Fachbeitrag Makrozoobenthos. Untersuchung des Makrozoobenthos nach den Vorgaben der EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

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1 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern Fachbeitrag Makrozoobenthos Untersuchung des Makrozoobenthos nach den Vorgaben der EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

2 Verzeichnisse Juni 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Methode Probenahme Einordnung des Gewässertyps Bewertung Fließgewässer Qualitätsklasse Modul Saprobie" Qualitätsklasse Modul "Allgemeine Degradation" Qualitätsklasse Modul "Versauerung" (anthropogen bedingte Versauerung) Gesamtbewertung Zustandsklasse MZB Auswertung einzelner Metrics Bewertung Stillgewässer Ergebnisse und Diskussion Physikalische Parameter Artvorkommen Abundanz und Taxazahl Gefährdete (Rote Liste) und zurückgehenden Arten (Vorwarnliste) Frühjahr Herbst Vergleich Saprobie Frühjahr Herbst Allgemeine Degradation Frühjahr Herbst Versauerung Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Sägenbach Großfassung 1 und Kleinfassung Gewässercharakteristik Gewässergüte Goldersbach Großfassung 2 und Kleinfassungen 2.1, 2.4 und Gewässercharakteristik Gewässergüte Seebach Großfassung Charakteristik Gewässergüte Waldhofbach Großfassung Charakteristik Gewässergüte Wannenbach Großfassung 5 und Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14, 5.17, 5.21, 5.24, 5.34, 5.36 und Charakteristik Dr. Ulrich Tränkle I

3 Verzeichnisse Juni Gewässergüte Haslachbach Großfassung 6 und Kleinfassung Gewässergüte Schwarzenbach Großfassung 7 und Kleinfassung Charakteristik Gewässergüte Aubach Großfassung Gewässergüte Wüstengraben/Kesselbach Großfassung Gewässergüte Habsmoosbach Großfassung Gewässergüte Taubach Großfassung Gewässergüte Dreherhäusleweiherbach/Sägmattbach Großfassung Gewässergüte Schwarza Gewässergüte Seebach Gewässergüte Gutach Gewässergüte Auswertung einzelner Metrics der Fließgewässerprobestrecken Fließgeschwindigkeit (Rheo-Index und Strömungspräferenzen) Ernährungstypen Rhithron-Ernährungstypen-Index (RETI) Verhältnis der r- und K-Strategen Anteil der Besiedlertypen Steinbewohnende Arten Fortbewegungstypen Anteile mit kriechend-laufender Fortbewegung Diversitätsindices Diversitätsmaß nach Simpson Diversitätsmaß nach Shannon-Wiener Diversitätsmaß Margalef Eveness Zusammenfassung Seen und Staubecken Schwarzabecken Saprobien-Index Arten- und Individuenzahlen Funktionelle Metrics Nahrungsspezialisten Strömungspräferenz (Lithal- und Pelalbewohner) Vorkommen störungsempfindlicher Taxa Vorkommen von Rote Liste-Arten und Arten der Vorwarnliste Windgfällweiher Dr. Ulrich Tränkle II

4 Verzeichnisse Juni Saprobien-Index Arten- und Individuenzahlen Funktionelle Metrics Nahrungsspezialisten Strömungspräferenz (Lithal- und Pelalbewohner) Vorkommen störungsempfindlicher Taxa Vorkommen von Rote Liste-Arten und Arten der Vorwarnliste Diversitätsmaße der Stillgewässer Ableitung von Irrelevanz- bzw. Bagatellschwellen Irrelevanzschwellen Zusammenfassung Zitierte Literatur Anhang Tabellenverzeichnis Tab. 1: Koordinaten der untersuchten Fließgewässer-Probestrecken... 2 Tab. 2: Zuordnung der Gewässertypen nach WRRL zu den Probestrecken... 6 Tab. 3: Saprobie-Klassengrenzen je Gewässertyp... 9 Tab. 4: Beispiel einer Gesamtbewertung von Probestrecken Tab. 5: Weitere auswertbare Metrics der Asterics-Berechnungen Tab. 6: Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten im Frühjahr Tab. 7: Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten im Herbst Tab. 8: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Sägenbachs und der zugehörigen Kleinfassung im Frühjahr Tab. 9: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Sägenbachs und der zugehörigen Kleinfassung in Frühjahr und Herbst Tab. 10: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Goldersbachs und der zugehörigen Kleinfassungen im Frühjahr Tab. 11: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Goldersbachs und der zugehörigen Kleinfassungen im Herbst Tab. 12: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Goldersbachs und den zugehörigen Kleinfassungen in Frühjahr Tab. 13: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Goldersbachs und den zugehörigen Kleinfassungen in Herbst Dr. Ulrich Tränkle III

5 Verzeichnisse Juni 2016 Tab. 14: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs in Frühjahr und Herbst Tab. 15: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Sägenbachs und der zugehörigen Kleinfassung in Frühjahr und Herbst Tab. 16: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs in Frühjahr und Herbst Tab. 17: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Waldhofbachs in Frühjahr und Herbst Tab. 18: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Frühjahr Tab. 19: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Frühjahr Tab. 20: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Frühjahr Tab. 21: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Frühjahr Tab. 22: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Herbst Tab. 23: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Herbst Tab. 24: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Wannenbach und der Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Frühjahr Tab. 25: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Probestrecken o- berhalb der Kleinfassungen 5.21, 5.24, 5.34, 5.36 und 5.37 im Frühjahr Tab. 26: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Wannenbach und der Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Frühjahr Tab. 27: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen 5.21, 5.24, 5.34, 5.36 und 5.37 im Frühjahr Tab. 28: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Herbst Tab. 29: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Herbst Dr. Ulrich Tränkle IV

6 Verzeichnisse Juni 2016 Tab. 30: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Haslachbachs und der Kleinfassung 6.3 in Frühjahr und Herbst Tab. 31: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Haslachbachs und der Kleinfassung 6.3 in Frühjahr und Herbst Tab. 32: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Schwarzenbachs und der Kleinfassung 7.4 in Frühjahr und Herbst Tab. 33: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des des Schwarzenbachs und der Kleinfassung 7.4 in Frühjahr und Herbst Tab. 34: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Aubachs in Frühjahr und Herbst Tab. 35: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Aubachs in Frühjahr und Herbst Tab. 36: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Kesselbachs in Frühjahr und Herbst Tab. 37: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Kesselbachs in Frühjahr und Herbst Tab. 38: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Habsmoosbächles in Frühjahr und Herbst Tab. 39: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Waldhofbachs in Frühjahr und Herbst Tab. 40: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Taubachs in Frühjahr und Herbst Tab. 41: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Waldhofbachs in Frühjahr und Herbst Tab. 42: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Dreherhäusleweiherbachs in Frühjahr und Herbst Tab. 43: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Dreherhäusleweiherbachs in Frühjahr und Herbst Tab. 44: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Schwarza in Frühjahr und Herbst Tab. 45: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Schwarza in Frühjahr und Herbst Tab. 46: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs (1-4) im Frühjahr Tab. 47: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs im Herbst Dr. Ulrich Tränkle V

7 Verzeichnisse Juni 2016 Tab. 48: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Seebachs im Frühjahr Tab. 49: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Seebachs im Herbst Tab. 50: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Gutach in Frühjahr und Herbst Tab. 51: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Gutach in Frühjahr und Herbst Tab. 52: Zustandsklasse und Einzelergebnisse aller Probestrecken in Frühjahr und Herbst Tab. 53: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten am Schwarzabecken in Frühjahr und Herbst Tab. 54: Tabellarische Zusammenfassung der Saprobieergebnisse der 5 Probestellen am Schwarzabecken in Frühjahr und Herbst Tab. 55: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten am Windgfällweiher in Frühjahr und Herbst Tab. 56: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten am Windgfällweiher in Frühjahr und Herbst Tab. 57: Tabellarische Zusammenfassung der Anteile der ETO-Arten an den Gesamtarten je Probestrecke, Probetiefe und Jahreszeit Tab. 58: Ermittlung von Irrelevanzschwellen für die Module unter Berücksichtigung von Fischer (2011) Tab. 59: Zusammenfassung der Ergebnisse: Erhebungs- Und Bewertungsumfang Tab. 60: Zusammenfassung der Ergebnisse: Vorhabensrelevante Unterschiede Tab. 61: Stetigkeit der in den untersuchten Probestrecken vorkommenden Makrophyten Tab. 62: Taxalisten der Fließgewässerbeprobungen Tab. 63: Taxaliste der Seenbeprobungen Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Physikalische Parameter während der Probenahmen im Frühjahr Abb. 2: Physikalische Parameter während der Probenahmen im Herbst Abb. 3: Taxazahlen je Probestrecke (oben Frühjahr, unten Herbst) Abb. 4: Boxplot der Taxazahlen für die Frühjahrsbeprobung Abb. 5: Boxplot der Abundanzen für die Frühjahrsbeprobung Abb. 6: Abundanzen (Siedlungsdichte) je Probestrecke (oben Frühjahr, unten Herbst) Dr. Ulrich Tränkle VI

8 Verzeichnisse Juni 2016 Abb. 7: Boxplot der Abundanzen für die Frühjahrsbeprobung Abb. 8: Boxplot der Taxazahlen für die Herbstbeprobung Abb. 9: Anzahl der Probestrecken mit mindestens einer Rote-Liste- oder Vorwarnliste-Art Abb. 10: Boxplot des Deutschen Saprobien-Index für die Frühjahrsbeprobung Abb. 11: Saprobien-Index für die Frühjahrsbeprobung Abb. 12: Boxplot des Deutschen Saprobien-Index für die Herbstbeprobungen Abb. 13: Saprobien-Index für die Herbstbeprobung Abb. 14: Boxplot des Moduls Abb. 15: Index für Abb. 16: Boxplot des Moduls Abb. 17: Saprobien-Index für die Frühjahrsbeprobung Abb. 18: Säureklassen nach Braukmann für die Frühjahrsbeprobung Abb. 19: Säureklassen nach Braukmann für die Herbstbeprobung Abb. 20: Rheo-Index nach Banning je Probestrecke in Frühjahr und Herbst Abb. 21: Strömungspräferenzen der nachgewiesenen Arten je Probestrecke Abb. 22: Mittelwerte der Ernährungstypen je Probestreckengruppe Abb. 23: Rhitrhon-Enährungstypen-Index je Probestrecke (oben Frühjahr, unten Herbst) Abb. 24: Verhältnis der r- zu den K-Strategen je Probestrecke (oben Frühjahr, unten Herbst) Abb. 25: Mittelwerte der Besiedlertypen je Probestreckengruppe Abb. 26: Anteil der steinbewohnenden Arten je Probestreckengruppe Abb. 27: Mittelwerte der Fortbewegungsarten je Probestreckengruppe Abb. 28: Anteil der Arten mit kriechend-laufender Fortbewegung je Probestrecke Abb. 29: Diversität der Probestrecken nach Simpson Abb. 30: Diversität der Probestrecken nach Shannon-Wiener Abb. 31: Diversität der Probestrecken nach Margalef Abb. 32: Eveness der Probestrecken Abb. 33: Arten- und Individuenzahlen inkl. Siedlungsdichte im Schwarzabecken Abb. 34: Anteil spezifischer Ernähungstypen je Probestelle in Prozent [%] Abb. 35: : Strömungspräferenz der nachgewiesenen Arten im Schwarzabecken Abb. 36: Anzahl der störungsempfindlichen ETO-Arten (Ephemeroptera, Trichoptera und Oligochaeta) je Probestelle im Schwarzabecken Abb. 37: Arten- und Individuenzahlen inkl. Siedlungsdichte im Windgfällweiher Dr. Ulrich Tränkle VII

9 Verzeichnisse Juni 2016 Abb. 38: Anteil spezifischer Ernähungstypen je Probestelle in Prozent [%]im Windgfällweiher Abb. 39: Strömungspräferenz der nachgewiesenen Arten im Windgfällweiher Abb. 40: Anzahl der störungsempfindlichen ETO-Arten (Ephemeroptera, Trichoptera und Oligochaeta) im Windgfällweiher im Frühjahr Abb. 41: Anzahl der störungsempfindlichen ETO-Arten (Ephemeroptera, Trichoptera und Oligochaeta) im Windgfällweiher im Herbst Abb. 42: Diversitätsindices der untersuchten Stillgewässer Abb. 43: Abweichungen in Saprobienindex und Allgemeiner Degradation für Replikatuntersuchungen des LfU Bayern Abb. 44: Boxplot der Stetigkeiten der Arten in den Probestrecken Planverzeichnis P_D.I.1-7 Probes_001 bis 003: Lage der Probestrecken; 1: P_D.V Erg_WRRL_001 bis 007: Übersichtspläne mit den Ergebnissen nach WRRL; 1:5.000 Abkürzungsverzeichnis Abkürzung Beschreibung BW DHHN12 DHHN92 EZG Baden-Württemberg Badisches Höhensystem; festgelegt 1912 (m ü. NN) Gültiges Höhensystem in Deutschland; festgelegt 1993 (NHN) Einzugsgebiet [km²] -F Probestrecke wurde im Frühjahr beprobt fibs Software zur Berechnung der Zustandsklassen der Fischfauna -H Probestrecke wurde im Frühjahr beprobt HQ Hq HW NHN m ü. NN MHQ MHq MHW Hochwasserabfluss = Höchster Abfluss in einem Zeitraum T (1 Jahr) Hochwasserabflussspende [l/(s*km²)] Höchster Wasserstand in einem Zeitraum T (1 Jahr) Höhensystem nach DHHN92 Höhensystem nach DHHN12 Mittlerer Hochwasserabfluss = Arithmetisches Mittel der HQ-Werte (jährlicher Hochwasserabfluss) Mittlere Hochwasserabflussspende [l/(s*km²)] = Arithmetisches Mittel der Hq- Werte (jährliche Hochwasserabflussspende) Mittlerer Hochwasserstand = Arithmetisches Mittel der HW-Werte (jährlicher Dr. Ulrich Tränkle VIII

10 Verzeichnisse Juni 2016 Abkürzung MNQ MNq MNW MQ Mq MuP MW MZB NKH NQ Nq NW OWK Phylib PoD Q RPF SW UDO WK ZK Beschreibung Hochwasserstand) Mittlerer Niedrigwasserabfluss = Arithmetisches Mittel der NQ-Werte (jährlicher Niedrigwasserabfluss) Mittlere Niedrigwasserabflussspende [l/(s*km²)] = Arithmetisches Mittel der Nq-Werte (jährliche Niedrigwasserabflussspende) Mittlerer Niedrigwasserstand = Arithmetisches Mittel der NW-Werte (jährlicher Niedrigwasserstand) Mittlerer Abfluss = Arithmetisches Mittel der Abflüsse in einem Zeitraum T Mittlere Abflussspende [Volumen/(Zeit*Fläche)], [l/(s*km²)] Makrophyten und Phytobenthos Mittlerer Wasserstand = Arithmetisches Mittel der Wasserstände in einem Zeitraum T (1 Jahr) Makrozoobenthos Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern Niedrigwasserabfluss = Niedrigster Abfluss (Tagesmittelwert) in einem Zeitraum T (1 Jahr) Niedrigwasserabflussspende [l/(s*km²)] Niedrigster Wasserstand in einem Zeitraum T (1 Jahr) Oberflächenwasserkörper Software zur Berechnung der Zustandsklasse der Makrophyten und Phytobenthos Phytobenthos ohne Diatomeen Abfluss/Durchfluss/Zufluss [Volumen/Zeit] Regierungspräsidium Freiburg Schluchseewerk AG Umwelt-Daten und -Karten online LUBW Wasserkörper Zustandsklasse Dr. Ulrich Tränkle IX

11 Einleitung Juni Einleitung Die Schluchseewerk AG betreibt seit 1931 das Pumpspeicherkraftwerk Häusern im Südschwarzwald, das die Wasserkräfte im Bereich Schluchsee und Schwarza nutzt und ein Kraftwerk der insgesamt dreistufigen Kraftwerkskaskade WGS (Werksgruppe Schluchsee) ist. Das in den Jahren 1929 bis 1931 erbaute Kraftwerk erhielt eine unbefristete Bau- und Betriebsgenehmigung sowie eine befristete wasserrechtliche Bewilligung aus dem Jahre 1928, welche am 16. März 2017 ausläuft. Die Schluchseewerk AG beabsichtigt die Oberstufe Häusern, wie im Genehmigungsantrag formuliert, weiter zu betreiben. Im Zuge des dazu notwendigen Wasserrechtsverfahrens Oberstufe Häusern (Neue Konzession Häusern (NKH)) sind die Auswirkungen der Fortführung des Betriebes der Oberstufe Häusern auf die Umwelt zu untersuchen. Zur Oberstufe Häusern gehören neben Schluchsee, Schwarzabecken, Titisee und Windgfällweiher 12 so genannte Großfassungen an den Fließgewässern Sägenbach, Goldersbach, Seebach, Waldhofbach, Wannenbach, Haslachbach, Schwarzenbach Aubach, Wüstengraben/Kesselbach, Habsmoosbach, Schwarza, Taubach und Sägmattbach/Dreherhäusleweiherbach sowie 64 kleine bzw. kleinste Bachfassungen. Die Gewässer unterhalb der Fassungen sind durch einen dauerhaft fehlenden Mindestwasserabfluss gekennzeichnet und unterliegen im Sinne der WRRL einer strukturellen Degradation. Im Rahmen des Wasserrechtsverfahrens der Oberstufe Häusern (NKH) wird deshalb untersucht, ob sich durch die geplante Fortführung der Gewässerbenutzungen ab dem Auswirkungen auf die Biozönosen dieser Gewässer ergeben. Die Bewertung des Zustandes erfolgt gemäß den Vorgaben der EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Die nach Anhang 5 WRRL dafür vorgesehenen Indikatorgruppen (Qualitätskomponenten) umfassen das Phytobenthos, die Makrophyten, das Makrozoobenthos und die Fische. Im vorliegenden Teilbericht werden die Ergebnisse der Qualitätskomponente "Makrophyten" dargestellt. Untersucht wurden: 12 Großfassungen je ober- und unterhalb der Fassungen 15 Klein- und Kleinstfassungen, davon 14 je ober- und unterhalb der Fassungen. Zusätzlich wurden die Gutach zwischen Titisee und Neustadt, der Seebach und die Schwarza sowie die stehenden Gewässer Schwarzabecken und Windgfällweiher in die Untersuchungen mit einbezogen. Der Schluchsee wird nicht bearbeitet. Die untersuchten Gewässer bzw. die Probestrecken sind Tab. 1 zusammengefasst. Dr. Ulrich Tränkle 1

12 Einleitung Juni 2016 Tab. 1: Koordinaten der untersuchten Fließgewässer-Probestrecken. Name Plan = Kennzeichnung der Probestrecken in den Plänen P_D.I.1-7 Probes_001 bis 003. Gewässer- Name Name Koordinaten name Vorfluter Typ Probestrecke Plan R-Wert H-Wert Sägenbach Wutach Großfassung 1 oberhalb 1oh Sägenbach Wutach Großfassung 1 unterhalb 1uh Kleinfassung 1.4 oberhalb 1.4oh Kleinfassung 1.4 unterhalb 1.4uh Goldersbach Sägenbach Großfassung 2 oberhalb 2oh Goldersbach Sägenbach Großfassung 2 unterhalb 2uh NN-HV9 Goldersbach Kleinfassung 2.1 oberhalb 2.1oh Kleinfassung 2.1 unterhalb 2.1uh Kleinfassung 2.4 oberhalb 2.4oh Kleinfassung 2.4 unterhalb 2.4uh Kleinfassung 2.10 oberhalb 2.10oh Kleinfassung 2.10 unterhalb 2.10uh Seebach Rhein Großfassung 3 oberhalb 3oh Seebach Rhein Großfassung 3 unterhalb 3uh Waldhofbach Wutach Großfassung 4 oberhalb 4oh Waldhofbach Wutach Großfassung 4 unterhalb 4uh Wannenbach Wutach Großfassung 5 oberhalb 5oh Wannenbach Wutach Großfassung 5 unterhalb 5uh Eine Übersicht der Probestrecken ist in den Plänen P_D.I.1-7 Probes_001 bis 003 dargestellt. Kunzenmoosbach Ost Wannenbach Kunzenmoosbach Ost Wannenbach Hirschbächlein Wannenbach Kleinfassung 5.4 oberhalb 5.4oh unterhalb 5.4uh Kleinfassung 5.7 oberhalb 5.7oh unterhalb 5.7uh Kleinfassung 5.14 oberhalb 5.14oh unterhalb 5.14uh Kleinfassung 5.17 oberhalb 5.17oh unterhalb 5.17uh Kleinfassung 5.21 oberhalb 5.21oh unterhalb 5.21uh Dr. Ulrich Tränkle 2

13 Einleitung Juni 2016 Gewässer- Name Name Koordinaten name Vorfluter Typ Probestrecke Plan R-Wert H-Wert Kleinfassung 5.24 oberhalb 5.24oh unterhalb 5.24uh Haslachbach Kleinfassung 5.34 oberhalb 5.34oh unterhalb 5.34uh Kleinstfassung 5.36 oberhalb 5.36oh unterhalb 5.36uh Kleinstfassung 5.37 oberhalb 5.37oh unterhalb 5.37uh Haslachbach Wutach Großfassung 6oh 6oh Haslachbach Wutach Großfassung 6 unterhalb 6uh Hangrohrkanal Schwarzenbach Schwarzenbach Kleinstfassung 6.3oh 6.3oh unterhalb 6.3uh Haslach Großfassung 7oh 7oh Haslach Großfassung 7 unterhalb 7uh Kleinstfassung 7.4oh 7.4oh unterhalb 7.4uh Aubach Mettma Großfassung 8oh 8oh Aubach Mettma Großfassung 8 unterhalb 8uh Kesselbach / Wüstengraben Schwarza Großfassung 9oh 9oh Schwarza Großfassung 9 unterhalb 9uh Schwarza Großfassung 10oh 10oh Schwarza Großfassung 10 unterhalb 10uh Taubach Schwarza Großfassung 11oh 11oh Taubach Schwarza Großfassung 11 unterhalb 11uh Kesselbach / Wüstengraben Habsmoosbach Habsmoosbach Dreherhäusleweiherbach/Sägmatt bach Dreherhäusleweiherbach/Sägmatt Schwarza Großfassung 12oh 12oh Schwarza Großfassung 12 unterhalb 12uh Dr. Ulrich Tränkle 3

14 Methode Juni 2016 Gewässer- Name Name Koordinaten name Vorfluter Typ Probestrecke Plan R-Wert H-Wert bach Gutach Rhein Fließgewässer Gutach1 Gutach Gutach Rhein Fließgewässer Gutach 2 Gutach Gutach Rhein Fließgewässer Gutach 3 Gutach Schwarza Schwarza Fließgewässer Schwarza 1 Schwarza Schwarza Schwarza Fließgewässer Schwarza 2 Schwarza Schwarza Schlücht Fließgewässer Schwarza 3 Schwarza Seebach Rhein Fließgewässer Seebach 1 Seebach Seebach Rhein Fließgewässer Seebach 2 Seebach Seebach Rhein Fließgewässer Seebach 3 Seebach Seebach Rhein Fließgewässer Seebach 4 Seebach Methode Die methodische Grundlage der vorliegenden Untersuchung fußt auf den aktuellen Anforderungen der WRRL, wie sie unter beschrieben und erläutert werden. Es wurden die derzeit etablierten Methodenpakete zur Fließgewässerbewertung benutzt und die neueste Version der Auswertesoftware ASTERICS Oktober 2014 verwendet. 2.1 Probenahme Fließgewässer Die Probenahme erfolgt standardisiert unter Beachtung der Vorgaben aus MEIER et al. 2006a mit einem Handkescher mit 500 m Maschenweite und 25 cm Kantenlänge. Konnte dieser in die beprobten kleinen Gewässer nicht eingebracht werden, so wurde ein runder Handkescher mit gleicher Maschenweite verwendet. Beprobt wurden 20 Teilprobeflächen von jeweils 0,0625 m² und damit einer beprobten Gesamtfläche von 1,25 m², die repräsentativ die Verteilung der organischen wie auch anorganischen Substrate im Gewässerbett widerspiegeln. Bei Vorliegen seltener Habitate mit < 5 % wurde entsprechend MEIER et al. (2006b) eine 21. Teilprobe genommen. Alle 64 Probestrecken waren gänzlich durchwatbar bei klarer Sicht auf die Sohlsubstrate. Probenahmezeitpunkte waren KW 21 bis KW , KW 39 bis KW , KW 19 und KW und KW Die Herbstproben spiegeln hierbei die Auswirkun- Dr. Ulrich Tränkle 4

15 Methode Juni 2016 gen aus der sommerlichen Belastungszeit wider, während die Frühjahrsproben den landesweiten Untersuchungen nach WRRL entsprechen, die zum Ziel hat, ein möglichst umfangreiches Artenspektrum zu erhalten.. Die Proben wurden einer Lebendsortierung unterzogen. Makroskopisch erkennbare Arten wurden nach Zahl und Taxon im Feld-Protokoll vermerkt. Tiergruppen, die vor Ort nicht aufzutrennen waren, erhielten dabei eine vorläufige Gesamtabundanzklasse, die nach Artbestimmung auf die einzelnen Taxa entsprechend der Häufigkeit ihres Vorkommens innerhalb der Probe aufgeteilt wurde. Belegexemplare und nicht im Feld bestimmbare Tiere wurden in Ethanol-Wasser-Mischung konserviert. Alle Proben wurden komplett ausgezählt, also keine Unterproben gebildet. Der Auswertung liegt auch eine Belegexemplarsammlung zugrunde. Stillgewässer Die Probenahme erfolgte aufgrund der fehlenden Standardisierung im Bereich der Seenbeprobung in Anlehnung an BRAUNS et al. (2011), angepasst an Fragestellung und Größe des Stillgewässers. Der Windgfällweiher (Seentyp 9) ist ein künstlich angestautes Standgewässer und durch sein Stauwehr als anthropogen überprägt einzustufen. Das Schwarzabecken ist als Pumpspeicherbecken und damit naturfernes Gewässer (Seentyp 99) einzustufen. Die Probenahmeuferstrecken wurden aufgrund von Luftbildanalysen, Begehungen im Gelände und der Biotopkartierung so ausgewählt, dass die 5 Probepunkte repräsentativ für alle Ufertypen waren und gleichzeitig alle Himmelsrichtungen abdeckten (Badestelle, natürliches Ufer (Weidenverlandung, Laubwald, Nadelwald, Seggenried)). Dabei wurden 20 m-strecken für stark veränderte Ufer gewählt und 50 m-strecken für naturnahe Ufer. Nach Festlegung der Verteilung der Probestellen auf die fünf Uferstrukturtypen im Gelände wurden an jeder Probestelle alle vorkommenden Habitate getrennt voneinander entsprechend ihrer Anteile beprobt. Die Probenahme je Habitattyp der Probestrecke wurde im Eulitoral des Windgfällweihers bis in rund 0,7 m Tiefe durchgeführt, im südlichen Verlandungsbereich vom Boot aus. Besammelt wurde mindestens eine Fläche von 0,6 m² je Habitat. Die Habitat- Proben wurden entsprechend dem Vorgehen bei Fließgewässern vereinigt, direkt anschließend ausgelesen und als Mischprobe ausgewertet. Für den Windgfällweiher wurden demnach 5 Probestrecken ausgewertet, wobei die Probeflächen im Frühjahr vergrößert wurden, um einen besseren Einblick in die Artenbestände im See zu bekommen. Beprobung des Sublitorals fanden nur mit einer Probe á 0,6 m² in der Mitte der Probestrecke in 0,9-1,2 m Tiefe ohne tiefes Eindringen in den Schlamm (nur wenige cm) statt. Die Probe wurde getrennt ausgezählt. Auf Schlammproben mit Greifern wurde Dr. Ulrich Tränkle 5

16 Methode Juni 2016 wegen der PCB-Belastung (erneutes Freisetzen von Schadstoffen in den See, insbesondere bei Verwerfen von Probenmaterial) verzichtet. Der Probezeitpunkt ist aufgrund des sehr späten Frühjahrs 2013 (Blüte von Anemone nemorosa (Buschwindröschen) und Caltha palustris (Sumpf-Dotterblume) noch nicht beendet) und der Höhenlage von fast 1000 m NHN die KW und im Herbst KW 39/ zwar als kalendarisch spät, aber phänologisch passend einzuordnen. Es ergaben sich Schwierigkeiten bei der Beprobung des Sublitorals im Frühjahr 2013 im Schwarzabecken, da zu dieser Zeit ein extrem hoher Wasserspiegel herrschte und gleichzeitig der Untergrund sehr weich und instabil war. Das Sublitoral hätte nicht ohne Gefahr beprobt werden können. Aufgrund der geringen Relevanz der Seenbeprobungen im Verfahren wurde daher auf die Beprobung zu diesem Zeitpunkt verzichtet. Die Proben wurden einer Lebendsortierung unterzogen. Makroskopisch erkennbare Arten wurden nach Zahl und Taxon im Feld-Protokoll vermerkt. Tiergruppen, die vor Ort nicht aufzutrennen waren, erhielten dabei eine vorläufige Gesamtabundanzklasse, die nach Artbestimmung auf die einzelnen Taxa entsprechend der Häufigkeit ihres Vorkommens innerhalb der Probe aufgeteilt wurde. Belegexemplare und nicht im Feld bestimmbare Tiere wurden in Ethanol-Wasser-Mischung konserviert. Alle Proben wurden komplett ausgezählt, also keine Unterproben gebildet. Der Auswertung liegt auch eine Belegexemplarsammlung zugrunde. 2.2 Einordnung des Gewässertyps Die Bewertung des biologischen Indikators "Makrozoobenthos" ist stark vom Gewässertyp abhängig. Daher muss vor Berechnung der Indices und der Auswertung zuerst eine Einordnung der untersuchten Probestrecken zu einem bestimmten Gewässertyp erfolgen. Grundlage für die Einordnung sind die Biozönotisch bedeutsamen Fließgewässertypen Deutschlands (POTTGIEßER & SOMMERHÄUSER 2004), die auch als "LAWA-Typen" bezeichnet werden. Zur Typfindung verwendet wurden LFU BW (2005). Tab. 2: Zuordnung der Gewässertypen nach WRRL zu den Probestrecken. 1 oben 1 unten 1.4 oben 2 oben 2 unten 2.1 oben 2.1 unten Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ oben 2.4 unten 2.10 oben 2.10 unten 3 oben 3 unten 4 oben Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 4 unten 5 oben 5 unten 5.4 oben 5.4 unten 5.7 oben 5.7 unten Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Dr. Ulrich Tränkle 6

