Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember 2010 / im Jahr 2010

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1 Sperrfrist: 4. Januar Uhr Pressemitteilung Nr. 01 / Januar 2011 Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember 2010 / im Jahr 2010 Die Daten zum Bestand an Arbeitslosen enthalten auch die Daten von Arbeitslosen, die ausschließlich beim optierenden Kreis Minden-Lübbecke gemeldet sind Arbeitnehmer im Dezember ohne Job Arbeitslosenquote steigt saisonbedingt Ende Dezember auf 6,6 Prozent Arbeitslosenzahl weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau Arbeitsmarkt profitiert im Jahr 2010 von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung Vier Prozent weniger Arbeitslose im Jahresdurchschnitt 2010 Herausforderung für die Zukunft: Fachkräftebedarf 1

2 Im Dezember waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Herford Männer und Frauen ohne Arbeit. Damit wird die Arbeitslosenzahl des Vorjahres aktuell um 11,5 Prozent unterschritten. Der Wintereinbruch stoppt den Rückgang der Arbeitslosigkeit. Typisch für die kalte Jahreszeit verzeichnen wir im Dezember einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Herforder Agenturbezirk. Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit konzentriert sich allerdings auf Arbeitslosmeldungen im Bereich der Arbeitslosenversicherung, kommentierte Frauke Schwietert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Herford, die aktuelle Entwicklung. Sollte es bei diesen Wetterverhältnissen bleiben, gehen wir auch zu Beginn des Jahres von einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit aus. Doch dies ausschließlich aus saisonalen Gründen. Die weiterhin hohe Meldung neuer Arbeitsstellen der Unternehmen an unseren Arbeitgeber-Service belegt den wirtschaftlichen Aufschwung. Im Dezember wurden 40 Prozent mehr freie Arbeitsplätze gemeldet, als ein Jahr zuvor. Arbeitslosenquote/Arbeitslosenzahlen im Agenturbezirk Herford Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent gestiegen. Der Kreis Herford weist im Dezember eine um 0,1 Prozentpunkte gestiegene Quote von 6,3 Prozent gegenüber dem Vormonat aus. Im Kreis Minden- Lübbecke bleibt die Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat unverändert auf 6,7 Prozent. Aktuell sind Personen im gesamten Agenturbezirk Herford ohne Arbeit, das sind 221 Personen oder 1,2 Prozent mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Arbeitslosen um oder 11,5 Prozent zurück. Im Kreis Herford waren 168 oder 2,0 Prozent mehr Männer und Frauen arbeitslos gemeldet als noch vor einem Monat. Insgesamt waren es im Dezember Im Kreis Minden-Lübbecke nahm die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen um 53 oder 0,5 Prozent auf zu. Besondere Personengruppen Die Arbeitslosigkeit bei den über 50 Jährigen nahm gegenüber dem Vormonat um 92 oder 1,5 Prozent auf zu. Der Vorjahreswert wird um 75 unterschritten (minus 1,2 Prozent). Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 32,0 Prozent. Frauen: Waren im November noch Frauen im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet, sind es in diesem Monat 87 oder 1,0 Prozent weniger (derzeit 8.809). Im Vorjahresmonat waren es noch und damit 869 oder 9,0 Prozent mehr. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 46,5 Prozent. Der Anteil männlicher Arbeitsloser beträgt somit 53,5 Prozent. Im Herforder Agenturbezirk ging bei den jüngeren Arbeitslosen (unter 25 Jahren) die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,6 Prozent auf (minus 266) zurück. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 8,2 Prozent. Im Vergleich zum Monat November waren 89 oder 6,1 Prozent mehr Jugendliche arbeitslos gemeldet. 2

3 Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen SGB III Bei der Agentur für Arbeit Herford (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 254 oder 4,1 Prozent auf zu. Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie allerdings um Personen oder 24,7 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,2 Prozent (Vorjahresmonat 2,9 Prozent). Im Kreis Herford stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 131 oder 4,7 Prozent auf Im Vergleich zum Vorjahr sind 872 oder 23,7 Prozent weniger Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Im Kreis Minden-Lübbecke verzeichnete die Arbeitsagentur eine Zunahme der Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 123 Menschen oder 3,4 Prozent auf Damit liegt die aktuelle Zahl um Personen oder 25,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. SGB II Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer der Arbeitsgemeinschaft im Kreis Herford (ARGE) und des Optionskreises Minden-Lübbecke (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II SGB II) nahm im Vergleich zum November um 33 oder 0,3 Prozent auf ab. Den Vorjahreswert unterschreitet sie um 361 Personen oder 2,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 Prozent (Vorjahresmonat 4,5 Prozent). Im Kreis Herford verzeichnete das Jobcenter Herford eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 37 oder 0,7 Prozent auf Im Vergleich zum Vorjahr sind 447 oder 7,6 Prozent weniger Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Im Kreis Minden-Lübbecke sank die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung um 70 oder 1,0 Prozent auf Damit liegen die aktuellen Zahlen um 86 oder 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Zugang an offenen Stellen Arbeitgeber-Service Die Stellenmeldungen liegen mit einem Plus von 403 Stellenanzeigen und einer Steigerung um 39,5 Prozent deutlich über der Nachfrage des Vorjahres. Betriebe und Verwaltungen meldeten im Dezember neue Stellen und damit 19 oder 1,3 Prozent weniger als vor einem Monat. Am Monatsende waren noch Stellen zur Besetzung offen. Der Anteil der neu gemeldeten Arbeitsangebote aus der Zeitarbeitsbranche beträgt aktuell 43,8 Prozent. 3

