Standortzufriedenheit in Südbrandenburg IHK-Unternehmensumfrage

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1 Impressum Herausgeber Industrie- und Handelskammer Cottbus Goethestraße Cottbus Telefon: Fax: ihkcb@cottbus.ihk.de Internet: Ansprechpartner Katrin Erb Fachbereich Standortpolitik, Verkehr und Handel Telefon: Fax: erb@cottbus.ihk.de Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Quellenangaben gestattet. Belegexemplare erbeten. Standortzufriedenheit in Südbrandenburg IHK-Unternehmensumfrage

2 Vorwort Welche Stärken und Schwächen hat unsere Region als Wirtschaftsstandort? Worin setzt die Südbrandenburger Wirtschaft ihre Prioritäten bei der Bewertung ihres Standortes und wo liegen die größten Schwachstellen in der Region Südbrandenburg? Informationen darüber gehören zu den wesentlichen Arbeitsgrundlagen der IHK Cottbus. Daher ist es für uns zu erfahren, wie die Unternehmen konkret über ihren Wirtschaftsstandort denken und welche Handlungsfelder aus Sicht der Unternehmen Priorität haben. Es geht um Themen wie die Immobilienkosten, die Verkehrsanbindungen, die Verfügbarkeit von Fachkräften, die allgemeine Sicherheit, gute Kontakte zu Forschungseinrichtungen, die Wirtschaftsfreundlichkeit von Verwaltungen oder auch um weiche Standortfaktoren wie Sport- und Freizeitangebote. Die größten Handlungsbedarfe ergeben sich dann in den Bereichen, die den Unternehmen besonders sind und in denen gleichzeitig eine große Unzufriedenheit deutlich wird. Das Ergebnis: Die Ausbildungsreife von Jugendlichen und die Energiepreise sind die größten Standortprobleme für die Unternehmen in Südbrandenburg. Aber auch die Verfügbarkeit von Facharbeitern, das Image der Region Südbrandenburg oder der öffentliche Personennahverkehr im ländlichen Raum stehen bei den Unternehmen im Fokus. Cottbus, Dezember 2013 Dr. Wolfgang Krüger Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus

3 Inhalt Standortzufriedenheit in Südbrandenburg Inhalt 1. Standortzufriedenheit in Südbrandenburg im Blick Die IHK-Unternehmensumfrage zu den Stärken und Schwächen der Region 2. Zentrale Ergebnisse Beurteilung der Standortfaktoren 3.1 Standortkosten Verkehr Standortzufriedenheit in Südbrandenburg im Blick Die IHK-Unternehmensumfrage zu den Stärken und Schwächen der Region Wirtschaftsstandorte müssen sich stetig weiterentwickeln, um im Standortwettbewerb zu bestehen. Um hierbei die richtigen Impulse setzen zu können, müssen die Entscheider über umfassende Kenntnisse zur Situation vor Ort verfügen. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Standortumfrage der IHK Cottbus gewähren für die einzelnen Teilregionen in Südbrandenburg einen realistischen Blick auf deren Stärken und Schwächen. 3.3 Arbeitskräfte Weitere Standortfaktoren Standortattraktivität Handlungsbedarfe in Südbrandenburg Expansionsabsichten der Unternehmen Datenbasis der Studie Standortzufriedenheit Fragebogen Die Firmen konnten zu 30 Standortfaktoren aus den Themengebieten Verkehr, Arbeitskräfte, Standortattraktivität, Standortkosten sowie weiteren harten und weichen Standortbedingungen antworten. Bewertet wurde, wie ihnen das jeweilige Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. Die dringendsten Handlungsbedarfe ergeben sich dann bei der Überschneidung der beiden Einschätzungen sehr und sehr unzufrieden. Am zufriedensten sind die Unternehmen mit der Versorgungssicherheit mit Strom ein Standortfaktor, der von den Befragten als überaus eingeschätzt wird. Unzufriedenheit zeigt sich insbesondere bei der Ausbildungsreife der Jugendlichen, den Kommunalabgaben, den von einzelnen Kommunen erhobenen Altanschließergebühren und den Energiepreisen. Auch die Themen Fachkräftepotenzial, öffentlicher Nahverkehr im