Fachkräftebedarf in Pflegeberufen

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1 Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof Pressestelle Äußere Bayreuther Str. 2, Hof Pressemitteilung 29. Mai 2019 Fachkräftebedarf in Pflegeberufen Zahl der Arbeitslosen sinkt moderat Dynamik bei der Arbeitskräftenachfrage geht etwas zurück Agentur für Arbeit fördert Arbeitslose, Weiterbildung von Beschäftigten und beteiligt sich an Kooperationen zur Gewinnung ausländischer Pflegekräfte Vormonat Arbeitslose ,9 % Arbeitslosenquote 3,3 % 3,4 % 3,5 % Die Dynamik beim Abbau der Arbeitslosigkeit lässt im Agenturbezirk Bayreuth-Hof merklich nach. Wir bewegen uns aber weiterhin deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, sagt Sebastian Peine, Chef der Arbeitsagentur Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet und damit 250 Personen weniger als im Vormonat und 342 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent. Im April lag sie bei 3,4 Prozent, vor einem Jahr bei 3,5 Prozent. Die weiter gefasste Zahl der Personen ohne reguläres Beschäftigungsverhältnis, die statistisch der Unterbeschäftigung zuzurechnen sind, betrug und somit 416 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitskräftenachfrage flaut weiter leicht ab. Mit Vermittlungsaufträgen gingen 281 Stellenmeldungen weniger ein als einen zuvor. Erstmals in diesem Jahr lag der Zugang mit einem Minus von 182 Stellen unter dem Vorjahresniveau. Seit Jahresbeginn wurden mit offene Stellen allerdings noch 347 Stellen mehr gemeldet als im selben Vorjahreszeitraum. 1

2 Die Pflegebranche boomt. Aktuell sind in der Kranken- und Altenpflege im Agenturbezirk Bayreuth-Hof rund Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind mehr als vor vier Jahren. Um die hohe Arbeitskräftenachfrage zu decken, setzen Krankenhäuser und Seniorenheime verstärkt auch auf Beschäftigte aus anderen Staaten. Vor vier Jahren lag der Anteil ausländischer Altenpflegekräfte bei 3,6 Prozent. Mittlerweile ist er auf 6,6 Prozent gestiegen. Viele Beschäftigte stammen aus den EU-Ländern Tschechien, Polen, Rumänien und der Slowakei. Der steigende Anteil von Pflegekräften aus dem Ausland ist hauptsächlich Folge der hohen Arbeitskräftenachfrage in diesem Bereich. Vor allem bei Altenpflegekräften besteht bundesweit erheblicher Mangel. Gesucht werden überwiegend examinierte Fachkräfte. Auf 128 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen für Fachkräfte kamen im Jahresdurchschnitt 2018 im Agenturbezirk Bayreuth-Hof lediglich 14 arbeitslose Frauen und Männer. Angesichts des fast flächendeckenden Fachkräfteengpasses in Pflegeberufen setzen Arbeitsagenturen und Jobcenter verstärkt auf die berufliche Weiterbildung. So haben in den letzten drei Jahren 220 Teilnehmer eine Qualifizierung zur examinierten Altenpflegefachkraft begonnen. Dabei hilft auch, dass Arbeitsagenturen und Jobcenter im Rahmen der Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege die Weiterbildung wie bisher für die gesamten 3 Jahre fördern können. Die für das dritte Ausbildungsjahr sonst erforderliche Kofinanzierung durch Dritte ist hier nicht erforderlich. Die Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof kann im Jahr 2019 über das bekannte Förderprogramm für Beschäftigte ein besonderes Angebot machen: Für die Dauer der einjährigen Ausbildung als Pflegefachhelfer/in kann die Agentur für Arbeit dem Arbeitgeber einen besonders hohen Arbeitsentgeltzuschuss von 75 Prozent des Arbeitgeber-Bruttolohnes als Lohnersatz anbieten. Da die Qualifizierung von Arbeitslosen oder Beschäftigten zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Branche nicht ausreicht, beteiligt sich die Bundesagentur für Arbeit an Kooperationen zur Gewinnung ausländischer Pflegekräfte. Seit fast fünf Jahren qualifizieren die Bundesagentur für Arbeit und die Deutsche Gesellschaft für nternationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen des Programms Triple Win Pfle- 2

