Birgit Szepanski. 1 I 2 I 3»Lesehefte«

Transkript

1 Birgit Szepanski»Cité mémoire«die Serie»Cité mémoire«(2017) umfasst drei ortsbezogene, installative Arbeiten, die ich anlässlich der Ausstellung»Stadt als künstlerisches Material«in der Städtischen Galerie KUBUS in Hannover realisiert habe. Ein Zimmer für Haël. A Room for Haël. Rekonstruktion zu einer Fotografie von Herbert Sonnenfeld Mémoire volontaire: Aegidienkirche, Hannover Zu den drei Arbeiten die aus Archivfotografien, Textilien, eigenen Fotografien, Objekten und einem Hörstück bestehen habe ich Lesehefte gestaltet, in denen Bildmaterialien mit von mir verfassten Texten Hintergrundinformationen zu jeder Arbeit geben. Die Besuchenden konnten mit den Leseheften umhergehen und die Texte vor den einzelnen Werken lesen. Des Weiteren sind die Lesehefte Bestandteil des künstlerischen Projektes»Helene Nathan Verlag«(2016), den ich in der Ausstellung anhand von inszenierten Fotografien, einer Tragetasche und Postkarten präsentierte I 2 I 3»Lesehefte«Vier Lesehefte auf einem Regal, 29,7 cm x 21 cm, 4-seitig bedruckt, mit farbigen Abbildungen, Texten von Birgit Szepanski. Titel der Hefte:»Helene Nathan Verlag«,»Ein Zimmer für Haël. A Room for Haël.«,»Rekonstruktion zu einer Fotografie von Herbert Sonnenfeld«,»Mémoire volontaire: Aegidienkirche, Hannover«.

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3 6 4 I 5 I 6»Rekonstruktion zu einer Fotografie von Herbert Sonnenfeld«, 2017 Aus verschiedenen Stoffstücken zusammengenähter Teppich, 90 cm x 450 cm. Reproduktion einer Fotografie von Herbert Sonnenfeld»Hauswirtschaftsschülerinnen in der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem lernen Nähen«(1938); Reproduktion aus dem Lehrlingstagebuch»Beschreibung des Lehrbetriebs vom Gärtnerschüler Herbert Bieberfeld«, Hannover Ahlem (1938), Jüdisches Museum Berlin. 7

4 I 8 I 9 I 10»Ein Zimmer für Haël. A Room for Haël.«, 2017 Fünf Vorhänge in verschiedenen Farben, je 250 cm lang, Schwarz-Weiß-Fotografien von Objekten aus Papier und Karton. Die Installation generiert in Anlehnung an Virginia Woolfs»A Room of One s Own«einen imaginären Ort für das künstlerische Schaffen der Keramikerin Margarete Heymann-Loebenstein (Abb. 7, 8), die ihre Keramikwerkstätten die international bekannten»haël-werkstätten«in Marwitz (Brandenburg) in den 1930er Jahren aufgeben musste. Heute sind Keramiken aus Marwitz in Brandenburg vor allem durch die Keramikerin Hedwig Bollhagen (geb in Hannover) bekannt, die 1934 die Haël-Werkstätten erwarb, in HB-Werkstätten umbenannte und bis 2001 Keramiken in Marwitz herstellte.

5 I 12»Mémoire volontaire: Aegidienkirche, Hannover«, 2017 Installation mit einem Second-Hand-Mantel, einem Hörstück, Gipsabdrücken von der Kirchenwand, Reproduktion einer Schwarz-Weiß-Fotografie von Franz Peter Weixler (1943), Archiv des DHM Berlin; Reproduktion einer Schwarz-WeißFotografie von Wilhelm Hauschild (1953), Historisches Museum Hannover. Die Installation bezieht sich auf die Ruine der Aegidienkirche, die in der Umgebung des Ausstellungsraumes der Städtischen Galerie Hannover liegt. Von Unebenheiten der Wände der Aegidienkirche fertigte ich Abdrücke an, die zusammen mit den zwei Archivfotografien der Kirche, einem Zitat von Marcel Proust Roman»Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«und einer fiktiven Geschichte eine offene Erzählung zum Ort ergeben.