17 Methode Juni oben 5.14 unten 5.17 oben 5.17 unten 5.21 oben 5.21 unten 5.24 oben Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ unten 5.34 oben 5.34 unten 5.36 oben 5.36 unten 5.37 oben 5.37 unten Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05.1 Typ 05 Typ 05.1 Typ 05 6 oben 6 unten 6.3 oben 6.3 unten 7 oben 7 unten 7.4 oben Typ 05 Typ 11 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ unten 8 oben 8 unten 9 oben 9 unten 10 oben 10 unten Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05.1 Typ 05 Typ oben 11 unten 12 oben 12 unten Schwarza 1 Schwarza 2 Schwarza 3 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Seebach 1 Seebach 2 Seebach 3 Seebach 4 Gutach 1 Gutach 2 Gutach 3 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 05 Typ 21_S Typ 05.1 Typ 05 Die beprobten Strecken sind bis auf die unten gelisteten Ausnahmen dem Gewässertyp 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche zuzuordnen, ein typischer regionaler Gewässertyp, der die zentralen Mittelgebirge Deutschlands kennzeichnet. Ausnahmen bilden hierbei: Die Kleingewässer 5.36 und 5.37, das Gewässer an der Probestrecke 9 unten und die Probestrecke Gutach 2 zeichnen sich durch langsame Abflüsse und hohen Feinsedimentanteil aus, so dass die Einordnung in den Untertyp 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche geboten ist. Die Probestrecke am Haslachbach (6 unten) liegt in einer niedermoorgeprägten Nasswiese unterhalb der Fassung. Hier ist der Abfluss deutlich verzögert und der Anteil organischen Detritus sehr hoch. Turbulente Strömungen werden allenfalls im Hochwasserfall erreicht. Die Einordnung erfolgt daher in den regional unabhängigen Typ 11: Organisch geprägte Bäche. Die Gutach unterhalb der Schütze nahe Titisee ist durch die chemischphysikalischen, aber auch biologischen Vorgänge im See geprägt. Innerhalb der kurzen Strecke sind die Auswirkungen durch das Stillgewässer noch immer messbar. Die Probestrecke Gutach 1 wird daher in den Gewässertyp 21_S: Seeausflussgeprägte Fließgewässer des Alpenvorlandes (Süd) eingeordnet. Diese Einordnung erfolgte auch in vorherigen Untersuchungen (s. BNÖ 2013 und HYDROCONSULT 2010), wobei HYDROCONSULT (2010) die gesamte Gutach als vom Seenausfluss beeinflusst sah, während BNÖ (2013) nur die dem Titisee nahen Probestrecken rund um die Eislauffläche diesem Fließgewässertyp zuordnete. Dr. Ulrich Tränkle 7

18 Methode Juni Bewertung Fließgewässer Der verwendete Indikator (Makrozoobenthos) beschreibt, ob bzw. wie weit eine zoologische Lebensgemeinschaft von der natürlich zu erwartenden Artenausstattung des Fließgewässers abweicht. Die Bewertung wird standardisiert mittels des europaweit genutzten Programmpakets ASTERICS vorgenommen, speziell das Programmunterpaket PERLODES. Verwendet wird für die Fließgewässer der Programmteil NWB für natürliche und naturnahe Fließgewässer. Da für Seen keine entsprechende Software existiert, wird der erhobene Datensatz für Windgfällweiher und Schwarzabecken ebenfalls in ASTERICS verrechnet. Die Bewertung berücksichtigt die Teilbereiche Saprobie, Allgemeine Degradation und Versauerung. Die summierende Gesamtbewertung führt zur Einordnung in die durch die WRRL vorgegebene Zustandsklasse. Über eine statistische Auswertung wird zudem überprüft, ob die Artenzahlen und Individuendichten in den Proben zu gesicherten Ergebnissen führen oder ob durch zu geringe Fangzahlen die Daten nicht als statistisch gesichert gelten dürfen. Für die Zustandsklasse sowie die Qualitätsklassen der einzelnen Module wird ein Farbcode verwendet: sehr gut gut mäßig unbefriedigend schlecht Zusätzlich zu den zugewiesenen Klassen wird in der Ergebnisdarstellung auch der rechnerische Wert der Gesamtbewertung angegeben. Vorab ist anzumerken, dass die untersuchten 15 Probestrecken oberhalb der Klein- /Kleinstfassungen zu den am stärksten wasserführenden Fließgewässern der Kleinbzw. Kleinstfassungen gehörten. Tatsächlich basieren aber die Bewertungsgrundlagen wie operationale Taxaliste oder die statistischen Absicherungen auf Untersuchungen weit größerer Fließgewässer. Daher muss es bei diesen als Untersuchungsobjekte suboptimalen Probestrecken aufgrund ihrer geringen Größe und der sommerlichen Austrocknung zu vermehrten Problemen in der statistischen Absicherung innerhalb des Programms kommen. Die Habitate in der Fließrinne sind oft zu einförmig und die Wasserhöhe zu gering, als dass ausreichend Arten und Individuen für eine statistisch gesicherte Berechnung der Indices gefunden werden können. Eine unbefriedigende Gesamtbewertung kann auch nur aufgrund statistisch ungesicherter Ergebnisse aus ASTERICS entstanden sein. Im Hinblick auf das Vorhaben und die bedingte Auswertbarkeit der Ergebnisse kleiner Fließgewässer wurde daher als erste Anpassung der Daten aus ASTERICS eine Interpretation der Werte auch dann durchgeführt, wenn nur 75 % der für die Gewässertypen 5 und 5.1 notwendigen Abun- Dr. Ulrich Tränkle 8

19 Methode Juni 2016 danzsummen von 20 erreicht waren. Es wird hier davon ausgegangen, dass bei Erreichen von 75 % der geforderten Abunddanzsummen bei den vergleichsweise kleinen untersuchten Gewässern dennoch eine gewisse Tendenz interpretiert werden kann, zumal da in diesem Untersuchungsprogramm gesicherte Werte benachbarter Gewässer vorliegen Qualitätsklasse Modul Saprobie" Die Bewertung der Auswirkungen organischer Verschmutzung auf das Makrozoobenthos erfolgt im Programm mit Hilfe des Saprobienindexes nach DIN (FRIEDRICH & HERBST 2004). Die Indexergebnisse werden unter Berücksichtigung typspezifischer Klassengrenzen in eine Qualitätsklasse überführt. Die gewässertypspezifischen Klassengrenzen (s. Tab. 3) entstammen MEIER et al. (2008). Ungesicherte Bewertungen werden in den Ergebniskapiteln diskutiert. Die Untersuchung der vielen kleinen, wenig wasserführenden Bäche macht in der Interpretierbarkeit eine Experten-Einschätzung bezüglich der gesicherten Ergebnisse notwendig. Im Folgenden gilt die Setzung, dass sofern die Abundanzsummen im Modul Saprobie mindestens 75 % der erforderlichen Schwellen erreichen, diese Ergebnisse interpretiert werden können. Die Sicherheit ist insbesondere auch dadurch gegeben, dass benachbarte Fließgewässer vergleichend hinzugezogen werden können und beeinträchtigende Einleiter sehr selten und zudem bekannt sind. Unterhalb dieser Schwelle verbleiben die Ergebnisse nur nachrichtlich in der Tabelle. Auch die 75 %-Werte werden interpretiert. Entsprechend werden die Ergebnisse auch als Zahlen in die Tabelle eingetragen. Tab. 3: Zuordnung der Saprobie-Klassengrenzen je Gewässertyp. Metric-Werte der Klassengrenzen Grundzustand 1/2 2/3 3/4 4/5 Typ 5.0 1,35 1,45 2,00 2,65 3,35 Typ 5.1 1,45 1,60 2,10 2,75 3,35 Typ 11 1,65 1,80 2,25 2,85 3,4 Typ 21_S 1,60 1,70 2,20 2,80 3, Qualitätsklasse Modul "Allgemeine Degradation" Es handelt sich um einen multimetrischen Index mit gewässertypspezifischen Ergebnissen. Im Modul prägen sich äußere beeinträchtigende Einwirkungen auf das Gewässer aus. Diese können verschiedenster Art sein wie etwa naturferne Gewässermorphologie oder beeinträchtigende Landnutzung, Eintrag von Stoffen (Dünger, Pestizide, Schwermetalle, hormonähnliche Stoffe). Die gewässertypspezifischen Einzelmetrics werden zu Dr. Ulrich Tränkle 9

20 Methode Juni 2016 einem Gesamtindex verrechnet, der abschließend in eine Qualitätsklasse von sehr gut bis schlecht überführt wird, jeweils in 20 %-Schritten. Im Index erhält der deutsche Faunen Index eine Gewichtung von 50 %, alle anderen Metrics summarisch 50 % (s. a. MEIER et al. 2008). Für den Gewässertyp 21_S ist die Bewertung noch als vorläufig anzusehen. Grundsätzlich wurde im Bereich des Moduls Allgemeine Degradation mit gefilterten Taxalisten gearbeitet, in denen die originalen Taxalisten vom Programm in die Mindestbestimmebenen der operationalen Taxaliste überführt werden, so dass die maximale Berücksichtigung der Arten oder Taxongruppen im Modul erreicht wird. Ungesicherte Bewertungen werden in den Ergebniskapiteln diskutiert. Die Untersuchung der vielen kleinen, wenig wasserführenden Bäche macht in der Interpretierbarkeit eine Experten-Einschätzung bezüglich der gesicherten Ergebnisse notwendig. Sofern die Abundanzsummen im Modul Allgemeine Degradation mindestens 75 % der erforderlichen Schwellen erreichen, werden die Ergebnisse interpretiert (s. Abschnitt 2.3.1). Die meisten der untersuchten Bäche sind, teils auch oberhalb der Wasserentnahme und insbesondere am Ende des Sommers, so klein, dass die für größere Fließgewässer erarbeiteten statistischen Absicherungen über den deutschen Fauna-Index aufgrund der geringen Artenzahlen nicht erfüllt werden können. Im Falle der Qualitätsklasse Allgemeine Degradation sind für die Fließgewässertypen 1-9 zudem die erforderlichen Abunddanzklassen ergebnisspezifisch zwischen 20 und 15 einzuordnen. Insofern wird das Ergebnis, das 75 % der erforderkichen Abunddanzsumme erreicht, auch vereinfacht als interpretierbar angesehen. Entsprechend werden die Ergebnisse auch als Zahlen in die Tabelle eingetragen Qualitätsklasse Modul "Versauerung" (anthropogen bedingte Versauerung) Entsprechend BRAUKMANN & BISS (2004) wird der Säurezustand des Gewässers eingestuft. Das Verfahren gilt nur für versauerungsgefährdete Gewässertypen (Typen 5 und 5.1) sowie wenige sehr pufferarme Gewässer anderer Typen. Der Säurezustand beschreibt das Defizit an Arten und Individuen, das durch Säurewirkung verursacht wurde. Die Qualitätsklasse bewertet die durch anthropogene Versauerung hervorgerufene Veränderung des Säurezustands in Bezug zum Referenzzustand des Gewässertyps. Meist führt der versauerungsbedingte Ausfall von Arten auch zu niedrigeren Werten im Saprobien-Index. Das Modul Versauerung zeigt generell eine geringe Taxazahl, die zur Bewertung im Modul zur Verfügung steht. In Klein- und Kleinstgewässern mit den zu erwartenden geringen Individuen- und Artenzahlen sind oft nur 2-3 Arten Versauerungswerte zuzuordnen. Daher ist insbesondere das Modul Versauerung anfällig für kaum zu interpretierbare, nicht gesicherte Ergebnisse, wenn gleichzeitig die Taxazahl nicht hoch ist. Dr. Ulrich Tränkle 10

21 Methode Juni Gesamtbewertung Zustandsklasse MZB Die Gesamtbewertung der Probestelle je Probenahme wird bestimmt durch das Modul mit der schlechtesten Einstufung (Prinzip des Worst Case ). Tab. 4 zeigt eine solche Bewertungsmatrix beispielhaft. Tab. 4: Beispiel einer Gesamtbewertung von Probestrecken (Sägenbach mit Kleinfassung). Probenahmestrecke 1 oben-f 1 unten-f 1.4 oben-f Fließgewässertyp Taxaliste (original oder gefiltert) gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse Gut Gut unbefriedigend Gesichert? gesichert Gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" Gut (1,47) Gut (1,55) sehr gut Gesichert? gesichert Gesichert nicht gesichert Modul "Allgemeine Degradation" Gut (0,77) Gut (0,65) gut (0,79) Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" sehr gut (1) sehr gut (1) unbefriedigend Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert Für die gesicherten Berechnungen werden zudem die Einzelwerte der berechneten Module hinter der zugewiesenen Bewertungsklasse eingetragen. Die nicht gesicherten Ergebnisse wurden in einer abgeschichtenden Einordnung dahingehend überprüft, ob wenigstens 75 % (15) der normalerweise für Gebirgsbäche notwendigen Abundanzsummen von 20 und mehr erreicht wurden. Die meisten der untersuchten Bäche sind auch oberhalb der Wasserentnahme und insbesondere am Ende des Sommers so klein, dass die für größere Fließgewässer erarbeiteten statistischen Absicherungen aufgrund der geringen Artenzahlen nicht erfüllt werden können. Auch die 75 %-Werte werden interpretiert. Entsprechend werden die Ergebnisse auch als Zahlen in die Tabelle eingetragen Auswertung einzelner Metrics Zur Beschreibung der Gewässer und ihrer Besiedler werden beschreibende Metrics dargestellt, die teils bereits in den Modulen verwendet wurden (s. Tab. 5). Tab. 5: Weitere auswertbare Metrics der ASTERICS-Berechnungen. Metric Beschreibung Dr. Ulrich Tränkle 11

22 Methode Juni 2016 Metric Rheo-Index Strömungspräferenzen Rhithron- Ernährungstyp r- und K- Strategen Anteil der Steinbewohner Anteil der Besiedlertypen Fortbewegungstypen Diversitätsmaß Simpson Diversitätsmaß Shannon- Wiener Diversitätsmaß Margalef Eveness Beschreibung Der Anteil an Arten verschiedener Strömungstypen zur Ermittlung der biologisch wirksamen Strömungsverhältnisse Anteil abgestuft strömungsliebender und meidender Arten an der Gesamtartenzahl in % Angabe der Anteile der verschiedenen Ernährungstypen unter Beachtung der Individuenzahlen in % Verhältnis der K-Strategen zu den r-strategen Angabe der Besiedlertypen in % Anteil der steinbewohnenden Arten (Typische Arten der Gebirgsbäche) Angabe der Anteile der Fortbewegungstypen unter Beachtung der Individuenzahlen in % Diversitätsmaß anhand der Artenzahl und die relativen Häufigkeit. Diversitätsmaß mit Dominanzberücksichtigung (Artenzahlen, Individuenzahlen) Diversitätsmaß ohne Dominanzberücksichtigung Auf Shannon-Wiener-Index und Taxazahl beruhendes Diversitätsmaß; beschreibt die Gleichmäßigkeit der Vorkommen und Dominanzen 2.4 Bewertung Stillgewässer Die Bewertung der beiden ebenfalls untersuchten Stillgewässer Windgfällweiher und Schwarzabecken erfolgt aufgrund der engen Verzahnung mit den durchgeleiteten Fließgewässern bzw. dem im Pumpbetrieb zugeführten Rheinwasser zuerst einmal mit dem Saprobien-Index, der mit ASTERICS berechnet wird. Als Gewässertyp wurde der Typ 21_S gewählt, weil dieser den Verhältnissen in kleinen Seen mit hohem Durchfluss aller Wahrscheinlichkeit nach am Nächsten kommt, solange noch keine standardisierte Auswertung von Seenproben vorliegt. Aufgrund der derzeit noch nicht bestehenden standardisierten Auswertung für Eu- und Sublitoral wird für die Auswertung auf LGB (2009; 2013) und Hinweise aus dem derzeit weitergeführten Forschungsprojekt zur Auswertesoftware AESHNA zurückgegriffen. LGB (2009) schaffte die Grundlage für die noch zu entwickelnde standardisierte Auswertung der litoralen Makrozoobenthosproben aus Seen. Die Ergebnisse der dort aus mehrfachen statistischen Analysen sowie ökologischen Erwägungen präferierten Metrics werden für Windgfällweiher und Schwarzabecken vergleichend diskutiert. Dr. Ulrich Tränkle 12

23 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Im Einzelnen handelt es sich um folgende Metrics: Funktionelle Metrics ([%] Bewohner organischem Materials (POM), Lithalbewohner, Zerkleinerer, Sedimentfresser) Funktionelle Metrics (Verhältnis r/k-strategen), Störungsempfindliche Taxa (Artenzahl/Anzahl Coleoptera, Odonata, ETO-Arten (Ephemeroptera, Trichoptera und Oligochaeta), Vielfalt, Diversitätsindices (Trichoptera, Ephemeroptera, Simpson, Shannon-Wiener, Margalef), Zusammensetzung, Abundanz ([%] Odonata, Diptera, Neozoa). 3 Ergebnisse und Diskussion 3.1 Physikalische Parameter Während der Probenahme wurden parallel Temperatur in C, ph-wert und Sauerstoffsättigung in % O 2 gemessen (s. Abb. 1 und Abb. 2). Die Sauerstoffsättigung aller Probestrecken oberhalb von Fassungen ist im Frühjahr und Herbst als hoch zu bewerten. Die Wassermenge ist vergleichsweise groß; es herrscht eine turbulente Wasserströmung vor. Dr. Ulrich Tränkle 13

24 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 1: Physikalische Parameter während der Probenahmen (Frühjahr 2013, 2014 an der Gutach, 2015 an den Unterläufen der Kleinfassungen), blau = oberhalb Fassungen, gelbgrün = unterhalb Fassungen, mittelgrün = oberhalb der Kleinfassungen, rosa = unterhalb der Kleinfassungen, blau = Schwarza, türkis = Seebach, lila = Gutach. Dr. Ulrich Tränkle 14

25 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 2: Physikalische Parameter während der Probenahmen (Herbst 2013 bzw an der Gutach; blau = oberhalb Fassungen, hellgrün = unterhalb Fassungen, mittelgrün = oberhalb der Kleinfassungen, blau = Schwarza, türkis = Seebach, lila = Gutach). Dr. Ulrich Tränkle 15

26 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Die Probestrecke 6 unten zeigt sowohl im Frühjahr wie im Herbst geringe Sauerstoffsättigungen, was an der sehr langsamen Fließgeschwindigkeit im Kastenprofil ohne Wasser-Landverzahnung und ohne turbulente Strömungsstrecken liegt. Die Gewässer unterhalb der Kleinfassungen 2.1, 2.4 und 2.10 zeigen im Frühjahr 2015 ebenfalls geringe Sauerstoffsättigungen. Auch hier bestimmt eine geringe Wasserführung das Bild. Die Gewässer mit geringster Sauerstoffsättigung zeigten zur Probenahme geringe Turbulenzen und überwiegend gleichförmige Sohlsubstrate. Die Wassertemperatur kennzeichnet alle Bäche als sommerkalt. Die ph-werte liegen im Frühjahr zwischen 7,8 (Probestrecke Gutach 3-F) und 5,7 (Probestrecke 6 unten-f), im Herbst bei ph 7,7 (Probestrecken 3 oben-h, 10 unten-h und 2.10 oben-h) und 6,0 (Probestrecken 6 unten-h und 6.3 unten-h). Auch die Probestrecken 5 oben-f und H sowie 4 oben-f zeigen niedrige ph-werte. Damit liegen die ph- Werte im Normalbereich, wenn man berücksichtigt, dass sowohl geologisch als auch aufgrund der Vegetation (Moore und anmoorige Bereiche, Nadelwaldwirtschaft) im Südschwarzwald eher saure Bedingungen vorherrschen. 3.2 Artvorkommen Abundanz und Taxazahl Insgesamt wurden 205 Taxa nachgewiesen, davon 129 klar unterscheidbare Arten, 9 Schwesternarten und 38 Bestimmungen auf Gattungsniveau. Die restlichen 29 Taxa waren nur auf höherem taxonomischen Niveau oder als Gruppen bestimmbar. Die Taxazahlen je Probestrecke schwanken zwischen 10 und 54, im Mittel wurden 26 Taxa nachgewiesen. Dr. Ulrich Tränkle 16

27 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 3: Taxazahlen je Probestrecke inkl. Mittelwerten in dunklerer Färbung (oben Frühjahr, unten Herbst). Die Zahl der gefundenen Arten und Artengruppen schwankt sowohl jahreszeitlich als auch innerhalb der betrachteten Gruppen. Im Mittel wurden in den Probestrecken oberhalb der Fassungen im Frühjahr 31 Arten/Artengruppen nachgewiesen, unterhalb der Großfassungen 25, oberhalb der Kleinfassungen 21 Arten/Artengruppen und unterhalb der Kleinfassungen ebenfalls 21 Arten/Artengruppen. Die kontinuierlich wasserführenden Probestrecken Schwarza 2, Seebach 2 bis 4 und die Gutach zeigen zusammen mit den größeren Fließgewässern oberhalb der Fassungen (1, 3, 6 und 9) die höchsten Artenzahlen. Im Herbst sinkt die gemittelte Artenzahl bei den Probestrecken oberhalb der Großfassungen um rund 20 % auf 25, unterhalb der Großfassungen um rund 15 % auf 21. Bei Dr. Ulrich Tränkle 17

28 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 den Bächen oberhalb der Kleinfassungen bleiben die gemittelten Arten-/Artengruppen- Zahlen gleich. Die Taxazahlen sind in einem Boxplot überblickshaft dargestellt (s. Abb. 4). Ein Boxplot ist eine einfache statistische Darstellung einer Wertegruppe. Die Linie markiert die Werte, die jeweils 25 % der Daten im oberen oder unteren Wertebereich einnehmen. Der Kasten ( Box ) stellt die Werte von 50 % der Datensätze dar. Der Querbalken markiert den Median, also den Wert, den der mittelste Datensatz zeigt. Die Artenzahlen schwanken deutlich. Sie liegen zwischen 14 Taxa der Probestrecken 5.7 und 5.14 und 54 der Probestrecke Gutach 2 (s. Abb. 4 links). 75 % der Proben zeigen Werte von 31 Taxa und darunter, 25 % der Proben weniger als 21 Taxa. Die Gewässer der Kleinfassungen zeigen dabei erwartungsgemäß die geringsten Taxazahlen, da diese Bäche schmal sind und überwiegend sommertrocken. Die Probestrecken unterhalb der Großfassungen, die jahreszeitlich ebenfalls stark schwankende Wasserführung zeigen, weisen deutlich mehr Taxa auf als die Gewässer oberhalb wie unterhalb der Kleinfassungen. Die höchsten Taxazahlen zeigen aber die Gewässer o- berhalb der Fassungen und die im Tal liegenden Probestrecken an Seebach, Gutach und Schwarza. Abb. 4: Boxplot der Taxazahlen für die Frühjahrsbeprobung. Dr. Ulrich Tränkle 18

29 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 5: Boxplot der Taxazahlen für die Herbstbeprobung. Die Abundanzen sind uneinheitlich. Kaum fließende, aber durch einen gewissen natürlichen Anstau wasserreiche Probestrecken wie etwa Schwarza 1 und 3 und/oder artenarme, aber durch Massenvermehrung individuenreiche Probestrecken wie 6 unten weisen sowohl im Frühjahr als auch im Herbst hohe Individuendichten auf. Andere wie etwa einigen Kleingewässer oberhalb der Kleinfassungen, aber auch unterhalb der Kleinfassungen bei 5.14 unten zeigen geringe Individuendichten unter 200 Ind./m². Dies wird im Herbst noch verstärkt. Dr. Ulrich Tränkle 19

30 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 6: Abundanzen (Siedlungsdichte) je Probestrecke inkl. Mittelwerten (oben Frühjahr, unten Herbst). Die Boxplot der Individuendichten pro m² weist einen ähnlichen Verlauf auf wie der der Taxazahlen (s. Abb. 7 und Abb. 8). Dr. Ulrich Tränkle 20

31 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 7: Boxplot der Abundanzen (Individuen pro m²) für die Frühjahrsbeprobung. Abb. 8: Boxplot der Abundanzen (Individuen pro m²) für die Herbstbeprobung. Dr. Ulrich Tränkle 21

32 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Im Frühjahr sind die Abundanzen in den großen Gewässern Schwarza, Seebach und Gutach teils hoch, der Median liegt deutlich üben dem aller anderen Probestreckengruppen. Die Probestrecken oberhalb der Großfassungen zeigen sowohl im Frühjahr als auch im Herbst tendenziell höhere Individuendichten als die Probestrecken unterhalb der Großfassungen. Die Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen weisen im Frühjahr und Herbst annähernd gleiche Werte auf. Die Individuenzahlen unterhalb der Großfassungen sinken im Herbst deutlich gegenüber dem Frühjahr ab. Die Ergebnisse der Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen zeigen ähnliche Verteilungen wie die Probestrecken unterhalb der Großfassungen, wobei die Extremwerte noch stärker hervortreten Gefährdete (Rote Liste) und zurückgehenden Arten (Vorwarnliste) Geprüft werden alle verfügbaren Roten Listen für Deutschland und Baden- Württemberg. Dies ist BINOT et al. (1998) auf Bundesebene und ARBEITSGRUPPE MOLLUSKEN BW (2008); HUNGER & SCHIEL (2006) sowie MAIER (2005) Frühjahr Die Probestellen 2 oben-f, 2.10-F, 5 unten-f, 5.7 oben-f und unten-f, 5.14 oben-f, 5.21 oben-f, 5.24 oben-f, 5.36 oben-f und unten-f, 5.37 oben-f und unten-f, 10 o- ben-f und unten-f, 11 oben-f, 12 unten-f, 6 unten-f, 6.3 oben-f, 7 oben-f und unten- F, 7.4 oben-f, 8 oben-f und unten-f, Schwarza 1-F und Seebach 1-F enthalten keine gefährdeten oder im Rückgang befindliche Arten. 25 Probestellen zeigen 1 gefährdete oder im Rückgang befindliche Art, 1 zeigt 2 Arten, 7 zeigen 3 Arten, 3-oben-F weist 5 gefährdete oder im Rückgang befindliche Arten auf und Gutach 2-F 6 Arten. Die Vorwarnlisteart Gyraulus crista kommt in 7 Probestellen vor, die ebenfalls auf der Vorwarnliste stehende Potamophylax rotundipennis kommt in 16 Probestellen vor. Bundesweit und/oder landesweit gefährdete und stark gefährdete Arten sind in 1 bis 8 Probestellen vorhanden. Dr. Ulrich Tränkle 22

33 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Tab. 6: Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten im Frühjahr. Die größeren Gewässer, also die Fließgewässer oberhalb der Großfassungen sowie Schwarza, Gutach und Seebach, zeigten bei 15 Proben im Mittel 2,5 RL-Arten, bezogen auf alle Probestrecken dieser Probestreckengruppen wurden im Mittel 1,4 RL-Arten nachgewiesen. Die Kleingewässer oberhalb der Kleinfassungen und die Gewässer unterhalb der Großfassungen zeigten in 7 bzw. Gewässern 1 RL-Art, bezogen auf die gesamte Probestreckengruppe im Mittel rund 0,5 RL-Arten je Probestrecke. Die Gewässer unterhalb der Kleinfassungen wiesen in 7 Proben 1,1 RL-Arten auf, für die gesamte Probenstreckengruppe im Mittel 0,6 RL-Arten Herbst Die Probestellen 2 unten-f, 2.10-F, 3 unten-f, 4 oben-f, 4 unten-f, 5 unten-f, 5.7-F, 5.17-F, 5.34-F, 5.36-F, 6 oben-f, 6 unten-f, 6.3-F, 8 oben-f, 8 unten-f, 9 oben-f, 9 unten-f, 10 unten-f, 12 unten-f, Schwarza 1-F, Seebach 1-F und Seebach 3-F enthalten keine gefährdeten oder im Rückgang befindliche Arten. 18 Probestellen zeigen 1 gefährdete oder im Rückgang befindliche Art, 5 zeigen 2 Arten und 4 Probestellen zeigen 3 gefährdete oder im Rückgang befindliche Arten. Die Vorwarnlisteart Gyraulus crista kommt in 10 Probestellen vor, Potamophylax rotundipennis in 5 Probenstellen. Die gefährdeten Arten Micrasema minimum und M. longulum wurden in 7 bzw. 5 Probestellen nachgewiesen. Weitere gefährdete und stark gefährdete Arten sind in 1 bis 3 Probestellen vorhanden. Dr. Ulrich Tränkle 23