3 gefachkräfte aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, den Philippinen und Tunesien für den deutschen Arbeitsmarkt. In diesen Ländern gibt es einen Überschuss an ausgebildeten Pflegekräften, die keine adäquate Beschäftigung im Herkunftsland finden. Unsere Bemühungen, inländische Reserven zu mobilisieren und bei jungen Leuten für eine Ausbildung im Pflegebereich zu werben sowie Arbeitslose zu qualifizieren, werden nicht ausreichen, um alle Bedarfe zu decken. Wir brauchen ausländische Kräfte und wollen diesen Menschen auch dauerhaft eine gute Perspektive geben, erklärt Agenturchef Peine. Für alle Fragen rund um die Förderung diverser Weiterbildungen berät unser Arbeitgeber-Service individuell und unverbindlich. Erste Ansprechpartnerin ist Brigitte Hennig: Tel Der Ausbildungsmarkt der Region bietet aktuell noch Ausbildungsmöglichkeiten. Die meisten Angebote gibt es mit mehr als 100 Ausbildungsplätzen für Einzelhandelskaufleute. Auch Verkäufer/innen, Kfz-Mechatroniker/innen sowie Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk und Anlagenmechaniker/innen für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik sind unter den TOP fünf der Angebote junge Menschen suchen im Agenturbezirk Bayreuth-Hof noch nach einer Ausbildungsstelle. Überblick nach Kreisen Vormonat Bayreuth, Stadt Arbeitslose ,5 % Arbeitslosenquote 4,1 % 4,2 % 4,3 % Bayreuth, Landkreis Arbeitslose ,0 % Arbeitslosenquote 2,3 % 2,5 % 2,6 % 3

4 In der Stadt und im Landkreis Bayreuth war die Zahl der Arbeitslosen rückläufig. Sowohl gegenüber dem Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahr waren weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Landkreis zeigte sich der Rückgang dynamischer Arbeitslose gab es im Stadtgebiet. Das waren 13 weniger als vor einem und 59 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,1 Prozent. Im Landkreis Bayreuth waren Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 113. weniger als im April und 140 weniger als im April des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,3 Prozent. Insgesamt sind viele Meldungen im Zusammenhang mit auslaufenden befristeten Verträgen zu beobachten. Darunter sind auch wieder zahlreiche Lehrer/innen, deren Verträge zum Schuljahresschluss enden und die noch keine Folgeverträge abschließen konnten. Auch bei vielen angehenden Juristen enden die Referendariate Ende Mai. Die Weiterbildungsberatung erfreut sich starker Nachfrage. Arbeitnehmer, die befürchten, arbeitslos zu werden, machen sich aktiv Gedanken über ihre beruflichen Alternativen, die dann mit Unterstützung der Arbeitsagentur umgesetzt werden können. Auch die jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ohne Berufsabschluss haben aktuell ein verhältnismäßig großes Angebot an Helferstellen zur Verfügung. Insbesondere im Bereich der Gastronomie, dem Bau oder im Lager. Die Beschäftigungsdauer ist jedoch bei Personen ohne Abschluss oft deutlich geringer und teilweise auch nur über Zeitarbeit zu realisieren. Viele der jungen Menschen haben allerdings bereits ein konkretes Ziel vor Augen und haben sich schon zum wegen des Beginn einer neuen Ausbildung abgemeldet. Gute Chancen bestehen auch für eine befristete Zwischenbeschäftigung bis zum Ausbildungsbeginn. Der verhaltene Stellenzugang deutet auf eine etwas verhaltene Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hin. Insbesondere Automobilzulieferer stornieren zum Teil laufende Stellenangebote. In der Zeitarbeit blieb der sonst übliche Schwung ab 4

5 Ende Mai aus. Unverändert hoch ist die Nachfrage dagegen im Pflege- und Gesundheitsbereich, ebenso wie im Bereich der Gastronomie und dem Bau- und Baunebengewerbe. Auf dem Ausbildungsmarkt in Stadt und Landkreis Bayreuth stehen mit 661 Lehrstellen ebenfalls noch vielfältige Ausbildungschancen zur Verfügung. 332 Jugendliche suchen noch ihren Weg in die berufliche Zukunft. Vormonat Hof, Stadt Arbeitslose ,2 % Arbeitslosenquote 5,3 % 5,3 % 5,6 % Hof, Landkreis Arbeitslose ,5 % Arbeitslosenquote 2,7 % 2,7 % 2,7 % Im Raum Hof bewegte sich die Arbeitslosigkeit weitgehend auf dem Niveau des Vormonats und des Vorjahres. Im Stadtgebiet waren Arbeitslose zu verzeichnen, 5 weniger als einen zuvor, aber 85 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb bei 5,3 Prozent und lag damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Im Landkreis Hof gab es kaum Veränderungen Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet, 15 weniger als im April und 7 weniger als im Mai vor einem Jahr. Insbesondere zum sanfang war das Kundenaufkommen sehr hoch. Bei immer mehr Personen ist der Beratungsbedarf aufgrund vieler verschiedener Ein- 5

