Technology-Update für IT-Manager 01/2016
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- Kajetan Schuler
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1 ISSN CIOBRIEFING Technology-Update für IT-Manager 01/2016 LESEPROBE +++ Die Daten-Kontrollhoheit behalten +++ Was Sie vor dem Einsatz von SDN bedenken sollten +++ Deutsches Cloud Computing zwischen Wachstum und Fallstricken +++ CA Technologies verordnet sich und den Kunden Agilität +++ Das sollten IT-Verantwortliche wissen +++ Die Firewall bildet nur noch das Security-Fundament +++ Rückblick auf den Openstack Summit in Tokio +++ IoT-Alternative greift 5G vor +++ Gleichstrom spart fünf bis zehn Prozent Energie +++ Wenn der Kunde per Smartphone bezahlt +++ So integrieren Sie Data Governance für Hadoop +++ Forensik in der modernen Cyber-Welt powered by
2 CIOBRIEFING 01/2016 MANAGEMENT & STRATEGIE Die Daten-Kontrollhoheit behalten...3 Was Sie vor dem Einsatz von SDN bedenken sollten...5 Deutsches Cloud Computing zwischen Wachstum und Fallstricken...9 CA Technologies verordnet sich und den Kunden Agilität Das sollten IT-Verantwortliche wissen...22 Die Firewall bildet nur noch das Security-Fundament...27 TECHNOLOGIE & ZUKUNFT Rückblick auf den Openstack Summit in Tokio...30 IoT-Alternative greift 5G vor...36 Gleichstrom spart fünf bis zehn Prozent Energie...39 Wenn der Kunde per Smartphone bezahlt...43 So integrieren Sie Data Governance für Hadoop...49 Forensik in der modernen Cyber-Welt...53 IMPRESSUM: Vogel IT-Medien GmbH August-Wessels-Str Augsburg Tel.: +49(0) Fax: +49(0) Internet: Handelsregister Augsburg HRB Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE Geschäftsführer: Werner Nieberle Inhaltlich Verantwortliche gemäß 55 Absatz 2 RStV: Nico Litzel, Florian Karlstetter, Ulrike Ostler, Andreas Donner, Peter Schmitz, Rainer Gra efen (Anschrift siehe Verlag) Vogel IT-Medien Die Vogel IT-Medien GmbH, Augsburg, ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Vogel Business Media, Würzburg. Seit 1991 gibt der Verlag Fachmedien für Entscheider heraus, die mit der Produktion, der Beschaffung oder dem Einsatz von Informationstechnologie beruflich befasst sind. Dabei bietet er neben Print- und Online-Medien auch ein breites Veranstaltungsportfolio an. Die wichtigsten Angebote des Verlages sind IT-BUSINESS, egovernment Computing, BigData-Insider.de, CloudComputing-Insider.de, DataCenter-Insider.de, IP-Insider.de, Security-Insider.de, Storage-Insider.de. Vogel Business Media Das Fachmedienhaus Vogel Business Media ist einer der führenden deutschen Fachinformationsanbieter mit rund 100 Fachzeitschriften und 60 Webseiten sowie zahlreichen internationalen Aktivitäten. Hauptsitz ist Würzburg. Die Print- und Online-Medien bedienen vor allem die Branchen Industrie, Automobil, Informationstechnologie und Recht/Wirtschaft/Steuern.
