Überarbeitung der Zürcher Feuerbrandstrategie. Verstärkte Fokussierung auf den Objektschutz

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2 Überarbeitung der Zürcher Feuerbrandstrategie Verstärkte Fokussierung auf den Objektschutz

3 Feuerbrand-Bekämpfung seit Fazit Ausbreitung und Aufbau eines grossen Infektionspotenzials konnte bisher verzögert werden. Grosse wirtschaftliche und landschaftsökologische Schäden konnten bisher verhindert werden. Zusammenarbeit mit den Gemeinden funktioniert sehr gut. Feuerbrand ist unberechenbar und erfordert pragmatisches, situationsangepasstes und verhältnismässiges Vorgehen. Feuerbrand hat das Potenzial, die Landschaft nachhaltig zu verändern. 3

4 Ausgangslage Befallsituation 2007 und 2008 Rückschnitt von Hochstämmen Streptomycin-Einsatz Situation der Gemeinden Finanzen Grosses Infektionspotenzial Reduktion noch möglich? Rodung von Hochstämmen lösen Emotionen aus Gute Wirkung, aber hohe Kosten Erneute Infektion der Blüten oder übersehene alte Befallsstellen (40 %) Rückstände (Honig, Obst) personell und finanziell überfordert ungleiche Behandlung der Grundeigentümer Kosten verdreifacht Entscheide Bundesverwaltungsgericht (Fälle in Befallszonen) 4

5 Befallssituation 2007 und Gemeinden 106 Gemeinden 5

6 Bundesstrategie (1) Einzelherd Einzelne befallene Pflanzen mit ihrer Umgebung ausserhalb der Befallszone. Gemeinden mit relativ wenig Befall. Tilgung scheint noch möglich. Kranke Pflanzen sind zu entfernen (Rückschnitt ist nicht möglich). Der Bund trägt 50% der Kontroll- und Bekämpfungskosten. Befallszone Zone, in der die Verbreitung eines besonders gefährlichen Schadorganismus eine Tilgung nicht mehr zulässt. Bei Feuerbrand: Rückschnitt ist die Standardmassnahme. Der Bund beteiligt sich nur noch an den Kontrollkosten, nicht mehr an den Bekämpfungskosten ausser in Schutzobjekten und deren Umkreis von 500 m. 6

7 Bundesstrategie (2) Schutzobjekt In einer Befallszone gelegener, wertvoller Bestand von Wirtspflanzen (Kern) einschliesslich dessen Umgebung im 500 m Umkreis (Gürtel), wo ein intensiveres Überwachungs- und Bekämpfungsregime durchgeführt wird als in den übrigen Teilen der Befallszone. Der Bund trägt 50% der Kontroll- und Bekämpfungskosten. 7

8 Gemeinden der Feuerbrand- Befallszone bisherige Gemeinden (36): Bachenbülach, Bäretswil, Bauma, Bülach, Bubikon, Egg, Erlenbach, Fehraltorf, Fischenthal, Grüningen, Herrliberg, Hinwil, Hirzel, Hittnau, Hütten, Küsnacht, Lindau, Maur, Meilen, Mönchaltorf, Oberweningen, Pfäffikon, Richterswil, Rüti, Seegräben, Schöfflisdorf, Schönenberg, Stäfa, Sternenberg, Turbenthal, Volketswil, Wald, Wiesendangen, Wila, Zollikon, Zumikon Neue Gemeinden per 2009 (24): Dürnten, Elsau, Gossau, Hagenbuch, Hombrechtikon, Horgen, Lufingen, Männedorf, Oberrieden, Oberstammheim, Oetwil am See, Rickenbach, Rifferswil, Russikon, Steinmaur, Uetikon am See, Unterstammheim, Uster, Wädenswil, Waltalingen, Wetzikon, Wil, Winterthur, Zürich Kriterien für die Umteilung: -In den letzten 3 Jahren 2x Befall - Im letzten Jahr > 10 Befallseinheiten Es ist keine vorzeitige Umteilung aller Gemeinden in die Befallszone vorgesehen. 8

9 Wichtige Überlegungen Infektionsquelle ist zunehmend innerhalb des Schutzobjektes (Obstbäume, Weissdorn) vorhanden. Cotoneaster verlieren deshalb als Infektionsquelle an Bedeutung. Im Umkreis von Schutzobjekten kann nicht strenger verfahren werden als im Objekt selbst (Akzeptanz). Ausscheidung von Schutzobjekten von geringer wirtschaftlicher oder landschaftsökologischer Bedeutung werden nicht akzeptiert (Umgebungsschutz) Schutzobjekte sind nur sinnvoll, wenn Verantwortlichkeit geregelt ist. Zahl der Schutzobjekte im Rahmen halten (Kosten, Akzeptanz) Natürliche Selektion und Neupflanzung von robusten Sorten/Arten soll langfristig Landschaftsbild erhalten. 9

