Geschäftsbereich Regionalentwicklung und Standortpolitik. Standortzufriedenheitsanalyse Südbrandenburg - Pressekonferenz Cottbus, März 2019

Transkript

1 Standortzufriedenheitsanalyse Südbrandenburg - Pressekonferenz Cottbus, März

2 Agenda 01 Zusammenfassung Gesamtzufriedenheit Einzelergebnisse 02 a. Ergebnisse im Jahresvergleich zu 2013 b. Handlungsbedarfe c. Vorschläge und Wünsche der Unternehmen d. Expansionsabsichten 03 Ansprechpartner 2

3 Zusammenfassung Gesamtzufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Südbrandenburg Sehr gut 1 Gut 2 Durchschnittsnote 2013 Gesamtnote Befriedigend 3 Durchschnittsnote 2018 Kreisfreie Stadt Cottbus 3,2 3,4 LK Spree-Neiße 3,0 3,7 LK Elbe-Elster 3,2 3,2 LK Dahme-Spreewald 2,7 2,9 LK Oberspreewald-Lausitz 2,8 3,3 IHK Bezirk Cottbus 2,9 3,2 Cottbus als Lebensmittelpunkt muss viel attraktiver werden. Als Wirtschaftsstandort ist Cottbus ein Schlusslicht. Cottbus braucht nicht nur den Tourismus, sondern auch die Industrie. Ausreichend 4 Mangelhaft 5 Veränderung Ungenügend % 38% 37% 15% 7% 1% % 21% 48% 15% 12% 3%» Die Gesamtzufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Südbrandenburg erhält lediglich eine befriedigende Bewertung mit einer Durchschnittsnote von 3,2.» Landkreise: Dahme-Spreewald erhält mit einer Gesamtnote von 2,9 noch die beste Bewertung. Dagegen fällt die Region Spree- Neiße mit einem Durchschnittswert von 3,7 im Gesamtvergleich der Regionen weit ab.» Beim Vergleich mit 2013 ist eine Verschlechterung der Zufriedenheitswerte festzustellen. Besonders in den LK Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz ist die Zufriedenheit deutlich gesunken. Basis 2018: N=446. Basis 2013:

4 Ergebnisse im Jahresvergleich zu 2013 Standortkosten » Sehr geringe Zufriedenheit herrscht nach wie vor bei den 63% - 11% 52% 54% - 14% - 8% 47% Von den Steuern wird nichts für den Standort eingesetzt. Das Gewerbegebiet verkommt, weil kein Geld und Personal vorhanden sind. Energiepreisen. Die Bewertung der Zufriedenheit hat sich zu 2013 kaum verändert.» Die Zufriedenheit mit den Abgaben und Steuern sowie den Kosten für Gewerbeimmobilien hat sich dagegen 40% 39% seit 2013 signifikant verschlechtert. + 3%» Unternehmen erwarten günstigere Standortkosten und 20% 23% stärkere Anreize, um den Wirtschaftsstandort Südbrandenburg für bestehende und neue Betriebe attraktiv zu gestalten. Kosten für Gewerbeimmobilien Kommunalabgaben Angemessenheit der Gewerbesteuer Energiepreise Basis 2018: N=446. Basis 2013: 610. Dargestellt Top 2 Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) einer 4-er Skala. 4

5 Handlungsbedarfe Standortkosten» Standortkosten bilden für Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsfaktor.» Vor allem die Energiepreise werden dabei für die Region als zu hoch angesehen.» Aber auch mit der Höhe der Abgaben und Steuern sind die Unternehmen weniger zufrieden» Die Kosten für Gewerbeimmobilien werden dagegen als weniger kritischer Punkt erachtet. Basis: N=446. Dargestellt Top 2 Wichtigkeit (sehr wichtig/wichtig), Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) 5

6 Ergebnisse im Jahresvergleich zu 2013 Verkehrsinfrastruktur » Die Bewertung der Verkehrsinfrastruktur hat sich bei Straße 76% - 9% 67% 72% - 7% 65% + 5% 60% - 9% Sehr wichtig wäre ein besser organisierter Schienenverkehr! Nicht Um- und Neubauten, sondern schnellere Verbindungen tun Not. und Schiene im Vergleich zu 2013 etwas verschlechtert.» Fehlende Anbindungen zu Autobahnen, unzureichende ICE Verbindungen nach Dresden und Berlin sowie viele Baustellen 55% 53% 44% + 5% 35% 40% 42% - 4% 38% und auf Stadt- und Landstraßen bilden wichtige Kritikpunkte. Erreichbarkeit überregional über Straße Erreichbarkeit regional über Straße Anbindung an den Luftverkehr Erreichbarkeit überregional über Schiene Öffentlicher Personennahverkehr Verkehrssituation in den Innenstädten Der BER fehlt. Die mehrspurige Anbindung an die Autobahnen fehlt. Busse fahren nicht mehr ausreichend in die Dörfer. Basis 2018: N=446. Basis 2013: 610. Dargestellt Top 2 Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) einer 4-er Skala. 6

