerspruch zugrunde, zugleich war die Frage, inwieweit die Kirche in diesem Punkt insgesamt versagt hatte, vor dem Hintergrund aktueller innerkirchlicher Auseinandersetzungen und der Verlängerung einer kirchenpolitischen Frontstellung umkämpfter Raum. Der innere Zusammenhang zu den innerprotestantischen Debatten über die Schuldfrage bzw. die Frage nach der kirchlichen Stellung in und zur Gesellschaft ist evident. 34 Auf einer internationalen Tagung der Kommission zur Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit resümierte Otto L. Elias 1961: Die B.K. hat in der Judenfrage mehr getan, als im Allgemeinen bekannt ist. (...) Ob allerdings die Bekennende Kirche genug getan hat, das ist eine andere Frage. 35 Eine vorsichtige Korrektur erfuhr diese Sichtweise in einem Grundlagenvortrag des Leipziger Kirchenhistorikers Kurt Meier (1963), der fünf Jahre später als einleitender Beitrag zu einem Dokumentenband über die Haltung der e- vangelischen Kirche zur nationalsozialistischen Judenpolitik seinen schriftlichen Niederschlag fand. In der differenzierten Darstellung wies Meier nachdrücklich auf die strikte Unterscheidung zwischen dem staatlichen und dem kirchlichen Bereich hin, die es ermöglicht habe, gegen die Einführung des kirchlichen Arierparagrafen Stellung zu beziehen, nicht aber gegen die staatliche Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung der Juden. Auch für die konservativen Repräsentanten der Bekennenden Kirche machte er die inhaltliche Anschlussfähigkeit zu den Maßnahmen des NS-Staates geltend, die eine Anerkennung der staatlichen Regelungskompetenz bezüglich der Judenfrage ausdrücklich einschloss: Die vom deutschnationalen Geschichtsbild bestimmte Sichtweise [der württembergische Landesbischof Theophil] Wurm beruft sich ausdrücklich auf Treitschkes und Stoeckers Beurteilung des Judentums! ließ auch einen Protest von Wilhelm Halfmann. ZANKEL, Theologie; LEHMING, Antisemitismus. Zur katholischen Kirche vgl. die zugespitzte Darstellung von GOLDHAGEN, Kirche. NIEMÖLLER; Judenfrage, 2. Vgl. FLÜCHTLINGSDIENST DES ÖKUMENISCHEN RATES (Hg.), Kirche, 6; KIRCHLICHES JAHRBUCH (im Folgenden KJB) ; HERMELINK, Kirche, insb Vgl. WOLGAST, Wahrnehmung, , insb , Zitiert nach: MEIER, Judenfrage, 242.

24 24 EINLEITUNG gegen die jüdische Entrechtung (wie sie in den Nürnberger Rassegesetzen eine verhängnisvolle Grundlage juristischer Art fand) schwer möglich scheinen. 36 Insbesondere Wolfgang Gerlach griff diesen Ansatz auf und erweiterte ihn zu einer umfassenden Kritik an der Bekennenden Kirche. Bezeichnenderweise wurde seine materialreiche, 1970 in Hamburg angenommene theologische Dissertation erst 1987 veröffentlicht, unter dem programmatischen Titel Als die Zeugen schwiegen. 37 Als Meilensteine erwiesen sich schließlich die ein Jahr später veröffentlichte Aufsatzsammlung von Werner Jochmann sowie der von Jochen-Christoph Kaiser und Martin Greschat publizierte Aufsatzband Der Holocaust und die Protestanten, in denen die binnenkirchlich-kirchenkampfzentrierte Perspektive endgültig aufgebrochen wurde. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurden das frühe Eindringen antisemitischer Versatzstücke in den deutschen Protestantismus sowie die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen christlichem Antijudaismus und rassistischem Antisemitismus aufgezeigt, die trotz unterschiedlicher Argumentationsstränge in den Empfindungen und Argumentationen der breiten Bevölkerungsschichten eine enge, kaum lösliche Verbindung eingegangen waren. 38 Weitere Forschungsarbeiten bestätigten diese Verwobenheit. Insbesondere wurden die antijüdischen Einstellungsmuster zahlreicher in der Weimarer Republik ins Amt gekommener evangelischer Kirchenführer, die stark von dem modernisierten Antisemitismus des Berliner Hofpredigers Adolf Stoecker beeinflusst waren, als wirkungsmächtige und handlungsleitende Momente herausgearbeitet. 39 Anhand von kirchlichen Stellungnahmen zu herausragenden Ereignissen und der konzentrierten Darstellung innerkirchlicher Diskussionsprozesse haben Eberhard Röhm und Jörg Thierfelder in ihrer auf vier Bände angelegten Arbeit Juden - Christen - Deutsche den Forschungsstand kompetent zusammengefasst. 40 Dieser umfangreichen Zusammenstellung kommt ein besonderer Wert zu, da durch die Aufnahme zahlreicher biografischer Einzelfälle sowie die exemplarische Bearbeitung kirchlicher Gremien, Einrichtungen und Gemeinden einerseits die zwar engen, aber auch unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Dik MEIER, Kirche, hier 45f. GERLACH, Zeugen. Vgl. GUTTERIDGE, Mouth. Vgl. die wenig beachtete Dissertation von Ino Arndt über die Behandlung der Judenfrage in den evangelischen Sonntagsblättern (1960). ARNDT, Judenfrage. JOCHMANN, Gesellschaftskrise; DERS., Traditionen; KAISER/GRESCHAT (Hg.), Holocaust; hier insb. THAMER, Protestantismus. Vgl. KULKA/MENDES-FLOHR (Hg.): Judaism. NORDEN, Kirche, 99. Vgl. BRAKELMANN/GRESCHAT/JOCHMANN (Hg.), Protestantismus; SCHIEDER, Antisemitismus; SIEGELE-WENSCHKEWITZ (Hg.), Antijudaismus; GREGOR, Protestantismus; SMID, Protestantismus; NOWAK/RAULÉT (Hg.), Protestantismus; NOWAK, Kirchenpolitik, DERS., Protestantismus (und Judentum); BÜTTNER, Bevölkerung; GRESCHAT, Haltung; HEINRICHS, Judenbild; MIQUEL, Publizistik, Vgl. auch BRAKELMANN/ROSOWSKI (Hg.), Antisemitismus. RÖHM/THIERFELDER, Juden, 4 Bd. (7 Teilbände).

