DIN BAUWERKSABDICHTUNG. Praktische Umsetzung und Alternativlösung

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1 DIN BAUWERKSABDICHTUNG Praktische Umsetzung und Alternativlösung

2 Dipl.-Ing. Thomas Molitor STELLV. TECHNISCHER LEITER ISOTEC GMBH Bauingenieur-Studium an der TH Köln Seit 2008 in der technischen Abteilung bei ISOTEC Sachkundiger für Holzschutz, SIVV-Schein TÜV-Sachkundiger zur Erkennung, Vermeidung und Sanierung von Schimmelpilzschäden in Innenräumen Mitarbeit an WTA-Merkblättern

3 DIE ISOTEC-GRUPPE

4 Bodo Eichhöfer, Buchholz Kortholt & Stutz, Dreieich Björn Morscheck, Duisburg Henrik Rüger, Mainz Gebhardt & Gebhardt, München Über 80 Partnerbetriebe mit Über 750 Mitarbeitern Jörg Schiefelbein, Starnberg Carsten Pläsken, Arnsberg Waltermann & Zwiener, OWL Ernst Giebeler, Siegen Heinrich Pelka, Wien ISOTEC Architectus-Veranstaltung

5 über erfolgreiche Sanierungen Alte Post, Hamburg Sony Center Probsteikirsche Duisburg Anna Amalia Bibliothek Schloss Falkenlust 80 Partnerbetriebe an 150 Standorten mit Über über Unternehmer Mitarbeitern mit Über 550 Mitarbeit Hofburg, Wien Arnsberg Staatsarchiv, Luzern Abtei Münster Schwarzach Börse, Münschen ISOTEC - ARCHITECTUS 16/11/2017

6 DIN BAUWERKSABDICHTUNG Praktische Umsetzung und Alternativlösung

7 Überblick 1. Überblick zur neuen Strukturierung neuen Abdichtungsnormen 2. DIN Teil 1 (Planungsgrundsätze) 3. DIN Teil 3 (Ausführung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen) 4. Alternativlösungen für den Gebäudebestand 5. Fazit

8 Neue Abdichtungsnormen DIN (Teil 1-10) Bauwerksabdichtung gültig bis DIN Abdichtung von Dächern DIN Abdichtungen von Verkehrsflächen DIN Abdichtung von erdberührten Flächen DIN Abdichtungen von Innenräumen DIN Abdichtungen Behälter Becken gültig ab

9 1. Überblick zur neuen Strukturierung der Abdichtungsnormen

10 DIN Abdichtung von erdberührten Bauteilen Teil 1: Anforderungen, Planungsund Ausführungsgrundsätze Teil 2: Abdichtung mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen Teil 3: Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffe

11 Inhaltsverzeichnis 1. Überblick zur neuen Strukturierung neuen Abdichtungsnormen 2. DIN Teil 1 (Planungsgrundsätze) 3. DIN Teil 3 (Ausführung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen) 4. Alternativlösungen für den Gebäudebestand 5. Fazit

12 DIN Abdichtung von erdberührten Bauteilen Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze Die Wahl der Abdichtungsbauart ist abhängig von: Wassereinwirkung Untergrund (erwartete Rissbildung) Rissüberbrückungsfähigkeit der Abdichtung Raumnutzung Sonstigen Einwirkungen

13 DIN Teil 1: Anforderungen, Planungs-/ Ausführungsgrundsätze Wassereinwirkungsklassen Klasse W1-E W1.1-E W1.2-E W2-E W2.1-E W2.2-E W3-E W4-E Art der Einwirkung Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden mit Dränung Drückendes Wasser Mäßige Einwirkung von drückendem Wasser 3 m Eintauchtiefe Hohe Einwirkung von drückendem Wasser > 3 m Eintauchtiefe Nicht drückendes Wasser auf erdüberschütteten Decken Spritzwasser und Bodenfeuchte am Wandsockel sowie Kapillarwasser in und unter Wänden

14 Wasserbeanspruchung gemäß DIN W1.1-E Bodenfeuchte Definition: Durchlässiger Boden (Durchlässigkeitswert: k f >10-4 m/s) Abdichtungsebene 50cm über Bemessungswasserstand

15 Wasserbeanspruchung gemäß DIN W1.2-E Nicht drückendes Wasser Definition: Dränung nach DIN 4095 Abdichtungsebene 50cm über Bemessungswasserstand

16 Wasserbeanspruchung gemäß DIN Drückendes Wasser (Stauwasser) W2.1-E Mäßige Einwirkung von drückendem Stauwasser < 3m Einbindetiefe (Situation 1) Definition: Einbindetiefe < 3,0m unter Geländeoberkante (GOK) Schlecht durchlässige Böden (k f ) < 10-4 m/s Keine Dränung vorhanden Bemessungswasserstand auf GOK Standardabdichtung bei ISOTEC Seite 17 Grundlagen der Feuchte 2017