ländlichen Raum, Verkehrseinschränkungen in den Innenstädten, allgemeine Sicherheit und medizinische Versorgung wurden eher kritisch beurteilt. Neben den grundsätzlichen Trends gibt es teilweise auch lokale Themen, wie z. B. Altanschließergebühren und öffentlicher Personennahverkehr im ländlichen Raum, die je nach betrachteter Teilregion eine herausragende Rolle spielen. Während bei einigen Themen die Handlungsspielräume der einzelnen Städte und Gemeinden begrenzt sein werden, bestehen bei anderen Themenfeldern durchaus Einflussmöglichkeiten. So können die Kommunen beispielsweise zum Thema Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltungen ihren Beitrag leisten. Bei den Themen medizinische Versorgung und Sicherheit hingegen werden gemeinsame Anstrengungen der Beteiligten erforderlich sein. Dies anzuregen sieht die IHK Cottbus als ihren Auftrag aus dem Unternehmervotum. Für die einzelnen Themenkomplexe liegen jeweils detaillierte Auswertungen mit regionalem Bezug vor. In dieser Broschüre sind folgende Beispiele dargestellt: Standortkosten Energiepreise Altanschließergebühren Kommunalabgaben Verkehr Öffentlicher Personennahverkehr im ländlichen Raum Verkehrseinschränkungen Arbeitskräfte Ausreichende Ausbildungsreife der Jugendlichen Verfügbarkeit qualifizierter Facharbeiter Weitere Standortfaktoren Wirtschaftsfreundliche Verwaltung DSL-Verfügbarkeit Standortattraktivität Image der Region Südbrandenburg Medizinische Versorgung Allgemeine Sicherheit Regionalspezifische Auswertungen im Webspecial Die detaillierten Auswertungen aller einzelnen Standortfaktoren zu den genannten Themenkomplexen und Teilregionen sind im Webspecial unter Dokumenten-Nr , zu finden. 5

4 Zentrale Ergebnisse Zentrale Ergebnisse 2. Zentrale Ergebnisse Wichtigkeit der Standortfaktoren im Zufriedenheit der Standortfaktoren im Als besonders werden von den Unternehmen die DSL-Verfügbarkeit bzw. Breitbandanbindung etc., die Erreichbarkeit über die Straße (sowohl überregional als auch innerhalb Südbrandenburgs), die Versorgungssicherheit mit Strom, die allgemeine Sicherheit und die medizinische Versorgung angesehen. wurden die Themen Luftverkehr, Erreichbarkeit über die Schiene, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Altanschließergebühren sowie Verfügbarkeit von Hochschulabsolventen eingeschätzt. Insbesondere bei den Themen Luftverkehr und Altanschließergebühren ist jedoch eine regionale Auswertung notwendig, der wir im Webspecial (s. Hinweis S. 5) nachkommen. Auch wenn im Durchschnitt der Luftverkehr keine entscheidende Rolle spielt die Entwicklung am Hauptstadtflughafen BER ist eng mit der Entwicklung der Wirtschaft in dessen Umfeld verknüpft. Auch bei den Altanschließergebühren ist der regionale Blickwinkel unbedingt erforderlich. Für Firmen, die beispielsweise in Cottbus, Luckau oder Sonnewalde ihren Betriebssitz haben, sind die Gebührenforderungen teilweise existenzbedrohend. Besonders zufrieden sind die Unternehmen in Südbrandenburg mit der Versorgungssicherheit mit Strom, womit auch die Bedeutung der Energieregion Lausitz hervorgehoben wird. Diesem Standortfaktor an der Spitze der Zufriedenheitsskala folgen erst mit Abstand die Erreichbarkeit überregional über die Straße und die Verfügbarkeit von Wohnraum als einer der sogenannten weichen Standortfaktoren. Eine große Unzufriedenheit zeigt sich dagegen bei den Energiepreisen, den Altanschließergebühren je nach lokaler Problemstellung und der Ausbildungsreife der Jugendlichen. Bei der Einschätzung der Standortfaktoren haben nur wenige Unternehmen die Bandbreite der Bewertung ausgeschöpft. Die Aussagen bewegen sich überwiegend im Mittelfeld. Dies bedeutet: Das Gros der Unternehmen hat weder ein vernichtendes noch ein