Topographische Karte 1: und. esen. erstehen. Herausgegeben von der Kommission Kartennutzung der Deutschen Gesellschaft für Kartographie

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1 Topographische Karte 1: esen und erstehen Herausgegeben von der Kommission Kartennutzung der Deutschen Gesellschaft für Kartographie Druck Landesvermessungsamt Baden-Württemberg

2 Wie topographische Karten aufgebaut sind Siedlungen, Verkehrswege, Beschriftung MARBACH Benningen Sonnenhof Altenberg Name einer Stadt Name einer Gemeinde Name eines Stadtteils oder Gemeindeteils Landschaftsname Siedlungen Geschlossene Bebauung Einzelne Gebäude, Gebäudegruppen Eintürmige Kirche, Kirche ohne Turm Gewächshaus Friedhof Sportplatz Hervorragende Bäme Eingleisige Eisenbahn mit Bahnhof Verkehr Bahnen Anschlussgleis Bodennutzung Straßen und Wege Ausbauzustand Schnellverkehrsstraße (mindestens vier Fahrstreifen) mit Kilometerangabe Hauptstraße (Breite mindestens 6 m) Nebenstraße (Breite mindestens 4 m) Hauptweg (befestigt) Nebenweg (befestigt oder unbefestigt) Fußweg Gesetzliche Klassifizierung teilweise im Bau L 1100 Landesstraße K 1603 Kreisstraße Verkehrsbedeutung Fernverkehr Regionalverkehr Vegetation Laubwald Schneise Nadelwald Mischwald Einzelne Bäume; Gebüsch Regelmäßige Baumanpflanzung; Baumschule Garten Weinanbau Acker Wiese, Weide; nasse Stellen

3 Relief und Gewässer Gewässer Strom, Fluss mit Fließrichtungspfeil; Kilometerangabe und Buhnen Fluss mit Wehr Kanal mit Schiffsschleuse Bach Brunnen Wasserbehälter Pumpwerk Kläranlage Relief 100 m - Höhenlinie 10 m - Höhenlinie 5 m - Höhenlinie 2,5 m - Höhenlinie 149 Höhenpunkt mit Höhenangabe Gesamtbild (Normalausgabe) Wenn man die verschiedenen Karten zu Siedlungen und Verkehr, Bodennutzung, Relief und Gewässern übereinanderlegt, erhält man das Gesamtbild einer topographischen Karte. Zur Kartenauswertung kann es hilfreich sein, aus dem Gesamtbild gedanklich wieder die einzelnen Schichten herauszulösen.

4 Wie man Karten liest? 0 Beispiele für Kartenzeichen Einzelne Objekte Hochspannungsleitung Autobahn Feldwege Obstwiese Weinberg Einzelhäuser hier: Aussiedlerhöfe an einer Straße Gewächshaus an einer Straße Fabrikgebäude Sendemast Höhen und Geländeformen Höhenlinien eng zusammen: steiler Hang Höhenlinien weit auseinander: flacher Hang Höhenpunkt hier: 271m über dem Meeresspiegel he 271 n Am besten, indem Sie die Zeichenerklärung am Rande Ihrer Karte nach den Dingen durchsehen, die für ihren Zweck wichtig sein könnten. Merken Sie sich die entsprechenden Zeichen und erst dann sehen Sie auf Ihr Kartenblatt. Und wenn Sie dort auf etwas stoßen, was Sie noch nicht kennen, gehen Sie zurück zur Zeichenerklärung. Weiße Flecken auf der Karte sind in der Regel Ackerland, dessen Nutzung sich von Jahr zu Jahr ändert. Der Kartenausschnitt zeigt an einigen Beispielen, wie man sich mit Hilfe einer Karte orientieren kann. Dazu muss man wissen, - dass im Kartenbild oben Norden und unten Süden ist. Dreht man den oberen Kartenrand (Nordrand) in Richtung Norden, ist die Karte "eingenordet" und stimmt mit den Richtungen in der Natur überein; - dass das Kartenbild das Abbild der Natur in einem bestimmten Verkleinerungsverhältnis oder "Maßstab" ist. Die Entfernungen in den Karten des Maßstabs 1: können mit der Maßstabsleiste gemessen werden; - welche Bedeutung Farben, Linien, Punkte, Einzelzeichen, Zahlen und Beschriftungen haben. Dafür hat jede Karte eine "Zeichenerklärung". Ausschnitt der Topographischen Karte 1 : L 7120 Stuttgart - Nord fange ich an? e Orientierungshilfen Gabelung/ Kreuzung von Wegen und Straßen Herausragende Gebäude (z.b. Haus, Turm, o. ä.) hier: Kirche in einer Siedlung Brücke, mit Bahn Steg Fluss Insel hier: Ende (Spitze) der Insel km Für Top. Karte 1 : (1 cm auf der Karte entspricht 500 m in der Natur)

