Die Verdauungsorgane. 1 Schlund 2 Pansen 3 Netzmagen 4 Blättermagen 5 Labmagen 6 Dünndarm 7 Blinddarm 8 Dickdarm
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- Thomas Beutel
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Transkript
1 Schaffütterung
2 Die Verdauungsorgane 1 Schlund 2 Pansen 3 Netzmagen 4 Blättermagen 5 Labmagen 6 Dünndarm 7 Blinddarm 8 Dickdarm
3 Ernährungsphysiologische Besonderheiten Wiederkäuer bzw. Kleine Wiederkäuer Futterselektierer Einfluss des Vlieses (Wolle) auf die Futteraufnahme Grasfresser Fähigkeit ganze Getreidekörner zu verdauen Fähigkeit zum Wiederkauen auch bei wenig Struktur
4 Ernährungsphysiologische Besonderheiten eher kurze Pansenzotten netz- und labmagenbetont schlechterer mikrobieller Strukturverdauer gegenüber Rindern Nahrung sollte besser mechanisch zu zerkleinern sein relativ große Darmlänge
5 Ernährungsphysiologische Besonderheiten Rind Schaf 150 l 12 l Netzmagen 8l 1,5 l Blättermagen 11 l 1l Labmagen 15 l 3 4,5 l 600 kg 60 kg Pansen Lebendgewicht Relative Darmlängen im Verhältnis zur Körperlänge Schaf Rind Schwein Pferd Huhn 25 x 20 x 15 x 10 x 6x
6 Energiebedarf von Mutterschafen (70 kg Lebendmasse, Zwillinge)
7 Fütterung von Mutterschafen Nährstoffbedarf verändert sich mit dem Leistungsstadium leistungsgerecht entsprechend dem Leistungsstadium füttern Fruchtbarkeit und Milchleistung hängen von einer gezielten Versorgung ab
8 Decken Fruchtbarkeit wird bestimmt durch die genetische Veranlagung Fruchtbarkeit wird bestimmt durch die Ausnutzung dieser Veranlagung gute Kondition ist ausschlaggebend Flushing (Auffüttern) der Mutterschafe 3 4 Wochen vor und während der Decksaison ab dem ersten Brunstzyklus besser ab dem zweiten Brunstzyklus ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen
9 Decken Flushingfütterung in Wochen Änderung Lebendmasse Eisprungrate Kontrolle --- 1, ,4% 2, ,5% 2, ,7% 2,00
10 Trächtigkeit differenzierte Fütterung erste drei Trächtigkeitsmonate verhalten (Erhaltungsbedarf) füttern Überfütterung im ersten Trächtigkeitsabschnitt vermeiden die letzten 6 Wochen der Trächtigkeit deutlich höherer Bedarf ausreichende Energie-, Eiweiß- und Mineralstoffversorgung negative Auswirkungen auf das Geburtsgewicht der Lämmer bei einer schlechten Fütterung
11 Energieaufnahme in der Trächtigkeit und Geburtsgewicht der Lämmer Energieaufnahme Bedarf = 100 Gewichtszunahme des Mutterschafes Geburtsgewicht je Lamm 67 0 kg 4,4 kg 88 1,8 kg 4,8 kg 100 7,2 kg 5,1 kg ,4 kg 5,3 kg
12 Milchinhaltsstoffe im Vergleich Trockenmasse Fett Eiweiß Schaf 18,5% 7,2% 6,5% Rind 12,7% 4,0% 3,2% Ziege 14,2% 4,9% 4,3%
13 Milchinhaltsstoffe größte Trockenmasse höchster Milchfettgehalt höchster Milcheiweißgehalt
14 Milchleistung
15 Milchleistung genetische Veranlagung ca kg Milch pro Laktation je nach Veranlagung Zahl der Lämmer beeinflusst die Milchmenge Mutterschafe mit Zwillingslämmern haben eine etwa um 50% höhere Milchleistung Fütterung als Faktor der Milchproduktion
16 Lämmeraufzucht
17 Biestmilchphase Gabe so früh wie möglich 3 bis 4 mal ca. 200 Gramm Biestmilch bei Biestmilchmangel Biestmilch eines anderen Mutterschafes Rinderkolostrum ist relativ wirksamer Ersatz