3 Wie Unternehmen die Public Cloud nutzen und dem deutschen Datenschutz entsprechen Die Daten-Kontrollhoheit behalten Der Europäische Gerichtshof hat mit dem Urteil vom 6. Oktober 2015 die bestehende Safe-Harbor-Regelung zum Austausch von Daten zwischen den USA und der EU für ungültig erklärt. Damit ist die Weitergabe von Daten in die USA hier sitzen die Betreiber der großen Public Clouds im datenschutzrechtlichen Sinne nicht mehr zulässig.es gibt jedoch Alternativen. Ein möglicher Lösungsansatz zum Einhalten der Datenschutzrichtlinien ist die Nutzung von Colocation-Rechenzentren in Verbindung mit Datenmanagement-Software, die auf Storage-Ebene eine Datenvirtualisierung vornimmt. Eine solche Lösung kommt beispielsweise von Netapp mit clustered Data ONTAP. Das Speicher-Betriebssystem verwaltet externe Datenquellen ebenso wie On-Premise-Storage und unterstützt dabei, Ressourcen aus der Cloud zu integrieren. Bild: NetApp Der amerikanischen Zusicherung auf sichere Datenaufbewahrung wird so nicht mehr vertraut. Entscheidendes Kriterium bei der Nutzung hybrider Clouds ist die Kontrolle über die Datenverarbeitung. Das Cloud-Rechenzentrum beschränkt sich darauf, für die Einsatzbereitschaft zu sorgen und über die Dauer der Nutzung Buch zu führen. Die Verantwortung für den Datenschutz verbleibt beim Unternehmen. Datenzugriff nur durch gebuchte Services Auf Basis dieser Technologie können Unternehmen nun zusätzlich zu ihrem On-Premise-Storage ein weiteres System in einem Colocation-Rechenzentrum betreiben, auf dem sich operative Daten befinden. Dieser Dienstleister betreibt sein Rechenzentrum in Seite 3
4 unmittelbarer geografischer Nähe zu den großen Public Cloud- Anbietern auch hier in Deutschland, wodurch geringst mögliche Latenzzeiten und somit hohe Zugriffsraten auf Netzwerkebene möglich werden. Die gebuchten Public-Cloud-Services von Anbietern wie Amazon oder Microsoft greifen dann zu bestimmten Zeiten auf diese Daten zu. Mit Abschluss der Datenverarbeitung melden sich die Services wieder ab und ziehen sich aus den Datenbeständen zurück. Die Anwendungen können also die Daten verarbeiten und ändern, auf deren Basis Ergebnisse erzeugen und Auswertungen erstellen. Dabei nimmt das Unternehmen jedoch lediglich den Vorgang des Computing selbst, aber keine Speicherressourcen der Cloud an sich in Anspruch. Fremde Infrastruktur ohne Sorgen nutzen Die Art der hier gezeigten Infrastrukturnutzung gilt daher nicht als Datenübermittlung im eigentlichen Sinn. Sie stellt nicht einmal eine Auftragsdatenverarbeitung dar, wenn das Unternehmen sich lediglich fremder Infrastruktur bedient. Da die Daten auf dem eigenen Storage-System des Unternehmens gespeichert bleiben, ist die vollständige Kontrollhoheit gewährleistet. Diese Konstellation gilt als technische Verlängerung eines unter Eigenkontrolle stehenden IT-Systems. Bei diesem Konzept gelten nicht die strengen Voraussetzungen einer Datenübermittlung in Drittstaaten. Auch gilt sie nicht als Auftragsdatenverarbeitung in klassischen Sinne, die sonst vertraglich und kontrolltechnisch abzusichern wäre. Herbert Bild Seite 4
