Was ist wichtig beim Kauf einer Digitalkamera?

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1 Was ist wichtig beim Kauf einer Digitalkamera? 1. Muss ich das alles lesen bevor ich mir eine Kamera kaufen kann? Nein Sie wollen nur unbeschwert fotografieren Sie wollen Abzüge 9 x 13 oder 10 x 15cm machen? Sie haben eh keinen PC und lassen alles den Fotohändler machen. Es ist eigentlich egal ob Sie das Neueste oder das Vorgängermodell erwischen. Machen Sie sich da keine Gedanken. Schauen Sie auf den Preis. Nehmen Sie die Kamera, die Ihnen vom Aussehen, Größe und Gewicht gefällt, in die Hand und machen Sie ein paar Bilder im Laden. Dauert es verdächtig lange bis die Kamera auslöst nehmen Sie auf jeden Fall die Schnellere. Schauen Sie sich das Bild auf dem Display an. Ist das Bild klar und scharf? Sind die Farben okay? Ist das Bild groß genug? Kommen Sie mit der Bedienung einigermaßen zurecht? Wenn Sie alles mit Ja beantworten können, gehen Sie zur Kasse. Ja wenn Sie einen Schritt weitergehen wollen und genauer Bescheid wissen wollen, hilft Ihnen diese Lektüre hoffentlich ein bisschen weiter Ja wenn fotografieren ihr Hobby werden könnte oder schon ist Kommen Sie zusätzlich noch in meine weiterführenden Fotokurse Einführung in die digitale (Spiegelreflex-)Fotografie und Fotopraxis oder natürlich auch in andere Kurse. Leihen oder kaufen Sie sich Fotobücher über bestimmte fotografische Themen. Kaufen Sie keine erweiterten Bedienungsanleitungen für 39, Wann ist der richtige Zeitpunkt: Es gibt für alle Hersteller einige Termine zu denen sie typischerweise neue Modelle bringen vor Weihnachten (September, Oktober, November) hier werden die meisten Kameras gekauft wer zu spät auf den Markt kommt verpasst den großen Umsatz und im nächsten Jahr gibt es schon wieder neue Modelle Die internationale Foto-Messe "photokina", die alle 2 Jahre in Köln stattfindet, liegt im September und ist bester Startpunkt für das Weihnachtsgeschäft vor den Sommerferien (April, Mai, Juni) der zweitbeste Termin für den Kamerakauf Die "PMA"-Messe in USA, jährlich, ist der zweite große Messe-Event zu dem typischerweise neue Modelle kommen. Einige Anbieter versuchen nun genau zwischen diesen Terminen, quasi in der "Saure- Gurken"-Zeit, ihre neuen Modelle zu positionieren. So gesehen gibt es andauernd Neues zu bestaunen. Kaufen Sie also, wenn Sie Bedarf oder Lust dazu haben und ärgern Sie sich nicht wenn doch bald danach ein neues Modell kommt. Wer auf den Preis schaut kauft am Besten sowieso immer das Vorgängermodell wenn das Neue angekündigt wird. Die Unterschiede sind oft nur dem Marketing bekannt und für uns meist nicht wirklich wichtig! Aber was ist denn wichtig? 3. Kameratypen Wir unterscheiden ganz grob drei wesentliche Kameratypen: Kompaktkamera: Immer dabei Kamera mit hohem Nutzwert. Grenzen bei Vergrößerungen und Bildqualität. Oft etwas zu langsam für Schnappschüsse. Bridgekamera: (Mittelding zwischen Kompakt- und Spiegelreflexkamera) Etwas sperriger als die Kompakte aber oft mit sehr großen Zoomfaktoren und guter Naheinstellgrenze (Makro ab 2 cm ). Keine Wechselobjektive! Elektronischer Sucher mit seinen Schwächen (Rauschen, Auflösung, Farbe ). Oft etwas zu langsam für Schnappschüsse. Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 1 von 8