34 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Tab. 7: Arten der Roten Listen und der Vorwarnlisten im Herbst Vergleich Oberhalb der Fassungen sind häufiger gefährdete oder im Rückgang befindliche Arten vorhanden als unterhalb der Fassungen. Auch die Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen enthalten mehr gefährdete Arten, als die Strecken unterhalb der Groß- Fassungen. Die im Unterlauf liegenden Probestellen von Schwarza, Seebach und Gutach erreichen wieder höhere Werte. Abb. 9: Anzahl der Probestrecken mit mindestens einer Rote-Liste- oder Vorwarnliste-Art Dr. Ulrich Tränkle 24

35 Ergebnisse und Diskussion Juni Saprobie Frühjahr Alle Probestrecken zeigen eine gute bis sehr gute Saprobie-Klasse (s. Abb. 11). Nur 5.37 unten-f weist keine abgesicherten Ergebnisse auf. 4 Probestrecken erreichen mindestens 75 % der Abundanzsummen und werden daher interpretiert. 58 Probestrecken weisen trotz teils sehr kleinen Ausmaßen gesicherte Ergebnisse vor. Wie Abb. 10 veranschaulicht, zeigen bei Betrachtung nur der gesicherten Werte die Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen die besten Bewertungen, gefolgt von den Probestrecken unterhalb der Fassungen und oberhalb der Fassungen. Unterhalb der Kleinfassungen streuen die Werte beträchtlich. Es werden sowohl bessere als auch deutlich schlechtere Saprobiewerte ermittelt. Der Median ist nur geringfügig schlechter als oberhalb der Kleinfassungen. Der Wert von mehr als 90 % der Kleinfassungen ist besser oder gleich dem von rund 25 % der Probestrecken oberhalb der Fassungen. Die Systeme Schwarza, Gutach und Seebach Unterlauf zeigen insgesamt geringere Werte, sind aber trotz Einleitungen und landwirtschaftlicher Nutzung des Tals als gut zu bezeichnen. Relevante Unterschiede aufgrund der Wasserausleitung mit mehr als einer halben Zustandsklasse ergeben sich innerhalb der Gruppen nicht (s. hierzu Kapitel 6). Dr. Ulrich Tränkle 25

36 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 10: Boxplot des deutschen Saprobien-Index für die Frühjahrsbeprobung (nur gesicherte Werte). Dr. Ulrich Tränkle 26

37 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 11: Saprobien-Index für die Frühjahrsbeprobung (alle Werte; die blaue Markierung gibt die Grenze zwischen sehr guter und guter Bewertung für diesen Gewässertyp wieder; vollgefüllt = gesicherte Werte, schraffiert = 75 %-Wert der Abundanzsummen erreicht, ungefüllt = 75%-Wert verfehlt) Herbst Auch im Herbst ist das Bild verschoben. Die Probestrecken oberhalb der Großfassungen zeigen leicht bessere Werte als im Frühjahr, die Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen fast identische Werte. Die Saprobie-Werte unterhalb der Fassungen haben sich gegenüber dem Frühjahr leicht verschlechtert. Die besten Bewertungen der Saprobie zeigen die Kleinfassungen, gefolgt von den Probestrecken unterhalb der Fassungen und oberhalb der Fassungen. Die Saprobien- Indices der Probestrecken oberhalb der Klein und Kleinstfassungen zeigen mit den Probestrecken unterhalb der Großfassungen nur einen sehr kleinen Überschneidungsbereich zwischen 1,32 und 1,39. Die Systeme Schwarza, Gutach und Seebach im Unterlauf zeigen überwiegend geringere Werte als die fassungsnahen Probestellen. Relevante Unterschiede aufgrund der Wasserausleitung mit mehr als einer halben Zustandsklasse ergeben sich innerhalb der Gruppen nicht (s. hierzu Kapitel 6). Dr. Ulrich Tränkle 27

38 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 12: Boxplot des Deutschen Saprobien-Index für die Herbstbeprobungen (nur gesicherte Werte). Die Bewertungen liegen zwischen unbelastet bis gering belastet. Dr. Ulrich Tränkle 28

39 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 13: Saprobien-Index für die Herbstbeprobung (alle Werte; die blauen Markierungspunkte geben die gewässertypspezifische Grenze zwischen sehr guter und guter Bewertung wieder; vollgefüllt = gesicherte Werte, schraffiert = 75 %-Wert der Abundanzsummen erreicht, ungefüllt = 75 %-Wert verfehlt). Dr. Ulrich Tränkle 29

40 Ergebnisse und Diskussion Juni Allgemeine Degradation Eine gute oder sehr gute Bewertung im Modul Allgemeine Degradation zeigt an, dass die Artenzusammensetzung und die Tierzahlen des Makrozoobenthos an dieser Stelle weitgehend dem Zustand entsprechen, die für den zugehörigen Fließgewässertyp gelten. Mäßige Bewertung und schlechter lassen Beeinträchtigungen erwarten. Die vom Abfluss aus dem Titisee beeinflusste Probestrecke Gutach 1 geht in die Betrachtungen nicht ein, weil für solche Gewässerstrecken das Modul innerhalb der Auswertungssoftware automatisch nicht angewendet werden kann Frühjahr Die besten Bewertungen erhalten die Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen, von denen allerdings nur 5 gesicherte Werte zeigen. Die Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen zeigen bis auf 6.3 unten-f und 7.4 unten-f sehr gute Bewertungen oberhalb 0,82, liegen allerdings etwas unter denen der Gewässer oberhalb der Kleinfassungen. Bei den Großfassungen ist der Unterschied deutlicher. Die Werte der Probestrecken oberhalb der Großfassungen sind besser als diejenigen unterhalb der Großfassungen und die von Schwarza, Gutach und Seebach. Der Median zeigt mehr als 0,1 Differenz (s. hierzu Kapitel 6) und weist damit auf beurteilungsrelevante Wirkungen der Wasserausleitung auch über die als schlecht bewertete, sichtbar an Wassermangel leidende Beeinträchtigungstrecke hinaus hin (s. Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Antragsteil D.V). Dr. Ulrich Tränkle 30

41 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 14: Boxplot des Moduls Allgemeine Degradation für die Frühjahrsbeprobungen. Dr. Ulrich Tränkle 31

42 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 15: Index für Allgemeine Degradation für die Frühjahrsbeprobung (alle Werte; die blaue Markierung gibt die Grenze zwischen sehr guter und guter Bewertung für diesen Gewässertyp wieder; vollgefüllt = gesicherte Werte, schraffiert = 75 %-Wert der Abundanzsummen erreicht, ungefüllt = 75 %-Wert verfehlt) Herbst Zum Herbst hin sind alle Probestreckengruppen im Vergleich zum Frühjahr verschlechtert, was teils mehr als 0,1 Wertpunkt ausmacht. Tendenziell ist die Bewertung oberhalb der Großfassungen weiterhin besser als unterhalb der Großfassungen. Die Bewertungen der fassungsnahen Probestrecken liegen weiterhin bei gut bis sehr gut. Auffällig ist die abnehmende Zahl gesicherter Ergebnisse, je geringer die Wasserführung ist. Oberhalb der Fassungen zeigen 9 der 12 Großfassungen nach sommerlicher Trockenheit gesicherte Ergebinisse, unterhalb nur 4, bei den Kleinfassungen, die überwiegend weniger Wasser führen als die Probestrecken unterhalb der Großfassungen, sind es sogar nur 2 Probestrecken. Dr. Ulrich Tränkle 32

43 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 16: Boxplot des Moduls Allgemeine Degradation für die Herbstbeprobungen. Dr. Ulrich Tränkle 33

44 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 Abb. 17: Index für Allgemeine Degradation für die Herbstbeprobung (alle Werte; die blaue Markierung gibt die Grenze zwischen sehr guter und guter Bewertung für diesen Gewässertyp wieder; vollgefüllt = gesicherte Werte, schraffiert = 75 %-Wert der Abundanzsummen erreicht, ungefüllt = 75 %-Wert verfehlt) Versauerung Das Modul Versauerung verliert durch die stetig sinkende Belastung der Umwelt mit sauer reagierenden, luftgetragenen Immissionen an Bedeutung. Dennoch kann die Säureklasse bei bestimmten Vorhaben von Bedeutung sein (kleinflächige Immissionen). Insbesondere die Gewässer bodensaurer Mittelgebirge sind aufgrund ihres geringen Puffervermögens gefährdet, insbesondere gegenüber anthropogenen sauren Einträgen. Erwartungsgemäß gibt es 6 Probestrecken, die aufgrund eines geringen Anteils an Indikatorarten hohe Säureklassen erreichen (5 oben-f, 1.4 oben-f, 5.7 oben-f, 2.4 unten- F, 5.34 unten-f und 5.37 unten-f). Probestrecke 6 unten-f zeigte keine Indikatorarten. Gutach 1-F wird als Gewässertyp 21_S das Modul Versauerung standardmäßig nicht betrachtet. Die Säureklassen liegen zwischen 1 und 4, wobei die großen Gewässer, also die Probestrecken oberhalb der Großfassungen sowie Seebach, Schwarza und Gutach Werte von 1 und 2 zeigen. Die Probestrecke 4 oben-f bildet hier eine Ausnahme, da der Waldhofbach sehr stark durch ein im Einzugsgebiet liegendes Moor beeinflusst Dr. Ulrich Tränkle 34

45 Ergebnisse und Diskussion Juni 2016 wird und daher geringeres Puffervermögen aufweisen muss. Die Probestrecken oberwie unterhalb der Kleinfassungen und ein Teil der Probestrecken unterhalb der Großfassungen weisen im Durchschnitt tendenziell bis deutlich höhere Säureklassen auf. Im Herbst weisen 8 Probestrecken ungesicherte Ergebnisse auf (4 unten-h, 5 unten-h, 11 unten-h, 12 unten-h, 1.4 oben-h, 5.7 oben-h, 2.4 unten-f, 5.24 oben-h und 6.3 o- ben-h). Probestrecke 6 unten-f zeigt weiterhin keine Indikatorarten. Gutach 1-F wird wie in den Frühjahrsproben als Gewässertyp 21_S das Modul Versauerung standardmäßig nicht betrachtet. Abb. 18: Säureklassen nach Braukmann für die Frühjahrsbeprobung. Alle Werte (vollgefüllt = gesicherte Werte, ungefüllt = ungesicherte Werte aufgrund zu geringer Anzahl an Indikatorarten). Dr. Ulrich Tränkle 35

46 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 19: Säureklassen nach Braukmann für die Herbstbeprobung. Alle Werte (vollgefüllt = gesicherte Werte, ungefüllt = ungesicherte Werte aufgrund zu geringer Anzahl an Indikatorarten). Es zeigen sich in den Probestrecken oberhalb der Großfassungen höhere Säureklassen als im Frühjahr, unterhalb der Großfassungen ändert sich dagegen wenig. Die Einstufung von 3 unten-h hat sich um eine Säureklasse erhöht, die anderen gesicherten Ergebnisse entsprechen denen im Frühjahr. Bei den Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen zeigt 5.14 oben-h eine um 2 Säureklassen verbesserte Bewertung o- ben-h und 5.37 oben-h zeigen ein um 1 Säureklasse verbessertes Ergebnis. Alle anderen Einstufungen dieser Probestreckengruppe bleiben gleich. In Schwarza 1-H und 3-H sowie Seebach 3-H geht die Säureklasse im Herbst gegenüber dem Frühjahr von 2 auf 1 zurück, während Gutach 3-H sich von 1 auf 2 erhöht. Alle anderen Einstufungen dieser Probestreckengruppe bleiben gleich. 4 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Die Probestrecken unterhalb und oberhalb einer Fassung werden zum besseren Vergleich gemeinsam vorgestellt. Es werden die Ergebnisse beider Probennahmen vorgestellt. Die Bewertung der Ergebnisse wird in der Umweltverträglichkeitsuntersuchung. (Antragsteil D.V) vorgenommen (s. dort). Die Ergebnisse sind in den Plänen P_D.V Erg_WRRL_001 bis 007 dargestellt. Dr. Ulrich Tränkle 36

47 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Sägenbach Großfassung 1 und Kleinfassung Gewässercharakteristik 1 oben: Besonnter Bergbach, 4-7 m breit, schnell fließend mit turbulenten und sehr ruhigen Bereichen bei geringer Wassertiefe und Sohlschwellen mit niedrigen Abstürzen. Sohle der Probestrecke durch taubeneigroße, faust- bis kopfgroße Steine gebildet. Einzelne große Blöcke gliedern den Bachlauf. 1 unten: Beschatteter bis besonnter Bergbach in trogförmigem Einschnitt neben Weg, Bachbett von 1 bis maximal 4 m Breite, vergleichsweise geringe Wasserführung mit Niedrigwasserrinne. Bei Niedrigwasser langsam fließend mit wenigen flachen Schnellen und zahlreichen ruhigen Tümpeln zwischen großen Blöcken und Felsplatten. Kleinfassung 1,4 oben: Durch Fichtenwald beschattetes, mit rund 0,3 bis 0,4 m Breite und sehr geringer Wassertiefe sehr schmales Rinnsal mit angrenzenden Torfmoosdecken. Kleinfassung 1,4 unten: Durch Fichtenwald beschattetes trockenes Gerinne. Eine Beprobung konnte nicht stattfinden. Tab. 8: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Sägenbachs und der zugehörigen Kleinfassung in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst 1 oben 1 unten oben 1 unten 1.4 Gewässertyp Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal x 5 Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Dr. Ulrich Tränkle 37

48 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Messwerte Koordinaten (GK) Frühjahr Herbst 1 oben 1 unten oben 1 unten 1.4 Lebende Teile terr. Pfl Xylal x 20 x 20 CPOM FPOM Abwasserbakterien Debris ph-wert 7,05 7,3 6,3 7,25 7,2 7,2 Wassertemperatur [ C] 6,6 7,6 6,41 10,7 11 8,6 Sauerstoffsättigung [%] ,1 105, / / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Höhe m ü. NN / / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN s. linke Spalten Gewässergüte Im Frühjahr erbringen die gesicherten Ergebnisse der Sägenbachfassung oberhalb wie unterhalb dieselben Klassenzuordnungen und damit insgesamt eine gute Zustandsklasse, wobei die berechneten Werte oberhalb der Fassung sowohl für das Modul Allgemeine Degradation leicht schlechter sind als unterhalb, umgekehrt im Modul Saprobie leicht bessere Werte zeigen als unterhalb. Die Herbstproben scheinen Veränderungen zu zeigen, da das Modul Allgemeine Degradation in der Probestrecke unterhalb der Fassung mit mäßig bewertet wird. Tatsächlich hat sich die Bewertung um 0,05 Einheiten verschlechtert und damit genau die Klassengrenze zur nächst niedrigeren Bewertung erreicht. Die Probestrecke oberhalb der Sägenbachfassung zeigt eine Verschlechterung von 0,14 Einheiten, bleibt aber leicht oberhalb der Klassengrenze einer guten Bewertung. Die Berechnungen der Kleinfassung 1.4 erbrachten im Frühjahr wie im Herbst keine auswertbaren Ergebnisse. Alle Berechungsmodule und damit auch die Gesamtbewertung zeigen aufgrund geringer Arten- und Individuenzahlen und den daraus resultierenden geringen Indikatorarten keine gesicherten Werte. Die Abundanzsumme (s. Ab- Dr. Ulrich Tränkle 38

49 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 schnitt 2.3.2) lieg im Frühjahr deutlich unterhalb 75 % des erforderlichen Schwellenwerts. Im Herbst dagegen werden im Modul Saprobie mit der Abundanzsumme % des Schwellenwerts erreicht. Tendenziell ist die Gewässergüte des Kleingewässers mit der der größeren Fließgewässer vergleichbar. Tab. 9: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Sägenbachs und der zugehörigen Kleinfassung in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 1 unten- 1 oben-f 1 unten-f 1.4-F 1 oben-h H 1.4-H Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse Gut Gut unbefriedigend gut mäßig mäßig Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" Gut (1,47) Gut (1,55) sehr gut sehr gut (1,3) Gut (1,54) Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert gesichert Gesichert Modul "Allgemeine Degradation" Gut (0,77) Gut (0,65) gut Gut (0,63) Mäßig (0,60) Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert gesichert gesichert Modul "Versauerung" sehr gut (1) sehr gut (1) unbefriedigend sehr gut (1) sehr gut (1) Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert gesichert gesichert sehr gut (1,35) nicht gesichert gut nicht gesichert mäßig nicht gesichert 4.2 Goldersbach Großfassung 2 und Kleinfassungen 2.1, 2.4 und Gewässercharakteristik 2 oben: Schnell fließender, 3 bis 4 m breiter Bachabschnitt mit starkem Gefälle und schwankender Wasserführung. Fels, große Blöcke und Steine bilden eine sehr variable Sohle mit zahlreichen Tiefen aus. 2 unten: Der mit 2-3 m Breite deutlich schmalere Bachabschnitt hat geringe Wasserführung und aufgrund des schwächeren Gefälles auch geringere Fließgeschwindigkeiten. Große Blöcke und große Steine herrschen auch hier vor. Die Wasserführung wird durch ausquellendes Grundwasser erhöht. Dr. Ulrich Tränkle 39

50 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Kleinfassung 2.1 oben: 0,4-0,8 m schmaler sommerkalter Bach mit geringer Wasserführung und Wassertiefe. Kleine Abstürze und große Steine lassen turbulente Strömung aufkommen. Kleinfassung 2.1 unten: 0,1-0,4 m schmaler sommerkalter, beschatteter Bach mit geringer Wasserführung und Wassertiefe. Teils sind trotz geringen Gefälles Abstürze vorhanden. Große Steine sind selten. Die Strömung ist gering. Kleinfassung 2.4 oben: 0,2-0,3 m breites, teils überwachsenes sommerkaltes Rinnsal. Kleinfassung 2.4 unten: 0,2-1,2 m breiter, beschatteter, sommerkalter Bach mit geringem Gefälle. Abstürze sind vorhanden, das Sohlsubstrat wird aus Schotter und Sand gebildet. Die Strömung ist gering. Kleinfassung 2.10 oben: 0,8-1,2 m breiter, langsam fließender, sommerkalter Bach mit schwachem bis mäßigem Gefälle. Die Sohle ist sehr heterogen mit Blocksteinen bis Feinkies bedeckt. Aufgrund der Beschattung auffallend gering bewachsen. Kleinfassung 2.10 unten: 0,5-1,5 m breiter, langsam fließender, sommerkalter Bach mit schwachem Gefälle. Die Sohle wird durch Blocksteine, Steine, Schotter und Sand gebildet. Tab. 10: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Goldersbachs und der zugehörigen Kleinfassungen im Frühjahr. Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Mineralische Substrate (Deckungsgr ad in %) 2 unten- 2.1 o- 2.1 unten-f 2.4 o- 2.4 un un- 2 oben-f F ben-f ben-f ten-f oben-f ten-f Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal x 10 5 Dr. Ulrich Tränkle 40

51 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 FPOM Abwasserbakterien Organische Substrate (Deckungsgr ad in %) RW/HW unten / / / / / / / Genauigkeit unten [m] Höhe m ü. NN Koordinaten (GK) 2 oben-f 2 unten- F 2.1 o- ben-f 2.1 unten-f 2.4 o- ben-f Algen Submerse Makrophyten X 5 10 Emerse Makrophyten x Lebende Teile terr. Pfl unten-f oben-f unten-f 5 X 10 X Xylal 10 5 CPOM x X Debris 10 5 Messwerte ph-wert 6,7 6,89 6,83 7,15 7,22 6,53 7,1 7,5 Wassertemperatur [ C] 6,4 6,3 5,7 4 5,5 4,3 12,6 4,9 Sauerstoffsättigung ,7 100,5 62, , [%] RW/HW o / / / / / / / ben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN x / / Tab. 11: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Goldersbachs und der zugehörigen Kleinfassungen im Herbst. 2 oben-h 2 unten-h 2.1-H 2.4-H 2.10-H Gewässertyp Datum Probenzahl Dr. Ulrich Tränkle 41

52 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) 2 oben-h 2 unten-h 2.1-H 2.4-H 2.10-H Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl. 10 Xylal CPOM FPOM Abwasserbakterien Debris 15 5 ph-wert 6,7 6,8 6,77 7,2 8,5 Wassertemperatur [ C] 7,7 8,5 8,6 8,5 9,5 Sauerstoffsättigung [%] ,4 97, / / / / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Höhe m ü. NN / / / / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN x Gewässergüte Der Goldersbach erreicht im Frühjahr gesicherte Ergebnisse oberhalb der Großfassung bei 2 oben-f, oberhalb der Kleinfassungen bei 2.1 oben-f und 2.10 oben-f sowie unterhalb der Kleinfassungen bei 2.1 unten-f. Ungesichert sind die Ergebnisse unterhalb Dr. Ulrich Tränkle 42

53 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 der Großfassung bei 2 unten-f, oberhalb der Kleinfassungen bei 2.4 oben-f und unterhalb der Kleinfassungen bei 2.4 unten-f und 2.10 unten-f. Die Abundanzsummen des deutschen Faunaindex liegen bei allen ungesicherten Probestellen aber im 75 %- Rahmen und sind daher interpretierbar. Fast alle Probestrecken erreichen eine gute Zustandsklasse. 2.4 unten-f bildet die Ausnahme. Alle drei Module dieser Probestrecke zeigen ungesicherte Werte. Das Modul Versauerung mit der Bewertung schlecht bestimmt hier den Gesamtwert. 2.4 unten entspringt einem Niedermoor und ist daher natürlicherweise versauert. Der Saprobienwert des Goldersbachs ist oberhalb um 0,07 Wertpunkte besser als unterhalb und erreicht damit gute Werte. Die Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen zeigen mit 1,34 bis 1,43 sehr gute Saprobiewerte, unterhalb treten mit 1,22 bis 1,85 sehr gute bis gute Verhältnisse auf. Die Säureklassen liegen beim Goldersbach mit 1 im sehr gutem, mit 2 im guten Bereich. Im Herbst sind die Klassenzuordnungen bis auf das Modul Versauerung in Probestrecke 2 oben identisch. Die Probestrecken 2 oben-h und 2.1-H haben sich gegenüber dem Frühjahr leicht verschlechtert, 2 unten-h, 2.4-H und 2.10-H leicht verbessert. Im Modul Allgemeine Degradation liegt die Abundanzsumme deutlich unter 75 %. Im Herbst wird hier die Klasseneinordnung gut erreicht. Tab. 12: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Goldersbachs und den zugehörigen Kleinfassungen in Frühjahr. Frühjahr Probestrecke 2 oben-f 2 unten- 2.1 o- 2.1 unten-f ben-f ten-f ben-f 2.4 o- 2.4 un o- F ben-f Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert 2.10 unten-f Zustandsklasse gut gut gut gut gut schlecht gut gut Gesichert? Modul "Saprobie" gesichert Gut (1,46) nicht gesichert Gut (1,53) gesichert gesichert sehr gut (1,34) sehr gut (1,22) nicht gesichert sehr gut (1,43) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" Gesichert? Gut (0,78) gesichert Gut (0,73) nicht gesichert sehr gut (0,83) sehr gut (0,93) gesichert gesichert sehr gut (0,82) nicht gesichert nicht gesichert gut (1,85) nicht gesichert mäßig nicht gesichert gesichert sehr gut (1,43) nicht gesichert sehr gut (1,43) gesichert gesichert Gut (0,79) gesichert Gut (0,76) nicht gesichert Modul "Versau- sehr gut sehr gut gut (2) gut (2) gut (2) schlecht gut (2) gut (2) Dr. Ulrich Tränkle 43

54 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 erung" (1) (1) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert nicht gesichert gesichert gesichert Tab. 13: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Goldersbachs und den zugehörigen Kleinfassungen in Herbst. Herbst Probestrecke 2 oben-h 2 unten-h 2.1 oben-h 2.4 oben -H 2.10 oben -H Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut gut gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" sehr gut gut (1,50) gut (1,49) (1,38) sehr gut (1,39) sehr gut (1,39) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,70) gut (0,63) gut (0,74) gut gut (0,72) Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" gut (2) sehr gut (1) gut (2) gut (2) gut (2) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert 4.3 Seebach Großfassung Charakteristik 3 oben: Schnell fließender, 4 bis 5 m breiter, wenig beschatteter Bachabschnitt mit starkem Gefälle und schwankender Wasserführung. Fels, große Blöcke und große Steine bilden die Sohle mit wenigen Tiefen. 3 unten: Der zwischen 1,5 und 3 m breite Bachabschnitt zeigt ein geringes Gefälle, geringere Fließgeschwindigkeiten und auffallend viele Stillen. Große Blöcke und große von Algen bewachsene Steine überwiegen. Tab. 14: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst 3 oben-f 3 unten-f 3 oben-h 3 unten-h Dr. Ulrich Tränkle 44

55 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr Herbst 3 oben-f 3 unten-f 3 oben-h 3 unten-h Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Mikrolithal Akal 5 5 Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl. Xylal CPOM x FPOM x Abwasserbakterien Debris Messwerte ph-wert 7,05 7,3 7,7 6,4 Wassertemperatur [ C] 6,6 7,6 11,5 9,7 Sauerstoffsättigung [%] ,7 89, / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] 7 17 Koordinaten (GK) Höhe m ü. NN / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN s. linke Spalten Gewässergüte Bis auf die Herbstprobe bei 3 unten-h sind alle Werte der Seebachproben im Oberlauf gesichert. Im Modul Allgemeine Degradation liegt die Abundanzsumme für 3 unten-h bei mehr als 75 % und ist damit eingeschränkt interpretierbar. Dr. Ulrich Tränkle 45

56 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Probestrecken erreichen eine gute Zustandsklasse. 3 unten-h erreicht aufgrund der ungesicherten, aber interpretierbaren Ergebnisse der Herbstbeprobung nur eine mäßige Zustandsklasse. Die Frühjahrswerte der Einzelmodule oberhalb und unterhalb der Fassung sind mit 1,45 und 1,46 fast identisch (Saprobie) oder unterhalb mit 0,81 leicht besser als oberhalb mit 0,87 (Allgemeine Degradation). Die Säureklasse liegt bei beiden Proben bei 1 sehr gut. Dies ändert sich im Herbst. Der Saprobiewert unterhalb der Fassung liegt um 0,27 Wertpunkte schlechter alsoh, wo sehr gute Saprobiewerte erreicht werden. Ähnliches zeigt auch das Modul Allgemeine Degradation, das unterhalb mit 0,55 ebenfalls eine Klasse schlechter zu bewerten ist als oberhalb mit 0,71. Tab. 15: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Sägenbachs und der zugehörigen Kleinfassung in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 3 oben-f 3 unten-f 3 oben-h 3 unten-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut mäßig Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" Gut (1,45) Gut (1,46) sehr gut (1,36) Gut (1,63) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine sehr gut Degradation" sehr gut (0,81) Gut (0,71) Mäßig (0,55) (0,87) Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" sehr gut (1) sehr gut (1) Gut (2) Gut (2) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert 4.4 Waldhofbach Großfassung Charakteristik 4 oben: Langsam fließender, überwiegend tiefer, verzweigter Bachlauf, der aus einem Niedermoor fließt. Im Bereich der Probestrecke ist der Waldhofbach zwischen 1 und 2 m breit und abschnittsweise beschattet. Die Sohle ist durch Kies- und Feinmaterial gekennzeichnet. 4 unten: Der zwischen 1,5 und 3 m breite, wenig beschattete Bachabschnitt hat ein starkes Gefälle, aber aufgrund fehlenden Wassers nur einen geringen Wasserfluss und Dr. Ulrich Tränkle 46

57 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 viele Stillen. Alle Blöcke, Felsen und Steine sind mit Algen überzogen oder von Makrophyten bewachsen. Tab. 16: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst 4 oben-f 4 unten-f 4 oben-h 4 unten-h Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal 5 5 Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Mikrolithal Akal x Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten 5 10 Emerse Makrophyten 5 5 Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Lebende Teile terr. Pfl. x Xylal x CPOM FPOM 5 Abwasserbakterien Debris Messwerte ph-wert 6,1 7,1 7,6 7,1 Wassertemperatur [ C] 8 8,4 11,5 7,8 Sauerstoffsättigung [%] ,5 87, / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] 6 13 Koordinaten (GK) Höhe m ü. NN / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] 5 9 Höhe m ü. NN s. linke Spalten Dr. Ulrich Tränkle 47

58 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Gewässergüte Die Herbstprobe bei 4 unten-h ist nicht gesichert, da deutlich zu geringe Arten- und Individuenzahlen vorliegen. Den anderen 3 Proben konnte eine gesicherte gewässerzustandsklasse zugewiesen werden, wobei 4 oben sowohl im Herbst als auch im Frühjahr mit mäßig bewertet wird, 4 unten-f mit gut. Die Saprobie-Werte von 4 oben-f und 4 unten-f entsprechen sich fast genau, das Modul Allgemeine Degradation zeigt aber bei 4 oben-f um 0,9 bessere Werte als 4 unten-f aufweist. Im Modul Versauerung erreicht der vom bodensauren Niedermoor geprägt Waldhofbach bei 4 oben-f und H nur eine mäßige Bewertung. Da unterhalb der Fassung nur geringe Mengen des säurereichen Wassers zufließen, sind die Versauerungswerte von 4 unten-f und H geringer und liegen bei gut. In den Modulen Allgemeine Degradation und Saprobie liegen die Abundanzsummen für 4 oben-h bei mehr als 75 % und sind damit eingeschränkt interpretierbar, 4 unten-h liefert keine interpretierbaren Ergebnisse. Tab. 17: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Waldhofbachs in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 4 oben-f 4 unten-f 4 oben-h 4 unten-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse mäßig gut mäßig gut Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" gut (1,6) gut (1,59) sehr gut (1,44) gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,76) gut (0,67) gut (0,63) gut Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" mäßig (3) gut (2) mäßig (3) gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert Dr. Ulrich Tränkle 48

