Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ERASMUS Erfahrungsbericht 2014/15

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1 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ERASMUS Erfahrungsbericht 2014/15 Persönliche Angaben Studiengang an der FAU: Gastuniversität: Gastland: Studiengang an der Gastuniversität: Aufenthaltszeitraum (WS, SS oder Jahr): International Business Studies University College Cork Irland Business WS 2014/ Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) 2. Anreise / Visum (Flug, Bahn) 3. Unterkunft (Wohnheim, privat) 4. Studium an der Gastuniversität (Lehrveranstaltungen / Stundenplan) 5. Betreuung an der Gastuniversität (International Office und Fachbereich) 6. Sprachkurse an der Gastuniversität (kostenlos, kostenpflichtig) 7. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.) 8. Alltag & Finanzielles & Freizeit (Sehenswertes, Lebenshaltungskosten, Geld- Abheben, Handy, Jobs) 9. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) 10. Wichtige Ansprechpartner und Links 1. Vorbereitung Um einen Auslandsstudienplatz zu bekommen musste man sich zunächst am Fachbereich beziehungsweise am jeweiligen Lehrstuhl bewerben. Maximal konnte man zwei Bewerbungsmappen abgeben. Das heißt nur die Auslandsstudienplätze von maximal zwei Lehrstühlen konnten in Betracht gezogen werden. Hierbei konnte man noch Präferenzen zwischen den einzelnen Universitäten des Lehrstuhls angeben. Sofern die Bewerbungsmappe aussagekräftig war, wurde man anschließend von den Lehrstühlen zu einem Gespräch eingeladen. Hierbei wollten die Lehrstuhlmitarbeiter vor allem einen persönlichen Eindruck gewinnen und unsere Motivation warum wir ins Ausland gehen wollen ergründen. Die Atmosphäre 1

2 war eher locker und das Gespräch fand größtenteils auf Deutsch statt. Einzelne Fragen wurden auf Englisch gestellt, um unsere Kenntnisse kurz einzuschätzen. Um sich auf das Gespräch vorzubereiten sollte man sich über das Gastland und die Gastuniversität informiert haben und gut darlegen können warum es einem so wichtig ist, genau an diese Uni bzw. in dieses Land/ diese Stadt zu gehen. Nach circa zwei Wochen erhält man dann eine Zu- oder Absage. Im Falle einer Zusage, folgten am Lehrstuhl Falke weitere Anweisungen. Man wurde bei der eigentlichen Bewerbung an der Gastuniversität, die größtenteils nur noch reine Formsache war, toll unterstützt. 2. Anreise Die Anreise nach Cork ist relativ unkompliziert. Cork besitzt einen eigenen kleinen Flughafen der nur etwas außerhalb der Stadt liegt und gut mit Taxis/ Busen erreicht werden kann. Ab Nürnberg gibt es leider keine direkte Flugverbindung aber von München aus fliegt die irische Airline Aer Lingus ohne Zwischenstopp nach Cork. Alternativ kann man auch nach Dublin fliegen. Der Vorteil hier liegt vor allem in der größeren Auswahl an Flügen. Und auch preislich ist dies evtl. die günstigere Variante. Von Dublin fahren dann Busunternehmen wie zum Beispiel Aircoach (auch direkt vom Flughafen) nach Cork. Dies dauert circa 3 1/2 Stunden. Neben diesen zwei Möglichkeiten die sicherlich die einfachsten und preisgünstigsten sind, könnte man auch mit der Fähre nach Irland übersetzen. Ich bin beispielsweise zusammen mit meinen Eltern mit dem Auto angereist. Von Roscoff in Frankreich nach Rosslare in Irland haben wir dann die Fähre genommen. Mit dem Flugzeug ist die Anreise zwar deutlich einfacher, Vorteil hier war aber dass wir so mit unserem Auto eine Rundreise vor Semesterbeginn durch Irland machen konnten. Das war traumhaft schön! Wenn ihr alt genug seid, mietet euch unbedingt ein Auto, das ist nochmal eindrucksvoller als die Bustouren für Touristen. Meine Heimreise habe ich dann auch per Flugzeug von Dublin nach München angetreten. 3. Unterkunft Mit meinem Wohnheim war ich sehr zufrieden. Sowohl die Lage war meiner Meinung nach super (5 min zur Uni; 15min in die Stadt) als auch die Hausverwaltung bzw. unser Hausmeister. Sofern es Probleme gab konnten wir ihn sofort kontaktieren und die Verwaltung war immer bemüht alles sofort in Ordnung zu bringen. Außerdem hatte man den Eindruck, dass sie uns die Zeit in Irland so angenehm wie nur möglich gestalten wollten. Im Gegensatz zu den anderen Wohnheimen war "The Spires Student Accommodation" auch sehr gepflegt und sauber. Allerdings darf man allgemein natürlich nicht sehr viel Komfort und dergleichen erwarten, obgleich die Wohnheime in Irland recht teuer sind und man in Nürnberg für das gleiche Geld wohl einiges mehr bekommen hätte. Nichtsdestotrotz war ich mit meinem Wohnheim wirklich sehr zufrieden und habe mich auch gut mit meinen "flat mates" verstanden. Ich kann das Wohnheim also nur weiter empfehlen. Beachtet aber, dass das Wohnheim Ende Juni schon ausgebucht war, also reserviert euch einen Platz so bald wie möglich. 4. Studium an der Gastuniversität Gleich vorneweg: Die UCC ist eine super Uni. Die Lehrveranstaltungen sind größtenteils sehr interessant und vor allem die kleinen Kursgrößen machen den Unterricht spannend. Zählt ein Kurs 150 Leute, so ist dies bereits die obere Grenze. Auch die Professoren sind extrem engagiert und immer offen für Fragen. Antworten auf s innerhalb von 5 min sind so nicht selten. Zu den Lehrveranstaltungen bleibt zu sagen, dass das Niveau natürlich je nach Kurs variiert, aber im allgemeinem 2

