Presse-Information. Holzbau in Architektenqualität. Büro- und Werkstattgebäude in Holztafelbauweise

Transkript

1 Presse-Information Büro- und Werkstattgebäude in Holztafelbauweise Holzbau in Architektenqualität Im Großraum München wurde ein Büro- und Werkstattgebäude komplett in Holzbauweise erstellt. Dabei kommen die Vorteile des Holzbaus voll zum Tragen. Die Vorfertigung der Wandelemente im Werk unter optimalen Bedingungen sorgt für kurze Bauzeiten. Schlanke, mit Gipsfaser-Platten beplankte Wandkonstruktionen bieten den geforderten Brand- und Schallschutz und erreichen in Verbindung mit einem konstruktiven Energiekonzept einen niedrigen Energieverbrauch. Arbeit und Wohlbefinden müssen einander nicht ausschließen: Eine Gewerbeimmobilie kann durchaus als individuell geplantes Gebäude in Holzrahmenbauweise erstellt werden und dabei ansprechende Architektur, hohe Funktionalität und ein angenehmes Arbeitsklima miteinander verbinden. Diesen Beweis treten jetzt die beiden Firmen Awite Bioenergie GmbH und Rmenergy Umweltverfahrenstechnik GmbH an. Die beiden benachbarten Betriebe waren auf der Suche nach einer Immobilie, die gemeinsam genutzt werden kann. Nach langer und erfolgloser Suche im Münchener Umland entschieden sie sich schließlich für ein Grundstück am Rande des gewachsenen Dorfkernes von Niederhummel, unweit des Münchener Flughafens. Auf dem Grundstück einer ehemaligen Baumschule bauten sie dort ein neues, individuell geplantes Büro- und Werkstattgebäude. Da beide Firmen in Sachen Umwelttechnologie unterwegs sind, lag die Wahl des Baustoffs Holz nahe. Wir haben uns hier bewusst, so Dipl.-Ing. Steffen Wiegland, Geschäftsführer von Rmenergy, für den Naturbaustoff Holz entschieden, weil wir ein angenehmes Arbeitsklima schaffen wollten. Ein Ziel, das bereits im Namen der eigens für den Neubau gegründeten Gesellschaft Schöner Arbeiten GbR festgelegt wurde.

2 Entstanden ist in Niederhummel ein zweistöckiger Neubau mit einer Grundfläche von ca. 24 x 16 m, in dessen Untergeschoss der Werkstattbereich mit Sozialraum, Umkleideraum mit Sanitärbereich sowie ein Technikraum untergebracht ist. Auf der ersten Etage befinden sich die Büros. Der langgestreckte Bau mit seiner Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz, die als liegende Rhombus-Schalung konzipiert ist, wird von Süden über zwei großformatige Türen erschlossen, wobei ein Eingang ausschließlich die Werkstatt bedient. Das darüber liegende Bürogeschoss öffnet sich an den beiden Längsfassaden über raumhohe, durchlaufende Holz-Aluminium-Fenster. Sie gewähren nach beiden Seiten hin Aus- und Durchblicke. Das Grün der Umgebung wird so zum mitbestimmenden atmosphärischen Element. Dazu passt das Flachdach mit Dachbegrünung, das zusätzlich ein angenehmes Raumklima fördert. Konstruktive Sonnenschutzmaßnahmen wie ein tief auskragender Balkon auf der Südseite sowie feststehende Holzlamellen vor den Fenstern im Untergeschoss auf der Süd- und Nordseite mindern im Sommer den solaren Wärmeeintrag über die großen Glasflächen. Der Balkon dient gleichzeitig den beiden Eingängen als Wetterschutz und verleiht dem streng symmetrischen Baukörper ein dynamisches Profil. Im Winter ermöglichen die großflächigen Verglasungen die passive Nutzung der Sonnenenergie. Die Holz-Alu-Fenster mit Dreifach-Isolierverglasung sorgen in Kombination mit einer Wärmepumpe und Erdkollektoren sowie Heizestrich für einen niedrigen Energieverbrauch. Nach Angaben des Architekten beträgt die Energiekennzahl des kompakten Baus 11,7 kwh/m²a und liegt damit deutlich unter der Grenze des Passivhausstandards. Die Bauherren hatten im Vorfeld der Planung gefordert, dass die Förderfähigkeit nach dem ERP-Energieeffizienzprogramm der KFW-Bank gegeben sein muss. Dies gibt eine Unterschreitung von mindestens 30% des Neubau-Niveaus nach der EnEV vor. Mit Dämmwerten von U = 0,20 W/m²K bei der Außenwand; U = 0,15 W/m²K im Dachbereich 2

