KINOKULTUR IM RUHRGEBIET

Transkript

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2 KINOKULTUR IM RUHRGEBIET Wer einen Blick in alte Handbücher der Kinobranche wirft, der findet dort nahezu unglaubliche Zahlen. In den Städten des Ruhrgebiets, wo heute noch ein paar Multiplextempel stehen und manche Programmkinos ums Überleben kämpfen, existierten hunderte Kinos, viele davon in einer Architektur, wie man sie heute in der Regel nur noch in Theatern oder Opern findet: mit Parkett, Loge, Oberrängen und über 1000 Sitzplätzen. Von den über 500 Kinos, die es in den 1950er Jahren zwischen Dortmund und Duisburg gab, sind noch circa 50 Kinos übrig geblieben. Das Projekt HeimatKino schaut auf den Untergang und die Wiederauferstehung der Orte, die Filme zu einem Kinoerlebnis gemacht haben und immer noch machen. Es dokumentiert die sich wandelnde Kinowelt. Entlang einer Reise durch die Kinoorte des Ruhrgebiet fragt es: Was war Kino? Was ist Kino? Wie wird Kino sein? Dabei erzählen wir in einer Reihe von Kurzfilmen von den großen und kleinen Kinoorten im Ruhrgebiet. Geschichten vom Untergang und Neuanfang stehen nebeneinander: Papas Kino ist tot, es lebe das Kino! Das Web-Portal bündelt Fakten und Zahlen rund um das Kino im Ruhrgebiet. In der begleitenden Social Media Kampagne werden die User eingeladen, Erinnerungen und Bilder, Fragen und Anekdoten einzubringen und so der Leidenschaft für das Kino Raum zu geben. Was ist Glück? fragt Arno Schmidt: Ein ruhiger Augenblick beim Frühstückskaffee. Ein alter Schlager im Radio. Klaras Knie. Oder der wunderbare Moment, in dem in einem Vorstadtkino die Leinwand zu flimmern beginnt. Lichtburg, Essen

3 DIE KURZFILMREIHE Filme übers Kino erwarten filmische Bilder. HeimatKino liefert diese Bilder, doch weniger in aufwendigen Kranfahrten von Gebäuden und aufwendig ausgeleuchteten Innenaufnahmen, sondern in beobachtenden, langen, einfachen, zumeist ruhigen aber auch mal reportageartigen Einstellungen. Die Kamera folgt den Protagonisten bei ihrer Arbeit in und um die Kinokultur im Ruhrgebiet. Wenn schnell noch ein Film eingelegt, ein Vorhang aufgezogen oder die große Premiere vorbereitet wird. Die Filme erkunden die Kinoszene im Ruhrgebiet und portraitieren die dazugehörigen Menschen. Indem sie auf die Vielfalt der Kinoszene im Ruhrgebiet blicken, erzählen sie auch vom kulturellen Leben in der Region. In einer ersten Staffel sind mit Förderung des Regionalverband Ruhr und des Landschaftverband Westfalen-Lippe sieben Kurzfilme entstanden. Sie geben einen filmischen Eindruck der Kino-Vielfalt im Ruhrgebiet: Das Premierenkino - Lichtburg (Essen) Das neue Kino - SweetSixteen (Dortmund) Das kommunale Kino - Filmforum (Duisburg) Das Vorstadtkino - Postkutsche (Dortmund-Aplerbeck) Das Bahnhofskino - Metropolis (Bochum) Das Autokino - DriveIn (Essen) Der Filmclub - Buio Omega in der Schauburg (Gelsenkirchen) SweetSixteen, Dortmund Gebündelt werden die Kurzfilme auf dem Webportal das neben den Filmen auch eine Karte aller ehemaligen und bestehenden Kinos im Ruhrgebiet enthält.

4 Das Portal zur Geschichte und Gegenwart des Kinos im Ruhrgebiet Auf diese Weise wird das Webportal, zusammen mit den Social Media Auftritten des Projekts zu einer Fundgrube für Kinoenthusiasten. Es stellt die Geschichte und Gegenwart der Kinos im Ruhrgebiet auf unterschiedlichen Ebenen dar und fragt zugleich nach deren Zukunft. Die Internetseite wird zur zentralen Schaltstelle für alle Kinofans im Ruhrgebiet - und auch über das Ruhrgebiet hinaus. Hier kann der User Orte, Erinnerungen und Daten zur Kinogeschichte im Ruhrgebiet erkunden. Geplant ist beispielsweise auch eine virtuelle Plakatausstellung, basierend auf dem reichen Fundus des Filmforums in Duisburg, sowie das Sammeln von persönlichen Kinogeschichten und Erinnerungen der User. Diese wollen wir in jeweils einem Bild einfangen und auf der Website kuratieren. Unter dem Hashtag #Heimatkino, unsere Facebookseite und die zugehörige Diskussionsgruppe kommen wir mit Kinogängern in Kontakt und tragen zum Austausch über die reiche Kinotradition, aber auch die zukünftigen Wege für das Kino angesichts der großen Herausforderungen bei. (ab Mai 2018) (ab Mai Kanal: HeimatKino