7 Handlungsbedarfe Verkehrsinfrastruktur» Die Erreichbarkeit der Unternehmen regional und überregional erfährt sehr hohe Wichtigkeit, ist aber aus Unternehmenssicht noch zufriedenstellend erfüllt.» Dagegen sehen die Unternehmen bei der für sie wichtigen Verkehrssituation in den Innenstädten sowie dem ÖPNV größeren Handlungsbedarf. Basis: N=446. Dargestellt Top 2 Wichtigkeit (sehr wichtig/wichtig), Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) 7

8 Ergebnisse im Jahresvergleich zu 2013 Arbeitskräfte 57% - 11% 55% - 13% %» Bei der Situation auf dem Arbeitsmarkt ist der größte Rückgang in der Zufriedenheit festzustellen. 51%» Etwa nur noch jeder Siebte ist in 46% 42% 2018 mit dem Angebot an qualifizierten Facharbeitern und Bewerbern für - 16% Ausbildungs-berufe zufrieden. 31% - 7% 22% 15% 20% 13% Und das wird nicht besser, da die jungen Menschen nach Berlin oder weiter abwandern. Es fehlt die Zukunftsperspektive! Wo keine Infrastruktur- da keine Firmen und keine Menschen, junge Menschen. Verfügbarkeit von Hochschulabsolventen Verfügbarkeit regionaler Berufsschulangebote Verfügbarkeit un- oder angelernter Arbeitskräfte Verfügbarkeit qualifizierter Facharbeiter Verfügbarkeit qualifizierter Bewerber für Ausbildungsberufe Basis 2018: N=446. Basis 2013: 610. Dargestellt Top 2 Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) einer 4-er Skala. 8

9 Handlungsbedarfe Arbeitskräfte» Bei der Dimension Arbeitskräfte sehen Unternehmen bei fast allen Standortfaktoren dringenden Handlungsbedarf.» Hohe Unzufriedenheit herrscht vor allem mit der Verfügbarkeit von qualifizierten Facharbeitern und Auszubildenden.» Unternehmen nehmen den Standort Südbrandenburg als wenig attraktiv wahr, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Basis: N=446. Dargestellt Top 2 Wichtigkeit (sehr wichtig/wichtig), Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) 9

10 Ergebnisse im Jahresvergleich zu 2013 Standortattraktivität 87% + 8% 95% Auf die öffentliche Verwaltung beim digitalen Wandel zu setzen, haben wir uns bereits abgewöhnt. Diese Institutionen sind nicht einmal telefonisch erreichbar.» Ein Zuwachs der Zufriedenheit zeigt sich bei der Versorgungssicherheit mit Strom. Fast alle Unternehmen sehen sich zuverlässig mit Strom versorgt. - 10%» Auch die Betreuung und + 2% + 11% 65% 65% 63% 72% 62% - 20% Beratung durch die Kammern wird in 2018 deutlich besser bewertet: 2 von 3 der befragten 54% 55% Unternehmen äußern sich zufrieden mit der Arbeit der Kammern. Versorgungssicherheit bei der Stromversorgung Informationen und Beratung der Kammern zur Unternehmensnachfolge Betreuung und Beratung der Unternehmen durch die Kammern Unternehmensnetzwerke» Dagegen ist die Zufriedenheit mit der digitalen Infrastruktur um 20% auf nur noch 35% gefallen. Digitalisierung wird immer wichtiger für Unternehmen und eine unzureichende Abdeckung mit Breitbandanschlüssen verhindert eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Entwicklung. Basis 2018: N=446. Basis 2013: 610. Dargestellt Top 2 Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) einer 4-er Skala. Die in 2018 abgefragten Faktoren Wirtschaftsförderung der Kommunen, Wirtschaftsförderung des Landes sowie Unterstützung beim digitalen Wandel wurden nicht in 2013 erfragt und sind deshalb nicht im Jahresvergleich mit dargestellt. 35% Digitale Infrastruktur in der Region 10

11 Handlungsbedarfe Standortattraktivität» Die sehr wichtige Versorgungssicherheit bei Strom ist aus Unternehmenssicht bereits sehr gut gegeben und bedarf keiner Verbesserung.» Dagegen wird der Zustand der digitalen Infrastruktur kritisiert: Sowohl der Breitbandausbau als auch die Mobilfunknetze sind unzureichend.» Auch die Unterstützung bei der Digitalisierung ist für Unternehmen nicht zufriedenstellend.» Insgesamt wünscht man sich eine stärkere Wirtschaftsförderung vor allem von Seiten der Kommunen. Basis: N=446. Dargestellt Top 2 Wichtigkeit (sehr wichtig/wichtig), Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) 11