2 Spiegelreflexkamera (SLR): Noch etwas größer als die Bridgekamera aber zumindest im Einsteigerbereich noch sehr handlich und leicht. Sehr guter Sucher. Mit entsprechenden Objektive sehr gute Bildqualität erreichbar. Hohe Schnappschusstauglichkeit (Sportaufnahmen, spielende Kinder..). Spiegelreflexkameras werden meist nochmals in 4 Kategorien unterteilt: Einsteiger-, Amateur, Semiprofi- und Profiklasse. 4. Preise bis 100 "Spielzeug" falls keine Ansprüche an die Bildqualität gestellt werden bis 200 ordentliche Kameras mit vielen vernünftigen Features bis 300 gute Kameras mit besserer Optik (wichtig) und Features, die einem Anpassungen an schwierigere Aufnahmesituationen erlaubt. Ab hier neben der Kompaktkamera auch die Bridgekameras anschauen bis 500 sehr gut Kompaktkameras, die auch professionellen Ansprüchen teilweise gerecht werden hier auf jeden Fall eine klare Entscheidung zwischen der Edelkompakten, der Bridge- oder Spiegelreflexkamera treffen. ab 500 (tlw. schon um 400 ) Einsteiger Spiegelreflex mit Setobjektiven. Sehr gute Amateurkameras , Semiprofessionelle Kameras und die Profigeräte mit deutlich über Wilhelma Stuttgart, Elefantengehege Wilhelma Stuttgart, Straußengehege 5. Sucher, Display Optischer Sucher: Erste Wahl sind Kameras mit optischem Sucher. Am besten gelöst ist dies bei der SLR. Einige Kompakte haben neben Display noch einen zusätzlichem, kleinem optischen Sucher. Erst danach kommen Bridgekameras und Kompakte, die nur mit Display bzw. elektronischem Sucher arbeiten. Auch das beste Display zeigt bei Sonnenlicht einfach nichts! Display/Monitor: Displays unterscheiden sich in der Auflösung und in ihrer Größe. Unter 2,5" (inch bzw. Zoll) oder 6cm Bilddiagonale sollte man sich keine Kamera mehr zulegen. Bei der Auflösung sollten Werte von ca Pixel erreicht werden. Da jeder Bildpunkt aus den 3 Grundfarben Rot = R, Grün = G und Blau = B, also RGB besteht, muss man noch durch 3 teilen und erhält dann nur noch knapp Bildpunkte. Es gibt Kameras mit Pixel was letztlich nur knapp Bildpunkte bedeutet! Meine D300 hat z.b Pixel, also Bildpunkte auf einem 3" Display, was eine hervorragende Bildwiedergabe bedeutet. Aber bei Sonnenlicht ist trotzdem praktisch nichts erkennbar. Aber dafür habe ich ja meinen optischen SLR-Sucher. Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 2 von 8

3 6. Auslöseverzögerung Nachdem wir uns über Preis, Kameraklasse und Display verständigt haben, ist der nächste, entscheidende Punkt die sog. Auslöseverzögerung! Die Auslöseverzögerung ist der Zeitraum vom Drücken des Auslösers bis zur tatsächlichen Aufnahme. Besonders bei bewegten Motiven ist eine kurze Zeitspanne wichtig. Technische Werte nützen nicht sehr viel, da oft die AF-Zeit nicht eingerechnet wird. Probieren Sie es einfach aus. Eine große Auslöseverzögerung spüren Sie direkt und sehen Sie auch am fertigen Bild. Eine Kamera, die Schnappschüsse einfangen soll, muss hier schnell genug sein (typische Werte incl. AF: SLR ms; Kompaktklasse ms). Die Kompakte und die Bridgekamera müssen viele Sachen hintereinander machen. Der Sensor ist zuständig das Bild aufzunehmen und es an das Display zur Begutachtung zu schicken, dann ist der Sensor noch für den Autofokus, also die Scharfeinstellung zuständig. Danach für die Belichtungsmessung, die wiederum mit dem gleichen Sensor gemacht wird. Und last but not least muss der Sensor noch die Aufnahme machen. In der SLR laufen diese Dinge alle parallel ab und sind somit wesentlich schneller. In Zeiten ausgedrückt