5 sieht man auf der Karte? Auf dem Foto ist deutlich der gebogene Verlauf des Flusses (Neckar, s. Karte) mit der zentral gelegenen Eisenbahnbrücke zu sehen. Vor der Brücke befindet sich ein Fußgängersteg, und im Bildvordergrund ist die Spitze einer Insel zu erkennen. Am linken Bildrand sieht man noch einen Kirchturm, vor dem Bergvorsprung bei der Flussmündung deutet sich eine Straßengabelung an. Nördlich von Benningen wird an einem Steilhang Wein angebaut. Die Ackerflächen südlich von Benningen liegen an einem flachen Hang. verschiedenen Schriften? Bei den Siedlungen/Ortsnamen muss man auf die Größe der Schrift, Gross - und Kleinbuchstaben sowie die Schriftneigung achten. (s. Auszug aus der Zeichenerklärung) MARBACH Benningen Sonnenhof Altenberg Name einer Stadt Name einer Gemeinde Name eines Stadtteils oder Gemeindeteils Landschaftsname Siedlungs- und Ortsnamen Unter den Siedlungsnamen ist die Höhe des Ortes (in m) angegeben. Wie steil geht es oder Auf dem Foto links sind die Höhen und Geländeformen gut zu erkennen, nicht ganz so leicht ist das auf einer Karte. Die Kartenzeichen - vor allem die Höhenlinien - sollen dabei helfen. Im Blockbild zur Karte und zum Foto links wird deutlich, was es mit den Höhenlinien auf sich hat: wo sie eng zusammen sind, ist es steil, wo sie weit auseinander liegen, ist es flacher.? Gewässer- und Landschaftsnamen müssen nicht waagerecht geschrieben sein, sie können sich dem Gelände anpassen. Namen für Gebirge oder Täler folgen z.b. der Scheitellinie bzw. der Talsohle.

6 Welche Karte für welchen Zweck? Die Genauigkeit der Karten ist von ihrem Maßstab abhängig. Welchen Maßstab man wählen sollte, hängt vom Zweck der Kartennutzung ab; Fußgänger werden andere Karten nehmen als Autofahrer. Laubwald Schneise Nadelwald Mischwald Park 50 m - Höhenlinie 10 m - Höhenlinie 5 m - Höhenlinie 2,5 m - Höhenlinie 1,25 m - Höhenlinie Wald; Schneise Park 100 m - Höhenlinie 20 m - Höhenlinie 10 m - Höhenlinie 5 m - Höhenlinie Bahnhof Marbach Maßstab 1: cm der Karte entspricht 250m der Natur Meter ,5 1,0 1,5 Kilometer Bahnhof Marbach Maßstab 1: km² Maßstab 1: cm der Karte entspricht 1 km der Natur Meter Kilometer 4 cm 4 cm Maßstab 1: km² 1 cm 1 cm = die Flächen von jeweils 1 Quadratkilometer in den jeweiligen Maßstäben Maßstab 1: cm der Karte entspricht 500m der Natur Meter Kilometer 1 km² 2 cm 1 km² 0,5 cm 0,5 cm Maßstab 1: Maßstab 1: cm der Karte entspricht 2 km der Natur Meter Kilometer 2 cm Maßstab 1: Bahnhof Marbach Laubwald Schneise Nadelwald Mischwald Bahnhof Marbach Park Wald, Park 100 m - Höhenlinie 10 m - Höhenlinie 5 m - Höhenlinie 2,5 m - Höhenlinie 200 m - Höhenlinie 50 m - Höhenlinie 25 m - Höhenlinie 12,5 m - Höhenlinie

7 Wie man mit topographischen Karten weiterkommt Stimmt W die NW SW N S Auf der topographischen Karte ist am oberen Kartenrand Norden. Im Gelände kann man die Nordrichtung mit dem Kompass bestimmen, dessen Nadel stets nach Norden zeigt.? NO SO O bin ich? Wenn man nicht genau weiß, wo man sich gerade befindet, sucht man sich einen markanten Punkt in der Ferne, z. B. einen Sendemast, sowie einen weiteren Punkt, der sich auf derselben Sichtlinie befindet, z. B. einen Kirchturm. Die beiden Objekte werden auf der Karte markiert und mit einer Linie verbunden. Dann sucht man zwei weitere Objekte, die auf einer anderen Sichtlinie liegen und zeichnet eine zweite Linie in die Karte. Wo sich beide Linien schneiden ist der eigene Standort. weit ist es bis? Will man Entfernungen herausfinden, misst man die Distanz auf der Karte (in cm) und nutzt die Maßstabsleiste am Kartenrand oder rechnet die gemessene Strecke mit dem Maßstab der Karte um (z.b. Massstab 1: 50000; Kartenstrecke 1cm; Srecke in der Natur = 1 cm x = cm = 500 m). Strecken, die nicht gerade verlaufen, werden in kleineren Abschnitten gemessen, die ungefähr gerade sind. Die Messungen markiert man auf einem Papierstreifen und addiert sie. ( Man kann die Entfernungen auch mit einem "Kartenmessrädchen" ermitteln.) v Wenn "Kartennord" und "Kompassnord" übereinstimmen, liegt die Karte richtig zum sichtbaren Gelände: die Karte ist "eingenordet". Man muss also den nach Norden zeigenden Kartenrand parallel zur Kompassnadel legen, um die Karte mit dem Gelände vergleichen zu können. Anmerkung für Kenner: Ganz genau stimmt das nicht, weil der Kartenrand zum geographischen Nordpol zeigt, die Kompassnadel aber zum magnetischen Nordpol. Sendemast Kirche Einmündung einer Straße Brücke Kompassnord Kartennord Kompassnord von Marbach nach Steinheim: Kartennord N W S O W N S O Standort Marbach Kirche Steinheim Kirche Papierstreifen 8,4 cm Maßstab 1: cm = 500 m 8,4 cm = 4,2 km > >

