SWISS AIR FORCE North American AT-16 Harvard II B (Advanced Trainer)

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1 SWISS AIR FORCE North American AT-16 Harvard II B (Advanced Trainer) Die AT-16 wurden 1947 aus Restbeständen der kanadischen Luftwaffe als Occasions Flugzeuge erworben. Die Totalüberholung der Zelle und des Motors wurde bei den holländischen Firmen Aviolanda und Fokker ausgeführt. Die Flugzeuge konnten 20 Jahre lang mit grossem Erfolg für die Blindflugschulung in Betrieb gehalten werden. Da die Piloten später mit der neuen Pilatus P3-03/05 schon in den Fliegerschulen für den Blindflug trainiert wurden, konnte auf die AT-16 verzichtet werden. Ab 1968 wurden grössere Unterhaltsarbeiten (auswechseln von ermüdeten Teilen) fällig. Diese Umstände führten zur Ausserbetriebsetzung und Liquidation der gesamten AT-16 Flotte. Zwei Flugzeuge und 4 Motoren wurden als Ausstellungs- und Anschauungsobjekte reserviert. Alle Motoren, samt Propeller, und Motorenträger kaufte eine amerikanische Flugzeugunterhaltsfirma und liess diese, zur Verwendung in Sprühflugzeugen, nach Dallas (USA) überführen. Technische Daten: freitragender Tiefdecker, Ganzmetall Spannweite: 12.80m, Länge 8.84m, Höhe 3.50m Gewicht: 1860kg, Zuladung max. 670kg, Abfluggewicht 2530kg Motor: Pratt & Whitney Wasp R-1340 Luftgekühlt, 9 Zylinder, Einfachstern, 4-Takt Zentralvergaser Propeller: 2-Blatt Hamilton Standart 12D, Metall Doppelsteuer, Einziehfahrwerk, Radbremsen, Spreizklappen, Blind und Nachtflugausrüstung, Sauerstoff und Funkanlage Bewaffnung: keine, vorgesehen für Fl-Mg, Bomben, Raketen 1 Pilot, 1 Schüler oder Passagier Reichweite 750 km, Geschwindigkeit 331km/h Immatrikulation: U-301 bis U-340

2 Bausatz Der Top-Bausatz von Academy T-6G Texan 1/72 (Nr. 1662) ist mit einer Menge an feinen Details und versenkten Gravuren, zu einem günstigen Preis erhältlich. Der Baukasten verfügt nur über 45 Teile. Diese reichen aus, um ein tolles Modell zu bauen. 15 Bauteile werden für das Cockpit verwendet. Alles gut detailliert. Die Verglasung ist dreiteilig und kann nur in geschlossenem Zustand gebaut werden. Alle Teile passen präzise. Fazit: Ein toller Bausatz an dem kaum Schwachpunkte auszumachen sind und noch genügend Freiheiten erlaubt um weitere Ergänzungen mit Zurüstteilen anzubringen. Die beigelegten Decals erlauben vier verschiedene Markierungen. Der wieder aufgelegte, alte Revell Bausatz der T-6G Texan Mk.4 mit seinen erhabenen Gravuren hingegen überzeugt nur mit einem neuen Decalbogen für 3 Versionen. Schade, dass Revell den Bausatz nicht von Grund auf überarbeitet hat. Er entspricht nicht auf dem heutigen Standard. Zurüstteile Um aus dem tollen Academy Kit eine Schweizer Version zu bauen benutzte ich noch folgende Zurüstteile von anderen Herstellern. Pavla Models C 72021, 1/72, Cockpit Resin Bausatz mit Sitzen und Seitenkonsolen Eduard Ätzteile 72305, 1/72, für Motor, Fahrwerk, Cockpit und Instrumentenbrett mit Fotofilm Eduard Ätzteile 72306, 1/72, für Flaps und Scharniere Falcon Clear Vax Canopies, Set No.11, 1/72, US Navy World War II, (part2) Decals von Carpena, TopKit, Revell, Hasegawa, Matterhorn Circle und Eigenbau in 1/72 Diverse Scratch Eigenbauten aus der Ersatzteil Kiste und Evergreen Plastik. Pavla Models C 72021, Resin Cockpit Eduard Ätzteile 72305