59 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Wannenbach Großfassung 5 und Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14, 5.17, 5.21, 5.24, 5.34, 5.36 und Charakteristik 5 oben: Der Wannenbach ist oberhalb der Fassung ein steiler, gestufter Bach mit einem etwa 1 1,5 m breitem Gerinne. Der hohe Fichtenbewuchs beschattet ihn stark. Es zeigen sich deutliche Abstürze durch Blöcke und Felsen. Feinmaterial ist nur in den wenigen Stillen zu finden. 5 unten: Erst mit geringerem Gefälle stellen sich ausreichende Wassertiefen ein. Das 1-2 m breite, stark beschattete Gerinne zeigt daher trotz hohem Blockanteil wenige Abstürze und zahlreiche flache bis tiefe Becken. Kleinfassung 5.4 oben: Das stark beschattete Gewässer zeigt ein 0,5-1,5 m breites Bett mit Steinen und grobem bis feinem Schotter. Die Wasserführung ist stark schwankend, bei Niedrigwasser fließt nur ein Rinnsal, während bei Hochwasser große Mengen die Gewässersohle ausspülen. Kleinfassung 5.4 unten: Sommerkalter, teils beschatteter, 0,3 1,0 m breiter Bach mit wenigen Blöcken, wenigen großen Steinen, grobem bis feinem Schotter und wechselndem Gefälle. Die Wasserführung ist gering. Kleinfassung 5.7 oben: Nur 0,3 m breites, tief verschattetes Rinnsal mit Steinen, wenigen Blöcken und Grus. Kleinfassung 5.7 unten: 0,3-0,8 m breiter, tief verschatteter Bach mit geringem Gefälle und geringer Wasserführung. Das Sohlsubstrat wird vorwiegend aus Feinmaterial gebildet. Blöcke und große Steine fehlen. Kleinfassung 5.14 oben: Kleiner, 0,5 m breiter, halbschattiger Bach mit starkem Gefälle und geringer Wasserführung. Die Gewässerbett wird durch Felsen und grobe Blöcke dominiert. Kleinfassung 5.14 unten: Schattiger, blockreicher Bach von 0,5-1,5 m Breite und mittlerem bis teils starkem Gefälle. Das Gewässerbett wird durch Felsen und grobe Blöcke dominiert, zeigt aber nur eine wenig Wasser. Kleinfassung 5.17 oben: Kleiner, 0,3-0,6 m breiter, mäßig beschatteter Bachlauf mit meist geringer Wasserführung. Aufgrund des hohen Gefälles sind kaum Becken ausgebildet. Kleinfassung 5.17 unten: 0,3 1,2 m breiter, beschatteter Bachlauf mit meist geringer Wasserführung und geringem Gefälle. Es sind mehrere kleine Abstürze ausgebildet. Dr. Ulrich Tränkle 49

60 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Kleinfassung 5.21 oben: Das 0,2-0,4 m breite Rinnsal zeigt bei geringem Gefälle wenige Blöcke und zumeist kleine bis mittlere Steine auf der Sohle und starken Staudenbewuchs am Ufer. Kleinfassung 5.21 unten: Sehr wasserarmer, beschatteter Bachlauf von 0,2-0,6 m Breite und wechselndem Gefälle. Die Sohle ist von wenigen Blöcken und großen Steinen, aber einem hohem Anteil an Feinmaterial geprägt. Kleinfassung 5.24 oben: Verzweigter, 0,1-0,3 m breiter Quellabfluss auf Viehweide mit hoher Trittbelastung. Kleinfassung 5.24 unten: 0,2-0,6 m breiter teils beschatteter Bachlauf mit geringer Wasserführung und mittlerem Gefälle. Wenige absturzformende Blöcke bei hohem Feinmaterialanteil. Kleinfassung 5.34 oben: Kleiner 0,5 0,8 m breiter, teils schattiger Bach mit mäßigem Gefälle und guter Wasserführung. Die Sohle ist mit Kies und Steinen bedeckt. Kleinfassung 5.34 unten: Kleiner 0,3 0,6 m breiter, schattiger Bach mit schwachem Gefälle und geringer Fließgeschwindigkeit. Die Sohle ist mit Sand und Kies bedeckt. Kleinstfassung 5.36 oben: 0,1-0,2 m breites Rinnsal mit geringer Wasserführung und geringem Gefälle. Die Fließrinne ist im Sommer komplett zugewachsen. Kleinstfassung 5.36 unten: 0,3-0,6 m breiter schattiger Bachlauf mit geringer Wasserführung und mäßigem Gefälle. Die Sohle ist mit Schluff, Sand und Kies bedeckt. Kleinstfassung 5.37 oben: 0,1-0,2 m breites Rinnsal mit sehr geringem Wasserfluss, sehr geringem Gefälle und hohem Anteil an Feinmaterial. Die Fließrinne ist im Sommer komplett zugewachsen, wird aber teilweise gemäht. Kleinstfassung 5.37 unten: Dicht überwachsener, schattiger Bachlauf von 0,4-0,8 m Breite und schwachem Wasserfluss bei sehr geringem Gefälle. Das Bachbett wird durch Feinmaterial, Holz und Pflanzen gebildet. Tab. 18: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4 oben, 5.7 oben, 5.14 oben und 5.17 oben im Frühjahr. 5 oben-f 5 unten-f 5.4 oben- F 5.7 oben - F 5.14 oben -F 5.17 oben -F Gewässertyp Datum Probenzahl Mineralische Megalith Dr. Ulrich Tränkle 50

61 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) 5 oben-f 5 unten-f 5.4 oben- F 5.7 oben - F 5.14 oben -F 5.17 oben Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen 5 Submerse Makrophyten x x 20 Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl. Xylal CPOM 5 5 FPOM Abwasserbakterien Debris 5 ph-wert 6,2 7,1 7,1 7,2 6,84 7,38 Wassertemperatur [ C] 6,6 6,9 5,9 6,3 6,9 7,3 Sauerstoffsättigung [%] / / / / / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Höhe m ü. NN / / / / / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN F x Tab. 19: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Frühjahr oben - F 5.24 oben - F 5.34 oben - F 5.36 oben - F 5.37 oben -F Dr. Ulrich Tränkle 51

62 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni oben - F 5.24 oben - F 5.34 oben - F 5.36 oben - F 5.37 oben -F Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith x X 5 Makrolithal Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal 45 Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl Xylal 15 CPOM 20 x FPOM 20 Abwasserbakterien Debris 10 ph-wert 7,2 6,9 7,1 7,1 7,2 Wassertemperatur [ C] 5,9 13,8 6,9 6,4 6,8 Sauerstoffsättigung [%] / / / / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Höhe m ü. NN / / / / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN Dr. Ulrich Tränkle 52

63 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 20: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4 oben, 5.7 oben, 5.14 oben und 5.17 oben im Frühjahr. 5.4 unten-f 5.7 unten -F 5.14 unten -F 5.17 unten -F Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith 5 30 Makrolithal 5 10 X Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal 10 X 10 Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten 10 X X 5 Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl. 5 X 5 Xylal 5 X CPOM 5 X 25 FPOM Abwasserbakterien Debris Messwerte ph-wert 7,03 6,81 7,35 6,71 Wassertempe-ratur [ C] 5,4 6,3 4,3 5,5 Sauerstoff-sättigung [%] RW/HW unten Genauigkeit unten [m] / / / / Koordinaten (GK) Höhe m ü. NN RW/HW oben Genauigkeit oben [m] / / / / Höhe m ü. NN Dr. Ulrich Tränkle 53

64 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 21: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Frühjahr unten unten unten unten unten F F F F -F Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith 5 30 X Makrolithal 5 5 X Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) Mesolithal 5 15 X 5 Mikrolithal Akal Psammal X Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten 5 X 10 Emerse Makrophyten 5 20 X 5 Lebende Teile terr. Pfl. X 5 X 10 Xylal X 10 X 10 CPOM FPOM Abwasserbakterien Debris ph-wert 7,5 7,3 6,7 7,1 7,2 Wassertemperatur [ C] 5,6 8 10,6 4,8 5,2 Sauerstoffsättigung [%] , RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Höhe m ü. NN RW/HW oben Genauigkeit oben [m] / / / / / / / / / / Dr. Ulrich Tränkle 54

65 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Höhe m ü. NN 5.21 unten - F 5.24 unten - F 5.34 unten - F 5.36 unten - F 5.37 unten -F Tab. 22: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte 5 oben-h 5 unten-h 5.4-H 5.7-H 5.14-H 5.17-H Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen 5 x Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl. x Xylal x x x CPOM FPOM Abwasserbakterien Debris Koordinaten (GK) s. Tab. 18 ph-wert 6,13 7,2 7,1 7,2 7,1 7,5 Wassertemperatur [ C] 9,1 8,9 9,1 9,6 9,1 9,8 Sauerstoffsättigung [%] 107, ,6 97,7 100,4 98 x Dr. Ulrich Tränkle 55

66 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 23: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte 5.21-H 5.24-H 5.34-H 5.36-H 5.37-H Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith 5 Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal < 5 45 Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten < 5 Lebende Teile terr. Pfl Xylal x 5 15 CPOM 40 <5 5 FPOM x 20 Abwasserbakterien Debris Koordinaten (GK) s. Tab. 19 ph-wert 7,28 6,9 7,23 6,97 7,13 Wassertemperatur [ C] 9,8 10,5 11,3 10,6 10,8 Sauerstoffsättigung [%] 114, ,4 104,9 101, Gewässergüte Der Wannenbach erreicht im Frühjahr gesicherte Ergebnisse unterhalb der Fassung bei 5 unten-f, oberhalb der Kleinfassungen 5,4 oben-f und 5.34 oben-f und unterhalb der Kleinfassungen 5.4 unten-f, 5.21 unten-f und 5.24 unten-f. Ungesicherte Ergebnisse Dr. Ulrich Tränkle 56

67 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 liegen oberhalb der Fassung bei 5 oben-f und den Kleinfassungen 5.7 oben-f, 5.14 oben-f, 5.17 oben-f, 5.21 oben-f, 5.24 oben-f, 5.36 oben-f und 5.37 oben-f vor Unterhalb der Kleinfassungen zeigen 5.7 unten-f, 5.14 unten-f, 5.17 unten-f, 5.34 unten- F, 5.36 unten-f und 5.37 unten-f. Die Abundanzsummen des deutschen Faunaindex liegen mit 18 und 17 Arten bei beiden im Modul Saprobie ungesicherten Probestellen aber im 75 %-Rahmen und sind daher interpretierbar. Die im Modul Allgemeine Degradation ungesicherten Probestellen 5 oben-f, 5.7 oben-f, 5.14 oben-f und 5.24 oben-f sowie 5.14 unten-f, 5.17 unten-f, 5.34 unten-f, 5.36 unten-f und 5.37 unten-f erreichen auch den 75 %-Rahmen nicht und können kaum interpretiert werden. Im Modul Versauerung erreichen nur 5 unten-f, 5.4 oben-f, 5.34 oben-f, 5.36 oben-f und 5.24 unten-f gute Werte. Die anderen Probestellen weisen periodisch kritische bis schlechte Bedingungen auf und sind daher empfindlich gegenüber anthropogener Versauerung. Die Probestrecken erreichen im Frühjahr sehr unterschiedliche Zustandsklassen. Dies wird ausschließlich über das Modul Versauerung verursacht. Die Saprobienindices aller verwertbaren Probestrecken liegen bei sehr gut, die allgemeine Degradation zeigt sehr gute bis gute (5 unten-f, 5-37 oben-f, 5.34 unten-f) Werte. Die gesicherten Probestrecken erreichen Versauerungswerte zwischen gut und unbefriedigend. Probestrecke 5.7 oben-f z. B. ist ein sehr kleines, sehr schattiges Gewässer, in dem aber von 14 Arten insgesamt 8 Arten Säurezeiger sind, von denen 7 die Säureklasse 5 anzeigen. Es gibt daher Hinweise im gesamten Wannenbachsystem, dass die Gewässer überwiegend ein schwaches Puffervermögen haben und daher anfällig für anthropogene Versauerung sind. Die Herbstproben zeigen alle ungesicherte Ergebnisse, weil mindestens je eines der drei Bewertungsmodule ungesichert ist. Die Klassenzuordnungen für Saprobie sind zwar identisch. 5.7 oben-h und 5.24 oben-h erreichen aber den 75 %-Rahmen der A- bundanzsummen des deutschen Fauna-Indexes nicht. Im Modul allgemeine Degradation kommt in Probestrecke 5.4 oben-h, 5.24 oben-h und 5.36 oben-h zur Einordnung in gut und damit zu einer Abwertung gegenüber dem Frühjahr, allerdings erreichen nur 5.17 oben-h, 5.21 oben-h, 5.34 oben-h und 5.37 oben-h den 75 %-Rahmen der erforderlichen Abundanzen. Im Modul Versauerung bleiben die Einordnungen für 5 oben, 5.4 oben, 5.7 oben, 5.17 oben, 5.34 oben und 5.36 oben in Herbst und Frühjahr gleich, 5 unten und 5.24 oben verschlechtern sich um eine Klasse, 5.14 oben, 5.21 oben und 5.37 oben verbessern sich um eine Klasse. Tab. 24: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Wannenbach und der Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Frühjahr. Frühjahr Probestrecke 5 oben-f 5 unten-f 5.4 oben-f 5.7 oben - F 5.14 oben -F 5.17 oben -F Dr. Ulrich Tränkle 57

68 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse Gesichert? Modul "Saprobie" Gesichert? unbefriedigend gut gut schlecht nicht gesichert gesichert gesichert sehr gut (1,34) sehr gut (1,42) sehr gut (1,26) nicht gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" sehr gut gut (0,69) Gesichert? Gesichert? nicht gesichert gesichert gesichert nicht gesichert sehr gut (1,31) unbefriedigend nicht gesichert sehr gut (1,18) mäßig nicht gesichert sehr gut (1,23) nicht gesichert gesichert gesichert sehr gut (0,96) sehr gut sehr gut nicht gesichert Modul "Versauerung" unbefriedigend gut (2) gut (2) schlecht nicht gesichert gesichert gesichert nicht gesichert sehr gut (0,90) nicht gesichert unbefriedigend (4) mäßig (3) nicht gesichert gesichert gesichert Tab. 25: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen 5.21, 5.24, 5.34, 5.36 und 5.37 im Frühjahr. Frühjahr Probestrecke 5.21 oben -F 5.24 oben -F 5.34 oben -F 5.36 oben -F 5.37 oben -F Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse mäßig unbefriedigend gut gut mäßig Gesichert? nicht gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut (1,24) sehr gut (1,30) (1,24) (1,33) (1,39) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degrada- sehr gut sehr gut (0,84) gut (0,67) sehr gut sehr gut tion" (0,91) (0,95) Gesichert? nicht gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" unbefriedigend mäßig (3) gut (2) gut (2) mäßig (3) [4] Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Dr. Ulrich Tränkle 58

69 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 26: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Wannenbach und der Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Frühjahr. Frühjahr Probestrecke 5.4 unten-f 5.7 unten -F 5.14 unten -F 5.17 unten -F Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse mäßig unbefriedigend unbefriedigend mäßig Gesichert? gesichert nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" sehr gut (1,17) gut (1,47) sehr gut (1,13) sehr gut (1,21) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine sehr gut Degradation" (0,92) sehr gut (0,82) sehr gut sehr gut Gesichert? gesichert nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" mäßig (3) unbefriedigend (4) unbefriedigend (4) mäßig (3) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Tab. 27: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen 5.21, 5.24, 5.34, 5.36 und 5.37 im Frühjahr. Frühjahr Probestrecke 5.21 unten unten unten - F F 5.34 unten -F 5.36 unten -F F Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse mäßig gut schlecht unbefriedigend schlecht nicht gesichert Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" sehr gut (1,18) sehr gut (1,13) sehr gut (1,39) sehr gut (1,31) Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" sehr gut (0,90) sehr gut (0,84) sehr gut nicht gesichert gut sehr gut sehr gut nicht gesichert Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" unbefriedigend mäßig (3) gut (2) schlecht schlecht (4) Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesi- Dr. Ulrich Tränkle 59

70 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 chert Tab. 28: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Wannenbach und der Kleinfassungen 5.4, 5.7, 5.14 und 5.17 im Herbst. Herbst Probestrecke 5.7 oben oben oben- 5 oben-h 5 unten-h 5.4 oben-h H H H Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse Gesichert? Modul "Saprobie" Gesichert? unbefriedigend mäßig gut schlecht gut mäßig nicht gesichert sehr gut (1,30) nicht gesichert sehr gut (1,32) nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert sehr gut (1,32) sehr gut nicht gesichert sehr gut (1,20) nicht gesichert sehr gut (1,26) nicht gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" sehr gut gut gut sehr gut sehr gut Gesichert? Gesichert? nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert sehr gut (0,84) nicht gesichert Modul "Versauerung" unbefriedigend (4) mäßig gut (2) schlecht gut (2) mäßig (3) gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert gesichert gesichert Tab. 29: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Kleinfassungen 5.21, 5.24 und 5.34 sowie der Kleinstfassungen 5.36 und 5.37 im Herbst. Herbst Probestrecke 5.21 oben- H 5.24 oben-h 5.34 oben-h 5.36 oben-h 5.37 oben-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut schlecht gut gut gut Gesichert? nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" sehr gut (1,29) sehr gut sehr gut (1,24) sehr gut (1,29) sehr gut (1,31) Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert gesichert gesichert Dr. Ulrich Tränkle 60

71 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Modul "Allgemeine Degradation" Gesichert? sehr gut (0,87) gut nicht gesichert sehr gut (0,84) gut gut (0,71) nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" gut (2) schlecht gut (2) gut (2) gut (2) Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert gesichert gesichert 4.6 Haslachbach Großfassung 6 und Kleinfassung oben: Der durch hohe Ufer und Ufergehölze mäßig beschattete, 2-3 m breite Bach fließt schnell und aufgrund der abwechslungsreichen Sohlstruktur, der Felsen und Blöcke, aber auch kleiner Abstürze sehr turbulent. 6 unten: Das Gewässer ist 0,3-0,5 m breit, besonnt, und fließt aufgrund des geringen Gefälles und der geringen Wassermengen langsam durch ein Niedermoor. Die Sohle wird durch Detritus, aber auch durch Kies, Sand und kleine Steine gebildet. Kleinfassung 6.3 oben: Das Gewässer entspringt einer von Binsen bewachsenen Quellflur in einer Viehweide und fließt als kaum beschattetes Rinnsal mit geringer Tiefe den Hang hinab. Der Sohlgrund wird aus kleinen Steinen und Grus gebildet. Die vermoorten Ufer sind zum Teil vom Vieh zertreten und teils mit Fäkalien durchsetzt. Kleinfassung 6.3 unten: Langsam fließender, grabenartiger, unbeschatteter Bachabschnitt mit 0,3-0,8 m Breite und sehr geringem Gefälle. Der Zufluss kommt aus den umliegenden Niedermoor. Die Sohle wird durch Detritus, aber auch durch Kies, Sand und kleine Steine gebildet und ist streckenweise dicht bewachsen. Tab. 30: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Haslachbachs und der Kleinfassung 6.3 in Frühjahr und Herbst. Mineralische Substrate Frühjahr Herbst 6 oben- 6 unten-f ben-f ten-f H ten-h H 6.3 o- 6.3 un- 6 oben- 6 un- 6.3 oben- F Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Dr. Ulrich Tränkle 61

72 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Argyllal Technolithal1 Technolithal2 (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) Frühjahr 6 oben- F 6 unten-f 6.3 o- ben-f 6.3 unten-f 6 oben- H Mesolithal 15 5 X 15 Herbst 6 unten-h 6.3 oben- Mikrolithal Akal Psammal X 35 Algen 5 95 <5 Submerse Makrophyten 20 x 5 25 Emerse Makrophyten 10 x Lebende Teile terr. Pfl Xylal CPOM 5 X 5 5 FPOM Abwasserbakterien Debris ph-wert 7,1 5,7 6,8 6 7,37 6,05 6 Wassertemperatur [ C] 6,2 7,6 7,3 3, ,1 12,6 Sauerstoffsättigung [%] , / 8/ 6/ RW/HW unten Genauigkeit 4 3 unten [m] Höhe m ü. NN / 8/ 7/ RW/HW o ben 7 Genauigkeit 6 8 oben [m] / / s. linke Spalten H Dr. Ulrich Tränkle 62

73 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni oben- Frühjahr 6.3 o- 6 un- F ten-f ben-f Höhe m ü. NN unten-f 6 oben- H Herbst 6 unten-h 6.3 oben- H Gewässergüte Gesichert sind die Werte von 6 oben-f und 6 oben-h sowie der Saprobienwert der Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen 6.3 oben-f. Im 75 %-Rahmen liegt der Saprobienwert von 6.3 oben-h. Im Modul allgemeine Degradation sind nur die Werte der Proben 6 oben-f, 6 oben-h aussagekräftig. 6.3 unten-f erreicht im Modul Allgemeine Degradation eine Abundanzsumme von 16. Zwar wird die Abundanzsumme von 20 nicht erreicht, für unbefriedigende und schlechte Bewertungen gilt aber laut Festsetzung eine Abundanzsumme von 15 bereits als gesicherter Wert. Daher ist die Bewertung gesichert. Die anderen Proben erreichen den 75 %-Rahmen nicht. Im Modul Versauerung, das für den Gewässertyp 11 nicht relevant ist, zeigen 6 oben-f und H, 6.3 oben- F und 6.3 unten-f gesicherte Werte. Die Probestrecke 6 oben-f erreicht eine gute Zustandsklasse. 6 unten-f zeigt einem mäßigen Zustand, die Kleinfassung 6-3 oben-f ist aufgrund der Versauerung nur in einem unbefriedigenden ökologischen Zustand 6.3 unten-f ebenfalls, aber aufgrund des Moduls Allgemeine Degradation. 6 oben-h erreicht die gute Zustandsklasse auch im Herbst, während 6 unten-h laut der ungesicherten Ergebnisse in einem schlechten ökologischen Zustand ist. Die Kleinfassung 6-3 oben-f bleibt auch im Herbst in einem unbefriedigenden ökologischen Zustand. Die Frühjahrswerte des Saprobien-Index oberhalb und unterhalb der Fassung sind o- berhalb leicht schlechter als unterhalb. Der Wert oberhalb der Fassung ändert sich auch im Herbst nicht. Das Gewässer oberhalb der Kleinfassung 6.3 zeigt ebenfalls im Frühjahr wie Herbst fast identische Werte. Im Modul Allgemeine Degradation wird deutlich, wie gering die Schwankungen sein können, obwohl eine Klassengrenze überschritten ist. Im Frühjahr erreicht die Probestrecke 6 oben-f 0,79, im Herbst 6 oben-h 0,82 und springt zur sehr guten Bewertung. Die Säureklasse liegt bei 6 oben-f bei 1 und bei 6 oben H bei 2. Kleinfassungsgewässer 6.3 oben-f und -H ist durch die anmoorige Quelle mit entsprechenden Arten besiedelt, die zu einer unbefriedigenden Säureklasse führen, während 6.3 unten-f die Säurenklasse 2 erreicht. Tab. 31: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Haslachbachs und der Kleinfassung 6.3 in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 6 oben-f 6 unten- 6.3 oben-f 6.3 unten- 6 oben-h 6 unten- 6.3 oben-h Dr. Ulrich Tränkle 63

74 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 F F H Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Gesichert? Modul "Saprobie" Gesichert? Modul "Allgemeine Degradation" Gesichert? Modul "Versauerung" Gesichert? gut gesichert gut (1,47) gesichert mäßig nicht gesichert sehr gut (1,39) nicht gesichert sehr gut (1,28) gut (0,79) mäßig gut gesichert sehr gut (1) gesichert nicht gesichert nicht anwendbar gesichert gut (1,90) gut gesichert gesichert gesichert gesichert nicht gesichert nicht relevant unbefriedigend (4) unbefriedigend (0,4) gesichert schlecht nicht gesichert gut (1,47) sehr gut sehr gut (0,82) gesichert gut (2) gut (2) gesichert gesichert gesichert nicht gesichert schlecht nicht gesichert nicht anwendbar Zustandsklasse unbefriedigend nicht gesichert unbefriedigend unbefriedigend nicht gesichert sehr gut (1,31) nicht gesichert mäßig nicht gesichert nicht relevant unbefriedigend nicht gesichert 4.7 Schwarzenbach Großfassung 7 und Kleinfassung Charakteristik 7 oben: Schnell und gleichmäßig fließender, im Ort verlaufender Bach mit 1,5-3,5 m Breite. Das Sohlsubstrat setzt sich heterogen aus Steinblöcken, großen und kleineren Steinen sowie Kies zusammen, in den wenigen Stillen auch aus Sand. Das Wasser weist teils Abwassergeruch auf, Einleitungen wurden nicht gesehen. 7 unten: Langsam fließender grabenartiger durch Stauden beschatteter Bachabschnitt mit 0,5-1 m Breite und geringem Gefälle. Der Zufluss kommt aus den umliegenden teils anmoorigen Wiesen. Die Sohle wird durch Sand, Kies und kleine Steine gebildet. Kleinfassung 7.4 oben: Kleiner, bis 0,5 m breiter, schnell fließender, beschatteter Bach mit geringer Wasserführung. Kleinfassung 7.4 unten: Verzweigter, kaum fließender und stark verlandender, beschatteter Bachlauf von 0,6 bis 0,8 m Breite. Dr. Ulrich Tränkle 64

75 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 32: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Schwarzenbachs und der Kleinfassung 7.4 in Frühjahr und Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) Frühjahr Herbst 7 oben- F 7 unten-f 7.4 o- ben-f 7.4 unten-f 7 oben- H 7 unten-h 7.4 oben- H Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 x Algen X Submerse Makrophyten 5 X x Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl. 15 X 20 Xylal x 5 5 CPOM X 5 FPOM 5 10 Abwasserbakterien Debris 5 ph-wert 7,1 7,3 7 7,1 7, Wassertemperatur [ C] 9 9,2 8,4 3,5 11,7 11,6 10,9 Sauerstoffsättigung [%] , / 5/ 1/ RW/HW unten 6 Genauigkeit 6 0 unten [m] Höhe m ü. NN / s. linke Spalten Dr. Ulrich Tränkle 65

76 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr 7 oben- F 7 unten-f 7.4 o- ben-f / 9/ 0/ RW/HW oben 4 0 Genauigkeit 5 oben [m] Höhe m ü. NN unten-f / oben- H Herbst 7 unten-h 7.4 oben- H Gewässergüte Bis auf 7 oben-f, 7 unten-h und 7.4 unten-f, die keine gesicherten Werte im Modul Allgemeine Degradation aufweisen, die beiden erstgenannten aber die 75 %-Werte der erforderlichen Abundanzsummen einhalten, sind alle Ergebnisse gesichert. Diese Probestrecken können damit interpretiert werden. 7.4 unten-f ist im Modul Allgemeine Degradation nicht interpretierbar. Alle Probestrecken erreichen eine gute Zustandsklasse. Die Saprobiewerte von 7 oben-f und 7 unten-f liegen unterhalb den Herbstwerten, die aufgrund geringfügig höherer Werte eine sehr gute Zustandsklasse erreichen. Die Ergebnisse der Proben oberhalb der Kleinfassung 7.4 oben-f und 7.4 oben-h entsprechen sich annähernd. Unterhalb der Kleinfassung zeigt 7.4 unten-f mit 1,55 gute Saprobiewerte. Im Modul Allgemeine Degradation entsprechen sich die Frühjahrs- und Herbstproben der einzelnen Probestrecken annähernd. 7 oben-f und -H zeigen bessere Werte als 7 unten-f und -H. Die Ergebnisse von 7.4 oben-f liegen noch unterhalb von 7.4 oben- H. Beide sind als sehr gut bewertet. Die Säureklasse liegt bei 7 oben-f und 7.4 unten-f bei 1. Alle anderen Probestrecken erreichen 2 und damit gute Klassenbewertungen. Tab. 33: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Schwarzenbachs und der Kleinfassung 7.4 in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst 7 unten- 7.4 unten- 7 unten- Probestrecke 7 oben-f F 7.4 oben-f F 7 oben-h H 7.4 oben-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut gut gut gut gut Gesichert? nicht gesichert gesichert gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert gesichert Dr. Ulrich Tränkle 66

77 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Modul sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut "Saprobie" gut (1,47) gut (1,53) gut (1,55) (1,38) (1,43) (1,44) (1,39) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine gut (0,75) gut (0,64) gut gut (0,74) gut (0,68) sehr gut sehr gut Degradation" (0,82) (0,88) Gesichert? Modul "Versauerung" nicht gesichert sehr gut (1) gesichert gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert gesichert gut (2) gut (2) sehr gut (1) gut (2) gut (2) gut (2) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert 4.8 Aubach Großfassung 8 8 oben: Schnell fließender rund 1,5 m breiter Bach mit steilen Ufern. Das Sohlsubstrat setzt sich vor allem aus Steinen, Kies und Sand zusammen, Blöcke sind eher selten. 8 unten: 0,5 bis 1 m breiter kleiner Waldbach mit geringer Wasserführung und großem Gefälle. Sehr flache Bereiche wechseln sich mit wenigen tiefen Stillen ab. Die Sohle wird aus Fels, Blöcken, Steinen bis Sand gebildet. Tab. 34: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Aubachs in Frühjahr und Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Frühjahr Herbst 8 oben-f 8 unten-f 8 oben-h 8 unten-h Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith 5 5 Makrolithal Mesolithal 5 30 Mikrolithal 20 Akal Psammal 5 Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Organische Substra- Algen x Dr. Ulrich Tränkle 67

