Fachfragenkatalog. für die Rettungshundeteam-Prüfung im Bereich Mantrailing im DRV e.v. -Ausgabe mit Lösungen-

Transkript

1 Fachfragenkatalog für die Rettungshundeteam-Prüfung im Bereich Mantrailing im DRV e.v. -Ausgabe mit Lösungen- Stand: Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 1

2 Fachfragenkatalog für die Rettungshundeteam-Prüfung im Bereich Mantrailing im DRV e.v. 1.Auflage: Ausgabe mit Lösungen- Herausgeber: Arbeitskreis Mantrailing im DRV e.v. Inhalt: Einführung S. 3 Verteilung S.3 Fachfragen Mantrailing S.4-15 Lösungen S. 15 Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 2

3 Einführung: Die Fachfragen für den Fachbereich Mantrailing wurden vom Arbeitskreis Mantrailing im DRV e.v. aus den im Ausbildungsprojekt gewonnenen Erfahrungen erarbeitet. Sie werden in regelmäßigen Abständen der Lehrmeinung entsprechend überarbeitet und angepasst. In der Rettungshundeteam-Prüfung im Bereich Mantrailing im DRV e.v. werden in der Fachfragenprüfung dieselben Fachfragen verwendet wie die der Gemeinsamen Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams (Trümmer-/ Flächensuche) gem. DIN (GemPPO-RHT [T/F]), mit Ausnahme der Teilbereiche *Einsatztaktik Trümmersuche *Einsatztaktik Flächensuche *Trümmerkunde. Diese Bereiche werden durch die Fragen in vorliegendem Katalog ersetzt, bzw. ausgewählt. Verteilung : Die Anzahl der Verteilung der Fragen aus den verschiedenen Fachbereichen stellt sich wie folgt zusammen: Fachfragenkatalog nach GemPPO Fachfragenkatalog Bereich Mantrailing DRV e.v. Fachbereiche Erste Hilfe Erste Hilfe am Hund Kynologie Orientierungs-und Kartenarbeit Organisation und Einsatztaktik Trümmersuche Organisation und Einsatztaktik Flächensuche Sprechfunk / Funktechnik Trümmerkunde Unfallverhütung / Sicherheit im Einsatz Verhaltensgrundsätze bei Transport von Hunden Fachbereich Mantrailing Verteilung der Anzahl Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 3

4 Fachbereich Mantrailing 1. Was versteht man im Bereich Mantrailing unter der Abkürzung PLS? Polizeiliche Suche Place Last Seen Place lost search 2. Was versteht man unter dem Begriff scent article? Englischer Fachbegriff für Geruchsartikel Englischer Ausdruck für Kleingeld im Einsatzrucksack Englischer Fachbegriff für Geruchsidentifikation 3. Wie viele Helfer sind bei einem Mantrailing Einsatz im DRV pro Gespann vorgeschrieben? Fünf Helfer, weil man manchmal so viele Passanten ablenken muss. Zwei Helfer, davon einer mit der Qualifikation Helferschein. Ein Helfer reicht, weil man sonst zuviel Kapazität verschwendet. 4. Wer sollte im günstigsten Fall im Einsatz den Geruchsartikel holen? Die Polizei, weil nur sie die Berechtigung hat, Gegenstände zu beschlagnahmen. Ein Kollege der Flächensucher, denn er ist neutral bei der Auswahl. Der Mantrailing -Hundeführer selbst, da man so weitere unnötige Fremdkontamination vermeiden kann. 5. Was versteht man unter dem Begriff fremdkontaminierter Geruchsartikel? Der Geruchsartikel riecht nicht nur nach dem Vermissten, sondern auch nach anderen Personen. Der Geruchsartikel ist von einem fremden Hundeführer genommen worden. Der Geruchsartikel riecht ausschließlich nach dem Vermissten. 6. Wo laufen die Helfer im Einsatz im Bezug zu dem Hundeführer? Grundsätzlich hinter dem Hundeführer, einer dichter, einer weiter entfernt. An stärker befahrenen Kreuzungen müssen sie aber auch den HF und Hund überholen, um die Kreuzung abzusichern. Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 4