18 Lämmeraufzucht am Mutterschaf Lamm ist die ersten drei Wochen auf die Verdauung von Milch eingestellt ein längeres Saufen an der Mutter stellt kein Problem dar ab der Lebenswoche kann auf andere Eiweißquellen umgestellt werden Frühentwöhnung mit ca. 15 kg Lebendgewicht möglich Frühabsetzen setzt eine ausreichende Futteraufnahme voraus
19 Lämmeraufzucht mit Milchaustauscher nach der Biestmilchphase bei zu wenig Milch der Mutter bis ca kg Lebendgewicht vertränken Heu und Lämmeraufzuchtfutter anbieten
20 Fütterung der Jungschafe Ziel der Aufzucht sollte sein: 75% des Lebendgewichts erwachsener Mutterschafe bei der Erstbelegung zu erreichen je nach Rasse sind kg Lebendgewicht anzustreben
21 Fütterung der Jungschafe Lebendgewicht 15 kg 25 kg 35 kg 45 kg 55 kg Zuwachs pro Tag ME Energie Rohprotein TMAufnahme 100 g 5,2 MJ 70 g 600 g 200 g 7,6 MJ 110 g 700 g 300 g 10,4 MJ 150 g 800 g 100 g 6,8 MJ 90 g 900 g 200 g 9,3 MJ 130 g 1000 g 300 g 12,3 MJ 170 g 1100 g 400 g 15,8 MJ 210 g 1200 g 100 g 8,3 MJ 110 g 1100 g 200 g 11,0 MJ 145 g 1200 g 300 g 14,1 MJ 195 g 1300 g 400 g 17,7 MJ 245 g 1400 g 100 g 9,8 MJ 130 g 1300 g 200 g 12,5 MJ 155 g 1400 g 300 g 15,8 MJ 210 g 1500 g 100 g 11,1 MJ 140 g 1500 g 200 g 14,0 MJ 160 g 1600 g
22 Fütterung der Zuchtwidder leistungsgerecht füttern außerhalb der Deckperiode verhalten füttern Überfütterung vermeiden um einer Verfettung vorzubeugen zielgerichtete Ergänzung in der Deckperiode von Eiweiß und Energie Zufütterung von Mineralfutter und ß-Carotin ist empfehlenswert
23 Grundfutter als Basis einer erfolgreichen Fütterung
24 Grundfutter als Basis der erfolgreichen Fütterung Parameter Einheit Grünfutter Grassilage Heu Stroh Trockenmasse g/kg FM < Rohprotein g/kg TM > 160 > 140 > 120 > 35 Rohfaser g/kg TM < 210 < 250 < 300 < 450 Energie ME MJ/kg TM > 10,7 > 10,5 > 9,0 > 6,0 Milchsäure g/kg TM --- > Essigsäure g/kg TM Buttersäure g/kg TM
25 Faktoren, die sich negativ auf die Grundfutterqualität auswirken Schnittzeitpunkt Verschmutzung Bröckelverluste bei Heu PH-Wert-Absenkung in Silagen
26 Fütterung der Mutterschafe Rationsbeispiel für säugende Mutterschafe (70 kg LG) mit Zwillingen TM Rohprotein Umsetzbare Energie 2,50 kg GS 1. Schnitt* 875 g 128 g 8,7 MJ 0,50 kg Heu 2. Schnitt 450 g 62 g 4,2 MJ 1,15 kg RIEPER R-45/p 1012 g 183 g 15,2 MJ Futterration je Tier und Tag 0,03 kg RIEPER P-25/m Mineralfutter Nährstoffsumme 30 g 2367 g Nährstoffbedarf bei Zwillingen (2l Milch/Tag) *ca. 350 g TM, 230 g XF, 146 g XP und 9,9 MJ ME TM 373 g 28,1 MJ 368 g 26,4 MJ
27 Fütterung der Mutterschafe Rationsbeispiel für säugende Mutterschafe (70 kg LG) mit Zwillingen TM Rohprotein Umsetzbare Energie 2,50 kg GS 1. Schnitt* 875 g 128 g 8,7 MJ 0,50 kg Heu 2. Schnitt 450 g 62 g 4,2 MJ 1,15 kg RIEPER R-45/p 1012 g 183 g 15,2 MJ Futterration je Tier und Tag 0,03 kg RIEPER P-25/m Mineralfutter Nährstoffsumme 30 g 2367 g Nährstoffbedarf bei Zwillingen (2l Milch/Tag) *ca. 350 g TM, 230 g XF, 146 g XP und 9,9 MJ ME TM 373 g 28,1 MJ 368 g 26,4 MJ
28 Fütterung der Mutterschafe Rationsbeispiel für säugende Mutterschafe (70 kg LG) mit Zwillingen TM Rohprotein Umsetzbare Energie 2,50 kg GS 1. Schnitt* 875 g 128 g 8,7 MJ 0,50 kg Heu 2. Schnitt 450 g 62 g 4,2 MJ 1,15 kg RIEPER R-45/p 1012 g 183 g 15,2 MJ Futterration je Tier und Tag 0,03 kg RIEPER P-25/m Mineralfutter Nährstoffsumme 30 g 2367 g Nährstoffbedarf bei Zwillingen (2l Milch/Tag) *ca. 350 g TM, 230 g XF, 146 g XP und 9,9 MJ ME TM 373 g 28,1 MJ 368 g 26,4 MJ