78 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr Herbst te (Deckungsgrad in %) 8 oben-f 8 unten-f 8 oben-h 8 unten-h Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten x Lebende Teile terr. Pfl. 5 Xylal CPOM FPOM Abwasserbakterien Debris Messwerte ph-wert 7 7,1 7,27 7 Wassertemperatur [ C] 11 8,8 11,7 9,6 Sauerstoffsättigung [%] ,8 88, / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] 7 10 Koordinaten (GK) Höhe m ü. NN / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] 5 14 Höhe m ü. NN s. linke Spalten Gewässergüte Bis auf die Probestrecke 8 unten-f, die ungesichert ist, aber mit einen Abundanzwert von 19 den 75 %-Wert deutlich erreicht, sind alle Ergebnisse gesichert. Somit können alle Ergebnisse interpretiert werden. Die Zustandsklassen der Probestrecken unterhalb der Fassung ist zeigt im Frühjahr eine bessere Zustandsklasse alsoh, im Herbst entsprechen sich beide Einordnungen. Die Saprobie-Werte von 8 oben-f und 8 unten-f entsprechen sich genau, das Modul Allgemeine Degradation zeigt aber bei 8 oben-f um 0,17 schlechtere Werte als 8 unten-f aufweist. Im Modul Versauerung erreichen 8 oben-f und H gute, 8 unten-f und -H sehr gute Bewertungen. Dr. Ulrich Tränkle 68

79 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 35: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Aubachs in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 8 oben-f 8 unten-f 8 oben-h 8 unten-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut sehr gut gut gut Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert gesichert Modul "Saprobie" sehr gut (1,37) sehr gut (1,37) gut (1,45) gut (1,47) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,65) sehr gut (0,82) gut (0,69) gut (0,77) Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert gesichert Modul "Versauerung" gut (2) sehr gut (1) gut (2) sehr gut (1) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert 4.9 Wüstengraben/Kesselbach Großfassung 9 9 oben: Der im Wald verlaufende, 0,5-1,5 m breite und schnell fließende Bach zeigt als Sohlsubstrat Blöcke, Steine, Grus und Feingrus. 9 unten: Der grabenartige, langsam fließende, 0,5 bis 1m breite Bach fließt durch eine beweidete, anmoorige Talaue. Die Sohle wird durch feinen Kies, Grus und Schlamm gebildet. Tab. 36: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Kesselbach/Wüstengrabens in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst 9 oben-f 9 unten-f 9 oben-h 9 unten-h Gewässertyp Datum Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Probenzahl Megalith 10 5 Makrolithal 10 5 Mesolithal 5 Mikrolithal Dr. Ulrich Tränkle 69

80 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr Herbst 9 oben-f 9 unten-f 9 oben-h 9 unten-h Akal Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten x Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Lebende Teile terr. Pfl. 5 Xylal 5 x CPOM 10 5 FPOM 25 Abwasserbakterien Debris 20 Messwerte ph-wert 7 6,3 7,1 6,62 Wassertemperatur [ C] 11,7 9,8 9,9 9 Sauerstoffsättigung [%] ,1 88, / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] 11 8 Koordinaten (GK) Höhe m ü. NN RW/HW oben / / Genauigkeit oben [m] 14 9 Höhe m ü. NN s. linke Spalten Gewässergüte Die Probestrecke 9 unten-f ergibt keine gesicherten und auch keine verwertbaren Berechnungen. 9 unten-h erreicht immerhin 75 % des erforderlichen Abundanzsummenwertes und ist damit eingeschränkt interpretierbar. Die Einordnung der Zustandsklasse ist in alle Probestrecken gleich und liegt bei gut. Die Saprobie-Werte von 9 oben-f erreichen nur gute Bewertungen, während 9 oben-h und 9 unten-h sehr gute Bewertungen erreichen. Der tatsächliche Unterschied beträgt aber nur 0,08 oder weniger. Im Modul Allgemeine Degradation erreicht 9 oben-f sehr gute, 9 oben-h und 9 unten- H gute Ergebnisse. Im Modul Versauerung sind 9 oben-f und -H als sehr gut, 9 unten-f und -H als gut eingestuft. Dr. Ulrich Tränkle 70

81 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 37: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Kesselbach/Wüstengrabens in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 9 oben-f 9 unten-f 9 oben-h 9 unten-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut gut Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" gut (1,47) sehr gut (1,29) sehr gut (1,39) sehr gut (1,44) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" sehr gut (0,81) gut gut (0,71) gut (0,73) Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" sehr gut (1) gut (2) sehr gut (1) gut (2) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert 4.10 Habsmoosbach Großfassung oben: Der 1,5 bis 2 m breite Bach zeigt ein starkes Gefälle mit Abstürzen und aufgrund einer unbeeinflussten und Wasserführung turbulentes Fließgeschehen. Die Sohle wird durch Fels, große Blöcke, Steine und Grus gebildet. In wenigen Stillen sammelt sich Schlamm an. 10 unten: Der 1 m breite beschattete Waldbach fließt langsam bei geringem Gefälle. Die Sohle wird durch Blöcke verschiedener Größe gebildet, die auch flache Becken enthält. Tab. 38: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Habsmoosbachs in Frühjahr und Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Frühjahr Herbst 10 oben-f 10 unten-f 10 oben-h 10 unten-h Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith 10 5 Makrolithal Mesolithal Dr. Ulrich Tränkle 71

82 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr Herbst 10 oben-f 10 unten-f 10 oben-h 10 unten-h Mikrolithal Akal Psammal x Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten 5 Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Lebende Teile terr. Pfl. x 5 Xylal x CPOM FPOM Abwasserbakterien Debris Messwerte ph-wert 7,2 7,4 7,5 7,73 Wassertemperatur [ C] 12,1 8,8 9,9 10,1 Sauerstoffsättigung [%] , / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Koordinaten (GK) Höhe m ü. NN RW/HW oben / / Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN s. linke Spalten Gewässergüte Alle Ergebnisse der Probestrecken sind gesichert und interpretierbar. Die Einordnung der Zustandsklasse ist in alle Probestrecken gleich und liegt bei gut. Liegen die Saprobie-Werte von 10 unten-f mit einer Differenz von 0,07 unterhalb des Wertes von 10 oben-f, so liegt im Herbst kaum mehr ein Unterschied vor. Alle Probestrecken erreichen eine sehr gute Bewertung. Das Modul Allgemeine Degradation zeigt vergleichbare Werte, leichte Verschlechterung von 10 unten-f gegenüber 10 oben-f, aber annähernd gleiche Werte im Herbst. Die Versauerungswerte liegen bis auf 10 oben-h, die sehr gute Bewertungen erreicht, bei gut. Dr. Ulrich Tränkle 72

83 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 39: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Waldhofbachs in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 10 oben-f 10 unten-f 10 oben-h 10 unten-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Saprobie" sehr gut (1,37) sehr gut (1,45) sehr gut (1,37) sehr gut (1,39) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,79) gut (0,67) gut (0,72) gut (0,73) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Versauerung" gut (2) gut (2) sehr gut (1) gut (2) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert 4.11 Taubach Großfassung oben: Der 1-2 m breite Bach zeigt ein starkes Gefälle, und eine daraus folgende starke Strömung, Abstürze und hohe Turbulenzen, aber auch Stillen. Das Sohlsubstrat besteht überwiegend aus bewachsenem Fels aber auch Blöcken, Steinen, Kies, Grus und Sand in den Stillen. 11 unten: Der 0,3-1 m breite Bach mit Abstürzen und Stillen zeigt eine ähnliche Sohlausstattung wie 11 oben, allerdings mit weit geringerer Wasserführung. Auch hier herrschen Felsen und Blöcke vor, feines Geschiebe fehlt gänzlich. Tab. 40: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Taubachs in Frühjahr und Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Frühjahr Herbst 11 oben-f 11 unten-f 11 oben-h 11 unten-h Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Dr. Ulrich Tränkle 73

84 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr Herbst 11 oben-f 11 unten-f 11 oben-h 11 unten-h Mikrolithal Akal Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Lebende Teile terr. Pfl Xylal x CPOM 5 FPOM Abwasserbakterien Debris Messwerte ph-wert 7,7 7,4 8,08 7,25 Wassertemperatur [ C] 10,5 7,2 11,2 9,8 Sauerstoffsättigung [%] / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Koordinaten (GK) Höhe m ü. NN RW/HW oben / / Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN s. linke Spalten Gewässergüte Die Frühjahrsbeprobung erbrachte bei 11 oben-f und 11 unten-f insgesamt gesicherte Ergebnisse, ebenfalls für 11 oben-h im Modul Saprobie Im Herbst dagegen erreicht 11 oben-h 75% der erforderlichen Abundanzsummen im Modul allgemeine Degradation. 11 unten-h steht mit einer Abundanzsumme von 3 völlig außerhalb jeder Interpretationsmöglichkeit. Bei 11 oben-f und 11 unten-f wird eine gute Zustandsklasse erreicht. Für 11 oben-h gilt dies eingeschränkt ebenfalls. Die Einordnung von 11 unten-h kann nicht gesichert erfolgen. Dies liegt aber an einer fast gänzlich fehlenden Wasserführung im Herbst, die es Wasserlebewesen kaum ermöglichte, im Gewässer zu siedeln. Auch wenn die Ein- Dr. Ulrich Tränkle 74

85 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 ordnung schlecht und unbefriedigend also nicht gesichert berechnet wurde, trifft sie dennoch nach dem Augenschein zu. Die Saprobie-Werte von 11 oben-f und 11 unten-f entsprechen sich fast genau. Zum Herbst hin ergibt die Probe 11 oben-h sogar noch bessere Werte und erreicht eine sehr gute Zustandsklasse. Das Modul Allgemeine Degradation zeigt aber bei 11 oben-f um 0,12 schlechtere Werte als 11 unten-f aufweist. Im Herbst verbessert sich dieser Zustand bei 11 oben-h leicht. Im Modul Versauerung liegt bei allen drei interpretierbaren Probestrecken ein guter Zustand vor. Tab. 41: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Waldhofbachs in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 11 oben-f 11 unten-f 11 oben-h 11 unten-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut schlecht Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" sehr gut (1,40) sehr gut (1,38) sehr gut (1,31) sehr gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,70) sehr gut (0,82) gut (0,75) unbefriedigend Gesichert? gesichert gesichert nicht gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" gut (2) gut (2) gut (2) schlecht Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert 4.12 Dreherhäusleweiherbach/Sägmattbach Großfassung oben: Der 1-2,5 m breite Bach zeigt ein sehr starkes Gefälle und eine daraus folgende starke Strömung, Abstürze und hohe Turbulenzen in den Schnellen; bei geringerer Wasserführung aber auch Stillen. Das Sohlsubstrat besteht hauptsächlich aus Fels, Blöcken und Steinen verschiedener Größe. Grus und Sand haben einen geringen Anteil. Im Oberlauf liegt eine Kläranlage. Dr. Ulrich Tränkle 75

86 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni unten: Der 0,3-0,6 m breite Bach wird aus Fels, Blöcken und Steinen gebildet und ist bis auf wenige Teilstrecken weitestgehend bis zur Mündung trocken. Er ist steil, zeigt unregelmäßig höhere und sehr geringe Anteile an Feinsubstrat. Im Herbst war der Gewässerlauf teils trocken und die Fläche, die durch Wasser benetzt wurde, sehr viel kleiner. Daher unterscheiden sich die Substratangaben der Herbstbeprobung gegenüber dem Frühjahr deutlich. Tab. 42: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Dreherhäusleweiherbachs/Sägmattbachs in Frühjahr und Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) Frühjahr Herbst 12 oben-f 12 unten-f 12 oben-h 12 unten-h Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal 5 5 Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl. Xylal CPOM 5 5 FPOM 20 Abwasserbakterien Debris ph-wert 7,2 7,1 8,16 6,69 Wassertemperatur [ C] 11,2 7,1 11,1 9,9 Sauerstoffsättigung [%] , / / s. linke Spalten RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Dr. Ulrich Tränkle 76

87 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr Höhe m ü. NN RW/HW oben / / Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN Herbst 12 oben-f 12 unten-f 12 oben-h 12 unten-h Gewässergüte Die Ergebnisse aus 12 oben-f und -H sind durchgehend gesichert. Aufgrund der etwas höheren Wasserführung erreicht 12 unten-f in den Modulen Saprobie und Versauerung ebenfalls gesicherte Werte. Im Modul Allgemeine Degradation werden immerhin 75 % der erforderlichen Abundanzsummen erreicht. Die Probe 12 unten-h ist aufgrund der extrem geringer Fangzahlen und den daraus resultierenden sehr geringen Abundanzsummen nicht interpretierbar. Bei 12 oben-f und 12 unten-f wird eine gute Zustandsklasse erreicht. Für 12 oben-h gilt dies eingeschränkt ebenfalls. Die Einordnung von 12 unten-h kann nicht gesichert erfolgen. Die Gründe sind dieselben wie am Taubach bei 11 unten-h auch wenn die Einordnung schlecht und mäßig also nicht gesichert berechnet wurde, trifft sie dennoch nach dem Augenschein zu. Die Saprobie-Werte von 12 oben-f sind schlechter als von 12 unten-f, ergeben aber trotzdem noch die Zustandsklasse sehr gut. Im Herbst sinkt der Saprobiewert in 12 oben-h leicht, überstreicht die Klassengrenze von 1,45 und zeigt daher die Bewertung gut. Im Modul Allgemeine Degradation zeigen alle 3 gesicherten Proben annähernd gleiche Werte, wobei das Ergebnis von 12 oben-f etwas besser ausfällt als das der beiden anderen. Im Modul Versauerung erreicht 12 oben-f sehr gute und 12 oben-h gute Ergebnisse, während 12 unten-f nur mäßige Werte erreicht. Tab. 43: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Dreherhäusleweiherbach/Sägmattbachs in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke 12 oben-f 12 unten-f 12 oben-h 12 unten-h Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut mäßig gut schlecht Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Saprobie" sehr gut (1,45) sehr gut (1,34) gut (1,49) gut Dr. Ulrich Tränkle 77

88 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,73) gut (0,68) gut (0,68) mäßig Gesichert? gesichert nicht gesichert gesichert nicht gesichert Modul "Versauerung" sehr gut (1) mäßig (3) gut (2) schlecht Gesichert? gesichert gesichert gesichert nicht gesichert 4.13 Schwarza An der Schwarza befinden sich 3 Probestrecken: 2 unterhalb der beiden Speicherseen (Schluchsee und Schwarzabecken) und 1 direkt oberhalb des Schwarzabeckens. Schwarza 1: Der durch Bäume und Stauden beschattete Bach ist hier 0,5-2 m breit und zeigt ein schwaches Gefälle miteiner mäßigen Fließgeschwindigkeit. Das Sohlsubstrat wird überwiegend aus Blöcken, große Steinen und Sand gebildet. Schwarza 2: Der kaum beschattete Bach zeigt sich an dieser Stelle mit 4-5 m Breite deutlich größer, fließt schnell bei geringer Tiefe. Die Sohle ist mit Steinen verschiedener Größe bedeckt. Schwarza 3: Unterhalb des Schwarzabeckens ist die Schwarza ein 3-4 m breiter Bach mit sehr langsam fließendem bis stehendem Wasser. Fels und große Blöcke sind gut sichtbar, während der Rest der Sohle mit organischem Schlamm aus Laubfall und anderem Pflanzenmaterial bedeckt ist. Tab. 44: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Schwarza in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Schwarza 1-F Schwarza 2-F Schwarza 3-F Schwarza 1-H Schwarza 2-H Schwarza 3-H Gewässertyp Datum Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal x Dr. Ulrich Tränkle 78

89 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Koordinaten (GK) Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Schwarza 1-F Frühjahr Schwarza 2-F Schwarza 3-F Schwarza 1-H Herbst Schwarza 2-H Schwarza Algen 10 5 Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl Xylal 5 CPOM 10 x FPOM Abwasserbakterien Debris ph-wert 7,4 7,38 7,27 7,57 7,45 7,4 Wassertemperatur [ C] 9,5 10,2 7,6 9,9 10,9 10,3 Sauerstoffsättigung [%] , / RW/HW unten Genauigkeit / / unten [m] Höhe m ü. NN / / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN s. linke Spalten 3-H Gewässergüte Alle Ergebnisse sind gesichert und uneingeschränkt interpretierbar. Alle Probestrecken erreichen eine gute Zustandsklasse (s.a. BISS 1994). Die Saprobiewerte der Frühjahrsbeprobungen sind fast identisch, im Herbst kommt es zu schlechteren Werte bei Schwarza 1-H und Schwarza 3-H, wobei die Klassengrenzen nicht überschritten werden. Im Modul Allgemeine Degradation zeigt Schwarza 2-F 0,12 bessere Werte als Schwarza 3-F. Schwarza 1-F ist in etwa in der Mitte einzuordnen. Im Herbst haben sich Dr. Ulrich Tränkle 79

90 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 45: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module der Schwarza in Frühjahr und Herbst. die Werte von Schwarza 1-H noch unter das Niveau von Schwarza 3-H abgesenkt. Schwarza 2-H zeigt gleiche Werte wie Schwarza 2-F. Im Modul Versauerung ereichen Schwarza 2-F und -H, Schwarza 1-H und Schwarza 3- H sehr gute Werte, während Schwarza 1-F und Schwarza 3-F gute Bewertungen zeigen. Frühjahr Herbst Probestrecke Schwarza Schwarza Schwarza Schwarza 1- Schwarza 2- Schwarza 3-1-F 2-F 3-F H H H Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut gut gut gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Saprobie" gut (1,50) gut (1,48) gut (1,48) gut (1,62) gut (1,47) gut (1,60) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,73) gut (0,78) gut (0,66) gut (0,62) gut (0,78) gut (0,64) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Versauerung" gut (2) sehr gut (1) gut (2) sehr gut (1) sehr gut (1) sehr gut (1) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert 4.14 Seebach Als Seebach-Probestrecken sind 4 Abschnitte ausgewiesen, die unterhalb des Zusammenflusses mit dem Waldhofbach liegen. Zum Seebach gehören aber strenggenommen auch die Probestrecke 3 oben-f und H sowie 3 unten-f und -H, die oberhalb dieser 4 Seebach-Strecken liegen und in Abschnitt 4.3 bereits beschrieben wurden. Seebach 1: Der 2-3 m breite, schnell fließende Bachabschnitt ist beidseits von Grauerlen bewachsen und daher im Sommer stark beschattet. Die Sohle wird vor allem aus mittelgroßen bis faustgroßen, teils von Makrophyten und Algen bewachsenen Steinen gebildet und zeigt nur geringe Tiefenvarianz. Dr. Ulrich Tränkle 80

91 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Seebach 2: Der rund 5 m breite, schnell bis langsam fließende, schwach beschattete Bachabschnitt zeigt kaum Variabilität in Tiefe und Breite. Am Rand kommt Feinkies vor, während de Gewässersohle von mittelgroßen Steinen dominiert wird. Seebach 3: Der 5 m breite Bachabschnitt zeigt von Steinblöcken befestigte Ufer. Fels, Blöcke und große Steine in der Sohle führen zu erheblicher Tiefenvarianz mit zahlreichen Becken. Feinere Sedimente sind spärlich vertreten. Die Beschattung durch umliegenden Nadelforst ist hoch. Seebach 4: Der flache ca. 5 m breite, in einem flachen Bett schnell bis schwächer fließende Bach kann sommerlich weitgehend trocken fallen. Das Sohlsubstrat besteht vor allem aus bewachsenen faustgroßen Steinen und Kieseln sowie einem geringen Anteil an Feinmaterial. Tab. 46: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs (1-4) im Frühjahr. Seebach 1-F Seebach 2-F Seebach 3-F Seebach 4-F Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith 5 0,5x Makrolithal ,5x Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal 5 Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten Lebende Teile terr. Pfl Xylal CPOM FPOM Abwasserbakterien x Debris 10 Dr. Ulrich Tränkle 81

92 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Seebach 1-F Seebach 2-F Seebach 3-F Seebach 4-F Messwerte Koordinaten (GK) ph-wert 7 7 6,7 7,4 Wassertemperatur [ C] 7,9 8,1 8,5 11,3 Sauerstoffsättigung [%] , / / / / RW/HW unten Genauigkeit unten [m] Höhe m ü. NN / / / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] Höhe m ü. NN Tab. 47: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten des Seebachs im Herbst. Seebach 1-H Seebach 2-H Seebach 3-H Seebach 4-H Gewässertyp Datum Probenzahl Megalith 5 5 Makrolithal x Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal 5 Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten 5 Lebende Teile terr. Pfl. 10 Xylal x <5 CPOM 5 25 FPOM x Dr. Ulrich Tränkle 82

93 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Messwerte Abwasserbakterien Seebach 1-H Seebach 2-H Seebach 3-H Seebach 4-H Debris 10 ph-wert 7,1 6,9 6,6 7,15 Wassertemperatur [ C] 11,3 11,6 11,6 10,5 Sauerstoffsättigung [%] Koordinaten (GK) s. Tab Gewässergüte Alle Ergebnisse sind gesichert und uneingeschränkt interpretierbar. Alle Probestrecken erreichen eine gute Zustandsklasse. Die Saprobiewerte der Frühjahrsbeprobungen sind bei Seebach 1-F und Seebach 2-F fast identisch, Seebach 3-F zeigt leicht bessere, Seebach 4-F wieder schlechtere Ergebnisse als die ersten beiden Probestrecken. Alle bleiben aber im Bewertungsrahmen gut. Im Herbst zeigen die Probestrecken Seebach 1-H, Seebach 2-H und Seebach 4-H 0,02 bis 0,09 Wertpunkte bessere Ergebnisse, Seebach 3-H 0,08 Wertpunkte schlechtere Ergebnisse, wobei die Klassengrenzen auch hier nicht überschritten werden. Im Modul allgemeine Degradation liegen die Werte im Frühjahr nicht mehr als 0,06 Wertpunkte auseinander. Im Herbst zeigen die Probestrecken Seebach 1-H, Seebach 2-H und Seebach 4-H eine leichte Verschlechterung von 0,01 bis 0,02 Wertpunkten, während Seebach 3-H wahrscheinlich aufgrund der geringen Wasserführung 0,1 Wertpunkte und damit 10 % unter dem Frühjahrswert liegt. Im Modul Versauerung zeigen sich Werte zwischen sehr gut (1) für Seebach 3-H, Seebach 4-F und -H und gut (2) für alle anderen Probestrecken. Tab. 48: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Seebachs im Frühjahr. Probestrecke Seebach 1-F Seebach 2-F Seebach 3-F Seebach 4-F Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Saprobie" gut (1,51) gut (1,53) gut (1,46) gut (1,57) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,72) gut (0,70) gut (0,76) gut (0,72) Dr. Ulrich Tränkle 83

94 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Versauerung" gut (2) gut (2) gut (2) sehr gut (1) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Tab. 49: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Module des Seebachs im Herbst. Probestrecke Seebach 1- Seebach 2-H Seebach 3- Seebach 4-H H H Gewässertyp Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse gut gut gut gut Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Saprobie" gut (1,46) gut (1,51) gut (1,52) gut (1,48) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine Degradation" gut (0,70) gut (0,69) gut (0,66) gut (0,70) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Versauerung" gut (2) gut (2) sehr gut (1) sehr gut (1) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert 4.15 Gutach Zwischen dem Titiseeauslauf und Neustadt liegen 3 Probestrecken in der Gutach. Die Wasserführung ist aufgrund der Bewirtschaftung der Titiseeschütze durch Sunk- und Schwall gekennzeichnet. Gutach 1: Der etwa 5 m breite, sehr beschattete Bachabschnitt nicht weit vom Titiseeauslauf entfernt zeigt mäßig schnell fließendes Wasser bei nur mäßiger, aber vorhandener Tiefenvarianz. Die in der Sohle vorherrschenden faustgroßen Steine, die größere Steine und Blöcke sind zur Probezeit stark von Algen bewachsen. Gutach 2: Der zügig fließende Bach ist an der wenig beschatteten Probestrecke ca. 5-6 m breit, aber nur bis 0,7 m tief. Das Sohlsubstrat wird durch faustgroße Steine und Grobkies dominiert und zeigt deutlichen Makrophytenbewuchs. Gutach 3: Die Probestrecke ist rund 5 m breit und zwischen 0,3 bis 0,9 m tief. Der Bach fließt hier schnell und turbulent, was durch die größeren Blöcke und großen Steine in der Sohle hervorgerufen wird. Das Ufer ist überwiegend mit Blöcken befestigt. Dr. Ulrich Tränkle 84

95 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Tab. 50: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten der Gutach in Frühjahr und Herbst. Mineralische Substrate (Deckungsgrad in %) Organische Substrate (Deckungsgrad in %) Messwerte Frühjahr Herbst Gutach 1-F Gutach 2-F Gutach 3-F Gutach 1-H Gutach 2-H Gutach 3-H Gewässertyp 21_S _S Datum Probenzahl Megalith Makrolithal Mesolithal Mikrolithal Akal Psammal Argyllal Technolithal1 Technolithal2 Algen Submerse Makrophyten Emerse Makrophyten 5 5 Lebende Teile terr. Pfl. 5 x 5 x Xylal x 5 x CPOM FPOM Abwasserbakterien Debris ph-wert 7,19 6,75 7,87 6,77 7,41 6,6 Wassertemperatur [ C] 13,4 11,2 12,1 11,4 11,7 11,7 Sauerstoffsättigung [%] ,8 74 Koordinaten (GK) / RW/HW unten Genauigkeit / / unten [m] Höhe m ü. NN / / / RW/HW oben Genauigkeit oben [m] x x x s. linke Spalten Dr. Ulrich Tränkle 85

96 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Frühjahr Herbst Gutach 1-F Gutach 2-F Gutach 3-F Gutach 1-H Gutach 2-H Gutach 3-H Höhe m ü. NN Gewässergüte Der untersuchte Bereich bei Gutach 1-F und H wurde bereits in früheren Untersuchungen (2010, ) in den Gewässertyp 21_S eingeordnet, da der Seenausfluss das Gewässer hier noch sehr prägt. Dem wird auch in dieser Untersuchung gefolgt. Alle Werte sind entweder gesichert oder im Falle von Gutach 1-F und -H nicht relevant. Die Probestrecke Gutach 1-F, Gutach 2-F und H sowie Gutach 3-H erreichen eine gute Zustandsklasse. Gutach 3-F zeigt nur eine mäßige Zustandsklasse, Gutach 1-H ein unbefriedigendes Ergebnis. Der Saprobien-Index erreicht gute bis sehr gute Ergebnisse. Allerdings sind die Frühjahrswerte alle 0,10 bis 0,13 Wertpunkte besser bewertet als die Herbstwerte. Im Modul Allgemeine Degradation zeigen Gutach 1-F, Gutach 2-F und Gutach 2-H gute Werte. Gutach 3-F und H erreichen nur eine mäßige Bewertung, die aber fast identisch ist. Gutach 1-H verfehlt mit 0,39 nur knapp die Klassengrenze und wird daher mit unbefriedigend bewertet. Im Modul Versauerung zeigen sich Werte zwischen sehr gut (1) für Gutach 2-F und H sowie Gutach 3-F. Gute Ergebnisse erzielt Gutach 3-H. Für Probestrecken des Typs 21_S ist das Modul Versauerung nicht relevant. Tab. 51: Zustandsklasse und Einzelergebnisse der Gutach in Frühjahr und Herbst. Frühjahr Herbst Probestrecke Gutach 1-F Gutach 2-F Gutach 3- Gutach 1- Gutach 2- Gutach 3- F H H H Gewässertyp 21_S _S Taxaliste gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert gefiltert Zustandsklasse unbefriedigend gut gut mäßig gut mäßig Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul sehr gut "Saprobie" gut (1,74) gut (1,64) gut (1,87) gut (1,72) gut (1,74) (1,60) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Allgemeine mäßig unbefriedigend (0,39) mäßig gut (0,67) gut (0,70) gut (0,64) (0,46) (0,47) Dr. Ulrich Tränkle 86

97 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Degradation" Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert Modul "Versauerung" nicht relevant sehr gut (1) sehr gut (1) nicht relevant sehr gut (1) gut (2) Gesichert? gesichert gesichert gesichert gesichert 4.16 Auswertung einzelner Metrics der Fließgewässerprobestrecken Im Folgenden wird anhand von verschiedenen Metrics der Auswertesoftware versucht, eine Abgrenzung der verschiedenen Probestreckengruppen vorzunehmen. Es handelt sich um 12 Probestrecken oberhalb der Fassungen, 12 Probestrecken unterhalb der Fassungen, 15 Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen und 14 Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen (1 ist annähernd dauerhaft trocken). Hinzu kommen Probestrecke Schwarza 1 und 3, die sich unmittelbar unterhalb der Staumauern von Schluchsee und Schwarzabecken befinden, während Probestrecke Schwarza 2 oberhalb des Schwarzabeckens über eine naturnahe, vergleichsweise wasserreiche Ausprägung verfügt. Die Ergebnisse der Probestrecken aus Schwarza 2, Gutach und Seebach zeigen Bachabschnitte in landwirtschaftlichen Nutzflächen und im Siedlungsgebiet. Teilweise werden zur Vergleichbarkeit der Daten Mittelwerte je Probestreckengruppen gebildet. Hierbei werden die Probestrecken unterhalb der Staumauern mit den Probestrecken unterhalb der Großfassungen in einer Gruppe vereinigt, da alle 14 Probestrecken direkt und vergleichsweise hoch von der Wasserentnahme betroffen sind Fließgeschwindigkeit (Rheo-Index und Strömungspräferenzen) Der Rheo-Index gibt das Verhältnis der rheophilen und rheobionten Taxa eines Fließgewässers zu Stillwasserarten und Ubiquisten an. Je höher der Rheo-Index ist, desto größer ist der Anteil der Fließgewässerarten. Natürliche Gebirgsbäche mit typischem hohem Gefälle haben einen hohen Rheo-Index. Bei Wasserentzug sinkt der Rheo-Index ebenso wie bei stofflichen Belastungen oder Änderungen im Substrat. Geringes Gefälle wirkt sich ebenfalls wertmindernd aus. In stark verbauten Gerinnen steigt der Rheo- Index trotz Naturferne des Gewässers an. Die Probestrecken oberhalb der Großfassungen zeigen im Frühjahr bis auf Waldhofbach und Wüstengraben sehr hohe Werte von über 0,8, im Mittel bei 0,87. Im Herbst liegen alle Werte nochmals höher, im Mittel bei 0,94. Die kleinen Gewässer oberhalb der Kleinfassungen zeigen vergleichbare Werte, im Mittel 0,82. Unterhalb der Großfassungen und Staumauern sind im Frühjahr die Indices der Probestrecken 2, 3, 5 und 6 sowie Schwarza 1 und 3 mit den Werten oberhalb der Fassungen vergleichbar. Probestrecke 1 und 4, aber vor allem 7, 9, 10 und 12 liegen im Frühjahr deutlich unterhalb der Ergebnisse oberhalb der Fassungen. Der Mittelwert erreicht 0,70 Dr. Ulrich Tränkle 87