17 Wasserbeanspruchung gemäß DIN Drückendes Wasser (Grundwasser) W2.1-E Mäßige Einwirkung von drückendem Grundwasser < 3m Eintauchtiefe (Situation 2) Definition: Eintauchtiefe < 3,0m in Grundwasser Durchlässiger Boden Beliebige Einbindetiefe des Gebäudes Keine Dränung vorhanden Standardabdichtung bei ISOTEC

18 Wasserbeanspruchung gemäß DIN Drückendes Wasser (Grundwasser) W2.2-E Hohe Einwirkung von drückendem Wasser > 3m Einbindetiefe (Situation 1) Definition: Gründungstiefe >3,0m unter Geländeoberkante (GOK) Schlecht durchlässige Böden (k f ) < 10-4 m/s Keine Dränung vorhanden Bemessungswasserstand auf GOK

19 Wasserbeanspruchung gemäß DIN Drückendes Wasser (Grundwasser) W2.2-E Hohe Einwirkung von drückendem Grundwasser > 3m Eintauchtiefe (Situation 2) Definition: Gründungstiefe beliebig Grundwassereinwirkung >3,0m Wassersäule

20 Wasserbeanspruchung gemäß DIN Erdüberschüttete Decken W3-E Nicht drückendes Wasser auf erdüberschütteten Decken <10cm Anstauhöhe Definition: <10cm Anstauhöhe Tiefster Punkt der Deckenfläche über 30cm oberhalb HGW

21 Wasserbeanspruchung gemäß DIN Wandsockel / Kapillarwasser in und unter erdberührten Wänden W4-E Spritzwasser am Wandsockel sowie Kapillarwasser in und unter erdberührten Wänden Definition: Bemessungswasserstand >50cm unter GOK Durchlässiger Boden

22 Einwirkung aus dem Untergrund Risse/Rissklassen gemäß DIN Rissklassen (Rx-E) Die aus dem Untergrund zu erwartenden Risse und Rissbreitenänderungen muss die Abdichtung überbrücken können. Rissüberbrückungsklassen (Rüx-E) Die Abdichtungsbauart muss nachgewiesene Rissüberbrückungseigenschaften besitzen.

23 Rissklassen typischer Abdichtungsuntergründe Rissklasse R1-E gering Rissbildung oder Rissbreitenänderung 0,2 mm Bauteile ohne statischen Nachweis der Rissbreitenbeschränkung (Beispiele) Stahlbeton ohne nennenswerte Zwang- und Biegeeinwirkung; Mauerwerk im Sockelbereich; Untergründe für Querschnittsabdichtungen R2-E mäßig R3-E hoch R4-E sehr hoch 0,5 mm 1,0 mm Rissversatz 0,5 mm 5,0 mm Rissversatz 2,0 mm Geschlossene Fugen von flächigen Bauteilen (z. B. bei Fertigteilen); unbewehrter Beton; Stahlbeton mit nennenswerter Zwang-, Zug- oder Biegeeinwirkung; erddruckbelastetes Mauerwerk; Fugen an Materialübergängen Aufstandsfugen von erddruckbelasteten Wänden Unplanmäßige Risse (z.b. infolge von Erdbeben)

24 Riss- und Rissüberbrückungsklassen Rissklasse R1-E gering R2-E mäßig R3-E hoch R4-E sehr hoch Rissüberbrückungsklasse RÜ1-E gering RÜ2-E mäßig RÜ3-E hoch RÜ4-E sehr hoch Rissbildung oder Rissbreitenänderung (nach Aufbringen der Abdichtung) Rissversatz 0,2 mm 0,5 mm 1,0 mm Rissversatz 0,5 mm 5,0 mm Rissversatz 2,0 mm

25 Rissüberbrückungsklasse in Abhängigkeit der Wassereinwirkung Wassereinwirkung W1-E W2.1-E und W3-E W2.2-E W4-E Rissüberbrückungsklasse mind. RÜ1-E mind. RÜ3-E mind. RÜ4-E mind. RÜ1-E

26 Raumnutzungsklassen gemäß DIN Raumnutzungsklasse Definition RN1-E RN2-E RN3-E Geringe Anforderungen an die Trockenheit der Raumluft, z.b. Werkhalle, Garage Übliche Anforderungen an die Trockenheit der Raumluft und Zuverlässigkeit der Abdichtung, z.b. Aufenthaltsräume, Lager für hochwertige Güter Hohe Anforderungen an die Trockenheit der Raumluft und sehr hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Abdichtung, z.b. Lagerung unersetzlicher Kulturgüter, Serverraum