sehr lobendes Urteil zum Standort Südbrandenburg abgegeben. Für regionalpolitische Schlussfolgerungen ist entscheidend, wie zufrieden die Unternehmen mit den Standortfaktoren sind, die für sie auch eine hohe Bedeutung haben (s. Abschnitt 5 Handlungsbedarfe in Südbrandenburg, S. 19). DSL-Verfügbarkeit etc. Versorgungssicherheit Strom Erreichbarkeit Straße (überregional) Erreichbarkeit Straße (überregional) Versorgungssicherheit Strom Wohnraum Allgemeine Sicherheit Erreichbarkeit Straße (Südbrandenburg) Medizinische Versorgung Unternehmensnetzwerke Erreichbarkeit Straße (Südbrandenburg) Hochschulen, Forschung Facharbeiter Kultur, Sport, Freizeit Wirtschaftsfreundliche Verwaltung Einzelhandelsangebot Energiepreise Bildungs- und Betreuungsangebote Bildungs- und Betreuungsangebote Unternehmensnachfolge Image der Region Südbrandenburg Kosten für Gewerbeimmobilien Ausbildungsreife Hochschulabsolventen Kultur, Sport, Freizeit Betreuung der Unternehmen Gewerbesteuer Berufsschulangebote Einzelhandelsangebot Gewerbesteuer Wohnraum DSL-Verfügbarkeit etc. Kommunalabgaben Wirtschaftsfreundliche Verwaltung Kosten für Gewerbeimmobilien Erreichbarkeit Schiene Betreuung der Unternehmen Luftverkehr Berufsschulangebote Un- oder angelernte Arbeitskräfte ÖPNV im ländlichen Raum Kommunalabgaben Unternehmensnetzwerke Image der Region Südbrandenburg Unternehmensnachfolge Medizinische Versorgung Verkehrseinschränkungen Allgemeine Sicherheit Un- oder angelernte Arbeitskräfte Verkehrseinschränkungen Hochschulabsolventen ÖPNV im ländlichen Raum Altanschließergebühren Facharbeiter Hochschulen, Forschung Ausbildungsreife Erreichbarkeit Schiene Altanschließergebühren Luftverkehr Energiepreise un weniger sehr 6 7

5 Beurteilung der Standortfaktoren Standortkosten Beurteilung der Standortfaktoren Standortkosten 3. Beurteilung der Standortfaktoren 3.1 Standortkosten Im Themenfeld Standortkosten konnten die in der Übersicht dargestellten Faktoren nach Zufriedenheit und Wichtigkeit bewertet werden. Es zeigt sich deutlich, dass die Energiepreise in der Region den höchsten Stellenwert haben. 67 Prozent der befragten Unternehmen sind am wenigstens mit diesem Standortfaktor zufrieden. Auch die Belastung durch die Altanschließergebühren ist ein ernstzunehmendes aber regionalspezifisches Problem, das teilweise als existenzbedrohend beschrieben wird. Hohe Bedeutung und geringe Zufriedenheit (Angaben in Prozent) IHK-Bezirk Cottbus CB LDS EE OSL SPN Gewerbesteuer Kommunalabgaben Altanschließergebühren Kosten für Gewerbeimmobilien Energiepreise Interpretationsbeispiel: 37 Prozent der Befragten beurteilen den Standortfaktor Gewerbesteuer als oder sehr und sind weniger zufrieden oder unzufrieden mit der derzeitigen Situation. Altanschließergebühren Berechnungsgrundlage [ ] ist weltfremd und unternehmerfeindlich Altanschließergebühren ist Skandal-Abzocke! Problem ist die Unberechenbarkeit hinsichtlich der Altanschließergebühren Die Altanschließergebühren sind existenzbedrohend und auch kaufkraftabschöpfend! Die Altanschließergebühren sind viel zu hoch und ungerecht, da nicht alle Landkreise Deutschlands betroffen sind!!! Die viel zu hohen Strom- und Gaspreise schwächen die Unternehmen erheblich! Bald nicht mehr bezahlbar. Dann wird das Geschäft abgemeldet! Energiepreise Kommunalabgaben Energieland Brandenburg mit den höchsten Strompreisen völlige Fehlentwicklung. Attraktive Angebote Strom-Gas Energiepreisentwicklung gefährdet den Standort. Keine kalkulierbare Energiepreisperspektive erkennbar. Preissteigerungen können Energiepreise nicht mittragen. Kommunalabgaben sind Abgaben an die Kommune, die auf der Grundlage einer Satzung erhoben werden. Unterschieden werden Steuern: allgemeine Einnahmequelle ohne konkrete Gegenleistung Gebühren: Verwaltungsgebühren als Gegenleistung für eine Amtshandlung (z. B. Bearbeitung eines Bauantrages) sowie Benutzungsgebühren (z. B. Nutzung für den öffentlichen Verkehrsraum) Beiträge: Geldleistungen (i. d. R. von Grundstückseigentümern) für die Inanspruchnahme von öffentlichen Einrichtungen oder Anlagen Kostenersatz: z. B. für die Herstellung von Grundstückzufahrten oder Versorgungsleitungen