5 7. Grundsätzlich vor dem Hundeführer, weil sie sonst vor Gefahren nicht. rechtzeitig warnen können. Ausschließlich m hinter dem Hundeführer, weil sie ihn sonst zu sehr behindern. Was gilt als bester Geruchsartikel, wenn man davon ausgeht, dass die vermisste Person allein wohnt und sich selber versorgt? Bettwäsche Straßenschuhe Das benutzte Weinglas vom Vorabend 8. Was wäre der geeignetste Geruchsartikel? 9. Die Unterwäsche aus dem mit dem Lebensgefährten der Vermissten gemeinsam benutzten Wäschekorb, weil sie körpernah getragen wurde. Das Kopfkissen, denn der Lebensgefährte schläft schon lange nicht mehr im gemeinsamen Bett, da die Vermisste schnarcht. Die Sportjacke, die die Vermisste erst beim Sport am Vortag an hatte und seitdem im Eingangsbereich der Wohnung in der Gardarobe - von allen Mitwohnenden angeblich unberührt hängt. Was muss der Hundeführer den Angehörigen bei der Gewinnung des Geruchsartikels zuerst erklären? Dass er einen Geruchsartikel braucht, der möglichst von niemand anderem als dem Vermissten berührt wurde Dass er den Geruchsartikel wenn nötig zerschneiden können muss, weil er für mehrere Hunde benötigt wird. Dass der Geruchsartikel möglichst schnell herbeigeschafft werden soll, weil Lebensgefahr für den Vermissten besteht und jede Minute zählt 10. Was versteht man unter dem Begriff headturn? 11. Eine Zeichensprache mittels Kopfbewegungen, mit der sich der Hundeführer unter der Suche mit dem Helfer verständigt Ein geheimes Zeichen, das der Einsatzleiter anwenden kann, wenn er den Einsatz abbrechen will, ohne dass die Angehörigen es verstehen. Ein körpersprachliches Zeichen des Hundes, der sich in einer Kopfdrehung zeigt. Es zeigt die Möglichkeit an, dass der Trail abbiegen könnte. Was müssen die Helfer dem Hundeführer an befahrenen Strassen kontinuierlich melden? Ob die Einsatzleitung über Funk noch erreichbar ist. Ob die Strasse frei ist oder nicht. Wie schnell die Autos fahren. Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 5

6 12. Was versteht man unter Negativ? Der Hund kann anhand des Geruchsartikels keine Spur aufnehmen. Der Hund hat heute einen schlechten Tag und findet deswegen nur sehr schwer die Spur. Der Vermisste ist bereits tot, während noch gesucht wird. 13. Der Startpunkt zur Suche ist an einem offenen Platz, es weht Wind, die Startrichtung ist nicht bekannt. In welche Richtung stelle ich den Hund zum Start? Quer zum Wind Gegen den Wind Mit dem Wind 14. Der zuletzt gesicherte Aufenthaltsort des Vermissten ist sein abgestelltes Auto. Wo platziert man den Hund zum Starten? Am Kofferraum, damit ihm alle Richtungen offen sind. An der Beifahrertür, damit er nicht mitten im Pool steht. An der Fahrertür, weil er dort am sichersten mitten auf der Spur startet. 15. Wie verhalten Sie sich beim Auffinden einer toten Person? Ich alarmiere alle Hundeführer zur Verweisübung Ich nehme sofort den Hund zurück, melde den Fund der Einsatzleitung und sperre den Fundort weiträumig ab Ich rufe einen Arzt zur Erstellung des Totenscheines d) Ich rufe sofort einen Notfallseelsorger 16. Ein Weg verläuft oben entlang eines Deiches neben einem Gewässer. Der Hund trailt unterhalb des Deiches. Was kann das bedeuten? Es ist sicher, dass der Vermisste überlegt hat, ob er ins Wasser geht. Wasser zieht Geruch an, der Trail könnte trotzdem oben am Deich verlaufen. Der Hund irrt sich sicher, denn man kann unterhalb des Deiches gar nicht richtig laufen. Der Hund trailt durch ein Wohngebiet, nach einer gewissen Strecke kommt er 17. nicht weiter. Er sucht vor und zurück, rechts und links in den Einfahrten, schließlich steht er ratlos da. Was tun Hundeführer und Helfer? Der Vermisste ist ganz sicher hier in ein Auto eingestiegen und weggefahren, der Helfer meldet dies auf Anweisung vom Hundeführer umgehend der Einsatzleitung Helfer und Hundeführer beraten sich und beziehen geographische, thermische und klimatische Einflüsse mit ein, um herauszufinden, was bei dem Hund zu dem Spurverlust geführt hat. Durch taktische Überlegungen bieten sie dem Hund verschiedene Möglichkeiten an, um Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 6

