PRAKTISCHE TIPPS ZUR INSTRUMENTENPFLEGE
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- Viktoria Klein
- vor 8 Jahren
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1 PRAKTISCHE TIPPS ZUR INSTRUMENTENPFLEGE Pflege und Aufbereitung von Instrumenten ist ein wichtiges Thema im Krankenhaus, ebenso wie in der Arztbzw. Zahnarztpraxis. Die Funktionsfähigkeit und Werterhaltung des Instrumentariums hängt deshalb entscheidend von der sachgemäßen Instrumentenaufbereitung ab. Noch anhaftende Reste von Verunreinigungen (Schmutz) verursachen bei der Sterilisation Fleckenbildung, Rost (Korrosion) und Beschädigungen (Lochfraß). Desinfektion: Desinfektions- und Reinigungslösungen in der richtigen Dosierung, nach Angaben der Hersteller, ansetzen. Bei zu schwacher Dosierung ist die Lösung wirkungslos, zu starke Dosierung verursacht Beschädigungen am Instrumentarium. Einwirkzeiten beachten! Desinfektions- und Reinigungslösungen sind regelmäßig zu erneuern, da sie sonst ihre Wirkung verlieren. Reinigung: Abspülen der Blut- und Geweberückstände (BGR 250 / TR BA 250 früher: UVV VBG beachten). Generell bei Instrumenten, die Verletzungen verursachen können: DESINFEKTION vor Reinigung durchführen. MANUELLE REINIGUNG: Beläge auf Instrumenten mit einer weichen Bürste (Handwaschbürste, Zahnbürste) entfernen. MASCHINELLE REINIGUNG: Spülen: THERMODESINFEKTION: Instrumente nur nebeneinander in den Reinigungskörben lagern. Bewegliche Instrumente (Scheren, Klemmen, Nadelhalter, Zangen usw.) nur mit geöffnetem Schluss in die Reinigungskörbe legen. ULTRASCHALLBAD: Für speziell feines Instrumentarium (Instrumente für Mikro-Chirurgie usw.) wird die Reinigung im Ultraschallbad empfohlen. Bei der Reinigung von Instrumenten für die MIC (Minimal-Invasive-Chirurgie) sind die Empfehlungen der Hersteller zu beachten. Die Bedienungsanleitungen der Hersteller von Ultraschallreinigungsgeräten, Desinfektionsgeräten und Sterilisatoren sind zu beachten, insbesondere auch bezüglich der zu verwendenden Desinfektions- und Reinigungsmittel und deren Dosierung. Nach der Desinfektion und Reinigung Instrumente mit Aqua-Dest oder entmineralisiertem Wasser gut abspülen. Die Verwendung von Leitungswasser sollte auf jeden Fall vermieden werden. Trocknen: Die gereinigten Instrumente sind vor der Sterilisation mit einem weichen Tuch sorgfältig abzutrocknen. Leitungswasserrückstände können Korrosionsschäden verursachen. Prüfen: Fleckige oder schadhafte Instrumente aussortieren. Nur nichtrostende Instrumente in Siebe aufnehmen. Verchromte oder vernickelte Instrumente aus Normalstahl mit beschädigter Nickel- oder Chromschicht
2 verursachen Rostbildung. Pflege: Instrumente mit beweglichen Teilen mindestens wöchentlich 1x mit Öl-Spray (auf Paraffinbasis) behandeln. Sterilisationsverpackung: Auf Empfehlungen der Hersteller achten. Bei der Lagerung des verpackten Gutes in Autoklaven zur optimierten Trocknung die Hinweise des Autoklaven-Herstellers beachten. Sterilisation: Instrumente mit Sperrenrasten (Klemmen, Nadelhalter usw.) während des Autoklavierens nur leicht schließen. Das geeignete Sterilisationsverfahren wählen, besonders bei Hohlrauminstrumenten oder bei verpacktem Gut (siehe EN 285 oder EN 13060/1-4) Dampfsterilisation: Geeignet für alle Instrumente aus rostfreiem Stahl, 143 C / 3 br oder 134 C / 2 br oder 120 C / 1 br. Schonprogramm auch für Textilien und Gummi. Heissluftsterilisation 180 C. Die o.a. Pflege- und Aufbereitungshinweise gelten auch für die Heißluftsterilisation. ZUR BESONDEREN BEACHTUNG! Fabrikneue Instrumente müssen vor der ersten Sterilisation gründlichst gereinigt werden. Probleme mit Ihren Instrumenten? Hier finden Sie einige Beispiele: FLECKEN "schillernde Farben", Wasserflecken/Kalkränder auf den Instrumenten: Ursache ist häufig ein Qualitätsmangel im zur Endspülung verwendeten Wasser oder im Speisewasser des Autoklaven. Abhilfe schaffen Sie durch Schlussspülung der Instrumente nur unter Aquadem/ oder Aquadest. Das Speisewasser des Autoklaven überprüfen nach Anforderungen CEN/DIN-EN 285. (Siehe untenstehende Tabelle.) Verwendung von aqua dest / aqua dem Qualitätsanforderungen Für die Dampfsterilisation ist die Verwendung von dampfdestilliertem Wasser (aqua dest) oder demineralisiertem /vollentsalztem Wasser (aqua dem) erforderlich. Als Richtwerte für die Wasserqualität sollten die in der unten stehenden Tabelle genannten Werte gemäß der CEN-Norm DIN EN 285 eingehalten werden.
