Universität Augsburg, Institut für Informatik WS 2011/2012 Prof. Dr. W. Kießling 09. Dez Dr. M. Endres, Dr. S. Mandl, F. Wenzel Lösungsblatt 6
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1 Universität Augsburg, Institut für Informatik WS 2011/2012 Prof. Dr. W. Kießling 09. Dez Dr. M. Endres, Dr. S. Mandl, F. Wenzel Lösungsblatt 6 Datenbanksysteme I Aufgabe 1: Deklarative Änderungsoperationen Lösungsvorschläge: a) Erstellen der s candidates Relation: CREATE TABLE s_candidates( id VARCHAR2(3) PRIMARY KEY, last_name VARCHAR2(20), first_name VARCHAR2(20), salary NUMBER (11,2)); b) Einfügen aller Mitarbeiter aus s emp, die nicht bereits Manager in der Hauptgesellschaft sind: INSERT INTO s_candidates SELECT e.id, e.last_name, e.first_name, e.salary FROM s_emp e WHERE e.id NOT IN (SELECT f.id FROM s_emp f, s_emp m WHERE f.id= m.manager_id); c) Gehaltserhöhung für alle Kandidaten, die bereits Kunden in der Hauptgesellschaft betreuten: UPDATE s_candidates SET salary = 1.2*salary WHERE id IN (SELECT e.id FROM s_emp e, s_customer c WHERE c.sales_rep_id=e.id); d) Löschen aller Kandidaten, deren Gehalt 30 Prozent über dem Durchschnittsgehalt in s candidates liegt: DELETE FROM s_candidates WHERE salary >(SELECT 1.3*AVG(salary) FROM s_candidates); Aufgabe 2: Views und Temporäre Relationen Lösungsvorschlag: a) Erstellen einer temporäre Relation tmpemp, die alle Tupel aus s emp enthält: CREATE GLOBAL TEMPORARY TABLE tmpemp ON COMMIT PRESERVE ROWS AS (SELECT * FROM s_emp); b) Definieren einer View topemp, die alle Tupel aus tmpemp mit einem Gehalt über 2500 Euro enthält: CREATE VIEW topemp AS SELECT * FROM tmpemp WHERE salary >2500; 1
2 Erniedrigen des Gehalts des Mitarbeiters mit Id =5 in topemp auf 2400 Euro: UPDATE topemp SET salary=2400 WHERE id=5; Anmerkung: Der Mitarbeiter mit id=5 taucht nicht mehr in der View auf, da der Wert für salary die WHERE- Klausel der View nicht mehr erfüllt. c) Löschen der View topemp: DROP VIEW topemp; Erneutes Anlegen, so dass der beobachtete Effekt nicht mehr auftreten kann: CREATE VIEW topemp AS (SELECT * FROM tmpemp WHERE salary >2500) WITH CHECK OPTION; d) Bedingungen, um auf einer View sicher Updates durchführen zu können (vgl. Database System Concepts - Silberschatz, Korth, Sudarshan): Der FROM Teil der Viewdefinition darf nur eine Relation beinhalten. Der SELECT Teil der View Definition darf nur Attributnamen der Relation enthalten und keine anderen Ausdrücke, Aggregate oder distinct Angaben. Jedes Attribut der Relation, das nicht im FROM Teil der View erscheint, muss auf NULL gesetzt werden können. Die Anfrage, aus der die View erzeugt wird darf kein GROUP BY oder HAVING enthalten. 2
3 Aufgabe 3: Basisoperationen mit JDBC Lösungsvorschlag: a) Das erstellte Programm muss den JDBC-Treiber sowie das java.sql Paket via Import einbinden: import java.sql.*; import oracle.jdbc.driver.*; Dazu muss die zum Treiber gehörige jar-datei als externes Archiv in das Eclipse Projekt importiert werden. Herstellen der Verbindung zur Datenbank (analog zur Ausführung im Skript): private String //set user private String login; //set password private String pwd; private Connection openconnection; private boolean establishconnection(){ //load driver try{ DriverManager.registerDriver(new OracleDriver()); this.openconnection = DriverManager.getConnection(dbUrl,login,pwd); return!this.openconnection.isclosed(); catch(sqlexception e){ Die Strings login und pwd müssen natürlich mit dem entsprechenden Benutzernamen und Passwort noch an einer Stelle in der Klasse initialisiert werden. Erstellen einer Relation: private boolean executestatement(string statement){ Statement stmt; stmt = this.openconnection.createstatement(); stmt.executeupdate(statement); catch (SQLException e){ Die Methode nimmt ein SQL-Statement entgegen, welches keine Rückgabewerte liefert (CREATE, DELE- TE, INSERT, UPDATE) und reicht dieses an die Datenbank weiter. Tritt dabei ein Fehler auf, so wird der entsprechende Fehlerverlauf auf der Konsole ausgegeben. 3
4 Einfügen von Tupeln in die neu erstellte Relation: siehe executestatement Da die bereits vorgestellte Methode alle Statements ohne Rückgabewert verarbeitet, kann sie auch zum Einfügen von Tupeln verwendet werden. Stellen einer Query und Ausgabe der Ergebnisse: private boolean executequery(string query){ Statement stmt; stmt = this.openconnection.createstatement(); ResultSet result = stmt.executequery(query); displayresults(result); catch (SQLException e){ private void displayresults(resultset result){ int cols = result.getmetadata().getcolumncount(); while(result.next()){ String row = new String(" "); for(int i=1;i<=cols;i++){ row = row.concat(result.getstring(i)+ " "); System.out.println(row); catch (SQLException e){ Die erste der beiden Methoden dient dazu, eine Query an die Datenbank zu stellen, die ein Ergebnis zurückliefert. Dieses wird in einem ResultSet gespeichert. Die Ausgabe dieses Ergebnisses erfolgt über die Methode displayresults. Das ResultSet wird dabei Tupel für Tupel abgearbeitet und jedes Attribut einer Zeile einzeln ausgelesen. Ist der Spaltenname bekannt, so kann eine Spalte auch direkt über den dazugehörigen Namen angesprochen werden. Im vorliegenden Fall ist aber nichts über den Aufbau der Relation bekannt, lediglich die Anzahl der Attribute kann über MetaData ausgelesen werden. Löschen einer Relation: siehe executestatement. Schließen der Verbindung: private boolean closeconnection(){ try{ this.openconnection.close(); this.openconnection = null; catch(sqlexception e){ Da das Löschen wiederum eine Operation ohne Rückgabewert darstellt, können DELETE Anweisungen mit der vorgestellten Methode an die Datenbank weitergegeben werden. 4
5 b) Sofern das Programm sorgfältig implementiert wurde und Sie im Zweifelsfall entsprechende Warnmeldungen von Eclipse beachtet haben, sollte der Java-Code jeglichen Zugriff auf die Datenbank in einem try-catch-block ausführen, da bei einem fehlerhaften Zugriff eine SQLException von Java geworfen wird. Die Aktion im Falle eines Fehlers, also die Implementierung des catch-blocks bleibt dabei dem Anwendungsentwickler überlassen. So kann z.b. der Fehlerverlauf (stack trace) zu Fehlerbehebungszwecken auf Java-Ebene oder genauere Informationen auf SQL-Ebene via getmessage ausgegeben werden. 5
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