98 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 und liegt damit 0,17 Wertpunkte unter den Bächen oberhalb der Großfassungen. Obwohl die Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen 2.4 unten-f und 7.4 unten-f sehr geringe Strömungsverhältnisse zeigen, sind die anderen Probestrecken doch so hoch, dass der Mittelwert der Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen 0,75 erreicht. Im Herbst sind die Werte der Probestrecken unterhalb der Fassungen zwar höher als im Frühjahr, der Mittelwert liegt mit 0,90 aber immer noch unter dem der Fassungen oberhalb und der Probestrecken der Gewässer oberhalb der Kleinfassungen. Im Falle der Probestrecke 6 unten kam es zu einer Massenvermehrung von Polycelis felina, so dass mehr als 1000 Individuen in den Proben vertreten waren. Durch diese unausgewogene Artenzusammensetzung wird zwar ein sehr hoher Rheo-Index von 1 erreicht, gleichzeitig aber die tatsächlich geringe Fließgeschwindigkeit dieses Bachabschnitts verschleiert. Abb. 20: Rheo-Index nach Banning je Probestrecke in Frühjahr (oben) und Herbst (unten). Mittelwerte sind in kräftigen Farben hervorgehoben. Dr. Ulrich Tränkle 88

99 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Diese Ergebnisse spiegeln sich mit Einschränkungen auch in den Auswertungen der Strömungspräferenzen wider. Der Anteil rheobionter Arten ist in den Probestrecken o- berhalb der Großfassungen überwiegend deutlich höher als in den Probestrecken unterhalb der Großfassungen und Staumauern, der Anteil der rheo- bis limnophilen Arten ist unterhalb der Fassungen und Staumauern höher alsoh. In den Probestrecken oberhalb und unterhalb der Kleinfassungen sind die Ergebnisse von Strecke zu Strecke eher uneinheitlich, wie 5.14 oben-f, 5.36 oben-f, 2.4 unten-f und 6.3 unten-f zeigen. Rheobionte Arten sind in allen Gewässern oberhalb der Kleinfassungen vorhanden, aber nur in 3 Gewässern unterhalb der Kleinfassungen, während limnophile Arten in einer Probestrecke oberhalb der Kleinfassungen, aber in 5 Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen zu finden sind. Abb. 21: Strömungspräferenzen der nachgewiesenen Arten je Probestrecke (oben Frühjahr, unten Herbst). Im Herbst weisen die Probestrecken oberhalb der Großfassungen gegenüber dem Frühjahr etwas geringere Anteile rheo- bis limnophiler Arten, aber etwas höhere Anteile limnophiler Arten. Die Unterschiede zu den Probestrecken unterhalb der Großfassungen, Staumauern und Kleinfassungen haben sich noch verstärkt. Dr. Ulrich Tränkle 89

100 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Ernährungstypen Die Mittelwerte der Probestrecken oberhalb der Großfassungen zeigen im Frühjahr ein sehr ausgewogenes Verhältnis der Ernährungstypen. Die Filtrierer treten nicht in den Vordergrund. Sedimentfresser, Zerkleinerer und Weidegänger zeigen annähernd gleiche Anteile. Unterhalb der Großfassungen und Staumauern ist der Anteil der Räuber erhöht, der der Filtrierer im Vergleich zu oberhalb sehr gering. Sedimentfresser, Zerkleinerer und Weidegänger zeigen annähernd gleiche Anteile. In den kleinen Bächen oberhalb der Kleinfassungen ist der Anteil der Zerkleinerer gegenüber den Sedimentfressern erhöht. Die Filtrierer zeigen gleiche Anteile wie oberhalb der Großfassungen. Unterhalb der Kleinfassungen ist der Anteil der Weidegänger geringer als in den oben beschriebenen 3 Probestreckengruppen, der Anteil der Sedimentfresser dagegen höher. Der Anteil passiver Filtrierer ist unterhalb der Kleinfassungen am geringsten in den 5 Probestreckengruppen, der Anteil aktiver Filtrierer am höchsten. Die Probestrecken von Schwarza 2, Seebach und Gutach zeigen durchschnittlich einen höheren Anteil an Weidengängern bei geringerem Anteil an Zerkleinerern und Filtrierern als oberhalb der Großfassungen. Dr. Ulrich Tränkle 90

101 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 22: Mittelwerte der Ernährungstypen je Probestreckengruppe (oben Frühjahr, unten Herbst; 1 = oberhalb Großfassungen, 2 = unterhalb Großfassungen und Staumauern, 3 = oberhalb Kleinfassungen, 4 = unterhalb Kleinfassungen, 5 = Schwarza 2, Seebach, Gutach). Im Herbst steigt der Anteil an Filtrierern mehr oder weniger in allen Probestreckengruppen an. Die Probestrecken oberhalb der Großfassungen zeigen dabei nun annähernd gleiche Anteile von Weidegängern, Zerkleinerern, Sedimentfressern, Filtrierern und Räubern. Unterhalb der Großfassungen und Staumauern geht der Anteil von Weidegängern und Zerkleinerern deutlich zurück, während die Anteile der Sedimentfresser und räuberischen Arten zunehmen. Auch die Filtrierer haben den Anteil mehr als verdoppelt. Oberhalb der Kleinfassungen nehmen Räuber und Filtrierer um 40 % zu. Der Anteil der Sedimentfresser geht zurück. In Schwarza 2, Seebach und Gutach nimmt der Anteil der Sedimentfresser und der Filtrierer deutlich zu. Gebirgsbäche haben natürlicherweise einen eher hohen Anteil an passiven Filtrierern Rhithron-Ernährungstypen-Index (RETI) Die Auswertung der RETI-Ergebnisse lässt nur im Herbst Tendenzen hinsichtlich der Gewässer unterhalb von Fassungen erkennen. Im Frühjahr liegen die Mittelwerte der Großfassungen oberhalb bei 0,55, unterhalb von Großfassungen und Staumauern bei 0,60, oberhalb von Kleinfassungen bei 0,61 und unterhalb der Kleinfassungen 0,51. Im Herbst bleibt der Wert der Probestrecken oberhalb der Großfassungen gleich bei 0,55, sinkt in den Probestrecken unterhalb der Großfassungen mit 0,41 deutlich, bei den Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen mit 0,51 schwächer ab. Möglicherweise zeigen sich hier die Auswirkungen des Wassermangels sowohl in den größeren Bächen auf- Dr. Ulrich Tränkle 91

102 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 grund der Wasserentnahme als auch in den kleinen Bächen aufgrund der sommerlichen Trockenheit. Schwarza 2-F, Seebach und Gutach zeigen im Frühjahr Werte zwischen 0,75 und 0,44, im Herbst sinken die Indices der Probestrecken auf 0,51 bis 0,18. Nach SCHWEDER (1992) zeigt der Index bei Werten oberhalb 0,5 naturnahe Verhältnisse an. Entsprechend den Verhältnissen vor Ort muss von naturnahen Verhältnissen für alle Bäche oberhalb der Fassungen ausgegangen werden. Laut MEIER et al. (2006b) eignet sich der RETI-Index zur Charakterisierung von mineralisch geprägten Tieflandbächen und Flüssen. Der in Gebirgsbächen verbreitete natürliche hohe Anteil an passiven Filtrierern verschiebt die Ergebnisse im Vorhabensfall. Eine Interpretation ist nicht zielführend und kann zur Fragestellung nichts beitragen. Abb. 23: Rhitrhon-Ernährungstypen-Index je Probestrecke (oben Frühjahr, unten Herbst). Dr. Ulrich Tränkle 92

103 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Verhältnis der r- und K-Strategen Das Verhältnis der r- zu den K-Strategen gibt den Grad der Gestörtheit eines Gewässers wieder. In die Mittelwertbildung gingen nur die Probestrecken ein, die eine Verhältnisberechnung erlaubten. Im Frühjahr ergibt sich oberhalb der Großfassungen ein Verhältnis von 0,05, unterhalb der Großfassungen und Staumauern rund 0,06 und in den kleinen Bäche oberhalb der Kleinfassungen rund 0,08 und unterhalb der Kleinfassungen rund 0,11. Im Herbst ist der Wert oberhalb der Großfassungen auf 0,07, unterhalb der Großfassungen auf 0,08 leicht gestiegen. Der Wert oberhalb der Kleinfassungen ist leicht auf 0,07 gefallen. Schwarza 2, Seebach und Gutach zeigen im Frühjahr Werte zwischen 0,02 und 0,13. Im Herbst liegen die Werte bei 0,03 bis 0,08. Abb. 24: Verhältnis der r- zu den K-Strategen je Probestrecke inkl. Mittelwerten (oben Frühjahr, unten Herbst). Dr. Ulrich Tränkle 93

104 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Hohe Anteile an r-strategen in der Probe weisen auf Störungen hin (sowohl anthropogene als auch natürliche). Als erhöht sind bereits Werte von 0,25 zu betrachten. Alle Probestrecken liegen deutlich unter diesem Wert Anteil der Besiedlertypen Das Makrozoobenthon der Fließgewässer kann auch durch ihre Besiedlertypen beschrieben werden. Die der Quellregion (crenal), den oberen und mittleren Fließgewässerabschnitten (rhithral) und den unteren Fließgewässerabschnitten (potamal) zugeordneten Taxa gegeben die Typizität des Fließgewässers wieder. Dr. Ulrich Tränkle 94

105 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 25: Mittelwerte der Besiedlertypen je Probestreckengruppe (oben Frühjahr, unten Herbst; 1 = oberhalb Großfassungen, 2 = unterhalb Großfassungen und Staumauern, 3 = oberhalb Kleinfassungen, 4 = unterhalb Kleinfassungen, 5 = Schwarza 2, Seebach, Gutach). Im Frühjahr zeigen alle Probestreckengruppen 65 bis 81 % zuordenbare Taxa. Arten der Quellregion sind mit Anteilen zwischen rund 9 und 25 % vertreten. Die wasserreichen größeren Bäche, also alle Probestrecken oberhalb der Großfassungen, Schwarza 2, Seebach und Gutach, haben geringere Anteile an Quellregionsarten als die wasserärmeren Probestreckengruppen der kleinen Bäche oberhalb der Kleinfassungen und Probestrecken unterhalb der Großfassungen und Staumauern. Die höchsten Anteile an Arten der Quellregionen weisen die Gewässer unterhalb der Kleinfassungen auf. Die Rhithralbewohner sind erwartungsgemäß die Gruppe mit den größten Anteilen. Sie liegen zwischen 53 % bei Schwarza 2, Seebach und Gutach und 29 % bei den Bächen unterhalb der Kleinfassungen. Die Potamalbewohner zeigen Anteile zwischen 3 und 13 %. Im Herbst gehen die Gesamtanteile typischer Fließgewässerabschnittsbewohner aller Probestreckengruppen zurück. Die geringsten Rückgänge sind bei den Probestrecken oberhalb der Großfassungen zu finden, die größten bei den Bächen oberhalb der Kleinfassungen. Der Anteil nicht zuordenbarer Taxa nimmt oberhalb der Kleinfassungen um 50 % zu, unterhalb der Großfassungen verdoppelt er sich auf 36 %. Dr. Ulrich Tränkle 95

106 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Steinbewohnende Arten Die steinbewohnenden Arten sind als typische Arten der Gebirgsbäche mit teils großen Anpassungen an die hohen Strömungsgeschwindigkeiten. Im Frühjahr zeigt sich in der Probenstreckengruppe unterhalb der Fassungen und Staumauern ein Mittelwert von 25 %, während oberhalb der Großfassungen 35 % erreicht werden, oberhalb der Kleinfassungen sogar 45 %. Unterhalb der Kleinfassungen ergibt sich ein Mittelwert von 22 %. Die Werte sind überwiegend höher als im weiteren Verlauf der Fließgewässer an Schwarza 2, Seebach und Gutach. Im Herbst bleibt der Anteil oberhalb der Großfassungen gleich bei 34 %, der Wert unterhalb der Großfassungen und Staumauern sinkt auf 19 % und der Wert oberhalb der Kleinfassungen sinkt ebenfalls auf 33 %. Die Werte von Schwarza 2-H und Seebach 3- H sinken ebenfalls, Gutach 1-H bleibt gleich, während bei Gutach 2-H und 3-H und Seebach 1-H, 2-H und 4-H durchschnittlich eine Erhöhung der Anteile steinbewohnender Arten gegenüber den Frühjahrsproben zu verzeichnen ist. Dr. Ulrich Tränkle 96

107 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 26: Anteil der steinbewohnenden Arten (inkl. Abundanz) je Probestreckengruppe (oben Frühjahr, unten Herbst) Fortbewegungstypen Die Fortbewegungsarten des Makrozoobenthons werden sowohl von der Habitatstruktur des jeweiligen Gewässerabschnitts als auch von der Strömung und ihrer Varianz geprägt. Die Gesamtanteile von Arten mit zugeordnetem Fortbewegungstyp blieben in den Probestrecken oberhalb der Großfassungen in Frühjahr und Herbst annähernd gleich, wobei der Anteil kriechend/laufender Arten leicht zunimmt. Oberhalb der Kleinfassungen sind die schwimmend/tauchenden Arten in Herbst und Frühjahr in gleichermaßen geringen Anteilen vorhanden, der Anteil sessiler Arten und grabend/bohrender Arten nimmt zum Herbst hin zu. Unterhalb der Fassungen und Staumauern fällt der Anteil definierter Fortbewegungstypen von 72 auf 63 %. Der Anteil sessiler Arten sinkt, während der Abteil grabend/bohrender Arten steigt. Den höchsten Anteil grabend/bohrender Arten haben die Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen. Schwarza 2, Seebach und Gutach zeigen zum Herbst hin einen leicht höheren Anteil von Arten mit zugeordnetem Fortbewegungstyp. Im Herbst nimmt der Anteil der grabend/bohrenden Arten zu. Dr. Ulrich Tränkle 97

108 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 27: Mittelwerte der Fortbewegungsarten je Probestreckengruppe (oben Frühjahr, unten Herbst; 1 = oberhalb Großfassungen, 2 = unterhalb Großfassungen und Staumauern, 3 = oberhalb Kleinfassungen, 4 = unterhalb Kleinfassungen, 5 = Schwarza 2, Seebach, Gutach). Die Analyse der Fortbewegungstypen lässt bis auf geringere herbstliche Anteile sessiler und semi-sessiler Arten und höhere Anteile kriechend/laufender Arten im Frühjahr keine tendenziellen Abhängigkeiten zur Wasserentnahme erkennen Anteile mit kriechend-laufender Fortbewegung Betrachtet man nur die Arten mit kriechend-laufender Fortbewegung, so zeigen die Mittelwerte der Probestreckengruppen unterhalb der Großfassungen und Staumauern im Frühjahr einen Wert von 41 %, im Herbst von 31 %, während die Probestrecken oberhalb der Großfassungen 27 % bzw. 29 % zeigen. Die Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen weisen 32 % bzw. 34 % auf, die Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen im Frühjahr 39 %. Dr. Ulrich Tränkle 98

109 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 28: Anteil der Arten mit kriechend-laufender Fortbewegung je Probestrecke (oben Frühjahr, unten Herbst). In Schwarza 2, Seebach 2, 4 und der Gutach bleiben die Werte in Frühjahr und Herbst annähernd gleich. Seebach 1 und 3 zeigen zum Herbst hin sinkende Werte. Dr. Ulrich Tränkle 99

110 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Diversitätsindices Diversitätsmaß nach Simpson Abb. 29: Diversität der Probestrecken nach Simpson (oben Frühjahr, unten Herbst). Der Index liegt zwischen 0 und 1. Es werden häufige Arten stärker gewichtet und die Häufigkeitsverteilung einbezogen. Viele Probestrecken ober- wie unterhalb von Fassungen zeigen ein hohes Diversitätsmaß von rund 0,8 und höher. Der Mittelwert liegt in etwa bei 0,8. Probestrecke 5 oben-f und 8 oben-f ergaben im Vergleich zu den anderen Bachläufen oberhalb der Großfassungen geringe Diversitäten um 0,6. 8 oben-h ist mit rund 0,3 sogar ausgesprochen gering. Dies könnte auf eine Beeinflussung des Baches durch die Kläranlage in Faulenfürst hindeuten, die sich in den Sommermonaten durch den Wassermangel stärker auswirkt. Auch die Diversitäten von 11 oben und 12 Dr. Ulrich Tränkle 100

111 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 oben sinken im Herbst nochmals ab. Die steilen Probestrecken zeigten während der Probenahme im Herbst wenig fließendes Wasser. Bei den Probestrecken unterhalb der Großfassungen und Staumauern gibt es 5 auffällige Werte: 2 unten-f, 6 unten-f und H sowie Schwarza 3-F und H haben ein geringes Diversitätsmaß von unter 0,4. Die andere Probestrecken erreichen Werte um 0,8 und höher. Alle 5 Probestrecken zeigten zum Zeitpunkt der Probenahme eine geringe Wasserführung. Die kleinen Bäche oberhalb und unterhalb der Kleinfassungen zeigen sowohl im Frühjahr als auch oberhalb der Fassungen im Herbst stärkere Schwankungen. Auffallend geringe Werte gehen mit auffallend geringer Wasserführung einher, der Umkehrschluss, dass bei geringer Wasserführung geringe Diversitäten errechnet werden, trifft aber nicht automatisch zu. Seebach und Gutach zeigen im Frühjahr hohe Indices um 0,8 und höher, im Herbst fällt Seebach 3-H auf annähernd 0,6 ab. Im Bereich der Probestrecke wurde Abwassergeruch wahrgenommen. Ein Einleiter wurde nicht gefunden. Möglicherweise handelt es sich um diffuse Einleitungen. Die Probestrecken unterhalb der Großfassungen zeigen im Mittel eine Diversität wie die kleinen Bäche oberhalb und unterhalb der Kleinfassungen Diversitätsmaß nach Shannon-Wiener Der Index betont den Artenreichtum stärker als die Häufigkeitsverteilungen. Werte zwischen 0 und 1 zeigen geringe Diversitäten, 2 und höher können als hohe Diversitäten bezeichnet werden. Der Unterschied zum Simpson-Index ist nicht groß. Viele Probestrecken weisen hohe Diversitäten auf. Dieselben Probestrecken wie im Simpson-Index zeigen geringe Diversitäten. Auch der Shannon-Wiener-Index zeigt bei Vergleich der Mittelwerte, dass die Probestrecken der Bäche unterhalb der Großfassungen annähernd die Werte der kleinen Bäche oberhalb der Kleinfassungen erreichen, wobei durch den etwas höheren Artenreichtum dieser Index im Mittel der Probestreckengruppen die geringsten Werte in den Probestrecken unterhalb der Kleinfassungen erreicht, gefolgt von den Probestrecken oberhalb der Kleinfassungen und den noch leicht darüber liegenden Probestrecken unterhalb der Großfassungen. Dr. Ulrich Tränkle 101

112 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 30: Diversität der Probestrecken nach Shannon-Wiener (oben Frühjahr, unten Herbst) Diversitätsmaß Margalef Das Diversitätsmaß nach Margalef setzt die Individuenanzahl der Probe zur Anzahl der Taxa in Beziehung. Dominante Arten beeinflussen den Margalef Diversitäts-Index weniger als den Shannon-Wiener Index. Einzelne Probestrecken wie 2 unten-f oder 5.24 unten-f treten nicht mehr durch auffallend geringe Werte hervor. Die Probestrecken 8 oben, 6 unten und neu 5.34 unten-f sind durch geringe Werte gekennzeichnet. Die Mittelwerte der Probestreckengruppen zeigen im Frühjahr höhere Werte oberhalb der Großfassungen und geringere Werte in den kleinen Bächen oberhalb der Kleinfassungen und unterhalb der Großfassungen. Allerdings zeigen letztgenannte im Frühjahr einen leicht höheren Mittelwert, im Herbst entspricht dieser wieder annähern dem der Bäche oberhalb der Kleinfassungen. Den Dr. Ulrich Tränkle 102

113 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 geringsten Mittelwert erreichen die Probestreckengruppen unterhalb der Kleinfassungen im Frühjahr. Abb. 31: Diversität der Probestrecken nach Margalef (oben Frühjahr, unten Herbst) Eveness Eveness oder auch Äquität ist ein Gleich- oder Ungleichverteilungsmaß. Je höher der Wert, desto ausgeglichener sind die Anteile der Arten an der Gesamtindividuenzahl. Sinkende Äquitätswerte weisen auf natürliche oder anthropogene Störungen hin, die oft zu Massenvermehrungen einer bis weniger Arten führen. Dr. Ulrich Tränkle 103

114 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Abb. 32: Eveness der Probestrecken (oben Frühjahr, unten Herbst). Bei den Probestrecken unterhalb der Großfassungen und Staumauern gibt es wie zuvor auffällige Werte: 2 unten-f, 6 unten-f und H, 8 oben-h sowie Schwarza 3-F und H haben ein geringes Diversitätsmaß von 0,3 und darunter. Dies könnte wieder an geringeren Wassermengen und an einem Einfluss der Kläranlage im Oberlauf von Probestrecke 8 oben liegen. Unterhalb der Kleinfassungen zeigt nur 5.24 unten-f geringe Werte. Der Unterschied der berechneten Mittelwerte der Probestreckengruppen ist sowohl im Frühjahr wie im Herbst im Vergleich zu den oben vorgestellten Diversiäts-Indices so gering, dass eine Gruppenabhängigkeit der Werte nicht erkennbar ist. Dr. Ulrich Tränkle 104

115 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni Zusammenfassung Die nachfolgende Tab. 52 fasst die Ergebnisse der berechneten Module des Programms ASTERICS mit den vereinheitlichten Bewertungen nach WRRL zusammen und enthält Aussagen zur Interpretierbarkeit. Tab. 52: Zustandsklasse und Einzelergebnisse aller Probestrecken in Frühjahr und Herbst (FT = Fließgewässertyp, ÖKZ = Zustandsklasse, ges.: rosa = ungesicherte Ergebnisse aufgrund zu geringer Abundanzsummen, hellgelb = ungesichert, aber 75 % der geforderten Abundanzsumme wurde erreicht (15 anstatt 20), ohne Farbe = gesicherte Ergebnisse, S = Saprobien-Index, AD = Allgemeine Degradation, V = Versauerung). FT ZK ges. S ges. AD ges. V 1 oben-f 5 gut gut gut sehr gut 2 oben-f 5 gut gut gut sehr gut 3 oben-f 5 gut gut sehr gut sehr gut 4 oben-f 5 mäßig gut gut mäßig 5 oben-f 5 unbefriedigend sehr gut sehr gut unbefriedigend 6 oben-f 5 gut gut gut sehr gut 7 oben-f 5 gut gut gut sehr gut 8 oben-f 5 gut sehr gut gut gut 9 oben -F 5 gut gut sehr gut sehr gut 10 oben-f 5 gut sehr gut gut gut 11 oben-f 5 gut sehr gut gut gut 12 oben-f 5 gut sehr gut gut sehr gut FT ZK ges. S ges. AD ges. V 1 unten-f 5 gut gut gut sehr gut 2 unten-f 5 gut gut gut sehr gut 3 unten-f 5 gut gut sehr gut sehr gut 4 unten-f 5 gut gut gut gut 5 unten-f 5 gut sehr gut gut gut 6 unten-f 11 mäßig sehr gut mäßig nicht relevant 7 unten-f 5 gut gut gut gut 8 unten-f 5 sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut 9 unten-f 5.1 gut sehr gut gut gut 10 unten-f 5 gut sehr gut gut gut 11 unten -F 5 gut sehr gut sehr gut gut 12 unten-f 5 mäßig sehr gut gut mäßig FT ZK ges. S ges. AD ges. V ges. ges. ges. Dr. Ulrich Tränkle 105

116 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni oben-f 5 unbefriedigend sehr gut gut unbefriedigend 2.1 oben -F 5 gut sehr gut sehr gut gut 2.4 oben -F 5 gut sehr gut sehr gut gut 2.10 oben -F 5 gut sehr gut gut gut 5.4 oben -F 5 gut sehr gut sehr gut gut 5.7 oben -F 5 schlecht sehr gut sehr gut schlecht unbefriedigend unbefriedi oben -F 5 sehr gut sehr gut gend 5.17 oben -F 5 mäßig sehr gut sehr gut mäßig 5.21 oben -F 5 mäßig sehr gut sehr gut mäßig 5.24 oben -F 5 unbefriedigend sehr gut sehr gut unbefriedigend 5.34 oben -F 5 gut sehr gut sehr gut gut 5.36 oben -F 5.1 gut sehr gut sehr gut gut 5.37 oben -F 5.1 mäßig sehr gut gut mäßig unbefriedigend unbefriedi- 6.3 oben -F 5 sehr gut gut gend 7.4 oben -F 5 gut sehr gut sehr gut gut FT ZK ges. S ges. AD ges. V 2.1 unten-f 5 gut sehr gut sehr gut gut 2.4 unten-f 5 schlecht gut mäßig schlecht 2.10 unten-f 5 gut sehr gut gut gut 5.4 unten-f 5 mäßig sehr gut sehr gut mäßig 5.7 unten-f unten-f 5 unbefriedigend gut sehr gut unbefriedigend sehr gut sehr gut unbefriedigend unbefriedigend 5.17 unten-f 5 mäßig sehr gut sehr gut mäßig 5.21 unten-f 5 mäßig sehr gut sehr gut mäßig 5.24 unten-f 5 gut sehr gut sehr gut gut 5.34 unten-f 5 schlecht sehr gut gut schlecht 5.36 unten-f 5 unbefriedigend sehr gut sehr gut unbefriedigend 5.37 unten-f 5 schlecht sehr gut sehr gut schlecht 6.3 unten-f 5 gut unbefriedigend unbefriedigend 7.4 unten-f 5 gut gut gut sehr gut FT ZK ges. S ges. AD ges. V Schwarza 1- F 5 gut gut gut gut Schwarza 2- F 5 gut gut gut sehr gut Schwarza 3- F 5 gut gut gut gut gut ges. Dr. Ulrich Tränkle 106

117 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Seebach 1-F 5 gut gut gut gut Seebach 2-F 5 gut gut gut gut Seebach 3-F 5 gut gut gut gut Seebach 4-F 5 gut gut gut sehr gut 21_ nicht relevant Gutach 1-F S gut gut gut Gutach 2-F 5.1 gut gut gut sehr gut Gutach 3-F 5 mäßig gut mäßig sehr gut FT ZK ges. S ges. AD ges. V FT ZK ges. S ges. AD ges. V 1 oben-h 5 gut sehr gut gut sehr gut 2 oben-h 5 gut gut gut gut 3 oben-h 5 gut sehr gut gut gut 4 oben-h 5 mäßig sehr gut gut mäßig 5 oben-h 5 unbefriedigend sehr gut sehr gut unbefriedigend 6 oben-h 5 gut gut sehr gut gut 7 oben-h 5 gut sehr gut gut gut 8 oben-h 5 gut gut gut gut 9 oben -H 5 gut sehr gut gut sehr gut 10 oben-h 5 gut sehr gut gut sehr gut 11 oben-h 5 gut sehr gut gut gut 12 oben-h 5 gut gut gut gut 1 unten-h 5 mäßig gut mäßig sehr gut 2 unten-h 5 gut gut gut sehr gut 3 unten-h 5 mäßig gut mäßig gut 4 unten-h 5 gut gut gut gut 5 unten-h 5 mäßig sehr gut gut mäßig 6 unten-h 11 schlecht sehr gut schlecht nicht relevant 7 unten-h 5 gut sehr gut gut gut 8 unten-h 5 gut gut gut sehr gut 9 unten-h 5.1 gut sehr gut gut gut 10 unten-h 5 gut sehr gut gut gut 11 unten -H 5 schlecht sehr gut unbefriedigend schlecht 12 unten-h 5 schlecht gut mäßig schlecht FT ZK ges. S ges. AD ges. V 1.4 oben -H 5 mäßig sehr gut gut mäßig 2.1 oben -H 5 gut sehr gut gut gut 2.4 oben -H 5 gut sehr gut gut gut 2.10 oben -H 5 gut sehr gut gut gut 5.4 oben -H 5 gut sehr gut gut gut ges. ges. ges. Dr. Ulrich Tränkle 107