29 Fütterung der Mutterschafe Rationsbeispiel für säugende Mutterschafe (70 kg LG) mit Zwillingen TM Rohprotein Umsetzbare Energie 1,80 kg Heu 2. Schnitt* 1550 g 186 g 14,7 MJ 1,15 kg RIEPER R-45/p 1012 g 183 g 15,2 MJ Futterration je Tier und Tag 0,03 kg RIEPER P-25/m Mineralfutter Nährstoffsumme Nährstoffbedarf bei Zwillingen (2l Milch/Tag) 30 g 2592 g g 29,9 MJ 368 g 26,4 MJ *ca. 860 g TM, 260 g XF, 120 g XP und 9,5 MJ ME TM
30 Fütterung der Mutterschafe Rationsbeispiel für säugende Mutterschafe (70 kg LG) mit Zwillingen TM Rohprotein Umsetzbare Energie 3,00 kg GS 1. Schnitt* 1050 g 153 g 10,4 MJ 0,70 kg Maissilage** 230 g 20 g 2,5 MJ 1100 g 199 g 16,6 MJ Futterration je Tier und Tag 1,25 kg RIEPER R-45/p 0,03 kg RIEPER P-25/m Mineralfutter Nährstoffsumme 30 g 2410 g Nährstoffbedarf bei Zwillingen (2l Milch/Tag) *ca. 350 g TM, 230 g XF, 146 g XP und 9,9 MJ ME TM **ca. 330 g TM, 190 g XF, 85 g XP und 11 MJ ME TM 372 g 29,5 MJ 368 g 26,4 MJ
31 Fütterung der Zuchtlämmer mit Muttermilch Biestmilch - in den ersten 6 Stunden Lämmer saufen an der Mutter ab der 2. Lebenswoche bestes Heu ab der 2. Lebenswoche RIEPER R-40/p Lämmeraufzuchtfutter zur freien Aufnahme jederzeit ungehinderter Zugang zu frischem sauberen Wasser
32 Alter ml pro Mahlzeit Mahlzeiten pro Tag Konzentration Tag Kolostrum 6 Tag :5 6 Tag :5 5 Tag :5 3 Tag :5 2 Woche :5 2 Woche :5 2 Woche :5 2 Woche :5 1 Ab dem 10. Lebenstag gutes Heu, temperiertes Wasser und RIEPER R-40/p Lämmeraufzuchtfutter anbieten.
33 Fütterung der Zuchtwidder während der Ruhezeit werden die Widder verhalten gefüttert einen Monat vor der Decksaison g Ergänzungsfutter Deckperiode 800 g Ergänzungsfutter ausreichende Mineralstoffversorgung zusätzliche ß-Carotin Versorgung 30 g RIEPER P-25/m pro Tier und Tag
34 Fütterungsfehler und fütterungsbedingte Krankheiten
35 Harnsteine und Harngrieß bei Zuchtwiddern und Widderlämmern
36 Harnsteine und Harngrieß bei Zuchtwiddern und Widderlämmern speziell bei intensiv gefütterten männlichen Schafen bei Widderlämmern als auch bei Zuchtwiddern durch falsche Fütterung führt in vielen Fällen zu Harnstau und zum Tod der Tiere
37 Harnsteine und Harngrieß bei Zuchtwiddern und Widderlämmern Erste Symptome Krankheit tritt plötzlich auf Unruhe, Symptome einer Kolik, Zähneknirschen Wiederholtes Aufstehen und Niederlegen Akutphase Reduzierte bis eingestellte Futteraufnahme Aufkrümmen des Rückens bei Harnabsatz Fehlender Harnabsatz
38 Ursachen falsches Calcium-Phosphor-Verhältnis zu phosphorreiche Fütterung (Getreide, Mühlennachprodukte) bei gleichzeitigem Calcium-Mangel Magnesium-Überschuss Wassermangel Stress (Transport, Ausstellungen)
39 Behandlung Entfernen des wurmartigen Fortsatzes Öffnen und entleeren der Harnblase unter Narkose Sofortige Korrektur der Fütterung
40 Vorbeugung Ausgewogene Fütterung Reduktion phosphorreicher Kraftfuttermischungen Erhöhung des Rauhfutteranteils Trinkwasserversorgung sicherstellen Salzlecksteine anbieten Ca : P Verhältnis von mindestens 2 : 1 Passendes Mineralfutter anbieten
41 Fütterungsempfehlungen Widderlämmer ausreichende Wasserversorgung beim Absetzen auf eine ausreichende Wasserversorgung achten Einsatz einer Elektrolyt-Tränke beim Absetzen durch zusätzliche Salzgaben kann die Wasseraufnahme gesteigert werden Lämmer werden neben Heu und Milch mit RIEPER R 40/p ohne weitere Mineralfuttergaben gefüttert