7 18. die Spur wieder zu finden Sie brechen die Suche ab und kehren unverzüglich ohne Ergebnis zu Einsatzleitung zurück. Das Team kommt im Einsatz an. Was tut es als erstes nach dem das Auto abgestellt ist? Es sucht nach den Angehörigen, um den Geruchsartikel zu organisieren. Es meldet sich bei der Einsatzleitung. Es stellt sich den Kollegen der anderen Hilfsorganisationen vor. 19. Der Hund sucht in einer Kreuzung alle Richtungen aus, bevor er sich für eine Richtung entscheidet. Wie kann man dieses Verhalten einstufen? Das ist ein normales Suchverhalten an Kreuzungen. Der Hund weiß nicht genau, was er tun soll. Der Hund hat eigentlich keine Lust, zu arbeiten Der Hund sucht in einer Kreuzung alle Richtungen etwa 5 m hinein, kann sich aber für keine Richtung entscheiden. Was kann der Hundeführer tun? Er bricht die Suche ab, weil hier die Spur endet. Er bietet dem Hund an, alle Richtungen nacheinander systematisch noch weiter hinein abzusuchen, nach dem Ausschlussverfahren kann er möglicherweise so die Richtung doch noch finden. Er überlegt, welche Richtung die wahrscheinlichste ist, führt den Hund dort hinein und fordert ihn erneut zum Suchen auf. Der Hund arbeitet sicher einen Teil-Trail einer Vermissten aus, aber aufgrund der Länge muss die Suche dann abgebrochen werden. Was für Schlüsse kann man ziehen? Die Vermisste muss in der geraden Verlängerung des Trails irgendwo sein. Die Vermisste war wahrscheinlich zu einer bestimmten Zeit auf dieser Teil-Strecke unterwegs. Wo sie danach hingegangen ist, lässt sich aber alleine aufgrund dessen nicht erschließen. Die Vermisste ist in ein Auto eingestiegen, sonst hätte der Hund weiter die Spur verfolgt. 22. Der ideale Geruchsartikel hat: eine möglichst große Oberfläche, weil dann am meisten Geruch daran ist. wenig Eigengeruch, keine Kontamination durch andere Menschen, körpernah und frisch getragen, porös (textil), von der oberen Körperhälfte, groß, aber so, dass er in die Jackentasche passt. eine möglichst glatte Oberfläche, weil dann Fremdgerüche nicht gut haften. Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 7