118 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni oben -H 5 schlecht sehr gut sehr gut schlecht 5.14 oben -H 5 gut sehr gut sehr gut gut 5.17 oben -H 5 mäßig sehr gut sehr gut mäßig 5.21 oben -H 5 gut sehr gut sehr gut gut 5.24 oben -H 5 schlecht sehr gut gut schlecht 5.34 oben -H 5 gut sehr gut sehr gut gut 5.36 oben -H 5.1 gut sehr gut gut gut 5.37 oben -H 5.1 gut sehr gut gut gut unbefriedigend 6.3 oben -H 5 sehr gut mäßig 7.4 oben -H 5 gut sehr gut sehr gut gut FT ÖKZ ges. S ges. AD ges. V unbefriedigend Schwarza 1- H 5 gut gut gut sehr gut Schwarza 2- H 5 gut gut gut sehr gut Schwarza 3- H 5 gut gut gut sehr gut Seebach 1-H 5 gut gut gut gut Seebach 2-H 5 gut gut gut gut Seebach 3-H 5 gut gut gut sehr gut Seebach 4-H 5 gut gut gut sehr gut 21_ unbefriedigend unbefriedi- Gutach 1-H S gut gend Gutach 2-H 5.1 gut gut gut sehr gut Gutach 3-H 5 mäßig gut mäßig gut ges. Für die Interpretierbarkeit der Ergebnisse der kleinen Gewässer, zu denen aufgrund des Wassermangels auch der überwiegende Teil der Probestrecken unterhalb der Großfassungen und Staumauern gehört, sind die drei von der Software ASTERICS berechneten Beurteilungsindices Saprobie, Allgemeine Degradation und Versauerung wenig geeignet, da die Ergebnisse insbesondere der Module Allgemeine Degradation und Versauerung aufgrund der geringen Arten- und Individuenzahlen ungesichert sind. Die Saprobie-Werte sind häufiger gesichert, allerdings für das Vorhaben nur eingeschränkt relevant. Um dennoch Tendenzen zu erfassen wurden Mittelwerte der Probestreckengruppen gebildet und vergleichend diskutiert. Eine weitere Auswertungsmöglichkeit bietet die Betrachtung verschiedener so genannter Metrics, insbesondere dann, wenn Mittelwerte innerhalb der Probestreckengruppen gebildet werden. Die ausgewerteten Metrics zeigten sehr uneinheitliche Tendenzen im Hinblick auf die vorhabensbezogene Interpretation der Ergebnisse. Einige Metrics wiesen keine bis sehr schwache Unterschiede in den Probestreckengruppen auf. Der Rhithron-Ernährungstyp ist für Gebirgsbäche kaum anwendbar. Die Dr. Ulrich Tränkle 108

119 Ergebnisse der Fließgewässerprobestrecken Juni 2016 Anteile der Besiedlertypen zeigten keine deutlichen Unterschiede für Probestrecken unterhalb von Groß- und Kleinfassungen im Vergleich zu den Werten oberhalb. In der ü- berschlägigen Analyse der Fortbewegungstypen sind keine Ergebnisse sichtbar. Die Eveness zeigt sehr schwache Unterschiede. Die Individuendichten zeigen sehr uneinheitliche Ergebnisse. In den Modulen Saprobie und Versauerung lassen sich keine interpretierbaren Unterschiede der Probestreckengruppen erkennen. Deutliche Unterschiede zwischen den Probestreckengruppen zeigen sich in den Ergebnissen des Rheoindex der Frühjahrsdaten und in den Anteilen rheobionter und rheophiler Arten am Gesamtbestand. Auch der Anteil von passiven und aktiven Filtrierern unterscheidet die Gruppen. Der Anteil steinbewohnender Arten ist generell bei Gebirgsbächen hoch, bei schwach fließenden Gewässern und bei geringer Wasserführung geringer. Dies zeigt sich auch in den Probestreckengruppen im Frühjahr wie Herbst. Der Anteil kriechend-laufender Arten zeigt im Frühjahr Unterschiede und liegt unterhalb höher als oberhalb von Fassungen und Staumauern. Bei den Diversitätsmaßen sind die Ergebnisse nach Shannon-Wiener deutlich, nach Simpson schwach und nach Margalef im Frühjahr deutlich. Auch die den Diversitätsindices immer auch zugrunde liegen Taxazahlen weisen Unterschiede aufgrund der Wasserentnahme im Frühjahr auf. Im Herbst sind die Unterschiede geringer. Der Anteil an Probestrecken mit Rote-Liste-Arten und Vorwarnliste-Arten ist gruppenweise verschieden. Auch die Anzahl von Rote-Liste-Arten und Vorwarnliste-Arten ist oberhalb der Fassungen und in Schwarza 2, Gutach und Seebach größer als direkt unterhalb von Fassungen oder in den kleinen Gewässern. Am Verhältnis der r- zu den K- Strategen lassen sich zwar Unterschiede erkennen, sie sind aber weit entfernt von Größen, die schlechte Gewässerverhältnisse anzeigen. Zusammenfassend ist also der ausleitungsbedingte Wassermangel kaum an den berechneten Werten der PERLODES-Auswertesoftware erkennbar, sondern an den zahlreichen und unterhalb der Fassungen gehäuft auftretenden ungesicherten Ergebnissen vieler Probestrecken. Die Abundanzsummen der genommenen Proben erreichen aufgrund der geringen Wasserführung und damit für Wasserorganismen auch kleinen Besiedlungsfläche und geringer Zahl ökologischer Nischen in diesem wasserarmen Habitat die Grenze für gesicherte Aussagen nicht. Insofern ist indirekt der Nachweis der Beeinträchtigung durch die Wasserentnahme gegeben. Dr. Ulrich Tränkle 109

120 Seen und Staubecken Juni Seen und Staubecken Für Seen steht noch kein normiertes Verfahren für die Beurteilung der Zustandsklasse zur Verfügung. Es wird im Folgenden aufgrund verschiedener Ergebnisse und Metric eine Expertenmeinung gebildet. 5.1 Schwarzabecken Schwarzabecken (Seentyp 99): Das auf 723 m ü. NN gelegene Schwarzabecken hat eine bis zu 15 ha große Wasserfläche und ist bis zu 33 m tief. Das Speicherbecken ist durch Anstau künstlich entstanden, bis auf den schmalen Einlauf der Schwarza komplett verbaut und unterliegt erheblichen, kurzfristigen Schwankungen der Einstauhöhe. Die Probestreckenlänge betrug durchgehend 20 m. Die in Tab. 53 genannten Wassertiefen der Probenahmen in Frühjahr und Herbst beziehen sich daher nicht auf den tatsächlichen Stauspiegel während der Probenahme, sondern auf die relative Wassertiefe im Vergleich zur maximalen Stauhöhe, also dem Stauziel. Tab. 53: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten am Schwarzabecken in Frühjahr und Herbst. Probestelle SB 1 SB 2 SB 3 SB 4 SB 5 Datum Ufertyp Uferverbau: Steinschüttung Uferverbau: Steinschüttung Uferverbau: Steinschüttung Uferverbau: Steinschüttung Uferverbau: Steinschüttung Landwärtige U- ferstruktur anthropogen Kraftwerk magerrasenartig Steinschüttungen natürlich Wald Fettwiese mittlerer Standort Wald / Wiese Verlandung, Wald, Gras- Staudenfluren Wald / Blockschutthalden Habitatbeschreibung Beton / Stahl Flächenanteil (%) Emerse Flächenanteil (%) Makrophyten Deckungsgrad m² (%) 5 5 Dr. Ulrich Tränkle 110

121 Seen und Staubecken Juni 2016 Aspektbildende Arten Caltha palustris, Phalaris arundinacea Caltha palustris, Phalaris arundinacea Sand Flächenanteil (%) Korngrößenzusammensetzung Schluff (0,002 mm bis 0,063 mm) 3 Sand (0,063 2 mm) Kies (2 63 mm) Feinpartikuläres org. Material 91 Grobpartikuläres org. Material Steine [%] Algenbewuchs stark hoch stark stark mittel Submerse Flächenanteil (%) 1 Wurzeln Algenbewuchs alt Totholz Flächenanteil (%) 1 1 Ausprägung Sonstiges Flächenanteil (%) 90 % Blaualgen Schlammmatten Schlammüberzug auf alles Steinen Besammelte Fläche Frühj. Wassertiefe [m] ca. 0,5 ca. 0,3-0,5 ca. 0,3-0,5 ca. 0,3-0,5 ca. 0,3-0,5 Probefläche [m²] 1,2 1,8 1,8 1,8 1,2 Besammelte Fläche Herbst Wassertiefe [m] ca. 2-2,5 ca. 2-2,5 ca. 2-2,5 ca. 2-2,5 ca. 2-2,5 Probefläche [m²] 1,8 1,2 1,2 1,2 1,2 Wassertiefe [m] ca. 3-3,5 ca. 3-3,5 ca. 3-3,5 ca. 3-3,5 ca. 3-3,5 Probefläche [m²] 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 Messwerte ph 7,6 7,7 7,7 7,7 7,6 Temp. [ C] 10,6 11,5 10,9 10,2 10,1 O2 [%] Koordinaten RW/HW Mitte / / / / / Dr. Ulrich Tränkle 111

122 Seen und Staubecken Juni 2016 (GK) Genauigkeit [m] Höhe m ü. NN Saprobien-Index Tab. 54: Tabellarische Zusammenfassung der Saprobieergebnisse der 5 Probestellen am Schwarzabecken in Frühjahr und Herbst. Saprobien- Index Mittelwert Frühjahr Saprobie- Wert Zustandsklasse Herbst Saprobie- Zustandsklasse Wert SB 1 Eu mäßig 2,60 mäßig 2,24 SB 2 Eu gut 1,88 mäßig 2,28 SB 3 Eu gut 2,15 mäßig 2,45 SB 4 Eu mäßig 2,27 gut 1,90 SB 5 Eu gut 2,00 gut 1,82 SB 1 Sub gut 1,93 SB 2 Sub mäßig 2,38 SB 3 Sub mäßig 2,34 SB 4 Sub mäßig 2,80 SB 5 Sub gut 1,82 Der Saprobien-Index ergibt mäßige bis gute Einstufungen. Die 15 genommenen Proben aus Frühjahr und Herbst zeigen einen einheitlichen Mittelwert von 2,2, also genau dem Grenzwert von gut zu mäßig. Es sind keine Unterschiede zwischen Sub- und Eulitoral zu erkennen, da sich diese Uferzonen unter Pumpbetrieb nicht ausbilden können. Dies ist ein Anhaltspunkt dafür, dass der Pumpbetrieb als Stressor die Zoozönosen beeinträchtigt. Frühjahr 2,2 Herbst 2, Arten- und Individuenzahlen Die Artenzahlen des Schwarzabeckens sind im Frühjahr gekennzeichnet vom sehr hohen Wasserstand am Probenahmetag und der damit verbundenen Beprobung der häufig gestörten Staubeckenuferzone. Die Artenzahlen sind bis auf die direkt von einem Fließgewässer beeinflusste SB 2-F (19 Arten) durchweg gering bei 4 bis 6 Arten. Bei SB 1-F ist der Einfluss der Schwarza gering, da die beprobten Uferbereiche in dieser Lage nicht direkt von der Schwarza überströmt werden. Im Herbst war der Wasserstand des Staubeckens am Tag der Probenahme wesentlich geringer und ermöglichte eine Beprobung der tieferen Uferzonen. Diese sind häufiger Dr. Ulrich Tränkle 112

123 Seen und Staubecken Juni 2016 überstaut und kürzeren Austrocknungszeiten ausgesetzt als die randlichen Uferflächen. Die Artenzahlen dieser Bereiche sind bei SB 1 bis 3 Eu-H und SB 5 Eu-H höher als im Frühjahr, die Individuenzahlen von SB 2 Eu-H und SB 3 Eu-H ebenfalls. SB 1 Eu-H zeigt etwas geringere Individuenzahlen. SB 4 Eu-H und SB 5 Eu-H lassen keine deutlichen Unterschiede in den Individuenzahlen erkennen. Abb. 33: Arten- und Individuenzahlen inkl. Siedlungsdichte im Schwarzabecken. Im Schwarzabecken kommen 2 Neozoa vor: Zebra- oder auch Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha) Neuseeländische Zwergdeckelschnecke (Potamopyrgus antipodarum) Dr. Ulrich Tränkle 113

124 Seen und Staubecken Juni 2016 Dreissena kommt im Rhein vor, Larven sind mit dem Pumpwasser verfrachtet worden. Potamopyrgus ist seit ihrer Einschleppung im 19. Jahrhundert nach Europa heute eine der häufigsten Stillgewässerschnecken überhaupt Funktionelle Metrics Nahrungsspezialisten Die Proben aus dem Frühjahr zeigen bis auf SB 1 Eu-F wenige Nahrungsspezialisten. Das häufige Trockenfallen dieser ufernahen Flächen in Kombination mit den Steilufern fördert Arten ohne spezifische Ausprägungen. Wie zu erwarten dominieren im Schwarzabecken in den durchschnittlich bis weniger stark trocken fallenden Bereichen der Herbstproben die Sedimentfresser, wobei der Anteil anderer Nahrungsspezialisten in den tieferen Beckenbereichen (Proben SB 1-5 Eu- H) zunimmt. Dies ist durch den Pumpspeicherbetrieb und die daraus resultierende weitgehende Absenz von Makrophyten zu erklären. Auch die geringe Anzahl an Räubern entspricht ebenfalls den Erwartungen im Falle eines Staubeckens mit volatilem Wasserstand. Abb. 34: Anteil spezifischer Ernähungstypen je Probestelle in Prozent [%] Strömungspräferenz (Lithal- und Pelalbewohner 1 ) Von den gefangenen Individuen war sowohl im Frühjahr wie im Herbst nur ein sehr geringer Anteil bis maximal 4 % den Stillgewässerarten (LB, LP, LR) zuzuordnen. Die oberen Uferzonen mit häufigerem Trockenfallen (SB 1-5 Eu-F) zeigen weit überwiegend nicht zuordenbare Arten bis 98 % Anteile. 1 Bewohner der Still- und Fließgewässer Dr. Ulrich Tränkle 114

125 Seen und Staubecken Juni 2016 Abb. 35: Strömungspräferenz der nachgewiesenen Arten im Schwarzabecken: oben Frühjahrs-, unten Herbstproben (LB: obligat im Stillgewässer, LP strömungsmeidend, selten in langsam fließenden Fließgewässern, LR: überwiegend Stillgewässer, regelmäßig in langsam fließenden Fließgewässern, RL: überwiegend in strömungsberuhigten Fließgewässern, auch in Stillgewässern, RP: in Fließgewässern, RB: in Fließgewässern mit hoher Strömung). Die Herbstproben, die aus tieferen Uferzonen stammen, da das Staubecken zur Probenahmezeit keine hohen Wasserstände zeigte, weisen bis auf SB 3 Sub-H höhere Anteile von Fließgewässerarten, als von Stillgewässerarten auf. Dies unterstreicht den hohen Einfluss der Fließgewässer Schwarza und Rhein (Pumpbetrieb) auf die Artenzusammensetzung bei gleichzeitigem negativem Einfluss des stark schwankenden Wasserspiegels auf die Bildung stabiler Uferzönosen. Möglicherweise liegt die Probenahmestelle SB 3 hierfür etwas günstiger, einerseits weit entfernt von einfließenden Bächen und andererseits in einem vom Pumpbetrieb nicht ganz so stark beeinflussten Bereich. Dr. Ulrich Tränkle 115

126 Seen und Staubecken Juni Vorkommen störungsempfindlicher Taxa Die Artenzahlen störungsempfindlicher Arten (ETO-Arten) liegen im Schwarzabecken bis auf die stark fließgewässerbeeinflusste Probe SB 2 Eu-F bei 5 Arten. Im Durchschnitt sind 3 ETO-Arten nachweisbar, was auf die strukturellen Defizite der litoralen u- fernahen Bereiche zurückzuführen ist (s. hierzu ZENKER et al. 2006). Artenzahl Odonata - Coleoptera - Diptera ETO-Arten Artenzahl Odonata Coleoptera Diptera ETO-Arten 0 SB 1 Eu-F SB 2 Eu-F SB 3 Eu-F SB 4 Eu-F SB 5 Eu-F 0 SB 1 Eu-H SB 2 Eu-H SB 3 Eu-H SB 4 Eu-H SB 5 Eu-H SB 1 Sub-H SB 2 Sub-H SB 3 Sub-H SB 4 Sub-H SB 5 Sub-H Abb. 36: Anzahl der störungsempfindlichen ETO-Arten (Ephemeroptera, Trichoptera und Oligochaeta) je Probestelle im Schwarzabecken Vorkommen von Rote Liste-Arten und Arten der Vorwarnliste Im Schwarzabecken wurden die in BW als Vorwarnlistenart geführte Schnecke Gyraulus crispa in den Probestrecken 2 und 3 in den Frühjahrsproben gefunden. Die Art lebt überwiegend in Kleingewässern, die oft starke Wasserschwankungen zeigen und kommt möglicherweise mit den Überschwemmungs- und Austrocknungsgeschehnissen der ufernahen Bereiche besser zurecht als andere Wasserorganismen. Zudem besiedelt sie in geringen Mengen das gesamte Seebachsystem und die Schwarza-Zuflüsse. In den Probestellen 4 und 5 wurde im Herbst die in Baden-Württemberg gefährdete Köcherfliege Micrasema minimum nachgewiesen. Die für das Hochrheingebiet typische Art wurde auch in einigen Fließgewässerprobestellen im Seebach-Gutach-System und der Schwarza unterhalb der Schluchsee-Staumauer nachgewiesen. Die Arten sind demnach fließgewässertypisch und entstammen den genutzten Gewässern. 5.2 Windgfällweiher Der Windgfällweiher liegt auf 968 m Meereshöhe auf der Wasserscheide zwischen Titisee und Schluchsee. Bei einer Größe von rund 16 ha beträgt die mittlere Tiefe nur Dr. Ulrich Tränkle 116

127 Seen und Staubecken Juni ,5 m, die maximale Tiefe lag zumindest um 1950 noch bei 4,7 m (ELSTER 1955). Es handelt sich um einen kalkarmen, künstlich angestauten See mit kleinem Einzugsgebiet (Seetyp 9), der aber durch die Durchleitung des Hangkanalwassers und den Anstau seit 1895 anthropogen überprägt, damit zum Seetyp 8 zu rechnen ist. Die Probestreckenlänge betrug bis auf den Verlandungsbereich (Probestrecke 3 mit 48 m) durchgehend 20 m. Proben des Eulitorals wurden im Bereich des Pflanzenbewuchses und ufernah aus geringen Tiefen geborgen, Proben des Sublitorals außerhalb des Pflanzenbewuchses aus Tiefen zwischen 1 und 1,5 m. Tab. 55: Tabellarische Zusammenfassung der gewässer- und probestreckencharakterisierenden Daten am Windgfällweiher in Frühjahr und Herbst. Probestelle WGW 1 WGW 2 WGW 3 WGW 4 WGW 5 Datum Ufertyp Badestelle Natürlich Natürlich Natürlich, Belastung mit Ruhebank Natürlich Landwärtige U- ferstruktur anthropogen Badestelle Trampelpfad, Ruhebank natürlich Wald Verlandung (gestört) Verlandung Verlandung / Wald Verlandung / Wald Habitatbeschreibung Beton / Stahl Flächenanteil (%) Emerse Flächenanteil (%) Makrophyten Deckungsgrad m² (%) Aspektbildende Arten Carex vesicaria + rostrata Equ fluviatile + Carex vesicaria + rostrata Sand Flächenanteil (%) Korngrößenzusammensetzung Schluff (0,002 mm bis 0,063 mm) Sand (0,063 2 mm) Kies (2 63 mm) Dr. Ulrich Tränkle 117

128 Seen und Staubecken Juni 2016 Steine [%] Feinpartikuläres org. Material Grobpartikuläres org. Material 5 Algenbewuchs Submerse Flächenanteil (%) Wurzeln Algenbewuchs Totholz Flächenanteil (%) 1 Ausprägung sehr stark Sonstiges Flächenanteil (%) Besammelte Fläche Frühjahr Wassertiefe [m] 0,4-0,5 0,4-0,5 0,4-0,5 0,4-0,5 0,4-0,5 Probefläche [m²] 1,2 1,8 1,2 1,8 1,2 Wassertiefe [m] 0,9-1,2 0,9-1,2 0,9-1,2 0,9-1,2 0,9-1,2 Probefläche [m²] 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 Besammelte Fläche Herbst Wassertiefe [m] 0,4-0,5 0,4-0,5 0,4-0,5 0,4-0,5 0,4-0,5 Probefläche [m²] 0,6 1,2 1,2 0,6 0,6 (Makroph. fehlen) Wassertiefe [m] 0,9-1,2 0,9-1,2 0,9-1,2 0,9-1,2 0,9-1,2 Probefläche [m²] 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 Messwerte ph 7,1 7,2 7,1 6,9 7,2 Temp. [ C] 21,5 19,7 22,5 21,6 24,6 O2 [%] Koordinaten (GK) RW/HW Mitte / / / / / Genauigkeit [m] Höhe m ü. NN Saprobien-Index Der Saproien-Index ergibt wenige mäßige bis überwiegend gute Einstufungen. Die 20 genommenen Proben aus Frühjahr und Herbst zeigen einen einheitlichen Mittelwert von Dr. Ulrich Tränkle 118

129 Seen und Staubecken Juni ,1, erreichen also gerade die Bewertungsklasse gut. Es sind nur sehr schwache Unterschiede zwischen Sub- und Eulitoral zu erkennen. Die Werte des Eulitorals liegen dabei im Mittel etwas besser (0,04 Wertpunkte) als die des Sublitorals. Keine der Probestellen zeigt eine gegenüber den anderen Probestellen auffallende nutzungsbedingte Beeinträchtigung, dennoch sind tendenzielle Unterschiede erkennbar. Die Saprobienwerte je Probestelle liegen im Mittel bei 2,0 bis 2,3. Der Mittelwert der unbeeinflussten Uferbereiche erreicht dabei 2,05, der von Badestelle und Ruhebank- Stellplatz 2,22. In beiden Fällen fehlt Pflanzenbewuchs nahezu vollständig. Tab. 56: Tabellarische Zusammenfassung der Saprobieergebnisse der 5 Probestellen am Windgfällweiher in Frühjahr und Herbst. Saprobien- Index Mittelwert Frühjahr Saprobie- Zustandsklasse Wert Herbst Saprobie- Zustandsklasse Wert WGW 1 Eu gut 2,16 mäßig 2,23 WGW 2 Eu gut 2,07 gut 2,12 WGW 3 Eu gut 1,91 mäßig 2,28 WGW 4 Eu mäßig 2,24 gut 2,07 WGW 5 Eu gut 1,90 gut 2,00 WGW 1 Sub mäßig 2,32 gut 1,96 WGW 2 Sub gut 1,89 gut 1,91 WGW 3 Sub gut 2,18 gut 2,18 WGW 4 Sub gut 2,16 mäßig 2,58 WGW 5 Sub gut 2,10 gut 2,11 Frühjahr 2,1 Herbst 2, Arten- und Individuenzahlen Probestelle 1 zeigt als Badestrand keinen Makrophytenbewuchs. Dadurch kommt es für den Artenbestand und die Individuendichte zu ähnlichen Ergebnissen aus dem gestörten Eulitoral und dem Sublitoral. Die Artenzahlen zeigen 9 Arten im Sublitoral im Herbst is 14 Arten im Eulitoral im Frühjahr. Die Individuendichten sind im Herbst im Eulitoral doppelt so hoch, im Sublitoral annähernd dreimal so hoch wie im Frühjahr. Probestelle 2 liegt in einer kleinen Ausbuchtung und wird vom Ufer her nicht begangen. Es gibt Verlandungsbereich mit Sauergräsern, die jedoch noch nicht flächig wachsen. Die Artenzahlen liegen zwischen 7 Arten im Sublitoral im Herbst und 20 Arten im Sublitoral im Frühjahr. Die Individuenzahlen sind im Frühjahr deutlich höher als im Herbst. Für das Sublithoral ist der Faktor mehr als dreimal so hoch. Probestelle 3 umfasst den natürlichsten Uferbereich des Windgfällweihers, eine große Verlandungszone mit Carex spp. im Süden der Wasserfläche. Die Artenzahl im Bereich des Pflanzenbestandes (Eulitoral) ist im Frühjahr mit 19 Arten deutlich höher als im Dr. Ulrich Tränkle 119

130 Seen und Staubecken Juni 2016 Herbst mit 4 Arten, die Individuendichten entsprechen sich annähernd. Im Sublitoral finden sich im Herbst wie im Frühjahr 8 Arten, wobei die Individuendichte im Herbst deutlich höher liegt als im Frühjahr. Probestelle 4 ist ein durch Besucher veränderter Uferbereich ohne Makrophyten mit einer Ruhebank nahe am Wasser. Die Artenzahlen schwanken zwischen 6 Arten im Sublitoral im Herbst und 19 Arten im Sublitoral im Frühjahr. Das Eulitoral ist mit 16 Arten im Frühjahr und 9 Arten im Herbst artenärmer. Die Individuendichte des Eulitoral im Frühjahr liegt etwa bei 50 % der Sublitoralprobe, im Herbst zeigen sich an dieser Probestelle im Eu- wie im Sublitoral mit <50 Ind./m² nur geringe Werte. Probestelle 5 schließlich ist ein Ufer mit dichtem Fichtenbestand, das daher keine Uferstörungen zeigt. Die Artenzahl reicht von 13 Arten im Sublitoral im Herbst bis zu 18 Arten im Eulitoral im Herbst. Die jeweils 17 Arten enthaltenden Proben aus Eu- und Sublitoral des Frühjahrs unterscheiden sich in der Individuendichte kaum, im Vergleich zu den ebenfalls zueinander wenig unterschiedlichen Frühjahrsproben ist die Individuendichte aber deutlich gesunken. Alle Probestellen des Eulitorals enthalten im Frühjahr die für den Seentyp 8 typische Köcherfliege Chaetopteryx villosa villosa, Probestelle 1, 2, 3 und 5 zudem die ebenfalls typische Phryganea sp. Neozoa konnten nicht nachgewiesen werden. Dr. Ulrich Tränkle 120

131 Seen und Staubecken Juni 2016 Abb. 37: Arten- und Individuenzahlen inkl. Siedlungsdichte im Windgfällweiher Funktionelle Metrics Nahrungsspezialisten Im Frühjahr bilden die Sedimentfresser den größten Anteil an allen gefangenen Individuen, gefolgt von Räubern, Zerkleinerern und Weidegängern. Die stark bis mäßig gestörten Probestellen 1 und 4 zeigen im Frühjahr nach einem ungestörten Winter höhere Anteile von Nahrungsspezialisten als im Herbst. Die Probestrecken 2 und 5 aus naturnäheren Uferstrecken gleichen sich, während die natürlich ausgeprägte Verlandungszone, die Probestrecke 3 enthält, bis auf die eulitorale Frühjahrsprobe einen geringen Anteil Räuber zeigt und vor allem von Sedimentfressern und Filtrierern gebildet wird, deren Anteile im Herbst sowohl im Eu- als auch im Sublitoral gleich groß sind. Dr. Ulrich Tränkle 121

132 Seen und Staubecken Juni 2016 Abb. 38: Anteil spezifischer Ernähungstypen je Probestelle in Prozent [%] im Windgfällweiher Strömungspräferenz (Lithal- und Pelalbewohner 2 ) Die im Folgenden diskutierten Anteile beziehen sowohl die Arten als auch deren Individuenzahlen ein. Obligat in Stillgewässern lebende Tiere (limnobiont LB) sind keine gefunden worden, ebenso wenig solche Arten, die obligat in Fließgewässern leben und durch den Hangkanal eingeschwemmt werden könnten (rheobiont RB). Die Anteile Stillgewässer bevorzugender Tiere (limnophil LP, limno- bis rheophil LR) sind im Vergleich zu den die Fließgewässer bevorzugenden Tiere (rheo- bis limnophil RL, rheophil RP) im Frühjahr 2 Bewohner der Still- und Fließgewässer Dr. Ulrich Tränkle 122

133 Seen und Staubecken Juni 2016 an den Probestrecken 1 und 2 im Eulitoral geringer, was am Einfluss der aus Fließgewässern umgeleiteten Wassermassen des Hangkanals liegen könnte. In den Frühjahrsproben des Eulitorals der Probestrecken 3, 4 und 5 überwiegen im Vergleich zu den Fließgewässerarten die Stillgewässerarten. Bei Probestrecke 3 und 4 liegt zudem der Anteil indifferenter Arten und Arten ohne Zuordnung >50 %. Im Sublitoral überwiegen bis auf Probestrecke 2, die aufgrund der Nähe zum Einlaufbauwerk Windgfällweiher ganzjährig unter dem Einfluss des Hangkanals steht, Arten der Stillgewässer im weiteren Sinn (LP und LR). Abb. 39: Strömungspräferenz der nachgewiesenen Arten im Windgfällweiher: oben Frühjahrs-, unten Herbstproben (LB: obligat im Stillgewässer, LP strömungsmeidend, selten in langsam fließenden Fließgewässern, LR: überwiegend Stillgewässer, regelmäßig in langsam fließenden Fließgewässern, RL: überwiegend in strömungsberuhigten Fließgewässern, auch in Stillgewässern, RP: in Fließgewässern, RB: in Fließgewässern mit hoher Strömung). Dr. Ulrich Tränkle 123

134 Seen und Staubecken Juni 2016 Im Herbst steigt der relative Anteil von Stillgewässerarten (LP und LR) im Vergleich zu den Fließgewässerarten (RL und RP) teils deutlich an. An Probestrecke 5 sinkt er allerdings, was sowohl am geringeren Anteil der LR/LP-Arten liegt als auch am höheren Anteil der RL/RP-Arten. Insbesondere in der artenarmen, aber individuenreichen Probestrecke 3 sind fast ausschließlich Individuen der beruhigten Fließzonen und der Stillgewässer zu finden. Den höchsten Anteil fließgewässerbevorzugender Arten zeigen im Herbst das Sublitoral von Probestrecke 2 und Eu- sowie Sublitoral von Probestrecke Vorkommen störungsempfindlicher Taxa Die Artenzahlen störungsempfindlicher Arten (ETO-Arten) liegen für alle Probestrecken im Eulitoral zwischen 9 und 12. Im Sublitoral der Probestrecken 1 und 3 sind nur 5 Arten und weniger dieser ETO-Arten zu finden. Probestrecke 2 und 3 enthielten Libellenlarven der Gattung Somatochlora (Smaragdlibellen). Abb. 40: Anzahl der störungsempfindlichen ETO-Arten (Ephemeroptera, Trichoptera und Oligochaeta) im Windgfällweiher im Frühjahr. Dr. Ulrich Tränkle 124