6 schränkungen besonders hoch. Die Wiedereinstellungsphase von Beschäftigten aus den Saisonbetrieben ist abgeschlossen. Mit den verbliebenen Kunden werden in Beratungsgesprächen neue Perspektiven erarbeitet. Der Fokus liegt, soweit möglich, bei abschlussorientierten Qualifizierungen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging gegenüber April zurück. Beim Arbeitgeber- Service gingen 337 Vermittlungsaufträge ein, 198 weniger als im Vormonat und 88 weniger als im Mai des Vorjahres. Seit Jahresbeginn waren Stellenmeldungen zu verzeichnen, 222 mehr als von Januar bis Mai des Jahres Der Hofer Ausbildungsmarkt bietet aktuell noch attraktive Angebote für 604 Ausbildungswillige. Die Berufsberatung begleitet noch 405 junge Menschen aus dem Raum Hof, die sich grundsätzlich für eine Ausbildung interessieren, viele Jugendliche erwägen aber auch den Besuch einer weiterführenden Schule. Wie auch in den Vorjahren zeigen die jungen Menschen insgesamt weniger Interesse an gewerblich-technischen Berufen als an Berufen aus dem kaufmännischen Bereich. Kulmbach Vormonat- Arbeitslose ,8 % Arbeitslosenquote 3,2 % 3,3 % 3,2 % Im Landkreis Kulmbach ging die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat erneut zurück, bewegt sich aber auf dem Niveau des Vorjahrsmonats Arbeitslose waren im Kulmbacher Raum zu verzeichnen, 70 weniger als im April und 24 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote ging auf 3,2 Prozent zurück. Im Mai 2018 lag sie ebenfalls bei 3,2 Prozent. Fast alle Saisonkräfte wurden von ihren früheren Arbeitgebern wiedereingestellt, einige wenige werden auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz intensiv unterstützt. Es erfolgten Meldungen von Arbeitnehmern, die bei Zeitarbeitsfirmen be- 6

7 fristet beschäftigt waren und deren Verträge wegen Auftragsmangels nicht verlängert wurden. Einige Auszubildende meldeten sich nach Ablegen ihrer schriftlichen Prüfungen vorsorglich arbeitsuchend, weil sie noch keine verbindliche Zusage für die Übernahme in ein Arbeitsverhältnis nach Ende ihrer Berufsausbildung erhalten haben. Das Stellenangebot ist breit gefächert. Der kaufmännische Bereich sucht nach Bürofachkräften mit besonderen Fremdsprachenkenntnissen. Englisch wird fast immer vorausgesetzt, dazu kommt meist noch eine zweite Sprache, in der Regel Französisch oder Spanisch. Gute Einstellungschancen bestehen für Finanzbuchhalter/innen und Steuerfachangestellte. Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist aufnahmefähig für Köche/innen, Küchenhilfen, Service- und Reinigungskräfte. Besonders gefragt sind Fachkräfte für den Innenausbau, Trockenbau, Brandschutz und für Isolierarbeiten. Dringender Bedarf besteht an Fachleuten für Heizung, Klima, Sanitär und Kälteanlagen. Erste Stellen für die betriebliche Berufsausbildung und das duale Studium für das Jahr 2020 wurden bereits gemeldet. Auch aktuell hat der Kulmbacher Ausbildungsmarkt mit 342 Lehrstellen aus den verschiedensten Branchen und Berufen viele attraktive Angebote parat. Dem gegenüber interessieren sich derzeit noch 147 Jugendliche für einen Ausbildungsplatz. Wunsiedel im Fichtelgebirge Vormonat Arbeitslose ,8 % Arbeitslosenquote 3,9 % 4,0 % 3,9 % Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Wunsiedel bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie im Vormonat und im Vorjahr. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Landkreis Wunsiedel gegenüber April nochmals moderat zurück arbeitslose Männer und 7

8 Frauen waren hier zu verzeichnen. Das waren 34 weniger als im Vormonat und 28 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent und erreicht damit den Wert des s. Der Saisonbeginn in den witterungsabhängigen Betrieben ist abgeschlossen. Nahezu alle Wiedereinstellungen sind erfolgt. Nur wenige Bewerber sind nicht wieder in ihr Stammunternehmen zurückgekehrt. Mit diesen werden nun in den folgenden Beratungsgesprächen neue Strategien erarbeitet. Zu sbeginn waren viele Neumeldungen zu verzeichnen. Insgesamt gab es Arbeitslosmeldungen von 521 Personen, ähnlich viele wie im Vormonat. 558 Männer und Frauen konnten die Zeit ihrer Arbeitslosigkeit wieder beenden. Die Arbeitskräftenachfrage zeigte sich etwas verhaltener, auch im Bereich der Zeitarbeit. Der Arbeitgeber-Service nahm 196 Vermittlungsaufträge entgegen. Das waren 33 weniger als im Vormonat und 20 weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden bisher aber mit offenen Stellen 71 mehr Vakanzen gemeldet als von Januar bis Mai des Vorjahres. Die meisten Bedarfe gibt es bei Berufen aus dem Bereich der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung. Auch für Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit wird rege Personal gesucht, ebenso wie im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung. Der Ausbildungsmarkt in Wunsiedel wartet aktuell mit 324 Angeboten für attraktive Ausbildungsplätze in den verschiedensten Berufen auf. 182 Jugendliche sind noch auf der Suche nach der passenden Stelle für ihren Berufseinstieg. 8