Hinweise für die Betreuung von wissenschaftlichen Arbeiten (Diplomarbeiten und Dissertationen)

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1 Univ.-Prof. Dr. Olaf Riss LL.M. Institut für Zivilrecht Abt. Grundlagenforschung T F lehrstuhl.riss@jku.at Hinweise für die Betreuung von wissenschaftlichen Arbeiten (Diplomarbeiten und Dissertationen) Linz, Dezember 2018 Sekretariat: Anna Tutschek Rolande Bayreder DW 1808 / 1821 tutschek-bayreder@jku.at I. Voraussetzungen Für die Betreuung einer Diplomarbeit ist die erfolgreiche Absolvierung des Pflichtfaches Bürgerliches Recht Voraussetzung. Generell (für Diplomarbeiten und Dissertationen) werden ein überdurchschnittlicher Studienerfolg in allen privatrechtlichen Fächern, hohe sprachliche Ausdrucksfähigkeit sowie starkes Interesse an rechtlichen Fragestellungen erwartet. Zusätzlich werden erwartet: Besuch des vom Betreuer angebotenen Seminars zur Vorbereitung auf die Diplomarbeit isd 10 Abs 3 des Curriculums Rechtswissenschaften; Studium entsprechender Literatur zur wissenschaftlichen Arbeitstechnik für Juristen/-innen und für Dissertanten/-innen eine Teilnahme an einem Seminar für Doktoranden/-innen aus dem Fach Zivilrecht in Absprache mit dem Betreuer. II. Themenwahl Die Themenwahl ist dem Diplomanden/Dissertanten freigestellt, zumal auch die Wahl des richtigen Themas für sich genommen bereits als wissenschaftliche Leistung gewürdigt werden kann. Problemstellungen aus den Forschungsschwerpunkten des Betreuers (siehe Fodok) sind besonders willkommen. Vorab ist zu prüfen, ob zum gewählten Thema

2 bereits eine wissenschaftliche Arbeit an der JKU Linz eingereicht ist; Suche im Katalog der Universitätsbibliothek: III. Bewerbung An einer Diplomarbeitsbetreuung Interessierte werden ersucht, sich für das vom Betreuer angebotene Seminar zur Vorbereitung auf die Diplomarbeit über KUSSS anzumelden. Da die Teilnehmerzahl im Seminar beschränkt ist, nimmt der Betreuer vorrangig jene Interessenten zur Teilnahme in das Seminar auf, die die Voraussetzungen für eine Diplomarbeitsbetreuung erfüllen. Um dies zu prüfen, werden Interessierte ersucht, gleichzeitig mit der KUSSS- Anmeldung einen konkreten Themenvorschlag per zu übermitteln und folgende Beilagen anzuschließen: Exposé zum Diplomarbeitsthema / Beschreibung der juristischen Problemstellung unter Darlegung der rechtswissenschaftlichen Bedeutung der Untersuchung; grobe Übersicht über den aktuellen Meinungsstand (einschlägige Literatur und Judikatur); Formblatt zu persönlichen Daten und Studienfortschritt (über Anfrage im Sekretariat erhältlich; tutschek-bayreder@jku.at); bereits vom Interessenten verfasste rechtswissenschaftliche Arbeiten (zb Hausarbeiten); voraussichtlicher Zeitplan für die Erstellung der Diplomarbeit, der mit dem Seminarablauf harmoniert. Bei Interesse an der Betreuung einer Dissertation ist eine Teilnahme am Doktoranden/innenseminar erforderlich. Interessenten werden ersucht, ebenfalls eine Betreuungsanfrage mit den genannten Beilagen einzusenden. IV. Betreuungszusage für Diplomanden/-innen: Seminar zur Vorbereitung auf die Diplomarbeit Auf Basis der Bewerbung und der angeschlossenen Unterlagen wird eine Betreuungsmöglichkeit geprüft. Sind die Voraussetzungen für eine