12 Ergebnisse im Jahresvergleich zu 2013 Rahmenbedingungen - 18% 80% Eine öffentliche Halle für Badminton oder Tennis wäre ein Magnet % - 10% - 14% Brandenburg verfolgt eine katastrophale Schulpolitik. Mit Brandenburger Abitur ist man in technischen Studiengängen benachteiligt - weil es nicht ausreichend gelehrt wird.» Unternehmen sehen ebenfalls eine deutliche Verschlechterung bei den sogenannten weichen Faktoren, die für die Ansiedlung von Arbeitskräften entscheidend sind. 62% 65% 60% 67% 57% 65% 51% +/- 0% 48% 48% + 2% 44% 46% - 7% 46% 39%» Wohnraum, Schulen und Betreuungsangebote für Kinder, Kultur- und Freizeitangebote fehlen, um Arbeitskräfte und junge Familien langfristig in der Region Südbrandenburg zu halten. Verfügbarkeit Wohnraum EH-Angebote Kultur-/Sport-, Freizeitangebote Bildung/ Betreuung für Kinder Allgemeine Sicherheit Image der Region Medizinische Versorgung Basis 2018: N=446. Basis 2013: 610. Dargestellt Top 2 Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) einer 4-er Skala. 12

13 Handlungsbedarfe Rahmenbedingungen» Hohe Wichtigkeit erfahren alle Rahmenbedingungen, um den Standort für Arbeitskräfte attraktiver zu gestalten.» Sehr große Defizite werden bei der medizinischen Versorgung und der allgemeinen Sicherheit gesehen.» Aber auch das Angebot an Schulen, Kitas, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sowie günstigem Wohnraum ist nicht im erforderlichen Maße gegeben.» Insgesamt wünschen Unternehmen eine Stärkung und Verbesserung des Images der Region, um die Basis für eine höhere Attraktivität des Standortes zu gewährleisten. Basis: N=446. Dargestellt Top 2 Wichtigkeit (sehr wichtig/wichtig), Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) 13

14 Vorschläge und Wünsche der Unternehmen Vorschläge zur Steigerung der Standortattraktivität für Unternehmen 46% Wirtschaftsförderung Ansiedlung neuer Unternehmen (Industrie/Gewerbe) fördern/ Schaffung neuer Arbeitsplätze Bestehende Unternehmen fördern/ bestehende Arbeitsplätze sichern Kleine Unternehmen fördern Ländliche Gebiete stärker fördern Weniger Bürokratie bei Förderungen/Wirtschaftsförderung vereinfachen Sonderwirtschaftszonen einrichten 38% Verkehrsinfrastruktur Mehr Autobahnanbindungen/ Verkehrsanbindungen verbessern/ Ausbau der Autobahnen Ausbau der Bahnstrecken/ mehr ICE Verbindungen nach Berlin und Dresden ÖPNV verbessern Innerstädtischen Verkehr verbessern/ weniger Baustellen 27% Digitale Infrastruktur/ Kommunikation Breitbandausbau fördern/ bessere Internet-Verbindungen Netzabdeckung Mobilfunk verbessern 12% Allgemeine Forderungen an die Politik Prozesse beschleunigen/ effizientere Verwaltung ( Handeln, weniger Reden ) Klare Konzepte und Strategien (z.b. für die Zeit nach der Kohle) 12% Arbeitskräfte Verfügbarkeit von Fachkräften sicherstellen/ Fachkräfte in der Region halten, neue Fachkräfte gewinnen Mehr Ausbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte Unterstützung bei der Suche nach qualifizierten Auszubildenden 14

15 Vorschläge und Wünsche der Unternehmen Netzwerk der Standortattraktivität Steuersenkung/ Entlastung bei den Kosten Breitbandausbau Ausbau Mobilfunknetze Medizinische Versorgung verbessern Günstigerer Wohnraum Ausbau Schulen, Kitas, Kinderbetreuung Mehr Freizeit-/ Kulturangebote Verkehrsinfrastruktur verbessern Wirtschaftsförderung ausbauen und vereinfachen Unternehmen Verkehrsinfrastruktur verbessern Allgemeine Sicherheit erhöhen Arbeitskräfte Image der Region verbessern 15

16 Ansprechpartner Maik Bethke IHK Cottbus Goethestraße 1, Cottbus Tel / Frank Diesing f.diesing@dima-mafo.de Dima Marktforschung GmbH O 7, Mannheim Tel /