Erfahrungsbericht. Auslandssemester in Irland Waterford Institute of Technology, Irland WS 2015/2016

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1 Erfahrungsbericht Auslandssemester in Irland Waterford Institute of Technology, Irland WS 2015/2016 Nadine Hofmann Studiengang: Betriebswirtschaft und Unternehmensführung Vertiefung: Marketing und Vertrieb 1

2 Vorbereitung und Planung Bei Auswahl einer Partnerhochschule waren für mich zwei Aspekte besonders wichtig. Erstens wollte ich in ein Land in dem Englisch als Muttersprache gesprochen wird und zweitens wollte ich an einer Universität studieren, an der keine Studiengebühren anfallen. Irland und Waterford waren zwar bei meiner Bewerbung nicht meine erste Wahl aber ich war dann doch sehr glücklich mit meiner Nominierung für diese Partnerhochschule. Nach meiner Nominierung habe ich dann das Learning Agreement erstellt. Im Frühjahr 2015 habe ich mich dann noch per Post an der WIT bewerben müssen. Die endgülte Zusage habe ich erst relativ spät Mitte Juni bekommen. Mit mir zusammen ging noch eine weitere Studentin nach Waterford. Das war ganz praktisch, da wir alle Formalitäten immer zusammen erledigen konnte und dann uns in Waterford auch gleich ein Appartement geteilt haben. Anreise und Abreise Um den Flug sollte sich rechzeitig gekümmert werden. Denn umso näher das Abflugdatum rückt, desto höher wird der Flugpreis. Ich bin mit Air Lingus direkt von München nach Dublin geflogen und habe für einen oneway Flug ca. 170,00 bezahlt. Es ist auch möglich nach Cork zu fliegen aber erstens ist die Flugverbindung von Deutschland aus nicht so gut und zweitens gibt es weniger Busse die von Cork Flughafen nach Waterford fahren. In Dublin Airport kann man ganz praktisch in den Bus der Firma JJ Kavanagh steigen, der einen in ca. 3,5 Stunden nach Waterford bringt. Die Kosten dafür betragen 17,00 und es ist auch möglich direkt am Studentenwohnheim Riverwalk auszusteigen. Tipp: Entweder gleich Hin-und Rückflug buchen oder sobald wie möglich vor Ort den Rückflug buchen. Meistens ist schon im Vorfeld bekannt, wann der letzte Prüfungstag ist. So kann man wirklich nochmal Geld sparen! Unterkunft In Riverwalk gibt es zwei große Studentenwohnheime Manor Village (gegenüber der Universität) und Riverwalk. Manche Studenten haben sich auch Privatunterkünfte gesucht, da wird auch einiges angeboten. Ich bin in die Riverwalk Accommondation gezogen. Da wohnen die meisten Erasmus- und Internationalstudenten, für Manorvillage kann man sich nur bewerben, wenn man zwei Semester in Waterford bleibt. Für die vier Monate in Riverwalk habe ich in einem Zweierappartement ca ,00 bezahlt. Mein Zimmer war ausgestattet mit einem Bett, Schrank, Schreibtisch, ein paar Regalen und was sehr praktisch war, dass jedes Zimmer in den Appartements über ein eigenes Bad verfügt. Die Küche ist vollausgestattet und wird sich ebenfalls wie der Wohn- Essbereich mit den anderen Mitbewohnern geteilt. In der Wohnsiedlung können auch dreier,-oder vierer Appartement gemietet werden. Zu den Kosten kommen noch relativ hohe Stromkosten hinzu. Die Appartements haben ein Prepaidgerät das den Strom 2