ms bei SLR, ms in der Mittelklasse-Kompakten und Bridge und deutlich über 500 ms = eine halbe Sekunde bei vielen Kompakten. Sonnenblumen Neckar und Stocherkahn, Tübingen 7. Speicherkarten Neben einigen Sonderformen von Sony (Memory-stick) und Olympus (xd-picture-card) sind die gängigsten Memorykarten die. sog. SD- bzw. SDHC-Speicher-Karten. Nur in den großen SLR's werden CF-Karten eingesetzt. CF bietet prinzipiell größere Speicherkapazitäten. SD = Secure Digital Memory Card (maximal 1 GB) SDHC = Secure Digital High Capacity Memory Card (maximal 32 GB) SD-Karten mit größerem Speichervolumen, z.b. 2 GB entsprechen nicht der Norm und können zu Problemen in der Kamera führen!! Die rechnerische Lebensdauer einer solchen karte liegt übrigens bei ca Schreibvorgängen. CF = Compact Flash Memory Card (maximal 128 GB). CF-Karten haben eine Lebensdauer von ca. 1 2 Mio. Schreibzyklen). Ab 2 GB Karten wird meist mit dem sog. FAT32-Standard statt dem alten FAT16-Standard gearbeitet. Neue Karten können bei alten Kameras zu Problemen führen, falls diese sich nicht auf FAT32 umstellen lassen. Ansonsten sind von der alten CF I bis zur modernsten CF IV alle Karten noch auf dem Markt und sowohl aufwärts als auch abwärts kompatibel. Dies gilt auch für SD- Karten. Die Unterschiede bestehen neben der Speicherkapazität in der Schreib-Lese-Geschwindigkeit. Mit der Erhöhung der Nummer (I bis IV) erhöhte sich auch diese Geschwindigkeit. Aber erst die neuen, teuren SLR's nützen auch diese hohe Geschwindigkeit! In diesem Zusammenhang ist interessant wie groß der Zwischenspeicher in der Kamera ist. Die Größe des Speichers bestimmt mit, wie schnell die Bilder weiterverarbeitet werden können und wie schnell der Sensor wieder bereit ist für das nächste Foto! = Serienbildgeschwindigkeit! Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 3 von 8

4 8. Bild gemacht was nun? (mitgelieferte SW) Haben wir unser Bild im Kasten haben wir mehrer Möglichkeiten weiterzumachen: Wir haben keinen PC und wollen uns mit diesem Kram auch nicht belasten. Alle Bilder sind auf der Speicherkarte gespeichert und solange wir nicht löschen oder formatieren auch lange haltbar. Mit Kamera incl. der Speicherkarte zum Fotohändler, der unsere Bilder auf ein anderes Medium, eine CD umspeichert und uns auf einem Bildschirm die Bilder zeigt. Wir können dann einfach auswählen und von diesen Bildern einen Abzug machen lassen. Haben wir die CD können wir auch die Karte löschen bzw. formatieren und wieder von vorne füllen. Eine CD sollte mindestens 10 Jahre halten. Vorteil: wenig Aufwand. Es geht fast so wie früher mit dem Film Nachteil: wir können die Bilder nur wenig nachbearbeiten. Der Fotohändler hat zwar ein paar Möglichkeiten aber da warten andere Kunden, dann soll es schnell gehen. Die CD als Archiv hält weniger lang als ein Film. Wir haben einen PC und wollen aber nicht IT-Experte werden Hier schlägt die Stunde der mitgelieferten SW. Mit dieser SW soll der Download von der Kamera auf den PC einfach sein. Kamera und PC über USB-Kabel miteinander verbinden und das Runterladen der Bilder geht automatisch. Wichtig: Kamera sollte noch genügend Akku-Power haben. Eine Unterbrechung der Übertragung kann zu Verlust von einigen bis hin zu allen Bildern führen. Meist gibt es auch ein einfaches Bildbearbeitungsprogramm um rote Augen zu entfernen, den Horizont gerade zu rücken und einige