Tierarzneimittelrückstände in landwirtschaftlich genutzten Böden und oberflächennahem Grundwasser in Nordrhein-Westfalen
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- Lucas Bäcker
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1 Tierarzneimittelrückstände in landwirtschaftlich genutzten Böden und oberflächennahem Grundwasser in Nordrhein-Westfalen Dr. Annegret Hembrock-Heger, FB 32: Bodenschutz, Altlasten Mathilde Nießner, FB 52: Grundwasser, Wasserversorgung, Trinkwasser
2 Boden- und Grundwasser- Screening in NRW - Ziel des Projekts - Ermittlung der Gehalte umweltrelevanter Tierarzneimittel in landwirtschaftlich genutzten Böden und im Grundwasser in NRW zur Abschätzung des Gefährdungspotentials
3 Boden- und Grundwasser- Screening in NRW - Veranlassung - Die Auswertung der Literaturstudie Eintrag von Arzneimitteln und deren Verhalten und Verbleib in der Umwelt (LANUV- Fachbericht 2, 2007) sowie Besprechungen des LANUV- internen Arbeitskreises Arzneimittel in der Umwelt ergaben: Für die Beurteilung des Gefährdungspotentials der als umweltrelevant bewerteten Tierarzneimittelwirkstoffe Tetracycline, Sulfonamide, Fluorchinolone in Böden und Grundwasser in NRW liegen bisher nur unzureichende Kenntnisse vor.
4 - Durchführung - Die Gehalte von Tierarzneimitteln in Boden- und Grundwasserproben wurden an 21 Standorten in NRW ermittelt. Kriterien für die Auswahl der Standorte: Gebiete mit hohem Viehbesatz und teilweise hohen Aufwandmengen an Gülle die Nitrat- bzw. Ammoniumgehalte wiesen in den ausgewählten Grundwassermessstellen teilweise hohe Konzentrationen auf geringer Grundwasserflurabstand Der Standort der Grundwassermessstelle liegt im Einflussbereich der zu beprobenden landwirtschaftlich genutzten Fläche
5 Viehbesatz in NRW 2003
6 NO3-N in Grundwasserproben der ausgewählten Standorte NO3-N in Grundwasserproben (Mittelwerte ) mg/l ST ST23 Standorte NO3-N
7 Standort 6 (Heek): Grundwassermessstelle und Grundwassergleichen
8 Standort 6 (Heek): Grundwassermessstelle
9
10 Probennahmestandorte Boden- und Grundwasserscreening in NRW Kreis Steinfurt Kreis Borken Kreis Coesfeld 16 Kreis Warendorf 22 1 Kreis Wesel
11 Durchführung - Entnahme von Grundwasserproben an landeseigenen Messstellen durch LANUV- Mitarbeiter 49./50.KW 2008 Entnahme von Bodenproben (0-30 cm, cm, cm) durch Mitarbeiter der Kreisstellen der Landwirtschaftskammer 49./50.KW 2008 Es wurden nur die mengenmäßig relevanten Tierarzneimittel Tetracycline, Sulfonamide und Fluorchinolone analysiert
12 Ergebnisse/Grundwasser - Tetracycline und Fluorchinolone: nicht nachweisbar (BG 0,05 µg/l) Sulfonamide: in 20 von 21 Proben nicht nachweisbar (BG 0,05 µg/l), nur in einer Probe Nachweis von Sulfamethoxazol (0,30 µg/l), alle übrigen Sulfonamide < BG Nachweis von Sulfamethoxazol: Ursache unklar Biotests der Grundwasserproben: ökotoxikologische Wirkung nicht nachweisbar
13 Ergebnisse/Böden - Von 21 Bodenproben wiesen 12 Proben aus 0 30 cm Tiefe und 2 Proben aus cm Tiefe Gehalte an Tetracyclinen oberhalb der Bestimmungsgrenze (1 5 µg/kg) auf. Kein Nachweis in cm Tiefe. Sulfonamide und Fluorchinolone konnten bei einer Bestimmungsgrenze von 5 µg/kg TS in keiner Bodenprobe aus 0 30 cm Tiefe nachgewiesen werden. Die Gehalte der Schwermetalle Cadmium, Chrom, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Blei und Zink in den Bodenproben aus 0 30 cm Tiefe lagen unterhalb bzw. im Bereich der Hintergrundwerte für Oberböden in NRW In verschiedenen Biotests konnte keine ökotoxikologische Wirkung festgestellt werden.
14 Ergebnisse/Böden - Tetracyclin in Böden [µg/kg TS] BG: 5 µg/kg TS NG: 1 µg/kg TS TC (0-30 cm) TC (30-60 cm) TC (60-90 cm) ST ST23 Standorte
15 Ergebnisse/Böden - Chlortetracyclin in Böden [µg/kg TS] BG: 5 µg/kg TS NG: 2 µg/kg TS CTC (0-30 cm) CTC (30-60 cm) CTC (60-90 cm) ST ST23 Standorte
16 Ergebnisse/Böden - Oxytetracylin in Böden 90,0 80,0 70,0 [µg/kg TS] 60,0 50,0 40,0 30,0 BG: 5 µg/kg TS NG: 1 µg/kg TS OTC (0-30 cm) OTC (30-60 cm) OTC (60-90 cm) 20,0 10,0 0,0 ST ST23 Standorte
17 Fazit - In den untersuchten Grundwasserproben konnten die Tierarzneimittel Tetracycline, Sulfonamide und Fluorchinolone nicht nachgewiesen werden. In den untersuchten Böden konnten Sulfonamide und Fluorchinolone nicht nachgewiesen werden. Für die Beurteilung von Tierarzneimitteln in Böden liegen bisher keine Grenzwerte vor. Für die Zulassung neuer Tierarzneimittelwirkstoffe ist für die Phase I ein Schwellenwert von 0,1 mg/kg für Tierarzneimittel in Böden festgelegt (EMEA/VICH). Die in den untersuchten Böden ermittelten Gehalte an Tetracyclinen liegen unterhalb dieses Schwellenwertes. Die Gehalte an Tetracyclinen liegen in einer vergleichbaren Größenordnung wie die bei Untersuchungen gülle- gedüngter Böden in Niedersachsen und Österreich ermittelten Gehalte.
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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