6 Beurteilung der Standortfaktoren Verkehr Beurteilung der Standortfaktoren Verkehr 3.2 Verkehr Öffentlicher Personennahverkehr im ländlichen Raum Die Anbindung an den Bahnverkehr ist verbesserungsfähig. Die Busfahrzeiten in den Abendstunden und am Wochenende sind ausbaufähig. Verbesserung des ÖPNV, kleinere Busse, häufigere Taktung, Spätabendverkehr für Schichtbetriebe, S-Bahn zum BER in Betrieb nehmen. Die Busfrequenz im ländlichen Raum, insbesondere im Querverkehr, kann nicht ausreichend gestaltet werden. Hier müssen alternative Konzepte für mehr Flexibilität sorgen, z. B. das Kommunaltaxi. Im Themenfeld Verkehr hat für 50 Prozent der Unternehmen der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum die höchste Bedeutung, zugleich sind sie am wenigsten zufrieden damit. Diese prioritäre Bewertung kam nicht nur von den Unternehmen im eher schwach besiedelten Raum des Landkreises Elbe- Elster, sondern auch aus anderen Teilen Südbrandenburgs. Weitere wesentliche Anmerkungen bezogen sich auf die Straßenbauarbeiten: Hier fordert die Wirtschaft eine schnellere Umsetzung und eine bessere Koordinierung der Maßnahmen, damit nicht so viele Baustellen gleichzeitig den Verkehr ausbremsen. Mit den Verkehrseinschränkungen in Innenstädten waren insbesondere die Cottbuser Unternehmen sehr unzufrieden. Aber auch die Schaffung von guten Parkmöglichkeiten wurde angesprochen. Hohe Bedeutung und geringe Zufriedenheit (Angaben in Prozent) Erreichbarkeit überregional über Straße Erreichbarkeit in Südbrandenburg über Straße Erreichbarkeit überregional über Schiene IHK-Bezirk Cottbus CB LDS EE OSL SPN Anbindung an den Luftverkehr Öffentlicher Personennahverkehr im ländlichen Raum Verkehrseinschränkungen in Innenstädten Interpretationsbeispiel: 22 Prozent der Befragten beurteilen den Standortfaktor Erreichbarkeit überregional über Straße als oder sehr und sind weniger zufrieden oder unzufrieden mit der derzeitigen Situation. Verkehrseinschränkungen in Innenstädten In Cottbus wird der Tempo 30-Wahnsinn durch die Hintertür eingeführt. Mit Einschränkungen in den Innenstädten erfolgt ein Zusammenbruch der Dienstleistungen für die Bürger. Innerstädtische Baumaßnahmen dauern zu lange und schaden den touristischen Zentren und damit dem Handel sehr

7 Beurteilung der Standortfaktoren Arbeitskräfte Beurteilung der Standortfaktoren Arbeitskräfte 3.3 Arbeitskräfte Ausbildungsreife Investitionen in Bildung Das Thema Wirtschaft - Schule bzw. Schule - Wirtschaft wird immer er. Praxisbezogener Unterricht an den Gymnasien fehlt z. B. völlig. In 12 Schuljahren 3 Wochen Praxiszeit in einem Betrieb ist viel zu wenig. Habe nach 7 Jahren Suche wenigstens einen weiblichen Lehrling, der auch mal einen Staubsauger bedienen kann und vernünftig rechnen und schreiben kann. Schulabgänger besser auf Berufsleben vorbereiten (sowohl fachlich als auch von der persönlichen Einstellung her). Facharbeiter Beim Thema Arbeitskräfte standen die Investitionen in Bildung im Fokus. Dies gilt für Schüler und Lehrlinge gleichermaßen. Die Hinweise aus der Unternehmerschaft bezogen sich u. a. auf einen praxisbezogenen Unterricht an allgemeinbildenden Schulen, auf eine bessere Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft und auf die sowohl fachlich als auch persönlich bessere Vorbereitung auf