Bericht der Architekten

Transkript

1 363 Renovation St.-Anna Kapelle Wartburghöfe Bericht der Architekten 0 Einleitung Nach Auftragserteilung durch den römisch-katholischen Kultusverein Dulliken haben wir alle Unternehmer, von denen eine Offerte vorliegt, kontaktiert und grossmehrheitlich vor Ort zu einer Besprechung getroffen. Zudem haben wir eine Besprechung mit dem kantonalen Denkmalpfleger vor Ort abgehalten und zusätzlich eingeladene Unternehmer und Lieferanten um Beratung und Preisangaben gebeten. Das Dach und den Turm haben wir mittels Einsatz einer Hebebühne näher untersuchen können. Aufgrund dieser Recherchen werden wir im Folgenden Vorschläge zur Renovation der St. Anna Kapelle machen, die zum Teil die Eingriffe anders gewichten als der Auftraggeber die Aufgabe formuliert hatte. Die Vorschläge sind als Diskussionsbeitrag zu verstehen. 1 Raumklima / Lüftungsproblematik Wir haben keine bedeutenden Schäden entdecken können, die auf ein schlechtes Raumklima oder auf eine ungenügende Lüftung zurückzuführen wären. Sowohl der Kapellenraum wie auch der Estrich sind trocken und weisen keine bedeutenden Feuchtigkeitsschäden auf. Aus unserer Sicht besteht kein Handlungsbedarf. Die in dieser Hinsicht erfahrenen Fachleute wie Denkmalpfleger, Restaurator, Maler und Farblieferant (mit speziellem Fachwissen in der Denkmalpflege) teilen diese Einschätzung.

2 Als einfache Massnahme zur Verbesserung der Zwangsbelüftung können im Rahmen der Türrestauration verdeckt hinter dem Wetterschenkel der Türe unsichtbare Öffnungen angebracht werden. Abzugsöffnungen in der Holzdecke sind ohne weiteres möglich, aber nicht notwendig. 2 Sickerpackung / Drainage Wir haben keine wesentlichen Schäden aufsteigender Feuchtigkeit entdecken können, die aufgrund von aussen eindringendem Hangwasser hätten entstehen können. Ein Handlungsbedarf besteht unserer Ansicht nach nicht. Offenbar entsteht kein Druck des Hangwassers auf Konstruktion im Untergrund. Es ist deshalb ratsam, die Hinterfüllung in ihrem jetzigen Zustand zu belassen. Denkmalpfleger, Maler/Farblieferant teilen diese Einschätzung. 3 Fassade (Malerarbeiten innen und aussen) Von der Aussen- wie auch von der Innenfassade sind durch die Firma SAX Farben Proben zur Analyse entnommen worden. Der Prüfbericht steht noch aus. Die bisher ins Auge gefassten Massnahmen (vgl. Offerte Achini), nämlich: Sandstrahlen der Oberfläche zwecks Entfernen des bestehenden Anstriches Reprofilierung mittels eines neuen Verputzes Oberflächenbehandlung (Farbanstrich) Werden kritisch betrachtet: Das Sandstrahlen entfernt nicht nur den Farbanstrich, sondern zerstört auch die obere Schicht des generell guten Verputzes. Die Empfehlung von SAX wird sein: Reinigen der Fassade Abbürsten der defekten Stellen Untergrundanstrich (offen) Mineralischer Farbanstrich (offen)

3 Um die Fassade im Sockelbereich vor Spritzwasser und Veralgung besser zu schützen, könnte vom Gartenbauer lediglich an der Oberfläche ein Rundkiesstreifen von ca cm Breite angelegt werden. Die Fassade sollte im westen von der Wildrebe befreit werden. Das mündliche Einverständnis vom Nachbarn Herrn Gerber liegt vor. Die Innenwände werden mit einem kalkhaltigen Farbanstrich behandelt, die Fenster mit einer Eisenglimmerfarbe. Der Anschlagkasten, welche mangels Belüftung Schimmelbildung aufweist, sollte ersatzlos entfernt werden. Architekt, Denkmalpfleger und Maler/Farblieferant empfehlen eine Farbgebung in Weiss, aussen allenfalls ein Altweiss. 4 Kapellenvordach Der Ersatz der Büge zzgl. Der dafür notwendigen Dachdecker- und Spenglerarbeiten sind gemäss Vorschlag und Offerte Krüttli vorzusehen. 5 Eingangstüre Die Reparatur und Auffrischung der Eingangstüre ist gemäss Vorschlag und Offerte Niederöst vorzusehen. Vgl. auch Hinweis auf Zwangsbelüftung 6 Holzdecke/Estrich/Unterdach Die Holzdecke ist im Bereich der Aufstiegsöffnung von einer Wasserinfiltration in Mitleidenschaft gezogen worden. Die diesbezügliche Ausbesserung ist im

4 Vorschlag und der Offerte Niederöst enthalten. Der Wasserschaden entstand durch ein kleines Loch in einer Dachblechabdichtung unter dem Glockenturm. Dieser Mangel kann im Rahmen der Dachsanierung einfach behoben werden. Der Estrich und das Holzschindelunterdach sind trocken und in einem sehr guten Zustand. Es sind keine Massnahmen notwendig. Bemerkung: auf dem Estrich sind Ersatzziegel und Bodenplatten (Tonplatten) gelagert. Im Übrigen gibt es eine beträchtliche Zahl an Wespennestern. 7 Dach/Turm/Glocke Die Reparatur und Instandstellungsmassnahmen wie sie im Vorschlag und der Offerte Wyss aufgeführt sind, genügen vollkommen. Der Zustand des Daches ist im Allgemeinen gut. First- und Gratziegel müssen teilweise ersetzt werden. Die Ort- und Stirnbretter müssen ersetzt werden. Die Spenglerarbeiten am Turm sind ebenfalls in gutem Zustand. Die Schrauben der Glockenbefestigung sind rostig und müssen durch rostfreie Teile ersetzt werden. Die Glocke ist durch die Firma Rüetschi AG, Aarau, Herr Spielmann, begutachtet worden: 8 Kirchenbänke/Statue Die Kirchenbänke sind gemäss Vorschlag und Offerte Niederöst aufzufrischen. Die Statue ist durch den Restaurator Firma Arn, Lyss (Hr. Kohler/Fr. Baumgartner) begutachtet worden. Eine Auffrischung wird empfohlen..

5 9 Umgebung/Gartenbau Wir empfehlen: Die heimische Buchenhecke, welche nach Auffassung des Gartenbauers in gutem Zustand ist, zu belassen und lediglich massiv zurück zu schneiden (saisonalbedingt am Besten sofort). Im Bereich der Böschung bildet sie dank ihres Alters und dem entsprechenden Wurzelwerk eine gute Sicherung. Den bestehenden Baum und die Wurzelwerke ersatzlos (?) zu entfernen. Die Holzbänke seitlich des Eingangs und der rote Metall-/Holzbank zu ersetzen. Den Vorplatz zu sanieren mittels neuer Planie und Bekiesung und Plattenbelag, sowie neuen Abschlüssen zur Strasse. 10 Verschiedenes Kostenbeteiligung an Vorplatz/Parkplatzsanierung der Nachbarliegenschaft besprechen (Thema Hr. Gerber) Olten 19. Juni 2008/Edi Stuber