8 23. Was fragt der Hundführer die Angehörigen, wenn er den Geruchsartikel holt? Ob die Kleidungsstücke schon alt, oder relativ neu gekauft sind. Ob die persönlichen Sachen der/des Vermissten von den Angehörigen und der Polizei durchsucht worden sind. Ob die vermisste Person gerne Weichspüler verwendet, weil das den Hund bei der Geruchsaufnahme behindert. 24. Was fragt der Hundeführer, wenn der Abgang bei dem Auto der/des Vermissten ist und dieses auch als Geruchsartikel dienen muss? Ob das Auto verschlossen war, als man es gefunden hat. Ob das Auto bewegt und /oder durchsucht worden ist und wenn ja, von wem. Ob bei dem Auto die Batterie abgeklemmt ist, weil die Elektrizität die Geruchsaufnahme des Hundes stört. 25. Was fragt der Hundführer, wenn er einen vom Angehörigen kontaminierten Geruchsartikel erhält? Ob er einen zweiten Geruchsartikel von dem Angehörigen erhält, um den Hund testen zu lassen, welcher der Richtige ist. Ob der Angehörige beim Start zugegen sein kann. Ob der Angehörige während dem Einsatz zuhause bleiben kann, damit er den Hund nicht ablenkt. 26. Was fragt der Hundeführer, wenn er einen Geruchsartikel zu Suche nach einem demenzkranken Vermissten holen soll? Wie lange leidet der Vermisste schon an der Krankheit und welche Medikamente nimmt er ein? Wie selbstständig ist der Vermisste noch? Welche der persönlichen Gegenstände sind am wenigsten oder gar nicht von Angehörigen und Pflegepersonal berührt worden? Wann hat sich der Vermisste zum letzten Mal geduscht? 27. Ohne welchen Ausrüstungsgegenstand kann ein Mantrailingteam keinesfalls auf die Suche gehen? Ohne GPS-Gerät Ohne Handy Ohne Karte 28. Welche Sicherheitskleidung ist bei Suchen auf Strassen mit Verkehr über 60km/h erforderlich? Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 8

9 Warnweste nach Din / EN 471 Kl.2 Einsatzanzug, oder Einsatzjacke und Hose nach Din / EN 471 Kl.3 Einsatzjacke nach Din / EN 471 Kl Was ist die Aufgabe der Helfer bei einem Mantrailing Team? 30. Sie sorgen für Verpflegung während der Suche und muntern den Hundeführer auf, wenn er müde wird. Sie sind zuständig für Funk, Orientierung und Sicherheit im Straßenverkehr, außerdem unterstützen sie den Hundeführer beim Lesen des Hundes. Sie laufen im Einsatz mit, damit sie lernen, wie man mit der Leine und dem Hund in der Praxis umgeht. Wie stellt man sich in der Theorie die Entstehung des individuellen Geruchs eines Menschen vor? Wenn man sich nicht wäscht, entsteht der Geruch von ganz alleine Der Schweiß eines Menschen verdampft und hinterlässt eine Duftwolke Jeder Mensch hat eine individuelle Zusammensetzung unterschiedlicher Bakterien auf der Haut. Das Zersetzungsprodukt der abgestorbenen Hautzellen ergibt dann den individuellen Geruch. 31. Warum kann der Hund der Spur auch auf Asphalt folgen? Weil er kleinste Spuren vom Abrieb der Schuhsohlen riechen kann. Weil er der Bodenverletzung auch auf Asphalt folgen kann. Weil er den Geruch der sich zersetzenden Hautschuppen des zu suchenden Menschen auch auf Asphalt riechen kann. 32. Warum ist der Mantrailer bei seiner Suche an der Leine? Weil er mangels Unterordnung sonst weglaufen würde. Weil in der Stadt immer Leinenzwang herrscht. Weil es Teamarbeit ist. Der Hundeführer kann den Hund mit der Leine unterstützen, hinterfragen und für die Sicherheit des Hundes sorgen. 33. Was ist für einen Einsatz von Mantrailern erforderlich? Ein Foto von dem Vermissten. Ein eingegrenztes Suchgebiet von weniger als 5km Radius. Ein genauer Punkt, an dem die Person zuletzt gesehen wurde und ein geeigneter Geruchsartikel. 34. Für welche Art von Einsätzen stehen Mantrailer im DRV zur Verfügung? Für die Suche nach Vermissten. Für Tatrekonstruktionen bei Brandstiftung. Für die Suche nach Tatwaffen nach Kapitalverbrechen. d) Für die Suche nach Bankräubern. Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 9