4 Anzeigen zur Kurzarbeit Arbeitgeber im Herforder Agenturbezirk nutzten weiterhin die Möglichkeit, über Kurzarbeit auftragsschwache Zeiten zu überbrücken um ihr Personal nicht entlassen zu müssen. Die Anzeigen für Kurzarbeit steigen witterungsbedingt im Dezember, überwiegend aufgrund vermehrter saisonaler Anmeldungen, an. 138 Betriebe zeigten der Agentur für Arbeit Herford an, dass sie mit Arbeitnehmern aus konjunkturellen oder saisonalen Gründen Kurzarbeit planen. Hinweis: Die Zahlen der Anzeigen geben keinen Aufschluss über den tatsächlichen Umfang der aktuell durchgeführten Kurzarbeit und auch nicht über die Höhe / den Umfang des Arbeitsausfalles. Nach der gegenwärtigen Regelung erstatten die Betriebe spätestens sechs Monate nach Ablauf eines Quartals Meldungen über die realisierte Kurzarbeit in den abgelaufenen drei Monaten. Die Statistik über Kurzarbeit im 2. Quartal 2010 wird erst zu Beginn des Jahres 2011 veröffentlicht. Komponenten der Unterbeschäftigung Um die notwendige Transparenz auf dem Arbeitsmarkt zu gewährleisten, legt die Bundesagentur für Arbeit die Auswertung der Unterbeschäftigung vor, damit eine von statistischen Effekten unbeeinträchtigte Beobachtung des Arbeitsmarktes zu ermöglichen. Insbesondere werden Angaben zur Unterbeschäftigung in verschiedenen Abgrenzungen in die Arbeitsmarktberichterstattung aufgenommen, die die Entlastung der Arbeitslosigkeit durch den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente berücksichtigen. Neben der Zahl der statistisch als arbeitslos zu zählenden Menschen werden Angaben zur Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) für den Herforder Agenturbezirk gemacht, die die Entlastung der Arbeitslosigkeit durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen deutlich machen. Das Gesamtvolumen der Menschen, die in den Kreisen Herford und Minden- Lübbecke auf Arbeitssuche sind, verdeutlicht die sogenannte Unterbeschäftigung. Im Herforder Agenturbezirk addieren sich im Dezember zu den Arbeitslosen zunächst Personen dazu. Sie nehmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil. Weitere Männer und Frauen absolvieren beispielsweise eine berufliche Weiterbildung oder Arbeitsgelegenheit. Zählt man diejenigen dazu, die aufgrund einer Existenzgründung eine Förderung erhalten oder sich für Altersteilzeit entschieden haben, sind insgesamt Personen im Agenturbezirk Herford in Unterbeschäftigung. Auch die Auswertung der Unterbeschäftigung beweist die derzeitige Belebung am heimischen Arbeitsmarkt. Nicht nur die Zahl der Arbeitslosen ging gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Prozent zurück. Im gleichen Zeitraum sinkt die Unterbeschäftigung um 12,3 Prozent. Weitere Detailinformationen enthält der beigefügte Arbeitsmarktreport Dezember

5 Entwicklung des Arbeitsmarktes in Ostwestfalen-Lippe Bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe waren am Jahresende 2010 insgesamt Menschen arbeitslos gemeldet; oder 1,6 Prozent mehr als im November Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe um oder 9,7 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote in OWL stieg gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent (Vorjahresmonat: 7,7 Prozent). In allen vier OWL-Arbeitsagenturen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat. Die stärkste Zunahme weist Detmold mit 3,3 Prozent, gefolgt von Paderborn mit 2,3 Prozent, Herford mit 1,2 Prozent und Bielefeld mit 0,7 Prozent, auf. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Arbeitslosigkeit in allen vier OWL- Arbeitsagenturen. Detmold verzeichnete einen Rückgang um 12,8 Prozent und Herford um 11,5 Prozent. In Paderborn sank die Arbeitslosigkeit um 7,9 Prozent, in Bielefeld um 7,6 Prozent innerhalb eines Jahres. Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen weist im Dezember der Agenturbezirk Paderborn mit 6,5 Prozent aus. Es folgen Herford mit 6,6 Prozent, Bielefeld mit 7,1 Prozent und Detmold mit 7,8 Prozent. Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im Dezember insgesamt ungeförderte Stellen neu gemeldet. Bei insgesamt offenen Stellen war die Personalauswahl eingeleitet, aber noch nicht abgeschlossen. 5