Verbesserungen bei Helligkeit und Farbe vorzunehmen. Hängt ihr PC über DSL auch am Internet bekommen Sie sogar die Verbesserungen der Software (neue Versionen) zum teil automatisch heruntergeladen bei Benutzung. Wir haben einen PC und kennen uns ganz gut aus Der Download geht auch ganz ohne Programm des Kamera-Herstellers. Wir verbinden die Kamera mit PC oder Notebook und laden die Bilder mit Hilfe des Explorers auf unseren PC herunter. Zur Bildbearbeitung haben wir Programme wie Photoshop Elements, Capture NX (nur Nikon), Paint Shop Pro oder eines der vielen anderen Programme installiert. Wir liegen hier in der Euro-Klasse. Bis auf Capture NX ist immer ein großer Lernaufwand und viel Ausprobieren notwendig, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Hengstparade marbach Schw. Alb Myvatn, Island Nach meiner Erfahrung sind folgende Aspekte wichtig: Korrektur des Kontrastes (Flaue Bilder kontrastreicher machen), der Helligkeit und der Farbe (macht aber nur Sinn wenn Sie einen kalibrierten Bildschirm benutzen). Anpassen der Bildschärfe Korrektur der Horizontlinie (Geraderücken)und Anpassen des Bildausschnitts. Werkzeug zur Korrektur Roter Augen und Werkzeug zur Entfernung von störenden Bildelementen (z.b. Staub) Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 4 von 8

5 Wer mit dem PC arbeitet, muss auch an die Datensicherung denken! Wo sollen meine Bilder abgelegt werden? Bei den heutigen Dateigrößen ist die eingebaute Festplatte bald voll. Es empfiehlt sich sehr frühzeitig eine oder besser zwei externe USB- Festplatten anzuschaffen. Mein Transferprogramm erlaubt ein Primäres Ziel und parallel ein Sicherungsziel einzustellen. D.h. meine Bilder werden auf zwei Platten in den gewünschten Ordner gleichzeitig gespeichert. Meine Festplatte im Notebook wird geschont, außer ich nehme mal was mit. Auf einer USB-Platte wird gearbeitet, also teilweise Bilder gelöscht oder verändert und auf der anderen Festplatte bleiben die Bilder immer unberührt (Originale wie auf der Speicherkarte). Arbeite ich mit den Bildern auf Platte 1 wird Platte 2 gar nicht eingesteckt und muss nicht mitlaufen was zur Lebensdauer beiträgt. Papageientaucher, Westkapp Island 9. Auflösung Dieser Punkt kommt absichtlich soweit hinten. Die Auflösung bestimmt zunächst nur wie groß unser fertiges Bild gedruckt werden kann. Ein perfektes Foto muss mit mindestens 300 dpi und ein sehr gutes Foto mit 200 dpi (dpi = dots per inch = Punkte per Zoll) gedruckt werden. Was bedeutet das? Ein Inch sind 2,54 cm. Damit werden aus 200 dpi ungefähr 79 Punkte pro cm und bei 300 dpi ca. 118 Punkte pro cm. Ich rechne mit Normalbürgergerechten 200 dpi weiter Stellen wir uns ein Postkartenbild mit 10 x 15 cm vor brauchen wir auf der langen Seite 15 x 79 = und auf der kurzen Seite 10 x 79 = 790 Punkte. Insgesamt sind das dann x 1180 = Punkte. Für ein gutes Postkartenbild reicht uns also 1 Mio-Pixel! Ein perfektes Postkartenbild (300 dpi) braucht eine 2 Megapixelkamera! Wollen wir ein größeres Bild, z.b. 20 x 30 cm machen brauchen wir mindestens 4 Mio. Pixel ( bei 200 dpi) Wollen wir ein 30 x 45 cm großes Bild haben brauchen wir Pixel. Bleiben wir beim großen Bild. Wollen wir nur einen Ausschnitt haben, z.b. die Hälfte brauchen wir natürlich auch doppelt soviel Pixel in der Ausgangsdatei. Dann sollte die Kamera also gute 16 Mio- Pixel können. Sie sehen also, dass die hohen Pixelzahlen