10 35. Wie lange nach dem Verschwinden eines Vermissten macht für ein Mantrailing Team ein Einsatz in der Regel Sinn? Auch noch nach Jahren Nach ein bis zwei Monaten Nach bis zu 4 oder 5 Tagen 36. Welche klimatischen Bedingungen sind für die Arbeit eines Mantrailers optimal? Um die 20 C und ein warmer Sommerregen Über 30 C und Trockenheit Unter 0 C und Schnee d) Ca. 5 C und Feuchtigkeit Die Suche verläuft entlang einer Bahnstrecke, der Hund will die Bahngleise absuchen. Was muss der Hundeführer beachten? Die Bahngleise werden grundsätzlich in einem Einsatz gesperrt, es besteht also keine Gefahr und der Hundeführer muss nichts beachten. Der Bereich von 2m von den Bahngleisen entfernt ist hochgradig gefährlich und darf nicht betreten werden. Gegebenenfalls muss man die Suche unterbrechen und sich mit der Einsatzleitung über die Möglichkeiten beraten. In der Nähe von Bahngleisen ist durch den Sog der Züge sowieso kein Geruch, deshalb wird ein Hund dort nicht nahe hinsuchen. Die Suche endet an einem Waldweg quer zum Hang, der Hund verhält sich auffällig wie in einem Geruchs-Pool unterhalb vom Weg. Was sollte man bei weiteren Maßnahmen beachten? Ein dort eingesetzter Flächensucher sollte den Bereich unterhalb und oberhalb des Weges absuchen. Ein dort eingesetzter Flächensucher sollte unterhalb des Weges absuchen. Ein dort eingesetzter Flächensucher sollte eine Wegesuche machen. d) Ein dort eingesetzter Flächensucher muss nie eingesetzt werden, weil die Person noch Kilometer weiter gegangen sein könnte. 39. Der Hund sucht an einer Kreuzung in eine bestimmte Richtung hinein, beginnt dann aber zu pendeln und unentschlossen zu werden. Wie reagiert der Hundeführer? Er fordert freundlich seinen Hund auf, weiterzusuchen. Er fordert forsch den Hund auf, weiterzuarbeiten. Er verhält sich rückorientiert, geht dem Hund hinten aus dem Weg, denn es kann sein, dass der Hund gleich dreht, weil die Spur hier nicht weitergeht. Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 10

11 40. Der Hund kann sich an einer Kreuzung mit folgenden Umständen für keine Richtung entscheiden: Die Kreuzung liegt an einem Hang, einer der Abzweige führt bergauf. Der Wind kommt aus dieser Richtung entgegengesetzt hang abwärts. Was könnte das Problem sein? Hier kommt es durch den Wind und die Hanglage zu einem Spurabriss. Der Hund müsste in den Abzweig hangaufwärts weiter hinein suchen, um festzustellen, ob dort die Spur weiterführt. Durch taktisches Ausschlussverfahren kann man das Problem bewältigen. Hier führt der Wind dazu, dass es auf der Kreuzung kreisförmige Verwirbelungen gibt, die dazu führen, dass der Hund keine eindeutige Richtung mehr feststellen kann. Man muss die Suche abbrechen. Es gibt durch den Wind und die Hanglage einen thermischen Sog, der den Geruch hang aufwärts zieht, obwohl die Spur dort nicht entlang geht. Der Hund merkt, dass etwas nicht stimmt und so kommt es zu dieser Unentschlossenheit. Durch freundliches Motivieren kann man den Hund zu mehr Selbstsicherheit verhelfen, so dass der Hund die Spur wieder aufnehmen kann. 41. Woher weiß der Hund, wen er suchen soll? Durch das Anlegen des Suchgeschirrs. Durch das Auflegen der Suchleine. Durch das Präsentieren des Geruchsartikels Wie werden Geruchsartikel, die erst später gebraucht werden, im Einsatz optimal gelagert? Man verpackt sie in Tüten und so sind sie vor Fremdkontamination optimal geschützt. Man verschließt sie zusätzlich zur Tüte in einem Koffer, damit sie von anderen Einsatzkräften während des Einsatzes nicht weiter kontaminiert werden. Der Einsatzleiter steckt sich die Geruchsartikel in die Jackentasche, dann kann am wenigsten passieren. Bei höheren Temperaturen wird die Suche sehr anstrengend für die Hunde. Warum? Der Stress im Einsatz geht auf den Magen-Darm-Trakt. Durch die länger andauernde Schnüffelatmung wird vor allem das Herz- Kreislauf-System belastet und die Körpertemperatur steigt beim Hund an. Die Hunde können sich im Sommer nicht so gut konzentrieren wie im Winter, weil sie abgelenkt sind. Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 11

