Regionale Energiekonzepte am Beispiel der Region ZürichseeLinth. Prof. Dr. Susanne Kytzia, Hochschule für Technik Rapperswil
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- Hilke Schmidt
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1 Regionale Energiekonzepte am Beispiel der Region ZürichseeLinth Prof. Dr. Susanne Kytzia, Hochschule für Technik Rapperswil Innovationstagung,
2 1. Was sind regionale Energiekonzepte? Aufgabenverteilung in der Energiepolitik Bottom-up Initiative «Energiestadt» als Vorbild Neue Regionalpolitik als Initiatorin Idee der «Energieregion» in Agglomerationen/angrenzenden Räumen 2. Region ZürichseeLinth als Fallbeispiel Ausgangslage Ziele Inhalte
3 1. Was sind regionale Energiekonzepte? Verteilung der Aufgaben in Energiepolitik Gebäude (rund 47% des Gesamtverbrauchs; mehrheitlich fossile Energieträger) Kantone (Gebäudestandards Heizwärme), Gemeinden (Bauvorschriften) Mobilität (rund 28% des Gesamtverbrauchs, mehrheitlich fossile Energieträger) Bund (Produktstandards, Abgaben), Kantone (Verkehrsplanung) Prozesse in Industrie/Gewerbe/Dienstleistungen (25% des Gesamtverbrauchs; mehrheitlich Strom) Bund und Kantone (Abgaben, Förderprogramme) Wo ist die Region? Energieproduktion und -verteilung Bund, Kantone und Gemeinden (Konzessionen, Förderprogramme) 3
4 2. Was sind regionale Energiekonzepte? Bottom-up Initiative «Energiestadt» als Vorbild Städte entschliessen sich zu einer eigenständigen Energiepolitik. Schwerpunkte Wärmeversorgung (Einfluss via Baurecht und Konzessionsvergabe) Stromversorgung (eigene Elektrizitätswerke) Mobilität (Förderung ÖV) Gemeindeeigene Anlagen (Liegenschaften, Strassenbeleuchtung) Öffentliche Vergaben (z.b. Entsorgung von Grünabfällen) 4
5 1. Was sind regionale Energiekonzepte? Bottom-up Initiative «Energiestadt» als Vorbild z.b Watt Gesellschaft Zürich als Leuchtturm Beispiel: Siedlung Kalkbreite 5
6 1. Was sind regionale Energiekonzepte? Neue Regionalpolitik als Initiatorin z.b. Energieregion Emmental; Slogan «Aus eigener Kraft» Beispiel: 6
7 1. Was sind regionale Energiekonzepte? Neue Regionalpolitik als Initiatorin Im ländlichen Raum soll die Nutzung natürliche Ressourcen gefördert werden. Die regionale Produktion von Energie aus erneuerbaren Ressourcen wird als Handlungsfeld erkannt. Schwerpunkte Nutzung von regional erzeugter Biomasse (in der Schweiz vor allem Holz) Förderung der Nutzung von Sonnenenergie (PV und Solarthermie) Förderung der Kleinwasserkraftwerke Erste Versuche mit Windkraft 7
8 1. Was sind regionale Energiekonzepte? Idee der «Energieregion» in Agglomerationen und angrenzenden Räumen Mit dem Programm «Energieregion» beginnt das Bundesamt für Energie die Idee für alle Regionen zu öffnen. Zahlreiche Regionen in Agglomerationen bzw. angrenzenden Räumen nehmen diese Idee auf. Herausforderungen Deutliche kleine Handlungsmöglichkeiten als die Energiestädte. Nutzungsdruck auf natürliche Ressourcen deutlich grösser als im ländlichen Raum. Beispiel: Bassersdorf 8
9 Eher urbaner Raum: Hoher Anteil Gasheizungen Höhere Dichte viel ÖV Grosser Siedlungsdruck Ältere Gebäude Eher ländlicher Raum: hoher Anteil Holzheizungen viel Wohnfläche pro Kopf viel MIV Weniger Siedlungsdruck Ältere Gebäude Eher Agglomeration: Jüngere Gebäude Grosser Siedlungsdruck viel MIV Mischung: Heizöl/Wärmepumpe 9
10 Über 70% der Bevölkerung lebt in Energiestädten (Rapperswil-Jona, Uznach, Eschenbach, Kaltbrunn) Über 70% der Bevölkerung lebt in Städten/Gemeinden mit eigenem Elektrizitätswerk (6 EWs, teil privat) Erdgas Obersee als wichtiger regionaler Versorger Überregionale Verflechtungen im Bereich der Abfall- entsorgung und Abwasserreinigung Regionale Zusammenarbeit: Verkehrskonzept, Mobilitätsmanagement und Regionalplan 10
11 Ziele der Region ZürichseeLinth Know-How Transfer zwischen den Gemeinden Bündelung der Aktivitäten: Veranstaltungen, Beratung, Richtlinien etc. Gemeinsames Auftreten gegenüber Anbietern (Versorgung, Entsorgung, Beratung) Koordination von Aktivitäten zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien (Holz, Biogene Abfälle etc.) Abstimmung mit anderen Aufgabenbereichen auf regionaler Ebene (Verkehrsplanung, Mobilitätsmanagement, Regionalplanung) 11