3 vergleichbar mit dem Deutschen ist. (Kurse mit einer 1 als erste Zahl in der Modulnummer sind Erstsemesterkurse, beginnt die Modulnummer hingegen mit einer 4 ist der Kurs deutlich anspruchsvoller) An der UCC habe ich fünf Kurse belegt. Besonders interessant waren Enterprise and Innovation und Irish Folklore. In Irish Folklore haben sich die Professoren beispielsweise sehr um die internationalen Studenten bemüht. Mehr über die irischen Traditionen und Brauchtümer zu erfahren war darüber hinaus sehr interessant. Bei der Kurswahl sollte man das unterschiedliche Assessment der Kurse berücksichtigen. Anders als in Nürnberg haben hier nur wenige Fächer eine Klausur am Ende des Semesters, welche auch wirklich 100% zählt. In den meisten Fächern erfolgt zusätzlich eine Bewertung während des Semesters mittels Essays, welche dann z.b. 30% der Gesamtnote ausmachen. Die restlichen Punkte können dann in der Klausur am Ende des Semesters gesammelt werden. Teilweise werden auch ganze Kurse ausschließlich durch Hausarbeiten abgedeckt. Dies bedeutet natürlich deutlich mehr Arbeit unter dem Semester aber auch etwas Entlastung zum Ende hin. Zu empfehlen ist eine gute Mischung zwischen Klausuren und Hausarbeiten, sodass es zu keiner Zeit im Semester zu stressig wird, immerhin will man sein Auslandssemester ja nicht nur am Schreibtisch verbringen. 5. Betreuung an der Gastuniversität Die Betreuung an der Universität war extrem gut. Das International Office hat beispielsweise bereits vor offiziellem Semesterbeginn Veranstaltungen und Ausflüge für die internationalen Studenten organisiert. Auch die drei Einführungstage waren super organisiert. Alle wichtigen Informationen zur Kurswahl, Stundenplangestaltung usw. wurden uns einfach und verständlich erklärt. Auch bei sonstigen Fragen waren die Mitarbeiter des International Office stets hilfsbereit und haben uns sofort und unkompliziert weitergeholfen. Allgemein ist anzumerken, dass die Problemchen der Studenten in Irland viel unbürokratischer und daher auch deutlich schneller gelöst werden als in Deutschland. Dies gilt nicht nur für das International Office sondern auch für die Lehrstühle. Jeder fühlt sich verantwortlich und man wird nicht von einem Lehrstuhlmitarbeiter zum anderen geschickt. Bei Fragen per antworten die Professoren meist innerhalb weniger Stunden. Mehr als einen Tag habe ich nie auf eine Rückmeldung gewartet. Bei der Betreuung der internationalen Studenten hat es demnach an nichts gemangelt. Teilweise wurden wir sogar von den Mitarbeitern des International Office daran erinnert wichtige Dokumente rechtzeitig ausfüllen zu lassen und abzuschicken. Die Fürsorge war großartig. 6. Sprachkurse an der Gastuniversität Leider habe ich obwohl dies ursprünglich mein Plan war - keinen Sprachkurs an der UCC belegen können. Die Plätze für die Sprachkurse waren sehr begrenzt und die Anmeldung fand teilweise vor Semesterbeginn statt. Die Anmeldung wurde direkt vom Englischprofessor organisiert. Dies war leider auch der einzige Teil der Betreuung der nicht so gut gelaufen ist. Die meisten Studenten wussten gar nichts von einer Anmeldung zu den Englischkursen vor Semesterbeginn, sodass die wenigen Plätze bereits vergeben waren als das Semester offiziell startete. Für die internationalen Studierenden gab es zwei Auswahlmöglichkeiten: einen Kurs auf B2 und einen auf C1- Niveau. Zu den Kursen selbst kann ich mangels eigener Erfahrung natürlich nicht viel sagen, allerdings soll der Englischkurs auf C1- Niveau wohl mit sehr viel Arbeit und häufigen in-class Tests verbunden gewesen sein. 7. Ausstattung der Gastuniversität 3