3 Fleckenbildung Der Umfang der Fleckenbildung auf dem Instrumentarium ist von der Qualität des für die Dampferzeugung verwendeten Mediums abhängig. Richtwerte für die Wasserqualität nach der CEN-Norm DIN EN 285 Verdampfungsrückstände < 10 mg/l Silizium, SiO2 < 1 mg/l Eisen < 0,2 mg/l Kadmium < 0,005 mg/l Blei < 0,05 mg/l Schwermetalle, außer o.g. < 0,1 mg/l Chloride < 2 mg/l Phosphate < 0,5 mg/l Leitfähigkeit < 15 µs/cm *) ph-wert 5 bis 7 Farbe farblos, klar, ohne Rückstände Härte < 0,02 mmol/l Anmerkung: Die Verwendung von Speisewasser mit Bestandteilen oberhalb der in der Tabelle angegebenen Werte kann die Lebensdauer des Autoklaven sehr verkürzen und kann die Gewährleistung oder Garantie des Herstellers außer Kraft setzen. *) µs/cm = Mikro Siemens pro Zentimeter KORROSION / ROST: Oft werden "gelb-braune" bis dunkelbraune begrenzte Verfärbungen auf Instrumenten schon als Rost angesehen. Sie müssen sofort entfernt werden, denn sie können hohe Anteile an Chlorid-Ionen enthalten (Kochsalz). Besonders an schwer zugänglichen Stellen (Schlössern, Riefen) von Instrumenten können diese Rückstände zu Rost führen. Ursachen liegen meistens in schlechter Reinigung gerade dieser schwer zugänglichen Stellen. Kontrolle und regelmäßige Reinigung von Schlössern und Scharnieren (Ultraschall/ Zahnbürste) verhindert Korrosion! LOCHFRASS / LOCHKORROSION: Entsteht durch Einwirkung von Chloriden (chloridinduzierte Lochkorrosion). Schon kurze Einwirkzeiten von Chloriden führen zu Korrosion. Auch OP-Rückstände (Jodide, Bromide) können schnell zu Korrosionseinwirkungen führen. Bei Vergrößerung der "Lochfraßstellen" in kurzer Zeit Zerstörung des Instrumentes möglich und im Autoklaven Übertragung von sogenanntem Flugrost auf andere Instrumente und den Autoklaven einschließlich aller Dampfleitungen! Instrumente mit Verdacht auf Lochkorrosion sofort aussortieren und nicht mehr sterilisieren. Instrumente, die mit Chloriden in Berührung gekommen sind, sofort nach Benutzung desinfizieren und reinigen (UVV VBG 103 beachten.) FLUGROST: Flugrost entsteht sehr schnell durch Übertragung von einem Instrument auf das andere während der Steirlisation oder sogar während der Desinfektion! Angegangene Instrumente aussondern, nicht mehr desinfizieren oder sterilisieren und dem Fachmann zur Überprüfung vorlegen. Flugrost führt zu Folgerost, Gefahr der Zerstörung des Instruments! KONTAKTKORROSION: Häufig zu beobachten bei gemeinsamer Sterilisation von sogenannten "rostfreien" Stählen mit nicht rostfreien
4 Stählen, z.b. spanabhebenden Werkzeugen, wie Bohrer, Fräser (Dentalbereich) oder mit älteren Instrumenten mit verchromten Oberflächen. Abhilfe: schadhafte Instrumente aussortieren, reparieren oder ersetzen; bei nicht rostfreien Stählen spezielle Desinfektionsbäder, z.b. "Bohrerbäder", oft mit Korrosionsschutz-Zusätzen, verwenden, Instrumente vor der Sterilisation separat verpacken. Wissenswertes zur neuen Europa-Norm für Kleinautoklaven EN 13060/1 bis 4 Diese Europäische Norm wurde von CEN/TC 102 "Sterilisatoren für medizinische Zwecke" erarbeitet. Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen von EU-Richtlinie(n). Diese Norm legt die Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Dampf-Klein-Sterilisatoren fest, die für medizinische Zwecke oder für Materialien, die mit Blut oder Körperflüssigkeit in Kontakt kommen können, verwendet werden. Diese Normen sind: EN EN EN EN Dampf-Klein-Sterilisatoren - Teil 1: Allgemeine Anforderungen für alle Typen von Dampf-Klein- Sterilisatoren Dampf-Klein-Sterilisatoren - Teil 2: Besondere Anforderungen und Prüfverfahren für Sterilisatoren vom Typ B für die Sterilisation von verpackten massiven, hohlen und porösen Produkten Dampf-Klein-Sterilisatoren - Teil 3: Besondere Anforderungen und Prüfverfahren für Sterilisatoren vom Typ N für die Sterilisation von unverpackten massiven Produkten Dampf-Klein-Sterilisatoren - Teil 4: Besondere Anforderungen und Prüfverfahren für Sterilisatoren vom Typ S für die Sterilisation von Produkten, die vom Hersteller des Sterilisators festgelegt sind. Einleitung Dampf-Klein-Sterilisatoren werden