den Beruf. Die höchste Bedeutung hat aber mit Abstand die Ausbildungsreife der Jugendlichen. Sie wird als deutlich unzureichend eingeschätzt und stellt für die Unternehmen eine besondere Standortschwäche in Südbrandenburg dar. Hohe Bedeutung und geringe Zufriedenheit (Angaben in Prozent) Verfügbarkeit von Hochschulabsolventen Verfügbarkeit qualifizierter Facharbeiter Verfügbarkeit un /angelernter Arbeitskräfte Ausreichende Ausbildungsreife der Jugendlichen Verfügbarkeit regionaler Berufsschulangebote IHK-Bezirk Cottbus CB LDS EE OSL SPN Interpretationsbeispiel: 34 Prozent der Befragten beurteilen den Standortfaktor Verfügbarkeit von Hochschulabsolventen als oder sehr und sind weniger zufrieden oder unzufrieden mit der derzeitigen Situation. Verbesserung eines Anreizsystems zur Bindung potenzieller Leistungsträger und qualifizierter Nachwuchskräfte. Die gesamte Region müsste für junge Facharbeiter, Einzel- und Kleinfirmen sowie für die gesamte Industrie wesentlich attraktiver gestaltet werden. Dazu gehört auch eine größere vor allem materielle Unterstützung von Existenzgründern und Gewerbeansiedlungen. Der Beruf als Omnibusfahrer muss wieder attraktiv gemacht werden

8 Beurteilung der Standortfaktoren Weitere Standortfaktoren Beurteilung der Standortfaktoren Weitere Standortfaktoren 3.4 Weitere Standortfaktoren Wirtschaftsfreundliche Verwaltung Gemeinsame Förderung von Gewerbegebieten in der Region (nicht jede Gemeinde für sich), um die Gesamtkosten zu senken und die Attraktivität zu steigern. Positives Klima für Unternehmen schaffen. Breite Unterstützung durch die Politik. Zentrale regionale Wirtschaftsförderung Starkes zentrales Standortmarketing in Verbindung mit der Wirtschaftsförderung; kompetentere Wirtschaftsfachleute in den Führungspositionen der Stadt sowie in weiteren kommunalen Strukturen Eine Ausnahme zu der ansonsten durchschnittlichen Bewertung der weiteren Standortfaktoren ergab sich bei der Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung: 79 Prozent der beteiligten Cottbuser Unternehmen ist eine wirtschaftsfreundlich handelnde Verwaltung sehr, während sie gleichzeitig sehr unzufrieden mit ihrer Verwaltung sind. Die DSL-Verfügbarkeit gewichteten die Unternehmen aus dem Landkreis Elbe- Elster besonders hoch. Hier gaben 56 aller Unternehmen an, dass ihnen dieser Standortfaktor sehr ist und sie gleichzeitig sehr unzufrieden sind. Im gewinnt der Faktor DSL-Verfügbarkeit, Breitbandanbindung etc. sogar das Ranking aller Standortfaktoren in der Bewertung Wichtigkeit (s. Seite 6). Hohe Bedeutung und geringe Zufriedenheit (Angaben in Prozent) IHK-Bezirk Cottbus CB LDS EE OSL SPN Unternehmensnetzwerke Kontakte zu regionalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung Betreuung der Unternehmen Unternehmensnachfolge Versorgungssicherheit bei der Stromversorgung DSL-Verfügbarkeit, Breitbandanbindung etc Interpretationsbeispiel: 21 Prozent der Befragten beurteilen den Standortfaktor Unternehmensnetzwerke als oder sehr und sind weniger zufrieden oder unzufrieden mit der derzeitigen Situation. DSL-Verfügbarkeit etc. Systeme werden immer langsamer. Es müssen Möglichkeiten zur schnelleren Verbindung geschaffen werden, da die Ansprüche an die Kommunikation mit unseren Kunden immer größer werden. Der Unterschied zwischen dem ländlichen Raum und den Großstädten ist enorm. Die DSL-Verfügbarkeit im ländlichen Raum muss verbessert werden