4 Die Boole Library an der UCC ist gut ausgestattet. Man bekommt dort so gut wie alle Bücher die man für seine Recherche benötigt. Besonders gefallen hat mir, dass in der Special Reserve Bücher, die sehr nachgefragt sind, nur für 4h Stunden entliehen werden konnten. Denn so konnte man sicher sein, dass nach 4h das unbedingt benötigte Buch wieder im Regal stehen würde und man nicht auf sie Literatur verzichten muss. Zugang zur Boole Library hat man durch seine student card, welche ähnlich unserem Studentenausweis an der FAU, auch zum bezahlen am Campus, drucken usw. benutzt werden kann. In der Boole Library befinden sich zahlreiche Computer, Drucker, Kopierer usw. aber auch so gibt es zahlreiche andere Computerräume an der Uni. Außerdem ist die Uni mit WLAN ausgestattet und man kann sich mit seinem Laptop/Smartphone problemlos einloggen. 8. Alltag & Freizeit & Finanzielles Der Alltag in Cork war natürlich durch viele Ausflüge an den Wochenenden geprägt. Immerhin will man ja das Land entdecken und kennenlernen. Ich kann nur empfehlen am Anfang des Semesters so viele Ausflüge wie möglich zu machen um das bessere Wetter auszunutzen. Preiswert und schön fand ich die Bustouren die für Touristen angeboten wurden. (Sollte man unter 21 sein, hat man auch fast keine andere Möglichkeit, um zu den Sehenswürdigkeiten zu kommen, denn Mietautos werden erst ab diesem Alter entliehen). Zwei Busunternehmen bieten hierbei schöne Touren an. Das erste Unternehmen ist Paddywagon: Die Busfahrer sind sehr unterhaltsam und singen schon mal den ein oder anderen irischen Pub Song um die Stimmung im Bus anzukurbeln. Paddywagon bietet zahlreiche sehenswerte Tagesausflüge an, z.b Ring of Kerry, Cliffs of Moher, Dingle Peninsula usw. Das zweite Busunternehmen welches ich empfehlen kann ist O Briens Coach Tours. Hier hat mir die Tour zum Mizen Head besonders gut gefallen. Auch eine Reise nach Dublin lässt sich einfach organisieren. Das Busunternehmen Aircoach ist hier wirklich super geeignet. Und Dublin selbst sowie die Gegend rund um Dublin (z.b. Howth) ist natürlich auch sehr sehenswert. Allerdings gefällt mir Cork deutlich besser. Dieser Meinung sind auch die Einwohner von Cork, denn nicht um sonst gibt es das Sprichwort: A rainy day in Cork is better than a sunny day in Dublin. Bei der Freizeitgestaltung in Cork sollte unbedingt auch die hohe Pubdichte erwähnt werden. Ein Pub auf den man sich hinsichtlich live music stets verlassen kann ist der Oliver Plunketts. An Weihnachten gab es auch einen kleinen Christmas Market, allerdings kann der nicht wirklich mit unseren deutschen Weihnachtsmärkten mithalten. Dafür aber die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt. Jede noch so kleine Seitenstraße wird mit bunten Lichterketten geschmückt und auf der Hauptstraße werden große Weihnachtsbäume aufgestellt. Zu den Lebenshaltungskosten bleibt zu sagen, dass diese deutlich höher sind als in Deutschland. Wie oben bereits angesprochen ist vor allem die Miete extrem teuer. Aber auch die Supermärkte verlangen mehr Geld für ihre Waren (Centra, Tesco). Immerhin hat es die deutsche Supermarktkette Lidl schon nach Irland geschafft, sodass man in der Cornmarket Street günstig einkaufen kann. 9. Fazit In Cork hatte ich eine wunderbare und unvergessliche Zeit die mir immer in Erinnerung bleiben wird. Ich bin extrem stolz die Erfahrung eines Auslandssemesters gemacht zu haben und würde es jedem weiterempfehlen der ähnliches plant. Es hat mich persönlich sehr weitergebracht. Man konnte nicht nur neue kulturelle Eindrücke gewinnen sondern auch ein wunderschönes Land entdecken und gleichzeitig ohne große Mühe sein Englisch verbessern. Auch die Uni in Cork war toll und ich war 4

5 äußerst positiv überrascht von der extrem guten Betreuung und der unkomplizierten Art und Weise mit der die Probleme der Studenten gelöst wurden. Abschließend bleibt mir zu sagen, dass Cork wirklich ein toller Ort für ein Auslandssemester ist und einen ganz eigenen, besonderen Charme hat. Ich werde dort definitiv nochmal Urlaub machen 10. Wichtige Ansprechpartner und Links UCC Homepage UCC International Office Wichtiger Ansprechpartner: Clare Murphy: Unterkunft Busse Freizeit/ Ausflüge 5