6 Erste Arbeitsmarktergebnisse für das Jahr Jahresbilanz Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl sank im Bezirk der Agentur für Arbeit Herford von im Jahr 2009 auf in Das ist ein Rückgang binnen Jahresfrist um 819 oder 3,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote ging im Jahresdurchschnitt entsprechend von 7,5 auf 7,2 Prozent im Jahr 2010 zurück. Im Kreis Herford nahm die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl um 659 oder 6,7 Prozent auf ab. Die Arbeitslosenquote sinkt von 7,6 auf 7,1 Prozent im Jahresdurchschnitt Im Kreis Minden-Lübbecke nahm die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl um 160 oder 1,3 Prozent auf Männer und Frauen ab. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent im Jahresdurchschnitt 2010 zurück. Bei den jungen Arbeitnehmern unter 25 Jahren verzeichnete der Agenturbezirk eine Abnahme binnen Jahresfrist um 358 oder 15,2 Prozent auf Bei den Älteren über 50 Jahre waren es 240 oder 4,1 Prozent mehr Meldungen. Im Jahresschnitt insgesamt Betriebe und Verwaltungen meldeten aufgrund der besseren wirtschaftlichen Lage im Jahresverlauf Stellen, oder 42,1 Prozent mehr als Die meisten Kräfteanforderungen kamen aus dem Wirtschaftszweig der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen Stellenneumeldungen. Hier ist der Bereich der Zeitarbeit mit (plus 26 Prozent gegenüber Vorjahr) Stellenmeldungen enthalten. Das verarbeitende Gewerbe meldete insgesamt (plus 37 Prozent) Arbeitsstellen. Im Handel wurden Stellen (plus 18 Prozent) und im Gesundheits- und Sozialwesen ebenfalls Stellen (plus 4 Prozent) zur Vermittlung angeboten. Die gute konjunkturelle Entwicklung und die Verbesserungen des Arbeitsmarktes des laufenden Jahres spiegeln sich auch in der Unterbeschäftigung. Im Jahresdurchschnitt 2010 lag die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk bei Personen. Das sind 408 oder 1,5 Prozent weniger als Die Neuanzeigen der Betriebe zur Kurzarbeit gingen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zurück. Zeigten 2009 noch Unternehmen an, dass sie mit Arbeitnehmern Kurzarbeit planen, waren es im Jahr 2010 nur 727 Betriebe, die zunächst mit Kurzarbeitern rechneten. Tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so die Erfahrung der Arbeitsagentur, findet dabei meist in geringerem Umfang statt. Die statistischen Daten realisierter Kurzarbeit für das Jahr 2010 liegen allerdings erst im Sommer 2011 in vollem Umfang vor. Deutlich erholt zeigt sich der Arbeitsmarkt im Herforder Agenturbezirk am Ende des Jahres Die negativen Prognosen, die für 2010 abgegeben wurden, bestätigten sich nicht. Der tatsächliche Jahresdurchschnitt liegt mit Männern und Frauen deutlich darunter, zieht Schwietert Bilanz am Arbeitsmarkt. Die Unternehmen in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke profitieren von der stark anziehenden Konjunktur und den weiterhin positiven Wirtschaftsnachrichten. Dabei haben viele einzelne Komponenten zu diesem Erfolg beigetragen. Die Kurzarbeit erwies sich als ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Sicherung der Beschäftigung. Zusätzlich leisteten Arbeitgeber ihren Beitrag und trafen verantwortungsvolle und richtige unternehmerische Entscheidungen, die es auch ihrer Belegschaft ermöglichten, flexibel mit Arbeitszeitkonten umzugehen. Darüber hinaus waren die Arbeitnehmer bereit, diese Entscheidungen zum Erhalt ihres Arbeitsplatzes mitzutragen. So meisterte die Region 6

7 die Krise. Für 2011 gehen wir von einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit aus. Weitere Belege für die gute konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2010 seien die erheblich gestiegene Arbeitskräftenachfrage und die vermehrte Abmeldung Arbeitsloser in eine Erwerbstätigkeit. Doch die Zukunft bringe neue Herausforderungen mit sich, erklärt die Agenturleiterin weiter: Die Unternehmen werden aufgrund der demografischen Entwicklung und dem steigenden Bedarf an Fachkräften vermehrt in Personal investieren müssen. Woher bekommen die Betriebe die qualifizierten Arbeitskräfte, die sie für die Innovationskraft und die Konkurrenzfähigkeit ihres Unternehmens benötigen? Bilden sie über das übliche Maß hinaus aus, investieren sie in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten oder setzen sie auf die Rekrutierung neuer Mitarbeiter? Bei all diesen Fragen wird die Herforder Arbeitsagentur ihre Unterstützung und Lösungen anbieten und sich als zuverlässiger und kompetenter Partner am Arbeitsmarkt beweisen. Das ist unser Ziel für die kommenden Jahre. 7