3 und einer Dreifach-Wärmeschutzverglasung von Ug= 0,6 W/m2K werden diese Anforderungen für den Transmissions-Wärmeverlust erreicht. Die Beheizung mit einer effizienten Wärmepumpentechnik sorgt für eine Unterschreitung des Primärenergiebedarfes um mehr als 50%. Damit wird eine Einsparung gegenüber EnEV- Niveau um ca kwh und 2600 kg CO 2 pro Jahr erzielt. Im Blower-Door Test wurde der Wert von n50 = 0,43 1/h (Messung nach DIN Verfahren A) erreicht. Vorfertigung Realisiert wird das neue Büro- und Werkstattgebäude der Firmen Awite Bioenergie und Rmenergy Umweltverfahrenstechnik komplett in Holzrahmenbauweise. Die Umsetzung des von Architekt Martin Werner vom Münchener Architekturbüro mw.architektur geplanten Objektes erfolgt durch die Firma KOBUS Die Hausmanufaktur GmbH, die bei dem Objekt gleichzeitig als Generalunternehmer auftritt und das Projekt bis zur schlüsselfertigen Übergabe betreut. Sämtliche Dach- und Wandelemente sowie die Decken des Objektes werden in den Werkstätten des ausführenden Familienunternehmens aus dem bayrischen Unterreit, das sich auf den ökologischen Holzbau in traditioneller Zimmererqualität spezialisiert hat, vollständig vorgefertigt und anschließend per Tieflader zur Baustelle geliefert und dort vor Ort montiert. Dank des hohen Vorfertigungsgrades ist eine schnelle und reibungslose Abwicklung auf der Baustelle gewährleistet. Die fertigen Wände werden lediglich mechanisch mit Montagewinkeln in der Bodenplatte befestigt sowie untereinander verschraubt. Toleranzen der Bodenplatte werden vor der Montage durch ein Mörtelbett ausgeglichen. Insgesamt werden für die Produktion sämtlicher Wände und Decken im Werk zwei Wochen benötigt. Der Rohbau des gesamten Gebäudes inklusive Deckeneinbau und Dach kann anschließend innerhalb von nur einer Woche fertiggestellt werden. Das Gesamtprojekt ist nach gut 6 Wochen abgeschlossen. 3

4 Außenwände Als primäres Baumaterial kommt bei diesem Objekt der Werkstoff Holz großflächig für die Konstruktion von Decken, Wänden, Wandbekleidungen, Dach und Fassade zum Einsatz. Dabei werden alle Außenwände als 33 cm dicke Holzständerwände ausgeführt, die raumseitig mit einer doppelten Lage aus 2 x 12,5 mm dicken Fermacell Gipsfaser-Platten beplankt werden. Lediglich im Bereich der Werkstatt wird raumseitig zusätzlich eine OSB- Platte als Sichtplatte aufgebracht. Die Außenwand-Konstruktion wird durch eine einfache Lage aus 12,5 mm Gipsfaser- Platten und einer Winddichtungsbahn nach außen hin abgeschlossen. Als Unterkonstruktion für die waagerechte Leistenschalung aus Lärche (24 mm dick) wird darauf eine 30 mm dicke Lattung aufgebracht. Die Wärmedämmung im Wandhohlraum erfolgt durch 24 cm dicke Mineralwolle. Insgesamt erfüllt die Konstruktion die Anforderungen der Brandschutzklasse F30-B. Sie bietet gleichzeitig einen Schallschutz von 45 db. Außerdem kann damit die von den Bauherren im Vorfeld der Planung geforderte hohe Wärmedämmung geleistet werden. Innenwände Die Innenwände werden mit einer beidseitig einfachen Lage aus 12,5 mm Fermacell Gispfaser-Platten und Mineralwoll-Dämmung im Wandhohlraum ausgeführt. Die Konstruktion erreicht Schalldämmwerte von 42 db. Eingesetzt werden raumhohe Platten in Standardbreite, die objektbezogen in den erforderlichen Höhen im Werk hergestellt werden. Sie werden vertikal verarbeitet. Ihre Befestigung erfolgt auf der Unterkonstruktion (Achsabstand der Holzrippen 62,5 cm) mit verzinkten Stahlklammern. Bei zweilagiger Beplankung wird die obere Lage direkt in der unteren Plattenlage befestigt. Wichtig ist dabei, auf einen Stoßversatz der Plattenlagen untereinander von mindestens 20 cm zu achten. Die Fugen werden als Klebefuge ausgeführt. 4