27 Überblick 1. Überblick zur neuen Strukturierung neuen Abdichtungsnormen 2. DIN Teil 1 (Planungsgrundsätze) 3. DIN Teil 3 (Ausführung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen) 4. Alternativlösungen für den Gebäudebestand 5. Fazit

28 DIN Abdichtung von erdberührten Bauteilen Teil 3: Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen Folgende Abdichtungsstoffe sind im Teil 3 beschrieben: PMBC (Polymer modified bituminous thick coatings for waterproofing) Rissüberbrückende MDS FLK Gussasphalt Asphaltmastix

29 Anwendungsbereiche für PMBC und MDS Anwendungsbereich Raumnutzungsklasse Wassereinwirkungsklasse Rissklasse Abdichtungsbauart Erdberührte Wand und Sockel RN1-E bis RN3-E RN1-E bis RN3-E W1-E, W2.1-E und W4-E W4-E R1-E bis R3-E R1-E bis R3-E PMBC (KMB) FLK RN1-E bis RN2-E W4-E R1-E MDS Erdberührte Bodenplatte RN1-E bis RN3-E W1-E, W2.1-E R1-E bis R3-E PMBC RN1-E bis RN2-E W1-E R1-E MDS Erdüberschüttete Deckenplatten RN1-E bis RN3-E RN1-E bis RN3-E W3-E W3-E R1-E bis R3-E R1-E bis R3-E PMBC FLK

30 Anwendungsbereiche für PMBC Wassereinwirkungsklasse W1-E W2.1- E* W3-E W4-E Rissüberbrückungsklasse RÜx-E Mindesttrocken- Schichtdicke RÜ3-E RÜ3-E RÜ3-E RÜ3-E 3 mm 4 mm 4 mm 3 mm Verstärkungseinlagen - X X - Aufträge Schutzschicht erforderlich X X X X *abp als Nachweis des Übergangs auf WU-Bodenplatten erforderlich

31 Anwendungsbereich für MDS Wassereinwirkungsklasse W4-E Rissüberbrückungsklasse RÜx-E RÜ1-E Mindesttrocken-Schichtdicke 2 mm Verstärkungseinlagen - Aufträge 2 Schutzschicht erforderlich X

32 Überblick 1. Überblick zur neuen Strukturierung neuen Abdichtungsnormen 2. DIN Teil 1 (Planungsgrundsätze) 3. DIN Teil 3 (Ausführung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen) 4. Alternativlösungen für den Gebäudebestand 5. Fazit

33 Abdichtung im Gebäudebestand bei seitlich eindringender Feuchte Typisches Schadensbild

34 Nachträgliche Abdichtung nach WTA 4-6 WTA-Merkblatt 4-6 Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile Außenabdichtung Innenabdichtung

35 Innenabdichtung nach WTA 4-6

36 Innenabdichtung nach WTA 4-6

37 Innenabdichtung nach WTA 4-6

38 ISOTEC-Versuchsbecken Überprüfung Innenabdichtungssysteme 1 0,1 bar rückwärtige Wasserbelastung 2

39 Systemaufbau ISOTEC-Innenabdichtung ISOTEC-Spritzbewurf ISOTEC-Dichtputz ISOTEC- Kombiflexabdichtung Schutzschicht* ISOTEC-Schutzputz oder ISOTEC-Klimaplatte oder ISOTEC-Innendämmung

40 WTA-Prüfung von Innenabdichtungssystemen

41 WTA-Prüfung von Innenabdichtungssystemen 7,5m Wassersäule (rückseitige Beanspruchung)

42 WTA-Prüfung von Innenabdichtungssystemen Der/die Planer/in hat zukünftig die Möglichkeit unabhängig geprüfte Innenabdichtungssysteme miteinander zu vergleichen!

43 Fazit Neue Abdichtungsnormen DIN seit Juli 2017 gültig In der DIN (Abdichtung von Erdberührten Flächen) sind neue Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze beschrieben: Wassereinwirkung Untergrund (erwartete Rissbildung) Rissüberbrückungsfähigkeit der Abdichtung Raumnutzung Für nachträgliche Abdichtungen im Gebäudebestand kann die DIN nicht alleinig als Regelwerk für die Ausführung hinzugezogen werden. Nachträgliche Außen- und Innenabdichtungen werden im WTA-Mkbl. 4-6 Nachträgliches Abdichten Erdberührter Bauteile beschrieben und geregelt.

44 Danke, dass Sie mir zugehört haben!