05. Dezember Open Access in geistes- und sozialwissenschaftlichen Bibliotheken. Bestandsaufnahme und Zukunftsaussichten
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- Ewald Lang
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1 Open Access in geistes- und sozialwissenschaftlichen Bibliotheken. Bestandsaufnahme und Zukunftsaussichten Wandel gestalten, Herausforderungen beim Management von Spezialbibliotheken. Baustein , Margo Bargheer (SUB Göttingen) 05. Dezember 2012
2 Ablaufplan Einführung (Block 1 und 2, 12:00 15:00) Publizieren und seine Funktionen Entstehungsgeschichte und Definition von Open Access Überblick zu Erscheinungsformen STM und HSS, Unterschiede und Besonderheiten Einführung Publikationsfonds Ökonomische und rechtliche Rahmenbedingungen (Block 3, 15:40 17:00) Bereitstellungs- und Erlösmodelle Urheberrecht und Lizenzen Geschäftsmodelle von Verlagen Zeitschriften in den Geistes- und Sozialwissenschaften Open Access Policies, Förderung und Verbreitung (Block 4, 09:00 10:20) Mandate Förderer und Forschungseinrichtungen Bibliotheken, kommerzielle und nichtkommerzielle Aggregatoren Fallbeispiele aus der Praxis (Block 5, 10:30 11:30) Wissenschaftliche Eigeninitiativen Verlagskooperationen Institutionelle Verlage Initiativen (Digi20, pedocs) Umsetzung von Open Access an der eigenen Einrichtung (Block 6, 12:20 13:30) Beratung von Wissenschaftlern an der eigenen Einrichtung Publikationsunterstützung (infrastrukturell, finanziell)
3 Open Access Policies, Förderung und Verbreitung Förderer und Forschungseinrichtungen OA-Mandate Rolle von Bibliotheken Kommerzielle und nichtkommerzielle Aggregatoren Google Scholar, DOAB, OAPEN
4 Europäische Kommission & Europäischer Forschungsrat Open Access Pilot im 7. Forschungsrahmenprogramm Beschränkt auf 7 Bereiche, 20% des Gesamtbudgets Grünes Open Access in Repositorien als Grundlage, ggf. Embargo von 6 (12) Monaten vor OA-Freischaltung Ggf. goldenes Open Access Erstattungsfähigkeit von Publikationskosten als other costs OpenAIRE als unterstützendes Supportnetzwerk und Infrastruktur zzt. ca. 39% von Artikeln (hiervon ca. 9% aus Special Clause 39-Projekten) OpenAIREplus: Linking von Publikationen und Forschungsdaten Open Access im Horizon 2020 Open Access wird allgemeines Prinzip im Horizon 2020 Alle Mitgliedstaaten sind aufgefordert, ihre Policies mit Horizon 2020 abzustimmen Pilotprogramm für OA zu Forschungsdaten unterstützt durch OpenAIRE, EUDAT u.a.
5 Access: Überblick und Finanzierung: 15. Januar Quelle: Die Kommission hat ferner den Mitgliedstaaten empfohlen, bei den Ergebnissen der Forschung, die sie im Rahmen ihrer nationalen Programme fördern, ähnlich vorzugehen. So sollen bis 2016 von den veröffentlichten Ergebnissen der in Europa öffentlich geförderten Forschung 60 % frei zugänglich sein.
6 DFG: Open Access Mitinitiator der Berliner Erklärung (2003) Bekenntnis zu Open Access, seit 2006 in ausdrücklicher Strategie mit weichem Mandat ohne Monitoring oder Sanktionen Initiative Digitale Information der Allianz der Wissenschafts-organisationen Konsens: Publikationen sollen Open Access zugänglich werden, unmittelbar über ein Open-Access-Medium oder über Open-Access-Repositorien, wo immer dies rechtlich möglich ist. Förderung von OA über relevante Projekte (Dienste und Repositorien, openaccess.net, Zeitschriftengründungen/-transformationen etc.) Förderung von OA über Publikationsmittel Publizieren in Projekten Zuschuss zu Publikationskosten von bis zu 750 EUR /Jahr (ansparen und aufstocken möglich) Buchpublikationen: bis zu EUR /Jahr (ggf. höher bei Langfristvorhaben / Editionen) Institutionelle Publikationsfonds Institutioneller Eigenanteil von 25% maximal EUR / Publikation Veröffentlichungen in Open-Access-Zeitschriften, nicht jedoch in hybriden Zeitschriften Mittelfristiger Ausstieg aus der Förderung von gedruckten Periodika, wenn kein Konzept für digitale Edition vorhanden Entscheidungen zum Fördern von Open-Access-Monographien demnächst
7 Beispiel Österreich: Open Access und FWF Publikationen aus FWF-geförderten Projekten unterliegen OA-Mandat (Förderung gekoppelt an OA-Bereitstellung) und sollen in begutachteten Medien erscheinen. Finanzielle Unterstützung für alle Medienarten (Gold OA) Paralleles OA wird besser gefördert als OA mit Embargo OA auch für Forschungsdaten verlangt Ausnahmen müssen von Projekten begründet werden FWF fördert eigenständige Monographien mit maximal EUR, bei einer zusätzlichen Open Access Edition mit nochmals EUR Ziel, Open Access in allen Bereichen zur normalen Publikationsform zu machen Wer OA fordert, muss auch OA fördern
