6-10 KONSUM MEHRWEG-ARTIKEL SACH INFORMATION MEHRWEG-WINDELSYSTEME GETRÄNKEFLASCHEN

Transkript

1 SACH INFORMATION Die Entscheidung für Einweg- oder Mehrwegartikel wird in so genannten Life- Cycle-Anlaysen eruiert. Dabei werden vor allem Erzeugungswert, Arbeitskosten (Sammeln, Reinigen, Entsorgen etc.),transportkosten (Sammelfahrten, Recycling- bzw. Entsorgungstransporte) und Ressourcenverbrauch (Energieund Wasserverbrauch bei der Erzeugung, Reinigung etc.) verglichen. Für die Entscheidung, ob Entsorgung nach einmaligem Nutzen oder ob Wiederaufbereiten nach dem Gebrauch günstiger ist, werden zudem auch Gebrauchswert, funktionierende Kreislaufsysteme,Verbraucherarbeit u.v.m. gegenübergestellt. MEHRWEG-WINDELSYSTEME Das "NÖ Windelsparpaket" als Teil einer NÖ Abfallvermeidungsstrategie soll Eltern, die ihre Kinder mit wieder verwendbaren Mehrwegwindeln wickeln, finanziell unterstützen. Der Vorteil dabei ist, dass bei der Verwendung von waschbaren Windeln kaum Müll anfällt. Ökobilanzen zeichnen die Mehrweg-Windeln durch hohe Umweltverträglichkeit unter anderen bei der Herstellung aus. In einer Wickelperiode fallen bei der Verwendung von Wegwerfwindeln ca kg Windelmüll (Restmüll) an. Der Windelanteil im Restmüll beträgt ca. 8-10%. Die Förderung dieses Mehrwegsystems wird mit einem Windelgutschein durchgeführt. Die Förderhöhe beträgt mindestens 95,- Euro. Der Gutschein wird beim Kauf einer Grundausstattung Mehrwegwindeln im Wert von 254,- Euro im Fachgeschäft abgezogen. Das Glas-Kreislaufsystem funktioniert. INFO SERVICE: Weitere Informationen finden Sie im Ordner Konsum, Kapitel Werbung - Werbeträger Verpackung und im Kapitel Handel und Einkauf - Sei g`scheit - vermeid. GETRÄNKEFLASCHEN Glaspfandflaschen waren das Paradebeispiel für Mehrwegprodukte, weil die Glasflasche sowohl wieder verwendet werden kann (bis zu 50 Mal wiederbefüllbar), als auch nach dem letzten Gebrauch weitgehend stofflich verwertet wird. Die Glas-Sammelquote beträgt in Österreich stolze 85% (2004 insgesamt Tonnen): Es werden also sechs von sieben gebrauchten Glasverpackungen eingeschmolzen und daraus wieder Glasflaschen oder Konservengläser erzeugt. Beim Mehrweg-Pfandsystem löste jedoch in den letzten Jahren die leichtere Kunststoffflasche (Verwertungsquote von 50% für 2006 angepeilt) die Glasflasche ab. Mit den PET-Flaschen sind allerdings neben den Kunststoff-Pfandflaschen leider wieder zunehmend auch Einweg-Angebote im Vormarsch und die Menge an Mehrweg-Varianten ging insgesamt zurück. Einwegprodukte landen am Müllberg. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

2 SACH INFORMATION MEHRWEG IN NIEDERÖSTERREICH In Niederösterreich gibt es noch relativ häufig auch Limonaden, Fruchtsäfte und ZUSAMMENFASSUNG: Die Entscheidung für oder gegen Mehrweg Varianten ist sehr kompliziert und vielfach umstritten. Der Umweltnutzen ist zumeist gegeben, der ökonomische Wert hängt von den Rahmenbedingungen ab. Bei Mehrweg-Pfandflaschen oder Mehrweg-Windeln ist das Engagement des Einzelnen wichtig (Flaschen sammeln, retournieren bzw. Windeln selber waschen). Bei Verwendung von Akkus spielt der Stand der Technik eine wesentliche Rolle solarbetriebene Geräte oder zumindest solarbetriebene Ladegeräte verwenden. INFO SERVICE: Abfallwirtschaft in NÖ - Was tut wer? Informationen darüber finden Sie unter oder im Kinder Service. Babys fühlen sich auch in Mehrweg-Windeln wohl. Sodawasser in Mehrweg-Glaspfandflaschen, obwohl mit der neuen Novelle der österreichischen Verpackungsgesetzgebung ab 2005 Getränkeverpackungen aus der gesetzlichen Mehrweg-Regelung verschwunden sind. Die neue "Nachhaltigkeitsagenda der österreichischen Getränkewirtschaft" (gültig seit bis Ende 2007) ersetzt den verlorenen Part und könnte die letzte Rettung für Mehrweg sein. Diese freiwillige Vereinbarung sieht eine Verwertungsquote von mindestens 50% bei Kunststoff vor. Zudem sollen schrittweise bis Tonnen gesammelte Alt-PET Flaschen pro Jahr zu neuen PET-Flaschen verarbeitet werden (bottle to bottle-recycling). Abfüller,Vertreiber und Importeure verpflichten sich zwar auch wieder zum Angebot von Mehrweggebinden. Die früherer Formulierung "ausreichend" fehlt jedoch im neuen Text, nur Bier muss "überwiegend" in Mehrweg angeboten werden. SOLAR STATT AKKU STATT BATTERIEN Immer mehr Kleingeräte, die unabhängig vom Stromnetz funktionieren sollen (Rechner, Mobiltelefone etc.), werden solarbetrieben angeboten. Der Solarbetrieb erzeugt im Gegensatz zu Akkus und Batterien weniger Abfall. Außerdem scheint die Sonne kostenlos. Herkömmliche Einwegbatterien können ohne Probleme durch Nickel-Kadmium-Akkus ersetzt werden. Ein Akku spart zwischen 500 und Batterien. Unabhängig vom Netzstrom kann mit einem mobilen solarbetriebenen Akkuladegerät geladen werden (z. B. Mobiltelefon-Akkus). In der Industrie gibt es noch eine Menge anderer Mehrwegsysteme, vor allem in der Lager- und Transportlogistik. Ob Mehrweg-Plastikkisten bzw. Mehrweg-Holzsteigen statt Einweg-Kartons bzw. Netzverpackungen aus Kunststoff oder Mehrweg-Jutesäcke statt Einweg-Kartons in der Möbelbranche, überall ist ein ökonomischer und ein ökologischer Nutzen dabei.