135 Seen und Staubecken Juni 2016 Abb. 41: Anzahl der störungsempfindlichen ETO-Arten (Ephemeroptera, Trichoptera und Oligochaeta) im Windgfällweiher im Herbst. Im Frühjahr bewegen sich die Anteile der ETO-Arten an den Gesamtarten zwischen 50 % bei Probestrecke 3 und 71 % bei Probestrecke 1. Es lassen sich dabei keine Unterschiede zwischen den gestörten und den ungestörten Uferbereichen feststellen. Im Herbst allerdings zeigen die gestörten Bereiche 1 und 4 deutlich geringere Anteile störungsempfindlicher Arten als die ausgedehnten wenig- bis ungestörten Uferzonen der Probestrecken 2, 3 und 5. Tab. 57: Tabellarische Zusammenfassung der Anteile der ETO-Arten an den Gesamtarten je Probestrecke, Probetiefe und Jahreszeit. WGW 1 WGW 2 WGW 3 WGW 4 WGW 5 Frühjahr Eulitoral Sublitoral Herbst Eulitoral Sublitoral Dr. Ulrich Tränkle 125

136 Seen und Staubecken Juni Vorkommen von Rote Liste-Arten und Arten der Vorwarnliste In den Probestrecken 2, 3 und 4 im Eulitoral wurde die in Baden-Württemberg auf der Vorwarnliste stehende Köcherfliege Potamophylax rotundipennis gefunden. Diese für Fließgewässer des Typ 5 typische Art bewohnt die untere Forellenregion bis zur Barbenregion und zeigt oligosaprobe bis beta-mesosaprobe Verhältnisse an. Sie besiedelt das gesamte Seebachsystem, die Schwarza und Teile des Windgfällweihers. 5.3 Diversitätsmaße der Stillgewässer Die Diversität des Windgfällweihers zeigt im Frühjahr beim Simpson-Index, der häufige Arten stärker gewichtet und die Häufigkeitsverteilung einbezieht, bis auf WGW 3-F mittlere, aber überwiegend hohe Werte zwischen 0,7 und 0,9, während das Schwarzabecken mittlere bis geringe Werte unter 0,7 bis 0,2 aufweist. Im Herbst, der die Beprobung tieferer, weniger häufig trocken fallender Bereiche des Schwarzabeckens ermöglichte, sind die Werte ausgeglichener, wobei das Schwarzabecken trotz höherer Index-Werte als im Frühjahr im Mittel rund 0,07 unter den Werten des Windgfällweihers liegt. Im den Artenreichtum stärker und die Häufigkeitsverteilungen geringer betonenden Shannon-Wiener-Index zeigt nur das Schwarzabecken im Frühjahr in 4 Probestellen geringe Werte unter 1. Als hoch zu wertende Indices von über 2 werden dagegen nur von 8 der 10 Proben des Windgfällweihers erreicht. Im Herbst zeigt sich durch die tiefen Wasserstände des Schwarzabeckens auch hier eine Erhöhung der Index-Werte gegenüber dem Frühjahr, während die Indices des Windgfällweihers gesunken sind. Im Vergleich liegt der Mittelwert der 10 Proben des Schwarzabeckens um 0,25 unter dem des Windgfällweihers. Im Diversitätsmaß nach Margalef, das die Individuenanzahl der Probe zur Anzahl der Taxa in Beziehung setzt und dadurch der Einfluss dominanter Arten geringer ist als im Shannon-Wiener Index, zeigt das Schwarzabecken im Frühjahr bis auf die fließgewässerbeeinflusste Strecke SB 3 Eu-F geringe Werte unter 1,5, während die Probestrecken des Windgfällweihers bis auf WGW 3 Sub-F höhere Index-Werte über 2,5 zeigt. Die herbstliche Angleichung beider fließgewässerbeeinflusster Stillgewässer ist auch im Margalef-Index sichtbar. Die Mittelwertdifferenz beträgt dann nur 0,17. Der sehr geringe Wert der Probestrecke 3 ist nicht negativ zu werten, da naturnahe Ufer mit Makrophytenbewuchs aus wenigen Arten durchaus geringe Diversitätsindices aufweisen können, ohne das dies negativ zu bewerten wäre. Dr. Ulrich Tränkle 126

137 Seen und Staubecken Juni 2016 Abb. 42: Diversitätsindices der untersuchten Stillgewässer. Dr. Ulrich Tränkle 127

138 Ableitung von Irrelevanz- bzw. Bagatellschwellen Juni Ableitung von Irrelevanz- bzw. Bagatellschwellen Um beurteilen zu können, wie hoch der Grad der Beeinträchtigung eines Vorhabens ist, muss lar definiert sein, wo die Grenze der natürlichen oder methodenimmanenten Schwankungen der Bewertung liegt und ab wann Ergebnisse als als vorhabensbedingte Beeinträchtigung zu werten ist. Im ökologischen Bereich existieren keine Grenzwerte wie sie etwa die Technik kennt. In diesem Kapitel soll eine erste Abschätzungen geben, ab welchen Schwellenwerten vorhabensbezogene Beeinträchtigungen interpretiert werden können. Da die Erhebungsmethode für Makrozoobenthosuntersuchungen an Fließgewässern erst in den 2000er Jahren abschließend festgelegt wurde, gibt es kaum vergleichende Untersuchungen, die die normale, methodenimmanente Abweichung von Daten und Ergebnissen desselben Gewässers darstellt. Das bayerische LfU führt hierzu jährlich interne Untersuchungen durch, deren Ergebnisse 2011 in einem Vortrag vorgestellt wurden (FISCHER 2011). Identische Probepunkte und Probetermine von 6 Vergleichsteams Das bayerische LfU hat mithilfe zahlreicher Fachleute die Schwankung der Ergebnisse bei Probenahme im selben Gewässer zum selben Zeitpunkt feststellen wollen. Im Beispiel schwankten allein die Taxazahlen um 11 Arten/Artengruppen (20 %), bei minimal 41 und maximal 52 gefundenen Taxa in einem großen Alpenfluss. Der errechnete Saprobien-Index unterschied sich um rund 0,1 (3 % der Gesamtskala). Die Ergebnisse des Moduls Allgemeine Degradation schwanken um 0,08 (8 % der Gesamtskala). Hier führte die Schwankung zur Zuordnung in eine nächstniedrigere Zustandsklasse. Beim Vergleich einzelner Indices (s.a. Abschnitt 4.16) fiel auf, dass insbesondere der Rheo-Index nach Banning (0,3 = 32 %), aber auch % EPT (0,2 = 20 %) deutlich schwankten und bis zu 2 Zustandsklassen Abweichung zeigten, während der deutsche Fauna-Index nur um 0,05 und damit rund 5 % abwich. Bei identischer Probestelle und identischem Probezeitpunkt kann es nachweislich zu bis zu 8 % Abweichung in den Modulen und Metrices kommen. Einzig der Saprobien-Index scheint stabilere Ergebnisse zu erbringen. Identische Probepunkte, Probetermine im selben Zeitfenster (Replikate) Es wurden vom LfU zudem 252 Replikate in den Vergleich einbezogen. Die Untersuchungen wurden in der Regel durch die gleichen Teams, an derselben Messstelle, aber zu unterschiedlichen Zeiten innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters untersucht. Die Differenz aus beiden Ergebnissen dieser Untersuchungen konnte anschaulich in Boxplots dargestellt werden. Letztendlich stellen die Boxplots die natürliche Schwankungsbreite der Bewertungsergebnisse dar. Beim Saprobien-Index führten 49 % der ausgewerteten Replikatuntersuchungen zu Abweichungen von +0,1 und -0,04 (3 % vom Bewertungsumfang), bei weiteren 49 % Dr. Ulrich Tränkle 128

139 Ableitung von Irrelevanz- bzw. Bagatellschwellen Juni 2016 traten Abweichungen von +0,3 bis -0,25 auf (10 %), was mehr als einer halben Saprobiestufe entsprechen kann. 8 Replikanten sind als Ausreißer und Extremwerte zu werten und wichen bis zu 0,5 von einander ab (33 %), was mehr als einer Saprobiestufe entsprechen kann. Im Modul Allgemeine Degradation ist Ähnliches zu sehen. 47 % der Proben weisen Abweichungen von +0,08 und -0,06 auf, weitere 47 % zeigten bis zu +0,29 oder -0,28 abweichende Ergebnisse. Die 12 Extremwerte und Ausreißer ergaben Differenzen von mehr als +0,65 und -0,4. Abb. 43: Ergebnisse der Replikatuntersuchungen des LfU Bayern (aus FISCHER 2011): Links: Boxplot der Abweichungen der Saprobienindices, rechts: Boxplot der Abweichungen im Modul Allgemeine Degradation. FISCHER (2011) zieht hieraus ein vorsichtiges Fazit. Er wertet die Untersuchungen als eine erste Quantifizierung der natürlichen Schwankungen eines Fließgewässers. Ab einer Änderung von etwa einer halben Zustandklasse geht FISCHER (2011) von einer signifikanten Veränderung des ökologischen Zustands aus. Besonders im Hinblick auf die Verschlechterung wird dies auch in BECKER et al. (2011) so formuliert. 6.1 Irrelevanzschwellen Entsprechend FISCHER (2011) und BECKER et al. (2011) liegen nichtsignifikante Änderungen des ökologischen Zustands bei Differenzen von weniger als einer halben Zustandsklasse vor. Dies entspricht den Werten in Tab. 58, die für die einzelnen Gewässertypen ermittelt wurden. Dr. Ulrich Tränkle 129

140 Ableitung von Irrelevanz- bzw. Bagatellschwellen Juni 2016 Tab. 58: Ermittlung von Irrelevanzschwellen für die Module unter Berücksichtigung von FISCHER (2011). Modul Saprobien- Index Klassengrenzen Bewertungsskala ggf. je Gewässertyp Typ 5 Typ 5.1 Typ 11 Typ 21_S 1/2 1,45 1,60 1,80 1,70 2/3 2,00 2,10 2,25 2,20 3/4 2,65 2,75 2,80 2,80 4/5 3,35 3,35 3,40 3,40 Allgemeine Degradation Anthropogene Versauerung 0-1, Bewertung in 20%- Schritten 1-5, Bewertung in 20%- Schritten Irrelevanz- bzw. Bagatellschwelle Typ 5 Typ 5.1 Typ 11 Typ 21_S <0,27 <0,33 <0,35 <0,25 <0,33 <0,30 <0,23 <0,27 <0,30 <0,25 <0,30 <0,30 <0,1 <0,1 <0,1 <0,1 nicht möglich, da Ordinalskala Für die vorhabensbezogenen Fließgewässer, die überwiegend hohe bis sehr hohe Bewertungen erreichen, geht daher bei der Betrachtung des Saprobien-Index der geringste Wert ein, der aus der Klassengrenze 1/2 resultiert und im Modul Allgemeine Degradation werden Wertdifferenzen < 0,1 als irrelevant betrachtet. Die oben abgeleiteten Irrelevanzsschwellen werden in der Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Antragsteil D.V) aufgegriffen und jede Probestrecke hinsichtlich der Beeinträchtigung diskutiert (s. dort). Dr. Ulrich Tränkle 130

141 Zusammenfassung Juni Zusammenfassung Zwischen Mai und Anfang Oktober 2013, Anfang Mai und Oktober 2014 und Ende April 2015 wurden für 63 Fließgewässerprobestrecken im Rahmen der Untersuchungen zur Erstellung der Genehmigungsunterlagen zum Vorhaben "Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern eine Untersuchung des Makrozoobenthos durchgeführt. Dabei wurden 49 Probestrecken in Frühjahr und Herbst 2013/2014 beprobt und 14 Probestrecken im Frühjahr Zusätzlich wurden auch Untersuchungen mit je 5 Probestrecken im Schwarzabecken und Windgfällweiher durchgeführt. Die Bewertung des Zustandes erfolgte nach dem Perlodes-Verfahren (NWB) in der Software ASTERICS anhand der Qualitätskomponente Makrozoobenthos" gemäß den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Tab. 59: Zusammenfassung der Ergebnisse: Erhebungs- Und Bewertungsumfang. gesicherte Ergebnisse aus ASTERICS gesicherte Ergebnisse nach Experteneinschätzung Einstufung gesicherter Ergebnisse in die Zustandsklassen Frühjahr Oberhalb Großfassungen Unterhalb Großfassungen und Staumauern (Schwarza 1 und ) Oberhalb Kleinfassungen Unterhalb Kleinfassungen Schwarza 2, Seebach, Gutach Summe Herbst Oberhalb Großfassungen Unterhalb Großfassungen und Staumauern (Schwarza 1 und ) Oberhalb Kleinfassungen Schwarza 2, Seebach, Gutach Summe Dr. Ulrich Tränkle 131

142 Zusammenfassung Juni 2016 Generell gilt: je kleiner die Gewässer sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit ungesicherter Ergebnisse, da die kleinen Gewässer aufgrund der geringen Wassermengen und der kleineren Habitatfläche weniger Arten und Individuen enthalten. Die gesicherte Einstufung schlechterer Qualitätsklassen als gut wird mit den unten genannten Ausnahmen in 10 Fällen aufgrund natürlicher Säurebedingungen (Niedermooreinfluss) aus gutachterlicher Sicht vorgenommen. Da das Vorhaben keine zusätzlichen sauren Einträge in die Gewässer hervorruft, ist die Bedeutung des Moduls Versauerung nur nachrangig. 6.3 unten-f, Gutach 3-F (Geruch), 1 unten-h und Gutach 3- H erhalten eine mäßige bis unbefriedigende Gesamtbewertung aufgrund des Moduls Allgemeine Degradation. Das Modul Saprobie wurde durchgehend mit 2 oder 1 bewertet. Die Seen und Staubecken Schwarzabecken und Windgfällweiher sind stark bis gering fließgewässerbeeinflusst. Die Artvorkommen zeigen starke gestörte bis schwach gestörte Uferbereiche an. Das Schwarzabecken enthält Neozoa aus dem Rhein. Es lassen sich zwischen den Probestreckengruppen bei der Betrachtung bestimmter Parameter Unterschiede erkennen, die auf die Wasserausleitung zurückgeführt werden können. Zwar gehören silikatische Gebirgsbäche des Typs 5 und 5.1 durch ihre starken Abflussschwankungen, möglicher sommerlicher Trockenheit und hoher Geschiebeaktivität auch unter natürlichen Bedingungen zu den nicht dauerhaft besiedelbaren Gewässern, doch wiesen die Probestrecken unterhalb von Fassungen und Staumauern tendenziell geringere Bewertungen auf als oberhalb, die aber nur selten hoch sind und/oder 10 % des Bewertungsmaßstabes überschreiten. Tab. 60: Zusammenfassung der Ergebnisse: Vorhabensrelevante Unterschiede (kursiv und fett hervorgehoben) in den Probestreckengruppen. Oberhalb Unterhalb Oberhalb Unterhalb Großfassungegen/Staumauer Großfassun- Kleinfassungegen Kleinfassun- n Artenzahl (Frühjahr) 31,2 25,2 20,8 20,7 Artenzahl (Herbst) 25,3 21,4 21,3 - Abundanzen (Frühjahr) Abundanzen (Herbst) Saprobie (Frühjahr) 1,44 1,45 1,31 1,38 Saprobie (Herbst) 1,40 1,46 1,32 - Allgemeine Degradation (Frühjahr) 0,78 0,70 0,84 0,79 Allgemeine Degradation (Herbst) 0,72 0,60 0,78 - Versauerung (Frühjahr) Versauerung (Herbst) Dr. Ulrich Tränkle 132

143 Zitierte Literatur Juni 2016 Rheo-Index (Frühjahr) 0,87 0,70 0,82 0,75 Rheo-Index (Herbst) 0,94 0,90 0,92 Anteil Filtrierer (Frühjahr) 13,8 5,5 13,3 7,4 Anteil Filtrierer (Herbst) 16,2 9,8 25,1 - Verhältnis r- zu K-Strategen (Frühjahr) 0,05 0,06 0,08 0,11 Verhältnis r- zu K-Strategen (Herbst) 0,07 0,08 0,07 - Anteil steinbewohnender Arten* (Frühjahr) 35 % 25 % 44 % 22 % Anteil steinbewohnender Arten* (Herbst) 34 % 19 % 33 % Anteil kriechend/laufender Arten* (Frühjahr) 28 % 41 % 32 % 40 % Anteil kriechend/laufender Arten* (Herbst) 29 % 31 % 34 % - Diversitätsindex Simpson (Frühjahr) 0,80 0,73 0,73 0,74 Diversitätsindex Simpson (Herbst) 0,79 0,73 0,73 - Diversitätsindex Shannon-Wiener (Frühjahr) 2,31 2,03 1,94 1,92 Diversitätsindex Shannon-Wiener (Herbst) 2,24 2,02 1,96 - Diversitätsindex Margalef (Frühjahr) 4,96 4,00 3,57 3,40 Diversitätsindex Margalef (Herbst) 4,28 3,81 3,85 - Eveness (Frühjahr) 0,68 0,63 0,64 0,64 Eveness (Herbst) 0,69 0,67 0,65 * in prozentualer Abweichung vom Wert oberhalb der Großfassungen (= 100%) 8 Zitierte Literatur Arbeitsgruppe Mollusken BW (2008): Rote Liste und Artenverzeichnis der Schnecken und Muscheln Baden-Württembergs. Naturschutz-Praxis, Artenschutz 12. BNÖ (2013): Biologische Untersuchungen der Gutach im Ortsteil Titisee zu möglichen Auswirkungen von Misch- und Regenwassereinleitungen. 26 S. Becker, M.; Fischer, F.; Horn, K.; Mayr, C.; Kapa, R.; Schwaiblmair, S. (2011): Vollzug der EG- Wasserrahmenrichtlinie bei Eingriffen in Fließgewässer. Was ist eine Verschlechterung? Ü- berlegungen unter rechtlichen und fachlichen Aspekten. Vortragskript im Tagungsband der 22.SVK-Fischereitagung S. Biss, R. (1994): Ökologische Zustandserfassung von Fließgewässem im Bereich von Talsperren und sonstigen Stauanlagen. 141 S. zzgl. Anhang. Biss, R. (2003): Biologische Untersuchungen an der Dorfbachfassung in Rickenbach (Erfolgskontrolle zum Restwassermengenabgleich). 32 S. Zzgl. Anhang. Dr. Ulrich Tränkle 133

144 Zitierte Literatur Juni 2016 Braukmann, U.; Biss, R. (2004): Conceptual study An improved method to assess acidification in German streams by using benthic macroinvertebrates. Limnologica 34 (4): Fischer, F. (2011): Zuverlässigkeit und noch bestehende Unsicherheiten bei der Bewertung des ökologischen Zustandes. Vortrag anlässlich der Fortbildungsveranstaltung: Die EU- Wasserrahmenrichtlinie - Biologie der Fließgewässer und Konsequenzen für die Maßnahmenableitung in Kassel. 59 Folien. Hunger, H. & Schiel, F.-J. (2006): Rote Liste der Libellen Baden-Württembergs und der Naturräume. Libellula Supplement 7: HydroConsult (2010): Bewertung des Gewässerökologischen Zustands der Gutach bei Titisee. (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). 19 S. Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (LGB) (2009): Untersuchung des eulitoralen Makrozoobenthos in 7 Seen in Schleswig-Holstein. 174 S. LfU Baden-Württemberg (2005): Methodenband Bestandsaufnahme der WRRL in Baden- Württemberg. 164 S. Maier, J.-K. (2005): Rote Liste und Artenverzeichnis der Köcherfliegen Baden-Württembergs. Naturschutz-Praxis, Artenschutz 8. Meier, C.; Böhmer, J.; Biss, R.; Feld, C.; Haase, P.; Lorenz, A.; Rawer-Jost, C.; Rolauffs, P.; Schindehütte, K.; Schöll, F.; Sundermann, A.; Zenker, A.; Hering, D. (2006b): Weiterentwicklung und Anpassung des nationalen Bewertungssystems für Makrozoobenthos an neue internationale Vorgaben. Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Förderkennzeichen (UFOPLAN) , im Auftrag des Umweltbundesamtes. 198 S. Meier, C.; Böhmer, J.; Rolauffs, P.; Hering, D. (2008): Kurzdarstellungen Bewertung Makrozoobenthos & Core Metrics Makrozoobenthos Meier, C.; Haase, P.; Rolauffs, P.; Schindehütte, K.; Schöll, F.; Sundermann, A.; Hering, D. (2006a): Methodisches Handbuch Fließgewässerbewertung Handbuch zur Untersuchung und Bewertung von Fließgewässern auf der Basis des Makrozoobenthos vor dem Hintergrund der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Synopse relevanter Forschungen und Praxisanleitung für Datenerhebung und Interpretation S. Meile, W.; Fischer F.P. (1999): Ausleitungskraftwerke: Quantifizierung der Auswirkungen von Restwasserabflüssen auf das Makrozoobenthos. Lauterbornia 36: Zenker, A.; Baier, B.; Böhmer, J. (2006): Feinabstimmung des Bewertungsverfahrens für Makrozoobenthos in stehenden Gewässern. Abschlussbericht S. Dr. Ulrich Tränkle 134

145 Anhang Juni Anhang Tab. 61: Stetigkeit der in den untersuchten Probestrecken vorkommenden Makroinvertebraten (n = 63). Polycelis felina 100 Nemoura sp. 79 Protonemura sp. 78 Leuctra hippopus-gr. 75 Chaetopteryx villosa villosa 70 Eiseniella tetraedra 65 Sericostoma personatum 65 Chironomidae Gen. sp. 62 Baetis rhodani 59 Dicranota sp. 59 Simulium sp. 59 Lumbriculidae Gen. sp. 59 Plectrocnemia conspersa conspersa 59 Limnius volckmari 57 Hydraena gracilis 56 Nemurella pictetii 56 Elmis aenea/maugetii/rietscheli/rioloides 54 Drusus annulatus 52 Odontocerum albicorne 52 Simulium sp. 52 Tanypodinae Gen. sp. 52 Elmis sp. 51 Baetis alpinus 49 Habrophlebia lauta 48 Potamophylax cingulatus/latipennis/luctuosus 48 Eloeophila sp. 46 Isoperla grammatica 44 Rhyacophila (Rhyacophila) sp. 44 Habroleptoides confusa 43 Esolus parallelepipedus 41 Prodiamesa olivacea 41 Naididae/Tubificidae Gen. sp. 41 Agapetus sp. 38 Amphinemura sp. 38 Oreodytes sanmarkii 38 Philopotamus ludificatus 37 Prosimulium sp. 37 Rhyacophila (Hyporhyacophila) sp. 37 Centroptilum luteolum 35 Gammarus fossarum 35 Limnius sp. 33 Siphonoperla torrentium torrentium 33 Potamophylax rotundipennis 32 Rhithrogena semicolorata-gr. 32 Anacaena globulus 29 Baetis muticus 29 Dr. Ulrich Tränkle 135

146 Anhang Juni 2016 Epeorus assimilis 27 Silo pallipes 27 Chironomini Gen. sp. 27 Diura bicaudata 25 Dixa sp. 25 Hydrachnidia Gen. sp. 25 Tanytarsini Gen. sp. 25 Siphlonurus lacustris 24 Tipulidae Gen. sp. 24 Lepidostoma hirtum 22 Chaetopterygini/Stenophylacini Gen. sp. 21 Gyraulus crista 19 Hydropsyche siltalai 19 Leuctra nigra 19 Psychoda sp. 19 Sialis fuliginosa 19 Hydropsyche contubernalis contubernalis 19 Ecdyonurus venosus-gr. 17 Elmis sp. 17 Micrasema minimum 17 Simulium sp. 17 Orthocladiinae Gen. sp. 17 Ancylus fluviatilis 16 Antocha sp. 16 Apatania sp. 16 Hydropsyche pellucidula 16 Stratiomyiidae Gen. sp. 16 Crenobia alpina 14 Leuctra sp. 14 Nemoura marginata-gr. 14 Plectrocnemia sp. 14 Limnephilinae Gen. sp. 14 Tanytarsini Gen. sp. 14 Micrasema longulum 11 Philopotamus sp. 11 Radix balthica/labiata 11 Stylodrilus heringianus 11 Taeniopteryx auberti 11 Nemoura cinerea cinerea 11 Tanytarsini Gen. sp. 11 Apatania fimbriata 10 Electrogena lateralis 10 Microvelia sp. 10 Sericostoma flavicorne/personatum 10 Anacaena globulus Ad. 10 Ceratopogoninae/Palpomyiinae Gen. sp. 10 Elodes minuta-gr. Lv. 10 Halesus digitatus digitatus 10 Anabolia nervosa 8 Anomalopterygella chauviniana 8 Atherix ibis 8 Lumbriculus variegatus 8 Micropterna lateralis 8 Dr. Ulrich Tränkle 136

147 Anhang Juni 2016 Protonemura risi 8 Serratella ignita 8 Polycentropus flavomaculatus flavomaculatus 8 Thaumaleidae Gen. sp. 8 Acentrella inexpectata 6 Glossosoma boltoni 6 Hydropsyche incognita 6 Limnophora sp. 6 Lithax niger 6 Perlodes microcephalus 6 Tinodes rostocki 6 Crunoecia irrorata irrorata 6 Hydroporus sp. Ad. 6 Pisidium casertanum casertanum 6 Tinodes waeneri waeneri 6 Allogamus uncatus 5 Asellus aquaticus 5 Caenis horaria 5 Dixa puberula 5 Drusus annulatus/biguttatus 5 Erpobdella octoculata 5 Heptagenia longicauda 5 Hydropsyche dinarica 5 Hydropsyche tenuis 5 Ilybius sp. 5 Orectochilus villosus 5 Pedicia sp. 5 Perla marginata 5 Phryganea sp. 5 Pisidium sp. 5 Rhabdiopteryx sp. 5 Rhyacophila hirticornis 5 Stagnicola sp. 5 Elmis latreillei Ad. 5 Onychogomphus forcipatus forcipatus 5 Potamophylax cingulatus cingulatus 5 Ameletus inopinatus 3 Athripsodes aterrimus 3 Chaetopteryx fusca/villosa 3 Chironomus riparius-agg. 3 Drusus discolor 3 Galba truncatula 3 Hydraena sp. 3 Hydropsyche instabilis 3 Laccophilus sp. 3 Limnephilus centralis 3 Limnephilus lunatus 3 Mystacides azurea 3 Nemotaulius punctatolineatus 3 Parachiona picicornis 3 Platambus maculatus 3 Polycentropus irroratus 3 Sericostoma flavicorne 3 Dr. Ulrich Tränkle 137

148 Anhang Juni 2016 Torleya major 3 Agabus guttatus Ad. 3 Agabus melanarius Ad. 3 Agabus sp. Lv. 3 Haliplus (Haliplus) sp. Ad. 2 Laccobius (Dimorpholaccobius) sp. Ad. 2 Aeshna sp. 2 Agapetus fuscipes 2 Amphinemura sulcicollis/triangularis 2 Anabolia furcata 2 Athripsodes cinereus 2 Caenis sp. 2 Calopteryx virgo 2 Chelifera sp. 2 Cloeon dipterum 2 Cordulegaster sp. 2 Crangonyx/Niphargus sp. 2 Dinocras cephalotes 2 Drusus discolor 2 Dryops sp. 2 Dugesia gonocephala 2 Dugesia tigrina 2 Ephemera vulgata 2 Esolus angustatus 2 Glossiphonia nebulosa 2 Helobdella stagnalis 2 Helophorus arvernicus 2 Leptophlebia marginata 2 Leuctra braueri 2 Liponeura sp. 2 Mystacides nigra 2 Oecetis testacea 2 Oulimnius tuberculatus 2 Paraleptophlebia submarginata 2 Pisidium amnicum 2 Potamophylax cingulatus/latipennis 2 Potamophylax nigricornis 2 Pseudopsilopteryx zimmeri 2 Radix labiata 2 Rhypholophus sp. 2 Theromyzon tessulatum 2 Agabus bipustulatus Ad. 2 Agabus sturmii Ad. 2 Ceratopogoninae Gen. sp. 2 Culicidae Gen. sp. 2 Diamesinae Gen. sp. 2 Elodes marginata Lv. 2 Esolus angustatus Ad. 2 Haliplus lineatocollis Ad. 2 Helophorus sp. Ad. 2 Hydrobius fuscipes Ad. 2 Limnephilini Gen. sp. 2 Philopotamus montanus montanus 2 Dr. Ulrich Tränkle 138

149 Anhang Juni 2016 Psychodidae Gen. sp. 2 Ptilocolepus granulatus granulatus 2 Abb. 44: Boxplot der Stetigkeiten der Arten in den Probestrecken. 164 Arten besiedeln weniger als 5 % der Probestrecken, 4 Arten/Artengruppen besiedelt weniger als 25 % der Probestrecken. Tab. 62: Taxalisten der Fließgewässerbeprobungen. Probestellen oberhalb und unterhalb der Großfassungen Taxonname Bivalvia SPHAERIIDAE 1 oben 2 oben 3 oben 4 oben 5 oben 6 oben 7 oben 8 oben 9 oben 10 oben 11 oben 12 oben 1 unten 2 unten 3 unten 4 unten 5 unten 6 unten 7 unten 8 unten 9 unten 10 unten 11 unten 12 unten Pisidium sp... X Coleoptera Dr. Ulrich Tränkle 139

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