unserer Kids gibt aber leider keinen Aufschluss darüber.
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- Sylvia Thomas
- vor 8 Jahren
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1 TOPSPIN - TENNIS IN HESSEN AUSGABE Nr. 5 - SOMMER 2012
2 69 Mehrwert Tennis Was wird eigentlich aus unseren kleinen und großen Tennis-Talenten? Viele Eltern und Trainer träumen von einer Profikarriere ihrer Kinder und Schüler. Sie scheuen keinen Aufwand, investieren Zeit und Geld, kaufen die neuesten Ballmaschinen für die heimlichen, privaten Trainingseinheiten, bis hin zum eigenen Tennisplatz oder der Tennishalle. Ständig auf der Suche nach noch besseren Trainern, dem optimalen Verein, der bestmöglichen Mannschaft Zufriedenheit kennt keine Grenzen. Das Kind soll sich nach oben spielen. Aber sind wir mal ehrlich - Talent übrigens eine vorwiegend genetisch bedingte Disposition - allein reicht bei weitem nicht aus um ganz nach oben zu kommen. Die Bereitschaft des jungen Tennisspielers überdurchschnittliche Leistungen dauerhaft abzurufen und sich Tag für Tag zu quälen ist höchst selten zu finden. Bei soviel Talent, Leistungsbereitschaft und entsprechendem sozialem Umfeld müssen die Erfolge her. Wichtig ist also die Endleistung des Tennisspielers im jungen Erwachsenenalter. Die aktuelle Kinder- und Jugendleistungen unserer Kids gibt aber leider keinen Aufschluss darüber. Untersuchungen haben gezeigt, dass Tennis einer der gesündesten Sportarten ist, die Jugendliche betreiben können. Tennis kann man sein Leben lang spielen. Es fördert das Selbstvertrauen und auch die Selbstachtung. Tennis lehrt Selbstdisziplin, Selbstständigkeit und Respekt anderen gegenüber. Hohe körperliche Aktivität speziell im Tennissport fördert effizientes, kognitives Denken. Das heißt unsere Tenniskinder zeigen oft auch überdurchschnittlich gute Leistungen in der Schule. Und die sollten bei allen Ambitionen weiterhin Priorität haben. Die Lifetime Sportart Tennis ist eine der faszinierendsten und abwechslungsreichsten Sportarten die es gibt. Der Gegner, die Bälle, der Schläger, der Platz, das Wetter und die eigene Verfassung - an keinem Tag ist es dasselbe. Darum ist diese Sportart so interessant und anspruchsvoll. Für Jung und Alt. Gesundheit und Fitness, Gemeinschaftserlebnisse, soziale Netzwerke. Es lohnt sich also immer in den Tennissport zu investieren, auf welcher Leistungs-Ebene auch immer. Ein breites Spektrum an Möglichkeiten für unsere Tennisjugend zeigen folgende Beispiele. Diese bieten nicht nur viel Tennis, sondern vor allem Ausbildung und Erfahrung in der Berufswelt und in kulturellen und sozialen Bereichen. Eben einen echten Mehrwert. Björn Lach beim Training mit den Kindern des THC Hanau 1. Freiwilliges Soziales Jahr im Tennisverein Jugendliche ab 15 Jahre, die sich für Sport und Vereins- und Jugendarbeit interessieren, darüber hinaus ein Jahr Zeit haben, können ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport im Tennisverein machen. Das FSJ im Sport ist ein Bildungs- und Orientierungsjahr, das die Bereitschaft junger Menschen für ein freiwilliges gesellschaftliches Engagement und die Übernahme von Verantwortung fördern möchte. Dabei vermittelt es Einblicke in ein spannendes Einsatzfeld, in dem die Teilnehmer sowohl erste berufliche Erfahrungen sammeln als auch sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit entscheiden können. Die Deutsche Sportjugend ist die Dachorganisation der Träger für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Sport. Statement von Björn Lach: Im 1. Hanauer THC ist Björn Lach seit September 2011 als FSJ ler tätig. Nach dem