12 Inhalte des Energiekonzepts Grundlagen erarbeiten: Ist-Analyse, Analyse möglicher Ziele und Handlungsschwerpunkte Gemeinsame Ziele festlegen: gemeinsame Leitlinien, Zielformulierung kurz-, mittel- und langfristig Organisation der Zusammenarbeit festlegen: Fachgruppe, Pflichtenheft Massnahmen festlegen 12
13 Inhalt Grundlagen erarbeiten Die Region ZürichseeLinth ist eine durchschnittliche CH-Region mit: relativ wenig energieintensiver Industrie, relativ vielen privaten Haushalten mit gutem Lebensstandard. 13
14 Inhalt Grundlagen erarbeiten Nur rund 8% der Energie wird regional erzeugt. 14
15 Inhalt - Grundlagen erarbeiten 15
16 Inhalt gemeinsame Ziele festlegen Steigerung von Energieeffizienz im Gebäudebereich Bei Neubau und Sanierung der Gebäude in der Region wird angestrebt, den Verbrauch fossiler Energieträger für die Wärmebereitstellung (Heizwärme und Warmwasser) und den Stromverbrauch konsequent zu senken. Bis 2025: 2% der Wohnfläche wird jährlich energetisch saniert. Bis 2050: der Energieverbrauch der Gebäude hat sich halbiert. 16
17 Inhalt gemeinsame Ziele festlegen Einsatz von erneuerbaren Energien Die Energieverbraucher der Region sind bestrebt, Energien zu verwenden, die weitgehend aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt werden. Heizöl und Strom aus Kernkraftwerken sollen schrittweise und vollständig durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden. Bis 2025: 80% Strom aus erneuerbaren Energien, -30% Ölheizungen in privaten Haushalten, +20% mehr Raumwärme aus erneuerbaren Energien, +50% Kollektorfläche, -50% Heizölverbrauch in Industrie/Gewerbe/Dienstleistungen, +20% Prozesswärme aus erneuerbaren Energien. Bis 2050: 100% Wärme aus erneuerbaren Energien. 17
18 Inhalt gemeinsame Ziele festlegen Energieproduktion aus erneuerbaren Ressourcen Die Region unterstützt und koordiniert die Planung, die Realisierung und den Betrieb von Anlagen zur Produktion von Energie aus erneuerbaren Ressourcen. Bis 2025: 30% der Wärme und 15% des Stroms wird regional aus erneuerbaren Energien hergestellt. Bis 2050: 100% der Wärme und 50% des Stroms wird regional aus erneuerbaren Energien hergestellt. 18
19 Inhalt gemeinsame Ziele festlegen Mobilität Die Mobilität wird vermehrt so abgewickelt, dass möglichst wenige nicht erneuerbare Energien eingesetzt werden. Dies beinhaltet neben einer veränderten Verkehrsmittelwahl auch einen Wechsel der Antriebssysteme. Bis 2025: 10% der Fahrzeuge fahren mit Elektroantrieb, 50% MIV, Rest ÖV/LV Bis 2050: Verbrauch fossiler Energieträger sinkt um 50%. 19
20 Inhalt Organisation der Zusammenarbeit Pflichtenheft der Fachgruppe Energie 1. Umsetzungsleitlinien Energie entwickeln 2. Förderprogramme abstimmen 3. Energieerstberatung stärken 4. Regionale Veranstaltungen/Vorbildfunktion stärken 5. Koordination der kommunalen Energieplanung 6. Industrie und Gewerbe motivieren/unterstützen 7. Anlagen zur Produktion, Speicherung und Verteilung erneuerbarer Energien koordinieren und unterstützen 8. Biogas-Anteil im Gasmix erhöhen 9. Umsetzung und Weiterentwicklung des Energiekonzeptes ermöglichen 20
21 Inhalt Massnahmen Fachgruppe Energie einsetzen Basistrommix mit 100% erneuerbaren Energien Grundlagen zur Koordination der Holznutzung aus regionalen Wäldern schaffen Abstimmung mit dem regionalen Mobilitätsmanagement ermöglichen in Arbeit, für rund 50% der Bevölkerung bereits erreicht beauftragt geplant sobald erste Ergebnisse vorliegen Netz der Schnellladestationen für E-Fahrzeuge ausbauen 21 umgesetzt oder für 2015 budgetiert
22 Persönliches Fazit Was sind regionale Energiekonzepte? Ein Schritt zu «weniger Ideologie» in der Energiepolitik. Ein Zeichen für professionelle Umsetzung energiepolitischer Ziele. Ein Bekenntnis zur regionalen Zusammenarbeit. 22
23 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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