5 FÜR DAS RUHRGEBIET Die Kurzfilmreihe HeimatKino handelt nicht nur vom Kino, sie kommt auch ins Kino! Die Filme werden den Kinos der Region als Vorfilme zur Verfügung gestellt. Eine breite Sichtbarkeit ist damit absehbar. In gesonderten Veranstaltungen wird die gesamte Filmreihe zusammen mit Vorträgen und Diskussionen oder auch einem Kinoquiz zum abendfüllenden Programm. Ergänzend zu den Kurzfilmen entsteht auch ein 45-minütiger Dokumentarfilm, der einen Überblick über die Entwicklung des Kinos im Ruhrgebiet gibt. Dieser Film soll ebenfalls durch die Kinos der Region touren und zum Gespräch über die Erinnerung und Bedeutung der Kinos in den unterschiedlichen Orten einladen. Das Projekt ist bewusst auf das Ruhrgebiet fokussiert, denn hier gab und gibt es eine lebendige Film- und Kinokultur, die durch den strukturellen und demografischen Wandel der Region vor besonderen Herausforderungen steht. Die Filme nehmen verschiedene Kinoakteure und -enthusiasten in den Blick und wollen Menschen aktivieren, ihre eigenen Geschichten und Kenntnisse zur Kinolandschaft des Ruhrgebiets einzubringen. Metropolis, Bochum So wird HeimatKino zu einer Plattform für einen Diskurs über Heimat, Kultur, Wandel, und jede Menge Leidenschaft, der sowohl offline im Kino und bei den Veranstaltungen, als auch online stattfindet. Wir sprechen über unsere verschiedenen Kanäle sowohl Kinogänger an, die am Samstagabend in die Essener Lichtburg gehen, um Stars Wars zu schauen und - kurz bevor sich der Vorhang öffnet - noch schnell ein Bild des beeindruckenden Saals auf Instagram posten. Wir sprechen aber auch diejenigen an, die zu besonderen Kinoabenden in ihr Stammkino gehen, um eine Filmperle auf Celluloid zu sehen. HeimatKino bringt diese Zielgruppen zusammen, bildet die Vielfalt der Kinokultur des Ruhrgebiets ab und ermöglicht einen Blick hinter den Vorhang. Dabei wird anhand des Kinos auch der Wandel der Städte in der Region sichtbar.

6 DriveIn Autokino, Essen

7 ÜBER UNS Benda Film hat sich der Entwicklung und Produktion hochwertiger, inhaltsstarker und innovativer dokumentarischer Projekte verschrieben und will damit gesellschaftliche Diskurse anregen und mitgestalten. Ob im Kino, im Fernsehen oder im Netz der unerschöpfliche Reichtum von Geschichten aus der Wirklichkeit und die Kraft der Bilder stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Benda Film wurde Anfang 2016 gegründet und war Teilnehmer im Stipendiatenprogramm des Mediengründerzentrums NRW. Die Gesellschafter sind: Benjamin Leers, geboren in Leipzig, studierte Medienwissenschaften und arbeitete als Autor und Producer für die Kölner Florianfilm GmbH. Seit 2011 ist er freiberuflicher Regisseur, Kameramann und Produzent für Dokumentarfilme. In dieser Zeit arbeitete er an mehreren preisgekrönten Dokumentarfilmen für das Kino und das Fernsehen. Daniel Huhn ist im Ruhrgebiet aufgewachsen. Er hat Geschichte und Politik studiert. Bereits während des Studiums arbeitet er beim WDR Fernsehen und Radio. In zahlreichen Filmprojekten und Hörfunkfeaturen hat er sich mit der Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebiets auseinandergesetzt. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet. KONTAKT Benda Film GbR Tiefentalstr Köln facebook.com/bendafilm twitter.com/bendafilm instagram.com/bendafilm

8 HEIMATKINO.RUHR IST EINE PRODUKTION VON BENDA FILM REGIE DANIEL HUHN STEFAN KREIS BENJAMIN LEERS AUTOREN DANIEL HUHN STEFAN KREIS KAMERA BENJAMIN LEERS SEBASTIAN LEMKE TON DANIEL HUHN TOBIAS WELMERING BENJAMIN LEERS BASTIAN WORRMANN SCHNITT YANA HÖHNERBACH PABLO BEN YAKOV DANIEL HUHN WEBSITE JENS WITTMANN