10 Herausforderung der Feuerbrandbekämpfung Akzeptanz Kosten Wirksamkeit 10

11 Befalls - Entwicklung Befall Ohne Bekämpfungs- Massnahmen Mit Bekämpfungs- Massnahmen? Jahre 11

12 Zielsetzungen Rahmenbedingungen für die Produktion erhalten (Erwerbsobstbau, Baumschulen) Die wichtigen Hochstammobstgärten erhalten (Landschaft) Kosten auf Niveau von 2006 reduzieren Gleichbehandlung sicherstellen, transparente Massnahmen Gemeinden finanziell und personell entlasten Zwangsrodungen auf absolutes Minimum reduzieren Information, Beratung, Hilfsmittel durch Kanton sicherstellen Forschung unterstützen Akzeptanz erhalten (Kommunikation), keine Kehrtwende 12

13 Massnahmen (1) Gebietsüberwachung im ganzen Kanton weiterführen In Einzelherd-Gemeinden Massnahmen wie bisher weiterführen. Ausscheidung der Schutzobjekte forcieren, mit klaren Vorgaben (Erwerbsobstanlagen, Baumschulen mit relevanter Kernobstvermehrung, die wichtigsten Hochstammobstgärten) Erfassung der Schutzobjekte im GIS (öffentlich zugänglich) Kontroll- und Bekämpfungsmassnahmen in und um Schutzobjekte gemäss Vorgaben des Kantons konsequent umsetzen. Bekämpfungsmassnahmen in der Befallszone ausserhalb von Schutzobjekten reduzieren (nur anfälligste Arten/Sorten entfernen oder natürliche Selektion wirken lassen) 13

14 Massnahmen (2) Bekämpfungsmassnahmen bei Cotoneaster auf befallene Stellen reduzieren. In Gebieten mit hohem Infektionsrisiko Streptomycin-Einsatz gemäss Bewilligung des BLW (nur Obstanlagen und Baumschulen). Gemeinden mit Information, Weiterbildung, Beratung und Hilfsmitteln unterstützen. Neupflanzungen und Pflegemassnahmen von Hochstämmen unterstützen (robuste Sorten). Einführung des Agristrip-Feuerbrandschnelltests in den Gemeinden. 14

15 Ausscheidung der Schutzobjekte Obstanlagen und Hochstamm-Mostobstanlagen: Mindestens 40 Aren (Obstanlagen), resp.100 Aren (Hochstamm- Mostobstanlagen) Bewirtschafter kontrolliert Anlage plus Umkreis von 250 m Vertrag zwischen Gemeinde und Bewirtschafter Aufnahme in GIS Ungepflegte Anlagen verlieren Schutzobjekt-Status Baumschulen: Antrag durch den Bewirtschafter an den Kanton Nur Baumschulen mit Kernobst-Vermehrung werden als Schutzobjekte akzeptiert. 15

16 Ausscheidung der Schutzobjekte Hochstamm-Obstgärten: Objekte von regionaler Bedeutung: min. 150 Bäume, davon die Hälfte mit ÖQV-Qualitätsbeiträgen Kleine Obstgärten: min. 50 Bäume, Pflege durch Bewirtschafter, Most- oder Tafelobstproduktion Vertrag zwischen Gemeinde und Bewirtschafter Pflege sicherstellen, Baumzahl konstant halten Keine Hochstamm-Schutzobjekte in Bauzonen Kanton stellt Hilfsmittel zur Pflege kostenlos zur Verfügung (Hebebühne) Eintragung im GIS 16

17 Die ca. 100 wichtigsten Hochstamm-Obstgärten (Obstgärten mit ÖQV- Qualitätsbeiträgen) 17

18 Schutzobjekt mit Umgebungsschutz 18

19 Schutzobjekt mit Umgebungsschutz 19

20 Natürliche Selektion beobachten In der Befallszone ausserhalb der Schutzobjekte Wirkung auf alte ruhige Bäume und auf Jungbäume beobachten und erheben. Remontierungsversuche mit robusten Sorten fachlich begleiten Ziel: Wissen für die Weiterentwicklung der Bekämpfungsmassnahmen generieren. Ort: Region oberes Tösstal (grösstes Infektionspotenzial, wenige Schutzobjekte), aber auch andere Regionen. 20

21 Umkreis von 500 m um Obstanlagen und Baumschulen in der Befallszone 21

22 Hochstammobstgärten im Obstgarten 22

23 Hochstammobstgärten - Umgebung 23

24 Befallszone ohne Schutzobjekt 24

25 Einzelherd-Gemeinden 25

26 Kostenschätzung 26

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29 Gemeinden mit bewilligtem Streptomycin-Einsatz

30 Aktuelle Prognose für Kanton Zürich 30

31 Grössenverhältnisse Gemessene Rückstände von Streptomycin in Honig und Obst: 0,5-9 g/kg Toleranzwert Honig und Obst ab 2009: 10 g/kg 31