12 44. Was versteht man unter einem Splitting? Zwei Leute legen eine Spur, die erst einem gemeinsamen Weg folgt, dann teilen sich die zwei Spuren auf. Der Hund soll nur der Spur folgen, die zum Geruchsartikel passt. Am Ende eines Trails stehen zwei Leute, der Hund muss den Richtigen herausfinden. Eine Spur führt in eine Sackgasse und dann wieder heraus. Der Hund kann erkennen, dass die Spur hier wieder entgegen kommt. 45. Was versteht man unter einer Identifizierung? Die Spur wird von einer anderen Spur gekreuzt, der Hund soll auf der richtigen Spur bleiben. Die Spur verläuft im Kreis und kreuzt sich selbst, der Hund muss sehr genau aufpassen, den Spurverlauf richtig herum zu finden. Am Ende des Trails stehen mehrere Leute, der Hund muss die richtige Person herausfinden. 46. Was macht den Einsatz eines Mantrailers unmöglich? Es hat stark geregnet. Es gibt keinen Geruchsartikel. Die Strecke, die die Person gegangen ist, ist zu lang. d) Der Abgang liegt im Wald. e) Der Abgang ist auf einem Friedhof. 47. Was sind sicher schwierigste Bedingungen für einen Mantrailer? Start vom Altenheim, Suche nach einer sehr stark pflegebedürftigen Person Start in einer engen Gasse aufgrund einer gesicherten Zeugenaussage Start im Wald von einem abgestellten Auto in einem Gebiet, wo die vermisste Person vorher nie gewesen ist. 48. Worin liegt die Schwierigkeit, einen Mantrailer am Wohnort der vermissten Person zu starten? Der Hund läuft ins Haus, weil es dort stark nach der Person riecht. Der Hund muss mitten im Ort starten und wird durch Passanten abgelenkt. Der Hund muss aus vielen unterschiedlich alten Spuren die frischeste Spur herausarbeiten. 49. Was kann der Hundeführer während der Suche am wenigsten leisten? Sich zu orientieren. Sich den Weg selbst auszuleuchten. Auf den Hund zu achten. Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 12

13 d) Mit den Helfern zu kommunizieren. 50. Die vermisste Person ist gerade erst vor einer halben Stunde verschwunden. Kann der Mantrailer diese einholen? Es gibt Hunde, die sehr schnell suchen. Mit so einem könnte man die vermisste Person einholen. Ein Mantrailer benötigt im besten Fall Minuten pro Kilometer. So kann er einen noch laufenden Fußgänger niemals einholen. Wenn der Hundeführer in diesem Fall hinter seinem Hund her rennt, hat man eine realistische Chance. 51. Was kann zu einem Geruchspool führen? Mehrerer Leute halten sich in einem Raum auf. Die gesuchte Person verweilt an einer Stelle längere Zeit. Die Spur führt über eine offene Wiese Die Spur verläuft entlang einer üblichen Strasse im Wohngebiet, es herrscht Seitenwind. Der Hund sucht stark pendelnd jede Einfahrt und jeden Rücksprung der Häuser aus. Wie verhält sich der Hundeführer? Er arbeitet stark mit der Leine und versucht, im Mittel dessen zu gehen, wo der Hund sucht. Er geht immer sofort mit, weil es möglich ist, dass die vermisste Person in einem Gartenhäuschen sitzt oder in einer Garage. Er hält den Hund an und weist ihn zurecht, damit er spurtreu und konzentriert weitersucht. Der Hundeführer und der Helfer klingeln bei den Angehörigen, um einen Geruchsartikel der vermissten Person zu holen. Was tun sie als erstes, wenn ihnen die Tür geöffnet wird. Sie kondulieren, weil die Angehörigen unter starkem Stress stehen und Anteilnahme hilft. Sie stellen sich mit Namen und Staffel vor und erklären ruhig, freundlich und sachlich, warum sie da sind und was sie genau brauchen. Nach Öffnung der Tür drängen sie sich gleich in die Wohnung, damit die Angehörigen nichts mehr verändern, und so kontaminieren können. Was würden Sie beim Auffinden einer ansprechbaren vermissten Person zuerst tun? Ich mache der Person erst einmal Vorwürfe, da sie abgehauen ist und ich sie suchen musste Ich lasse die Person zunächst ausgiebig vom Hund beschnuppern und informiere dann die Einsatzleitung Ich lege meinen Hund sicher ab, befrage die Person nach ihrem Befinden, informiere die Einsatzleitung und betreue die Person weiter d) Ich bitte die Person, solange mit meinem Hund zu spielen, bis die Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 13