8 Landschaftsformen der Schwäbischen Alb Karstformen Höhle N S 700 Trockental W O N W O Trockentäler sind Täler ohne Bach oder Fluss, das Wasser fließt unterirdisch ab. Doline Dolinen sind Senken, die durch unterirdische Auswaschung entstanden sind. Östliche Schwäbische Alb S Ausschnitt aus TK L Im Nordwesten des Kartenausschnittes gibt es zahlreiche Bäche, die in ca. 580 m Höhe entspringen (Quellhorizont). Der Südosten ist dagegen ohne einen einzigen Bach; die Entwässerung erfolgt unterirdisch. Dafür sprechen auch die Trockentäler, Dolinen und Höhlen. N S N S W O W O unterer flacher Hang mit Obstbäumen, dann steiler Hang mit Wald isolierter Berg vor der Stufe scharf eingeschnittenes Tal, mit Wasserfall von allen Seiten sanft ansteigender Hügel Albtrauf Zeugenberg Klinge Kuppe

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10 Karsee Auf der Bundesstraße 317 durch den Schwarzwald Der Feldsee liegt in einem während der Eiszeit von einem Gletscher geschaffenen "Kar ". Das Kar hat eine steile Rückwand (Felsen) im Westen und einen flachen Ostteil mit einem Bach. Felsen Kerbtal Steiles, engwandiges Tal ("Kerbtal") mit Wildbach, Straße in Serpentinen. Trogtal Flacher Talboden, versumpft und moorig, steile Talwände: u-förmiger Talquerschnitt durch eiszeitliche Überformung (ehemals Gletschertal). Hochschwarzwald beim Feldberg Ausschnitt aus TK L8114 Pass und Passstraße 8 % Starke Steigung: Serpentinen 1200 m 1100 m 1231 m 1104 m 4 % geringes Gefälle: Höhenlinien werden in großen Abständen geschnitten 900 m 1000 m 900 m 976 m 870 m

11 Raumeinheiten: Ein Landschaftsquerschnitt niedrig gelegene Auenlandschaft mit Altarmen, großen Ackerflächen und kleinen Siedlungen begradigter, kanalisierter Rhein mit Kiesseen und Randkanälen niedrigere Auenlandschaft mit Wiesen, Entwässerungsgräben, Kläranlagen höher gelegene Niederterrasse mit Wald und Dünen 1 km in der Wirklichkeit Höhenangaben: Signaturen: weiße Flächen Altarm = Ackerland des Rheins: Kanal Staatsgrenze nicht befahrbarer Damm einzelne Bäume Wiese, Weide Mischwald nasse Stellen Siedlungsausbau Der alte Dorfkern von Neuhaeusel zeigt nur geringe Ausbauten. Ein vergleichbares Dorfzentrum mit Kirche und Straßenkreuz ist in Iffezheim zu erkennen. Der Ausbau von Iffezheim erfolgte zunächst an den Ausfallstraßen, dann dazwischen und zur B 36 hin. Oberrheinische Tiefebene bei Rastatt Ausschnitt aus TK L7114 Neuhaeusel Iffezheim Plansiedlung Sternförmige Befestigungsanlage des 18. Jahrhunderts im Wald Siedlung mit schematischem Grundriss

12 c Landesvermessungsamt Baden-Württemberg 2001 Büchsenstraße 54, D Stuttgart Telefon (0711) , Telefax (0711) in Verbindung mit der Kommission Kartennutzung der DGfK von Melanie Hohlfeld, Isabel Scharnbeck und Stephan Saaler realisiert Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Vervielfältigung nur mit Erlaubnis des Herausgebers. Als Vervielfältigung gelten z.b. Nachdruck, Fotokopie, Mikroverfilmung, Digitalisierung, Scannen sowie Speicherung auf Datenträger. Die Kommission Kartennutzung der Deutschen Gesellschaft für Kartographie (DGfK) bemüht sich um eine Verbesserung der Nutzung und Gestaltung von Karten. Für Anregungen, die topographische Karten und ihre Nutzungsmöglichkeiten betreffen, bitten wir um Zuschrift an: Prof. Dr. Armin Hüttermann, PH Ludwigsburg, Reuteallee 46, Ludwigsburg huettermann_armin@ph-ludwigsburg.de