3 Betreuung grundsätzlich erfüllt, werden die Interessenten nach Maßgabe verfügbarer Teilnehmerplätze als Teilnehmer am Seminar zur Vorbereitung auf die Diplomarbeit angemeldet. Die Anmeldung zum Seminar gilt als Betreuungszusage. Grundsätzlich wird von jedem Diplomanden/jeder Diplomandin die Teilnahme am Diplomandenseminar des Betreuers erwartet. Der Besuch dieses Seminars wird auch von jenen Diplomandinnen/Diplomanden erwartet, die bereits zuvor ein Seminar isd 10 Abs 3 des Curriculums absolviert haben. Das Diplomandenseminar findet an zwei Terminen statt, die zu Beginn des Semesters bekannt gegeben werden: (i) Zu Beginn des Semesters findet ein kick off-termin statt. Zweck dieses Termins ist die Vorbesprechung des Seminarablaufs und die Besprechung der Diplomarbeits- und Referatsthemen. Vor allem aber dient dieser Termin dazu, die Teilnehmer mit allen wesentlichen Anforderungen an eine Diplomarbeit und an das wissenschaftliche Arbeiten im Detail vertraut zu machen, und ihre Fragen zu beantworten. (ii) Möglichst bald nach dem kick off-termin sollten die Teilnehmer dem Sekretariat des Betreuers folgende Unterlagen vorausgefüllt übermitteln: Meldung der wissenschaftlichen Arbeit im Prüfungs- und Anerkennungsservice: Diplomarbeit: en/diplomarbeit/meldung_da_macd.pdf Antrag auf Sonderentlehnberechtigung bei der Universitätsbibliothek: hnstatus.pdf (iii) Gegen Ende des Semesters findet der eigentliche Seminarteil statt, der an ein bis zwei Tagen geblockt abgehalten wird. In diesem Seminarteil ist jeder Diplomand/jede Diplomandin eingeladen, die Ergebnisse und wesentlichen Thesen aus der Befassung mit seinem Diplomarbeitsthema in einem Referat zu präsentieren (etwa Minuten). Im Anschluss an jedes Referat ist die Möglichkeit zur Diskussion des referierten Themas im Kreis der Seminarteilnehmer vorgesehen (etwa 15 Minuten).

4 Nach dem Seminar sollten die Teilnehmer Anregungen und Hinweise zu ihrem Referat und zu ihrer Arbeit, die sie vom Betreuer und von den anderen Seminarteilnehmern in der Diskussion erhalten haben, in die schriftliche Fassung Ihrer Diplomarbeit einarbeiten. Innerhalb eines Monats nach Abschluss des Seminars übermitteln die Diplomandinnen/Diplomanden ihre Diplomarbeit in der einzureichenden Fassung an den Betreuer. Der Betreuer wird diese Fassung innerhalb von 21 Tagen im Hinblick auf allfälligen Ergänzungs- /Anpassungsbedarf durchsehen, damit die Arbeit vor der offiziellen Einreichung noch überarbeitet werden kann. Nach dem Feed Back des Betreuers und allfälligen Ergänzungen/Anpassungen kann die Diplomarbeit offiziell eingereicht werden. Der Betreuer wird die eingereichte Arbeit innerhalb von 21 Tagen beurteilen. V. Betreuungszusage für Dissertanten/-innen Interessenten für die Betreuung einer Dissertation werden ersucht, mit ihrer Bewerbung (oben Pkt III) ein Arbeitskonzept und einen realistischen Zeitplan vorzulegen. Nach Evaluierung des Arbeitskonzeptes wird der/die Interessent/-in zu einem persönlichen Gesprächstermin eingeladen, bei dem der geplante Gang der Untersuchung vom Interessenten detailliert im Form eines Referats vorgestellt werden soll und mit ihm besprochen wird. Idealerweise sind zu diesem Termin folgende Unterlagen vorausgefüllt mitzubringen: Meldung der wissenschaftlichen Arbeit im Prüfungs- und Anerkennungsservice: Dissertation/Meldung_DissCD.pdf Antrag auf Sonderentlehnberechtigung bei der Universitätsbibliothek: tatus.pdf

5 VI. Betreuung und inhaltliche Anforderungen Nicht nur bei Dissertationen, sondern auch bei Diplomarbeiten wird wie es den Gepflogenheiten wissenschaftlichen Arbeitens entspricht eine vollständige (!) Darstellung und kritische Würdigung des aktuellen Meinungsstandes in der Literatur unter Einbeziehung der gesamten (!) einschlägigen höchstgerichtlichen Judikatur erwartet. Gegebenenfalls abhängig vom gewählten Thema sind zudem die verwandten Regelungen aus benachbarten Rechtsordnungen sowie europarechtliche Normen in die Untersuchung miteinzubeziehen. Mit einer Dissertation ist überdies der Nachweis zu erbringen, dass der/die Dissertant/-in auch die Befähigung besitzt, wissenschaftliche Fragestellungen selbständig zu bewältigen ( 51 Abs 2 Z 13 UG). Gefordert ist daher vor allem rechtswissenschaftlicher Erkenntnisgewinn, der den bisherigen Meinungsstand weiterentwickelt und in neue wissenschaftliche Thesen mündet. Weder bei einer Dissertation noch bei einer Diplomarbeit besteht die Aufgabe darin, bloß den angegebenen Seitenumfang zu erreichen. Bei sämtlichen Ausführungen im Rahmen der Arbeit muss für den Leser daher erkennbar und nachvollziehbar sein, inwiefern diese Ausführungen für die Erörterung des gewählten Themas relevant sind. Erwartet wird, dass die Arbeit den aktuellen Meinungsstand zu einer ganz konkreten Fragestellung umfassend, strukturiert und systematisch darstellt sowie kritisch würdigt. Eine Dissertation soll zudem auf dieser Basis neue Erkenntnisse zutage fördern und neue Thesen formulieren. Bitte beachten Sie auch, dass sich wissenschaftliche Abschlussarbeiten in Aufbau, Gedankenführung und Detailgrad ganz wesentlich von jenen Rechtstexten unterscheiden, die Sie bislang als Studierende konsumiert haben (gemeint sind Lehrbehelfe). Die Zwischenergebnisse eines Dissertationsvorhabens werden dem Betreuer jeweils am Semesterende im Rahmen eines Dissertantenseminars präsentiert und mit ihm diskutiert. Bitte kümmern Sie sich rechtzeitig (zu Semesterbeginn!) um die Anmeldung zu einem Dissertantenseminar, das in Absprache mit dem Betreuer auszuwählen ist. Je nach Fortschritt der Arbeit können darüber hinaus weitere Besprechungstermine mit dem Betreuer vereinbart werden.