5 Decke Mit einer massiven Brettstapeldecke kommt bei dem Objekt eine Alternative zur standardmäßigen Holzbalkendecke zum Einsatz. Dabei bestehen die einzelnen Deckenelemente aus senkrecht gestellten Holzbrettern, die mechanisch miteinander verbunden sind. Bei der Vorfertigung im Werk werden die einzelnen Holzlamellen in Sichtqualität sortiert, so dass eine zunächst geplante unterseitige Deckenbekleidung nicht zur Ausführung kommt. Durch eine spezielle, an diesem Objekt erstmals ausgeführte Akustikprofilierung der Deckenunterseite kann gleichzeitig eine gute Raumakustik ohne zusätzliche Maßnahmen erreicht werden. Oberseitig wird die Deckenkonstruktion mit einem Zementestrich versehen, der als Heizestrich ausgeführt wird. Dachaufbau Die Brettstapeldecke kommt ebenfalls bei den Decken des Obergeschosses zum Einsatz. Die Konstruktion wird nach oben hin mit Gefälle-Dämmplatten abgeschlossen, die die notwendige Wärmedämmung bieten und gleichzeitig das innenliegenden Dachentwässerungssystem bedienen. So kann auf die Installation von Dachrinnen verzichtet werden. Mit Dachabdichtungsfolien wird das Dach anschließend geschlossen und kann im nächsten Schritt begrünt werden. Spezifische Vorteile Mit dem Einsatz von Gipsfaser-Platten kann das ökologische Konzept, das von Architekt Martin Werner für die Schöner Arbeiten GbR entworfen wurde, rationell, schnell und kostengünstig realisiert werden, ohne dass dabei Zugeständnisse an die Qualität gemacht werden müssen. Es steht damit ein Baustoff zur Verfügung, der im Rahmen eines umweltschonenden Produktionsprozesses auf der Basis natürlicher Rohstoffe hergestellt wird. Da die Materialund Verarbeitungseigenschaften dem Holz sehr ähnlich sind, stellt er eine gute Ergänzung zur Holzunterkonstruktion dar. Der Baustoff, so Josef Kobus, Geschäftsführer der Konus 5

6 Die Hausmanufaktur GmbH, bietet Vorteile auf Grund seiner homogenen durchgängigen Materialstruktur. Er ist sehr fest und verfügt über ein geringeres Quell- und Schwindverhalten. Und Architekt Martin Werner ergänzt: Bei diesem Objekt besteht die Holzkonstruktion aus Wänden in Holztafelbauweise und Brettstapeldecken. Mit dieser Konstruktion können Leimverbindungen vermieden werden. Für mich ein ökologischer Pluspunkt. Gleichzeitig erfüllt Fermacell alle Anforderungen, die an moderne Wände gestellt werden. Die Platten bieten auf Grund ihrer Faserarmierung eine hohe mechanische Beanspruchbarkeit und konnten im vorliegenden Fall daher sowohl im Büro- wie auch im Werkstattbereich eingesetzt werden. Durch entsprechende werkseitige Imprägnierung, mit der alle Platten standardmäßig ausgerüstet sind, war außerdem eine Verarbeitung in den Feuchträumen unbedenklich möglich, zumal die Platten ohne jede Einschränkung als Fliesenuntergrund geeignet sind. Hinzu kommt umfassende Sicherheit durch hohen Feuerwiderstand. Im vorliegenden Fall war Brandschutzklasse F30-B gefordert. Möglich sind aber Konstruktionen bis F120. Eine im Vergleich zu anderen Gipsbaustoffen höhere Rohdichte und biegeweichere Plattenstruktur von Gipsfaser-Platten bringt außerdem schalldämmende Vorteile. Sowohl die Außen- wie die Innenwandkonstruktion des Büro- und Werkstattgebäudes in Niederhummel profitieren davon. Schlanke Wandkonstruktionen bieten hohe Wärmedämmung. Als Gipsbaustoff sorgt Fermacell außerdem für ein angenehmes Raumklima. Fazit Der Bau des Büro- und Werkstattgebäudes in Niederhummel zeigt: Wer Wert auf individuelles architektonisches Design legt, kann dies auch in Holztafelbauweise realisieren und profitiert darüber hinaus von den Vorteilen ökologischen Bauens. 6

7 Bautafel Bauherr: Betreiber: Holzbau/Generalunternehmer: Architekt: Schöner Arbeiten GbR Awite Bioenergie GmbH, RMEnergy Umweltverfahrenstechnik GmbH Kobus die Hausmanufaktur GmbH, Unterreit mw.architektur, München Das Büro- und Werkstattgebäude in Niederhummel wurde nach ökologischen Kriterien errichtet und fällt durch seine langgestreckte Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz auf. Auch bei Gewerbeimmobilien kommen die Vorteile des Holzbaus voll zum Tragen. Statt einer üblichen Holzbalkendecke wurde eine massive Brettstapeldecke montiert. Durch eine Profilierung der Deckenunterseite konnte eine gute Raumakustik ohne weitere Maßnahmen erzielt werden. 7

8 Die Innenwände wurden beidseitig mit einer einfachen Lage Gipsfaser-Platten (12,5 mm) beplankt und mit Mineralwolle gedämmt. So werden Schalldämmwerte von 42 db erreicht. Das Büro- und Werkstattgebäude in Niederhummel zeigt: Mit der Holzbauweise profitiert der Nutzer nicht nur von den Vorteilen ökologischen Bauens, sondern auch von einem optisch ansprechenden Interieur. Gipsfaser-Platten von Fermacell sind auch in Feuchträumen einsetzbar und bilden einen optimalen Untergrund für Fliesen. Kontakt für die Redaktion: Fermacell GmbH Anja Zeiske Referentin PR & Kommunikation Tel.: , 8