14 Einsatzleitung eintrifft 55. Was ist ein klassisches Suchmuster an Kreuzungen? Der Hund sucht erst die richtige Richtung ein Stück ab, dreht dann und checkt alle anderen Richtungen, um sich dann vehement für die erste Richtung zu entscheiden. Der Hund sucht immer erst in der Mitte der Kreuzung, dann in Kreisen langsam weiter bis er an den Rändern der Kreuzung angekommen ist. Der Hund bleibt in der Kreuzung stehen, schaut herum, prüft mit der Nase die Windrichtung und entscheidet sich dann. 56. Wie viele Einsatzkräfte gehen den Geruchsartikel holen? 57. Einer, weil es in den Wohnorten meist mit den Angehörigen zusammen schon eng genug ist. Möglichst viele, denn umso mehr Fachkräfte mitdenken, umso weniger Fehler macht man. Zwei, damit jeder hinterher einen Zeugen hat, welche Geruchsartikel genommen wurden. Wann gibt das Mantrailing -Team, bestehend aus Hundeführer und Helfer Teil / -ergebnisse über den Trailverlauf der Einsatzleitung weiter? Der Helfer funkt in regelmäßigen Abständen während der laufenden Suche über den Verlauf und seinen Eindruck vom Hund Der Hundeführer ruft den Kollegen im Vorbeitrailen zu, was er an Auffälligkeiten wahrgenommen hat Der Hundeführer und Helfer besprechen mit Blick auf die Karte bei einer Pause auf dem Trail und/oder nach Beenden der Suche, wie die Suche verlaufen ist und geben dann die Ergebnisse weiter 58. Was versteht man unter dem Fachbegriff Perimeter? Der Hundeführer stellt Fragen zur Lagebeurteilung. Der Hundeführer führt den Hund am Start in einem größeren Kreis herum, damit dieser sich akklimatisieren kann. Der Hundeführer misst den Platz aus, an dem der Abgang liegt, um genaue Schlüsse im Zusammenhang mit den geographischen und thermischen Gegebenheiten zu ziehen. 59. Was versteht man unter einem Indoment? Ausrüstungsgegenstand Geruchsartikel Peilgerät Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 14

15 60. d) Was würden Sie beim Auffinden einer toten Person zuerst tun? Ich nehme meinen Hund sofort zurück und sichere weiträumig den Fundort ab, damit ggf. vorhandene Spuren einer Straftat (Tatortsicherung) nicht verwischt und keine neuen Spuren gelegt werden Ich suche nach den Ausweispapieren und benachrichtige sofort die Angehörigen über Handy Ich nehme meinen Hund zurück, melde den Fund der Einsatzleitung und kümmere mich dann um den Schmuck des Toten, um ihn vor Diebstahl zu sichern Ich teile der Einsatzleitung mit, dass die Suche abgebrochen werden kann Lösungen: 1; 2; 3; 4; 5; 6;7; 8;9; 10; 11; 12;13; 14; 15; 16; 17; 18; 19; 20; 21; 22; 23; 24; 25; 26; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33; 34; 35; 36d); 37; 38; 39; 40; 41; 42; 43; 44; 45; 46; 47; 48; 49; 50; 51; 52; 53; 54; 55; 56; 57; 58 ; 59; 60 Deutscher Rettungshundeverein e.v. (DRV) 15