25 EINLEITUNG 25 tatur vorhandenen Handlungs- und Entscheidungsspielräume aufgezeigt, andererseits die konkreten Auswirkungen des kirchlichen Handelns vor Augen geführt werden. Die radikalste Ausprägung des kirchlichen Antisemitismus, das im Mai 1939 gegründete Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben, nimmt in der Historiografie insofern eine Sonderstellung ein, da dessen Aktivitäten erst Mitte der 1990er-Jahre durch die Pionierstudien von Susannah Heschel Eingang in die Forschung fanden. 41 Die Amerikanerin arbeitete dessen antisemitische Zielsetzung heraus, die sie auf die politischen und kirchlichen Vorstellungen der Träger und Mitarbeiter des Instituts zurückführte. Insbesondere wies sie die bis dato vorherrschende Deutung von Kurt Meier zurück, der den Arbeiten des Instituts eine unverkennbar apologetische Note gegenüber völkisch-antikirchlichen Angriffen attestiert hatte. 42 Mit einem Schwerpunkt auf der Arbeitsweise der Institutstheologen sowie der Person des wissenschaftlichen Leiters, Walter Grundmann, wurde der Befund Heschels in Folgearbeiten weitgehend bestätigt und ergänzt. 43 Untersuchungen zur stark variierenden Rezeption der Institutsarbeit auf landeskirchlicher Ebene liegen mittlerweile für die vier nordelbischen Landeskirchen sowie für Hannover vor; ob und inwieweit sich die Eisenacher Entjudungsarbeit tatsächlich auf Gemeindeebene auswirkte, wurde dagegen bisher nicht untersucht. 44 Auch die Ausgrenzung und Verfolgung der Christen jüdischer Herkunft rückte erst Ende der 1980er-Jahre in den Blick der Forschung, obwohl Heinz Brunotte, der als Oberkonsistorialrat in der Reichskirchenregierung in die Vorgänge unmittelbar involviert war, bereits 1967 in seiner knappen rechtshistorischen Abhandlung über die Kirchenmitgliedschaft der nichtarischen Christen auf die Ausdehnung des Rassenprinzips auch auf die jüdischen Glieder der evangelischen Kirchengemeinden und insbesondere auf die Parallelität staatlicher und kirchlicher Ausgrenzungspolitik hingewiesen hatte. 45 Nach einem instruktiven Überblicksbeitrag von Kurt Nowak und dem als Regionalstudie angelegten Grundlagenwerk zur Not und Verfolgung der Chris HESCHEL, Theologen; DIES., Theology; DIES., Jesus; DIES., (Deutsche) Theologen; DIES., (Aryan) Jesus, Die 1946 von Max Weinreich vorgelegte Studie zur Beteiligung deutscher Wissenschaftler an der Endlösung, in der er auch das Eisenacher Institut anführte, wurde in der deutschen Forschung nicht rezipiert. WEINREICH, Professors. Vgl. PROLINGHEUER, Entjudungsinstitut; RÖHM/THIERFELDER, Juden, Bd. 3/II, 43-45; 4/I, ; ARNHOLD, Entjudung, HESCHEL, Theologen, 160; MEIER, Kirche, 35; DERS., Hakenkreuz, 166. JERKE, Volkstestament; GREGOR, Einfluss; SCHENK, Werk; OSTEN-SACKEN, Grundmann; DERS., Lästerung; exemplarisch zu dem Kieler Professor Martin Redeker, BUSS, Leben. BUSS, Entjudung; LINDEMANN, Typisch, BRUNOTTE, Kirchenmitgliedschaft, 141. Vgl. die mit scharfen Attacken gegen Brunotte verbundene Kritik von Wilhelm Niemöller. NIEMÖLLER, Judenfrage; ebenso GER- LACH, Zeugen, 314f.

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