Fachliche (Kurz-) Einführung in die Altlastenthematik Eppsteiner Straße, Oberursel

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1 Fachliche (Kurz-) Einführung in die Altlastenthematik Eppsteiner Straße, Oberursel Dr. Detlef Marell HPC AG, Kriftel 1. Vorstellung 2. Schadstoffe und ihre Eigenschaften 3. Schadstoffverhalten im Untergrund 4. Referenz- und Vergleichswerte CKW 5. Gefahren und Gefahrenabwehr

2 1. Vorstellung Deutsches Ingenieurunternehmen 450 Mitarbeiter 28 Standorte in Deutschland und weitere 12 im Ausland Bearbeitung tausender Altlastenprojekte Dr. Detlef Marell Dipl.-Geologe Mitglied der HPC-Geschäftsleitung Leiter der Niederlassung Rhein-Main (Kriftel) von der IHK Frankfurt am Main öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Altlasten und Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen

3 2. Schadstoffe und ihre Eigenschaften Begriffe und Abkürzungen LHKW - leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe Fluor, Chlor, Brom, Iod CKW - (leichtflüchtige) Chlorkohlenwasserstoffe Per Tri - Tetrachlorethen = Perchlorethen (PCE) - Trichlorethen (TCE) ( und weitere Einzelsubstanzen)

4 2. Schadstoffe und ihre Eigenschaften Wichtigste Eigenschaften der CKW (Lösemittel, nicht brennbar, schnell trocknend) extrem dünnflüssig schwerer als Wasser schlecht wasserlöslich (z.b. Per µg/l) hoher Dampfdruck (geht schnell in die Gasphase über) gesundheitsgefährdend (z.t. karzinogen und mutagen) Einsatzbereiche (früher): Chemische Reinigungen, Kfz.-Werkstätten, in praktisch allen Industriebereichen, insbesondere Metallbe- und verarbeitung zig-tausende Altlasten überall

5 2. Schadstoffe und Eigenschaften Wichtigste Eigenschaften anderer Stoffe: BTEX = Aromatische Kohlenwasserstoffe (Lösemittel) leichtflüchtig wie CKW, aber brennbar, gut biologisch abbaubar, gesundheitsgefährdend, in Farben und Lacken, Benzin, Entfettung PCB = Polychlorierte Biphenyle zähflüssig, oft in Ölen, schlecht elektrizitätsleitend, nicht biologisch abbaubar, gesundheitsgefährdend, (früher) in Transformatoren, Altölen, Dehnungsfugen MKW = Mineralölkohlenwasserstoffe zähflüssig, gut biologisch abbaubar, (weniger) gesundheitsgefährdend (es sei denn zusammen mit BTEX oder PCB)

6 2. Schadstoffe und Eigenschaften BTEX, PCB und MKW kommen in der Eppsteiner Straße nur sehr untergeordnet und nur örtlich vor. Die weitaus dominanten Schadstoffe in der Eppsteiner Straße sind die LHKW / CKW (Per und Tri). Hiervon geht die Gefahr aus.

7 3. Schadstoffverhalten im Untergrund Wasserungesättigte Bodenzone Wassergesättigte Bodenzone

8 3. Schadstoffverhalten im Untergrund CKW

9 3. Schadstoffverhalten im Untergrund Prinzip der Bodenluftabsaugung

10 3. Schadstoffverhalten im Untergrund Prinzip der Bodenluftabsaugung

11 3. Schadstoffverhalten im Untergrund Prinzip der Bodenluftabsaugung Versiegelung

12 4. Referenz- und Vergleichswerte CKW = Messwerte Eppsteiner Straße Grundwasser (in µg/l) Schichtwasser Boden (in mg/kg) Maximalwert in 8 m Tiefe Luft (in µg/m³) AGW - Arbeitsplatz- Grenzwert Per Maximalwert einmalig Raumluft Eppst. Str Geringfügigkeits- Schwellenwert Grundwasser (GWS-VwV) (TrinkwV) Beurteil.-Wert Boden / Gw (HLUG Sickerwasserprognose) Zulässiger Höchstwert Raumluft (HZKUM) Atmosph.-Luft Stadtgebiet Offenbach (HLUG) Atmosph.-Luft Schauinsland (HLUG)

13 5. Gefahren und Gefahrenabwehr Schutzgüter sind: Mensch, Nutzpflanze, Grundwasser, Boden Gefährdungen können entstehen über die Wirkungspfade: Boden Mensch Boden Nutzpflanze Boden Grundwasser Die Gefährdung ist immer im konkreten Einzelfall zu prüfen. Allein die Schadstoffkonzentration oder -menge sagt noch nichts über mögliche Gefährdungen aus. Zu prüfen sind u.a.: - Stoffcharakteristika (z.b. die Mobilität oder Mobilisierbarkeit) - Bodencharakteristika (z.b. Kornverteilung, Wegsamkeiten) - Nutzungscharakteristika (Wohnbebauung, Industrie, Landwirtschaft, Schutzgebiete etc.) Danach sind die geeigneten Gefahrenabwehr- Maßnahmen für den Einzelfall zu konzipieren.