Wartung und Betrieb von Verkehrsflächenabscheidern und Technischen Filtern. Friedwin Sturm, Abt. 8 Umwelt-, Wasser- und Naturschutz
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- Mathias Baumann
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1 Wartung und Betrieb von Verkehrsflächenabscheidern und Technischen Filtern Friedwin Sturm, Abt. 8 Umwelt-, Wasser- und Naturschutz
2 Allgemeines: Niederschlagsabflüsse von hochrangigen Straßen können stark mit ungelösten Stoffen, Schwermetallen und organischen Verbindungen sowie Mineralöl und PAK belastet sein, sodass sie als verschmutzt eingestuft werden und vor der Einleitung in Gewässer oder Grundwasser zu behandelt sind.
3 Tabelle 1: Schwermetalle, PAK und MKW-Straßenablaufkonzentrationen aus der Literatur (zusammengefasst von BOKU) Stadt DTV Cr Cu Pb Ni Zn PAK KW Literatur µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l mg/l mg/l Autobahn A23, Wien , Fürhacker et al. (2013) München Helmreich et al. (2010) München Hilliges et al. (2013) Autobahn ,9 0,3 Sommer, 2007 Hauptstraße > ,7 4,17 FH Köln (2008) Literaturstudie Autobahn ,7 4,17 Göble et al. (2007) Literaturstudie > Huber et al. (2016) Zürich Furumai et al. (2002) Berlin > UBA (2004) Schweiz ,4 Scheiwiller (2008) Schweiz > ,5 Steiner et al. (2010) Schweiz > ,6 3 BAFU (2011) UK ,5 Crabtree et al. (2008) Mittelwerte ,9 2,9 Zulässige Höchstkonzentration (UQN) 8,5 4,8* * * mg/CacO3 im FG
4 Verkehrsflächenabscheider Ablauf meist mit selbsttätigem Verschluss falls Der Leichtflüssigkeitsanteil zu hoch ist Zulauf
5 Adsorptionsfilterschächte Zulauf Prallplatte Filtervlies Filterschicht Probenahmeeinrichtung
6 Technische Filter: Sedimentationsbecken Ein Sedimentationsbecken dient zur Entfernung von mechanisch abtrennbaren Kornfraktionen, diese Maßnahme dient zur Entlastung des Filters, zur Verlängerung der Standzeiten und zur Verbesserung der Ablaufqualitäten. Filter Das Filterbett ist in Schichten aufgebaut. Die unterste Schicht aus groben Kies dient zur Entspannung und Sammlung des gereinigten Wassers. Darüber befindet sich der eigentliche Filter. Vorfiltervlies Das standradmäßig vorhandene Vorfiltervlies hält abfiltrierbare Stoffe zurück, die nicht von der vorgeschalteten Sedimentation erfasst wurden. Es ist einfach austauschbar, indem der Spannring und die Prallplatte entfernt werden und das Vlies erneuert wird. Adsorptionssubstrat Das Filtersubstrat sollte zumindest feine abfiltrierbare Stoffe sowie Kupfer, Zink und Blei (als Leitparameter für die Schwermetallentfernung) aufnehmen können und die Rückhaltung von geringen Konzentrationen an Mineralölleichtflüssigkeiten bewerkstelligen können. Meistens handelt es sich dabei um Zeolithe und andere Tonmineralien, die konditioniert werden, um alle für die Adsorption potentiell zur Verfügung stehenden Anlagerungsflächen frei zu machen.
7 Technische Filter - Aufbau: Verteilerrohr Vorfiltermatte Technischer Filter Trenngewebe Drainagekies
8 EINSATZBEREICHE Filterbecken Sickerschächte Flächenversickerung Gewässerschutzanlagen Nachrüstung bestehender Schächte offene Becken und Mulden
9 Reinigungsleistung von Technischen Filtern in % Summe Kohlenwasserstoffe 96% PAK`s 90% Cadmium 75% Kupfer 91% Zink 92%
10 Vorschreibungen lt. Bescheid Kontrolle: zweimal im Jahr und nach jedem stärkeren Niederschlag (die zurückgehaltenen Mineralöle bzw. der Schlamm ist zu entfernen und zu entsorgen) Eine für die Wartung der Anlage verantwortliche Person ist der Behörde namhaft zu machen Wartungsbuch (Kontroll-, Wartungs-, Instandsetzungs- und Räumungsarbeiten) Als Emissionsgrenzwert für den Gehalt an gesamten Kohlenwasserstoffen ist bei Einleitung in den Vorfluter bzw. Versickerung 5mg/l einzuhalten (AAEV) Der Restgehalt an gesamten Kohlenwasserstoffen ist alle 2 Jahre durch Sachverständige oder befugte Anstalten bzw. Unternehmungen überprüfen zu lassen Auf die Untersuchung des Kohlenwasserstoffgrenzwertes kann verzichtet werden, wenn die Kontrolle und Wartung des Absetzbeckens gemäß den oben genannten Punkten erfolgt und eine Beschreibung der Anlage aufgrund einer sensorischen Befundaufnahme erfolgt
11 Wartung: Die Mindestanforderungen für den Betrieb, Kontrolle und Wartung sind der ONORM B 2506, Teil 1(Kapitel 8) und 2 (Kapitel ), zu entnehmen. Das Datum der Kontrolle und die durchgeführten Mängelbehebungen sind schriftlich festzuhalten. Die Aufzeichnungen sind auf Verlangen der Behörde vorzulegen. Überprüfung Für wasserrechtlich bewilligungspflichtige Anlagen ist eine Überprüfung gemäß 134 WRG 1959 durchzufuhren. Diese hat im Auftrag des Anlagenbetreibers durch eine hierzu befugte Fachfirma/-person zu erfolgen. Dabei sind das Maß der Einwirkung auf das Grundwasser, der Betriebszustand und die Wirksamkeit der Entwässerungsanlage bzw. des -systems zu prüfen.
12 Die Untersuchung des gereinigten Oberflächenwassers erfolgt durch Entnahme und Analyse von Ablaufproben nach dem letzten Reinigungsschritt von Entwässerungsanlagen und dient zur Beurteilung der Einhaltung festgelegter Grenzwerte. Untersuchungen von Bodenfiltern und technischen Filtern können die Bestimmung der Gesamtgehalte, Eluate und des Ruckhaltevermögens umfassen.
13 Prüfung der Schlammschichthöhe mittels Peilstab: 1. Peilstab bis Behälterboden eintauchen. Messung der aus dem Behälter herausragenden Länge des Peilstabes 2. Peilteller an Peilstab montieren, bis zur Schlammschicht eintauchen und neue, herausragende Länge des Peilstabes messen. 3. Differenz der Messungen ergibt die Schlammschichtdicke. 4. Notieren der Schlammschichtdicke in untenstehendes Protokollformular.
14 Prüfen der Ölschichtdicke Ölmessschwimmer an der Schnur in die Flüssigkeit absenken. Messschwimmer ausrichten lassen. Je nach Dichte und Zähigkeit der Flüssigkeit dauert dies ca Sekunden. Messschwimmer an der Schnur herausziehen und bestimmen, wie weit der transparente Stab mit Öl benetzt ist. Sollte der Messschwimmer komplett mit dem Stab unter tauchen (= Ölschicht dicker als 20 cm), so ist die benetzte Schnurlänge hinzuzurechnen. Die Ölschichtdicke entspricht der Eintauchtiefe des transparenten Stabes zuzüglich 2,5 cm (systembedingt wegen Auftrieb des Schwimmers).
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