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9 Aspekte der OA Förderung Geistes- und Sozialwissenschaften Evaluation (Szientometrie) anhand anerkannter Indices in den HSS noch nicht voll anerkannt -> Erfolgsmessung von OA Leistungsorientierte Mittelzuweisung schwer durchzusetzen ERIH in den HSS umstritten (European Reference Index for the Humanities; von European Science Foundation entwickelt, als Entsprechung zum Impact Factor in STM) Aktive Förderung von Open Access in Geistes- und Sozialwissenschaften ist bei vielen Förderern kaum auf der Agenda (bislang Infrastruktur- vor Publikationsförderung) Sorge, dass die bestehende Verlagslandschaft durch Open Access Schaden nimmt Noch gering ausgeprägte Akzeptanz bei HSS-Autoren
10 Förderung von OA Büchern in Deutschland Kein Förderer mit ausdrücklicher Strategie, OA Bücher zu fördern Bisher kaum Richtung zu erkennen Strategien für Förderung von OA Büchern müssen kommerzielle Verlage integrieren Förderrichtlinien für Bücher müssen überarbeitet werden Saturierungseffekt durch STM oder Ratlosigkeit ob der Komplexität in den buchorientierten Disziplinen? Bereits tätig in Deutschland: 13 Universitätsverlage, die Open Access veröffentlichen diverse kommerzielle Verlage mit Open Access Programm
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15 Aufforderndes Open Access Mandat mit zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen sowie Infrastrukturen
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20 OAPEN Library Open Access im strengen Sinne, wo rechtlich möglich Open Access als Marketingstrategie für kostenpflichtige Inhalte Angebot für Autoren und Förderer, OA in HSS umzusetzen Sammlung beruht auf Harvesting und zentralem Repositorium Laufende Aktualisierung durch Aktivitäten der beteiligten Verlage Konzept der Collection, die auch weitergegeben wird Integration in bibliothekarische Systeme ausdrücklich vorgesehen Für die Nachhaltigkeit der Plattform problematisch, dass buchorientierte Verlage nicht gewohnt sind, Inhalte OA bereitzustellen, geschweige denn für OA Bereitstellung extra zu bezahlen
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23 Open Access: Fallbeispiele aus der Praxis Wissenschaftliche Eigeninitiativen Institutionelle Verlage Kooperationsprojekte mit Verlagen (Digi20, pedocs)
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27 Universitätsverlag Göttingen 2,5 FTE, Teil von EPU Seit 2003 ca. 500 Titel, davon 98% Open Access Volles Open Access als pragmatische Entscheidung Getragen durch und eingebettet in universitäre OA-Strategie Unterstützung der Universität durch Herausgebergrermium Overhead des Verlags durch Bibliothek finanziert und damit aktive Unterstützung der buchorientierten Wissenschaften Buchprojekte in der Regel durch Autoren mitfinanziert Durch Bereitstellung auf dspace-repository mit OAI-Schnittstelle weitere Dienste wie Statistiken problemlose Integration der freien Inhalte in bibliothekarische Systeme Anpassung der Lizenzsituation an veränderte OA-Auffassungen
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31 Geschäftsmodell des Universitätsverlags Nicht berechnet, aber hinsichtlich Aufwand und Kosten bekannt und durch die SUB getragen (abgebildet in SAP) Programmatische und strategische Steuerung des Verlags Autorenberatung und Entwicklung einer für den Autor/Herausgeber optimalen Publikationsstrategie Organisation des Begutachtungsprozess Onlinebereitstellung inklusive Langzeitverfügbarkeit und -archivierung (gilt als kostenfreier bibliothekarischer Service wie für andere Uni-Publikationen auch) Weitergabe der Onlineversionen an Aggregatoren Keine Berechnung von Erlösausfällen durch Open-Access-Version Projektbezogene Leistungen (gemäß marktüblicher Preise von freien Lektoraten und Satzdienstleistern), die in Preisbildung von Autorenanteil und VK-Preis einfließen Formale Qualitätsprüfung (Durchsicht, Überwachung von Änderungsauflagen) Herstellung der first copy für Onlinebereitstellung und Drucklegung Herstellung der gedruckten Exemplare für die Erstauflage (Autoren/Herausgeberexemplare, Pflicht- und Archivexemplare, 10 Verkaufsexemplare) Marketing und Vertrieb der Druckausgabe gelten als projektbezogene Leistung und fließen in die Preisbildung ein (beim Autorenanteil und den VK-Preisen) Autoren/Herausgeber tragen anteilig projektbezogene Herstellungskosten für die first copy (Sachmittel und direkte Personalkosten) -> absatzträchtige Arbeiten führen zu reduziertem Autorenanteil Weitere Abverkäufe werden durch Einnahmen gegenfinanziert (VK-Preise stets incl. Overhead)