42 Fütterungsempfehlungen Widder bei Zuchtwiddern sollten ebenfalls spezielle Kraftfutter für Schafe zum Einsatz kommen bei höheren Belastungen wie in der Decksaison oder vor Ausstellungen sollte zusätzlich RIEPER P-25/m gefüttert werden Wiederkäuergerechte Fütterung Ausreichende Wasserversorgung Versorgung mit Salz über Salzlecksteine oder Viehsalz
43 Kupferüberversorgung Chronische Kupfervergiftung negativer Einfluss auf die Wolle Kupfer wird in der Leber gespeichert Zerstörung der Hepatozyten (Leberzellen) Führt im Extremfall zum Tod
44 Ursachen Kupfergehalt in der Ration über mg/kg TS Kupferleitungen Kraftfutter, die nicht für Schafe bestimmt sind Mineralfutter, die nicht für Schafe bestimmt sind
45 Fütterungsempfehlungen Kupfer darf nur in Gebieten mit nachgewiesenem Kupfermangel ergänzt werden! Grundfutteruntersuchung Tränkewasser Untersuchung Einsatz von speziellen Kraft- und Mineralfuttermitteln ohne Kupfer
46 Selenmangel
47 Was ist Selen? Halbmetall Spurenelement Antioxidans Dadurch Schutz des Organismus vor Umweltgiften, freien Radikalen und Schwermetallen Bei Aktivierung von zahlreichen Enzymen beteiligt
48 Selenmangel Lämmer: verminderte Vitalität Trinkschwäche Atemwegserkrankungen Weißmuskelkrankheit Ausgewachsene Tiere: schlechte Fruchtbarkeit Euterprobleme
49 Weißmuskelkrankheit Ursachen Weißmuskelkrankheit bezeichnet einen Vitamin E- / Selenmangel Selen ist verantwortlich für den Zellschutz, insbesondere der Muskulatur Vitamin E ist mit Selen ebenfalls für die Infektionsabwehr und unter anderem auch für die Fruchtbarkeit verantwortlich Tirol ist ein Selenmangelgebiet
50 Weißmuskelkrankheit Symptome Ältere Lämmer - Skelettmuskelform Normale Milch- und Futteraufnahme Lähmung der Hinterhand Festliegen Ältere Lämmer - Herzmuskelform Tod durch Herzversagen
51 Weißmuskelkrankheit Symptome Erwachsene Tiere Krankheitsbild weniger deutlich Leistungsrückgang Fruchtbarkeitsstörungen Nachgeburtsverhalten
52 Fütterungsempfehlungen Ergänzung durch Mineralfutter RIEPER P -25/m mit Natriumselenit und Selenhefe Zusätzliche Ergänzung durch Spezialfutter RIEPER WZ-FM/m Selenhefe
53 Sternguckerkrankheit Cerebrocortikalnekrose (CCN) Bei Jungtieren zwischen 2 10 Monaten Symptome Taumelnder Gang Gestörtes Sehvermögen Festliegen mit Krämpfen Kopf nach hinten überstreckt Zähneknirschen, Muskelzucken am Kopf, schnelle Augenbewegungen Schluckbeschwerden, Leerkauen Durchfall, erhöhte Temperatur
54 Sternguckerkrankheit Ursachen Vitamin B1 Mangel Gestörte Pansenverdauung Verminderte Vitamin B1 Produktion durch Pansenmikroben Erhöhter Bedarf bei kohlehydratreicher Fütterung Schimmelpilze bauen Vitamin B1 im Futter ab Adlerfarn enthält Antagonisten von Vitamin B1
55 Sternguckerkrankheit Behandlung Verabreichung von Vitamin B1 Präparaten Nur im Anfangsstadium der Krankheit zielführend Mehrere Behandlungen notwendig Tiere in abgedunkelten Stall
56 Sternguckerkrankheit Vorbeugung Wiederkäuergerechte Füterung Raufutter in bester Qualität Strukturwirksamkeit der Grundfutter beachten Ausreichende Versorgung mit Vitamin B1 Sprayfo Lamm 51 und Rieper R-40/p mit B Vitaminen
57 Danke für die Aufmerksamkeit
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