9 Beurteilung der Standortfaktoren Standortattraktivität Beurteilung der Standortfaktoren Standortattraktivität 3.5 Standortattraktivität Allgemeine Sicherheit Bei der Standortattraktivität, also den sogenannten weichen Standortfaktoren, stand das Image der Region Südbrandenburg im Fokus der Beurteilung durch die Unternehmen. 52 Prozent aller Antworten aus der Unternehmerschaft gab ihr eine hohe Bedeutung bei gleichzeitiger Unzufriedenheit. Zu allen weiteren weichen Standortfaktoren ergab sich ein differenziertes Bild, das auf lokal spezifische Probleme schließen lässt. Die allgemeine Sicherheit ist für zwei Drittel der Unternehmen aus dem Landkreis Spree-Neiße ein besonderes Problem. Hohe Bedeutung und geringe Zufriedenheit (Angaben in Prozent) IHK-Bezirk Cottbus CB LDS EE OSL SPN Verfügbarkeit von Wohnraum Einzelhandelsangebot Kultur-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder Medizinische Versorgung Allgemeine Sicherheit Image der Region Südbrandenburg Interpretationsbeispiel: 18 Prozent der Befragten beurteilen den Standortfaktor Verfügbarkeit von Wohnraum als oder sehr und sind weniger zufrieden oder unzufrieden mit der derzeitigen Situation. Zum Thema Allgemeine Sicherheit setzt ein Projekt der IHK Cottbus an, das Firmen zu einem verstärkten Einsatz von künstlicher DNA zur Diebstahlprävention motivieren soll. Dabei wird den Unternehmen eine direkte Unterstützung zugesichert, wenn sie ihre Betriebsgüter mit einer künstlichen DNA markieren und deutlich sichtbar an den Maschinen und Geräten sowie am Betriebsgelände auf diese Prävention hinweisen. Informationen dazu unter Dokumenten-Nr Sicherheitslage verbessern Polizeiabbau wirkt sich auf das Wohnumfeld aus, Diebstahl, lange Wartezeiten bis zum Eintreffen der Polizei sind an der Tagesordnung. Ständige Angst vor Einbrüchen und Autodiebstahl. Image der Region Südbrandenburg Medizinische Versorgung Das Image unserer Region muss verbessert werden (nicht allein als Energieregion vermarkten). Gesamtmarketing der Region inklusive Regionsmanagement mit Vernetzung Kommunal(City)managenet aufbauen und aktivieren. Keine Lobbyarbeit bzw. egoistisches Verhalten einzelner Zentren. Erfolg und Nachhaltigkeit erreicht man nur durch gezieltes Marketing mit Managementqualität. Generell gaben sehr viele Unternehmen an, dass ihnen die medizinische Versorgung Sorge bereitet. Im Landkreis Spree-Neiße waren das sogar 63 Prozent der Firmen. Dieses Thema kann jedoch nicht von der Wirtschaft oder den Kommunen allein bewältigt werden. Hier sind alle Verantwortungsebenen bis hin zum Land und zum Bund mit konkreten Maßnahmen und Marketingkonzepten gefordert. Sicherstellung einer angemessenen medizinischen Versorgung. In den nächsten Jahren werden viele Ärzte, die jetzt schon über 60 sind, ihre Praxen schließen. Schon jetzt sind sehr lange Wartezeiten normal. Terminvergabezeiten ziehen sich über Monate hin (besonders beim Augenarzt oder Orthopäden)

10 Handlungsbedarfe in Südbrandenburg Expansionsabsichten der Unternehmen 4. Handlungsbedarfe in Südbrandenburg 5. Expansionsabsichten der Unternehmen Die größten Handlungsbedarfe für die Region Südbrandenburg ergeben sich in den Bereichen, die den Unternehmen besonders sind und in denen große Unzufriedenheit deutlich wird. Bei dieser gemeinsamen Betrachtung der Aspekte Zufriedenheit und Wichtigkeit in der folgenden Grafik nimmt der Handlungsdruck von rechts unten nach links oben zu. Nach der Standortumfrage und der wissenschaftlichen Auswertung der Umfrageergebnisse werden im IHK-Bezirk Cottbus die Ausbildungsreife von Jugendlichen, die Energiepreise und die Verfügbarkeit von Facharbeitern als besondere Handlungsfelder identifiziert. Die weiteren besonders relevanten Themenfelder im sind mit ihrer Priorität aus der Überschneidung von sehr und unzufrieden, wie in der Übersicht dargestellt, ermittelt. Die Handlungsspielräume der einzelnen Städte und Gemeinden werden bei einzelnen Themen begrenzt sein, bei anderen bestehen durchaus Einflussmöglichkeiten. So können die Kommunen