32 Produktionsablauf im Universitätsverlag Publikationsanfrage Minimum Zeit Lieferung Umschlagdaten Beratung & Publikationsvereinbarung Formatierung Verlag Autor Druckerei (extern) Umschlagentwurf Manuskriptlieferung Durchsicht Manuskript Druckvorlage Probedruck Druck Auflage Herstellung E-Book 3-4 Wochen
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35 Kassel University Press Ausgründung aus der Universität Kassel Teilsubventionierung durch Universität Open Access, allerdings nicht im strengen Sinne PDFs voll nutzbar innerhalb Universität, außerhalb freies Lesen Integration der freien Angebote in andere bibliothekarische Systeme also möglich Bereitstellung auf Repositorium Buchprojekte in der Regel durch Autoren mitfinanziert
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41 Erwerbsmodell, das sich an Bibliotheken richtet Bibliotheken optionieren für Einzeltitel oder Buchpakete, die nach einer Bietfrist Open Access bereitgestellt werden Bücher erscheinen unabhängig davon auch als Druckversion KU finanziert sich aus Anteilen der gezahlten Summen Verlage haben keinerlei Risiko Bibliotheken müssten altruistisch motiviert sein, um sich zu beteiligen Autoren oder Herausgeber können nur wenige Bibliotheken beeinflussen, (große) Verlage hingegen schon
42 Umsetzung von Open Access an der eigenen Einrichtung Grundsätzliche Haltung der Einrichtung zu Open Access erarbeiten Die Basis mit einbeziehen (Gründe und Vorbehalte verstehen lernen) Herangehensweisen für primäres und paralleles Publizieren differenzieren unbedingt mit Leitung verankern (um stets darauf verweisen zu können) breite Unterstützung auf Leitungsebenen suchen (innerhalb und außerhalb), um individuellen Kurswechseln an der Spitze zu begegnen Strategie zur Erschließung freier Literatur entwickeln Eigene Rolle/Aufgabe bestimmen und spezielles OA-Erwerbungsprofil ableiten Fachliche Kooperationen suchen (ViFa, SSG, Spezialbibliotheken, Fachreferate) Beratung von Wissenschaftlern an der eigenen Einrichtung Was ist Open Access, welche Bedeutung hat es für das Fach Welche Unterstützung gibt es (generell und lokal)
43 Arbeitsbereiche des EPU-Teams Klassische Verlagsarbeit: Produktion, Präsentation, Distribution Geschäftsmodelle, Analyse des Publikationsmarktes, Verlage und Open Access, Netzwerke Projekte zur Förderung von Open Access, Vernetzung, Wissenschaftspolitik, Publikationssystem Integration Publikationen in Bibliothekswelt, Tausch Services für die Bibliothek/Hochschule/wiss. Communities Umsetzung des OA-Ansatzes für die Hochschule Analyse und Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen (UrhR, BGB, AGB etc.) Universitätsverlag Erschließung How To Open Access Projekte Strategien Elektronisches Publizieren E-Diss, GoeDoc, GoeScholar
44 Umsetzung von Open Access an der eigenen Einrichtung Konkrete Publikationsunterstützung Strukturierte Beratung Publikationskanäle, Verlagsverträge, Fördermöglichkeiten Aufbau von Repositorien Journal-Plattformen Hosting-Kooperation mit bestehenden Infrastrukturen Verlegerisch arbeitende Organisationseinheit oder Verlag Anreize durch finanzielle Förderung (Publikationsfonds)
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47 InTech publications Hybrides Modell, aber volles Open Access Integration der OA Version in bibliothekarisches Angebot Open Access auf der Grundlage von APCs Printversionen mit relativ hoher Gewinnspanne Vorrangig Sammelbände aus dem technischen Bereich InTech versucht Herausgeber für Sammelbände zu gewinnen, um potentielle Autoren kontakten zu können Article Processing Charges für Autoren der Beiträge Herausgeber erhalten eine Hardcopy, alle anderen kostenpflichtig
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49 National Academies Press Open Access, allerdings nicht im strengen Sinne Dadurch keine Integration der freien Inhalte in bibliothekarisches Angebot möglich Infrastruktur zur Online-Bereitstellung der Inhalte kostenintensiv Positive und negative Effekte der freien Onineversion auf Verkäufe halten sich die Waage Größere Sichtbarkeit der Inhalte rechtfertigt Strategie
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51 Ilmedia, Verlag der TU Ilmenau Überschaubarer Personalaufwand innerhalb der Universität Bisher 91 Titel Produktion der gedruckten Werke erfolgt durch kommerziellen Partner Monsenstein und Vannerdat Finanzielle Verantwortung liegt beim Autor
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