3 70 Abitur lag es für ihn nahe in seinem Heimatverein ein Jahr Praxis in allen Bereichen zu sammeln. Ich möchte Sportwissenschaften studieren und wollte vorher in den Trainingsalltag eines Trainers, Vereinsorganisation und Verwaltung reinschnuppern., so Björn. Klar muss sein, dass die Arbeitszeiten extrem variieren können. So unterstützt er morgens die Sekretärin im Büro, greift dem Platzwart bei der Instandhaltung der Anlage unter die Arme, bevor es am Mittag mit den Kindern losgeht. Ich bin beim Hockeytraining dabei, fahre mit unseren Trainern in die Hallen unserer Schulkooperationen und habe eigene feste Tennisgruppen. Auch am Wochenende ist immer Action, Schnupperkurse und Turnierbegleitungen sind selbstverständlich für mich. Die Verantwortung für seine Trainingsgruppen, Übungen zu konzipieren, den Cheftrainern über die Schulter zu schauen machen ihm am meisten Spaß. Wenn man im Herbst eine Gruppe übernommen hat und sieht, wie sich in ein paar Monaten sportmotorisch, technisch und auch sozial weiterentwickelt haben ist man schon stolz als junger Trainer. Im Sommer hänge ich gleich meinen C-Schein auf dem HTV dran, freut sich Björn. Auch das Vertrauen des Vorstandes ist ein ganz wichtiger Aspekt, Björn kann seinem Ehrgeiz und Kreativität allen Freiraum lassen. Der Lohn des ganzen? pro Monat, die vom Landessportbund vorgeschrieben sind und unbezahlbare Erfahrungen für das künftige Berufsleben. Sonya Aorakzai beim Training 2. Tennispraktikum für Schüler und Studenten Tennisvereine, Tennisschulen- und Akademien bieten Schülern und Studenten die Möglichkeit eines Schulpraktikums oder auch eines Praxissemesters. Beides bietet vor allem Einblicke in die Vereins- und Tennisschulenarbeit. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen meist bei Kinderunterricht und -betreuung (z.b. Hospitation bei Trainern, Organisation von Turnieren, Betreuung bei Jüngstenwettkämpfen), Unterstützung des Jugendwarts (z.b. Beteiligung bei Werbeveranstaltungen, Organisation und Betreuung von Meisterschaften oder Turnieren). Unterstützung sonstiger Vorstandsmitglieder (z.b. Öffentlichkeitsarbeit, Vereinsverwaltung). Erfahrungen von Sonya Aorakzai: Als 13-jährige Schülerin absolvierte Sonya Aorakzai, TGS Bieber und Gruppenliga- Spielerin, ein 3-wöchiges Schulpraktikum in der Tennisschule Jolanta Zipf. Hier erlernte sie den Aufbau verschiedener Trainingseinheiten im Kinder- und Jugendbereich. Als Lehrprobe erarbeitete sie einen eigenen Trainingsplan inkl. aller Fachbegriffe und setzte diesen erfolgreich in der Praxis mit ihren Schülern um. Sonya: War total cool und eine perfekte Vorbereitung für den Trainerschein, den ich mit 16 Jahren machen möchte!. 3. Projets Abroad Wer es etwas ungewöhnlicher möchte, kann zum Beispiel mit Projects Abroad - ein führender Anbieter von Freiwilligenarbeit und Praktika weltweit. - auch als Tennis- Praktikant nach Indien fahren. In diesem Land widmen sich eigentlich nur Wohlhabende dem weißen Sport, Tennisplätze findet man nur in Country Clubs oder auf Privatgrundstücken. Projekt Abroad möchte dies ändern und Tennis auch der einfachen Bevölkerung nahe bringen. Sportund Tennis-Praktikanten trainieren Kinder unterschiedlichen Alters in Schulen oder Sport - Einrichtungen in Südindien. Ein sportliches Abenteuer in allen Bereichen. Info unter:
4 71 Foto: Privat Foto: Hikmet Temizer Kim Berghaus und Bruder Rafael Berghaus in Aktion 4. Tennis-Stipendien in den USA Allgemeines und drei Beispiele aus der Region Tennis ist eine der beliebtesten Sportarten an den US Universitäten und Colleges. Gut Universitäten und Colleges vergeben Tennisstipendien an gute Tennisspieler und Tennisspielerinnen. Die Spieler bekommen das Stipendium für die Teilnahme an den Uniwettkämpfen und womöglich nationalen Meisterschaften der jeweiligen Division. Aus dem deutschen Sportsystem kennen wir die Unterteilung der Vereine in ein Ligasystem. Leistungsorientiertes Sporttreiben findet bei uns meist in traditionellen Verei- nen statt, die in unterschiedlich leistungsstarken Ligen jährlich in Verbandsspielen um Auf- bzw. Abstieg kämpfen. Dieser traditionelle Vereinssport existiert in den USA jedoch nicht. Der amerikanische Sportbetrieb ab 18 Jahren findet fast ausschließlich an den Colleges bzw. den Unis statt. Gespielt wird zwar auch in verschieden Ligen, jedoch erfolgt die Einteilung der Mannschaften weniger nach Leistungsstärke, sondern vielmehr nach der Größe der jeweiligen Hochschule. Der beste Zeitpunkt, um mit einem Sportstipendium in die USA zu gehen, ist sicherlich direkt nach dem (Fach-) Abitur oder 1-2 Jahre später. Generell existiert die Regelung, dass man nur im Alter von Jahren in den amerikanischen College-Ligen mitspielen darf. Deshalb verpflichten die Coaches verstärkt jüngere Sportler, da sie so zumindest die Möglichkeit haben, längerfristig mit ihnen zusammenzuarbeiten. Natürlich ist es aber auch möglich, nur für ein Jahr in die Staaten zu gehen. Jedoch