beispielsweise bei der Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltungen ihren Beitrag leisten. Es wird deutlich, dass nicht nur harte Standortfaktoren wie die Verkehrsanbindungen, die Kosten oder die Fachkräftesituation für Unternehmen besonders relevant sind. Eine hohe Bedeutung haben auch die sogenannten weichen Standortfaktoren, die das Image der Region beeinflussen und häufig ausschlaggebend sowohl für neue Investitionsentscheidungen aber auch beispielsweise für den Umzug einer ganzen Familie nach Südbrandenburg sein können. Hohe Bedeutung ( und sehr ) und geringe Zufriedenheit ( weniger zufrieden und unzufrieden ) haben folgende Standortfaktoren (in Prozent) Ausbildungsreife der Jugendlichen 73 Energiepreise 67 Verfügbarkeit von Facharbeitern 65 Image der Region Südbrandenburg 52 ÖPNV im ländlichen Raum 50 Medizinische Versorgung 49 Allgemeine Sicherheit 48 Wirtschaftsfreundliche Verwaltung 45 DSL-Verfügbarkeit etc. 43 Altanschließergebühren 42 Interpretationsbeispiel: 73 Prozent der Befragten beurteilen den Standortfaktor Ausbildungsreife als oder sehr und sind weniger zufrieden oder unzufrieden mit der derzeitigen Situation. Hinsichtlich der Expansionsabsichten ist positiv festzustellen, dass sich eine ganze Reihe von Unternehmen mit möglichen Erweiterungen beschäftigen. Dabei denken mehr als doppelt so viele Unternehmen daran, hier in der Region zu expandieren, als in anderen Regionen Deutschlands oder im Ausland. Expansionsabsichten werden vor allem in dem wachstumsstarken Landkreis Dahme-Spreewald geäußert. expansionsfreudig sind Unternehmen in Spree-Neiße, obwohl auch hier die Bindung an den bisherigen Standort in Südbrandenburg überwiegt. Handlungsempfehlungen Expansionsabsichten in den nächsten zwei Jahren un Wichtigkeit sehr Medizinische Versorgung Energiepreise Facharbeiter Image der Region Ausbildungsreife Gewerbesteuer Kommunalabgaben unzufrieden ÖPNV im ländlichen Raum DSL Verfügbarkeit etc. Zufriedenheit Erreichbarkeit Straße (überregional) Allgemeine Sicherheit Versorgungssicherheit Strom Wirtschaftsfreundliche Verwaltung Erreichbarkeit Straße (Südbrandenburg) Bildungs und Betreuungsangebote Einzelhandel Kultur, Sport, Freizeit Wohnraum Betreuung der Unternehmen Immobilienkosten Berufsschulangebote Unternehmensnetzwerke Unternehmensnachfolge Verkehrseinschränkungen Un oder angelernte Arbeitskräfte Hochschulabsolventen Altanschließergebühren Hochschulen, Forschung Erreichbarkeit Schiene Luftverkehr sehr zufrieden 16 % 26 % 14 % 36 % 18 % 33 % 8 % 22 % 9 % 19 % 12 % 27 % Anteil der Befragten mit Expansionsabsichten Außerhalb der Region Hier in der Region 18 19

11 Datenbasis der Studie Standortzufriedenheit Fragebogen 6. Datenbasis der Studie Standortzufriedenheit 7. Fragebogen Fragebogen zu Ihrer Standortzufriedenheit Bitte zurücksenden bis spätestens 23. August 2013 Standortkosten Wichtigkeit Wichtig Zufriedenheit Zufrieden zufrieden zufrieden Un Unzufrieden Weiß nicht Gewerbesteuer Kommunalabgaben (Grundsteuer, Abfall, Abwasser, sonstige Gebühren) Altanschließergebühren Kosten für Gewerbeimmobilien (Grundstücke, Immobilien, Mieten) Energiepreise Anmerkungen hierzu: Verkehr Wichtigkeit Wichtig Zufriedenheit Zufrieden zufrieden zufrieden Un Unzufrieden Weiß nicht Erreichbarkeit überregional über Straße Erreichbarkeit in Südbrandenburg über Straße Erreichbarkeit überregional über Schiene Anbindung an den Luftverkehr Öffentlicher Personennahverkehr im ländlichen Raum Verkehrseinschränkungen in den Innenstädten Die IHK Cottbus hat in Zusammenarbeit mit dem EWAS-Institut aus Hannover Mitgliedsunternehmen im Zeitraum vom 7. August bis 30. September 2013 befragt und die Ergebnisse zur Standortumfrage nach wissenschaftlichen Methoden