ihren Sinn haben aber letztendlich nur für denjenigen interessant sind, der sehr große Bilder machen will. Im Normalfall ist ein schön gerahmtes Bild mit 20 x 30 cm das höchste der Gefühle. Wollen wir hier als Ausschnitt nur das halbe Bild haben reichen uns 8 Mio. Pixel. Nachteile: Hohe Pixelzahlen bezahlen wir mit hohem (Bild-)Rauschen. Bei der Kompakten und Bridgekamera sehr viel mehr als bei der Spiegelreflex im APS-Format. Um das Rauschen erträglich zu halten muss die Kamerasoftware glätten, rausrechnen usw. Das funktioniert gar nicht so schlecht aber führt immer zu Verlusten in den Details! Hohe Pixelzahlen müssen auch von der Optik bedient werden können. Wichtiger als die Auflösung ist die Sensorgröße! Bei " wird in der Übersicht pro Kameramarke, die interessantere Zahl MP pro cm 2 angegeben. Je höher die Zahl desto höher das Rauschen! Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 5 von 8

6 10. Was ist für ein technisch gutes Bild wichtig? Objektiv (Lichtstärke) Jedes Bild entsteht mit dem Objektiv(!) und nicht mit der Kamera. Eine tolle Spiegelreflexkamera und ein billiges Objektiv sind eine schlechte Kombination. Aber woran erkennt man bei einer Kompakten die Qualität eines Objektives? 1.) am Preis der Kamera Qualität ist leider auch ein bisschen teurer 2.) an der sog. Lichtstärke des Objektivs; z.b. Canon G9 mit einem 6-fach-Zoom 7,4-44,4mm (35 210mm bei KB) und einer Lichtstärke von 1:2,8 4,8. 3.) an Sondergläsern, die in der Objektivbezeichnung ED (Nikon, Olympus, Sony), ASPH (Leica), UD (Canon), ELD, SLD (Sigma), LD (Tamron). Unabhängig von der Abkürzung meinen die Hersteller im Wesentlichen das Gleiche. Sie verwenden Gläser mit anormaler Brechung, um optische Fehler deutlich zu reduzieren. Neben dem Objektiv ist heute eine gute Bildverarbeitung = ein guter Bildprozessor wichtig, um gute Bilder zu erhalten. Dieser Punkt sei nur nebenbei erwähnt, obwohl er sehr wichtig ist. Wir können ihn aber leider nicht selber wirklich prüfen! Bildstabilisierung Wenn möglich ist immer zu einem bildstabilisiertem Objektiv zu raten. Gerade bei schlechtem Licht (Innenraum ohne Blitz, Dämmerung, schlechtes Wetter..) wird die Verschlusszeit so langsam, dass wir fast jedes Bild verwackeln. Mit dem Bildstabilisator wird das ein Stück weit verhindert. Es gibt grundsätzlich zwei Verfahren: Stabilisierung im Objektiv und Stabilisierung in der Kamera. Wird wie bei Canon und Nikon im Objektiv stabilisiert sieht man den Effekt vorher. Wird in der Kamera stabilisiert hat man den Vorteil, dass alle Objektive stabilisierbar sind aber man sieht den Effekt vorher nicht. IS (Canon), VR (Nikon), OIS (Panasonic), Sensor-Shift (Olympus, Sony, Pentax) Probieren sie die Bildstabilisierung am besten gleich im Geschäft aus (ohne Blitz!) Marktbrunnen in Reutlingen Botanischer garten, Akurery Rauschen Die Canon G9 hat eine Pixeldichte von 28mio Pixel/cm 2 Im Vergleich dazu hat die Semiprofessionelle SLR Canon 50D eine Pixeldichte von 4,5 MP/cm 2. Die Kompakte rauscht ungefähr 6-mal so stark wie die SLR! Die rauschärmste SLR am Markt, die Nikon D3 hat nur eine Pixeldichte von 1,4 MP/cm 2 gefolgt von der D300 mit 3,3 MP/cm 2. Die entsprechende hochwertige Kompakte, die Coolpix P6000 hat 33 MP/cm2 rauscht also etwas stärker als die G9 und ca. 23 mal stärker als die D3 und noch 10 mal stärker als die D300. Um da noch ein ordentliches Bild zu erhalten muss die interne Software ran und alles ausbügeln. Rauschunterdrückung ist immer mit Detailverlusten verbunden. Eine Übersicht aller Kameramarken und Kameras mit Angaben der Pixeldichte pro cm2 finden Sie auf allerdings nur in Englisch. Je kleiner die Pixeldichte pro cm2, desto besser sollte das Endergebnis sein. Aber Vorsicht, die Pixeldichte ist nur ein Aspekt und das Rauschen immer ein Kompromiss zwischen Bilddetails und Bildgröße. Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 6 von 8