3 abrechnet. Der Betrag kann übers Internet aufgeladen werden. Wir haben zu zweit ca ,00 verbraucht. Das warme Wasser für duschen oder abspülen wird auch mit Strom aufheizt. Ebenfalls läuft die Heizung über Strom, die aber leider nicht sehr viel bringt, da die Häuser nicht besonders gut isoliert sind. Schon bei der Bewerbung für die Unterkunft war eine Kaution in Höhe von 350,00 fällig, die im Vorfeld nach Irland überwiesen werden musste. In Riverwalk ist natürlich die Möglichkeit gegeben zu waschen. Ein Waschgang kostet 4,00, einmal Trockner kostet 3,00. Die Uni ist zu Fuß in ca. 20 min zu erreichen, das Stadtzentrum ebenfalls. Aldi, Lidl, Tesco und Super Value befinden sich in unmittelbarer Nähe. Tipp: Wer verfroren ist und in Riverwalk wohnt, sollte sich warme Freizeitkleidung mitnehmen! Studium der Gasthochschule Am fand ein Einführungstag an der WIT statt. Dort wurde uns alles erklärt, wir bekamen unseren Studentenausweis und eine Führung. Im Anschluss daran hatten wir noch ein paar Tage frei um die Gegend zu erkunden und uns einzuleben. Ich habe auch an zwei von der Hochschule organisierte Ausflüge teilgenommen. Einen Tag sind wir in die 50 km entfernte altertümliche Stadt Kilkenny gefahren und am anderen Tag haben wir eine Biketour durch Waterford gemacht. Ich fand das sehr gut um einen ersten Eindruck von Land und Leute zu gewinnen. Die erste Studienwoche ist etwas chaotisch, da man sich erst mühevoll seinen Stundenplan zusammensuchen muss. Manchmal kann man die im Learning Agreement angegebenen Kurse nicht mehr besuchen, weil es oft zu Überschneidungen kommt. Ich habe mich letztendlich für Human Ressource Management, Principles of Macroeconomics, International Marketing, International Business und Enterprise Skills entschieden. Von dem Kurs Business Strategy würde ich auf jeden Fall abraten, da dieser sehr zeitaufwendig und anspruchsvoll ist. In manchen Kursen werden Exams in den letzten zehn Tagen des Semesters geschrieben, in anderen gibt es Continous Assesments, die aus Präsentationen und Hausarbeiten bestehen. Das Niveau in Irland ist etwas unter Heilbronn aber dafür auch mit mehr Zeitaufwand verbunden. Man ist fast täglich nach den Vorlesungen noch mit Vorbereitungen und Hausarbeiten beschäftigt. Das Englisch der Dozenten ist in der Regel relativ gut verständlich, manche sprechen etwas schnell aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Die Dozenten in Irland spricht man mit den Vornamen an. Im Allgemeinen ist die Lernatmosphäre an der WIT sehr gut, die Dozenten sind wahnsinnig freundlich und hilfsbereit. Die Hochschule hat in etwa die Größe unseres Campues in Heilbronn und bietet alles, was man für ein komfortables Studentenleben benötigt. Eine große helle Bibliothek mit ausreichenden PC`s, mehrere Mensen, einen Kiosk, Fitnessclub usw. 3

4 Tipp: In der ersten Woche nicht unterkriegen lassen, da ist wirklich alles chaotisch und man hat das Gefühl hier kommt man nie klar. Aber danach läuft alles wie von selbst, man bekommt von allen Seiten Unterstützung und hat echt Spass am Studium. Alltag und Freizeit in Waterford Waterford ist eine schöne kleine irische Stadt, in der man alles bekommt was man zum Leben benötigt. Tramore Beach oder Dunmore East sind zwei sehr schöne Örtchen am Meer, die in unter 10 km per Bus erreichbar sind. Die Nebenkosten in Irland sind minimal höher als in Deutschland, vorallem wenn man bei den Discountern Aldi und Lidl einkauft, kommt man ganz gut klar. Alkohol ist allerdings sehr teuer im Vergleich zu Deutschland. Das Nachtleben in Waterford kommt auch nicht zu kurz. Es gibt viele Bars, Pubs und Clubs. Meistens findet einmal pro Woche eine Erasmusparty statt oder eine Veranstaltung, die von den zahlreichen WIT Clubs organisiert wird. Ausflüge können gut mit dem Bus unternommen werden. Die sind auch für Studenten sehr günstig oder man mietet sich ein Auto, was aber bedingt durch den Linksverkehr in Irland erst ab 25 Jahren problemfrei möglich ist. Um das Land richtig zu erkunden empfiehlt sich in der Readingweek die Ende Oktober ist, eine Rundreise zu machen. Da hat man eine Woche Zeit um sich die komplette wunderschöne Insel anzuschauen. Tipp: Unbedingt einen Ausflug zum Ring of Kerry machen. Das ist Irland wie man es von den Bildern kennt. Fazit: Ich kann ein Auslandssemester in jedem Fall weiterempfehlen. Egal ob in Irland oder anders wo auf dieser Welt. Ich habe viele neue Erfahrungen sammeln können, die mich persönlich mit Sicherheit weiterbringen und meinen Lebenslauf aufhübschen. Mein Semester an der WIT in Waterford war leider viel zu kurz. Das nächste Mal würde ich auf jeden Fall zwei Semester bleiben. Ich habe jetzt wesentlich mehr Sprachverständnis, lesen und schreiben geht mir sehr gut von der Hand. Schade ist nur, dass in Waterford sehr viele deutsche Studenten sind und man dort leider nicht so viel Englisch spricht, wie man es sich vielleicht erhofft hatte. Ansonsten habe ich mich an der WIT sehr wohlgefühlt. Dort war das Studium sehr sehr praxisnah und die Dozenten haben die Vorlesung durch ihre humorvolle und hilfsbereite Art sehr interessant gestaltet. Ich habe dort sehr viel gelernt, für mein Leben und für meinen späteren Berufsalltag. Das Land Irland ist natürlich auch wunderschön. Ich habe selten so ein abwechslungsreiches Land gesehen und in die Hauptstadt Dublin habe ich mich auch verliebt. Für mich war es ein rundum gelungener Auslandsaufenthalt und eine Erfahrung die ich nicht missen möchte! 4

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