Universität Klagenfurt Büro für Internationale Beziehungen. Abschlussbericht zur geförderten Sprachfortbildung an der Scuola Toscana/Firenze
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- Margarethe Hofmann
- vor 8 Jahren
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1 Universität Klagenfurt Büro für Internationale Beziehungen Abschlussbericht zur geförderten Sprachfortbildung an der Scuola Toscana/Firenze Zeitraum: Name: Rauter Martina Datum: Villach,
2 Inhaltsverzeichnis 1. Il Corso di lingua e cultura italiana 2 2. La cittá Firenze Erfahrungs- und Erkenntnisgewinn 7 4. Abschließende Bemerkungen
3 1. Il Corso di lingua e cultura italiana Der Kursablauf an der Scuola Toscana gliedert sich in zweiwöchige Turnusse, wobei der jeweilige erste der Tag der Orientierung und der Einstufung der Schüler dient. Bei einem drei- oder mehrwöchigem Aufenthalt, wie in meinem Fall, werden die StudentInnen nach zwei Wochen zu neuen Gruppen zusammengefasst. Der Unterricht wurde an der Schule vom ersten Tag an monolingual abgehalten, was anfangs für die meisten StudentInnen, einschließlich für mich, eine Umstellung und kleinere anfängliche Schwierigkeiten bedeutete. Dafür konnte ich bereits nach der ersten Woche einen verhältnismäßig großen Zugewinn den Wortschatz betreffend verzeichnen, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Alltagsgespräche mit den FlorentinerInnen waren bereits nach fünf Tagen fließend möglich. Die sechs täglichen Unterrichtsstunden setzten sich aus zwei mal zwei Kommunikations- und ein mal zwei Grammatiklektionen zusammen. Wobei der Grammatikunterricht aufbauend mit einer Lehrperson unterricht wurde. Die Lehrpersonen der Kommunikationslektionen wechselten mindestens wöchentlich, was manchmal eine Themenüberschneidung bzw. wiederholung zur Folge hatte. Dies sei allerdings nicht übermäßig kritisiert, da die tägliche Fülle an neuen Termini durchaus noch mehr Wiederholung bedurft hätte. Ohne zusätzliches Einzelstudium am späten Nachmittag und abends wären viele Unterrichtsinhalte vergeblich vermittelt worden wären. Die täglichen Hausaufgaben der einzelnen Lehrpersonen reichten für ein effektives Wiederholen und Behalten der neuen Inhalte nicht aus. Da sich die Kursgruppe aus TeilnehmerInnen unterschiedlichster Nationalitäten zusammensetzte, wurde über die Unterrichtsstunden hinaus auch in den Pausen und in der Freizeit vorrangig in Italienisch kommuniziert, was mir im Besonderen über die Hemmschwelle des Sprechens in der italienischen Sprache hinweghalf
4 Das Schulgebäude und die Einrichtung selbst bieten leider nur kleine Unterrichtsräume und kaum Tische, sondern hauptsächlich Sessel mit angefügtem Schreibpult. Für die etwas unbequeme Einrichtung werden die Studierenden aber durch die Hilfsbereitschaft und Kompetenz der einzelnen Lehrpersonen entschädigt. Auch Ratschläge für eine Florenzbesichtigung jenseits der touristischen Reiseführer wurden jederzeit gerne gegeben. Neben dem Kursangebot organisierte die Schule Ausflüge und Exkursionen zu naheliegenden Städten und den Sehenswürdigkeiten von Florenz. Die Führungen waren zum Großteil kostenlos, bzw. setzten sich aus den entstehenden Umkosten zusammen. Teilweise sind jene Exkursionen, deren Ziele ich gesehen habe, unter Punkt zwei detaillierter ausgeführt
5 2. La cittá Firenze Wie in meinem Ansuchen um die Bewilligung des Stipendiums erwähnt, habe ich mich vorrangig auf Grund der imposanten Historie von Florenz für einen Sprachaufenthalt dort entschieden. Und Florenz ist tatsächlich ein riesiges Freiluftmuseum, gesättigt von einer Vielzahl an lauten Prunkstücken und leisen Meisterwerken. Ich hatte mir vor meinem Aufenthalt vorgenommen, zumindest alle im Reisführer angeführten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Der Erreichung dieser Zielsetzung standen aber letztendlich die leisen Meisterwerke und der unterschätzte Aufwand für das Einzelstudium im Wege. Dennoch ist es mir gelungen La Firenze die Blühende teilweise zu entdecken. Einen kleinen Ausschnitt möchte ich im Anschluss anführen, um einen Eindruck über das Erlebte geben zu können: Vom damaligen Stadtbaumeister Arnolfo di Cambio im 13. Jht. geplant, ist der Dom Santa Maria del Fiore noch immer eine der grössten Kirchen der Welt. Der Dom ist tatsächlich nicht zu übersehen, weder von einem der vielen Balkone der Innenstadt aus, noch von der Piazzale Michelangelo. Da meine Unterkunft im Zentrum lag, führte mein Weg beinahe jeden Tag an ihm vorbei. Der Platz um den Dom wird allerdings auch im Hochsommer täglich von Touristen eingenommen und lädt daher nicht zum längeren Verweilen ein