7 geringe Komprimierung der Bilddatei ein gutes Objektiv und eine gute Bildverarbeitung nützen nur wenig, wenn am Schluss das Bild stark komprimiert wird. Die meisten Bilder werden im sog. JPEG-Format gespeichert. Das funktioniert zwar gut hat aber einen Nachteil. Im gespeicherten Bild sind nicht mehr alle Informationen aus der Aufnahme mehr enthalten. Um die Dateigröße zu begrenzen werden verschiedene Aspekte herausgerechnet und sind damit unwiderruflich verloren. man macht sich zu Eigen, dass das Auge bei Farben nicht so wirklich genau auflösen kann. Wirft man die Hälfte der Information raus merken wird das nicht wirklich. Dafür wird die Datei aber sehr viel kleiner. Um eine gute Bildqualität zu erzielen immer die geringste Komprimierung einstellen. Meist bieten die Kameras 3 Einstellungen wie "FINE", "NORMAL" und "BASIC", wobei "FINE" die geringste Komprimierung bedeutet. Autofokus Um uns das Leben zu erleichtern wird das Objektiv heute automatisch scharf gestellt. Dank Mehrfeldautofokus funktioniert das auch recht zuverlässig. Erfassen die AF-Felder Motivdetails in verschiedener Entfernung wird auf das naheliegenste Objekt scharf gestellt. Das kann muss aber nicht stimmen! Ergänzt wird diese Methode durch die sog. "Gesichtserkennung". D.h. erkennt die Kamera ein Gesicht wird vom nächstliegenden Objekt abgewichen und auf das Gesicht scharf gestellt. Das funktioniert zum großen teil hervorragend. Bei kritischen Motiven, bei Nahaufnahmen, ist es oft sinnvoll mit einem, z.b. dem mittleren AF-Feld, genau zu zielen. Wenn sie das an ihrer Kamera einstellen können hilft das. Belichtungsmessung Nachdem das Bild scharf eingestellt wurde, muss jetzt noch die richtige Belichtung gefunden werden. Auch hier arbeiten die Kameras mit mehreren Feldern und errechnen sich aus der Helligkeit und dem Helligkeitsunterschied zwischen den Feldern = Kontrast eine sinnvolle Belichtung. Das funktioniert heute sehr zuverlässig. Gelegentlich ist eine sog. Spotmessung, die eine gezielte Messung an einer Stelle zulässt hilfreich aber nicht wirklich notwendig. Je höher der Preis der Kamera desto mehr Einstellmöglichkeiten lässt sie zu: Im unteren Preissegment gibt es nur die sog Programm- oder Vollautomatik korrekter Weißabgleich automatischer Weißabgleich Weißabgleich In manchen Fällen ist es sinnvoll vom automatischen Weißabgleich zu einer selbst gewählten Einstellung zu wechseln. Lässt die Kamera hier Einstellungen zu können sie die Farbwiedergabe in kritischen Lichtsituationen besser anpassen. bevor ich Ihnen erkläre wie das wirkt, machen Sie ein Bild und schauen Sie sich den Effekt selber an. Nur soviel: beim Weißabgleich wird die hellste Stelle im bild als Referenz genommen. bei tag stimmt das auch ganz gut. Nur bei Nacht kann die hellste Stelle eine grüne Lampe sein und da ist es schon hilfreich wenn wir diesen Farbstich kompensieren können. eingebauter Blitz Im Automatikmode schaltet die Kamera selber den Blitz hinzu, wenn das Umgebungslicht zu schwach ist. Der eingebaute Blitz ist relativ schwach und sollte nur für Distanzen unter 3 Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 7 von 8