3 Unterlagen Diese habe ich aus dem Internet und aus verschiedenen Büchern bezogen. Auch konnte ich auf eigene Fotos aus meinem Archiv zurückgreifen. Ein spezieller Dank gebührt dem Flieger Flab Museum in Dübendorf, das mich mit genauen Informationen, Unterlagen und einigen Bildern der Schweizer AT-16 unterstützte. Rumpf mit Cockpit Zuerst begann ich das Cockpit zu bauen. Ich verwendete nur den Unterboden und setzte Instrumentenkonsolen von Eduard sowie Sitze vom Resin Bausatz hinzu. Die Seitendetaillierung, Spanten und der hintere Cockpitabschnitt stammt von Pavla. Nach Vorlage von Fotos wurden Leitungen, Zwischenkonsole und Überschlagbügel ergänzt und mit Kupferdraht und Plastik Sheet versehen. Linker Rumpfabschnitt nach Einbau Resin Sitze mit Polster und Gurten Die Sitzpolster fertigte ich aus Miliput 2-Komponenten Spachtel und formte sie nach Fotovorlagen. Die Sitzgurten stammen von Eduard und wurden selber bemalt. Der Steuerknüppel wurde abgeändert. Mittlere Instrumentenkonsole Vordere Instrumentenkonsole Steuerknüppel

4 Die Instrumentenkonsolen wurden eingepasst und mit Eduard Foto Ätz- und Plastikteilen ergänzt. Nun wurden die beiden Rumpfhälften zusammengeklebt und verspachtelt. Danach wurden die Gravuren nachgezogen. Die Höhenleitwerke wurden aufgetrennt, mit neu angefertigten Scharnieren (Evergreen Sheet) versehen und mit Einschlag wieder zusammengeklebt, um eine zusätzliche Spannung zu erzeugen. Das Seitenleitwerk blieb unverändert. Der fertige Rumpf mit Cockpit Lufteinläufe und Scheinwerfer Marke Eigenbau Die seitlich und untern Lufteinläufe aus dem Bausatz wurden verfeinert, modifiziert und mit Reserveätzteilen und Metallgitter versehen. Die Scheinwerfernische an der Flügelkante wurde zuerst Mattschwarz lackiert. Danach die Scheinwerfer (vom Bugfahrwerk Italeri F5E Tiger II) mit Future eingesetzt und mit dem Klarsichtteil aus dem Bausatz abgedeckt - sieht so viel realistischer aus. Seitlicher Lufteinlauf am Original Scheinwerfer am Original Motor Ich verwendete den Motor aus dem Academy Bausatz. Diesen kann man auch nach dem Einbau von vorne noch gut sehen. Die Zündkabel an den Zylinderköpfen und am Motorenblock fügte ich mit Eduard Ätzteilen hinzu und bemalte sie mit Kupferfarbe Der Nabenring ist in Aluminium.

5 Der fertige 9-Zylinder Motor Die Propellernabe wurde mit Plastikkarte ergänzt Nach der Grundierung mit Gunze Surfacer 1000 lackierte ich den Motor und Propeller mit Alclad II, White Aluminium. Die Propeller-Innenseiten wurden in Mattschwarz lackiert; Die Spitzen aussen in gelb. Mit einem Ölfarben washing erzielte ich bei den Zylinderköpfen und der Propellernabe eine optimale Tiefenwirkung. Das Motorengehäuse wurde innen Mattschwarz bemalt. Danach wurde alles mit Metalizer von Testors versiegelt. Das Auspuffrohr wurde im Eigenbau aus Evergreen Rundmaterial und Messingrohr aus 5 Teilen hergestellt gebogen und eingepasst. Lackiert wurde es mit der Gunze Grundierung, danach mit Alclad Jet Exhaust. Nach dem Aufbringen eines Mattlackes wurden die Auspuffe mit Pastellkreide gealtert. Auspuffrohr angepasst und lose eingesteckt Auspuffrohr am Original Die Fahrwerke wurden mit Leitungen aus Messingdraht und Ätzteilen ergänzt. Die Schweizer Version hatte keine Fahrwerkklappen. Der Überschlagbügel wurde auf Schweizer Standard abgeändert und verlängert. Fahrwerk mit Ätzteilen und Messingleitung Fahrwerk, Auspuffrohr, Lufteinläufe, Propeller

