Energiebedarf Der Energiebedarf für Arbeit wird häufig zu hoch eingeschätzt. Für die tägliche Arbeit im Freizeitbereich (z.b. 10 min Schritt, 20 min

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Achim Abel
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3 Energiebedarf Der Energiebedarf für Arbeit wird häufig zu hoch eingeschätzt. Für die tägliche Arbeit im Freizeitbereich (z.b. 10 min Schritt, 20 min leichte Trabübungen und 10 min leichter Galopp) ergibt sich in der Regel ein Mehrbedarf von ca. 25 % oberhalb des Erhaltungsbedarfs. Schwere Arbeit wie sie z.b. von Distanz- oder auch von Fahrpferden im hohen Leistungsbereich geleistet wird, bedeutet z.b. ein Mehrbedarf an Energie bis zu 100 % oberhalb des Bedarfs für Erhaltung. 3

4 Während der Arbeit kommt es zu deutlichen Erhöhungen der Körperinnentemperatur, z.t. bleiben diese auch im kritischen Bereich auch sehr lange nach Beendigung der Arbeit bestehen. Dies bedeutet, dass enzymatische Stoffwechselabläufe nicht optimal erfolgen können. 4

5 Um diese Wärme abführen zu können, schwitzt das Pferd während der Belastung, z.t. schwitzen Pferde auch noch nach der Belastung. Ein weiterer, aber eher geringer Teil der Wärme kann auch über die Atmung abgeführt werden. Damit die Wärme nach einer Belastung abgeführt werden kann, sollten Pferde nach intensiven Belastungen gekühlt werden (z.b. mit kaltem Wasser über den ganzen Körper) und im Schritt geführt werden. Die langsame Schrittbelastung führt auch zu einem schnelleren Abbau von Laktat aus der Muskulatur. 5

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7 Das wichtigste Futtermittel ist das Raufutter wie z.b. Gras, Heu oder Heulage. Die Raufutteraufnahme dient der Beschäftigung, der Zahnabnutzung, der Magen- Darmgesundheit und beim Sportpferd ist auch die Wasser- und Elektrolytspeicherung im Dickdarm durch eine adäquate Raufutterzufuhr notwendig. Stroh erfüllt diese Wasser- und Elektrolytspeicherung nicht. Bitte beachten Sie bei allen Sportpferden die tägliche Mindestempfehlung für eine adäquate Raufutterzufuhr von 1,5 kg Trockensubstanz pro 100 kg Körpermasse. Heu: 1,7 kg/100 kg KM Heulage: 2 kg/100 kg KM Gras: ~7 kg/100 kg KM 7

8 Freizeitpferde (leichte bis mittlere Belastung) können aus energetischer Sicht ohne Probleme ausschließlich mit Heu gefüttert werden. Bei einer ausschließlichen Heufütterung ergeben sich häufig Lücken bei der Versorgung mit Natrium, Kupfer, Zink, Selen, Vitamin A und Vitamin E, deshalb sollte ein spurenelementbetontes Mineralfutter (+ Vitamin A und Vitamin E) ergänzt werden. Zusätzlich sollte immer ein Salzleckstein (nur NaCl) zur Verfügung stehen, bei starken Schweißverlusten sollte Vieh- oder Speisesalz ergänzt werden. Zur Ergänzung der Elektrolyte bei hohen Schweißverlusten siehe auch Folie 13, 14 und 15. 8

9 Bei sehr intensiver Arbeit kann neben der Einhaltung der täglichen Mindestempfehlung für die Raufutterversorgung auch Kraftfutter ergänzt werden. Bitte beachten Sie dabei den notwendigen thermischen Stärkeaufschluss bei Gerste und Mais (Verbesserung der präzäkalen Stärkeaufnahme, Verhinderung, dass Stärke in den Dickdarm gelangt) sowie die maximalen Empfehlungen für den Einsatz von Kraftfutter. Risiken einer hohen Stärkeaufnahme sind: Magengeschwüre, Dickdarmazidosen, muskuläre Probleme. 9

10 Aufgrund der zahlreichen Probleme mit einer hohen Stärkeaufnahme wird vielfach der Einsatz von Pflanzenöl bei schwer arbeitenden Pferden empfohlen. 10

11 Bitte beachten Sie bei der Gabe von Pflanzenöl die maximalen Tagesmengen, des Weiteren muss die Tagesmenge immer auf mehrere Portionen verteilt werden, da die für die Verdauung und Resorption von Fettsäuren notwendigen Gallensäuren kontinuierlich in den Dünndarm sezerniert werden. 11

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13 Der Schweiß setzt sich neben Wasser im Wesentlichen aus Natrium, Chlorid und Kalium zusammen, alle anderen Nährstoffe sind nur sehr gering im Schweiß vorhanden, und werden m.o.w. nicht berücksichtigt. Die Ergänzung von Kalium erfolgt in der Regel durch eine adäquate Raufutterzufuhr, da im Gras, Heu etc ausreichend Kalium enthalten ist, so dass auch hohe Kaliumverluste über das Raufutter zuverlässig abgedeckt werden können. 13

14 Natrium und Chlorid sollten bei Sportpferden, die viel Schwitzen, über die gezielte Zulage von Salz (Speisesalz [nicht jodiert und nicht fluoriert) oder Viehsalz) ergänzt werden. Über einen Salzleckstein müssten zur Deckung von 10 l Schweiß (600 kg KM) 72 g täglich aufgenommen werden, dies lecken die meisten Pferde nicht von einem Salzleckstein ab. Mineralfutter oder Mineralleckmassen sind gar nicht geeignet, den NaCl Bedarf bei Sportpferden zu decken, da sie neben NaCl weitere Spurenelemente und Vitamine erhalten, so dass die Gefahr besteht, dass es zu einer Überversorgung z.b. mit Selen kommen kann. Merke: Bei hohen Schweißverlusten wird Kalium über das Raufutter ausreichend ergänzt, NaCl sollten über die Zulage von Speise- oder Viehsalz (nur NaCl) substituiert werden. Bitte beachten Sie auch die Wasserversorgung der Tiere. Hygienisch einwandfreies Wasser muss IMMER zur freien Verfügung stehen. 14

15 Fütterungs- und Tränkschema vor und nach Belastungen Wasser: Immer zur freien Verfügung Raufutter: Heu (oder andere Raufutter): Fütterung bis kurz vor der Belastung möglich und sinnvoll, und auch sehr schnell im Anschluss an eine Belastung kann Raufutter gefüttert werden. Kraftfutter (größere Mengen): 4 h vor der Belastung füttern: Auffüllen der Speicher, ausreichender Zeitabstand vor der Belastung für die Verdauung und Resorption. 1-2 h nach der Belastung füttern: Auffüllen der Speicher, ausreichender Zeitabstand nach der Belastung für die Verdauung und Resorption Elektrolyte: Kurz nach der Belastung (z.b. einmischen in Mash oder eingeweichten Grünmehlpellets): Förderung der Wasseraufnahme. Die Kaliumverluste werden in der Regel über das Raufutter ausgeglichen. 15

16 Beispielsration für ein 600 kg schweres Pferd, welches schwere Arbeit verrichtet (z.b. Vielseitigkeit, Fahren, Springen auf hohem Leistungsniveau). 16

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