8 Meter verwendet werden. Fotografieren Sie eine Person vor einem hellen Hintergrund, bei Gegenlicht etc. nutzen Sie den kleinen Blitz auch als so genannter Aufheller, um mehr Licht in das Gesicht zu bringen. Ihre Belichtungsmessung mischt dann Blitzlicht und Tageslicht automatisch richtig! Empfindlichkeit Bevor wir den Blitz einsetzen können wir zunächst die Lichtempfindlichkeit unserer Kamera erhöhen. Eine Verdopplung des ISO-Wertes bedeutet eine Verdopplung der Empfindlichkeit. Aufgrund des Rauschens der kleinen Sensoren unserer Kompakten sind ISO-Werte über 800 nicht empfehlenswert. 11. Was ist nicht wichtig wird aber in der Werbung angepriesen? ISO-Automatik Anständige Hersteller verkaufen mit der ISO-Automatik den Effekt, dass sich ihre Kamera, die z.b. auf 100 oder 200 ISO eingestellt ist, bei schlechtem Licht automatisch hin zu höheren ISO-Werten verstellt, um lichtempfindlicher zu werden und noch einigermaßen brauchbare Bilder zu erzeugen. Die ISO-Automatik sollte manuell begrenzbar sein. ISO- Werte ab 800 ISO führen bei den Kompakten oder Bridgekameras zu fast unbrauchbaren Bildern. Bildstabilisierung per Software Bessere bzw. schärfere Bilder durch eine Bildstabilisierung im Objektiv sind eine feine Sache und sollten ein wichtiger Punkt bei der Kameraauswahl sein. Wird die Bildstabilisierung aber softwaremäßig gemacht (elektronische Bildstabilisierung) kann man sie vergessen. Das bedeutet nämlich nichts anderes als die ISO-Zahl hochzufahren. (siehe ISO-Automatik) Digital-Zoom Neben der optischen Brennweitenverlängerung, die am Objektiv angegeben ist können fast alle Digitalkameras auch ein sog. digitales Zoom einstellen. Das ist nichts anderes als einen Ausschnitt aus dem Bild auf volle Bildgröße zu bringen. Die Kamera benützt immer weniger Pixel (bei 2-fach die Hälfte, bei 4-fach nur noch ¼ ) und macht immer körnigere und verrauschte Bilder. Nur im äußersten Notfall einsetzen! Im Tierpark Hellenthal, Eifel Urlaubsbekanntschaft Alle Hinweise sind aus meiner fotografischen Praxis. Ich habe intensiv für Reisevorträge fotografiert und auch entsprechende Diavorträge (vertont, Überblendung) erstellt und gezeigt. Über 20 Jahre habe ich die Naturfreunde- Fotogruppe in Eningen geleitet und an verschiedenen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen und auch selber Wettbewerbe juriert. Eine besondere Herausforderung war u.a. die Ausstellung Basler Morgenstraich mit meinem Fotofreund Joachim in der KSK Eningen. Ich fotografiere seit Jahren mit Nikonkameras und Objektiven. Seit einigen Jahren fotografiere ich auch digital und habe einige Erfahrung im Scannen analoger Diamaterialien. Wenn Ihnen einige Dinge zu nikonlastig vorkommen, ignorieren Sie das einfach. Canon stellt hervorragende Kameras und Objektive her, mit Pentax, Olympus und allen anderen gelingen Ihnen ebenfalls tolle Bilder. Es kommt letztendlich immer auf die Fotografin oder den Fotografen an. Die Kamera ist nur ein Werkzeug, das Motiv müssen Sie selbst sehen und in ein Bild umsetzen! Deshalb viel Spaß beim Fotografieren und Ausprobieren! Werner Kumbier Was ist wichtig beim Kamerakauf.doc - Werner Kumbier Seite 8 von 8