6 Flügel Beim 2-teiligen Flügel aus dem Bausatz wurden die hinteren Lande und Bremsklappen herausgeschnitten und mit Eduard Ätzteilen ergänzt und verfeinert. Der Hohlraum bei der Kante zwischen Ober- und Unterflügel wurde mit Evergreen Plastikkarte abgedeckt und diente zugleich als Anschlag für die Klappen, die erst nach der Alclad Lackierung mit Cyanolit angeklebt wurden. Danach wurden noch die einzelnen Ätzteil Klappen-Scharniere eingeklebt. Flügelunterseite mit starren Oberflügelrippen Lande und Bremsklappen Mit Kupferdraht, Plastikkarte und Ätzteilen von Eduard wurden die Radschächte anhand von Fotos nachgebaut, verfeinert und angepasst. Radschächte ausgespachtelt, und mit Kupferdraht, Plastikkarte und Ätzteilen im Eigenbau verfeinert. vorlackierte Radschächte mit Alclad Das Pitot Rohr besteht aus 2 dünnen, ineinander geschobenen Messingrohren Ø 0.8 mm und mit aufgesetztem Windstabilisator aus Plastik. Die Markierungen wurden auflackiert. Originallänge ab Flügelvorderkante 750 mm.

7 Cockpithaube Die Cockpithaube stammt von Falcon Canopies. Sie ist an einem Stück tiefgezogen, sehr dünn und schön transparent. Zuerst wurde sie am Rumpf angepasst und eingeschliffen. Um die Oberfläche des Glases jedoch hervorzuheben tauchte ich die Haube in Future und liess sie 1 Woche trocknen. Danach wurde sie mit der Schere eines Schweizer Sackmessers aufgeschnitten und die Kanten leicht angeschliffen. Mit Tamiya Klebeband wurde alles abgeklebt und die Streben jeweils freigelassen für die Lackierung. Was für eine Arbeit bei 5 Teilen! Teile nummeriert und fertig zum Lackieren. Haube am Original übereinander geschoben Diese Arbeit hat sich im nachhinein voll ausbezahlt. Ich konnte so die Haube wie beim Original übereinander schieben, jedoch nicht ganz parallel zum Rumpf. Um zu verhindern müsste man die Haube komplett neu, in verschieden abgestuften Einzelteilen anfertigen. Ob sich jemand diesen weiteren Aufwand antun will ist jedem selbst überlassen. Haube im fertigen Modell Die Blindflughaube entstand aus leinenfarbigem Papierkarton. Sie wurde zugeschnitten gerollt, in zwei Teilen verleimt und am Schluss in das fertige Cockpit eingebaut. Blindflughaube Original, durch Blitz etwas zu dunkel.

8 Lackierung, Decals & Kleinteile Das ganze Flugzeug wurde zuerst mit Surfacer 1000 von Gunze Sangyo grundiert. Für die Lackierung verwendete ich Metallfarben von Alclad II, White Aluminium und Duraluminium. Die Alclad Farben unverdünnt und sehr dünn auftragen. Die Walkways und den Blendschutz vor dem Cockpit lackierte ich mit Model Master Flat Black. Nach einem Tag Trocknungszeit wurden die Decals von verschiedenen Herstellern und aus der Reservekiste aufgebracht und mit Zuhilfenahme von Microset und Microsol positioniert. Nach einem weiteren Tag trocknen lackierte ich Testors Model Master Metalizer Lack 50:50 verdünnt über das ganze Flugzeug um auch die Decals zu versiegeln. Der neue Schweizer Decalbogen in 1/72 und 1/48 entstand in Zusammenarbeit mit Matterhorn Circle und ist ab Juni 2007 auf dem Markt erhältlich. Er wird eine detaillierte Anleitung und viele Zusatzinformationen enthalten. Zu beziehen bei: Kosten CHF 10.- (1/72), resp (1/48) Danach brachte ich am ganzen Flugzeug ein subtiles Washing mit schwarzbrauner Ölfarbe von Winsor & Newton auf. Der Wash lief exakt entlang den Panellines (Kapillarwirkung). Die schwarzen Walkways wurden mit grauer Pastellkreide ein wenig aufgehellt und nach 2 Tagen Trocknungszeit lackierte ich alles nochmals mit einer dünnen Schicht Model Master Metalizer ab. Danach habe ich mit verdünntem Revell Mattlack das gesamte Flugzeug abgemattet. Zum Schluss konnten die Cockpitverglasung, Fahrwerke, Antennen, Pitot Rohr und Landeklappen mit Sekundenleim angeleimt werden. Bruno Schneider IPMS Schweiz Sektion St.Gallen