6 Fiesole ist die kleine, aber ältere, Schwester von Firenze, so nennen sie zumindest die Florentiner. Ich habe an einer Exkursion nach Fiesole teilgenommen, welche die Schule nach dem Unterricht organisierte. Die verbleibende Zeit am Spätnachmittag und am Abend erwies sich allerdings als viel zu kurz um neben dem römischen Theater und dem dazu gehörigem Museum auch die Landschaft und vor allem den einzigartigen Blick über Florenz genießen zu können. Die Familie Medici ist mit der Stadt aufs Engste verknüpft. Besonders sichtbar wird diese historische Verbundenheit der Herrscherfamilie mit Florenz bei einem Rundgang durch die Innenstadt mit eventueller Führung. Die Gebäude, welche im Besitz der Familie Medici zumindest aber auf deren Förderung hin erbaut wurden, gehen beinahe ineinander über, reichen sich, wie der Verbindungsgang zwischen den Uffizien und dem Palazzo Pitti zeigt, über die Köpfe der Menschen hinweg, die Hände. Palazzo Pitti (oben) Palazzo Medici-Riccardi (links) - 5 -
7 Die Uffizien, ein ehemaliges Amtsgebäude, beherbergen heute in 45 Sälen mehr als 2000 ausgestellte Objekte, darunter Werke von Botticelli, Giotto, da Vinci, Raffael, Tizian, Michelangelo, Rubens u. a. m.. Die zweieinhalb Stunden Wartezeit vor dem Eingang haben die spanische Kunststudentin und ich mit italienischem Konversationstraining verbracht. Im Rahmen dieses Abschlussberichtes ist das große Ausmaß meiner eigentlich sehr beschränkten Einsicht in das Freilichtmuseum Florenz kaum festzuhalten. Einige der lauten Prunkstücke habe ich bereits aufgezählt, viele, die ich besichtigt habe, noch nicht einmal erwähnt. Die Cappella Medici, das Dommuseum, Santa Croce, das Babtisterium, Santa Maria Novella, Forte Belvedere und v.a.m. müssen unbeschrieben bleiben. Für die leisen Meisterwerke haben selbst die Florentiner nicht einmal Namen. Hier bleibt das Staunen über die Konstruktionen, die sich beim Blick um jede neue Ecke auftaten. Die Uffizien Die Ponte Vecchio - 6 -
8 3. Erfahrungs- und Erkenntnisgewinn Wie bereits unter Punkt eins ausführlich dargestellt, hat der Aufenthalt die Möglichkeit zur intensiven Auseinandersetzung mit der italienischen Sprache geboten. Über die Unterrichtsstunden hinaus, hatte ich Gelegenheit meine neu erworbenen Kenntnisse sofort in die kommunikative Praxis umzusetzen. Ich habe versucht sowohl meine Grammatik und meinen Wortschatz neben dem Unterricht und der Hausübung mit Hilfe des Selbststudiums mit durch die florentinischen Lehrerinnen empfohlener Literatur zu vertiefen. Mir ist aber bewusst, dass dieser Intensivkurs auf Grund der kurzen Zeitspanne wenig Möglichkeit zur Festigung des erworbenen Wissens bieten konnte, deshalb habe ich mich bereits zu einer weiterführenden Lehrveranstaltung an der Universität Klagenfurt angemeldet. Neben dem Gewinn in Bezug auf meine sprachlichen Fähigkeiten in der Fremdsprache Italienisch, hatte ich in diesen drei Wochen die Möglichkeit in einem kunsthistorischen Renaissance-Schatz zu wohnen. Auch hier haben sich meine Kenntnisse erweitert und vor allem mein Interesse für die italienischen Maler und ihre Motivwahl geweckt. Darüber hinaus ist der persönliche Gewinn kaum zu überschätzen, den ich aus meinem dreiwöchigen Aufenthalt gewonnen habe. Obwohl es auf Grund des Monats kaum möglich war Florentiner in Florenz anzutreffen, im August leben die meisten Einwohner außerhalb der Inne nstadt und die Geschäfte haben teilweise geschlossen, konnte ich eine Vielzahl an internationalen Bekanntschaften machen und neben meinen Italienisch-Kenntnissen, auch meine kommunikative Kompetenz in der Fremdsprache Englisch trainieren. Die kulturellen Verschiedenheiten der StudentInnen an der Scuola Toscana und die differierenden Nationalstaaten, machten spannende und kritische Diskussionen möglich. So wurde über die unterschiedlichen Bedeutungen der Institution Familie ebenso diskutiert, wie über Fernsehgewohnheiten und Werbemaßnahmen. Nach diesem Aufenthalt glaube ich Douglas Kellner umso mehr bestätigt, wenn er schreibt: The multicultural project also validates the positive contributions to culture and society of diverse races, genders, sexual identities, ethnicities, and social classes and groups. (Kellner, D. (1996): For a cultural studies that is critical, multicultural, and multiperspectival. In: Kellner, D.: Mediaculture., S ) - 7 -
9 4. Abschließende Bemerkungen Ich hoffe, die bereits an- und ausgeführten Punkte vermögen das Wesentlichste der absolvierten Sprachfortbildung in Firenze ausreichend darzustellen. Viele Eindrücke und Erfahrungen sind nicht auf Papier übersetzbar. Nicht zuletzt sind in den drei Wochen auch Freundschaften und Kontakte entstanden, die im Zeitalter der elektronischen Post auch über die tausende von Kilometer aufrechterhalten werden können. Für die Ermöglichung dieser Erlebnisse und (Er)kenntnisse möchte ich mich noch abschließend an dieser Stelle bedanken
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