6 VII. Vorbegutachtung und Einreichung In angemessener Frist vor dem beabsichtigten offiziellen Einreichen wird ersucht, den Entwurf der wissenschaftlichen Arbeit zur Vorbegutachtung elektronisch an das Sekretariat des Betreuers zu übermitteln Der Betreuer wird die vorläufige Fassung zeitnah durchsehen. Bei Dissertationen ist während des Semesters mit detailliertem Feed Back (inhaltliche Anmerkungen und Hinweise) innerhalb von zwei bis drei Monaten nach der Übermittlung des Entwurfs zu rechnen; bei Diplomarbeiten innerhalb von 21 Tagen, wenn die Diplomarbeit im Anschluss an das absolvierte Seminar zur Vorbereitung auf die Diplomarbeit übermittelt wird. Die Vorbegutachtung durch den Betreuer dient dem Zweck, allfälligen inhaltlichen Adaptierungs-/Ergänzungsbedarf vor der Einreichung berücksichtigen zu können. Die Durchsicht des Entwurfs durch den Betreuer vor der Einreichung hat nicht den Zweck des Korrekturlesens im Hinblick auf Rechtschreibung, Grammatik, Satzbau und formale Zitierregeln. Der Betreuer wird auf Verbesserungsbedarf unter diesen Aspekten daher nicht hinweisen. Sollte die eingereichte Fassung der Arbeit unter diesen formalen Aspekten mangelhaft sein, findet dies bei der Beurteilung der Arbeit Niederschlag. Nach Einarbeitung der Anmerkungen und Hinweise des Betreuers aus der Vorbegutachtung kann die wissenschaftliche Arbeit im Prüfungsund Anerkennungsservice sowie elektronisch eingereicht werden. VIII. Beurteilung Die Beurteilung der wissenschaftlichen Arbeit erfolgt in erster Linie anhand ihrer inhaltlichen Qualität. Neben einer eigenständigen Gedankenführung wird die vollständige Berücksichtigung und kritische Auseinandersetzung mit Judikatur und Literatur erwartet. Ebenso wird auf sprachliche Ausdrucksfähigkeit sowie präzise und nachvollziehbare Gedankenführung Wert gelegt. Schließlich fließt auch die gewissenhafte Umsetzung formaler Gesichtspunkte (Zitierweise, formaler Aufbau etc) in die Beurteilung mit ein.

7 IX. Formalien zur Ausfertigung wissenschaftlicher Arbeiten Beachten Sie bitte folgende online verfügbaren Informationen: Aufbau/Gliederung Deck-/Titelblatt eidesstattliche Erklärung Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Textteil (typischerweise mit ungefähr folgender Gliederung: Einleitung/Fragestellung, Hauptteil und Zusammenfassung/Ausblick) Literaturverzeichnis (obligatorisch) Judikaturverzeichnis (optional) Rechtsquellenverzeichnis (optional) Richtwerte für den Umfang des Textteiles (ohne Verzeichnisse) Dissertation ( Seiten) Diplomarbeit (etwa 40 Seiten) Masterarbeit (50-60 Seiten) Bachelorarbeit (20-30 Seiten) Format und Zitierweise Ausgangsbasis ist die Formatvorlage der JKU für wissenschaftliche Arbeiten in DIN A4, abrufbar unter: jeweils für Diplomarbeiten und Dissertationen unter der Rubrik Formale Gestaltung Schriftart und -größe: gemäß Formatvorlage Ausrichtung: Blocksatz Zeilenabstand: gemäß Formatvorlage Zitierweise: Abkürzungs- und Zitierregeln von Dax/Hopf oder Keiler/Bezemek in der jeweils aktuellen Auflage. Olaf Riss e.h.