ausgewertet. Bei der Auswahl der zu befragenden Unternehmen wurden alle Branchen berücksichtigt und darauf Wert gelegt, strukturell die tatsächliche Wirtschaftsstruktur im abzubilden. Die Umfrageergebnisse spiegeln daher ein breites Meinungsbild der Südbrandenburger Unternehmerschaft wider. Bei der Anzahl und Zuordnung der Rückmeldungen wurde auffällig, dass die Bereitschaft zur Mitarbeit an der Umfrage deutlich mit der Größe der Unternehmen zunahm. Rückmeldungen Anhand der Rückmeldungen lässt sich auch die Nutzungsintensität der neuen Medien in den Unternehmen ablesen: 39 Prozent aller Antworten erfolgten per Online-Interview. Größtenteils, zu mehr als 60 Prozent, wurden jedoch der klassische Postweg sowie die Faxantwort für die Beantwortung der Standortfragen gewählt. Anmerkungen hierzu: Arbeitskräfte Wichtigkeit Wichtig Zufriedenheit Zufrieden zufrieden zufrieden Un Unzufrieden Verfügbarkeit von Hochschulabsolventen Verfügbarkeit qualifizierter Facharbeiter Verfügbarkeit un- oder angelernter Arbeitskräfte Ausreichende Ausbildungsreife der Jugendlichen Verfügbarkeit regionaler Berufsschulangebote Weiß nicht Anmerkungen hierzu: 4% 7% 78% 41% 1% 16% Weitere Standortfaktoren Wichtigkeit Wichtig Zufriedenheit Zufrieden zufrieden zufrieden Un Unzufrieden Weiß nicht 11% 42% Unternehmensnetzwerke Kontakte zu regionalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung Betreuung der Unternehmen Kleinste Unternehmen: 0 9 SVB (BGKL 0 4) Kleine Unternehmen: SVB (BGKL 5) Mittlere Unternehmen: SVB (BGKL 6) Große Unternehmen: ab 50 SVB (ab BGKL 7) SVB Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte BGKL Betriebsgrößenklasse Land-, wirtschaft, Fischerei, Bergbau, Gewinnung von Steine und Erden Verarbeitendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr Weitere Dienstleistungen Unternehmensnachfolge Versorgungssicherheit bei der Stromversorgung DSL-Verfügbarkeit, Breitbandanbindung etc. Anmerkungen hierzu: 20 21

12 Fragebogen Standortattraktivität Wichtigkeit Wichtig Zufriedenheit Zufrieden zufrieden zufrieden Un Unzufrieden Verfügbarkeit von Wohnraum Einzelhandelsangebot Kultur-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder Medizinische Versorgung Allgemeine Sicherheit Image der Region Südbrandenburg Anmerkungen hierzu: Weiß nicht Welche Gesamtnote geben Sie der IHK-Region Südbrandenburg als Wirtschaftsstandort? gut Gut Befriedigend Ausreichend Mangelhaft Ungenügend Was ist aus Ihrer Sicht zu tun, um Ihren Standort (Gemeinde/Stadt oder Region) für Unternehmen noch attraktiver zu gestalten? Fragen zu Ihrem Unternehmen Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Ihre Firma hier am Unternehmensstandort? keine 7 bis 9 50 bis bis bis 3 10 bis bis 199 über bis 6 20 bis bis 499 Beabsichtigt Ihr Betrieb, in den nächsten zwei Jahren zu expandieren? ja nein Weiß nicht Hier in der Region Anderer Standort in Deutschland Im Ausland Möchten Sie über das Ergebnis der Umfrage per informiert werden? (voraussichtlich verfügbar ab Oktober 2013) ja nein Vor- und Zuname: Ihre Funktion im Unternehmen: Telefon: Aus rechtlichen Gründen sind wir verpflichtet, uns vorab Ihr Einverständnis zur elektronischen Kontaktaufnahme einzuholen. Ihre Daten werden nur zu diesem Zweck gespeichert und verarbeitet, eine über diesen Zweck hinausgehende Verarbeitung der Daten findet nicht statt. Ihre Einwilligung können Sie jeder Zeit telefonisch , per Fax oder per an erfasser@cottbus.ihk.de widerrufen. HERZLICHEN DANK FÜR IHRE MITWIRKUNG! Ihre IHK Cottbus Datum, Unterschrift Bildquellen Titel EuroSpeedway Lausitz, Vorwort, Seiten 10/19: IHK Cottbus Seite 5: contrastwerkstatt Fotolia.com Seite 12: Rainer Weisflog Seite 14: Stihl024 Fotolia.com Seite 20: Coloures-Pic Fotolia.com 22