5 Foto: Privat 72 Sebastian Mortier zu Gast bei der Chris Evert Tennis Academy in Boca Raton, Florida verliert man nach dem Abi mit jeder Saison, die man im deutschen Ligasystem mitspielt, ein Jahr Anspruch auf Collegesport. Deshalb gilt: Je früher, desto besser! Sportstipendien in der Sportart Tennis lassen sich gut vermitteln. Bei Tennisspielern und Tennisspielerinnen ab Oberliganiveau stehen die Chancen auf ein Voll-Stipendium relativ gut. Rafael Berghaus Erfolgreiche Vermittlung durch die Agentur Scholarship: Rafael Berghaus, TGS Bieber Offenbach, Jahrgang 1990, hat ein Stipendium von immerhin 85% in Clinton auf dem Presbyterian College in South Carolina. Studienfach: Business Administration Concentration in Economics. Einmalige Vermittlungsprovision für die Agentur: 2.500,00-. Infos unter: Kim Berghaus: 100% Vollstipendium für Kim Berghaus, TGS Bieber Offenbach, Jahrgang Kim hat sich für das Angebot der University of Maryland Baltimore Country (UMBC) entschieden und studiert dort seit August 2010 Physik. Das Stipendium umfasst Studiengebühren, Unterkunft, Verpflegung, Bücher, Tennistraining und -Reisen. Die Flugkosten 2-mal im Jahr sind nicht inbegriffen. Johannes Mortier: Mein Englisch, mein Tennis verbessern und selbstständiger zu werden! Der 15- Jährige Sebastian Mortier gibt sein Ziel ganz klar vor. Den gebürtigen Hanauer, der bei Eintracht Frankfurt in der U 18 Hessenliga spielt, zieht es kommenden August für ein Jahr nach Boca Raton/Florida in die Chris Evert Tennis Academy. Vor wenigen Wochen war er mit seinen Eltern dort um sich über die Trainingsmöglichkeiten, Schulformen und Unterbringung zu informieren. Ich freu mich schon riesig, auch wenn der Tagesablauf knackig sein wird. Das Lernsystem ist völlig anders als bei uns. Wir haben morgens Unterricht, dann Training, nach dem Mittagessen wechseln nochmals Schule und Training bis in die Abendstunden. Priorität auch hier liegt ganz klar bei der Schule. Voraussetzung für regelmäßiges Training und Turniere sind entsprechende Noten. Andernfalls wird Tennis solange zurück gestellt, bis die Noten stimmen. Hier hat der Cheftrainer John Evert, ein ehemaliger Weltklasse-Spieler, immer ein Auge drauf. Untergebracht ist Sebastian im Internat mit allen denkbaren Nationalitäten. Wir teilen uns zu zweit ein Zimmer, müssen unser Bad selbst sauber halten und unsere Wäsche machen, egal ob Russe, Chinese, Deutscher oder Spanier. Mal sehen, wie das ohne die Mama so klappt, das spielt sich bestimmt schnell ein, schmunzelt er. Auch im Haushalt kann man seinen Biss lernen und zeigen. Infos unter:
6 73 Foto: Tennisschule Zipf Maximilian Arnulf Zip Tuchel, Sebastian Tuchel, 5. Ausbildung Vom Assistenten bis zum Trainer im Leistungssport Egal ob DTB, VDT, TBV oder staatlich geprüft. Eine fundierte Ausbildung ist das A und O. Der Hessische Landesverband bietet als Vorstufe zum Trainerschein Schülermentoren-, Übungsleiter- oder Assistenztrainerausbildungen an. Diese sind besonders geeignet für spielstarke Jugendliche, die in ihrem Verein das Kinder- und Jugendtraining leiten wollen. Neben den Ausbildungswegen für C- und B-Lizenz bis hin zur ALizens des DTB bietet der HTV nun auch regelmäßig Ausbildungswege für die Trendsport Fitnesstrainer - Tennis und CardioTennistrainer an. Ebenfalls neu im Pro- gramm: DTB-Euro/B-Trainer Breitensport, Vereinsservice. Informationen unter: Maximilian und Sebastian Tuchel: Maximilian Tuchel (18 Jahre vom TV Buchschlag), schreibt gerade Abitur mit dem Ziel Jura zu studieren. Nach dem Assistenztrainer folgte die Ausbildung zum C-Trainer hier muss er nur noch die Prüfung ablegen. Bruder Sebastian Tuchel (21 Jahre vom SV Dreieichenhain), Lehramt-Studium in Gießen, ist Übungsleiter im Rahmen des FSJ beim SV Dreieichenhain, C-Trainer mit zu- sätzlicher Cardio Lizenz. Beide arbeiten erfolgreich als Trainer für den TGS Bieber und bei der Tennisschule Arnulf Zipf, SV Dreieichenhain. In seiner Funktion als Chefbezirkstrainer,, setzt Zipf die jungen Trainer regelmäßig auch auf Bezirksebene bei Sichtungen, Lehrgängen und Turnieren ein. Verantwortlich für alle Artikel des TBO: Reisel/Göhlich
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