5 Software-Defined Networking in der Praxis Was Sie vor dem Einsatz von SDN bedenken sollten Software-Defined Networking wird das Netzwerk revolutionieren. Doch der Umstieg auf SDN braucht Zeit und kann meist nur über den Weg einer temporaär hybriden Infrastruktur erreicht werden. Auf jeden Fall aber sollten Unternehmen vier grundsätzliche Punkte beachten, bevor sie zu SDN wechseln. Oft wird übersehen, dass hinter neuen Schlagwörtern, wie Cloud Computing, Mobility oder BYOD (Bring Your Own Device) bedeutende Trends stecken, die unsere IT-Infrastruktur grundlegend verändern. Besonders die Unternehmensnetzwerke haben im Laufe des letzten Jahrzehnts entscheidende Veränderungen durchlebt. Im Mittelpunkt vieler Diskussionen steht dabei Software-Defined Networking (SDN). In SDN sehen viele das Next big Thing und womöglich eine neue und bessere Möglichkeit, um die Verteilung von Informationen in modernen Unternehmen zu dirigieren. SDNs sind virtualisierte Netzwerke, die sich schnell und dynamisch in Echtzeit anpassen lassen mit minimalem Aufwand. Verständlicherweise verbirgt sich für viele IT-Teams dahinter der Traum einer einfacheren und spezialisierten Administration. Doch ist dieser Traum realistisch? Bild: Lulu Berlu - Fotolia.com Software-Definierte Netzwerkarchitekturen helfen, händische Eingriffe zu reduzieren und beschleunigen damit die Bereitstellung und Konfiguration. Seite 5
6 Obwohl SDNs immer beliebter werden, ist es doch unwahrscheinlich, dass sie traditionelle Netzwerke von heute auf morgen ersetzen. Stattdessen wird es wohl zu einem Anstieg an hybriden Netzwerken kommen, die traditionelle und SDN-Technologien vereinen. Dabei stellt sich jedoch die Frage, wie Unternehmen eine solche Kombination aus SDN Controllern und bereits getesteten, bewährten Ausstattungen verwalten können. Und zudem müssen Unternehmen auch überlegen, wie sie unter den veränderten Bedingungen zum Bespiel nach einem Notfall auf zeitsparende Taktiken zurückgreifen können, um Daten wiederherzustellen. Eine kurze Geschichte der virtualisierten Netzwerke Ein Beispiel für die Bedeutung von SDN gibt ein typischer Programmierer, der denkt, er arbeite an einem Entwicklungssystem. Eine falsche Konfiguration führt ihn jedoch ohne sein Wissen in das Produktionssystem, in dem alle Änderungen sofort in Echtzeit übertragen werden. Ein falscher Druck auf der Tastatur kann jetzt das komplette Produktionssystem außer Gefecht setzen und damit dem ganzen Unternehmen schaden. Mit SDNs können isolierte Entwicklungssysteme geschaffen werden, die nach dem Testlauf sofort in ein Live-Produktionssystem umgewandelt werden. Kurz gesagt: die Möglichkeit, das Netzwerk auf Nachfrage besonders schnell anpassen zu können, ist die wichtigste Eigenschaft des SDN. Aus High-Level-Sicht trennt ein abstraktes SDN das virtuelle Netzwerk vom physischen Netzwerk. Es ist außerdem durch Services in der oberen Schicht identisch zum physischen Netzwerk und erlaubt wichtige Vorgänge wie die Server-Virtualisierung. Zum Schluss ermöglicht SDN auch die nötige Kontrolle um die Netzwerk- und Anwendungs- Performance zu maximieren. Warum SDN? SDN ist der nächste Schritt für alle Unternehmen, die ihre Flexibilität und Agilität vergrößern möchten. Aber wie kommt es durch Virtualisierung des Netzwerkes dazu? Zum einen hilft ein Vergleich von traditionellen physischen Computern mit einer virtuellen Maschine: der physische Computer ist immer an die Spezifikationen gebunden, die in der Box stecken. Um den Prozessor zu beschleunigen oder die Festplatte zu erweitern, müssen Unternehmen einzelne Komponenten ersetzen oder den Seite 6