allgemein für medizinische Zwecke verwendet, z.b. in allgemeinmedizinischen Praxen, Zahnarztpraxen und für Akupunktur sowie in Veterinärpraxen und für Materialien, die mit Blut oder mit Körperflüssigkeit in Kontakt kommen können, z.b. Werkzeuge von Schönheitstherapeuten, Tätowierern und Friseuren. Die innerhalb dieser Anwendungsbereiche verwendeten sehr spezifischen Sterilisatorbeladungen erfordern eine Differenzierung der Leistungsanforderungen an Dampf-Klein-Sterilisatoren und der entsprechenden Prüfverfahren. Diese Norm legt die allgemeinen Anforderungen für alle Typen von Dampf-Klein-Sterilisatoren fest. Die folgenden Teile dieser Reihe legen die besonderen Anforderungen und Prüfverfahren für jeweils einen speziellen Typ von Dampf-Klein-Sterilisatoren fest, die zur Sterilisation einer spezifizierten Sterilisatorbeladung vorgesehen sind. Die Typen der Dampf-Klein-Sterilisatoren sind in Tabelle 1 angegeben: Tabelle 1: Typen der Sterilisatoren Typ B N S Beschreibung der vorgesehenen Anwendung Sterilisation von verpackten hohlen, massiven und porösen Produkten Sterilisation von unverpackten massiven Produkten Sterilisation von Produkten nach Herstellerangaben einschließlich unverpackte massive Produkte und mindestens eines der folgenden: Poröse Vollbeladung, poröse Teilbeladung, kleine poröse Teile, Hohlkörper des Typs A, Hohlkörper des Typs B, unverpackte Produkte, einfach (einlagig) verpackte Produkte, mehrfach verpackte Produkte und/oder eine Trocknungsphase
5 ANMERKUNG 1: Die angegebene Typbeschreibung kennzeichnet Produktbereiche.DiePrüfverfahren basieren auf einer allgemeinen Anwendung. Bei speziellen Anwendungen z.b. hohe Wärmekapazität oder hohle oder komplexe Instrumente kann eine Leistungsbeurteilung erforderlich sein (siehe EN 554). ANMERKUNG 2: In Frankreich wird der Sterilisator des Typs N als Dampfdesinfektionsapparat ("Desinfecteur à la vapeur d'eau") bezeichnet. ANMERKUNG 3: Unverpackte sterilisierte Instrumente sind entweder für die sofortige Anwendung oder für nichtsterile Lagerung, Transport und Anwendung vorgesehen (z.b. um Kreuzinfektion zu vermeiden). Es ist wichtig, dass das Gerät nur für die Sterilisation von Produkttypen verwendet wird, für die es ausgelegt ist. Die Wahl des Sterilisatortyps, des Sterilisationszyklus oder der Qualität der bereitgestellten Betriebsmittel kann für eine spezielle Beladung ungeeignet sein und es können nicht notwendigerweise Mittel zum Nachweis der falschen Wahl oder des falschen Gebrauchs zur Verfügung gestellt werden. 1 Anwendungsbereich 1.1. Diese Europäische Norm legt die allgemeinen Anforderungen für alle Typen von Dampf-Klein-Sterilisatoren fest, sofern die Anforderungen nicht durch einen folgenden Teil modifiziert oder ergänzt werden. In diesem Fall gelten die Anforderungen des besonderen Teils Diese Europäische Norm gilt für automatisch gesteuerte Dampf-Klein-Sterilisatoren, die zur Dampferzeugung elektrische Heizungen benutzen oder die Dampf benutzen, der in einem System außerhalb des Sterilisators erzeugt wird Diese Europäische Norm gilt für Dampf-Klein-Sterilisatoren, die vorrangig für die Sterilisatoren von Medizinprodukten verwendet werden und die nicht in der Lage sind, eine Sterilisiereinheit (300 mm x 300 mm x 600 mm) aufzunehmen Diese Europäische Norm gilt nicht für Dampf-Klein-Sterilisatoren, die für die Sterilisation von Flüssigkeiten oder pharmazeutischen Produkten verwendet werden Diese Europäische Norm legt keine Sicherheitsanforderungen bezogen auf Risiken fest, die aus dem Bereich, in dem der Sterilisator verwendet wird, abzuleiten sind (z.b. entzündbare Gase) Diese Europäische Norm legt keine Anforderungen an die Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit feuchter Hitze fest. Eine Europäische Norm, die die Anforderungen an die Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit feuchter Hitze festlegt, wurde vom CEN/TC 204 "Sterilisation von Medizinprodukten" erarbeitet, siehe EN 554 "Sterilisation von Medizinprodukten - Validierung und Routineüberwachung für die Sterilisation mit feuchter Hitze".
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