3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Viele Dinge, die man nicht mehr allzu oft verwendet, weil sie alt sind, nicht mehr als aktuell gelten oder einfach als fad angesehen werden, landen im Müll. Den SchülerInnen sollte vermittelt werden, dass man oft durch kleine Arbeiten und Umgestaltungen etwas Neues und Interessantes schaffen kann. So kann man auch den Kindern zusätzliche Tipps geben, welche nicht nur der eigenen Geldbörse, sondern auch der Umwelt zugute kommen. Besprechen Sie dies mit den Kindern. Ein Beispiel: Gebrauchtes Geschenkpapier kann man wieder verwenden, indem man es verkehrt hinlegt, mit einem Tuch abdeckt und bügelt. So wird das Papier knitterfrei und die Reste von Klebestreifen können entfernt werden. LERNZIELE: Die Kinder erfahren über die Umweltproblematik in Bezug auf Müll, und erkennen dadurch die Notwendigkeit der Mehrfachverwendung. Die Bedeutung von Einweg- und Mehrweg-Produkten, auch im Sinne von einmal zu gebrauchen und mehrfach zu gebrauchen, wird verdeutlicht. RASSELN AUS ALTEN GLÜHBIRNEN ORT: Klasse. ZEITAUFWAND: eineinhalb Unterrichtseinheiten. MATERIALIEN: eine alte Glühbirne, buntes Drachenpapier,Tapetenkleister, eine Schüssel zum Anrühren des Kleisters. KOSTEN: gering. Müllberge lassen sich schmälern, wenn man darauf achtet, welche Dinge man wieder verwerten kann. INFO SERVICE: Eine Bastelanleitung für Rasseln aus Jogurtbechern finden Sie im Ordner Konsum, Kapitel Handel und Einkauf - Sei g`scheit und vermeid. UMSETZUNG: Zunächst muss der Arbeitsplatz geschützt werden, am besten mit Papier abdecken. Nun wird das Drachenpapier in kleine Stücke gerissen. Nach Packungsanweisung wird der Tapetekleister in einem Behälter angerührt. Die Glühbirne wird mit dem Tapetenkleister bestrichen und danach mit einer Schicht Papier beklebt. Jetzt bestreicht man wiederum die Papierschicht mit dem Kleister und klebt abermals Papierschnipsel auf. Diesen Vorgang wiederholt man so oft, bis eine etwas dickere Schicht entsteht. Zuletzt bringt man noch einmal Kleister auf und lässt die Glühbirne zwei Tage trocknen. Aus einer alten Glühbirne kann man ganz leicht eine Rassel basteln. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Fühlt sich die Papierschicht nun vollkommen trocken an, wird die Glühbirne einmal gegen eine Tischkante geschlagen, sodass im Inneren die Birne bricht und das Rasseln beginnen kann. VOGELFUTTERGLOCKE Alte Dosen oben aufgeschnitten, mit schönem Papier umhüllt und mit Ziffern beklebt, lassen sich schnell zum Adventkalender umfunktionieren. ORT: Klasse. ZEITAUFWAND: 2,5 bis 3 Unterrichtseinheiten. MATERIALIEN: alter Tontopf (Durchmesser ca cm,vogelfutterkugel im Netz, eine Kordel (ca. 40 cm lang), eine Holzkugel. KOSTEN: ca. 2,50 Euro. Geht man immer mit einer Stofftasche einkaufen, erspart man der Umwelt die schädlichen Plastiktüten. Natürlich kann man den Tontopf auch mit Serviettentechnik verschönern. Dazu nur einen speziellen Kleber im Bastelgeschäft kaufen und los geht s. UMSETZUNG: Jedes Kind bringt einen alten Tontopf in die Schule mit. Man nimmt das eine Ende der Kordel und misst ca. 8 cm hinunter. Mit der linken Hand hält man die Schnur fest, während man mit der rechten Hand das obere Ende der Kordel zu der linken Hand führt und so eine kleine Schlaufe bildet. Nun knüpft man einen Knoten und zieht diesen fest bis die Schlaufe festsitzt. Diese muss durch das Loch, das in die Holzkugel gebohrt ist, durchgefädelt und bis zum Knoten vorgeschoben werden. Jetzt kann man die Kordel mit der Schleife voraus durch das Loch im Tontopf (am Boden) ziehen. Die Holzkugel sorgt nun dafür, dass die Kordel nicht durchrutschen kann. Am unteren Ende der Kordel wird nun die Futterkugel montiert. Schon hat man eine Futterquelle für Vögel geschaffen. Falls vor einem Fenster im Klassenzimmer ein Baum steht, kann man dort die Futterglocke anbringen. In den Pausen können dann die Kinder den herankommenden Vögeln beim Fressen zusehen. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

5 ARBEITSBLATT Welche dieser Dinge können wieder verwertet werden? Kreise sie ein und male sie an! ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

6 ARBEITSBLATT Trenne richtig! Welcher Abfall gehört in welchen Container?