7 Stimmungsbarometer: Die deutsche IT-Wirtschaft und die Cloud Deutsches Cloud Computing zwischen Wachstum und Fallstricken Cloud Computing findet in Deutschland immer mehr Zuspruch. Besonders kleine Unternehmen sehen im flexiblen Mieten von Kapazitäten und Software Chancen, ihre Ressourcen mehr aufs eigentlich Business zu konzentrieren. Aber es gibt auch Fallstricke, wie diverse Cloud- Anbieter im ERP- und ECM-Markt zu berichten haben. Die Nachfrage nach Software aus der Cloud in Deutschland ist ungebrochen. Software-as-a-Service geht in der Software auf und verzeichnet 2015 nach Angaben des Bitkom im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 5,7 Prozent. PaaS und IaaS, die als IT-Services ausgewiesen werden, verzeichnen gemäß Bitkom ein Umsatzplus von 3 Prozent gegenüber In absoluten Zahlen weiß dies die Experton Group. Im Cloud Vendor Benchmark 2015 erwarten deren Auguren 2015 ein Cloud-Marktvolumen von 9,2 Mrd. Euro in Deutschland. Davon fließen annähernd neun von hundert Euros der gesamten IT-Ausgaben in Cloud-Technologien, -Beratung und -Services. Erstmalig überflügeln demnach die Ausgaben für Cloud Services die Gesamtausgaben für Cloud-Technologien und Transformation (Beratungs- und Integrationsservices). Bild: Stefan Yang - Fotolia.com Obwohl die Nachfrage nach Software aus der Cloud ungebrochen ist: nicht alle Ausprägungen profitieren gleichermaßen. Seite 9
8 Die Wachstumstreiber Der digitale Wandel durch das Internet der Dinge beginnt bereits, unsere Wirtschaft fundamental zu verändern, weiß Martin Hubschneider Vorstandsvorsitzender der CAS Software AG. Die Treiber sind weltweite Vernetzung, der mobile Zugang zu Unternehmensinformationen jederzeit und überall und die Schlagworte des digitalen Wandels Industrie 4.0 und Mittelstand 4.0. Seiner Ansicht nach werde es künftig Unternehmen geben, die auf den Aufbau einer eigenen IT-Landschaft verzichten und sich fast vollständig auf Cloud-Plattformen und einheitliche Arbeitsumgebungen verlassen. Das ist bereits bei zahlreichen Startups der Fall. Diese Ausgangslage sorgt doch für eine recht gute Stimmung unter den deutschsprachigen Cloud-Anbietern. Alteingesessene ERP-Spezialisten wie SAP, Sage oder Infor haben sich seit mindestens zwei Jahren voll und ganz auf den Wachstumsmarkt Cloud eingestellt und ihre Softwaresuiten auf Online-Betrieb und -Nutzung sukzessive umgestellt. Bei diesem Prozess sind alle regelmäßig darauf gestoßen, dass die Cloud erstens in einem viel schnelleren Rhythmus tickt als das On-premise-Geschäft und dass zweitens die Erlöse noch lange auf sich warten lassen. Wohl dem also, der einen langen Atem hat und warten kann, bis die Cloud-Abonnenten ihre Verträge regelmäßig verlängern. Luka Mucic, der Finanzvorstand von SAP, veranschaulichte 2014 in einem Diagramm: Für SAP rechnet sich der Cloud-Betrieb einer Kundenanwendung erst nach vier Jahren, dann aber besser als das bisherige Lizenzmodell. Das gilt vor allem für Unternehmensanwender. Kleinunternehmen, Selbständige und Privatanwender abonnieren einfach kostenlose Office-Programme von Google und preisgünstige Abos von Microsoft. ZOHO: Eigententwicklungen ohne Medienbruch Deshalb sind im Grunde nur prozessorientierte Cloud-Lösungen langfristig überlebensfähig. Das war auch Ende September auf der Messe IT & Business 2015 in Stuttgart wieder einmal zu beobachten. Vor allem CRM- und ERP-Anbieter lockten dort die Fachbesucher mit besonders großen Ständen zu sich. Der (noch) relativ kleine CRM-Anbieter ZOHO wusste sich gegen Branchenriesen wie Salesforce, SAP, aber auch gegen die rasch wachsende CAS Software aus Karlsruhe durchzusetzen: Sein Stand befand sich ganz vorne am Gang, und jeder Besucher musste an ihm vorbei. Seite 10
9 CIOBRIEFING Technology-Update für IT-Manager Regelmäßig kostenlos lesen? Die Ausgabe 02/2016 erscheint am Jetzt anmelden auf
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